Mönchhagen: Krüge und Gaststätten: Unterschied zwischen den Versionen
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Mönchhagen hatte an den eingangs erwähnten Landstraßen zwei Krüge: am Hansischen Botenweg und an der Fischländer Landstraße. Die hier genannte Witwe Kädingen war Besitzerin des Kruges „Stiller Frieden“ an der Fischländer Landstraße. Aus dem Vergleich der Einwohner, wie Kliefoth sie auflistet und der Volkszählung von 1867 ergibt sich, dass die Hufe 16 die Hufe war, auf der der Krug gelegen hat (s. u.). | Mönchhagen hatte an den eingangs erwähnten Landstraßen zwei Krüge: am Hansischen Botenweg und an der Fischländer Landstraße. Die hier genannte Witwe Kädingen war Besitzerin des Kruges „Stiller Frieden“ an der Fischländer Landstraße. Aus dem Vergleich der Einwohner, wie Kliefoth sie auflistet und der Volkszählung von 1867 ergibt sich, dass die Hufe 16 die Hufe war, auf der der Krug gelegen hat (s. u.). | ||
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===Finkenberger Krug oder Heidekrug in Obermönchhagen=== | ===Finkenberger Krug oder Heidekrug in Obermönchhagen=== |
Version vom 26. Januar 2017, 12:16 Uhr
Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zu den Krügen und Gaststätten in Mönchhagen.
Hier finden Sie zusammengefasst alle Abschnitte zu den Gaststätten aus den anderen Artikeln zur Mönchhäger Geschichte, sowie zusätzliche Informationen, bspw. technischer Art.
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Die Krüge in Mönchhagen
Mönchhagen hatte an den eingangs erwähnten Landstraßen zwei Krüge: am Hansischen Botenweg und an der Fischländer Landstraße. Die hier genannte Witwe Kädingen war Besitzerin des Kruges „Stiller Frieden“ an der Fischländer Landstraße. Aus dem Vergleich der Einwohner, wie Kliefoth sie auflistet und der Volkszählung von 1867 ergibt sich, dass die Hufe 16 die Hufe war, auf der der Krug gelegen hat (s. u.).
In einer Akte von 1869 (5.12-4/2 12034) heißt es:
Die Krugwirthschaft wird zur Zeit von dem Büdner Nr. 7 an der Rostock-Ribnitzer Chaussee betrieben. Eine zweite Kruggerechtigkeit hat der Erbpächter Nr. 15, dessen Gehöft liegt an der Dorfstraße und der vorübergehenden alten Fischländer Landstraße. Die Gerechtigkeit ruht. Verhandlungen wegen Ablösung dieser Gerechtigkeit haben kein Resultat gehabt.
Finkenberger Krug oder Heidekrug in Obermönchhagen
Zu dem Krug in Ober-Mönchhagen gehörte später eine Schmiede.
1770 beantragte der Schmied Possehl aus Ober-Mönckhagen eine Vertragsverlängerung um 14 Jahre. 1782 schloss Possehl mit dem Volkenshäger Pastor einen Pachtvertrag über einen der Pfarre gehörenden Acker von 265 Quadratruten. Die jährliche Pachtsumme betrug 1 Gulden 24 Pfennige. Wo genau in Ober-Mönchhagen seine Schmiede gelegen hat, ist jedoch nicht klar (der 1731 genannte Schmied Lantau wohnte im Unterdorf. Entweder es hat zumindeste zeitweise zwei Schmieden gegeben oder die Schmiede wurde schon einmal verlegt, vom Unter- ins Oberdorf).
1782 beantragte der Schmied Jürgen Hinrich Klingenberg die Versetzung der Schmiede auf den Finkenberger Acker. Bei den Akten DA Ribnitz (2.22-10/22, 134e, fasc. 21a) liegt ein Vertragsentwurf vom 14. Februar 1785 für den Schmied Klingenberg über das Ober-Moenckhaeger Krug-Gehöft. Ab da gehörte die Schmiede also offenbar zum Heidekrug (der auch Obermoenckhaeger Krug oder Finkenberger Krug genannt wurde).
Klingenberg besaß den Krug bis 1810. Am 24. May 1810 kündigt die Rostocker Zeitung die Versteigerung des Krug-Gehöftes an. Nach öffentlicher meistbietender Verpachtung übernimmt Wilhelms den Finkenberger Krug.
Der Krug in Niedermönckhagen

Auch der Niedermönckhäger Krug wurde versteigert. In der Rostocker Zeitung vom 6. Mai 1819 wird die Versteigerung zum 17. Juni 1819 angekündigt. Ersteigert wird sie vom Forstinspektor Becker aus Rövershagen. Für diesen ist der Krug jedoch nur eine Geldanlage, bewirtschaftet wird der Krug ab 1820 von Jahnke als Pächter.
Einschub: Hermann Friedrich Becker
Becker wurde 1766 in Rostock geboren, besuchte die Große Stadtschule und studierte an der Rostocker Universität Mathematik, Physik, Architektur und Ökonomie. 1792 wurde er Forstinspektor in der Rostocker Heide, wobei er seinen Amtssitz in Rövershagen hatte. Becker begründete eine geregelte Forstwirtschaft, u. a. verbot er die Waldweide und ließ kahl geschlagene Flächen wieder aufforsten. Zudem hielt er Vorlesungen an der Universität Rostock. 1846 setzte er sich zur Ruhe und zog nach Rostock, wo er 1852 starb. An dem schönen Weg entlang alter Eichen von Hinrichshagen Richtung Wiethagen steht an der Kreuzung, wo es rechts nach Wiethagen geht, ein Gedenkstein für Hermann Friedrich Becker. Viele der Eichen sind 200 Jahre alt und gehören zu denen, die Becker zur Aufforstung des Waldes gepflanzt hat – wie auch die, die dem Stein gegenüber steht. |
Dolberg erzählt vom Krug in Grahl, dass die Fischer aus Fischland, wenn sie nach Rostock zum Markt fuhren, verpflichtet waren, im Grahler Krug einzukehren. Tat ein Fischer dies nicht, sondern benutzte eine andere Straße nach Rostock, hatte der Krüger das Recht, eins der Pferde zu pfänden. Nachdem die Chaussee gebaut war, wollten die Fischländer auch diese benutzen dürfen und kauften sich dafür beim Krüger frei. Ähnliche Regelungen dürften auch für andere Krüge bestanden haben. (L. L. Ludwig Dolberg: Eine Küstenwanderung von der Warnow bis Wustrow. Ribnitz, 1885)
Der Niedermönckhäger Krug und der Knick in der Straße
Fährt man die Dorfstraße in Mönchhagen in Richtung Rosenhof, hat die Straße am Stillen Frieden einen Knick und man fragt sich, warum die Dorfstraße nicht einfach gerade über die Fischländer Landstraße hinweggeht.
Der Grund war ein Stall. An dieser Kreuzung lag früher ein Krug und der Krüger hatte sein Stallgebäude aus Platzgründen kurzerhand genau auf der Dorfstraße errichtet. Er muss eine wichtige Person gewesen sein, denn er musste nicht etwa den Stall abreißen, sondern die Straße wurde verlegt und hat seit dieser Zeit hier einen Knick.
Mönchhäger Gaststätten
In Büdnerei 7 nennt die Volkszählung von 1867 einen Gastwirth; dies dürfte die spätere Gaststätte „Stadt Ribnitz“ sein, die heute ein Motel (neben der ESSO-Tankstelle) ist.
Die weitere Geschichte Mönchhagens
Um die Chronik Mönchhagens übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
- Ortschronik Mönchhagen
- spätes Mittelalter (um 1200 bis 1517)
- Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
- bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
- bis zur Reichseinigung (bis 1871)
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