Künstler Insel Usedom

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Soweit die Künstler auf der Insel Usedom gewirkt haben, werde ich die Dokumente hier sammeln.

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OZ 10. Mai 2021 Insel Usedom

„Schablonendrucke“ im Kunstpavillon

„Pochoir“ heißt die Ausstellung mit Schablonendrucken von Birger Jesch, Oskar Manigk, Matthias Wegehaupt und Lutz Wohlrab sowie Plastiken von Jürgen Kümmel Von Dietmar Pühler

Heringsdorf. Seit Sonnabend ist im Heringsdorfer Kunstpavillon die Ausstellung „Pochoir“ zu sehen. Anstelle der geplanten Vernissage wird der Usedomer Kunstverein e.V. am Samstag, den 12. Juni, eine Finissage durchführen. Aufgrund der aktuellen Corona-Landesverordnung bleibt der Kunstpavillon vorerst geschlossen. Bis dahin können sich Kunstinteressierte einen ersten Eindruck von der Ausstellung mit einem Blick durch die Fenster verschaffen. Die Öffnung erfolgt dann unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften.

„Pochoir“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „Schablone“. Der Begriff steht wie das englische „Stencil“ auch für die Schablonenkunst, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Kolorierung von Bildern beim Buchdruck verwendet wurde. Heute werden Pochoirs vor allem in der Street-Art-Szene verwendet. Deren bekanntester Vertreter ist Banksy, bei dem nach wie vor unklar ist, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt.

Aber auch hier auf Usedom beheimatete Künstler verwenden den Schablonendruck, dem nun im Kunstpavillon eine eigene Ausstellung gewidmet ist. So hat der in Ückeritz lebende Maler Oskar Manigk schon immer gern Schablonen verwendet. Sie sind Zitate und Zeichen, die in seinen skurrilen Bildwelten Eingang finden. Auch der ebenfalls in Ückeritz lebende Matthias Wegehaupt bedient sich gelegentlich der Schablonen. Sie bieten ihm die Möglichkeit, ein figürliches Zeichen innerhalb des Bildes zu vervielfältigen.

Der in Greifswald geborene und in Berlin lebende Lutz Wohlrab stellt die Vorlagen für seine Pochoirs auf dem Fotokopierer her. Er ist vor allem dadurch bekannt geworden, dass er seit 1985 an vielen internationalen Mail Art-(„Postkunst“)-Ausstellungen beteiligt ist. 1994 gab er das Standardwerk Mail Art-Szene DDR mit heraus. 2007 folgte ein Mail Artisten-Lexikon im Internet.

Ebenfalls sehr aktiv in der Mail Art-Szene der DDR war Birger Jesch. Seine Pochoir-Arbeiten folgen konzeptionellen Gedanken. Er fertigt Schablonen nach Passfotos, die er auf Zeitungsseiten aus beiden Teilen Deutschlands aufträgt. In seiner neuen Serie Wassermann benutzt der gelernte Maler mit Vorliebe Musterwalzen, von denen er einen großen Fundus besitzt.

Für Schablonenkunst der besonderen Art steht der Buddenhagener Bildhauer Jürgen Kümmel. Er verwendet seit vielen Jahren selbstentwickelte Schablonen und überträgt diese auf das Eichenholz. So entsteht schon beim Zeichnen eine spannungsvolle rhythmische Gliederung. Kümmel formt, durchbricht und reduziert dann seine plastischen Arbeiten.

Die Ausstellung „Pochoir“ mit Arbeiten von Oskar Manigk, Matthias Wegehaupt, Lutz Wohlrab, Birger Jesch und Jürgen Kümmel ist bis zum 13. Juni 2021 zu sehen. Der Heringsdorfer Kunstpavillon ist mittwochs bis sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Personen, die in Pommern und auf Usedom gewirkt haben


Künstler, die auf Usedom gewirkt haben

Becker, Ursula

kam aus Berlin zur Erholung auf die insel Usedom



Brucke, Eberhard und Wolfgang

  • Eberhard Brucke * 21.02.1943 in Leipzig; † 02.05.1977 in Leipzig

Heimatverein Zempin e.V.:

Uns wurden 46 Zempiner Zeitdokumente der Jahre 1962 bis 1970 in Form von Kopien von Aquarellen überreicht. Es sind acht Arbeiten von Wolfgang Brucke und 38 Arbeiten des Bruders Eberhard Brucke. Die Brüder sind in Leipzig geboren, Eberhard im Jahre 1943. Im Alter von 14 Jahren wurde bei ihm die schlimme Krankheit – progressive Muskeldystrophie (Muskelschwund) diagnostziert. Er begann sein Leben sehr aktiv zu gestalten, intensiv zu leben. So beschäftigte er sich auch mit der Aquarellmalerei als Autodidakt.

In den Jahre 1962 bis 1970 verbrachte er jährlich mit Familie und Freunden auf dem Zeltplatz Zempin seinen Urlaub. Auf Usedom entstanden ca. 100 Kunstwerke. Seine Mutter schrieb auf die Rückseite eines Aquarells:“Er fuhr vormittags mit seinem Behindertenfahrzeug los und am Nachmittag war wieder ein Aquarell von Zempin fertig.“

Einer dieser Freunde, der ihn oft zu den „Malstellen“ begleitete, kam als Urlauber im Sommer 2005, während eines Ausstellungsbesuches in „Uns olle Schaul“ und erzählte mir von diesen Werken und vom Leben dieses behinderten Mannes. Mich interessierten diese Ansichten von Zempin, vor teilweise über 40 Jahren, ich hätte sie gern gesehen, aber die Originale waren in Leipzig. Wir beratschlagten und als ich hörte, dass die Werke nicht größer als A4 sind, kam ich auf die Idee, diese zu scannen und per CD mal nach Zempin zu senden, dann könnten wir überlegen, wie wir diese Aquarelle hier bekannt machen.

Nun hat sich der Freund des 1977 verstorbenen Eberhard Brucke, Herr Josef Goralski aus Leipzig, die Fleißarbeit vorgenommen, die 46 Werke zu scannen und zu katalogisieren. Als ich Mitte November das erste Mal diese CD öffnete, war ich mehr als erstaunt, welche Beobachtungsgabe, welche Freude über die Landschaft mir entgegenstrahlte. Mitte Dezember erhielten wir noch saubere Drucke aller Zempiner Werke und möchten hier den Lebenslauf, das Selbstbildnis (Kreide) und einige Kostproben, zeigen.

Der Heimatverein Zempin e.V. dank ganz herzlich Herrn Josef Goralski, dem Bewahrer dieser Werke und dafür, dass wir diese Werke weiter bekannt machen dürfen.

Butz, Ilona

Corswant, Elsa von

  • * 18. Januar 1875 in Krummin; † 1957 auf Gotland, Schweden

Vollständiger Name Elsa Friederike Anna Emilie von Corswant war eine deutsche Malerin und erste Künstlerin der Insel Usedom. Ihr Werk ist der impressionistisch geprägten Freilichtmalerei zuzuordnen.

Das Heimatmuseum in Swinemünde wurde durch Bomben 1945 zerstört. Heft über das Heimatmuseum: Usedom-Wolliner Blätter Nr.1 von 2002, Verlag Störr, Ostklüne ISBN 3-937040-005

Curio, Sabine

  • * 29.06.1950 in Ahlbeck auf Usedom

Dannegger, Astrid

  • * 1940 Müllrose, Keramikerein, seit 1990 in Morgenitz Insel Usedom

Dittrich, Heike

lebt in Bansin auf der Insel Usedom
geb. 1970 in Leipzig
bis Juli 2021 in Erfurt in Thüringen gelebt
als Kind besuchte ich ich das Offene Studio in Erfurt Nord unter der Leitung von Albert Habermann und zeichnete und malte dort
2003-2009 Aktzeichnen im Kunsthaus Erfurt, angeleitet von dem Erfurter Künstler Egon Zimpel (dieser war früher öfter in den Semestersommerferien bei Otto Niemeyer Hollstein auf Lüttenort, malte bei ihm und wohnte dort )
Studium Sozialwesen und anschließende Beratungstätigkeit für Menschen in schwierigen Lebenslagen in einem Erfurter Verein, nebenberuflich künstlerisch tätig
ab 2011 freiberufliche Malerin
in meiner Freiberuflichkeit bot und biete ich verschiedene Kurse zum Intuitiven Malen an, vorwiegend in der Natur (im Wald, am See oder am Meer)
Zu meinen Bildern
- ich male vorwiegend mit Aquarellfarben und widme mich der Intuitiven Malerei, der unkonkreten z.T. auch surealistischen malerischen Darstellung
- oft male ich direkt in der Natur am Strand, im Wald,...
- ich verbinde die Malerei zum Teil mit einem Naturmaterialiendruck (Federdruck, Drucke mit Wurzeln, Hölzern, Seegrasalgen ...)
- ich male auch bei Vollmond, in seinem besonderen LichtSchein
- einige MeeresLandschaftsbilder sind reine Strukturbilder mit linearen, teils Ton in Ton, farblichen Abfolgen
- einige Bilder entstanden als sinnlich bewegte Momentaufnahmen direkt am Strand


Engelhardt, Ludwig

  • * 18. August 1924 in Saalfeld/Saale; † 21. Januar 2001 auf Usedom

Er war ein deutscher Bildhauer.

Feininger, Lyonel Charles Adrian

Eine Feininger Radtour kann man mit dem Buch "Papileo auf Usedom" (ISBN: 978-3-00-027062-8) unternehmen. Von 1908 an bis 1921 entstanden viele Werke mit den Motiven der Insel Usedom. Lyonel Feiniger war mit dem Rad und Malutesilien unterwegs. 45 Standorte, an denen der Künstler gearbeitet hat, wurden durch in Bodenplatten eingelassenen Bronzeplatten mit der Blickrichtung des Künstlers zum Motiv im Boden verankert. In dem Buch sind die Werke zu den Standorten verzeichnet. Auch blau-weiße Straßenschilder weisen den Weg.

Garcia y Más, José

José Garcia y Más
  • * 1945 geb. in Santa Cruz de la Palma, Kanarische Inseln, Spanien.

Studium an der "Escuela de Bellas Artes" in Santa Cruz de Tenerife.

Seit 1970 ständig in Berlin (West) lebend

Zwischenzeitlich Aufenthalte in Schweden

Seit 1974 deutsche Staatsangehörigkeit

1974 bis 1980 Studium der Versorgungstechnik an der Technischen Fachhochschule Berlin und Abschluß als grad. Ingenieur

Seit 1980 freier Maler und Zeichner

Im September 2003 Umzug auf die Ostseeinsel Usedom

Seit 2004 Miglied des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK.

Öffentliche Sammlungen:

Deutsches Historisches Museum, Berlin www.dhm.de

Museum des MacLaurin Trust, Rozelle/Ayr (Schottland)

Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn Ausstellungen (Auswahl):

1985 DIN-Galerie, Berlin: Gedanken zur Europa-Union

1985 Ibero-Amerikanisches Institut Preußischer Kulturbesitz, Berlin

1990 Spanisches Kulturinstitut, München: Gedanken zu Europa

1990 Ladengalerie, Berlin

1991 Prater am Prenzlauer Berg, Berlin

1993 Ladengalerie, Berlin

1994 Galleri DEC, Hørsholm (Dänemark)

1995 Ladengalerie, Berlin

1996 Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz (Österreich)

1996 Beitrag zum 200. Todestag von Robert Burns, Ayr (Schottland)

1997 Erotik-Museum, Berlin: Hommage an die Schöne Neue Welt

1997 Ladengalerie, Berlin

1998 Galerie Rutzmoser, München

2000 Galerie Rutzmoser, München

2002-2003 Bau des Hauses und Ateliers in Bansin-Dorf (Insel Usedom)

2004 Maritim Hotel "Kaiserhof", Seebad Heringsdorf

2004 Amt "Am Schmollensee", Seebad Bansin

Haacken, Frans

Linolschnitt von Haacken
Frans Haacken Graphiker (1911 - 1979)
1935 Haacken mit Schifferklavier
Französisches Ferienlager 1935
Illustration Buch Haacken


  • 07. Januar 1911 in Aachen; † 1. Januar 1979

Eigentlich Franz Wilhelm Peter Maria Haacken.

Er hatte seine ersten Erfolge bei der Gestaltung von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin. Daneben entstanden zahlreiche Kinderbuchillustrationen. Später hat er für Film und Fernsehen gearbeitet.

Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Aachen unter Anton Wendling und Hans Schwippert. Künstler. Zeichentrickfilmer (Bildungsfilme für RWU und FWU, Werbung, 1. längerer Zeichentrickfilm nach 1945 - "Das Spatzenfest" (1948), Graphiker, Gestalter von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin in den 1950ern (Berliner Ensemble bei Brecht, Metropol-Theater, Staatsoper, Deutsches Theater, Volksbühne).

Buchillustrator für viele Bücher des Felguth Verlags, Aufbau-Verlags, Alfred Holz, Parabel, Georg Bitter, u.a. "Husch. Das gute Gespenst" (Felguth, 1948), Scholtis "Die Fahnenflucht" (Chronos, 1948), Brecht "Der verwundete Sokrates" (Kinderbuchverlag, 1949), Brecht "Kalendergeschichten" (Aufbau, 1954), Feuchtwanger "PEP" (Aufbau, 1955), Kantorowicz "Meine Kleider" (Aufbau, 1957), "Peter und der Wolf" (Alfred Holz, 1958), "Alice im Wunderland" (Alfred Holz, 1967).

Schriftsteller: "Das Loch in der Hose" (Kinderbuchverlag, 1951), "Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten" (Stalling, 1968), "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), "Pflaumenmus tut's auch" (Broschek, 1972), "Der violette Studienrat" (Bitter, 1972), "Django" (Otto Maier Ravensburg, 1979).

Lebte seit 1936 in Berlin, ab 1960 in der Nähe von Hamburg (erst Wedel, dann Pinneberg) und ab 1972 in Uitwellingerga/Niederlande.

Hinweise von Till Schröder 2012:

Till Schröder: Frans Haacken. Zeichner zwischen 3 Welten. Berlin: Gretanton-Verlag 2012, ISBN 978-3-00-040470-2

Vielen Dank für ihre Hilfe! Anbei der Scan des besagten Artikels von 1935. Haacken ist der junge Mann mit dem Schifferklavier. Links neben ihm könnte Gerd Jedermann sein, später Professor für Malerie an der Hochschule der Künste in Berlin (1960er). Haacken muss mindestens einmal auf dem Inselhof gewesen sein, da er von dort die Aufnahme in die Reichskulturkammer, Abteilung Gebrauchsgrafik, beantragte (im Antrag vom August 1935 steht Zempin als Wohnort). Ab Anfang 1936 dann in Berlin lebend. Er war wohl aber als Student öfter an der Ostsee (so im Zeitraum 1930-35) mit seiner Swing-Jazz Band "Die Intellectuellen", manchmal nannten sie sich auch "The Intellectuals". Vielleicht hilft das ja noch weiter.

Ich bin über jeden Hinweis dankbar,

Mit herzlichem Gruss, Till Schröder

weitere Hinweise von Till Schröder:

Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Aachen unter Anton Wendling und Hans Schwippert. Künstler. Zeichentrickfilmer (Bildungsfilme für RWU und FWU, Werbung, 1. längerer Zeichentrickfilm nach 1945 - "Das Spatzenfest" (1948), Sendung mit der Maus), Graphiker, Gestalter von Plakaten und Programmheften für Theater und Oper in Berlin in den 1950ern (Berliner Ensemble bei Brecht, Metropol-Theater, Staatsoper, Deutsches Theater, Volksbühne). Buchillustrator für viele Bücher des Felguth Verlags, Aufbau-Verlags, Alfred Holz, Parabel, Georg Bitter, u.a. "Husch. Das gute Gespenst" (Felguth, 1948), Scholtis "Die Fahnenflucht" (Chronos, 1948), Brecht "Der verwundete Sokrates" (Kinderbuchverlag, 1949), Brecht "Kalendergeschichten" (Aufbau, 1954), Feuchtwanger "PEP" (Aufbau, 1955), Kantorowicz "Meine Kleider" (Aufbau, 1957), "Peter und der Wolf" (Alfred Holz, 1958), "Alice im Wunderland" (Alfred Holz, 1967). Schriftsteller: "Das Loch in der Hose" (Kinderbuchverlag, 1951), "Die turnende Tante und andere Pinneberger Geschichten" (Stalling, 1968), "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), "Pflaumenmus tut's auch" (Broschek, 1972), "Der violette Studienrat" (Bitter, 1972), "Django" (Otto Maier Ravensburg, 1979). Lebte seit 1936 in Berlin, ab 1960 in der Nähe von Hamburg (erst Wedel, dann Pinneberg) und ab 1972 in Uitwellingerga/Niederlande.

Ergänzung telefonisch am 27.03.2012: "Eine Kuh aus Pinneberg" (Parabel, 1972), die Kuh in dem Buch sieht genau so aus, wie auf der Karte vom Inselhof. HAACKEN hat diese bestimmt angefertigt.


Haase-Jastrow, Kurt

  • * 01. Juni 1885 in Jastrow, Westpreußen; † 17. Mai 1958 in Berlin

War ein deutscher Interieur-, Landschafts-, Porträt- und Stilllebenmaler.

Kurt Haase-Jastrow starb 1958 im Alter von 72 Jahren in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem Luisenstädtischen Friedhof in Berlin-Kreuzberg.

Haase-Jastrow hat 1929, zusammen mit der Familie RIESS, Herr Riess war zu der Zeit Deutschlanddirektor der Schallplattenfabrik ELECTROLA, seinen Sommerurlaub in Zempin verbracht. Zu Riess ist anzumerken dass er mit seiner englichen Frau im Jahr 1930 nach England emigriert ist.

Gibt es wohl in und um Zempin wohl Spuren die Haase-Jastrow, bzw Herr Riess, hinterlassen haben? Fragte 2020 Thomas Heinrich. Antwort: Es gibt ein Wochenendgrundstück am östlichen Ende der Dorfstraße, dass einer Familie Haase? gehört.

Haase-Jastrow hat wohl oft in Zempin Urlaub gemacht und gemalt. Ich habe „Seestücke“ aus den Jahren 1910 bis 1945 gefunden. Das würde ja zu dem Wochenendgrundstück, was übrigens viel schöner klingt als FeWo, passen.


Herzel, Harald

Webseite: Harald Herzel

  • * 1941 in Witzschdorf/Erzgebirge

Matrose der Volksmarine der DDR, Bootsmann; Kunstpädagogikstudium; Tätigkeit als Kunsterzieher und im Kulturbereich; Fachschuldozent am ehem. Institut für Lehrerbildung in Potsdam; seit 1991 Dozent im Lehramtsstudiengang Kunst an der Universität Potsdam

Personalausstellungen in Zehdenick, Gransee, Oranienburg, Heringsdorf, Leinefelde, Heiligenstadt, Potsdam und Zempin

Ausstellungsbeteiligung u.a. 1992 in Düsseldorf, 1993 in Wolfenbüttel

Personalausstellungen 1999 im Landtag Potsdam, „Traum und Trauma – 1981–1999“ sowie „Märkische und Usedomer Landschaften“

Seit 2003 Sommerpleinairs mit Studenten und mit Eintritt in das Rentenalter privat im Ferienatelier „Kurt-Heinz Sieger“ in Zempin auf Usedom.


John, Joachim

Selbstbildnis Joachim John
1961 Joachim John gemalt von ONH
Zempin Strand von J. John
2012 Ausstellung bei ONH
2012 Ausstellung Teil 2
  • * 20. Januar 1933 in Tetschen, Tschechoslowakei; † 26. März 2018 in Neu Frauenmark

Er war ein deutscher Maler.

Johns Familie musste 1945 Böhmen verlassen, es folgte der Schulbesuch in Köthen. Die Eltern zogen 1948 nach Zerbst, wo der Vater 1951 nach einer Auseinandersetzung mit dem Bürgermeister mit der Familie aus der DDR nach Westdeutschland flüchtete.

Joachim John kehrte nach kurzer Zeit in die DDR zurück und lebte bei seiner Großmutter in Zerbst. Nach dem Abitur 1952 folgte eine Ausbildung zum Chemiewerker. Nachdem 1953 eine Ausreise nach Westdeutschland zur Beerdigung des Vaters durch die Behörden versagt wurde, verließen John und die Großmutter illegal die DDR.

John lebte ein Jahr lang von Hilfs- und Gelegenheitsarbeiten bei seiner Mutter in Kleve, kehrte aber 1954 wieder in die DDR zurück. Er lebte dann in Dresden-Loschwitz, arbeitete am Staatlichen Operettenhaus als Requisiteur und absolvierte ein viermonatiges Studium an der Theaterhochschule Leipzig.

1955 begann er ein Studium der Kunsterziehung am Caspar-David-Friedrich-Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.

1959 brach John das Studium ab und zog nach Zempin auf die Insel Usedom. Fritz Cremer vermittelte ihm 1961 eine Teilnahme an der Ausstellung „Junge Künstler – Malerei“ in der Akademie der Künste Berlin, wo er 1963 Meisterschüler bei Hans Theo Richter wurde. Im Frühjahr 1965 hatte er seine erste Ausstellung im Kunstkabinett des Instituts für Lehrerweiterbildung in Berlin-Weißensee. Bei einer dreimonatigen Studienreise durch die Sowjetunion besuchte John die großen Museen in Moskau und Leningrad und reiste durch den Kaukasus.

Ab 1966 lebte Joachim John als freischaffender Künstler in Berlin. 1977 zog er nach Frauenmark bei Schwerin. 1982 erhielt er eine Studienreise durch Kolumbien, wurde 1986 Mitglied der Akademie der Künste der DDR und übernahm

1990 eine Gastprofessur am Fachbereich Visuelle Kommunikation an der Gesamthochschule Kassel. John war von 1991 bis 1993 Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste zu Berlin (Ost) und Mitglied des von Heiner Müller berufenen Zwanziger-Gremiums, welches den Vereinigungsprozess der beiden Berliner Akademien der Künste gestaltete. Joachim John ist Mitglied der vereinigten Akademie der Künste in Berlin


Werkverzeichnis
Ausstellungen (Auswahl)
1965 Kunstkabinett, Berlin
1974 Galerie am Sachsenplatz, Leipzig (mit Harald Metzkes und Dieter Goltzsche)
1975 Pfarrkirche, Altenkirchen
1976 Galerie Arkade, Berlin
1979 Galerie am Dom, Schwerin
1980 Galerie am Steinweg, Suhl
1981 Museum Neustrelitz
Staudenhofgalerie, Potsdam
Zentrum für bildende Kunst, Neubrandenburg
1985 Museum Tallin/Estland
1988 Galerie der Akademie der Künste zu Berlin am Robert-Koch-Platz
1989 Schwedenspeicher-Museum, Stade (mit Werner Stötzer)
Staatliches Museum, Schwerin
Museum Schloß Burgk
1991/92 Käthe Kollwitz Museum, Köln (mit Sabine Grzimek und Dieter Goltzsche), danach Tournee nach Wesel, Meerbusch und Kamp-Lintfort
1992 Galerie des Kulturbundes, Erfurt
1993 Steingraeber Galerie, Bayreuth
1998 Kulturspeicher im Schloß Oldenburg
2001 Inselgalerie, Berlin (mit Christine Stäps)
2003 Staatliche Kunstsammlungen Schwerin, Schleswig-Holstein-Haus, Schwerin
Galerie parterre, Berlin
2006 Kurt Tucholsky Literaturmuseum, Rheinsberg
2009 Galerie Dr. Stelzer und Zaglmaier, Halle (Saale)
Literatur (Auswahl)
Joachim John. Zeichnungen und Radierungen. Hg. Kulturspeicher im Schloss Oldenburg 1998
Joachim John, Etüden. Schwerin 1998
Joachim John, Der Stubenreiter. Neubrandenburg 2000
Joachim John. Nach vorne fliehen. Briefe und Radierungen 1989 bis 2001. Hg. Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin 2003
Joachim John, Karol durch den Dornwald ging.
Schwerin 2005
Hörspiele für den Rundfunk, inszeniert von Joachim Staritz
Tschock!, MDR, 1999
Düsterfisch, ORB/SFB, 2000
Flieg auf, ORB/SFB, 2000
Fare well, ORB/SFB, 2000
Auszeichnungen und Preise
1978-1986 mehrere Preise für Graphikarbeiten
1980 Fritz-Reuter-Preis 1. Klasse für Kunst und Literatur der DDR
1985 Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste der DDR
1993 Ehrengast des Landes Mecklenburg-Vorpommern in der Villa Massimo, Rom
1996 Helen-Abbott-Förderpreis (mit Sabine Curio)
1998 Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Kahlau, Heinz

  • * 06. Februar 1931 in Drewitz, Kreis Teltow; † 6. April 2012 in Greifswald-Klinik

Kahlau gehörte zu den bekanntesten Lyrikern der DDR.

Er war Meisterschüler von Bertolt Brecht an der Akademie der Künste in Berlin und veröffentlichte 1954 seinen ersten Gedichtband. Kahlau schrieb auch Dramen, Prosa und Lieder, arbeitete als Funk- und Filmautor. Besonders populär waren seine Liebesgedichte.

Der 1971 erschienene Band "Du" (Aufbau-Verlag) avancierte zu einem literarischen Hit und erlebte zahlreiche Nachauflagen.

Die Familie hatte seit 2006 auf der Insel Usedom in Gummlin gelebt.

Kandt, Manfred

  • * 16. Mai 1922 in Danzig; † 19. Juli 1992 in Rostock - war ein deutscher Maler, Bildhauer und Architekt.

Nach der Bekanntschaft mit Otto Manigk besuchte er diesen in Ückeritz auf Usedom, wo er sich in den Jahren 1952 und 1953 ein Haus baute. 1954 heiratete er die Malerin Susanne Kandt-Horn und zog mit ihr nach Ückeritz. Dort gehörten sie einer Künstlergruppe um Manigk, Herbert Wegehaupt und Otto Niemeyer-Holstein an.

Bereits seit 1950 gehörte er dem Bezirksvorstand Rostock des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK) an. Ab 1968 war er Mitglied der Zentralen Arbeitsgruppe BDA/VBK für Architektur und Bildende Kunst der DDR.

Kandt-Horn Susanne

geboren als Anna Susanne Nebe

  • * 03. Oktober 1914 in Eisenach; † 11. Juni 1996 in Ückeritz, war eine deutsche Malerin und Grafikerin.

Sie gehörte mit ihrem Mann, dem Maler Manfred Kandt, ab 1954 zu dem eigenständigen Kreis der Usedomer Maler um Otto Manigk, Otto Niemeyer-Holstein und Herbert Wegehaupt.


Klohß, Hans

In einem Wiener Vorort als Sohn eines anhaltinischen Kaufmanns geboren, absolvierte Hans Klohß das Berliner Sophiengymnasium und wurde 1897 an der Preußischen Akademie der Künste aufgenommen. Mit zeichnerischem Talent gesegnet, wusste er schon zeitig, dass er Maler wird; gegen den Rat seiner von Kaufleuten, Ärzten und Pädagogen geprägten Familie. Seit 1899 arbeitete er selbstständig, ließ sich 1901 bis 1903 in der Gegend um Glindow (bei Werder) von der Landschaft inspirieren. Später wurde er Meisterschüler bei Eugen Bracht, einem renommierten Landschafts- und Historienmaler. Der hatte Kurse unter anderem auch im heutigen Burg Stargard durchgeführt, wo Hans Klohß vermutlich auf die eiszeitlich, von Wasser, Wald und Hügeln geprägte Landschaft auch der Uckermark aufmerksam wurde.

Seine Charlotte heiratete er 1905. In Fürstenwerder kam 1906 Sohn Heinrich zur Welt; bald darauf Tochter Johanna. Als Taufpaten sind im Kirchenbuch Angehörige des Schlossermeisters Wendt und des Tischlermeisters Eilmann zu finden. Für Henning Ihlenfeldt ein Zeichen, dass die junge Familie mit den Nachbarn näher verbunden war. Dennoch verließ sie das Städtchen an der Grenze zu Mecklenburg. Ob materielle Not – im kleinen Fürstenwerder war nicht viel zu verdienen – oder der fehlende Austausch mit anderen Künstlern 1909 zum Umzug nach Burg Stargard und 1913 für kurze Zeit nach Goldberg in Mecklenburg führten? Sicher ist, dass für Hans Klohß Potsdam bis zu seinem Tod 1954 Heimat war. Nach Kunstausstellungen in Berlin, München und Dresden wurde er von Kritikern hochgelobt. Die Vornehmheit seines Kolorits, die aparte Wahl seiner Motive seien immer wieder gerühmt worden, hielt die kunstinteressierte Marianne Herberg (1894-1965), eine Potsdamer Lehrerin, die die Familie gut kannte, in Erinnerungen fest. Zugeständnisse an den Zeitgeschmack habe er nie gemacht.

Dank ihm blieben Häuser erhalten

Hans Klohß wurde so etwas wie das künstlerische Gedächtnis Potsdams. Wolfram Herrmann weiß, dass der Urgroßvater ab 1940 aus materieller Not im Bauamt der Stadt arbeitete. Er habe Entscheidungen beeinflusst, die viele Denkmalbauten erhalten halfen. Selbst als er nach den Bombenangriffen Unwiederbringliches vernichtet sah, versuchte er auf den Trümmern zu arbeiten, heißt es in der eingangs erwähnten Gedenkschrift. Auch darum erhielt er nach dem Krieg eine staatliche Ehrenrente in Anerkennung für sein unermüdliches künstlerisches Bewahren der Veränderungen. Der Urenkel bedauert, dass es noch immer kein Werkverzeichnis gibt. Er findet es faszinierend, wie viel von Hans Klohß bis in die Gegenwart ausstrahlt. „Für den aufmerksamen Betrachter ist sein Leben eine besondere Inspiration“, findet er. An seiner früh erkannten Bestimmung, als Maler Chronist seiner Zeit zu sein, habe Klohß unbeirrt festgehalten trotz oft schwierigster Umstände, von wirtschaftlicher Not über Kriege bis hin zu gesundheitlicher Einschränkung. Leider fehlen persönliche Aufzeichnungen oder zeitgenössische Berichte über die vielschichtige Persönlichkeit von Hans Klohß. „Und doch. Es sind nicht nur seine Bilder, die von ihm bleiben. Sondern auch der Geist eines Mannes, der unbeirrt seinem Stern folgt. Was auch immer geschieht.“

Kolkwitz, Clemens

  • * 19.11.1949

Wertvolle Motive für eine Postkartenmappe mit Federzeichnungen hatte die Gemeinde Zempin zu ihrem besonderen Festjahr 1996 bei dem Kantor und Maler Clemens Kolkwitz in Wolgast bestellt.

Der 1949 in Berlin geborene Diplomarchitekt konnte sich während der DDR Zeit in Greifswald mit der Art der „Neubauten“ nicht anfreunden. So machte er aus seinem Hobby, der Musik, seinen zweiten Beruf und studierte in Greifswald an der Kirchenmusikschule.

Seit 1981 lebt und arbeitet er in Wolgast. Er war Kantor in Wolgast und ist nun Kantor für Koserow und Benz. Aber da für ihn nun Zeichnen ein Ausgleich zur Musik ist, können wir auf seinen Werken viele Gebäude und Landschaften der Umgebung in verschiedenen Techniken betrachten.

Seine Zeichnungen sind auf vielen Veröffentlichungen von Presse und Kirche zu sehen. Im Jahr 2000 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Wolgast.


Durch ihn wurden die Ansichten Zempins des Jahres 1996 festgehalten und er hat auch das Logo für die Festtage entworfen. Zempin feierte in diesem Jahr 425 Jahre der Ersterwähnung durch den Greifenherzog Ernst Ludwig und 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr.

1996 Zempin feiert 425 Jahre der Ersterwähnung

dazu hat Clemens Kolkwitz diese Motive gezeichnet:

Zum Geburtstag:

65 Jahre Clemens Kolkwitz Kantor und Künstler

Liebe Gäste, Freunde und Mitstreiter, Helfer und Kritiker, Sponsoren und natürlich Nachkommen (Kinder seid Ihr ja nicht mehr!)

2019 Clemens Kolkwitz an der Orgel in Koserow
Kantatenchor, Leitung Kolkwitz, in Benz

Lieber Clemens! 65 Jahre sollten eigentlich reichen für einen verdienten Ruhestand. Aber – was? Clemens ist schon 65? Ich glaube, Du kommst wie alle Rentner erst einmal in den Unruhestand. Große und kleine Chöre warten weiter auf Dich, die Orgel, die Blasinstrumente, der Flügel, Deine Band, die Solisten, der Zeichenstift, die Druckplatten, Dein Garten, die Ostsee, die Berge, das Fahrrad, und da fehlt sicher noch einiges, denn Du bist noch Musiklehrer, Musikschüler und ein liebevoller Vater, der seine Kinder nicht nur zur Musik geführt hat, sondern stolz auf ihre Leistungen sein kann.

Dein Leben hatte Höhen und Tiefen. Du bist immer wieder mit Deinem Glauben, mit Deinem Optimismus, Deinem Humor und Deiner ansteckenden Liebe zur Musik, in Deinen wenigen Ruhestunden, beim Zeichnen in der Natur und seit einigen Jahren glücklicherweise auch Urlaubsreisen fest und unerschütterlich ins Leben zurückgekommen.

Eigentlich warst Du einmal Architekt und man merkt heute noch, dass Du ein sehr bodenständiger und erfindungsreicher Handwerker bist. Wie kämen wir sonst als Chor zur Geltung, wenn Du nicht für jede Gelegenheit passende Podeste bauen würdest. Dein erster Beruf konnte Dich beim Abriss der Greifwalder Innenstadt nicht mehr befriedigen, und so studiertest Du 4 Jahre Kirchenmusik.

1981 kamst Du nach Wolgast. Du übernahmst einen ganz kleinen Kirchenchor aber auch eine ganz große Orgel. In kurzer Zeit bestimmtest Du das Musikleben in Wolgast. 60 Laiensänger wurden von Dir zu einem fast professionellen Chor geführt (obwohl Du Dir das in Deiner Bescheidenheit und Einfachheit nicht gerne sagen lässt). Du gründetest den Wolgaster Orgelsommer. Kinderchor, Posaunenchor und Flötenchor bereicherten das Muskleben und –erleben. Es wurden Orchester und Solisten gewonnen. Großer Höhepunkt waren Veranstaltungen mit anderen Musikkörpern: Hildesheimer Gospel-Voices, eine Patenschaft mit Sölvesburg und die ständige Begleitung durch die Danziger Philharmonie gaben Dir sicher den Mut zu immer anspruchsvoller Musik zu greifen und sie zum Klingen zu bringen. Haydn, Händel. Mozart, der große Johann-Sebastian-Bach, aber auch kleinere Werke von Puccini, Vivaldi, Saint-Saëns, Herzogenberg, Schütz, Mendelsohn-Bartholdy hielten in Wolgast Einzug.

Ein großer Höhepunkt war das Mozart-Requiem mit der Demminer Kantorei. Gemeinsam sangen140 Sänger, und es spielte ein 40-köpfiges Orchester vor 500 Zuhörern.

2003 kam dann ein völliger Neubeginn: Du übernahmst 2 kleine Kirchenchöre. Es kamen Stimmen aus dem alten Wolgaster Chor dazu und Dein unermüdlicher Wille brachte 2004 den Usedomer Kantatenchor zum Klingen. 10 Jahre später hat wieder ein Chor mit 60 Sängern aus der näheren und sogar weiteren Umgebung ein ganz großes Werk aufgeführt: Die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Wieder Lernen, wieder große Probenarbeit mit Energie, Lachen, mit Pleiten, Pech und Pannen. Die Erhabenheit der Musik, die Ehrfurcht vor den Leistungen der Komponisten haben auch uns Sänger ergriffen. Dazu kommen kleine Chöre in Wolgast, Ziethen, Zinnowitz. Es müssen Musikstücke ausgesucht und abgestimmt werden; es werden Sponsoren gesucht, alles muss organisiert werden, Noten, Plakate, Probenräume, Einordnen in andere Musikveranstaltungen, bis zu den Festen, die wir wie heute gerne feiern. Lieber Clemens! Ich habe jetzt nur von der Musik gesprochen. Du hast auch noch den Zeichenstift und die Wäschemangeldruckpresse und jeder, der Dich kennt, hat mindestens eines von Deinen kleinen liebenswerten Werken zu Hause.

Ganze Liebe schenkst Du Deinen Kindern, denen Du auch unter schwierigen Umständen ein guter Vater bist. Alle lieben die Musik und 3 von ihnen sind nun sogar beruflich mit ihr verbunden, ob als Countertenor, als Pianistin oder als Mitspieler in einer Band.

Wir wünschen Dir alles Gute für die nächsten hoffentlich gesunden Jahre. Fang aber ein bisschen an, Arbeit zu verteilen. Zuerst tut das ein bisschen weh, weil angesprochene nicht immer „Hurra“ schreien. Überwinde Deine Bescheidenheit und Rücksichtnahme und fordere sie heraus, wie Du das kannst mit Deiner Hartnäckigkeit, wenn es um den Chorklang beim Musizieren geht.

Clemens, Du lebest: Hoch – Hoch – Hoch!

Vieles miterlebt, Text ausgearbeitet und am 22.11.2014 mit viel Beifall im Glaskasten vorgetragen: von Barbara Neubüser

Kopetz, Vera

Vera Kopetz Vortrag pdf
2023 Vera Kopetz vor 25 Jahren verstorben in Ückeritz
  • 26.02.1910 St. Petersburg † 06.02.1998 Ückeritz auf Usedom

war eine deutsche Malerin und Grafikerin.

Während wiederholter Sommeraufenthalte auf der Insel Usedom ab 1956 fand sie Anschluss an den dortigen Künstlerkreis um Otto Niemeyer-Holstein und andere, nahm 1968 ihren Zweitwohnsitz in Ückeritz auf Usedom und siedelte 1978 endgültig dorthin über.

Bericht im Amtsspeigel 2005:

Vera Kopetz geb. Adler

Der 95. Geburtstag von Vera Kopetz soll uns Anlass sein, dieser besonderen Künstlerin, die so viele Jahre auf unserer Insel gelebt hat, zu gedenken.

Sie war ein Mensch, der durch die erlebten beiden Weltkriege und die Auswirkung auf ihre Familie sehr geprägt wurde. Sie hatte einen deutschen Vater, der ein bekannter Prof. für Ethnologie war und eine russische Mutter, die seit ihrer Geburt kränkelte. Als Kind ist Vera im Reichtum aufgewachsen, aber durch den Ausbruch des I. Weltkrieges hatte die Mutter mit ihren drei Mädchen sieben Jahre lang keinen Kontakt zu ihrem Mann. Damit erhielten sie auch keine finanziellen Zuwendungen, der soziale Absturz war schwer zu verkraften. Die Mutter starb 1933 in Berlin und im gleichen Jahr kam ihr Vater nach Sibirien in die Verbannung, nach 1939 erhielt Vera kein Lebenszeichen mehr von ihrem Vater.

Mit 18 Jahren versucht sie auf eigenen Beinen zu stehen, durch Heimarbeit ist es ihr möglich die Staatliche Zeichenschule in Weimar zu besuchen. In Berlin arbeitet sie später als Retuscheuse in einem Fotolabor, hier macht sie ein Abendstudium für angewandte Kunst. Doch der Weg zur Kunst ging große Umwege. Sie schreibt in einem Brief: „ Nachdem ich die Schule absolvierte, musste ich auf eine Ausbildung verzichten, weil die Krankheit meiner heißgeliebten Mutter meine Anwesenheit erforderte. ..... Dann die allzu frühe Ehe, der Krieg und die Geburt beider Kinder während des Krieges. Erst nach meiner Scheidung 1947 habe ich mich endgültig der Kunst widmen können.“

Sie lebte viele Jahre in Schwerin und kam bei gemeinsamen Ausstellungen mit den „Usedomer Künstlern“ in Kontakt. Erst waren es Sommeraufenthalt, doch 1978 zog sie für immer nach Ückeritz. In der Waldstraße hatte sie viele Künstler als gute Nachbarn. Sie war, wie Professor Bernd Lichtenau zur Ausstellungseröffnung 2003 schilderte, eine sehr bescheidene, warmherzige Frau, die eine große Faszination ausstrahlte.

Die Insel Usedom hat sie bewusst gewählt, die Ruhe und die Inseleindrücke mit Meer und Wald haben ihre Schaffenskraft gestärkt, aber die Insellandschaft war nie so der Inhalt ihrer Werke, wie bei den anderen „Usedomer Malern“. Der Gedankenaustausch mit den Künstlern war ihr wichtig. Sie hat in verschieden künstlerische Techniken gearbeitet, wie Malerei, Druckgraphik, Zeichnungen, Collagen, Bildhauerei (figürliche Kleinplastiken aus gebranntem und ungebranntem Ton). Besondere Fertigkeiten und ausdrucksstarke Blätter gestaltet sie in mehrfarbigen Siebdrucken. Bis zu 23 Farben verwendete sie bei den Handdrucken.

Die letzten Ausstellungen, 1998, im Todesjahr der Künstlerin, in Heringsdorf und 2003 im Wolgaster Museum zeigten eine eigenständige und unverwechselbare Handschrift. Diese Ausstellungen wurden sehr unterstützt von ihren Söhnen Michael und Christoph.

1910 am 26.02. geb. in St. Petersburg
1914 Kindheit in Lausanne / Schweiz
1922 Umzug nach Weimar
1928 in Berlin wohnhaft. Anstellung als Retuscheurin. Abendkurse in der Reimann-Schule für angewandte Kunst
1930 Heirat mit dem Fotografen Edmund Kopetz – (zwei Söhne 1941, 1942)
1944 in Berlin ausgebombt, Umzug nach Neubrandenburg
1945 – 1946 Beginn der künstlerischen Arbeit in Schwerin. Erste Ausstellung in Schwerin
1947 Trennung von ihrem Mann und den beiden Kindern
1948 Ausstellungen in Güstrow und Rostock
1948 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler und Bekanntschaft mit den Usedomer Malern
1956 Erste Arbeiten mit Siebdrucken
1956 Sommeraufenthalte auf der Insel Usedom. Kontakte zu dem ansässigen Künstlerkreis werden erweitert.
1956 Fritz-Reuter Kunstpreis
1968 Zweitwohnsitz in Ückeritz / Usedom
1978 Übersiedlung nach Ückeritz, Aufgabe der Wohnung in Schwerin.
1986 Hans-Grundig Medaille des VBK
1990 Anlässlich des 80. Geburtstages große Ausstellung im Staatlichen Museum Schwerin.
1998 am 06.02, in Ückeritz gestorben. Auf dem Waldfriedhof Ückeritz beerdigt.

Literaturhinweis: Jürgen Lüder gen. Lühr – Die Würde des Lebendigen – Usedomer Maler des 20. Jahrhunderts

Hilde Stockmann


Studie über das künstlerische Wirken von Vera Kopetz in Güstrow und Umgebung:

Dieter Kölpien und Gernot Moeller aus Güstrow:

Eine Malerin und Grafikerin, die in Güstrow und in Güstrows Nähe mit ihren Mosaiken und Wandgemälden eindrucksvolle Kunstwerke schuf. Wir durften am 03.09. 2012 unsere diesbezügliche Arbeit dem Förderverein im Güstrower Theater vorstellen. Viel Aufmerksamkeit wurde uns dabei durch die Besucher zuteil. Besondere Anerkennung für unsere Recherchen äußerte auch der anwesende Sohn der Künstlerin Michael Kopetz.

Die Tatsache, dass die Güstrower Schriftstellerin Ditte Clement bei der gleichen Veranstaltung über die Künstler-Freundschaft zwischen Marga Böhmer und Vera Kopetz sprach, machte damit auf eine weitere Beziehung von Vera Kopetz zu Güstrow aufmerksam. Wir erkannten die Chance, daran mitzuwirken, dass in Güstrow eine Ausstellung zum vielseitigen Schaffen der Künstlerin Vera Kopetz, möglichst bald gezeigt werden sollte. Unsere zur Familie Kopetz geknüpften Kontakte und deren bereitwillige Unterstützung unseres Vorschlages ermöglichten, in Zusammenarbeit mit dem Güstrower Stadtmuseum, eine „Kopetz-Ausstellung“ in Güstrow durchzuführen. Am 02.10.2015 wurde die Ausstellung Vera Kopetz (1919 -1998) Malerei, Grafik, Collage, Plastik in der Güstrower Galerie Wollhalle eröffnet. Mit dieser bis zum 31.01.2016 geöffneten Ausstellung zu Vera Kopetz künstlerischem Wirken, auf deren Spuren wir durch unsere stadtgeschichtlichen Studien in Güstrow und in unserer heimatlichen Region aufmerksam wurden, führten wir eine weitere stadtgeschichtliche interessante Arbeit zu einem schönen Abschluss. Als Höhepunkt der Ausstellungseröffnung wurde dem Güstrower Bürgermeister, Arne Schuldt, durch den Sohn der Künstlerin, Michael Kopetz, ein Porträtgemälde mit dem Bildnis Marga Böhmer überreicht.

Über diese Ausstellung schrieb die Ostseezeitung: Güstrow Die Idee zu dieser Ausstellung ging von zwei Heimatforschern aus: Gernot Moeller und Dieter Kölpien hatten in Güstrow Spuren der Künstlerin Vera Kopetz (1910-1998) entdeckt. Kopetz hatte ein Mosaik für die Güstrower Gehörlosenschule geschaffen, an der Innengestaltung des Ernst-Barlach-Theaters mitgewirkt, auch an der Restaurierung des Güstrower Schlosses in den 1960er Jahren. Dahinter steht ein interessantes Gesamtwerk von Vera Kopetz – davon ist in der Wollhalle Güstrow jetzt einiges zu sehen. 43 Gemälde sowie Siebdrucke, neun Collagen und acht Plastiken. „Das sind sämtlich Leihgaben aus Privatbesitz“, erklärt Kuratorin Iris Brüdgam. Nun kann der Besucher in Güstrow Werke aus allen Schaffensperioden sehen, vom Frühwerk der Künstlerin aus den 1930er Jahren bis zum Jahr 1997, in den die Gemälde immer abstrakter wurden. Hinter diesen Werken verbirgt sich auch ein bewegtes Leben: Vera Kopetz wurde 1910 in Sankt Petersburg geboren und gelangte über viele Umwege im Zweiten Weltkrieg erst in die Schweiz und dann nach Deutschland. Der Lebensweg führte Vera Kopetz aus dem zerbombten Berlin nach Schwerin und schließlich nach Usedom, wo ein Großteil ihres Werks entstand. Dort verstarb die Künstlerin 1998. Die Ausstellung ist vom 3. Oktober 2015 bis zum 31. Januar 2016 in der Wollhalle Güstrow zu sehen, geöffnet ist sie täglich von 11 bis 17 Uhr.

aus Ortschroniken-mv.de

Krabbe, Norbert

Kühn, Rosa

Rosa Kühn
Frühling Kacheln Rosa Kühn
Rosa Kühn
Rosa Kühn 1987

Rosa Kühn zum 80. Geburtstag

Die Malerin Rosa Kühn feierte am 28. Mai 2008 ihren 80. Geburtstag. Sie wurde in Grünberg (Schlesien) geboren. Ihre erste Personalausstellung fand anlässlich ihres 50. Geburtstages im Kunstpavillon in Heringsdorf statt. Zu ihrem 70. Geburtstag wurde zur Ausstellung im Museum Wolgast ein erster Katalog herausgegeben; zum 75. Geburtstag gab es zu den vielen Gemeinschaftsausstellungen eine Ausstellung von Aquarellen gemeinsam mit Werken der Keramikerin Barbara Löffler aus Ramelow bei Friedland im Heringsdorfer Kunstpavillon. Über 50 Jahre lebte und arbeitete Rosa Kühn in Zempin. In diesem Heimatheft wollen wir sie ehren und etwas über ihre Werke, ihr Leben und ihre Lebenseinstellung berichten.

Rosa Kühn ist sehr bescheiden und wünscht kein „Aufhebens“. So schrieb sie an den Heimatverein Zempin, dass sie zu ihrem besonderen Geburtstag, wie bei den vergangenen und auch künftigen Geburtstagen nicht da sei und diese Feier umgehe. Es sei halt so eine Grille von ihr; wir sollten es akzeptieren, dann wäre sie von Herzen dankbar.

Der Vater von Rosa Kühn war Fleischermeister und hatte in Grünberg / Schlesien eine kleine Konservenfabrik mit „Kühns Würstchen“ aufgebaut. Die Mutter war Tochter eines Bäckermeisters. Gemeinsam mit zwei Schwestern wuchs Rosa in behüteten Verhältnissen auf. Die Töchter erhielten eine gute Bildung und musische Erziehung. Schon mit sieben Jahren unterstützen die Eltern Rosas malerische Begabung, sie erhielt eine Staffelei. Nach dem II. Weltkrieg und der Flucht der Eltern fand sich die Familie in Berlin wieder. 1947 begann Rosa Kühn mit dem Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg bei Professor Max Drebus.

Sie war fasziniert von den ausgestellten Aquarellen Otto Niemeyer-Holsteins (ONH) in der Buchhandlung Wolff in Berlin-Friedenau und lernte ihn auch persönlich kennen. Er sollte ihr Lehrer sein, entschied sie 1948 nach einigen Wochen Sommeraufenthalt in Lüttenort. Im März des folgenden Jahres zog sie nach Lüttenort, an die schmalste Stelle der Insel Usedom zwischen Zempin und Koserow. In der bescheidenen Unterkunft und den improvisierten Verhältnissen bei Otto Niemeyer-Holstein und seiner Frau lernte sie in den Jahren von 1948 bis 1952 das einfache Leben kennen. Dort war sie zunächst zahlende Schülerin, aber auch Mädchen für alles, um von der Malerei vom „Käpt´n“, wie der Maler genannt wurde, zu lernen. Sie schlief neben dem Ziegenstall, hütete das Schaf, fütterte die Hühner, melkte die Ziege und half beim Segeln auf dem „Orion“, mit dem Gästetouren durchgeführt wurden. In den Diskussionen über Kunst zwischen dem Ückeritzer Maler Otto Manigk und ONH lernte sie die für sie wichtige Sicht und Einstellung zur Kunst. Aber nicht nur die Malerei verband diese drei Menschen, sondern auch die Musik. Fast 25 Jahre lang, bis zum Tod von Otto Manigk, musizierte das Trio regelmäßig an jedem Freitag. Rosa Kühn spielte Klavier, Otto Manigk 1. Violine und ONH 2. Violine. Sie liebten Bach, Händel und alte italienische Komponisten. Das Anwesen von ONH war ein anregender Treffpunkt für junge und alte Künstler. Im Jahre 1952 zog Rosa Kühn nach Zempin, in den Inselhof.

Einen Zeitbericht finden wir in dem Buch „Die Insel Usedom“ von Hermann Heinz Wille, erschienen im Jahre 1953: „.... Auf Usedom sind eine ganze Reihe bildender Künstler ansässig und heimisch geworden, die in ihren Bildern den Zauber der Küstenlandschaft schildern. In dem kleinen romantischen, auf keiner Karte zu findenden, Lüttenort bei Koserow lebt und schafft Otto Niemeyer-Holstein. In dem hellen, freundlichen Gästeraum des Inselhofes Zempin, der ein beliebter Treffpunkt der Kulturschaffenden ist, sind mehrere seiner in gedämpften Farbtönen gehaltenen großflächigen Bilder ausgestellt. Daneben hängen einige Aquarelle von Rosa Kühn, die in einem Seitenteil des Inselhofes ihre bescheidenen Arbeitsräume eingerichtet hat. So gleichen die Räume des Inselhofes einer improvisierten Kunstausstellung, in der die Künstler der Umgebung ihre Werke ausstellen. Die kleine Schau zeigt eine große Wirkung; denn die Begegnung mit der Landschaft im Kunstwerk vermittelt uns selbst ein inniges Verhältnis zur Natur.“

Im Jahre 1954 zog Rosa Kühn in ein Wohnhaus an der Hauptstraße in Zempin, das ONH aus dem Transformatorenhaus der Zempiner Flak - Schule umgebaut hatte. Wegen der Form nannte er es „Torrino“, das Türmchen. So blieb sie viele Jahre seine Mieterin. (Vom Nachmieter in Turino geändert.)

In den Verband „Bildender Künstler“ wurde sie im Jahre 1952 aufgenommen. Die Lebensgemeinschaft mit Otto Manigk seit 1960 und die Geburt des gemeinsamen Sohnes Antonio im Jahre 1961 bedeutete für beide Künstler Anregung und belebende Schaffenskraft. Durch Unterstützung ihrer Eltern konnten sie Reisen u.a. nach München, Paris, Moskau und Leningrad unternehmen und die Werke der alten und neuen Meister der Malerei und der bildenden Kunst auf sich wirken lassen.

Die staatlichen Bildankäufe konnten den Lebensunterhalt jedoch nicht decken. Rosa Kühn hatte wohl zu wenige sozialistische Inhalte in ihren Werken. So begann sie ab 1966 mit der Keramikmalerei. Es fiel ihr nicht leicht, sich mit dem neuen Material vertraut zu machen. Sie hatte nur einen kleinen Brennofen und das Ergebnis ihrer Versuche ergab, dass sie Platten bis zu einer Größe von 17 x 27,5 cm brennen konnte. Sie entwarf ihre Motive, teilte diese in die Plattengröße und bemalte und brannte sie einzeln unter einfachsten technischen Bedingungen. In dieser Art der Wandgestaltung erreichte sie eine hohe künstlerische Fertigkeit.

In den 20 verschiedenen Arbeiten für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder usw. zeigten sich belebende Farbigkeit, Poesie und Menschlichkeit. Diese Arbeiten entstanden mit einem hohen körperlichen Aufwand, sodass für andere künstlerische Techniken wenig Kraft blieb. In Zempin können wir die vier Tafeln der Jahreszeiten in „Uns olle Schaul“ bewundern. Im Kindergarten und in der Arztpraxis, ehemals die Kinderkrippe, werden die kindgerechten Arbeiten liebevoll geachtet. Die Arbeiten in der Zinnowitzer Schwimmhalle fielen leider dem Umbau zum Opfer. Der Fotograf Jürgen Grempler aus Zempin konnte auf seinen Bildern sehr viele Werke festhalten.

Der Tod Otto Manigks im Jahre 1972 hatte Rosa Kühn vorübergehend den schöpferischen Schwung genommen. Doch tapfer arbeitet sie weiter, auch um den Lebensunterhalt für sich und den Sohn zu erwirtschaften. Nachdem sie im Jahre 1982 in der Rieckstraße in Zempin ihr neues Wohnhaus mit Atelier beziehen konnte, begann eine neue wirkungsvolle Phase der Aquarellmalerei.

1990 wurde sie Mitglied im Künstlerbund MV. Als Rosa Kühn im Jahre 1995 eine Zwischenbilanz zog, hatte sie ca. 250 Ölgemälde und 500 Aquarelle geschaffen.

Als Thema für den Katalog zur Ausstellung 1998 hatte Prof. Dr. Bernfried Lichtnau den Titel gewählt: Rosa Kühn - eine vitale Usedomer Malerin. So ist sie auch den Zempinern als bescheidener, willensstarker und vitaler Mensch bekannt, oft mit dem Fahrrad durch den Ort radelnd. 2005 zog sie nach Bansin in eine Anlage für betreutes Wohnen. Dort fühlt sie sich recht wohl. Von der lieb gewordenen zweiten Heimat, der Insel Usedom, entstehen weitere stimmungsvolle Aquarelle. In ihrem Zempiner Haus wohnt jetzt ihr Sohn Antonio, Musikdozent in Greifswald, mit seiner Lebensgefährtin und Sohn Johann. im Sommer geht es im Garten oft recht fröhlich zu, denn Jana Sonneberg hat ein Puppentheater eingerichtet, das sich großer Beliebtheit erfreut.

Wir wünschen Rosa Kühn weiterhin Gesundheit und viel Schaffenskraft, damit sie uns noch viele erstaunliche Werke schaffen kann.

Literatur:

Achim Roscher – Otto Niemeyer-Holstein

Ausstellungskatalog 1998

Ostsee Zeitung – Artikel

Rosa Kühn Werke

Langhoff Kunstschmied

wohnt und arbeitet in Stolpe

Ludwig, Rolf

Er war Schauspieler und hatte ein kleines Häuschen in Stoben. Er ist in Benz auf dem Friedhof begraben.

Makolies, Peter

  • * 21. November 1936 in Königsberg (Preußen)

Peter Makolies ist ein deutscher Bildhauer. Er wohnt und arbeitet in Dresden und in Warthe im Lieper Winkel der Insel Usedom.

Maletzke, Helmut

  • * 08. Oktober 1920 in Neustettin; † 15. Oktober 2017 in Greifswald

Er war ein deutscher Maler, Grafiker und Schriftsteller.

Helmut Maletzke war Mitglied im Pommerschen Künstlerbund wie auch Hugo Scheele. Zur Ausstellungseröffnung 1994 "Hugo Scheele" in Zempin, war Helmut Maletzke anwesend.

Manigk, Oskar

  • * 29. April 1934 in Berlin

Oskar Manigk ist ein deutscher Maler. Er lebt und arbeitet in Ückeritz auf Usedom und in Berlin. Er ist der Sohn von Otto Manigk



OZ 19.07.2024
Oskar Manigk 90 Jahre
Ausstellungen zu Oskar Manigk
Veranstaltungen im Land würdigen zum 90. Geburtstag Schaffen des Malers

Von Thorsten Czarkowski Zinnowitz - Mit zwei Ausstellungen wird der 90. Geburtstag von Oskar Manigk begangen. Unter dem Titel „Forever young – Oskar Manigk zum 90. Geburtstag“ ist Malerei und Zeichnung bis 8. September in der Galerie „Refugium – Kunst am Meer“ (Dünenstraße 34) in Zinnowitz zu sehen. Die Galerie bietet eine Soloschau, die Leinwandgemälde und Arbeiten auf Papier und Pappe zeigt. Die Ausstellung wird begleitet von Künstlerfilmen, Konzerten und Führungen.

Die Galerie Hubert Schwarz in Greifswald (Steinbecker Straße 33-34) zeigt bis 24. August „Oskar Manigk – Malerei und Zeichnung“. Zur Ausstellungseröffnung wurde als Neuerscheinung das Buch „Post von Oskar – Oskar Manigk – Mail Art & Künstlerpostkarten“ veröffentlicht. Oskar Manigk wurde 1934 als Sohn des Malers Otto Manigk in Berlin geboren, wuchs in Ückeritz auf Usedom auf. Er absolvierte eine Tischlerlehre, bevor er als Gasthörer 1956/57 die Kunsthochschule Berlin-Weißensee besuchte. Danach arbeitete er als freier Künstler. Einem großen Publikum bekannt wurde Manigk nach der Wende von 1989/90. 1993 erhielt er den Caspar-David-Friedrich-Kunstpreis und 2005 den Kulturpreis des Landes M-V für sein Lebenswerk. Oskar Manigk lebt und arbeitet auf Usedom und in Berlin.


Manigk, Otto

  • * 09. Februar 1902 in Breslau; † 19. August 1972 in Ückeritz

Manigk, Henriette

Henriette ist die Tochter von Oskar Manigk und die Enkeltochter von Otto Manigk.

auch Jette genannt * 30. April 1968 auf Usedom

Max, Wolfgang

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2019 - Ausstellung in Zempin in "Uns olle Schaul", dem Vereinshaus in der alten Schule.

"Land und Meer in vielen Farben"

Eines der ersten Bilder, die ich von Wolfgang Max sah, rief bei mir augenblicklich schöne Kindheitserinnerungen hervor: der alte Räucherofen am Ende der Peenestraße, wo wir als Kinder häufig spielten.

Als ich darauf mein Kaufinteresse bekundete, war mir leider jemand zuvorgekommen – ein früherer Zempiner, der zu der Zeit schon in Berlin lebte. Ich gönnte es ihm von Herzen; mir war ja das Originalmotiv geblieben, auch wenn diese Bucht inzwischen längst zuwuchs.

Als Jugendlicher bei einem Besuch im Atelier des Malers Otto Niemeyer-Holstein vom Malvirus infiziert, wurde das Malen für W. M. zur Leidenschaft. Auch wenn ihm eine professionelle Ausbildung verwehrt blieb, widmete er sich der Malerei mehr und mehr neben seiner beruflichen Tätigkeit als Werkzeugmacher.

Selbst in der Nähe des Achterwassers aufgewachsen, waren seine ersten Motive überwiegend die Natur zu allen Jahreszeiten, die beiden Gewässer die Zempin säumen, die Fischerei und zunehmend auch Porträts. Neben der anfangs überwiegend gegenständlichen Malerei experimentierte er später auch mit anderen Malstilen.

Nach Ende seines Berufslebens gehörten auch die Kettensäge sowie weitere Holzbearbeitungswerkzeuge in sein Betätigungsfeld. Dabei entstanden und entstehen überwiegend maritime Skulpturen.

Seinen Bildern ist in den meisten Fällen eine optimistische Farbigkeit und Ausstrahlung eigen, ebenso die unverkennbare Heimatliebe. Das Spektrum dieser Ausstellung gibt dies in bester Weise wider.

Schon die beiden Figuren, die seit vielen Jahren die Besucher in „Uns olle Schaul“ am Hauseingang begrüßen, zeigen dies, ebenso das freundliche Wandbild auf dem Hof, das jüngst entstand. Vielen Zempinern ist noch die lustige … Malerei als Dekoration des alljährlichen Zempiner Karnevals bis 1989 in guter Erinnerung.

Vor einigen Jahren richtete W. M. in seinem Elternhaus am Zickenberg seine eigenen Ausstellungsräume ein, in denen er gemeinsam mit seiner Ehefrau Helga gern interessierte Besucher begrüßt.

In diesem Jahr dürfen wir, die Mitglieder des Heimatvereins, in den Sommermonaten die Gastgeberrolle übernehmen und einige Werke in unseren Räumen präsentieren.

Edda





Holzfiguren von Wolfgang Max

Figurengruppe auf dem Pumpenplatz bei der Feuerwehr

2016 Wandbild Schulhof

Meyer, Reinhard

Reinhard Meyer ist ein deutscher Maler und lebt in Zinnowitz

Münnich, Hans

  • * 1892 Chemnitz - 1970 Chemnitz

Hans Münnich, genannt Hans Ahlbeck oder Münnich Senior DDR, studierte in Dresden wohnhaft auch in Chemnitz

Ölgemälde „Zempin - Insel Usedom"

Breite: 30cm Höhe: 60cm ohne Rahmen , Signiert


Ölgemälde "Achterwasser"

Breite: 35cm Höhe: 50cm ohne Rahmen, Signiert

Niemeyer-Holstein, Otto

  • * 11. Mai 1896 in Kiel; † 20. Februar 1984 in Koserow
1914 bis 1915 im Krieg an der Front – Schockerlebnis
1917 Genesungsaufenthalt in der Schweiz, wird mit Künstlern bekannt, kurze Studienzeiten in Kassel
1926 bis 1933 zieht nach Berlin, erste Ausstellung in einer Gruppe Asconaer Malern
1933 bis 1945 zieht sich zurück und richtet sich in von ihm nach seinem kleinen Boot benannten „Lüttenort“ ein. Unternimmt mit dem Segelboot Reisen nach Skandinavien.
1945 Ausstellungen an der Akademie der Künste
1955 Studienreisen nach Bulgarien, Rumänien, Italien und dem Tessin.
1964 Verleihung des Titels Professor
1969 Mitglied der Akademie der Künste der DDR
1974 Nationalpreis
1984 am 20.Februar in „Lüttenort“ gestorben
1986 am 11.Mai wird seinem Wunsch entsprechend, Lüttenort als Museum eröffnet
Bis 1959 hat ONH auch Zeichenunterricht in der Schule Zempin gegeben (lt. Schüler Hitel)


aus dem Buch ONH - Lebensbild von Roscher

So war ONH Usedoms Entdeckung

1931 – Frühjahr mit dem Boot von der Havel – zur Oder – Stettiner Haff und in die Peene-Gewässer – Holzhafen Stagnieß – Pension „Seerose“ Kölpinsee – empfohlen von Manigks
1932 – Frühjahr – Krumminer Wieck auf dem Gnitz – fensterloser Schuppen rohrgedeckt, war der Unterstand für das Segelboot der Söhne des Barons von Lepel. Ende des Sommers beheizbares Zimmer beim Fischer Willi Dinse. Annelise Niemeyer kam am Wochenende aus Berlin (war noch berufstätig).
1933 ab März wohnte er auch bei den Lepels im Verwalterhaus.

Die Ablage am Ryck (heute Museum)– 400 qm erst gepachtet, dann gekauft – für den S-Bahn Wagen, der am 1. April 1933 – über nach Zempin zur Ablage gebracht wurde.

Eisenbahwaggon Typ für ONH Museum

Aus Heft Karniner Streckenpost Nr. 4 2003

Waggon Vorläufer der S-Bahn Berlin aus Versuchsreihe Baureihe ET/EB 169 (A-F) gebaut 1922, 1933/34 ausgemustert. Waggon ONH zweiachsiger Beiwagen vom Zug „E“ gebaut von WUMAG in Görlitz. Ist 10,3 m lang, je drei Außenschiebetüren sowie je 6 Fenster und bot 32 Sitzplätze. Dieser Waggon hatte Längssitze. (Erste Schlafmöglichkeiten für ONH.)



Niemeyer, Günter

Im Jahre 2013 besuchte Günter Niemeyer, Sohn von ONH aus der Schweiz, mit seiner Frau Rita die Zempiner Schule. Er war hier einige Jahre zur Schule gegangen und freute sich die Räume wiederzusehen.

Auch er liebt die Kunst und sande uns Bilder von seinen Kunstwerken.

Sailer, Wulff

Prof. Wulff Sailer

  • * 1936 Jena

Nach dem Abitur in Weimar studierte er Kunsterziehung in Greifswald. Von 1959 bis 1969 arbeitete er als freier Maler und Grafiker in Zempin/Usedom.

An der Berliner Akademie der Künste war er von 1969 bis 1971 Meisterschüler bei Hans Theo Richter. Ab 1971 lehrte Sailer an der Fachschule für Werbung und Gestaltung Berlin, von 1976 bis 1981 war er zudem Gastdozent an der Kunsthochschule Weißensee. Nach 1991 wirkte er als Kunstprofessor in Kassel und an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin.

Seit 2002 arbeitet er freiberuflich als Maler und Grafiker in Berlin. Sailers Bilder befinden sich in zahlreichen Museen, u.a. in Berlin, Schwerin, Rostock, Greifswald und Frankfurt/Oder.

Ostsee Zeitung 24.10.2015 von Jan-Peter Schröder

Der alte Niemeyer, der sie schon als Studenten wie junge Kollegen behandelt hatte, vermittelte ihnen (ihm und Freund Joachim John) eine halbverfallene Fischräucherei in Zempin, die sie bezogen,

Stück für Stück ausbauten und jahrelang bewohnten. „Das war ein entscheidender Ort“, erzählte Sailer. „Wir haben da gemalt - die Fischer am Strand, reizende Nackedeis - und sogar das eine oder andere Blatt verkauft. Später kamen Berliner Künstlerfreunde gern dahin - Manfred Böttcher, Harald Metzges, Dieter Goltzsche. Auch Wolf Biermann war oft Gast in der Räucherei. …“

Heute nutzen die Kinder der beiden Künstler das Gebäude als Ferienhaus.


Schacht, Karen

  • Geboren 1900 in Niederlößnitz gestorben 1988 in Kassel

Karen Schacht gehört zu den wichtigsten Vertretern der Walter-Kurau-Schule. Sie nahm zunächst 1928 ein Malstudium an der privaten Malschule von Hans Hofmann (1880 - 1966) in München auf. Auf dessen Empfehlung begab sie sich 1929 nach Berlin in die Malschule von Johannes Walter-Kurau.

Hier lernte sie Otto Manigk kennen. Nach dem Tode Walter-Kuraus 1932 hielt sie sich immer häufiger auf der Insel Usedom auf, ab 1939 lebte sie im eigenen Atelierhaus in Ückeritz, Waldstraße 26. Hier konnte sie sich den Forderungen und Nachstellungen der Naziherrschaft weitgehend entziehen, die ihr Werk als entartet deklarierte. - Ihre Bilder wirken trotz des zumeist kleinen Formats durch den Verzicht abbildhafter Kleinteiligkeit monumental. Gleichzeitig erreicht sie durch ihre geheimnisvolle und unwirkliche Farbgebung eine tiefe Poesie. Die Kühnheit der Darstellung bei stetigem Primat der Komposition gegenüber Aspekten der unbedingten Wirklichkeitstreue sichert ihr innerhalb der Landschaftsmalerei des 20. Jahrhunderts einen bedeutenden Platz zu.

„Häuser in blühenden Gärten II“

Öl auf Leinwand auf Pappe, Werkverzeichnis-Nr. 278 (Ingrid von der Dollen), um 1948, Maße: 26x35 cm, Rahmen

Scheele, Hugo

Hugo Scheele
Landfrau von Usedom III. Kunstausstellung 1953 in Dresden - (seine Frau)

Hugo Scheele wurde am 15. Juni 1881 in Arnsberg im Sauerland als Sohn des Rechtsanwalts Carl Scheele und seiner Ehefrau Elisabeth Scheele geb. Seneca geboren. Er besuchte das Gymnasium in Arnsberg und studierte zunächst Humanistische Medizin in Leipzig. Er brachte es bis zum Physikum und danach bat er seinen Vater, ihn doch als Maler ausbilden zu lassen. Er durfte in Leipzig die Zeichenschule besuchen und musste parallel dazu die Handelshochschule absolvieren, da ihm sein Vater nach seinem Ableben ein größeres Vermögen hinterlassen wollte. Sein Vater war inzwischen von Arnsberg an das Reichsgericht nach Leipzig berufen worden, wo er als Kaiserlicher Geheimer Justizrat 1908 seinen Abschied nahm und nach Königstein im Taunus übersiedelte. Von Leipzig aus ging Hugo Scheele nach Düsseldorf und arbeitet unter Professor Grünwald und Professor Gebhardt. Von dort ging er nach Weimar, wo er Meisterschüler bei Professor Olde, Ludwig von Hoffmann und Professor Thed war. Am 1. Oktober 1905 lernte er Rosel Müller kennen und verlobte sich am 21. Juli 1906 mit ihr.

Hier noch Angaben zur Familie: Vater Carl Scheele wurde am 13.07.1850 geboren und verstarb am 09.09.1920. Mutter Elisabeth, geb. Seneca, am 04.04.1854 geboren und gestorben am 15.01.1915. Hugo Scheele hatte noch einen Bruder und eine Schwester. Hugo Scheeles Großvater war der Geheime Justizrat Eduard Scheele, geb. am 05.02.1815 in Arnsberg, verstorben am 23.08.1902 in Ahaus, der mit Bertha, geb. d´Hauterive, geb. am 21.11.1821, verheiratet war. Der Urgroßvater von Hugo Scheele war Christoph Scheele, geb. am 08.05.1788, der Mühlenbesitzer in Arnsberg und mit Eva Bönner verheiratet war.

Studienreisen führten Hugo Scheele nach Paris und Florenz. Seinen Studienabschluss erlangte er in Paris. Noch vor dem Ersten Weltkrieg malte er in Griechenland. Während des Krieges diente er als Gardefüsilier bei den „Maikäfern“ in Berlin, später als Kurier auf dem Balkan.

1921 heiratete er Rosel Müller. Es waren zunächst gesundheitliche Gründe, die Scheele an die Ostsee zogen. Er fühlte sich jedoch auf der Insel Usedom bald recht heimisch und kaufte 1923, von dem Rest des ihm nach der Inflation verbliebenen Vermögens, in Zempin das Haus BALTICA in der Waldstraße.

Als freischaffender Künstler lebte er vom Verkauf seiner Bilder. Einige wurden von Museen angekauft. Er war Mitglied des Pommerschen Künstlerbundes, der 1916 in Stettin gegründet wurde. Um gemeinsam mit seiner Frau nach dem Zweiten Weltkrieg überleben zu können, malte und zeichnete er kleinere Formate und Ansichtskarten, die sich besser verkaufen ließen. Nach Kriegsende malte er kurze Zeit auf Wunsch der Sowjets Porträts von Soldaten und aktuellen Politikern. Das Malen der Schönheiten der Insel Usedom, Natur und Menschen bei ihrer Arbeit, bildeten seinen Lebensinhalt.

Er sandte 3 Arbeiten zur III. Deutschen Kunstausstellung der DDR 1953 in Dresden. Das Gemälde „Landfrau von Usedom“ wurde ausgestellt und angekauft. Leider ist es nicht mehr auffindbar, da es an eine LPG gegeben wurde und es existiert nur eine s/w Aufnahme.

Im Haus BALTICA hatte er auch Ausstellungsräume geschaffen. Er konnte seine Einstellung und sein Lebensbild nicht ändern und passte sich auch nicht an. Seine Frau berichtete von einer Berliner Kunstausstellung, wo er sich äußern sollte, und er soll gesagt haben: „Meine Damen und Herren, diese Malerei hat nichts mit Kunst zu tun und von Politik verstehe ich nichts“ und er verließ den Raum.

Er hat Graphiken, Ölgemälde und Aquarelle, besonders des Lebens, der Landschaft auf der Insel Usedom und deren Geschichte angefertigt - heute ein wertvoller Schatz für die Chronik. Mit den „Usedomer“ Künstlern hatte er losen Kontakt, wurde aber in diese Gemeinschaft nicht aufgenommen. Gern hat er auch gedichtet. Über die geschichtliche Entwicklung, die Pflanzen und Tiere der Insel Usedom stellte er 1936 einen Band mit 10 Linolschnitten zusammen. 2004 konnte der Heimatverein einen Nachdruck dieses Werkes „SINGSCHWAN ÜBER USEDOM“ mit Zustimmung der Nichte von Frau Rosel Scheele, Ursula Bräuer, mit einem Vorwort herausgeben. Seine Lebensweisheit und sein Humor lassen uns oft beim Lesen der Gedichte schmunzeln. So steht uns auch noch ein Tonband mit der Stimme des Dichters zur Verfügung, auf welchem er Teile des unvollendeten Werkes „DER DRAK VON USEDOM“ vorstellt. Dieser Band sollte ebenfalls mit Linolschnitten versehen werden und Sagen und Märchen der Insel Usedom zum Inhalt haben. Dieses Werk erschließt uns des Künstlers reiche Phantasie. Der Heimatverein Zempin e.V. arbeitet daran, dieses unvollendete Werk auf einer DVD festzuhalten und mit Erklärungen und Werken des Künstlers zu ergänzen.

Im Universitätsklinikum Greifswald starb er am 10.September 1960 an einer Embolie nach einer OP. Beerdigt wurde er in Eisenach in der Familiengrabstätte seiner Frau, unmittelbar neben dem Grabmal für den Niederdeutschen Mundartdichter Fritz Reuter. Bald danach zog seine Frau Rosel nach Münster und verstarb dort im Jahre 1977.

Fast 40 Jahre hat er in Zempin gelebt und in seinem Werk finden wir viele typische Merkmale des kleinen Fischerortes Zempin und auch der Insel Usedom in Wort und Bild wieder. Sein Lebensmotto hat er wohl in seinem Gedicht zur „Krummen Kiefer“ in Zempin festgehalten:

Krumme Kiefer von Zempin


Vom Sturmwind geknickt,

leb ich gebückt –

doch strebend zum Licht

ergeb ich mich nicht.



Der unvollendete Drak (Drache) des Künstlers Hugo Scheele gab Anlass für diese Zusammenstellung von Gedichten und Werken des Künstlers


Scheele Leben - vom Kunstsalon Koserow

HUGO SCHEELE (1881 ARNSBERG/WESTFALEN – 1960 GREIFSWALD)

Hugo Scheele gehörte in den 1920er Jahren zu den ersten Künstlern, die sich dauerhaft auf der Insel Usedom niederließen. Durch seine Mitgliedschaft im Pommerschen Künstlerbund stand er mit vielen namhaften Künstlern seiner Zeit in engem Kontakt. Mit seinem in fast vier Jahrzehnten in Zempin und der näheren Umgebung geschaffenen künstlerischen Werk hat er einen bedeutenden Beitrag zur Heimatkunst der Region Pommern geleistet und kann auch den Ruf eines malenden Chronisten für sich in Anspruch nehmen.

Gerade mit seinen Illustrationen des Alltagslebens der Fischer trifft er bis auf den heutigen Tag den Nerv vieler Betrachter. Auf unverwechselbare Art und Weise gelingt es ihm hier, die Einmaligkeit der Region und seiner Menschen in eigenständigen Bildfindungen einzufangen und in eine zeitlos gültige Form zu bringen. So simpel diese Arbeiten auf den ersten Blick anmuten, sind sie doch die Essenz eines vieljährigen Beobachtens der Lebensumstände der einfachen Inselbewohner im Umfeld des Künstlers. Sie spiegeln bis heute sicher auch die arkadische Sehnsucht vieler Betrachter nach Beständigkeit und gewachsenen Strukturen wider - einem Dasein, das nicht auf rücksichtsloser Zerstörung der Umwelt, sondern auf ein Leben im Einklang mit der Natur gründet. Diesem Traum setzt er in seinen Werken auf überaus liebenswerte Art und Weise ein vielgestaltiges Denkmal. Der gewonnene Formenkanon wird in zahlreichen Modulationen in immer neue Zusammenhänge gebracht.

Hugo Scheele stammte aus einem gutbürgerlichen Elternhaus. Er war ein universell gebildeter und weit herumgekommener Mann, bevor er 1921 den Entschluss fasste, sich mit seiner Frau auf Usedom niederzulassen. An ein früheres Medizinstudium schloss sich zunächst ein betriebswirtschaftliches Studium an, das Hugo Scheele ermöglichen sollte, die elterlichen Besitztümer ordnungsgemäß zu verwalten. Erst dann gestattete sein gestrenger Vater die Aufnahme eines Kunststudiums. Dieses absolvierte Hugo Scheele an den hochangesehenen Kunstschulen in Weimar und Düsseldorf. Anschließende Studienreisen führten ihn durch ganz Deutschland und Europa.

Hugo Scheele beherrschte die verschiedensten Techniken von der Druckgrafik über die Zeichnung, das Aquarell bis hin zur großformatigen Ölmalerei virtuos. Neben der Landschafts- und Vedutenmalerei nahmen auch Stillleben und Portraits breiten Raum in seinem Schaffen ein. Philosophische und naturwissenschaftliche Neigungen und Interessen spiegeln sich ebenfalls in der Vielfalt seiner Werke wider. Neben der Bildenden Kunst widmete er sich wiederholt der Dichtkunst. Sein 1935 herausgegebener „Singschwan über Usedom“ ist eine Hommage an den liebgewonnenen Landstrich, seine Geschichte und seine Bewohner.

Steht in den 1920er Jahren noch die Ölmalerei im Vordergrund, begegnen uns ab den 30er Jahren zunehmend stimmungsvolle Aquarelle mit Landschaftsdarstellungen der Insel Usedom. In den 40er Jahren entstehen die ersten Motive, die Alltagsszenen der Fischer behandeln. Die an Cartoons und Comics erinnernden Motive und Bildfolgen, die teilweise bis hin zur Karikatur reichen sind von so großer Stimmigkeit, dass man meint, nicht einen Strich weglassen zu können, ohne sie eines Großteils ihrer Wirkung zu berauben. Auch die Beschäftigung mit Illustrationen zu Märchen und Sagen kündet vom Streben des Künstlers um eine in der Region verankerte Identität.

Das Schaffen Hugo Scheeles, das den Intentionen und Kunstvorstellungen der Verantwortlichen weder im Dritten Reich, noch während der sozialistischen Formalismusdebatte entsprach, geriet nach seinem Tode schnell in Vergessenheit. Erst rund 50 Jahre nach seinem Tode erinnerten sich Heimatforscher und Kunsthistoriker seiner und konnten das Lebenswerk Stück für Stück rekonstruieren. Das Auffinden von Teilen seines Nachlasses in Schleswig-Holstein und Österreich ermöglicht nun die bisher größte Ausstellung seines Schaffens an ihrem Entstehungsort.

Mehr zu Leben und Werk des Künstlers erfahren Sie in der Monografie „Hugo Scheele – Ein Künstlerleben auf Usedom“

Sieger, Kurt-Heinz

Maler und Graphiker

  • * 17.4.1917 in Görlitz; † 25.3.2002 in Zempin
Kurt-Heinz Sieger
Badende , Pastell, K.-H. Sieger

Die Zempiner hatten es kaum gemerkt, dass ein Maleratelier 1980 in der Hexenheide entstand. Erst als Ausstellungen mit dem Namen Kurt-Heinz Sieger angekündigt wurden, fragte man sich, wo er denn wohnt. Der Maler hatte sich mit seiner Frau zwischen Zempin und Zinnowitz, auf einem ehemaligen Wochenendgrundstück von der Öffentlichkeit zurückgezogen. Er kam aus Frankfurt (Oder) und war 63 Jahre alt. Seine, in den letzten Jahren auf Usedom geschaffenen, sehr bekannt gewordenen Pastelle sind dadurch entstanden, dass seine Erkrankung der Nerven, die Mitte der achtziger Jahre begann, das Arbeiten mit Öl an der Staffelei nicht mehr zuließ. So begann er mit Pastellkreide zu malen. Es war für ihn eine neue Herausforderung, mit diesem Material zu arbeiten. Er hat wunderbare Werke geschaffen, die er über viele Arbeitsstadien hinweg, in einer lockeren Struktur mit großer Leuchtkraft der Farben und mit einer gleichzeitigen Durchsichtigkeit, aufgebaut hat. Solange er die Kreide noch halten konnte, malte er in seinem Atelier in der Hexenheide, wo er im Jahre 2002 verstarb.

Doch sein geschaffenes Werk ist viel umfangreicher und hatte besonders den Menschen, den Akt, zum Thema. Um diese Werke zu verstehen, muss man auch etwas über sein Leben wissen. Von den bittertraurigen Bildern einer Kindheit im Waisenhaus und bei Pflegeeltern, an bis zu 17 Stellen schrieb er in sein Tagebuch. Er malte auf Zeitungsrändern und aufgerissenen Briefumschlägen. Erst als 14jähriger erhielt er, nach einer Wanderung durch das Riesengebirge, erste Anerkennung für über zwanzig angefertigte Landschaftszeichnungen. So konnte er bei einem Dekorationsmaler in die Lehre gehen und lernte auch Schrift und Stuckdecken zu gestalten. Auch an Restaurierungsarbeiten in Görlitzer Kirchen durfte er teilnehmen. Doch der Krieg kam und er musste zum Arbeits- und Wehrdienst. In diese Zeit fällt 1940 die Ferntrauung und nach der Kriegsgefangenschaft zieht er nach Königshain zu seiner Frau. Drei Kinder werden in dieser Beziehung geboren. Neben seiner Arbeit als Dekorationsmaler beschäftigt er sich autodidaktisch mit der Tafelmalerei. 1947 begann er an der Fachschule für angewandte Kunst in Leipzig ein Studium, musste es aber abbrechen, um seine Familie zu ernähren. Nach einer Ausstellung im Jahre 1950 in Pirna wird er zum Studium an die Dresdner Kunsthochschule delegiert. Er war schon 33 Jahre alt. Nach fünf Jahren schließt er diese mit der Diplomarbeit, ein Gemälde der Familie des Hausmeisters der Dresdner Hochschule, ab. Danach arbeitet er als Fassadengestalter in einem Aufbaustab von Wohnhäusern in Hoyerswerda. Es entstehen etwa sechzig baugebundene Arbeiten in Sgraffito, Glas, Mosaik und Silikat. Nach Cottbus zog er 1960 und arbeitete freischaffend. Einer kurzen zweiten Ehe folgte eine dritte, aus dieser Verbindung stammen zwei Kinder. In Cottbus förderte er die Laienarbeit und in der Hochschule für Bauwesen von 1964 – 65 war er Lehrbeauftragter. Die Stadt Cottbus würdigte seine Leistungen durch Auszeichnungen mit dem Carl-Blechen-Preis. Ein Ortswechsel folgte 1972 nach Frankfurt (Oder). Dort war er freischaffend tätig und seine Werke fanden Anerkennung und wurden von Stadt und Museum angekauft. Er wurde 1977 mit dem Kleist-Preis der Stadt geehrt. Seine vierte Frau Brigitte geb. Lau heiratete er 1976. In seiner Frankfurter Zeit gelang es ihm, sich teilweise von den thematischen Vorgaben der staatlich Auftragsmalerei zu lösen. So gewann er größere künstlerische Freiheit als zuvor in Cottbus oder Hoyerswerda. Die Höhepunkte seines künstlerischen Erfolges waren Einzelausstellungen in Frankfurt (Oder), Dresden, Cottbus, Fürstenwalde, Zinnowitz und Wolgast, Ausstellungen in Polen und Bulgarien, sowie die Beteiligung an einigen Kunstausstellungen der DDR, die seit 1945 in Dresden stattfanden.

Im Jahr 1980 siedelte Kurt-Heinz Sieger nach Usedom über, wo er sich in Zempin ein Haus mit angrenzendem Atelier errichtete und sich mit seiner Frau vom öffentlichen Leben völlig zurückzog. Kontakte zu der auf Usedom ansässigen Künstlergeneration unterblieben fast völlig. Frau Franka Keil, die Leiterin des Museums Lüttenort auf Usedom, beschreibt Sieger als einen sehr zurückgezogen lebenden Menschen, der auch im Hinblick auf sein künstlerisches Werk eher ein Einzelgänger war. In seiner selbstgewählten Isolation wandte er sich noch einmal seinem liebsten Sujet zu, dem Akt. Eine umfangreiche Gruppe von kleinformatigen Tafelbildern in Mischtechnik entstand, in denen er seine Beobachtung und Studien der Menschen am FKK-Strand umsetzte. Zum ersten Mal fühlte er sich frei von Zwängen und die Serie ging ihm gut von der Hand, wie sonst eigentlich nur das Zeichnen. Sieger fühlte sich künstlerisch frei. Am 25.März 2002 starb er in der Hexenheide und wurde auf dem Zempiner Friedhof beigesetzt. In das Atelier ist heute wieder Leben eingekehrt. Frau Brigitte Sieger stellt Staffelei, alle Utensilien und das Flair der Umgebung des Malers Kurt-Heinz Sieger für junge Menschen zur Verfügung. In den letzten Jahren waren es besonders Potsdamer Studenten, die das „Ferienatelier“ nutzten. Ausstellungen in „Uns olle Schaul“ in Zempin zeigten, wie sich die jungen Menschen den landschaftlich schönen Ort künstlerisch erschließen.


Kurt Heinz Sieger 85. Geburtstag

des Malers im Seebad Zempin auf Usedom.

Seit 22 Jahren hat sich der Künstler, mit seiner Frau Brigitte, ganz am Rande des Gemeindegebietes, in der Hexenheide, ein zu Hause und ein großzügiges Atelier geschaffen.

Die Insel Usedom hat mit dem Badebetrieb nach 1900 viele Künstler, besonders Maler, angelockt. Das Licht, die Farben, die abwechslungsreiche Landschaft, die Ungezwungenheit der Menschen am Strand und nicht zu vergessen die Fischer mit ihren Booten und Netzen inspirierten die Künstler.

In Ückeritz, an der Waldkante, siedelten sich die ersten „Usedomer Maler“ an, aber auch in anderen Inselorten, so in Zempin seit 1921 durch den Maler Hugo Scheele, wurden einige Maler sesshaft. Oft haben sie vorher Studienaufenthalte oder Ferien verbracht, um sich dann ganz der Insel zuzuwenden.

Die Gründe warum sich der Künstler Kurt–Heinz Sieger hierher zurückgezogen hat, wurde in den einführenden Worten zur Ausstellung am 03.09.1999 in der Sparkasse in Wolgast von seiner Frau Brigitte vorgetragen.

Kurt-Heinz Sieger 95 Jahre

von Cassen Jan Harms

KURT-HEINZ SIEGER * 1917 Görlitz † 2002 Zempin

In diesen Tagen wäre er 95 Jahre alt geworden. Sein letzter Wohnsitz war seit 1980 das Seebad Zempin. Sein Atelier- und Wohnhaus steht außerhalb des Ortes in der Hexenheide.

Die Insel Usedom hat mit dem Badebetrieb nach 1900 viele Künstler, besonders Maler, angelockt. Das Licht, die Farben, die abwechslungsreiche Landschaft, die Ungezwungenheit der Menschen am Strand und nicht zu vergessen die Fischer mit ihren Booten und Netzen inspirierten die Künstler. Und hier waren sie fern des Getriebes der Großstädte.

Sieger arbeitete vielseitig, von baugebundener Kunst, über Ölmalerei, Tempera, bis Kohle und Kreide reicht seine Spannweite. Besonders hat er sich mit dem Menschen beschäftigt. Seine Kindheit und Jugend, die er fast ausschließlich in Heimen und einer guten Handvoll von Pflegefamilien verbrachte, hat deutliche Spuren in seinen Bildern hinterlassen.

Fast alle seiner Gestalten stehen scheinbar beziehungslos nebeneinander, seine Farbskala bewegt sich fast ausschließlich im gedeckten Bereich, die großen Flächen aber sind stark differenziert gemalt. Seine großen Vorbilder Cézanne und Hans von Marées sind allenthalben zu spüren, Picassos Einfluss ist nicht zu übersehen. Erst in seinem Spätwerk tauchen Ideen Francis Bacons auf, in diesem britischen Vorbild scheint er den idealen Ideengeber seiner Empfindungen gesehen zu haben und das drückt er auch in kräftigeren Farben aus.

Eine Verbindung zu den „Usedomer Malern“ konnte er einerseits durch seine späte Übersiedlung auf die Insel nicht mehr herstellen, zum anderen aber ist er der Geselligkeit und dem intensiven Gedankenaustausch dieser illustren Gesellschaft sehr fern gewesen.

In den späteren Jahren entdeckte er für sich Pastellkreide und luftige Motive – nicht zuletzt auch ein Zugeständnis an den Publikumsgeschmack. Hierzu fand er – neben den vielen Akt- und Strandbildern – reichlich Motive auf der Insel Usedom.

„In der Transparenz und Leichtigkeit der Kreide war für ihn die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit des Prachtkleides der Natur am besten nachzuempfinden. Die Weite der vorpommerschen Landschaft mit dem hohen Himmel, dem Wasser, sowie die Bewegung durch die stetigen Winde, ziehen sich durch all diese Blätter. Siegers Werke entstanden langsam, sie wuchsen und veränderten sich über viele Arbeitsstadien hinweg. Diese Pastelle sind in einer lockeren Struktur, die Farben dominieren in großer Leuchtkraft und in der gleichzeitigen Durchsichtigkeit aller Erscheinungen. Dieser Künstler ist ein bescheidener Helfer, der uns die kleinen und manche großen Freuden entdecken lässt, an denen wir zu oft stumpf und achtlos vorübergehen, einer, der unseren Augen Lust und unseren Herzen Kraft spendet.“ (Dieter Schmidt und Brigitte Sieger in einem Ausstellungstext.

Seit dem Jahre 2003 öffnet seine Frau, Brigitte Sieger, das Atelier als Ferienatelier für Gruppen junger Studenten, die ihre Produkte schon in Zempin und Lassan ausstellten. Damit bleibt die Wirkungsstätte und der Schöpfergeist des Künstlers lebendig.

Sonnenberg, Jana

  • * 1978 Stralsund

Ausgebildete Schauspielerin an der Theaterakademie Vorpommern in Zinnowitz.

Seit 2002 ist sie freie Schauspielerin und Figurenspielerin. Sie ist Mitglied im Landesverband freier Theater M-V und Mitglied des Verbandes "Deutscher Puppentheater" e.V."

2006 begann sie auf dem Grundstück in Zempin in der Rieckstraße, wo sie mit ihrem Mann Antonio Kühn und dem Sohn Johann lebt, ein Puppentheater einzurichten. Sie begann erst unter dem Namen Puppenbühne Sonnenberg - dann Hoftheater. Da sie die Anzahl der Stücke und die Spielstätten erweitern konnte, hat sie das Hoftheater 2012 aufgegeben. Aber auf den Bühnen der Usedomer Seebäder kann man ihre phantasievollen Stücke erleben - zur Freude von Kindern und Erwachsenen.

Sie erarbeitet sich die Stücke und Figuren selbst. Da es nun nicht nur Bühnenstücke für Kinder sind, die sie aufführt, hat sie ihr Theater nun THEATER RANDFIGUR genannt.

Sie vereinigt Schauspiel und Puppenspiel - als ganz besondere Mischform. Termine der Vorstellungen - auch in der weiteren Umgebung - finden Sie auf ihrer Homepage.

Schröder, Anette

Steiner, Walter

Steiner Selbstbildnis
Steiner: Zempin Achterwasser
  • * 1935 Böhmisch-Leipa, heute Ceska Lipa; † 2012 Weimar

Deutscher Geologe, Stadthistoriker und Grafiker. 1953-1958 Studium der Geologie und Paläontologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1958-60 Tätigkeit an der Staatlichen Geologischen Kommission in Halle, Blankenburg und Stendal. 1960-91 Mitarbeiter an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar. 1964 Promotion, 1972 Habilitation. 1991-2000 Direktor des Stadtmuseums Weimar, des Deutschen Bienenmuseums Oberweimar und der Kunsthalle Weimar. 1992-2000 Honorarprofessur für Geologie an der Bauhaus-Universität Weimar. Parallel autodidaktisch Beschäftigung mit Malerei und Grafik.

Stöwer, Willi

  • Willy Stöwer * 22. Mai 1864 in Wolgast; † 31. Mai 1931 in Berlin

war ein deutscher Marinemaler der Kaiserzeit. Hat auch Bilder seiner Heimat Wolgast und der Insel Usedom gemalt.

Sein netter Bildband Auf an die See , erschienen 1900, wurde digitalisiert:


Trodler, Eberhard

  • * 1942 Königsberg/ Neumark

1956 Malerlehre und Arbeit im väterlichen Betrieb. 1965-68 Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm. 1968-81 Arbeit als Ingenieur für Farbgestaltung in Berlin und Potsdam - Währenddessen autodidaktische Entwicklung zur Malerei unter Anregung des Malers Otto Niemeyer-Holstein sowie des Werkes von Curt Querner - 1982 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler der DDR - seitdem freischaffend - Seit 1982 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen bundesweit sowie im europäischen Ausland -

Die folgenden Motive von Zempin und den Fischern Willi Florin und Hans Schätzchen stellte er in der Villa Irmgard in Heringsdorf im Herbst 2005 aus. Er lebt in Stahnsdorf bei Berlin.

Wegehaupt, Herbert

  • * 08. April 1905 in Crone; † 28. September 1959 in Greifswald

Er war ein deutscher Maler, Holzschneider und Kunsterzieher.

Zum Gedenken - 100. Geburtstag Herbert Wegehaupt – Ein Usedomer Maler.

Am 8. April des Jahres 1905 wurde er in Crone an der Brahe, heute Koronowo an der Brda (Polen) geboren. Seit 1930 lernte er die Insel Usedom durch seinen Freund und Maler Otto Manigk kennen und so wurde für diese Familien Usedom zum Sommerferienort, zu Beginn des II. Weltkrieges sogar der erste Wohnsitz. Schon im Jahre 1929 hatte er die Schwester von Otto Manigk, Luise, geheiratet. Bis 1949 wurde Ückeritz sein Heimatort. Als dann der Maler Otto Niemeyer-Holstein seinen Wohnsitz auf der Insel Usedom nahm, begann der Kreis, den wir heute die „Usedomer Maler“ nennen. Jürgen Lühr schreibt in seinem Buch über die Usedomer Maler: „... Otto Manigk, der Meister der Walter-Kurau-Schule, Herbert Wegehaupt der ehemalige Dessauer Bauhausschüler und Otto Niemeyer-Holstein, der Landschaftsmaler aus Kiel, um diese Drei gruppierten sich die anderen Künstler....“ Durch seine Berufung am 1.April 1949 als Professor an das Institut für Kunsterziehung der Universität Greifswald, hat er den Wohnsitz Ückeritz verlassen. Viele seiner Schüler haben durch ihn die Insel Usedom als weiteres Arbeitsgebiet ausgesucht. Die Verbindung nach Ückeritz ist nie abgerissen und heute wohnt und arbeitet als Künstler sein Sohn Matthias in Ückeritz. 1953 wurde leider durch einen Brand im Ückeritzer Haus ein großer Teil seiner Werke vernichtet. Nach schwerer Krankheit verstarb Herbert Wegehaupt am 28.09.1959 in Greifswald. In dem 1998 erschienen Buch „Die Würde des Lebendigen“ schreibt Jürgen Lühr: „ ... Zu Lebzeiten verhinderten Bescheidenheit und Zurückhaltung eigene Ausstellungen. Es ging ihm um Arbeit, nicht um Selbstdarstellung. Heute wird seine Bedeutung als Maler zunehmend sichtbar. Herbert Wegehaupt schreibt in einem Brief: „...Mir scheint dass die Liebe zur Kunst, zum Leben (wer die Kunst lieben lernt, lernt das Leben lieben – und umgekehrt) die Kraft ist, die das Herz stark macht und den Geist weit, die ein weites schönes Ziel für das Leben zu stecken vermag....“

H. Stockmann

Wegehaupt, Matthias

  • * 1938 in Berlin

Er ist ein deutscher Maler und Schriftsteller, der in Ückeritz auf der Insel Usedom lebt. Sohn des Künstlers Herbert Wegehaupt.

Womacka, Walter

  • * 22. Dezember 1925 in Horní Jiřetín, Tschechoslowakei; † 18. September 2010 in Berlin

Er war ein deutscher Maler, Grafiker und Gestalter zahlreicher architekturgebundener Arbeiten.

Hatte ein Haus in Loddin, wo er sich oft aufhielt.

Literatur zu Usedomer Künstler

  • Norbert Krabbe - Wenn das Gelb das Grau aufbricht - Malerei - Colagen - Zeichnungen, 2011 Koserower Kunstsalon
  • Ernst Heilemann - Der "Zille von Bansin" Verag IGEL, Usedom ISBN 978-3-9810371-6-6
  • Die Würde des Lebendigen - Usedomer Malerei des 20. Jahrhuderst - Jürgen Lüder gen. Lühr, ISBN 3-932545-19-2
  • ROSA KÜHN -Aquarelle und Zeichnungen, Museum Wolgast 2009
  • Lyonel Feininger, Stiftung Pommern, Kiel, Graphische Sammlung, Bestandkatalog, 1991
  • DIE USEDOMER MALER - Landschaft 1933 - 1995, Ingrid von der Dollen, 1996, ISBN 3-9803567-3-6
  • Bube John, Joachim John, ISBN 978-3-360-01961-5
  • Otto Manigk - 1902 -1972 Malerei, Staatliches Museum Schwerin, 2001, ISBN 3-86106-070-1
  • Herbert Wegehaupt - Schauend lauschen, zum 100. Geburtstag, Stiftung Pommersches Landesmuseum, ISBN 3-9806294-4-9
  • Lüttenort - Das Bilder-Leben und Bild-Erleben des Malers Otto Niemeyer-Holstein nach seinen Erzählen wiedergegeb von Achim Roscher, 1989, ISBN 3-373-00237-0
  • Mein TABU, 1996 ONH zum 100. Geburtstag, ISBN 3-00-000644-3
  • Lüttenort, Geschichten aus dem Leben Otto Niemeyer-Holsteins, von Achim Roscher, 2. Auflage 2009, ISBN 978-3-7466-2251-4
  • Otto Niemeyer-Holstein - Lebensbild mit Landschaft und Figuren, Achim Roscher, 2001, ISBN 3-7466-1737-5
  • Otto Niemeyer-Holstein - Handzeichnungen, 2003,
  • USEDOM als Künstlerinsel, Bernfied Lichtnau, 1993, ISBN 3-88132-251-5
  • Künstler auf Usedom, 1994, Ausstellungskatalog, "Die Libelle auf der Welle" Heringsdorf
  • Kurt Heinz Sieger - Malerei Grafik, 1997, Ausstellung Wolgast
  • Odysseus, Stationen eines Wegs - Radierungen von Susanne Kandt-Horn, Gedichte von Rainer Luce, 1994, ISBN 3-928704-07-9
  • Manfred Kandt - Malerei Zeichnungen baugebundene Kunst, 1982, Kunsthalle Rostock
  • Poesie - Fremdenverkehrsverband "Insel Usedom" e.V.
  • "Kunst braucht Gunst" Williy Stöwer, Marinemaler und Illustrator der Kaiserzeit, 2000, ISBN 3-934865-11-9
  • Wolfgang Frankenstein - Malerei und Grafik, 1978, VEB Verlag der Kunst Dresden (hatte Wochenendhaus in Zempin)