Mönchhagen: Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 11: Zeile 11:
 
===Die Reformation in Mecklenburg===
 
===Die Reformation in Mecklenburg===
  
[[Datei:Slueterdenkmal Rostock.jpg |thumb|Slüter-Denkmal. Auf den Treppenstufen zum Denkmal steht geschrieben: ''Grabmal des Magisters Joachim Slüter, welcher im Jahre des Herrn 1523 das Evangelium in dieser Stadt rein zu predigen anfing, deshalb vergiftet ward und am Pfingsttage 1532 starb.''
+
[[Datei:Slueterdenkmal Rostock.jpg |thumb|Slüter-Denkmal vor der Petrikirche in Rostock. Auf den Treppenstufen zum Denkmal steht geschrieben: ''Grabmal des Magisters Joachim Slüter, welcher im Jahre des Herrn 1523 das Evangelium in dieser Stadt rein zu predigen anfing, deshalb vergiftet ward und am Pfingsttage 1532 starb.'']]
  
Joachim Slüter wurde um 1490 in Dömitz geboren und starb 1532 in Rostock, wo er ab 1517 als Priester in der Petrikirche wirkte. Er begann, Predigten in niederdeutsch zu halten, was bei der eher einfachen und armen Bevölkerung in der östlichen Altstadt Rostocks mehr als gut ankam. Bei der (damals rein katholischen) Kirche kam dies weniger gut an und Slüter musste nach Morddrohungen 1525 zeitweise die Stadt verlassen. Der Rostocker Rat hielt jedoch zu Slüter. Dort, wo er begraben wurde, steht seit 1862 ein Denkmal vor der Petrikirche in Rostock.]]
+
1523 begann auch für Mecklenburg das Zeitalter der Reformation, die hier hauptsächlich durch Joachim Slüter (Rostock) und Heinrich Never (Wismar) vorangetrieben wurde.  
  
1523 begann auch für Mecklenburg das Zeitalter der Reformation, die hier hauptsächlich durch Joachim Slüter (Rostock) und Heinrich Never (Wismar) vorangetrieben wurde. Die Lehren des Reformators Martin Luther verdrängten die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche. Rostock war schon 1531 offiziell evangelisch; 1549 setzte Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg die lutherische Lehre für alle Landstände durch, womit die Reformation praktisch per Landesgesetz eingeführt worden war. Da Kaiser Karl V. die reichsrechtliche Anerkennung des Protestantismus jedoch verhindern wollte und Johann Albrecht I. sich nicht allein gegen den Kaiser stellten konnte, schloss er sich mit anderen norddeutschen Fürsten gegen den Kaiser zusammen. Im Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurde den Protestanten dann Religionsfreiheit zugesichert. Johann Albrecht I. löste bereits 1552 fast alle mecklenburgischen Klöster auf, verleibte sie den herzoglichen Domänen ein (also seinem eigenen Besitz) und beraubte die Kirche damit ihres Einflusses. Der Landesfürst wurde Kirchenoberhaupt in seinem Land und gewann so weiter an Macht.
+
 
 +
Joachim Slüter wurde um 1490 in Dömitz geboren und starb 1532 in Rostock, wo er ab 1517 als Priester in der Petrikirche wirkte. Er begann, Predigten in niederdeutsch zu halten, was bei der eher einfachen und armen Bevölkerung in der östlichen Altstadt Rostocks mehr als gut ankam. Bei der (damals rein katholischen) Kirche kam dies weniger gut an und Slüter musste nach Morddrohungen 1525 zeitweise die Stadt verlassen. Der Rostocker Rat hielt jedoch zu Slüter. Dort, wo er begraben wurde, steht seit 1862 ein Denkmal vor der Petrikirche in Rostock.
 +
 
 +
Die Lehren des Reformators Martin Luther verdrängten die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche. Rostock war schon 1531 offiziell evangelisch; 1549 setzte Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg die lutherische Lehre für alle Landstände durch, womit die Reformation praktisch per Landesgesetz eingeführt worden war. Da Kaiser Karl V. die reichsrechtliche Anerkennung des Protestantismus jedoch verhindern wollte und Johann Albrecht I. sich nicht allein gegen den Kaiser stellten konnte, schloss er sich mit anderen norddeutschen Fürsten gegen den Kaiser zusammen. Im Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurde den Protestanten dann Religionsfreiheit zugesichert. Johann Albrecht I. löste bereits 1552 fast alle mecklenburgischen Klöster auf, verleibte sie den herzoglichen Domänen ein (also seinem eigenen Besitz) und beraubte die Kirche damit ihres Einflusses. Der Landesfürst wurde Kirchenoberhaupt in seinem Land und gewann so weiter an Macht.
  
 
<br clear=all>
 
<br clear=all>
 
  
 
==Die weitere Geschichte Mönchhagens==
 
==Die weitere Geschichte Mönchhagens==

Version vom 7. September 2016, 16:10 Uhr

Hier entsteht die Chronik des Dorfes Mönchhagen, aufgeteilt nach Epochen in mehrere einzelne Artikel. Hier sehen Sie den Artikel zur Reformations- und Nachreformationszeit in Mönchhagen.

Da sich auch zu bereits fertigen Teilen immer wieder neue Aspekte ergeben sowie auch Fehler entdeckt werden können, ist zu empfehlen, beim Arbeiten mit dieser Chronik sich jeweils unter dem Reiter „Versionsgeschichte“ das Veröffentlichungsdatum und ggf. die Kommentare zur Bearbeitung anzusehen.

Umgekehrt können Die Hinweise gern unter dem Reiter „Diskussion“ oder direkt an meine E-Mail-Adresse senden:

ortschronik-moenchhagen@wissenstexte.de

Mönchhagen und die Reformation

Die Reformation in Mecklenburg

Slüter-Denkmal vor der Petrikirche in Rostock. Auf den Treppenstufen zum Denkmal steht geschrieben: Grabmal des Magisters Joachim Slüter, welcher im Jahre des Herrn 1523 das Evangelium in dieser Stadt rein zu predigen anfing, deshalb vergiftet ward und am Pfingsttage 1532 starb.

1523 begann auch für Mecklenburg das Zeitalter der Reformation, die hier hauptsächlich durch Joachim Slüter (Rostock) und Heinrich Never (Wismar) vorangetrieben wurde.


Joachim Slüter wurde um 1490 in Dömitz geboren und starb 1532 in Rostock, wo er ab 1517 als Priester in der Petrikirche wirkte. Er begann, Predigten in niederdeutsch zu halten, was bei der eher einfachen und armen Bevölkerung in der östlichen Altstadt Rostocks mehr als gut ankam. Bei der (damals rein katholischen) Kirche kam dies weniger gut an und Slüter musste nach Morddrohungen 1525 zeitweise die Stadt verlassen. Der Rostocker Rat hielt jedoch zu Slüter. Dort, wo er begraben wurde, steht seit 1862 ein Denkmal vor der Petrikirche in Rostock.

Die Lehren des Reformators Martin Luther verdrängten die Glaubenslehre der römisch-katholischen Kirche. Rostock war schon 1531 offiziell evangelisch; 1549 setzte Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg die lutherische Lehre für alle Landstände durch, womit die Reformation praktisch per Landesgesetz eingeführt worden war. Da Kaiser Karl V. die reichsrechtliche Anerkennung des Protestantismus jedoch verhindern wollte und Johann Albrecht I. sich nicht allein gegen den Kaiser stellten konnte, schloss er sich mit anderen norddeutschen Fürsten gegen den Kaiser zusammen. Im Augsburger Religionsfrieden von 1555 wurde den Protestanten dann Religionsfreiheit zugesichert. Johann Albrecht I. löste bereits 1552 fast alle mecklenburgischen Klöster auf, verleibte sie den herzoglichen Domänen ein (also seinem eigenen Besitz) und beraubte die Kirche damit ihres Einflusses. Der Landesfürst wurde Kirchenoberhaupt in seinem Land und gewann so weiter an Macht.


Die weitere Geschichte Mönchhagens

Um die Chronik Mönchhagens übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.