Lieper Winkel: Unterschied zwischen den Versionen
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Heute umfasst der Lieper Winkel die Gemeinde '''Rankwitz''' mit seinen Ortsteilen [[Rankwitz]], [[Grüssow]], [[Krienke#Krienke|Krienke]], [[Liepe]], [[Quilitz]], [[Reestow]], [[Suckow im Lieper Winkel|Suckow]] und [[Warthe#Warthe|Warthe]] . | Heute umfasst der Lieper Winkel die Gemeinde '''Rankwitz''' mit seinen Ortsteilen [[Rankwitz]], [[Grüssow]], [[Krienke#Krienke|Krienke]], [[Liepe]], [[Quilitz]], [[Reestow]], [[Suckow im Lieper Winkel|Suckow]] und [[Warthe#Warthe|Warthe]] . | ||
Version vom 14. November 2025, 22:42 Uhr
Einführung
Der Lieper Winkel ist eine von Peenestrom, Achterwasser und Krienker See umgebene Halbinsel auf der Insel Usedom. Durch seine jahrhundertelange Abgeschiedenheit und enge verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Dörfer bildeten sich eine regionale Tradition mit Eigenheiten in Kultur, Sprache, Tracht heraus die bis ins 20.Jahrhundert überlebten. So wurden noch bis Mitte des 20.Jahrhunderts Hausmarken im Lieper Winkel von Fischern genutzt. Im Museum Heimathof Lieper Winkel werden diese Besonderheiten ausgestellt.
Heute umfasst der Lieper Winkel die Gemeinde Rankwitz mit seinen Ortsteilen Rankwitz, Grüssow, Krienke, Liepe, Quilitz, Reestow, Suckow und Warthe .
Im späten Mittelalter
Um 1025 wurde ein Schatz von hunderten, vorwiegend arabischen Silbermünzen und Hacksilber beim heutigen Quilitz vergraben, die 1914 beim Beackern von einem Bauern gefunden wurden: Silberschatz von Quilitz. Aufgrund von Umfang und der Herkunft der Münzen wird ein Händler als originaler Besitzer vermutet. Der angrenzende Peenestrom war bis Mitte des 18.Jahrhunderts der Hauptwasserweg aus der Ostsee in das Haff / nach Stettin und zur Oder. Der Originalschatz ist seit 1945 verschollen, eine Replik ist im Heimathof Lieper Winkel ausgestellt.
Bereits 1187 taucht der Lieper Winkel erstmals in einer Urkunde auf. Über viele Jahrhunderte gehörten die meisten Dörfer zum Kloster Pudagla, das das geistliche und wirtschaftliche Leben der Region prägte. Eine Ausnahme bildeten Krienke und Suckow, die dem Rittergut der Familien von Lepel und von Borcke unterstanden.
- Mitschnitt vom Heimatverein Lieper Winkel e.V. vom Oktober 2021 auf Youtube.JPG
Unter Schwedischer Herrschaft (1648 - 1720)
- 1693 Schwedische Landesaufnahme mit Beschreibung aller Dörfer des Lieper Winkels
- Ein Münzschatz aus der Zeit um 1630 wurde 2023 auf einem Feld in Grüssow gefunden.
Unter Preußen (ab 1720)
Kaiserreich 1871-1918
Ein Meilenstein war der Straßenbau im Jahr 1898. Zuvor waren die Dörfer nur über Sandwege verbunden, und die Bewohner nutzten meist Boote, um nach Lassan zu gelangen.
Schulen: Die Bildung war viele Jahre dezentral organisiert: In Liepe bestand bis 1857 eine Küsterschule, später entstanden staatliche Schulen auch in Warthe (1858–1973), Rankwitz (1893–1974) und Suckow im Lieper Winkel (bis 1970).
Auch die Feuerwehren, gegründet 1903 in Liepe, Rankwitz und Warthe#Warthe, spielten eine wichtige Rolle. Überliefert ist ihr Einsatz bei Großbränden, etwa 1911 in Warthe, 1935 in Rankwitz und 1931 beim Gutshausbrand in Krienke.
SBZ und DDR
Mit dem Einmarsch der Roten Armee 1945 begann eine neue Ära. Neue Bürgermeister wurden eingesetzt, Gemeindevertretungen organisiert, und die Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge aus Wollin und Hinterpommern wurde bewältigt. Das Gut in Krienke wurde in 24 Siedlungsstellen aufgeteilt, das Schloss teilweise als Baumaterial abgetragen.
In der DDR-Zeit entstanden LPGs und FPGs, die die bäuerliche und fischereiliche Einzelwirtschaft beendeten. Gleichzeitig wurden neue kommunale Einrichtungen geschaffen, etwa die Ernte-Kita in Rankwitz (ab 1959) und die Gemeindeschwesternstation in Liepe (ab 1976). Die Gemeinden übernahmen nun auch Aufgaben in Kultur und Freizeitgestaltung. Mit dem Zusammenschluss zur Gemeinde Rankwitz 1974 wurde die ehemalige Schule in Rankwitz zum zentralen Gemeindebüro umgebaut.
Weiterführende Geschichte
siehe Chroniken der einzelnen Ortteile
Ortschroniken des Lieper Winkels
- Fortlaufende Ortschronik des Ortsteils Rankwitz
- Fortlaufende Ortschronik Grüssow
- Fortlaufende Ortschronik Krienke
- Fortlaufende Ortschronik Liepe
- Fortlaufende Ortschronik Quilitz
- Fortlaufende Ortschronik Reestow
- Fortlaufende Ortschronik Suckow
- Fortlaufende OrtschronikWarthe
Veröffentlichungen und Chroniken
Datei:Leichsenring - Häuserchronik Rankwitz.png
Mühlen im Lieper Winkel
Plakate der Sonderausstellung 2025 des Heimatvereins Lieper Winkel e.V., erarbeitet von André Leichsenring.
1963 Rankwitz Reste der Braunschen Windmühle.
Weitere Mühlen auf Usedom siehe Windmühle