Mönchhagen: Krüge und Gaststätten

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Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zu den Krügen und Gaststätten in Mönchhagen.

Hier finden Sie zusammengefasst alle Abschnitte zu den Gaststätten aus den anderen Artikeln zur Mönchhäger Geschichte, sowie zusätzliche Informationen, bspw. technischer Art.

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Eine Dorfchronik von diesem Umfang ist niemals eine Arbeit nur einer Person – mein Dank gilt allen, die mir mit Text- und Bildmaterial oder mündlichen Informationen weitergeholfen haben.

Die Krüge in Mönchhagen

Mönchhagen hatte an den eingangs erwähnten Landstraßen zwei Krüge: am Hansischen Botenweg und an der Fischländer Landstraße. Die hier genannte Witwe Kädingen war Besitzerin des Kruges „Stiller Frieden“ an der Fischländer Landstraße. Aus dem Vergleich der Einwohner, wie Kliefoth sie auflistet und der Volkszählung von 1867 ergibt sich, dass die Hufe 16 die Hufe war, auf der der Krug gelegen hat (s. u.).

In einer Akte von 1869 (5.12-4/2 12034) heißt es:

Die Krugwirthschaft wird zur Zeit von dem Büdner Nr. 7 an der Rostock-Ribnitzer Chaussee betrieben. Eine zweite Kruggerechtigkeit hat der Erbpächter Nr. 15, dessen Gehöft liegt an der Dorfstraße und der vorübergehenden alten Fischländer Landstraße. Die Gerechtigkeit ruht. Verhandlungen wegen Ablösung dieser Gerechtigkeit haben kein Resultat gehabt.

Finkenberger Krug oder Heidekrug in Obermönchhagen

Zu dem Krug in Ober-Mönchhagen gehörte später eine Schmiede.

1770 beantragte der Schmied Possehl aus Ober-Mönckhagen eine Vertragsverlängerung um 14 Jahre. 1782 schloss Possehl mit dem Volkenshäger Pastor einen Pachtvertrag über einen der Pfarre gehörenden Acker von 265 Quadratruten. Die jährliche Pachtsumme betrug 1 Gulden 24 Pfennige. Wo genau in Ober-Mönchhagen seine Schmiede gelegen hat, ist jedoch nicht klar (der 1731 genannte Schmied Lantau wohnte im Unterdorf. Entweder es hat zumindeste zeitweise zwei Schmieden gegeben oder die Schmiede wurde schon einmal verlegt, vom Unter- ins Oberdorf).

1782 beantragte der Schmied Jürgen Hinrich Klingenberg die Versetzung der Schmiede auf den Finkenberger Acker. Bei den Akten DA Ribnitz (2.22-10/22, 134e, fasc. 21a) liegt ein Vertragsentwurf vom 14. Februar 1785 für den Schmied Klingenberg über das Ober-Moenckhaeger Krug-Gehöft. Ab da gehörte die Schmiede also offenbar zum Heidekrug (der auch Obermoenckhaeger Krug oder Finkenberger Krug genannt wurde).

Klingenberg besaß den Krug bis 1810. Am 24. May 1810 kündigt die Rostocker Zeitung die Versteigerung des Krug-Gehöftes an. Nach öffentlicher meistbietender Verpachtung übernimmt Wilhelms den Finkenberger Krug.

Der Krug in Niedermönckhagen

Die Lage des früheren Kruges am Stillen Frieden, eingezeichnet in eine aktuelle Karte. Quelle Karte: OpenSource-Kartenprojekt openstreetmap (openstreetmap.de). mit eigenen Ergänzungen

Von 1758 bis 1779 wurde der Niedermönckhäger Krug an Christian Jancken verpachtet. Der vorherige Krüger Hans Halleur hatte die davor wüst gewesene Stelle wieder aufgebaut. Die Großherzogliche Cammer übernahm das Anlegen der Hauptgräben und das Roden von Buschwerk, die kleinen Gräben musste Jancken jedoch auf eigene Kosten anlegen. Einen Brunnen sollte er gleich erhalten, eine Scheune erst im künftigen Frühjahr erhalten. Beides musste er dann instandhalten und in ordnungsgemäßem Zustande wieder abliefern. Für den Bau der anderen Gebäude musste er selbst sorgen, das Holz dazu bekam er jedoch unentgeltlich angefahren. Feuerholz durfte er in den herzoglichen Wäldern schlagen, Nutzholz aber nur einmal, danach musste er es kaufen. Zudem war er verpflichtet, zwei Feuerleitern und vier Feuerhacken anfertigen lassen und im nächsten Jahr noch einmal die Hälfte.

Bier und Korn musste er aus Rostock nehmen, Franzbranntwein und mit species abgezogenen Branntwein durfte er kaufen, bei wem er wollte. Papier- und Windmüller durften nicht mehr ausschenken. Dafür musste Jancken sein Korn in Mönchhagen mahlen lassen ober eine Ablöse zahlen. Ebenso musste er beim Mönchhäger Schmied schmieden lassen oder eine Ablöse zahlen und sein Salz aus der Saline zu Sülz nehmen.

Damit auch Herzogl. Kammer noch mehrere Sicherheit haben möge, so verschreibet Conductor für sich und seine Erben nicht allein alle sein Haab und Güter, Ring- und Fahrniß, sondern unterwirft sich auch solcher wieder Ihm zu machende Verfügung, daß wenn Er nicht alle Jahr seine Pacht richtig abträget, Herzogl. Kammer befugt sey, Ihm und die Seinigen Sogleich zu depositiren, sich aus seinem Haab und Gütern bezahlt zu machen und einem anderen die Pachtung zu überlaßen.

Auch der Niedermönckhäger Krug wurde versteigert. In der Rostocker Zeitung vom 6. Mai 1819 wird die Versteigerung zum 17. Juni 1819 angekündigt. Ersteigert wird sie vom Forstinspektor Becker aus Rövershagen. Für diesen ist der Krug jedoch nur eine Geldanlage, bewirtschaftet wird der Krug ab 1820 von Jahnke als Pächter.

Einschub: Hermann Friedrich Becker

Becker wurde 1766 in Rostock geboren, besuchte die Große Stadtschule und studierte an der Rostocker Universität Mathematik, Physik, Architektur und Ökonomie. 1792 wurde er Forstinspektor in der Rostocker Heide, wobei er seinen Amtssitz in Rövershagen hatte. Becker begründete eine geregelte Forstwirtschaft, u. a. verbot er die Waldweide und ließ kahl geschlagene Flächen wieder aufforsten. Zudem hielt er Vorlesungen an der Universität Rostock. 1846 setzte er sich zur Ruhe und zog nach Rostock, wo er 1852 starb.

An dem schönen Weg entlang alter Eichen von Hinrichshagen Richtung Wiethagen steht an der Kreuzung, wo es rechts nach Wiethagen geht, ein Gedenkstein für Hermann Friedrich Becker. Viele der Eichen sind 200 Jahre alt und gehören zu denen, die Becker zur Aufforstung des Waldes gepflanzt hat – wie auch die, die dem Stein gegenüber steht.

Dolberg erzählt vom Krug in Grahl, dass die Fischer aus Fischland, wenn sie nach Rostock zum Markt fuhren, verpflichtet waren, im Grahler Krug einzukehren. Tat ein Fischer dies nicht, sondern benutzte eine andere Straße nach Rostock, hatte der Krüger das Recht, eins der Pferde zu pfänden. Nachdem die Chaussee gebaut war, wollten die Fischländer auch diese benutzen dürfen und kauften sich dafür beim Krüger frei. Ähnliche Regelungen dürften auch für andere Krüge bestanden haben. (L. L. Ludwig Dolberg: Eine Küstenwanderung von der Warnow bis Wustrow. Ribnitz, 1885)

Der Niedermönckhäger Krug und der Knick in der Straße

Am Westende, wo die Dorfstraße auf den Stillen Frieden stößt, geht die Straße nicht geradeaus weiter, sondern führt erst nach einem Knick weiter zu den letzten Häusern. Foto: privat

Fährt man die Dorfstraße in Mönchhagen in Richtung Rosenhof, hat die Straße am Stillen Frieden einen Knick und man fragt sich, warum die Dorfstraße nicht einfach gerade über die Fischländer Landstraße hinweggeht. Der Grund war ein Stall. An dieser Kreuzung lag früher ein Krug und der Krüger hatte sein Stallgebäude aus Platzgründen kurzerhand genau auf der Dorfstraße errichtet. Er muss eine wichtige Person gewesen sein, denn er musste nicht etwa den Stall abreißen, sondern die Straße wurde verlegt und hat seit dieser Zeit hier einen Knick.

Mönchhäger Gaststätten

In Büdnerei 7 nennt die Volkszählung von 1867 einen Gastwirth; dies dürfte die spätere Gaststätte „Stadt Ribnitz“ sein, die heute ein Motel (neben der ESSO-Tankstelle) ist.

Die weitere Geschichte Mönchhagens

Um die Chronik Mönchhagens übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet: