Mönchhagen: Deutsches Reich bis 1945

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Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zu Mönchhagen im Deutschen Reich bis 1945.

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Gemeindeleben bis zum 2. Weltkrieg

Mönchhagen hatte vom 19. Jahrhundert bis gegen Ende des II. Weltkrieges durchschnittlich etwas mehr als 300 Einwohner. Aus den Gemeindeaufzeichnungen geht hervor, dass von 1873 bis 1935 insgesamt 150 Anträge auf Armutsunterstützung (Geld, Lebensmittel, Pachterlass, kostenloses Brennholz, billiger Wohnraum, Beerdigungskosten usw.) gestellt wurden. Von diesen 150 Anträgen mussten 103 anerkannt werden. Ab 1935 liegen keine Anträge mehr vor, anscheinend durfte es offiziell keine Armen mehr geben.

Im Oberdorf direkt hinter dem Bahnübergang lag die Bäckerei Häcker. Sie existierte noch zu DDR-Zeiten.

An der Chaussee, der heutigen B105, lag der Kolonialwarenladen Kentzler.

Am Stillen Frieden gab es eine Schmiede, eine Stellmacherei und einen Tischler.

Die Bürgermeisterei befand sich während des 2. Weltkrieges in der Schmiede, deren Gebäude heute noch gegenüber dem Feuerwehrgebäude steht. Deshalb gab es hier auch bereits einen Telefonanschluss.


Telefonnummern in Mönchhagen 1928

nach dem Niekammer'schen Gütersdreßbuch (Universitätsbibliothek Rostock):

  • Hof Nr. 1 (Hermann Brandt) 20
  • Hof Nr. 2 (Wilhelm Brandt) 20
  • Hof Nr. 3 und 16 (Peter Saß) 26
  • Hof Nr. 7 (Albert Krüger) –
  • Hof Nr. 5 und 9 (August Haller) 30
  • Hof Nr. 8 (Ernst Heydtmann) 40
  • Hof Nr. 13 (Ernst Prüter) 24
  • Hof. Nr. 6, 10 und 15 (Heinrich Schulze) 1
  • Hof Nr. 11 (Leopold Begemeier) –
  • Hof Nr. 12 (Heidekrug) 14

Mönchhagen verfügte über Post- und Telegrafenamt.


1918 bis 1930

1921: Flächenabtretung von der Finkenberger Feldmark an Mönchhagen

Der Ort bzw. das Gut Finkenberg existierte damals bereits nicht mehr. Seit 1764 gehörte es zu Klein Kussewitz, das Gutshaus verschwand noch Ende des 18. Jahrhunderts, der letzte Katen bestand bis 1863.

Auszug aus einem Schreiben des Großherzoglichen Messungsbureau an Mecklenburgisch-Schwerinsche Grundbuchamt für ritterschaftliche Landgüter [Akte 5.12-6/3-584, Landeshauptarchiv Schwerin], vom 3. August 1921:

Auf Antrag des Herrn gepr. Vermessungsingenieur Burmeisers zu Rostock in Vollmacht des Gutsbesitzers von Kl. Kussewitz und Finkenberg, Rostocker Distrikt, haben wir ein Zeugnis darüber ausgestellt, in welcher Weise infolge Flächenübergangs von dem Gute Finkenberg an die Domaniale Dorffeldmark Mönchhagen, Amt Toitenwinkel der Hufenkataster zu ändern sein wird.
Nach Maßgabe der Verordnung vom 17. Febr. 1905 §3 unter 1a E übersenden wir ergebenst dem Grundbuchamte als Flurbuchbehörde eine Abschrift dieses Zeugnisses bei Anschluß der dritten mit einem Prüfungsvermerk versehenen beiden Ausfertigungen des Lageplans nebst Registerauszug.

Zur Einschätzung des Wertes des Landes nahm man das Direktorialbonitierungs-Protokoll von 1778. Das lieferte Folgendes, wobei das zum Einsäen benötigte Saatgut in Scheffel angegeben wurde:

708,2 Quadratruten. Hiervon sind taxiert 187,9 als Acker (bon 100, 1 14/16 Scheffel), 520,3 als Acker (bon 125, 4 3/16 Scheffel).
11,8 Grenzgraben mit Hufe 12 der Dorffeldmark Mönchhagen.
Summe 720,0 Quadratruten (6 1/16 Scheffel) = 1 ha 56 à 09 qm
steuerbarer Hufenstand = 3 1/32

Ein Scheffel war kein einheitliches Maß, sondern von Land zu Land oder auch von Region zu Region unterschiedlich. Ein Rostocker Scheffel entsprach 38,9 französischen Litern (Litrons), d.h. 30,9 heutigen Litern.

Eine Karte der abgetretenen Fläche ist in o.g. Akte enthalten. Die abgetretene Fläche liegt in der obigen Kartenskizze der Finkenberger Feldmark im Norden im Flächenstück 57, der Grenzgraben mit der Mönchhäger Hufe 12 ist Nr. 58.

Die folgenden Grafiken zeigen von links nach rechts: Karte des Mönchhäger Gemeindegebiets von 1894, römische 12 bezeichnet das Gebiet der Mönchhäger Hufe 12; Karte des Finkenberger Gebiets von 1767 mit Markierung des 1921 abgetretenen Gebietes (gelb) im Flächenstück 57 (vgl. die Karte oben vom Feldregister Finkenberg). Die sich dadurch ergebenden neuen Mönchhäger Gemeindegrenzen sind bis heute gültig.

Das (geschlossene) Flurbuch enthält einen Vermerk, wonach eine Fläche, die bei der Neuvermessung zu 1 ha 56 a 8 qm ermittelt ist, am 15. März 1928 an die Domanialdorffeldmark Mönchhagen abgetreten wurde. Der Unterschied im Jahr (1921 vs. 1928) bedeutet evtl., dass 1928 die Korrektur von 9 qm auf 8 qm erfolgte.

Angaben zu Mönchhagen aus dem Staatshandbuch für Mecklenburg-Schwerin (ab 1937 Staatshandbuch für Mecklenburg)

1927:

  • 1 Poststation (Postagent: Johann Roggendorf)
  • 15 Hofbesitzer, darunter:
    • 1 Windmühle
    • 1 private Dampfmolkerei
  • 9 Büdner, darunter:
    • 1 Schmied
    • 1 Krug
  • 28 Häusler, darunter:
    • 1 Windmühle
    • 1 Schmied
    • 1 Krug
  • Schule mit 2 Klassen (Schulleiter Ernst Utermark, Lehrer Hans Bolte)
  • Industrieschule
  • Haltestelle (Bahnhofsmeister: Max Rautenberg)
  • Schulze: Häusler Franz Geisler

Ein weiterer Hofbesitzer wird für Heide Krug aufgeführt.

1930:

  • 1 Poststation
  • 14 Hofbesitzer, darunter:
    • 1 Windmühle (außer Betrieb)
  • 10 Büdner, darunter:
    • 2 Krüge
  • 28 Häusler, darunter:
    • 2 Schmiede
  • Schule mit 2 Klassen (Schulleiter Ernst Utermark, Lehrer Hans Bolte)
  • Tierarzt
  • 1 Dampfsägerei
  • Bahnhof
  • Schulze: Häusler Franz Geisler

Ein weiterer Hofbesitzer wird für Heide Krug aufgeführt.

Mönchhagen während des Nationalsozialismus

In Mönchhagen existierte eine SPD-Ortsgruppe; eine KPD-Gruppe gab es nicht. 1932 wollten die NSDAP-Mitglieder die Arbeitergaststätte Piehl für ihre Propagandatätigkeit nutzen, wurden von Piehl aber hinausgeworfen. Daraufhin versuchten sie, in der Schule unterzukommen. Das wurde ihnen aber vom Gemeindevorsteher Geisler (SPD) untersagt, woraufhin der Ortsgruppenleiter der NSDAP am 19. 11. 1932 ein in scharfem Ton gehaltenes Schreiben an die Gemeindevertretung sandte, um deren Zustimmung zu fordern. Die Gemeinde lehnte jedoch mit 6 gegen 2 Stimmen ab. Sie begründete dies mit der Bestimmung über die Benutzung von Schulräumen (nach dem Amtsblatt Nr. 61 vom 28. 10. 1932) und verwies darauf, dass in Mönchhagen schließlich zwei Gaststätten mit Saal existieren würden, an die man sich wenden könne. Die letzte Begründung muss für die NSDAP wie ein Hohn geklungen haben, da ja allgemein bekannt war, dass Piehl sie bereits hinausgeworfen hatte. Später wollte man Piehl dafür bestrafen – man konnte ihm die Gaststätte jedoch nicht wegnehmen, weil sie ihm im juristischen Sinn gar nicht gehörte. Das hatte außer Piehl und dem wahren Eigentümer (angeblich seine Schwiegermutter) bis dahin niemand gewusst.


Die Marxistische Pest in Mönchhagen

Am 2. Dezember 1932 hatte es die Gemeindeversammlung in Mönchhagen mit 2 Anfragen zur Nutzung des Schulhauses zu tun.

Unter Punkt 1 der Tagesordnung lag ein Antrag der evangelischen Frauenhilfe vor auf Bereitstellung der Schulstube gegen Bezahlung des verbrauchten Lichtes einschl. Reinigen der Stube nach Beendigung einer jeden Versammlung“. Dies wurde „einstimmig genehmigt, weil es um Kirchliche Sache und als gemeinnützig anzusehen ist.

Unter Punkt 2 lag ein empörter Beschwerdebrief vom 19. November des Ortsgruppenleiters der NSDAP vor. Der Gemeindevorsteher Geißler (SPD) hatte der Ortsgruppe verboten, im Schulgebäude eine Versammlung abzuhalten.

Ich [d. h. der Ortsgruppenleiter] mache die Frage auf: Wie denkt sich die Gemeindevertretung Mönchhagen der Marxistischen Pest endlich ein Ende zu bereiten?! Es bleibt unverständlich daß gerade in Mönchhagen der Nat. soz. Bewegung Einhalt geboten wird, daß man ihr nicht Gelegenheit zur weiteren Entfaltung geben will. Ab sofort sage ich dieser Manier, dem Bolschewismus in Mönchhagen Vorschub leisten zu wollen, den schärfsten Kampf an. Überall, selbst im Schulgebäude, sollte man den irregeführten Arbeiter, belehren lassen.

Die Gemeindeversammlung vertrat da mehrheitlich eine andere Meinung, der Antrag wurde mit 6 zu 2 Stimmen abgelehnt, da die Schule zur Abhaltung politischer Versammlung nicht geeignet ist und weil hierorts keine Veranlassung vorliegt, diese in der Schule abzuhalten, da im Orte zwei Gastwirtschaften je mit Saal vorhanden sind, wo Versammlung dieser Art abgehalten werden können. Über diese Begründung war der Ortsgruppenleiter sicher nicht sehr erfreut, denn vom Wirt der Gaststätte Zur alten Eibe war er bereits abgewiesen worden – wovon die Gemeindeversammlung gewusst haben dürfte. Dennoch schob man im Gemeindeprotokoll noch hinterher: Dem Ausdruck ‚dieser Manier dem Bolschewismus Vorschub zu leisten‘ müssen wir entscheiden zurückweisen. Es liegt uns weit fern, der Bewegung Einhalt zu tun.

Am 5. Juni 1932 war die Wahl zum 7. Landtag des Freistaates Mecklenburg-Schwerin gewesen. Die NSDAP hatte knapp 50 % der Stimmen erreicht und ihre Anzahl Sitze im Landtag von 2 auf 30 erhöht. Die SPD war mit knapp 30 % der Stimmen und 18 Sitzen zweitstärkste Partei.


Interessant ist die Tatsache, dass sich die Anhänger der NSDAP und der SPD in Mönchhagen in der Endzeit der Weimarer Republik gegenseitig aus dem Wege gingen. Immer dann, wenn die eine Seite am Wochenende die Werbetrommel auf Veranstaltungen rührte, befanden sich die Anhänger der anderen Partei nicht im Dorf; im Sommer fuhren sie mit der Familie an den Strand von Markgrafenheide. Ältere Zeitzeugen erzählten, dass es damals eine heimliche Übereinkunft zwischen beiden politischen Gruppen gegeben haben soll. Schließlich wohnte man in einem Dorf und kannte sich seit Jahren. Die meisten NSDAP-Mitglieder waren Bauern oder gewerbliche Unternehmer, die SPD-Mitglieder kamen meist aus sozial schwächeren Schichten. Am 22. 7. 1933 wurde die SPD verboten, die NSDAP war damit nach der Selbstauflösung der bürgerlichen Parteien im Juni/ Juli 1933 die einzige zugelassene Partei. 1935 kam es zur letzten Wahl. Die gesamte ehemalige SPD-Ortsgruppe (8 Personen) stimmte gegen die Hitlerregierung. Insgesamt gab es 10 Gegenstimmen, die fehlenden 2 Stimmen müssen von Ehefrauen gewesen sein. Um Ärger mit ihrer vorgesetzten Behörde zu vermeiden, wurden alle 10 Gegenstimmen von der NSDAP-Gruppe in Ja-Stimmen umgefälscht. Die SPD-Gruppe klebte bis 1935 auch nachts in Mönchhagen heimlich Plakate gegen die Hitlerregierung. Ab 1935 befand sich die Gemeindevertretung vollständig in den Händen der NSPAD.

Der Schmied Paul Hagen (hier in Feuerwehruniform) war Spritzenmeister der FFw Mönchhagen und ab 1937 Bürgermeister in Mönchhagen. Foto: unbekannt

Bürgermeister war ab 1937 der Schmied Paul Hagen.

Die Aussage, dass die Einwohner Mönchhagens versuchten, auch bei verschiedenen politischen Ansichten miteinander auszukommen, findet man in den Feuerwehrprotokollen bestätigt. Nach 1933 änderte sich das Feuerwehrwesen, und damit auch das Feuerwehrleben. Zunächst versuchte man, die Politik aus der Feuerwehr herauszuhalten. Im Protokoll der Versammlung vom 17. 7. 1930 heißt es:

Kamerad Kentzler machte den Vorschlag, Personen mit Politischen Abzeichen und Uniformen nicht reinzulassen. Selbiger Vorschlag wurde einstimmig angenommen.

Es ging dabei um die Teilnahme an Vergnügen, wie man am nächsten Eintrag zu diesem Thema vom 3. September 1932 sieht.

f. Ein Antrag, den Beschluß vom 17. Juli 1930 auf Tragen politischer Abzeichen beim Wehrvergnügen aufzuheben, wurde abgelehnt.

Aufgehoben wurde der Beschluss dann aber doch, und zwar auf einer Vorstandssitzung am 10. 10. 1933. Im Versammlungsprotokoll vom 18. 10. 1933 heißt es dann:

P2 Bekanntgabe über die Aufhebung des Beschlusses der Versammlung vom 17. 7. 30. Da es heute keine Parteien mehr gibt, hat es sich vernotwendigt, den Beschluß über Tragen politischer Abzeichen bei unseren Vergnügungen aufzuheben.

Am 17.7.1930 waren alle Parteien außer der NSDAP verboten worden.

Man erfährt aus den Protokollen der Feuerwehr Mönchhagen auch von einem Fall von politischen Streitigkeiten. Am 3. September 1932 heißt es:

Dagegen wurde ein Antrag, den Kameraden B. wegen politischer Reiberei innerhalb der Wehr auszuschließen, mit 9 gegen 2 bei 2 ungültigen Stimmen angenommen. Es soll dem Kameraden B. jedoch Gelegenheit gegeben werden, die Sache auf der nächsten Versammlung klar zu stellen

Auf der Vorstandssitzung am 7. Oktober 1932 wurde dann jedoch anders beschlossen:

Sodann stand ein Antrag auf Ausschließung des Kameraden B. zur Beratung. Es wurde beschlossen, den Antrag abzulehnen, da der Vorstand keine Ursache hat, den Kameraden B. auszuschließen und durch den Ausschluß die Wehr leicht ins politische Fahrwasser abgedrängt werden könnte, was unbedingt vermieden werden müßte.

Man war also um politische Neutralität bemüht – eine Haltung, die der Mecklenburgische Feuerwehrverband von seinen Mitgliedswehren forderte. (Die Feuerwehrverbände wurden 1936 aufgelöst.) Auf der Versammlung einen Tag später wird die Vorstandsentscheidung noch weiter begründet:

Hierbei machte der Wehrleiter bekannt, daß der Beschluß der Versammlung vom 3. 9. 32 unter Verschiedenes/g auf Ausschließung des Kameraden B. in dieser Form nicht durchführbar sei, da es § 12 der Satzung widerspricht [Darin steht, dass der Vorstand über Aufnahme und Ausschluß von Mitgliedern beschließt – also nicht die Versammlung]. Hiermit stelle Kamerad D. die Anfrage aus welchen Gründen sein Antrag nicht genehmigt sei. Der Wehrleiter entgegnete, daß die Wehrleitung nicht gewillt sei, einen Wehrmann, der bisher seinen Dienst immer versehen hat, wegen Politik aus der Wehr auszuschließen.

Bislang waren die Vorstände der freiwilligen Feuerwehren von den aktiven Kameraden gewählt worden, wenn der Wehrleiter auch noch von der Gemeindevertretung bestätigt werden musste. Das änderte sich nun. In der Mecklenburger Feuerwehrzeitung von Okt. 1933 teilt der Verbands-Vorstand mit, dass die satzungsgemäßen Wahlen der Wehrvorstände nicht stattfinden sollen, da „über die Durchführung des Führerprinzips bei den Freiwilligen Feuerwehren [...] z. Zt. Verhandlungen bei dem Deutschen Feuerwehrverband und einzelnen Landesverbänden geführt [werden].“

Im Mai 1934 gab es dann endlich konkrete Informationen seitens des Verbandsvorstandes. Jegliche demokratische Mitbestimmung war also nun auch in den freiwilligen Feuerwehren abgeschafft. Das musste auch in Mönchhagen umgesetzt werden. Die Gemeindevertretung stimmte der nötigen Satzungsänderung im Juni 1934 zu.

Protokoll über die Verhandlungen der Gemeindeversammlung am Freitag den 15. Juni 1934 nachmittags 4 Uhr im Schulhause zu Mönchhagen. Punkt 2. Änderung der Mustersatzung der freiwilligen Feuerwehr. zu Punkt 2 wird einstimmig beschlossen, dass die Mustersatzung für freiwillige Feuerwehren in Mecklenburg dahin abgeändert wird, daß § 12 (in hiesiger Satzung § 11) künftig folgendermaßen lautet: Der Wehrleiter, sein Stellvertreter und die Abteilungsleiter werden von den Vorsitzenden des Mecklenburgischen Feuerwehrverbandes im Einvernehmen mit der Gemeindebehörde aus der Zahl der Wehrmitglieder ernannt und abberufen. Schriftführer, Kassenführer und Zeugmeister werden von dem Wehrleiter im Einvernehmen mit der Gemeindebehörde aus der Zahl der Wehrmitglieder ernannt und abberufen.

Daraufhin wird die Wehrführung vom Verbandsvorstand ernannt (wobei sich personell nichts ändert):


In dieser Zeit hat es in Mönchhagen eine Gendarmeriestation gegeben.

Angaben zu Mönchhagen aus dem Staatshandbuch für Mecklenburg-Schwerin (ab 1937 Staatshandbuch für Mecklenburg)

1937:

  • 430 Einwohner
  • 744 ha
  • 15 Hofbesitzer
  • 14 Büdner, darunter:
    • 2 Krüge
  • 27 Häusler, darunter:
    • 2 Schmiede
  • Schule mit 2 Klassen (Lehrer Ernst Utermark, 1 Hilfslehrer)
  • 1 Sägewerk
  • Bahnhof
  • Bürgermeister: Paul Hagen

Ein weiterer Hofbesitzer wird für Heide Krug aufgeführt.

Aus der Rostock-Stralsunder vollspurigen Nebenbahn war eine Rostock-Stralsunder vollspurige Hauptbahn geworden.

1939:

  • 430 Einwohner
  • 742 ha
  • 10 Erbhöfe
  • 4 Erbpachthöfe
  • 14 Büdner
  • 27 Häusler
  • 1 Eigentumsgrundstück
  • Schule (Lehrer Ernst Utermark)
  • Post
  • Eisenbahnverbindung
  • Bürgermeister: Paul Hagen

Standesamt und Pfarramt waren in Volkenshagen.

Ein weiterer Erbhof wird für Heide Krug aufgeführt.

Da sich in diesem Jahr Bezeichnungen und Aufbau der Aufzählungen änderte, bedeutet die Nichterwähnung von Krügen und Schmieden nicht, dass es keine gegeben hätte. Die Gaststätten an der Eibe und an der Chaussee haben noch existiert, auch hatte Paul Hagen die Schmiede, die heute noch gegenüber dem Gerätehaus steht.

Die Heinkel-Werke und Mönchhagen

In dieser Zeit entstanden die ersten wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen den Rostocker Heinkel-Flugzeugwerken und einigen Mönchhäger Bürgern. Der Bauer Schulze, der die ehemalige Feilenhauerei nach deren Konkurs aufgekauft hatte, wohnte in dem Gebäude, das zu DDR-Zeiten Kindergarten und nach 1990 abgerissen wurde (neben der Feuerwehr – nicht zu verwechseln mit dem heutigen Kindergarten, der zu DDR-Zeiten Schule war). Ihm gehörte auch die ehemalige LPG-Gärtnerei. Außer dieser Wirtschaft (dem Mittelhof) besaß er noch einen Unterhof und einen Oberhof im Unterdorf. Schulze war mit dem Flugzeugkonzernbesitzer Ernst Heinkel eng befreundet. Heinkel baute um 1935 das Gärtnereigebäude (später von der LPG genutzt, nach 1990 abgerissen), Bauer Schulze lieferte dafür das in der Gärtnerei erzeugte Gemüse an Heinkels Betriebsküchen in Rostock. Außerdem ließ Heinkel auf Schulzes Wiese (Unterhof im Unterdorf 1) die Grassoden für die Tarnung seiner Bunkeranlagen abtragen. Der Tischler am Stillen Frieden (vor der ehemaligen Schmiede Wellert) lieferte Sperrholzelemente für den Flugzeugbau an die Heinkelwerke.

Neubau des Gemeindekatens

der frühere Armenkaten, gegenüber vom Kindergarten, heute in Privatbesitz und als Wohnhaus genutzt. Foto von 2011; privat

Der Gemeinde- oder Armenkaten (heute genutzt als privates Wohnhaus, Unterdorf 42) wurde 1936 von der Mönchhäger Baufirma Lange neugebaut.

Drei Brote pro Woche

Dieser Eintrag im Gemeindebuch zeigt sehr drastisch, was Krankheit früher bedeuten konnte:

Protokoll über die Verhandlungen der Gemeindeversammlung am Freitag 15. Juni 1934 nachmittags 4 Uhr im Schulhause zu Mönchhagen
Tagesordnung
Punkt 1. Antrag Frau N. auf Unterstützung weil ihr Mann im Krankenhause ist.
[...]
zu Punkt 1 wird beschlossen, dass N. drei Wochen jede Woche 3 Brote erhalten soll.

Mönchhagen während des 2. Weltkrieges

Die einzige größere Zerstörung in Mönchhagen während des 2. Weltkrieges war der Bombeneinschlag in den Tanzsaal der Gaststätte Piehl. Foto: privat

Die Gemeindevertretung hatte immer recht häufig getagt, ab 1935 änderte sich das jedoch. Folgende Zahl der Sitzungen ist festzustellen: 1935: 4, 1936: 2, 1937: 1, 1938: 3. Die letzte nachweisbare Sitzung war am 26. 11. 1944. Wann in der Endphase des Krieges Sitzungen stattfanden, lässt sich nicht mehr feststellen, da die letzten 40 Seiten aus dem Sitzungsprotokollbuch der Gemeinde herausgerissen wurden.

Im Zeitraum 1943/44 fielen auch auf Mönchhagen Bomben. Den einzigen Volltreffer erhielt der Tanzsaal der Gaststätte Piehl. Hier soll eine Flak (Fliegerabwehrkanone) gewesen sein. Soldaten einer Scheinwerferbatterie waren hier stationiert, welche zusammen mit Flaksoldaten die Funkstation im Häschenbusch sichern sollten. Die Station hatte vorher in direktem Funkkontakt mit dem Rommelkorps in Nordafrika gestanden. Alle weiteren Bombenabwürfe waren zum Glück Fehlwürfe, so z. B. beim alten Wassermühlendamm im Oberdorf, wo man wohl einen Bunker vermutete, oder auch der Bombentreffer im Dunghaufen der Bauernstelle gegenüber der Gaststätte Piehl.


Bombensplitter im Kleiderschrank

Ein Einwohner berichtet, dass während des Bombenangriffs auf Rostock einige Flugzeuge ihre Bomben auch über Mönchhagen abwarfen. Ein Ehepaar hatte beschlossen, noch etwas länger im Bett zu bleiben – das war ihr Glück. Denn in dem Moment explodierte eine Bombe auf dem Acker, Bombensplitter flogen durchs Fenster über die noch Liegenden hinweg und schlugen im Schrank ein.


Luftschutzbunker in Mönchhagen

Das Dach des wiedergefundenen Deckungsgrabens hinter dem heutigen Feuerwehrgerätehaus; am hinteren Ende ist der Einstieg zu erkennen. Foto: privat
Rechts ist die alte Schule bzw. der heutige Kindergarten zu sehen, links Gebäude des früheren Mittelhofs. Der Bunker erstreckt sich etwa entlang des Zauns von links nach rechts. Foto: unbekannt

2013 wurde der Gemeindesaal im Feuerwehrgerätehaus in Richtung Kindergarten erweitert, also in Richtung Westen. Als nun für die Erweiterung des Gemeindesaales die Fundamente gebaut werden sollten, tauchte im Untergrund ein lang vergessener Bunker auf. Niemand hatte bei der Planung mehr an dieses Ding gedacht – aber kaum war es aufgetaucht, erinnerten sich viele daran, dass auf dem Weg zum damaligen Kindergarten man immer an so einem Schacht vorbei musste, der mit einem Bretterverschlag verschlossen war.

Dieser frühere Kindergarten steht nicht mehr, der heutige Kindergarten war damals die Schule. Der damalige Kindergarten war das Wohnhaus des Erbpachthofes Nr. XV, des Schulz'schen Mittelhofes.

Dieser Schacht führte in den länglichen Bunker, über Steigeisen konnte man früher hinuntergelangen. Einige ältere Einwohner erinnerten sich auch noch, dass sie – als Mitglied der Feuerwehr oder der Jungen Brandschutzhelfer (eine DDR-Variante der Jugendfeuerwehr) – im Inneren des Bunkers Wasser pumpen mussten, da dieser unter Wasser stand. Der Gang führte bis in den Keller unter dem erwähnten Gebäude, in dem zu DDR-Zeiten die Kinderkrippe untergebracht war. Auch dieser Keller diente im 2. Weltkrieg als Luftschutzbunker. Auf der rechten Seite im Bunkergang standen Feldbetten (es ist zu vermuten, dass die jetzt noch da stehen), hinten rechts befand sich ein Brunnen. Dieser war auch der Grund für die Überflutung. Elektrisches Licht gab es auch.

Vom Wohnhaus des Mittelhofes konnte man direkt in den Bunker gelangen. Der Mittelhof war der Hof Nr. 15 und hieß so, weil er der mittlere von den drei Höfen war, die der damalige Bauer H. W. Schule besaß.

Im 2. Weltkrieg wurden in Mönchhagen mehrere dieser länglichen Luftschutzanlagen gebaut, eine lag noch am Westende (Nähe Rosenhof), eine in der Nähe der Kreuzung B 105. Dazu wurden Gräben ausgehoben, deren Wände betoniert und das Ganze mit einem Betondach abgeschlossen. An die Wanddicke echter Bunker von 2 bis 3 m reichte die Stärke dieser Luftschutzanlagen aber nicht heran. Es handelte sich wohl eher um einen so genannte Deckungsgraben, der Schutz vor Trümmern, Splittern und Gaseinwirkung bieten sollte, unter günstigen Bedingungen auch gegen Bomben sicher, aber nicht die Sicherheit eines echten Luftschutzbunkers bot. Dafür ließ er sich relativ schnell errichten.


Flugplatz Purkshof

Wenn im 2. Weltkrieg Rostock-Marienehe angegriffen wurde, kamen die deutschen Flugzeuge zum Flugplatz Purkshof geflogen. In Marienehe hatte Heinkel 1933 die Flugzeugwerke errichtet. Dort standen während des Krieges viele Flugzeug-Attrappen aus Holz und Pappe. Erst gegen Kriegsende durchschauten die Engländer den Trick und flogen den Flugzeugen hinterher. Ein Zeitzeuge berichtet, dass die englischen Maschinen so tief flogen, dass man die Piloten in der gelblichen Fliegerkleidung erkennen konnte.

Ereignisse zum Kriegsende

Während des Krieges befand sich in Barth ein Konzentrationslager (KZ). Gegen Kriegsende sollten auch die Insassen dieses Konzentrationslagers auf einem der berüchtigten Todesmärsche umgebracht werden. Als die Häftlinge auf ihrem Marsch Ribnitz erreichten, wollte die SS-Begleitmannschaft sie auf dem Marktplatz erschießen. Mutige Ribnitzer Bürger verhinderten diesen Massenmord. Die SS-Leute beschlossen dann, die Häftlinge auf der heutigen B105 weiter nach Rostock zu treiben, wo man die letzten Opfer im Krematorium auf dem Westfriedhof verbrennen wollte. Allgemein wurde das Kriegsende durch das Vorrücken der Roten Armee aus östlicher Richtung erwartet. Die russische Armeeführung hatte aber bei Überschreiten der alten deutschen Reichsgrenze in der Endphase des Krieges ihre Taktik geändert. Sie ging nicht gleichmäßig auf breiter Front vor, sondern durchbrach die deutsche Front an entscheidenden Stellen durch massive Panzerangriffe, kesselte abgeschnittene deutsche Truppen ein und vernichtete diese Kessel anschließend. Am 1. 5. 1945 passierten die ca. 700–800 Häftlinge mit der Wachmannschaft das Dorf Mönchhagen. Als die Spitze der Häftlingskolonne sich etwa 100 Meter hinter dem Häschenbusch befand, bewegten sich daher völlig unerwartet aus westlicher Richtung russische Panzer T-34 aus Rostock kommend auf sie zu. Zum Gedenken an die Häftlingsbefreiung steht heute an dieser Stelle ein Denkmal neben der B105.

Der Mönchhäger Bürger Erich Malchow war damals Zeitzeuge dieser Ereignisse. Er kam kurz vor dem Eintreffen der russischen Truppen am 1. 5. 1945 gerade mit seinem Fahrrad vom Bentwischer Bäcker, wo er zwei Brote geholt hatte, als die Häftlinge das Dorf erreichten. Es gelang ihm, Häftlingen heimlich ein Brot zuzustecken. Ein völlig entkräfteter Häftling lag in seinem Vorgarten (B105, Nr. 2) und wurde von Malchow mit einem Teller Suppe versorgt, als plötzlich ein SS-Mann mit einem Motorrad auftauchte. Dieser schlug dem Häftling das Essen aus der Hand, drohte Malchow mit der Waffe, schlug ihm mit dem Griff seiner Pistole an den Kopf, riss eine weiße Fahne herunter und entfernte sich mit seinem Motorrad über Volkenshagen und Groß Kussewitz nach Öftenhäven, wo er den dortigen Gutsbesitzer wegen dessen weißer Fahne erschoss. Ein weiterer SS-Mann wurde noch nach der Häftlingsbefreiung von Malchow im Häschenbusch angetroffen. Er war auf der Suche nach seinem Vorgesetzten, den er erschießen wollte.

Die frühere Häuslerei 14 an der B 105; hier wohnte später der Sattlermeister Malchow, der später in Mönchhagen noch eine größere Rolle spielte. Er rief nach dem 2. Weltkrieg bspw. die freiwillige Feuerwehr neu ins Leben. Foto: privat

Aus Richtung Klein Kussewitz kamen Soldaten der Roten Armee mit deutschen Kriegsgefangenen, und der Sattler Erich Malchow reparierte für die Rote Armee eine Wagenladung erbeuteter Pferdegeschirre. Als Bezahlung sollte er kein Geld, sondern Machorkatabak erhalten. Allerdings wollten die Russen von ihm für die Abrechnung eine Quittung mit Stempel. Da Malchow keinen eigenen Stempel besaß, holte er sich einen großen Stempel aus dem verlassenen Bahnhofsgebäude und erhielt dann seinen Lohn.

Auf dem Werkstattgebäude hatte der Sattler viele Jahre lang eine alte Kunstmarmorfigur stehen, bei der der Hinterkopf fehlte. Im Mai des Jahres 1945 hielt ihn ein russischer Soldat wegen dieser „Marmorfigur“ für einen „Kapitalisten“ und schoss mit seiner MPi auf die Figur. Nachdem Malchow den russischen Soldaten aber erklären und beweisen konnte, dass er kein „Kapitalist“, sondern ein alter SPD-Genosse war, entschuldigten sich die Russen bei ihm und schickten ihm einen Soldaten vorbei, der vor dem Krieg Kunstmaler war und ihm ein Ölporträt seiner Frau malte.

Anekdote: Tabak nur gegen Stempel

Es wird erzählt, dass Malchow kurz nach Kriegsende für die Russen Zaum- und Sattelzeug repariert hat (er war ja Sattler). Geld gab's nicht viel, das was es gab, war nichts wert, also sollte er statt dessen Tabak als Lohn erhalten. Aber auch darüber musste Buch geführt werden, die russischen Auftraggeber brauchten also einen Stempel unter die Quittung. Einen Stempel hatte Malchow aber nicht. Doch er wusste sich zu helfen – er lief hinüber zum Bahnhof, der lag ja nur zwei Häuser weiter und war so kurz nach dem Krieg außer Betrieb. Aber Stempel lagen dort noch herum. Malchow griff sich also den größten davon und stempelte die Quittung ab.


Auf dem Finkenberg, der heute nur noch eine Koppel am Ortsausgang nach Volkenshagen ist, hatten die Russen die beschlagnahmten Kühe aus Mönchhagen und Kussewitz zusammengetrieben und provisorische Gebäude errichten lassen. Die Kühe mussten nach und nach für die Russen geschlachtet werden und die noch lebenden von den Frauen gemolken werden. In einem kleinen Wald gegenüber der alten Mülldeponie bei Oberhagen lagen russische Panzertruppen. Dorthin musste das Fleisch von einem Mönchhäger gefahren werden.

Da es auch in Mönchhagen zu Vergewaltigungen durch die Russen kam, versteckten die Frauen sich meist auf den Stallböden.

Die Funkstation im Häschenbusch war 1945 verlassen und zerstört. Die hölzernen Funkmasten waren gefällt worden, aber nur schlecht als Feuerholz geeignet, weil es mit Chemikalien gegen Fäulnis durchtränkt war. Die Mönchhäger holten sich die dicken Stromkabel aus der Funkstation, weil diese gut als Fahrradbereifung auf die Felgen passten.

Kurz vor Kriegsende landete ein viermotoriges Transportflugzeug auf dem Flugplatz Purkshof. Bei der Landung knickten ihm auf der einen Seite die Räder weg. Dadurch stand das Flugzeug schräg und die Tragflächen wurden von den Kindern als Rutschbahn genutzt. Die Anwohner bauten Räder und Verkleidung ab. Ende der 1940er Jahre wurde das Wrack gesprengt.

Vernichtung zweier Züge durch die Wehrmacht

Nach einem Zeitzeugenbericht:

Am 1. Mai 1945 standen in Mönchhagen zwei Züge auf den Bahngleisen, der eine reichte vom Bahnhof bis zum Kussewitzer Übergang, der andere von der Windmühle der alten Häuslerei 11 bis zur Gemarkungsgrenze nach Purkshof. Am Nachmittag kontrollierte die Wehrmacht die Waggons und ließ sie mit den Lokomotiven auseinanderziehen. Die Einwohner in der Nähe der Bahngleise mussten sich hinter dem alten Mühlendamm im Oberdorf in Sicherheit bringen und sollten in Kussewitz übernachten. Dabei wäre der Schuster Medrow noch beinahe von einem SS-Mann erschossen worden, weil er sein mit Fluchtsachen beladenes Fahrrad nicht hergeben wollte. Dem Bürger Fritz Brüß gelang es, die Situation zu entschärfen. Die Waggons wurden dann von der Wehrmacht kontrolliert abgebrannt, damit der Inhalt nicht den vorrückenden Russen in die Hände fiel.

Der erste Zug überstand den Brand teilweise, sodass die Mönchhäger sich die Kohle vom Tender herunterholen konnten, sowie auch die Ladung, die aus Rübenrohzucker, Melasse, aber auch Werkzeugen bestand. Die Vernichtung des zweiten Zuges lief weniger gut ab, hierbei gingen die Gewächshausscheiben bei Qualmann entzwei (also auf dem Mühlengrundstück, wo sich eine Gärtnerei befand) und ein Scheunendach brannte ab. In den Waggons befanden sich Pferde, die die Soldaten nicht aus den Wagen herausließen, sodass sie bei lebendigem Leibe verbrannten. Die Schreie sollen einem Zeitzeugen zufolge bis nach Kussewitz zu hören gewesen sein. In einigen Waggons dieses Zuges befand sich auch Artilleriemunition und Flakgranaten, die bei dem Brand explodierten und sich längs des Bahndamms verteilten. Dort stellten sie über viele Jahre eine Gefahr dar. Ein Bauer kam 1945 oder 1946 um, als er beim Pflügen gefundene Munition am Bahndamm ablegen wollte und diese explodierte.

Die weitere Geschichte Mönchhagens

Um die Chronik Mönchhagens übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet: