Fortlaufende Ortschronik von Heringsdorf: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 28. August 2024, 13:23 Uhr
Kenndaten der Ortschronik | |
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Ort | Heringsdorf |
Zeitlicher Schwerpunkt | fortlaufend |
Urheberrechte | |
Erstellungszeitraum | seit 2020 |
Publikationsdatum | veröffentlicht |
Inhaltliche Kategorisierung | Geschichte der Gemeinde Heringsdorf |
Status (Ampelsystem) | in fortlaufender Bearbeitung |
Heringsdorf im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
Neukrug, In der Nähe lag der Krug Tessentin, 1389 erbaut Hinrik Netzebant auf Erbpachtland des Klosters einen neuen Krug, später genannt der Nye Krog, welcher von der Ostsee verschlungen wurde. N. war zu Gothen gehörendes Fischerdorf und Badeort.
Heringsdorf, Neukrug 1394 Ersterwähnung – Der schon länger errichtete Krug Tessenthin , der bereits den Namen „der nige Krug“ führte, woraus später Neukrug entstand, ist somit der älteste Bestandteil von Heringsdorf.
1435 wird der Krüger Hans Paules erwähnt.
1533 wurden der Krüger und seine Frau jämmerlich ermordet. Herzog Philipp ernannte zum Vormund der Kinder, die Gerth Neuenkirchen in Gothen zu sich genommen hatte, die Stadt Usedom, „dass sie mit allen Treuen helfe, dass die armen Kinder nicht verderbet werden.“
Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)
Neuhof
1693 Diese Ackerhof ist auf der Insel Usedom neben dem Meeresstrand belegen und grenzt an nachfolgende Dörfer: Auf der nördlichen und östlichen Seite ist das Meer, auf der südlichen Seite das Amtsdorf Corsvans und ein Teil vom Gotmar See, auf der westlichen Seite Gotmar See und das Amtsdorf Bantzin. Dieser Hof gehört dem Herrn Oberst Möller von der Lühne und ist zur Kirche Bentz gelegen.
Einwohner: Christian Burman
Neukrug
1693 Dieses Adelsdorf ist auf der Insel Usedom gelegen, innerhalb von Neuhofs Grenzscheiden, es gehört unter Neuhoff und liegt zur Kirche Bentz. Einwohner: 1. Joachim Gollatz, 2. Michael Kopman, 3. Michael Pervitz. Diese drei Kossaten haben gleichviel Acker zu bewirtschaften.
Am Meeresstrand pflegen sie zu fischen und fangen allerhand Arten Fische. Auch besteht deren vornehmste Fischerei in großem Dorsch- und Flunderfang, wie der Fisch deren bestes und vornehmstes Nahrungsmitztel ist. Denn vom Acker können sie übers Jahr nicht ihr täglich Brot haben.
Bis zur Reichseinigung (bis 1871)
unter Preußen (1720 - 1813)
1779 Neukrug ein zu den Mellenthinschen Gütern gehöriges Gut, 2 ½ Meilen von Uesedom nordostwärts, und 1 Meile von Swienemünde westnordwestwärts. An der Ostsee, hat 2 Feuerstellen, welche von Fischern bewohnet werden, die sich von der Strandfischerei ernähren, ist zu Benz Usedom in der Uesedomschen Synode eingepfarret, und ist ein Allodialgut, welches der Kriegsrath Peter Ernst von Meyenn besitzet. Dieses Dorf ist größtenteils von der Ostsee fortgerissen, und der dazu gehörige Acker gänzlich versandet worden, daher alle Einwohner, außer 2 Fischer, welche da selbst auf hohen Bergen wohnen, diesen Ort verlassen müßen.
1800 Neukrug hat nach dem steuerbaren Anschlage 14 Morgen 195 Ruthen und ist ein Allodialgut, welches der Landschaftsdeputirte, Leopold Heinrich Ernst von Meyenn, besitzet.
1817 Georg Bernhard von Bülow und sein Bruder Ernst Gottfried erwarben ein Teil des in Konkurs geratenen Rittergutes Mellenthin für 4500 Taler. Darin waren das Rittergut Gothen dem Dorf Neuhof und Fischerkolonie Neukrug und dem Fischerdorf Ahlbeck (adliger Teil)
1817 Bau des Sackkanals - Verbindung vom Gothensee zur Ostsee. Benannt nach Oberpräsident der Provinz Pommern in Preußen Johann August Sack
1819 Oberforstmeister von Bülow aus Gothen gestattet Fischern aus Neuhof und Neukrug Salzhütten für den Heringsfang zu errichten.
1820 König Friedrich Wilhelm III. und Kronprinz später: Friedrich Wilhelm IV., besuchen die Fischerkolonie und verleihen ihr den Namen "Heringsdorf".
1825 Anfänge des Badewesens.
1846 400 Urlauber sind im Jahr in Heringsdorf
1848 am 03.09. wir die Heringsdorfer Kirche geweiht. Pläne nach Ludwig Persius, Schüler Schinkels.
1855 Gedenkstein für Georg Bernhard von Bühlow in der Nähe der Kirche gesetzt.
1858 ein Fischerdorf mit 22 Büdnerstellen und Badeort am Ostseestrande, seit 1819 von dem Oberforstmeister George Bernhard von Bülow, derzeit Besitzer von Gothen, gegründet. Die Anzahl der Häuser beträgt 49 mit 165 Einwohnern, die hiesige Kirche ist eine Filiale von Benz Usedom.
1858 Neuhof ein Bauerndorf, 5 Bauern nebst 12 Büdnerstellen, ist nach Benz Usedom eingepfarrt befinden sich 24 Wohnhäuser mit 175 Einwohnern.
1858 Neukrug, ein Fischerdorf mit 14 Büdnerstellen und Badeort, mit Heringsdorf zusammenhängend, 28 Wohnhäuser und 109 Einwohner. Wurde mit Heringsdorf vereinigt
1867 Gründung Schützenverein
Kaiserreich (1871-1918)
1871 Dr. Hugo Delbrück und sein Bruder kaufen 700 bis 800 Morgen Land für 115.000 Taler vom Rittergut Gothen und bauen Logierhäuser.
1872 Gründungsjahr des Seebades Heringsdorf Aktiengesellschaft Seebad Heringsdorf mit Vorstand Hugo Delbrück gegründet. Delbrück-Villa eingeweiht
1872 bis 1874 Straßenbau von Swinemünde nach Heringsdorf.
1878 bis 1881 Straßenbau von Heringsdorf zum Pudaglaer Forst.
1879 Seebad Heringsdorf wird selbständige Gemeinde. Gemeindevorsteher Rux von 1879 bis 1886.
1880 im Jahr 4300 Badegäste in Heringsdorf.
1883 gebaut: Hotel Atlantik, dann Kaiserhof Atlantik, zu DDR Zeiten FDGB Heim Solidarität
1885 Schulneubau eingeweiht durch Pastor Klempin aus Benz. 2 Lehrer, 197 Schüler in zwei Klassen.
1886 Am Kulm wird eine Mauer für Hochwasserschutz gebaut, die heute noch besteht.(1872 starke Sturmflut)
1886 bis 1900 Gemeindevorsteher Fritz Kurth.
1890 Gothen und Neuhof kommen zur Gemeinde Heringsdorf.
1891 bis 1893 Bau der Seebrücke, 500 m
1893 Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Heringsdorf gegründet.
1893 Villa Oechsle vom Kommerzienrat Berthold und Bankhaus Bleicherröder errichtet
1894 am 01.07. Bahnanschluss an Swinemünde (Sackbahnhof)
1895 etwa 10.000 Gäste im Sommer
1897 Hölzernes Strandkasino gebaut - 1946 durch Feuer vernichtet
1898 Freiwillige Feuerwehr gegründet: 55 Männer melden sich nach dem Aufruf von Adolf Schackwitz und dem Arzt Dr. Peters. Er ist von 1898 bis 1902 Wehrführer.
1900 Leiter der AG Seebad Heringsdorf, Hugo Delbrück, stirbt.
1900 bis 1913 Gemeindevorsteher: Oskar Schreiber
1900 am 06. Mai Einweihung des Feuerwehrgebäudes in der August-Bebel-Straße.
1905 Wappen - vom Kunstmaler Buonacorzi - drei silberne Heringe auf blauem Grund.
1905 Dr.Hartwig wird Pfarrer in Heringsdorf - schreibt Chronik von Heringsdorf.
1907 am 23.06. wurd die "Bismarck Warthe" 91 m hoch auf dem Präsidentenberg geweiht - 1946 gesprengt. Einweihung der Pferderennbahn.
1907 Viktor Delbrück stirbt im Alter von 45 Jahren
1908 bis 1909 Erfolgreiche Solebohrung - Kurwesen wird entwickelt.
1910 am 03.04 stürzt der Direktor der Heringsdorfer Aktiengesellschaft vor Saßnitz im Alter von 43 Jahren mit einem Ballon ab.
Weimarer Republik (1918-1933)
1920 Feuerwehr sind 80 Kameraden gemeldet
1920 - 1926 Gustav Mantey, Gemeindevorsteher
1921 am 15.04. geht die Seebad AG für 600.000 Mark an die Gemeinde
1922 der russische Schriftstelle Maxim Gorki erholt sich in Heringsdorf - Villa Irmgard - heute Museum
1926 - 1929 Walter Bergmann, Gemeindevorsteher
1928 Sackkanal wird unter Promenade zur Mündung in die Ostsee verlegt.
1929 Musikpavillon errichtet
1929 "Stella Maris" katholisches Kinder- und Erholungsheim eröffnet
1929 Solebohrung bis 408 m tief
1932 - 1948 Leiter der Feuerwehr: Anton Schlosshauer
Literatur: Juden in Heringsdorf
Drittes Reich (1933-1945)
1933 Strandkorbfabrik "Harder" wird von Wolgast nach Heringsdorf verlegt.
1934 Freilichtbühne "Thingstätte" im Wald eingeweiht
SBZ und DDR (1945-1990)
1945 am 04.05. sterben 6 Heringsdorfer Personen beim Bombenabwurf durch sowjetische Flugzeuge auf dem Buchenberg in Schützengräben
1950 sind 7575 Urlauber im Ort
Der Journalist Herbert Hansen schrieb am 22. Juni 1950, 7:00 Uhr für „Die Zeit“ Zur Wiedereröffnung der „Brücke der Freundschaft“ am 27. März 1950 :
Heringsdorf, im Juni 50
Nach fünf Jahren ist endlich die erste der drei zerstörten Brücken, die auf die Insel Usedom führten, die Straßenbrücke bei Wolgast wieder dem Verkehr übergeben worden. Aber auf der Insel hofft man, daß auch die große Brücke bei Karnin eines Tages wieder für den Eisenbahnverkehr über Ducherow in Betrieb genommen werden wird. Anfangs war man der Meinung, daß es sich unter den heutigen politischen Verhältnissen erübrige, sie wieder aufzubauen, weil infolge der Abtrennung Swinemündes durch die Oder-Neiße-Linie die Schnellzüge doch nicht auf der alten Strecke von Berlin nach Heringsdorf fahren können. Jedoch soll für die Urlaubsreisen der „Werktätigen“ aus Mitteldeutschland, die jetzt den Umweg über Züssow und die Wolgaster Fähre machen müssen, von Kutzow nach Ahlbeck ein neues Gleis gelegt werden, so daß sich der Bäderverkehr auf „deutschem“ Gebiet abwickeln kann.
Heringsdorf bleibt auch in diesem Jahre in erster Linie als Erholungsort den russischen Besatzungstruppen vorbehalten. In dem hügeligen Waldgelände des Badeorts ist mit einem der größten Schulbau-Vorhaben der russischen Zone begonnen worden, zu dem eine zwölfklassige Grundschule, eine zwölfklassige Oberschule, eine zehnklassige Kreisberufsschule, ein Internat für 200 Schüler und ein Festhallenbau für 1000 Personen mit Turnhalle und Wirtschaftsküche gehören sollen. Außerdem wird, die ehemalige nationalsozialistische „Thingstätte“ zu einer Waldoper umgestaltet, mit einer Orchestervertiefung vor der Bühne für 200 Musiker und amphitheatralisch angelegten Bankreihen für 3000 Zuschauer. Heringsdorf hofft, die Nachfolgeschaft. der Zoppoter Waldoper antreten zu können.--
1951 Kirchenglocken wieder da, wurden nicht eingeschmolzen
1951 Erste Saiaon mit FDGB Feriendienst - 19.265 Urlauber
1952 Schulneubau an der B111 "Maxim Gorki" 45 Lehrer, 30 Klassen, 800 Schüler
1953 Jugendherberge in Heringsdorf
1956 Gemeinde Neuhof wird in die Gemeinde Heringsdorf eingemeindet
1958 am 27.06. steht die hölzerne Seebrücke in Flammen
1964 bis 1976 ist Anton Schloßhauer Wehrleiter
1965 ab diesem Jahr werden auch vorbeugende Kuren verordnet, dadurch mehr Auslatung
1969 Betrieb "Menüko" Menü-Gefier- Konservierungsbetrieb in der Nähe des Bahnhofes eröffnet.
1970 Kunstpavillon auf der Promenade errichtet
1971 Turnhallenbau neben Gymnasium errichtet
1973 Bau der Straßenbrücke über den Sackkanal, B111
1975 am 09.05 neue katholische Kapelle eingeweiht.
1976 bis 1994 Wehrleiter der FF Günter Krumtung
1979 am 01.01. Unwetter, Schneeverwehungen B111 zwischen heringsdorf und Bansin unpassierbar.
1980 FDGB Heim Solidarität Neubau wird errichtet - heute Kurklinik.
1988 FF erhält den Ehrennamen "Anton Schloßhauer"
1989 im Jahr erholen sich in Heringdorf 60.000 Urlauber
die heutige Zeit
1990 Jan. - März Tischlermeister Wolfgang Bartelt, Bürgermeister
1990 am 10.10. Glockenturm der kath. Kirche geweiht.
1990 von April bis März 1991 Peter Martellok Bürgermeister
1990 im Dezember wurden alle Mitarbeiter des FDGB entlassen.
1991 ab 01.03. ist Merkle Bürgermeister
1991 Usedomer Kunstverein gegründet, Ausstellungen im Pavillon auf der Promenade
1992 Theaterzelt "Chapeau Rouge" auf der Promenade vom Anklamer Theater
1994 am 26.06. wir die Historische Gesellschaft Heringsdorf gegründet.
1994 Wehrführer wird Bob Bärwald
1995 am 03.06. wird die 508 m lange Seebrücke eingeweiht. Vor der Seebrücke ist ein Kugelbrunnen entstanden.
1996 Ostseetherme wird eröffnet
1997 ab dem 29.12. darf sich Heringsdorf "Seeheilbad" nennen.
2003 Tolxdorf wird Bürgermeister
2005 ab 01.Mai wird Klaus Kottwittenborg für die "Dreikaiserbäder" - Gemeinde Heringsdorf Bürgermeister.
2009 Grundsteinlegung für Steigenberger Hotel (Auf dem Grund stand das FDGB Heim Erich Weinert der Leuna Werke der DDR)
2012 am 25.03. wird Lars Peterson als Bürgermeister gewählt.
2015 Historische Gesellschaft löst sich nach Streit auf.
2015 am 05.10 stirbt Else Rönsch aus Ahlbeck im Alter von 111 Jahren im Seniorenheim Heringsdorf.
2019 am 16.05. wird Laura Isabelle Markisen der Gemeinde Heringsdorf
2021 Baumwipfelpfad
In direkter Nähe zum Bahnhof Heringsdorf gelegen, schlängelt sich seit dem Jahr 2021, auf einer Gesamtlänge von 1350m und einer Höhe von bis zu 23m, der Baumwipfelpfad direkt durch den Heringsdorfer Wald. Am Ende des Pfades befindet sich der Aussichtsturm, welcher der alten Bismarckwarte nachempfunden wurde, mit einer Aussichtsplattform in einer Höhe von 75m über dem Meeresspiegel. Die komplette Anlage wurde barrierearm gestaltet.
Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:
Namensgebung Heringsdorf
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