Mönchhagen: Die Büdnereien: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
 +
[[Kategorie:Büdnereien/Häuslereien/Katen]]
 +
 
Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zu den '''Büdnereien in Mönchhagen von Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.'''
 
Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zu den '''Büdnereien in Mönchhagen von Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.'''
 
Da sich auch zu bereits fertigen Teilen immer wieder neue Aspekte ergeben sowie auch Fehler entdeckt werden können, ist zu empfehlen, beim Arbeiten mit dieser Chronik sich jeweils unter dem Reiter „Versionsgeschichte“ das Veröffentlichungsdatum und ggf. die Kommentare zur Bearbeitung anzusehen.
 
Da sich auch zu bereits fertigen Teilen immer wieder neue Aspekte ergeben sowie auch Fehler entdeckt werden können, ist zu empfehlen, beim Arbeiten mit dieser Chronik sich jeweils unter dem Reiter „Versionsgeschichte“ das Veröffentlichungsdatum und ggf. die Kommentare zur Bearbeitung anzusehen.

Version vom 23. Februar 2022, 11:51 Uhr


Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zu den Büdnereien in Mönchhagen von Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Da sich auch zu bereits fertigen Teilen immer wieder neue Aspekte ergeben sowie auch Fehler entdeckt werden können, ist zu empfehlen, beim Arbeiten mit dieser Chronik sich jeweils unter dem Reiter „Versionsgeschichte“ das Veröffentlichungsdatum und ggf. die Kommentare zur Bearbeitung anzusehen.

Umgekehrt können Sie Hinweise gern unter dem Reiter „Diskussion“ oder direkt an meine E-Mail-Adresse senden:

ortschronik-moenchhagen@wissenstexte.de

Eine Dorfchronik von diesem Umfang ist niemals eine Arbeit nur einer Person – mein Dank gilt allen, die mir mit Text- und Bildmaterial oder mündlichen Informationen weitergeholfen haben.

Die hier veröffentlichte Chronik und andere Dokumente, wie Bilder, Grafiken oder Videos, bleiben geistiges Eigentum des jeweiligen Urhebers und jede vom Urheberrecht nicht zugelassene Nutzung, insbesondere eine gewerbliche Nutzung ohne Zustimmung des Urhebers, ist nicht erlaubt.

Die Büdnereien

Im März 1753 erlässt der Herzog für das Domanialgebiet eine erste Verordnung zur Ansiedlung von Büdnern. Durch die Möglichkeit, sich als Büdner ansiedeln zu können, soll landlosen, d.h. armen Leuten eine Lebensgrundlage geboten werden und so die Auswanderung gestoppt werden. Die Büdnereien entstehen meist am Rande des Dorfes entlang der Ausfallstraßen. Während die Büdnereien 1, 2 und 3 zwischen den Höfen im Dorf liegen, liegt Büdnerei 8 an der alten Landstraße nach Rostock. Die anderen reihen sich an der Chaussee auf, zwischen der Kreuzung und der heutigen Tankstelle.

Der Büdner erhielt Baumaterial für sein Haus und Gartenland sowie das Recht, eine Kuh sowie einige Schafe und Schweine auf der Dorfweide weiden zu lassen. Das Land reichte jedoch nicht, um davon leben zu können, Büdner waren daher auf einen Nebenverdienst angewiesen, z. B. als Handwerker oder indem sie beim Bauern arbeiteten.

Insgesamt reichte dies meist jedoch nicht zum Unterhalt, sodass die Regelung 25 Jahre später, im März 1778 wieder aufgehoben wurde. Im April 1809 gibt es dann einen zweiten Anlauf, Büdner anzusiedeln. Die nun neu eingesetzten Büdner erhielten allerdings kein Baumaterial mehr. In dieser Zeit entstehen viele der Ortsteile mit dem Vorsatz „Neu-“.

Mit der revidierten Gemeindeordnung um 1870 gab es keine Dorfweide mehr, das heißt, die Büdner verloren ihr Recht, ihr Vieh auf dem Gemeindeland weiden zu lassen. Als Ersatz bekommen sie die Möglichkeit, Ackerfläche dazuzupachten. Durch Zukauf und Zupachtung vergrößern sich viele Büdnereien und erlauben ihren Besitzern wirtschaftliche Unabhängigkeit. Zudem erhielten auch die Büdner 1867 die Möglichkeit, ihre Büdnereien in Erbpacht zu erwerben.

Dennoch übten viele Büdner nebenbei ein Handwerk aus, sodass deren Bewohner einen guten Überblick geben, welche Dienstleistungen im Ort angeboten wurden.

Die Lage der Büdnereien Ende des 19. Jahrhunderts

Karte des Ortes von 1894, skizziert nach einem Original aus dem Landeshauptarchiv Schwerin (Bestand 12.12-1, Signatur G127 XI). eigene Arbeit


Die Karte trägt im Original den Vermerk „kopirt von der Karte de 1855 im Jahre 1894“.

Die in gelb eingezeichnete Straße ganz rechts am Rand der Gemarkung Mönchhagens ist der Hansische Botenweg – er endete nach dem Bau der Chaussee offenbar etwa an der Gemeindegrenze. Die Beschriftung „nach Rostock“, die auf der Karte noch verzeichnet war, ist später mit Bleistift durchgestrichen worden. Bis zum 2. Weltkrieg hatte Mönchhagen um die 300 Einwohner. Eingezeichnet sind die Hufen (also die größeren Höfe, die ihren Besitzern erlaubte, allein von der Landwirtschaft zu leben), die Büdnereien und die Häuslereien. Alle drei wurden damals durchnummeriert (römische Ziffern), Adressen wie heute gab es noch nicht. Die Häuslereien I bis XX sind grau mit roten Ziffern, die Büdnereien I bis VIII orange mit blauen Ziffern; die Hufen in verschiedenen Pastellfarben mit grünen Ziffern. Die zugehörigen Gebäude haben jeweils entlang der Straßen gestanden. Dunkelgrün ist Gemeindeland, in Schwarz ist die Lage einiger besonderer Gebäude wie der Windmühlen und des Bahnhofes gekennzeichnet. Eingetragen sind auch die angrenzenden Feldmarken – Mönchhagen war umgeben von Höfen, d. h. Gütern, mit unterschiedlichen Eigentümern. Die Güter Jürgeshof und Purkshof gehörten dem Heilig Geist Hospital in Rostock, das Gut Volkenshagen dem Kloster zum Heiligen Kreuz in Rostock, das Gut Klein Kussewitz war ein Rittergut und die Güter Nienhagen und Häschendorf waren wie auch Mönchhagen Domanialbesitz, gehörten also dem Großherzog.


Büdnerei 1

Büdnerei 1. Foto: Wiebke Salzmann

1028 Quadratruten; entstand durch Abtrennung aus Hufe IV

1847 Pensionär Hane aus Häschendorf

1853 Heinrich Mahning

1884 Ludwig Rath

1905 Maurer Joachim Tolzin

1912 Heinrich Wilken aus Häschendorf

1928 Karoline Holthusen geb. Wilken

Büdnerei 2

1047 Quadratruten

1847 der Weber C. Schroeder

1854 Krüger, überläßt sie seinem Holländer

1854 Ehlers

1863 Marie Dorothea Meuser geb. Ehlers

1911 Joachim Tolzin

1921 Friedrich Sass

Büdnerei 3

1106 Quadratruten, hier wurde 1867 die Schmiede angelegt von Babendererde.

1845 Johann Carl Hallier

1846 Johann Joachim Walter Ledder

1862 Adolph Techentin

1867 Theodor Babendererde, Schmied und Krüger aus Groß-Lüsewitz

1872 Wilhelm Sievers, Schmied aus Groß-Grischow

1877 Carl Leverentz, Schmiedemeister aus Rostock

1909 Hermann Brinker

1911 Carl Dobbertin, Schmied

1913 Paul Hagen, Schmied

1933 wurden aus den Gemeindeländereien 5032 qm hinzugefügt, die Fläche betrug dann 2 ha 96 a 37 qm.

Anekdote: Ecke ab für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
Das von Paul Hagen errichtete Schmiedegebäude gegenüber dem heutigen Feuerwehrgebäude. Foto: privat

Die Ecke an der alten Schmiede ist abgeschnitten. Das war nicht von Anfang an so und nicht der Originalität des Architekten geschuldet. Als einer der Mönchhäger Großbauern sich in den 1920er Jahren das erste Auto anschaffte, hatte er Schwierigkeiten, an der Stelle um die Ecke zu kommen, weil die Schmiede ihm die Sicht versperrte. Als Erbpächter hatte er in der Gemeindeversammlung eine entsprechend gewichtige Stimme, sodass der Schmied gezwungen wurde, den Winkel an seiner Gebäudeecke zu verändern, damit der Autofahrer besser gucken konnte ...

Büdnerei 4

wurde 1850 angelegt mit 1444 Quadratruten.

1850 Chausseewärter Joachim Brandt

1871 dessen Sohn Joachim Brandt nach Tod des Vaters

1875 Fritz Hallier

1905 Witwe Sophie Hallier geb. Hoff

1922 Stellmacher Heinrich Hallier und Zimmerer Gustav Hallier

Büdnerei 5

1483 Quadratruten oder 2 ha 21 a 53 qm

1850 Johann Lau

1892 Heinrich Hallier

1930 Willi Schuldt, Arbeiter aus Gehlsdorf

1932 Friedrich Baade

Büdnerei 6

1448 Quadratruten

1850 Baumwärter Johann Krampe aus Rövershagen-Hinrichshagen

1851 Johann Möller, Schneidergeselle

1854 Joachim Stallbohm

1862 Joachim Timm

1923 dessen Sohn Heinrich Timm

Büdnerei 7

Gaststätte an der Chaussee; nach einem Ankauf von 0,8 Quadratruten im Jahr 1881 betrug die Fläche 1449,1 Quadratruten oder 3 ha 14 a 16 qm.

1850 Boller

1850 Stallbohm, Arbeitsmann und Gastwirt

1858 Christoph Jahn, Gastwirt

1868 Anlegung einer Schmiede

1884 Schmieter, Schwiegersohn von Jahn, übernimmt Büdnerei und Krug

1891 Bau eines großen Viehhauses

1909 Conrad Klatt, Gastwirt und Schmied aus Kankel, baut 1909 neues Wohnhaus und einen Saal

1929 Ladung wegen fahrlässiger Brandstiftung

1937 Elisabeth Kölzow geb. Klatt, Gastwirtsfrau

Der Brand bei Klatt

Die Freiwillige Feuerwehr Mönchhagen schreibt in ihrem Protokollbuch:

Alarmprotokoll v. 12. März 1929

Mittags um 2 Uhr wurde plötzlich Alarm ge­blasen. Es brannte beim Kameraden Klatt der Räucherboden. Dem schnellen und energischen Eingreifen einiger Kameraden ist es zu verdanken, daß der Brand sich nicht weiter ausdehnen konn­te. Wie die Spritze erschien, war soweit abge­löscht, daß sie nicht mehr in Tätigkeit zu treten brauchte. Nach Zurücklassen einer Brandwache rückte die Wehr um 3 Uhr wieder ab.

Soweit aus den (aus der Zeit recht ausführlichen) Unterlagen der Feuerwehr bekannt, war Klatt trotz der Bezeichnung als Kamerad nicht in der freiwilligen Feuerwehr Mitglied.

Büdnerei 8

3047 Quadratruten; nach 1921 durch die Neuvermessung von Hufe XI 6 ha 60 a 54 qm. Die Büdnerei lag dort, wo die Reste der alten Wasserbau-Anlage liegen.

1816 Johann Hallier und der Rademacher Friedrich Hallier

1840 Joachim Düwel; übernimmt von dem inzwischen 68 Jahre alten und gebrechlichen Hallier die 2300 Quadratruten, aus denen durch die Regulierung der Feldmark 1840 3047 Quadratruten werden, davon 2291 Quadratruten Acker

1842 Carl Düwel

1919 Fritz Düwel

Büdnerei 9

Diese Büdnerei entstand 1925 aus Häuslerei 11, weil sie zusätzliches Land aus den Hufen XI und XIV erhielt und dann 4 ha 89 a 44 qm umfasste.

1919 Gertrude Bodensten

1927 Hans Klöcking

1928 Hermann Burr

Büdnerei 10

3000 Quadratruten oder 6 ha 50 a 35 qm

Durch die Aufteilung der Hufe XIV 1920 entstand die Büdnerei 10. Der Besitzer von Hufe XIV, Rittergutsbesitzer Kulenkampf, verkaufte die Hufe an die Gemeinde und diese wiederum verkaufte 1920 an Carl Ehlert. Dessen Sohn Karl Ehlert kaufte dann von Leopold Begemeier (Hufe XI) noch 6 Morgen dazu.

1920 Carl Wilhelm Johann Ehlert

1941 Karl Ehlert

Büdnerei 11

ehemalige Büdnerei 11 zu DDR-Zeiten. Quelle: privat

10 ha 69 a 6 qm, hat östlich der Häuslerei 5 (Gaststätte zur Eibe) gelegen und war bis 1937 unbebaut.

1937 Dr. Herbert Haller; dessen Vater August Haller bewirtschaftete die Büdnerei zusammen mit seinen Hufen V und IX. 1935 erbt Herbert Haller die Hufe V. 1937 lässt Herbert Haller ein Zweifamilienhaus mit Stall auf der Büdnerei 11 erbauen und gibt 2500 qm an die Gemeinde ab. 1950 geht die Büdnerei an den Neubauern Karl Schwerin.

Büdnerei 12

enstand 1925 aus Häuslerei 10, nachdem 34804 qm aus Hufe VII (? kann eigentlich nicht sein) dazugekommen waren; damit hatte die Büdnerei 12 3 ha 66 a 47 qm.

1923 Schmiedemeister Rudolf Möller

1929 Gastwirt Albert Weller aus Bentwisch

Büdnerei 13

Hierzu gibt es keine Unterlagen, daher ist auch nicht bekannt, ob sie überhaupt existiert hat – was wegen der fortlaufenden Nummerierung aber anzunehmen ist.

Büdnerei 14

entstand 1933 aus der Häuslerei 5, nachdem 12660 qm dazugelegt wurden und die Fläche damit 1 ha 45 a 46 qm umfasste; hier befand sich die Gaststätte zur Eibe.

1913 Johann Piehl

1935 seine Witwe Frieda Piehl

1936 Walter Gipp

Büdnerei 15

entstand 1932 aus der Häuslerei 6, nachdem 16306 qm aus dem Amtsreservat dazugelegt worden waren. Die Büdnerei 15 umfasste dann 1 ha 81 a 49 qm

1904 Albert Düwel

Die weitere Geschichte Mönchhagens

Um die Chronik Mönchhagens übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet: