Mönchhagen: Die Schmieden

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Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zu den Schmieden in Mönchhagen.

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Die Schmieden

Obermönchhagen

Zu dem Krug in Ober-Mönchhagen gehörte bis zum Ende des 18. Jh. eine Schmiede.

1770 beantragte der Schmied Possehl aus Ober-Mönckhagen eine Vertragsverlängerung um 14 Jahre, die ihm der Großherzog am 24. Dezember gewährt. 1771 schloss Possehl mit dem Volkenshäger Pastor einen Pachtvertrag über einen der Pfarre gehörenden Acker von 265 Quadratruten. Die jährliche Pachtsumme betrug 1 Gulden 24 Pfennige. Wo genau in Ober-Mönchhagen seine Schmiede gelegen hat, ist jedoch nicht klar.

Possehl hat bis 1780 regelmäßig Aufträge für die Kirche Volkenshagen ausgeführt, mindestens einen pro Jahr. 1783 hat er wohl noch in der Gegend gewohnt, denn er bezahlte noch die Miete für seinen Kirchenstuhl von 12 Schilling im Jahr (als Chormiete bezeichnet), 1787 waren es dann 14 Schilling, 1793 nur noch 8 Schilling. 1786 und 1788 führte Possehl noch weitere Aufträge für die Pfarre aus, ebenso 1792. 1793 bekam er 24 Schilling für Klammern und Nägel, 1795 verdiente er 27 Schilling mit der Reparatur der Klingelbeutel sowie 24 Schilling für Ofenstangen. Auch andere Schmiede tauchen im Rechnungsbuch der Kirche Volkenshagen auf, Possehls Nachfolger Klingenberg jedoch nicht.

1782 beantragte der Schmied Jürgen Hinrich Klingenberg die Versetzung der Schmiede auf den Finkenberger Acker. In einem Schreiben des Amtes Hirschburg an die Cammer in Schwerin klingt es aber so, als hätte der Großherzog dies angeordnet, damit die Schmiede direkt am Wege läge und für fahrende Reisende gut sichtbar wäre (was zu höheren Einnahmen führen würde). Zu dem Zeitpunkt war die Schmiede 23 Jahre alt, sodass ein Abbrechen und Wiederaufbauen des Gebäudes kaum möglich schien. Das Amt riet daher, die alte Schmiede weiter zu betreiben, bis die neue errichtet ist. Der Großherzog bestand aber darauf, die alte Schmiede umzusetzen. Es sollte das benötigte Baumaterial vorher an die Baustelle gebracht werden, damit die Umsetzung in wenigen Tagen vollzogen werden konnte.

Der Schmied wird auch als Krüger bezeichnet, zur Schmiede gehörte also auch ein Krug.

Der Contract von Jürgen Heinrich Klingenberg für Schmiede und Krug wurde 1784 neu verhandelt. Der Schmiedezwang für Mönchhagen war zu dem Zeitpunkt bereits aufgehoben, nun wurde die Schmiede ab 1786 komplett stillgelegt. Die Contractverlängerung für die nächsten 24 Jahre bezog sich nur noch auf den Krug, nicht mehr auf die Schmiede.

Ein Abschnitt aus der Fundchronik von Ludwig Krause lässt vermuten, dass die Stadt Rostock 1783 gegen die Schmiede protestiert hat, weil im Umkreis von 2 Meilen um Rostock die Schmieden weggenommen werden sollten.

Am 5. August 1785 wurde Klingenberg jedoch erlaubt, für den Eigenbedarf zu schmieden und eigene Werkzeuge zu schmieden, unter Androhung von Strafe, falls er jemals für andere schmieden würde.

Bei den Akten DA Ribnitz (2.22-10/22, 134e, fasc. 21a) liegt ein Vertragsentwurf vom 14. Februar 1785 für den Schmied Klingenberg über das Ober-Moenckhaeger Krug-Gehöft. Ab da gehörte die Schmiede also offenbar zum Heidekrug (der auch Obermoenckhaeger Krug oder Finkenberger Krug genannt wurde).

Klingenberg besaß den Krug bis 1810. Am 24. May 1810 kündigt die Rostocker Zeitung die Versteigerung des Krug-Gehöftes an. Nach öffentlicher meistbietender Verpachtung übernimmt Wilhelms den Finkenberger Krug.

Im Landeshauptarchiv Schwerin, Akte 5.12-4/2 12044, liegt ein Schreiben vom Amt Toitenwinkel an die Großherzogliche Cammer, nach dem der Krüger Büdner Jahn auf seinem Büdnereibesitz Nr. 7 eine Schmiede anlegen wollte. Büdnerei 7 war die Gaststätte Stadt Ribnitz, heute Avia-Tankstelle – das Schreiben spricht ja auch von der Lage an der Rostock-Ribnitzer Chaussee. Jahn wollte die Schmiede verpachten, da er selbst kein Schmied war. Das Amt schreibt: Es unterliegt keinem Zweifel, dass die Anlage dem Eigner eine ergiebige Nahrungsquelle öffnen würde. Die Belegenheit an der Rostock Ribnitzer Chaussee, die Größe des Dorfes Mönckhagen und die Nähe volkreicher Dörfer und verschiedener Höfe stellen ausreichende Arbeiten in Aussicht.
Wir haben schon früher uns über die Anlage einer Schmiede zu Mönckhagen geäußert und hierzu, so bald die Privilegien der Stadt Rostock fallen würden, ein Acker Reservat an der alten Fischlaender Landstraße empfohlen und würde hierfür mit der Aussicht auf den Schmiedebetrieb ein bedeutendes Kaufgeld zu erwarten sein. Gegenwärtig ist das Grundstück im Wege öffentlich meistbietender Verpachtung jedoch mit Vorbehalt einjähriger Kündigung bis Michaelis 1871 verpachtet.

Die Cammer verweigert die Genehmigung jedoch, eine Schmiede sei nicht erforderlich und die Stadt Rostock entscheide selbst ob ihre Rechte durch einen solchen Betrieb verletzt würden.

Das erwähnte Grundstück an der Fischländer Landstraße könnte die Schmiede auf Häuslerei 9 gewesen sein, auf der der spätere stellvertretende Wehrführer Möller Schmied war – siehe unten, Abschnitt Unterdorf.

Untermönckhagen

Die 1921 von Paul Hagen errichtete Schmiede gegenüber dem Feuerwehrgebäude. Die abgeschnittene Ecke soll ihre Ursache darin haben, dass einer der Erbpächter mit seinem neuen Auto Schwierigkeiten hatte, um die Ecke zu fahren, weil ihm die Schmiede die Sicht versperrte. Foto: privat

1635 gab es den Schmied Lantauw, der auch 1653 noch erwähnt wird. Es ist unbekannt, wo seine Schmiede gelegen hat, aber 1665 gehörte ein Schmied namens Jochim Lantow zu den Mönchhägern, die an Klatte verpachtet wurden. Diese wohnten aber alle im Unterdorf. Die Namensähnlichkeit Lantow und Lantauw dürfte auf lediglich unterschiedliche Schreibweisen derselben Person (ggf. auch Vater und Sohn) hinweisen, sodass die damalige Schmiede im Unterdorf gelegen haben dürfte. Noch 1743 wird ein Jochim Lantau als Schmied genannt, der ebenfalls im Unterdorf wohnte. Pastor Kliefoth nennt unter den Einwohnern Mönchhagens in den Jahren 1853 bis 1873 eine Kossatenstelle, bei der es sich wahrscheinlich um die Hufe 4 gehandelt haben dürfte. Mit dieser Kossatenstelle war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine Schmiede verbunden. Von 1662 bis 1743 wird die Familie Lantau auf dieser Stelle genannt. 1758 wird hier Hans Halleur genannt, 1809 wird der Cossate Halleur genannt mit dem Vermerk, dass er vormals Schmied war.

Die Schmiedegerechtigkeit scheint dann auf den Heidekrug übergegangen zu sein, mit welchem am Ende des 18. Jahrhunderts eine Schmiede verbunden war.

Nachdem auch diese Schmiede eingegangen war, hat Mönchhagen lange Jahre keine Schmiede gehabt, bis Babendererde 1869 auf der Büdnerei 3 eine Schmiede errichtete.

Dort, gegenüber der Feuerwehr, lag auch die spätere LPG-Schmiede. Um 1900 war Lewerenz hier Schmied, der 1903 bei dem Großbrand auf Hufe 15 (gegenüber der Schmiede) ums Leben kam, als er beim Retten half.

Der Schmied Paul Hagen errichtete dort 1921 das noch heute stehende Schmiede-Gebäude.

Eine weitere Schmiede lag am Stillen Frieden, auf Büdnerei 12 und Häuslerei 9 – Büdnereien sind auf der Karte von 1894 am Stillen Frieden keine vermerkt, die Büdnerei 12 muss also jünger sein. Es ist aber davon auszugehen, dass sie neben Häuslerei 9 gelegen hat. Hier war Rudolf Möller Schmied, bis er Büdnerei 12 und Häuslerei 9 1928 an den Schmiedemeister Wellert verkaufte.

Die weitere Geschichte Mönchhagens

Um die Chronik Mönchhagens übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet: