Greifswalder Oie
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Greifswalder Oie |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | |
Verwaltungsamt | Amt Kröslin |
Landkreis | Vorpommern Greifswald |
Zahlen | |
Einwohner | |
Koordinaten | Breite: 54.2461 / Länge: 13.9170 |
Die Insel Greifswalder Oie ist von der Insel Usedom aus gut zu sehen. Sie hat einen Leuchtturm, der sich linksherum dreht. Damit ist er gut von den anderen Leuchttürmen zu unterscheiden. Die Insel wird verwaltet von der Gemeinde Kröslin.(nördlich von Wolgast).
Geographische Lage
Einführende Information
Greifswalder Oie - Helgoland der Ostsee
1550 Meter lang und 570 Meter breit - 62 Hektar groß - Naturschutzgebiet
Bis zum 13. Jahrhundert lautete der Name Swante Wustrow, er wurde weiter verändert seit 1819 heißt die Insel Greifswalder Oye
Die Entwicklung des darauf befindlichen Leuchturmes: Seit 1832 eine Leuchtbake
1855 Leuchturm 1913/14 Umbau des Turmkopfes mit Benzolglühlicht 1938 elektrisch betrieben Jetzt mit Dieselaggregat für Strom betrieben - 2000 Watt starke Glühbirne aller 3,8 Sekunden erscheint ein 0,2 Sekunden langer weißer Blitz.
Der Leuchtturm ist 38,6 Meter hoch, das Leuchtfeuer ist 48,5 Meter über dem Meeresspiegel. Reichweite bei guten Bedingungen - 26 Seemeilen Besonderheit - das Leuchtfeuer dreht sich linksherum.
Seit 1877 ist an der Südwestspitze ein Fischereinothafen. Seit 1991 wieder eingerichtet eine Station der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) Seenotkreuzer "Hans Lüken" ist dort stationiert.
Namensgebung
Die Änderungen der Schreibweise der Greifswalder Oie geht aus historischen Zitaten und Karten hervor. Bis Ende des 13. Jahrhunderts lautete ihr Name:
- Swante Wustrow
- Svante Wostrove
1282 - Svante Wostroe
- Swante Wostrossna
- Wasser-Wustrose
1292 - Szwante Wuzsterhusen
1541 - Ew
1588 - Ruge Eylandt
1584 - Ohe. insula Gripswadensium
1608 - Gryphiswaldische Oie
1694 - Gripswaldische Öje
1627 - Ruygh Eylant
1653 - Grypswaldisch Oie
1708 - Greifswaldische Oe
1720 - Gryphiswaldisch Oje
1782 - Gripswaldische Oehe
1805 - Oehe oder Oje
1819 - Greifswalder Oye
1855 - Greifswalder Oie
Kaiserreich (1871-1918)
Weimarer Republik (1918-1933)
1920 Buch: W.GOTHAN & NAGEL - über einen cedroiden Conifernenzapfen aus der Unter-Eocän der Greifswalder Oie (SD aus "Jahrbuch d. Preuß-.Geol. Landesanst., Band XLIf. 1920, Teil 1, Heft 1) S. 121 -131, Tafel 8, Berlin
Drittes Reich (1933-1945)
Dornberger berichtet über die Aufenthalte auf der Greifswalder Oie
Bericht über die ersten Versuche vom Abschuß von Raketen auf der Greifswalder Oie von Harald Tresp.
SBZ und DDR (1945-1990)
die heutige Zeit
Berichte in Zeitschriften über Geschichte der Insel und des Leuchturmes und die Umnutzung nach der Wende. Wieviel investiert wurde und die Ehrung der "Vorgänger".
Buch: Von Insel zu Insel, Die Lebensgeschichte der Rose-Marie Halliger
Reprint Verlag Rügen 2001, ISBN 3-935137-04-4
1991 bis 2000
2001 bis 2009
2010 bis
Bildergalerie
Bildergalerie 2019
Ramona, Dirk und Johanna aus Leipzig besuchten im Juli 2019 die Insel Greifswalder Oie.
Greifswalder Oie - Ortschronik
Sammlung von Post- und Ansichtskarten
Weiterführende Information zur Greifswalder Oie
Sagen, Geschichten und Legenden rund um die Insel Oie
Sage vom Bettler
Der Bettler auf der Insel Oie.
Unfern der Mündung der Peene, ungefähr eine oder anderthalb Meilen in die Ostsee hinein, liegt die kleine Insel Oie. Sie gehörte früher zur Marien-Kirche in Greifswald; seit mehr als hundert Jahren ist sie aber schon zum Kirchspiel Kröslin eingepfarrt. Die ganze Insel wird von ungefähr dreißig Menschen bewohnt, die aus drei Familien bestehen, und auch nur in drei Häusern wohnen.
Bis vor dreißig Jahren war noch niemals ein Bettler auf der Insel gewesen. Da geschah es einmal in einem strengen Winter, als die See von Peenemünde bis nach der Insel hin zugefroren war, daß ein Bettler auf den Einfall kam, die Eisbahn zu benutzen und auf der kleinen Insel zu betteln. Der alte Mann kam, ohne daß ihn Jemand bemerkt hatte, auf der Insel an, und stellte sich sogleich in die offne Thür des ersten Hauses, auf welches er traf. Allda fing er auch sofort nach Bettlerart zuerst an, ein kurzes Gebet herzusagen, und dann ein frommes Lied zu singen.
Auf solche Weise hatten die Oier das Wort Gottes noch niemals gehört; Alles, was in dem Hause war, stürzte heraus zu dem armen Manne, und holte ihn in die warme Stube, wo er bewirthet und reichlich beschenkt wurde. Dann führten sie ihn im Triumphe zum nächsten Hause, wo er wiederum singen und beten mußte, und worauf er nun von Allen zum dritten Hause geführt wurde, so daß hier die Insel, Groß und Klein, Herrschaft und Gesinde, um ihn versammelt war.
Die guten Leute überschütteten ihn mit Kleidern und Lebensmitteln, daß er nicht im Stande war, Alles fortzutragen. Auch Geld bekam er, dreifach so viel, als er hatte erwarten können; die Dienstboten allein hatten über drei Thaler für ihn aufgebracht. Als er endlich die Insel verließ, waren die Leute ordentlich traurig, und er mußte ihnen versprechen, daß er recht bald wiederkommen werde.
Pommersche Provinzial-Blätter, II. S. 43.
Wie die Greifswalder Oie entstand
Gedicht von Hugo Scheele
Einst wohnten hier auf Usedom, Umspült von Meer und Peenestrom, Die größten Hünen oder Riesen In dunk´len Höhlen auf den Dünen, Von denen man noch sehen kann Die Hünengräber dann und wann. Ein Kiefernstamm als Wanderstecken Lag in der Hand der starken Recken Und wenn sie machten einen Schritt Maß eine Meile Tritt um Tritt. Sie hatten einen See voll Met, der leider heut´ nicht mehr besteht, Da ihn ein Riese nach der Sage Geleert in einem einz´gen Tage, Dann auf dem Heimweg so geholpert Und übern Streckelberg gestolpert, Dass er so außer Rand und Band Bekam das große Maul voll Sand, Den er in´s Meer spie mit Abscheu, Woraus entstand die Insel Oie. Sie wurde, wie hier steht gedruckt, Von Hünen einfach hingespuckt. Das gleiche sagt man auch von Rügen, Doch das sind sicher Riesenlügen, Denn für ein solches Inselland Genügt wohl nicht ein Maul voll Sand.
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