Güstrow - Ortschronik/en
Autoren Dieter Kölpien (DK) und Gernot Moeller (GM)
- Güstrower Geschichte chronologisch
Kenndaten der Ortschronik | |
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Ort | Güstrow |
Zeitlicher Schwerpunkt | fortlaufend |
Urheberrechte | Autoren |
Erstellungszeitraum | mit Vorarbeit seit 2003 |
Publikationsdatum | |
Inhaltliche Kategorisierung | |
Status (Ampelsystem) | in fortlaufender Bearbeitung |
Die Geschichte von der Barlachstadt Güstrow
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
Güstrow im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
- 1226
- war Güstrow noch ein armseliges wendisches Dorf.
- Es wurde beschlossen, hieraus eine Stadt zu schaffen. Dies wurde von 1226 bis 1228 in die Tat umgesetzt. Anno 1226 stiftet Fürst Heinrich Borwin (Burwy) II. von Rostock (Enkel von Pribislaw und Heinrich dem Löwen) eine Collegiatskirche, den Güstrower Dom, dessen Bau im selben Jahre begonnen wurde.
- 1228
- wurde Güstrow (am 01.11.1228) mit der Schwerin’schen Stadtverfassung bewidmet. Wahrscheinlich wurde schon in diesem Jahr der neugegründeten Stadt die Nutzung des Primers und der Heidberge vom Landesherren überlassen. Vermutlich bestand zu dieser Zeit bereits eine Kornmühle am Mühlentor. In jener Zeit entstehen die noch heute erhaltene städtebauliche Struktur sowie eine Burg als Vorläufer des Schlosses.
- 1229
- bis 1436 Residenz der Fürsten zu Werle.
- 1236
- Die begründete Domschule Güstrow ist eine der ältesten Schulen im deutschen Sprachraum. Jetzt Teil des John-Brinckman-Gymnasiums
- 1248
- wurde von Herrn Nicolas zu Werle eine neue Verleihungsurkunde ausgestellt; sie wird als älteste vorhandene Urkunde im Güstrower Rathaus aufbewahrt.
- 1270
- war Gottfried Wessel Bürgermeister von Güstrow.
- 1287
- wurden die Mühlen am Mühlentor und die Gleviner Mühle zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im gleichen Jahre verkaufte Herzog Heinrich zu Werle, der 1291 von seinen Söhnen erschlagen wurde, die Hälfte der Mühle am Mühlentor an das Kloster Doberan. Ein Jahr später ging die zweite Hälfte an der Mühle in den Besitz des Klosters über.
- 1290
- war Güstrow schon über die Grenzen seiner ursprünglichen Umwallung herausgewachsen.
- 1292
- schenkte Herzog Nicolas II. der im Stift Halberstadt gelegenen Abtei Michaelstein die Gleviner Mühle. Vier Jahre später kam die Abtei in den Besitz des ganzen Dorfes Glevin. Vermutlich lag das Dorf in Höhe der ehemaligen Gaststätte Neuen Welt (später "Alte Mühle").
- 1293
- kaufte die Stadt das Dorf Tobbezin, das vor dem Hageböck’schen Tore am Sumpfsee lag. Etwa um diese Zeit wurden zum Schutze der städtischen Besitzungen die Bülower Burg, die Glasewitzer Burg und die Gleviner Burg erbaut.
- 1305
- wurde der Stadt Güstrow in einer noch vorhandenen Urkunde ihre am 01.11.1228 verliehenen Rechte von dem Landensherren von neuem bestätigt.
- 1307
- erhielt die Stadt Güstrow das Eigentum am Gutower See. Die darin gelegene Schöninsel blieb jedoch im Besitze des Domes, dem auch das Fischereirecht auf dem See zustand.
- 1308
- stand bereits die Pfarrkirche, sie war dem Dom unterstellt. Im gleichen Jahre wurde die Heiligengeistkirche zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
- 1316
- bis 1436, als die Stadt Güstrow mecklenburgisch wurde, war Güstrow Residenz der jüngeren Fürsten zu Wenden.
- 1316 zog sich Herzog Nicolas II. in Güstrow, der an der furchtbaren unheilbaren Leprakrankheit litt, von der Regierung zurück. Auf dem jetzigen Königshorst zwischen den Heidbergen und Klueß, dem damaligen Fürstensitz Pustekow, lebte er noch einige Zeit und starb dann dort.
- 1323
- kam das vor dem Gleviner Tor liegende Dorf Glevin einschließlich der Gleviner Mühle zum Güstrower Stadtgebiet.
- 1330
- setzte aus Anlass der Verletzung einer Hostie in Güstrow heftige Judenverfolgung ein. Es kam zu mehreren Verbrennungen. Das gegen das Judentum erbitterte Volk zerstörte die Synagoge. Anstelle derselben wurde von dem Vermögen der Hingerichteten, sowie aus frommen Beiträgen zur Aufbewahrung der heiligen Hostie, die ,,Kapelle des heiligen Blutes" erbaut. Diese fand im Jahre 1503 bei dem großen Stadtbrande ihren Untergang. Die anno 1330 von den Juden durchstochene Hostie wurde gerettet und in die Domkirche gebracht, wo sie bis zur Reformation ein Gegenstand der abergläubischen Verehrung gewesen ist.
- 1359
- war Dieterich Hasselow Bürgermeister in Güstrow.
- 1375
- kaufte die Stadt das Dorf Glin.
- 1391
- war Nicolaus Köselow Bürgermeister in Güstrow.
- 1418
- bis 1789 hat die Familie Klevenow Güstrow insgesamt zwei Senatoren und fünf Bürgermeister gestellt.
- 1430
- ungefähr - wurde die Gertrudenkapelle erbaut. (1938 zur NS-Ahnenhalle umgestaltet und in Anwesenheit des Gauleiters Friedrich Hildebrandt als zweite ihrer Art in MV in Nutzung genommen).
- 1436
- stirbt die Linie der Fürsten zu Werle aus.
- 1441
- wurde die erste Schützenzunft von Güstrow erwähnt.
- 1442
- erwarb die Stadt Güstrow vom Kloster in Doberan die Kornmühle am Mühlentor. Damals war Jacob Stewenhagen Bürgermeister von Güstrow. Etwa um diese Zeit kaufte die Stadt Klein Schwiesow und sechs Bauernhöfe in Siemitz.
- 1445
- ging die Walkmühle in Rosin in das Eigentum der Stadt Güstrow über.
- 1449
- kaufte die Stadt das Gut Glasewitz.
- 1450
- ungefähr - wurde das Amt der Barbiere, Bader und Chirurgen gegründet.
- 1483
- goss der Glockenschmied Castel aus Frankfurt am Main die Marienglocke des Güstrower Domes.
- 1484
- war Johann Brockmann Bürgermeister in Güstrow.
- 1486
- beurkundeten die Herzöge Magnus und Balthasar dem Rat der Stadt das Recht, dass ,,niemand Wein schenken solle als der vom Rat bestätigte jeweilige Inhaber des Ratskellers". Zum Teil haben sogar die Herzöge ihren Wein vom Rat bezogen.
- 1500
- ungefähr - bestand bereits die Güstrower Bäckerzunft.
- 1503
- 28.06. Erster Stadtbrand. Vernichtung des Rathauses mit Archiv Pfarrkirche u. Heiligenblutskapelle - nur Burg, Dom, Gertrudenkapelle und einige Häuser am Ziegenmarkt bleiben erhalten.
- 1508
- Zweiter Stadtbrand. Wiederum wurde Güstrow von großen Bränden heimgesucht, die fast die ganze Stadt zerstörten. Mit Hilfe der Stiftung eines vierzehntäglichen päpstlichen Ablasses wurde die Pfarrkirche wiedererbaut und geweiht.
- 1508
- Das Schneideramt wurde zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
- 1509
- wurde das ehemals im späteren Klosterhof gelegene Franziskanerkloster gestiftet.
- 1512
- wurde Güstrow wiederum von großen Bränden heimgesucht.
Reformation und Nachreformationszeit in Güstrow (1517 bis 1648)
- 1520
- wurde bereits die ,,Hollestrate" oder "Hullstrate" erwähnt. Am Berge wurde damals Markt für Schafe und Ziegen abgehalten. Diese Stelle hieß daher seinerzeit der Ziegenmarkt.
- Von 1520 bis 1695 war Güstrow Residenz der jüngeren Linie des herzoglichen mecklenburgischen Hauses.
- 1525
- wurde zum ersten Mal in Güstrow lutherisch gepredigt, hierdurch entstanden erhebliche Unruhen.
- 1527
- bis 1603 lebte der für die Stadt Güstrow außerordentlich bedeutsame Herzog Ulrich, dessen Marmordenkmal (Ulrich Monument) sich heute im Altarraum des hiesigen Domes befindet. Es stellt den Herzog in betender Stellung dar.
- 1534
- an 22.Dezember gelangte Herzog Albrecht VII.- der Schöne - in Güstrow zur Regierung. Seine Gemahlin war eine Tochter des Kurfürsten Joachims I. der Mark Brandenburg.
- 1540
- bedrängte eine Anzahl Güstrower Bürger das von Bülow'sche Schloss im benachbarten Parum, weil sie mit dem Ritter von Bülow wegen der Befischung des Parumer Baches seit langer Zeit im Streit lagen und sich mit Gewalt ihr Recht nehmen wollten. (Ausführliche Beschreibung des Streites in "Mancherlei aus Mecklenburgs Vergangenheit und Gegenwart" von H.C.D. Stadinger, Selbstverlag des Verfassers, Lübsee 1894).
- Im selben Jahre bestand bereits die Gesellenbruderschaft der Güstrower Schneider.
- 1547
- bis 1555 regierte Herzog Johann Albrecht I. in Güstrow. Seine Gemahlin war eine Tochter Herzog Albrechts von Preußen.
- 1550
- ungefähr - verschwanden die St.-Jürgens-Kapelle vor dem Mühlentor und das auf dem rechten Nebelufer gelegene Kirchlein von Alt-Güstrow. Im gleichen Jahre vollendete der anno 1547 nach Güstrow berufene Dompropst Gerd Oemken das Werk der Reformation, indem er auf dem Landtag der mecklenburgischen Stände zu Sternberg die Abschaffung des Papsttums und die Aufhebung des Domkapitels und des Franziskanerklosters durchsetzte.
- 1552
- ungefähr - fanden in Güstrow die ersten Theater-Vorstellungen statt. Die Darsteller waren ausschließlich Schüler der hiesigen Domschule. Die Vorstellungen wurden bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) beibehalten.
- 1553
- bestand bereits die Güstrower Stadtschule. Sie lag am Markt (links an der Ecke, wenn man in die Hollstraße geht), hatte aber nur einen Schulmeister.
- Ferner wurde das Güstrower Gymnasium, die sogenannte Domschule, errichtet.
- Das Franziskaner-Kloster wurde säkularisiert.
- Das städtische Niedergericht wurde errichtet. Dies war für die Bearbeitung der geringen Gerichtsangelegenheiten zuständig, während alle übrigen Sachen vor das fürstliche Hochgericht gehörten.
- 1555
- ungefähr - wurde das im Jahre 1226 von dem Landesherrn gestiftete Collegiat (Domkirche) säkularisiert.
- Im Jahre 1555 wurde zum ersten Mal die Ratsapotheke erwähnt.
- 1556
- siedelte Herzog Ulrich vom Bützower Schloss über. Er übernahm die Regierung. Von diesem Zeitpunkt an setzte für Güstrow eine Glanzzeit ein. Herzog Ulrich war der bedeutsamste Fürst des Güstrower Landesteiles.
- 1557
- brannte der Südteil des mittelalterlichen Schlosses bis auf den Grund nieder.
- 1558
- im Februar beauftragte Herzog Ulrich den aus Schlesien stammenden Baumeister Franz Parr mit dem Wiederaufbau des abgebrannten Schlosses. Die erforderlichen Baugelder wurden von den Ämtern, Klostergütern und Städten aufgebracht. Der Bau des Südflügels dauerte von 1558 bis 1565. Seit dem Sommer 1560 wurde Franz Parr von seinem Bruder Christoph Parr in der Bauleitung unterstützt. Dieser erbaute vom Nordflügel des Schlosses bis zum Dom einen verdeckten überirdischen Gang.
- Nach Vollendung des Südflügels und eines Teils des Westflügels des Schlosses reisten die Gebrüder Parr nach Schweden, um dort zu bauen.
- 1563
- wurden die ersten Viehmärkte in Güstrow abgehalten.
- 1568
- Die Domkirche, die jahrelang nicht mehr gereinigt worden war und als Wagenschauer und Lagerhaus gedient hatte, wurde für kirchliche Zwecke neugeweiht.
- 1573
- Der Güstrower Schlossbau wurde durch den Baumeister Philipp Brandin aus Wismar fortgesetzt.
- ließ die Herzogin Elisabeth die Heidberge mit Bäumen bepflanzen. Zu ihrem Gedächtnis wurde der bekannte Elisabeth-Stein in den Heidbergen errichtet.
- 1575
- ließ Herzog Ulrich das Kenotaph im Dom für seinen Ahnherrn Heinrich Borwin II. errichten.
- 1577
- wurde eine Schlagordnung für Roggen- und Gerstensaat vor den Toren der Stadt erlassen.
- 1579
- wurde das Schulhaus am Domplatz erbaut (später war es Mädchenschule.)
- 1582
- wurde den Güstrower Schustern eine Lohmühle gebaut, um die zum Ledergerben erforderliche Lohe selbst herstellen zu können.
- 1584
- wurde in Güstrow der erste Torf gestochen.
- Es wurde eine neue Polizeiordnung herausgegeben, durch welche die Blutrache, die also bis dahin des Öfteren vorgekommen sein muss, für Güstrow verboten wurde.
- Die Zigeuner wurden für vogelfrei erklärt.
- 1585
- wurde die älteste vorhandene Ansicht von Güstrow durch Vicke Schorler angefertigt. Von 1585 bis 1592 machte der Student Michael Frank Reisen durch Mecklenburg, durch die er auch Güstrow kennen lernte. In seiner anno 1880 gedruckten Reisebeschreibung sagt er bezüglich Güstrows unter anderem, dass die Häuser mit Schilf und Rohr gedeckt seien und dass neben der Schlossbrücke ein schöner fürstlicher Lustgarten hergerichtet sei. Der "Kniesenack" (wendisch = Fürstenbier) sei ein treffliches gutes Bier, es sei trübe wie Lehmjauche, aber ein gewaltiger Kopfreißer.
- 1586
- Am 3. Dezember brannte der ganze noch mittelalterliche Nordflügel des Schlosses nieder, weil der Schlosshauptmann Gottschalk Berner bei einer Festlichkeit zu stark hatte einheizen lassen. Brandin hatte darauf den abgebrannten Nordflügel und den heute nicht mehr vorhandenen Ostflügel wiederaufgebaut. Die Südecke blieb offen, um einen freien Blick auf die als Orangerie angelegten Gärten zu haben.
- der Primer ging gegen Abtretung der Wiesen und Plätze vor dem herzoglichen Schloss bis zur Domwiese, in das volle Eigentum der Stadt über. Der Herzog wollte auf dem Gelände vor dem Schloss einen Tiergarten anlegen lassen.
- 1595
- aus diesem Jahre stammt das älteste vorhandene Amtsbuch der Güstrower Bäcker.
- 1601
- wurde an der Stelle des jetzigen Stadtarchivs die "Neue Kanzlei" (das herzogliche Regierungsgebäude) erbaut.
- 1603
- am 14. März gelangte Herzog Karl I. in Güstrow zur Regierung. In diesem Jahre starben rund 800 Menschen an der Pest.
- 1604
- Herzog Karl lässt das Schloss renovieren.
- übten Parumer Bauern einen Überfall auf Güstrower Stadtgebiet aus. Die sich hierauf beziehenden Akten befinden sich im Archiv. (Dort werden heute noch viele andere Akten aus jener Zeit aufbewahrt, so z. B. über Giftmischereien, Hexenprozesse, falsche Brandbriefe, usw. auch Hexenverbrennungen sind seinerzeit in Güstrow vorgekommen).
- 1606
- wurde der Grünwinkel noch Badstubenstraße genannt. In diesem Jahre gehörte das Haus Nummer 4 im Grünwinkel dem Ritter Johann von Bülow auf Zibühl, mit dem die Stadt lange in Fehde gelegen hat.
- es wurde angeordnet, dass "gassenwärts gelegene Kloaken zu bedecken seien".
- 1608
- wurde eine Wasserkunst auf dem Pferdemarkt errichtet.
- 1610
- wurde das Amtssiegel der Güstrower Färber geschaffen und das älteste vorhandene Amtsbuch der Schwarz- und Schönfärber angelegt.
- 1613
- aus diesem Jahre stammt die älteste vorhandene "Amtsrolle des Amtes der Schuster in Güstrow ". Die gesamte Amtslade war vorher "heimblich und dieblich abgestohlen worden".
- 1620
- zwei Jahre nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges waren in Güstrow 607 Feuerstellen " in ganzen und halben Häusern und Buden" vorhanden.
- "Feuerstellen" ist hier im Sinne von Wohnungen zu nehmen und die "ganzen und halben Häuser und Buden" als Klassifizierung der Wohnstätten.
- 1621
- Aufteilung Mecklenburgs in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow (zweite Landesteilung).
- 1623
- begann trotz der eingetretenen heftigen Religionsstreitigkeiten der Herzog Hans Albrecht mit dem Bau einer reformierten Kirche in Güstrow.
- Durch die furchtbar auftretende Pest wurde der Bau jedoch unterbrochen. Kurz vor der geplanten Einweihung ließ Wallenstein 1628 die Kirche zerstören und das Material zum Ausbau des Schlosses verwenden.
- 1627
- Am 30. August erteilte der Kaiserliche Generalissimus Wallenstein in Dömitz einen Schutzbrief für die Stadt Güstrow. Sie wurde daher von seinen, das Land überflutenden Truppen geschont. Bald darauf widerrief Wallenstein diesen Schutzbrief und Güstrow musste fortan schwerste Kriegslasten tragen und hatte dauernd kaiserliche Truppen als Besatzung.
- 1628
- am 2. April mussten die mecklenburgischen Stände in Güstrow ihrem neuen Landesherren Wallenstein, dem der Kaiser in Wien das Land Mecklenburg als Entschädigung für die ungeheuren Kriegskosten gegeben hatte, huldigen, obwohl der regierende Herzog Hans Albrecht noch im Güstrower Schloss weilte. Die Huldigung ging im Rathause vor sich. Während derselben hielten kaiserliche Truppen die vier Stadttore, den Marktplatz und den Pferdemarkt stark besetzt, weil Wallenstein bewaffnete Zusammenstöße befürchtete. Nach erfolgter Huldigung wurden die beiden mecklenburgischen Herzöge in Güstrow und Schwerin des Landes verwiesen.
- Auf Befehl Wallensteins wurden regelmäßige Reitposten eingerichtet, die von Güstrow aus nach allen Richtungen ins Land gingen. In Güstrow (Grüner Winkel 4) befand sich damit die erste Postanstalt Mecklenburgs.
- Als großer Jagdliebhaber ließ Wallenstein auf der Schöninsel ein Fasanengehege anlegen.
- Am 27.Juli hielt Wallenstein seinen prunkvollen Einzug in Güstrow. Vorher hatte eine Zusammenkunft der mecklenburgischen Stände stattgefunden, in der diese versuchten, sich der Unterwerfung durch den neuen Landesherrn zu entziehen. Sie gaben ihren Widerstand erst auf, als Wallenstein ihnen drohte, es würde in Güstrow kein Stein auf dem anderen bleiben.
- 1629
- Auf Befehl Wallensteins, der am 27. Juli 1628 als Herzog von Mecklenburg das Schloss bezogen hatte, wird die "Neue Kanzlei" abgebrochen (Standort des jetzigen Museums und des Stadtarchivs). Wallenstein ließ die offen gelassene Südecke des Schlosses zubauen, so dass das Schloss nunmehr ein vollständiges Viereck bildete.
- Im April empfing Wallenstein den kaiserlichen Feldherrn Tilly im Güstrower Schloss. Am 23. April verließ er für immer Güstrow. Er wurde 1630 vom Kaiser seiner Ämter enthoben, zog sich alsdann auf seine riesigen böhmischen Besitzungen zurück, stellte, als König Gustav von Schweden gegen die Kaiserlichen Sieg auf Sieg errang, ein neues Privatheer auf, fiel dann wiederum beim Kaiser in Ungnade und wurde 1634 in Eger ermordet.
- herrschte in Güstrow eine große Lebensmittelteuerung. Das große Peststerben währte drei Wochen lang, die Güstrow'sche Bevölkerung nahm erschrecklich ab. In diesem Jahre wurde die "auf dem Paradies" gelegene Walkmühle, eine alte Mauermühle, erneuert, die für das Tuchmachergewerbe benötigt wurde. Vermutlich ist diese Mühle in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges untergegangen.
- 1630
- ungefähr- sind wahrscheinlich in den Kriegswirren die vor Güstrow gelegenen Dörfer Glin, Tobbezin und Glevin zerstört worden.
- 1631
- Nach Wallensteins Sturz zog der geflüchtete Herzog Hans Albrecht am 22. Juni wieder in Güstrow ein, nachdem er zuvor von dem persönlich in Güstrow anwesenden Schwedenkönig Gustav Adolf als Landesherr wieder eingesetzt worden war. Der von Wallenstein erbaute bzw. begonnene Teil der Südostecke des Schlosses wurde wieder abgebrochen. Von Wallenstein geschaffene Einrichtungen wurden beseitigt.
- Die Stadt Güstrow musste mit Sternberg zusammen die Verpflegung der großen Bützower Besatzung übernehmen. Der Rat der Stadt klagte gegenüber dem Landesherrn über allzu große Schuldenlast.
- 1637
- berichtete der Güstrower Superintendent Baumeister dem Herzog Adolf Friedrich Einzelheiten über die Gräueltaten der Soldateska während des Dreißigjährigen Krieges.
- 1638
- beklagten sich die Güstrower Landstände beim Herzog über schwerste Misshandlungen, Plünderungen und furchtbare Quälereien seitens der schwedischen Truppen.
- 1643
- wurde am Mühlentor eine Papiermühle erbaut.
- 1644
- lebten im herzoglichen Amt Güstrow von ehemals 414 Bauern nur noch 131.
- 1648
- als im Jahre 1648 durch den Westfälischen Frieden der Dreißigjährige Krieg beendet wurde, war die Stadt Güstrow gleich dem ganzen mecklenburgischen Land stark gezeichnet und um Jahrhunderte im Wohlstand zurückgeworfen.
Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
- 1653
- fertigte Merian einen Kupferstich von Güstrow an, auf dem die vier Stadttore, nämlich das Gleviner Tor, das Mühlentor, das Schnoien Tor und das Hageböcker Tor, die sämtlich große starke Doppeltore gewesen sind, genau zu erkennen sind.
- 1654
- erhielten die bisherigen Knochenhauer ihre Amtsrolle.
- 1660
- wurde das noch vorhandene Amtsbuch der Güstrower Schmiede angelegt.
- Die Stadt hatte damals 2435 Einwohner.
- Um diese Zeit und auch später wurde der von der Stadt Güstrow für die niedere Gerichtsbarkeit eingesetzte Gerichtstag in einer Bretterbude auf dem Marktplatz abgehalten.
- 1663
- wurde die Lade der Schustergesellen angefertigt.
- 1664
- am 19. März bestätigte Herzog Gustav Adolf in Güstrow das gegen die "Hexe" Tilsche Schellwegen aus Wustrow im Fischland wegen Zauberei ergangene Todesurteil.
- Am 17. Mai wurde Tilsche Schellwegen in Güstrow vor dem Schnoien Tore wegen "des abscheulichen Lasters der Zauberei", auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt. :Gleich ihr wurden in Mecklenburg viele Jahre hindurch zahlreiche Frauen "wegen Hexerei und Zauberei mit dem Feuer vom Leben zum Tode gebracht".
- 1670
- ungefähr -wurde ein Armenhaus in Güstrow erbaut.
- 1674
- ließ Herzog Gustav Adolf eine "Landesherrliche Post nach Hamburg" und eine Postverwaltungsstelle in Hamburg einrichten. Es entstanden dieserhalb erhebliche Streitigkeiten mit dem Hamburger Magistrat.
- 1676
- kaufte das Amt der Schuster für 340 Gulden die vor dem Mühlentor gelegene städtische Papiermühle, da die alte Lohmühle baufällig geworden war.
- 1682
- wurde die Schenkkanne des Maureramtes angefertigt.
- 1684
- Am 23. September vermählte sich die Herzogin Marie von Güstrow mit Adolf Friedrich II., dem späteren Herzog von Mecklenburg-Strelitz.
- 1692
- starb Herzog Gustav Adolf auf dem Güstrower Schloss. Die Güstrower Herzogslinie erlosch durch seinen Tod. Um die Thronfolge entbrannte der bekannte Güstrower Erbfolgestreit zwischen der Schwerin’schen und Strelitz’schen Linie, in dessen Verlauf Güstrow von Truppen verschiedener Mächte besetzt wurde. Der Streit wurde, durch den im Jahre 1701 abgeschlossenen Hamburger Erbvergleich, beendet, durch den das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz gebildet wurde.
- 1695
- Im Jahre 1695 wurde das Güstrower Postamt in Hamburg mit dem Schweriner Postamt in Hamburg vereinigt.
- 1698
- wurde den Schlachtern vor dem Mühlentor ein Küter- oder Schlachthaus erbaut.
- 1701
- Durch den Hamburger Erbvergleich entsteht neben Mecklenburg-Schwerin noch Mecklenburg-Strelitz (Dritte Landesteilung).
- 1704
- ließ die Stadt vor dem Schnoien Tor unterhalb der Nebelbrücke, (etwa gegenüber dem jetzigen Standort des Typengebäudes der Telekom AG in der Hafenstraße 1 in Richtung Nebel gelegen) für die Tuchmacher eine neue Walkmühle erbauen.
- 1708
- bis 1818 war Güstrow Sitz des herzoglichen Hof– und Landgerichts.
- 1712
- bis zum Januar 1713 nahmen im Nordischen Krieg russische Truppen die Gleviner Mühle in Besitz. Es wurde über starkes Requirieren der fremden Soldateska Klage geführt, die nicht einmal Saatgut schonte. Güstrow nebst Umgebung hatte durch den Nordischen Krieg außerordentlich schwer zu leiden.
- Waffenstillstandsverhandlungen während des Nordischen Krieges (1700 - 1721) in Güstrow. (Peter der Große, Zar von Russland, Fürst Generalfeldmarschall Menschikow, August der Starke König von Polen und Kurfürst von Sachsen und der schwedische General Steenbock)
- 1714
- entstand zwischen dem Rat und der herzoglichen Regierung ein langwieriger Streit wegen der Reparatur des auf dem Pferdemarkt befindlichen altersschwachen Galgens.
- 1719
- bis zu diesem Jahre war Güstrow, das seit 1695 keine Residenz mehr hatte, Witwensitz der jüngeren Linie des herzoglich mecklenburgischen Hauses. Etwa um dies Zeit sollten auf dem Pferdemarkt zwei Deserteure hingerichtet werden. Sie wurden im letzten Augenblick an der Richtstätte begnadigt.
- 1724
- wurde der silberne Domschatz des Güstrower Domes gestohlen.
- 1730
- ungefähr- standen in Güstrow noch 22 "Wieckhäuser" (zur Stadtseite offene Mauertürme).
- 1731
- wurden in Güstrow das "Böhnhasenjagen" verboten. Mit "Bönhasen" bezeichnete man damals die Schwarzarbeiter unter den Handwerkern. :Auf sie wurde "Jagd gemacht" und ihnen ihr Handwerkszeug mit Gewalt abgenommen.
- 1733
- kam es zwischen den beiden herzoglichen Brüdern Karl Leopold und Christian Ludwig, die beide vom Kaiser in Wien als mecklenburgische Herzöge abgesetzt waren und sich mit ihren Truppen bekriegten, in Güstrow zu blutigen Kämpfen.
- 1734
- bis 1748 war Güstrow Sitz einer Justizkanzlei.
- 1738
- wurde der silberne Willkomm des Mülleramtes angefertigt.
- 1748
- hielt Herzog Christian Ludwig seinen prunkvollen Einzug in Güstrow. Abordnungen der Bürgerschaft ritten dem Fürsten bis Bülow entgegen. Ihm zu Ehren wurde die gesamte Stadt, die öffentlichen Gebäude und die "Wasserkunst auf dem Markte" in hervorragender Weise illustriert. Man bezeichnete dies als das größte Lichtfest von Güstrow.
- 1749
- wurde die Güstrower Schützenbrüderschaft durch den Herzog bestätigt. Ihr Schießstand befand sich bei den Schildknecht’schen Gärten (beim heutigen Ortsteil Bauhof)
- 1760
- ungefähr- hatte auch die Umgebung von Güstrow unter dem gewaltsamen Vorgehen preußischer Werber zu leiden.
- 1763
- bis 1837 war Güstrow Sitz eines Steuerkollegiums.
- 1770
- bis 1771 waren infolge starker Kälte die Wasserräder der Mühlentormühle acht Tage lang eingefroren, so dass sie ihren Betrieb einstellen musste.
- 1776
- wurde über die Freischleuse am Mühlentor eine Sägemühle errichtet.
- 1780
- befanden sich 46 Schneidermeister in Güstrow. Die Pfuscherei nahm überhand und führte zu dauernden Klagen beim Rat der Stadt.
- 1781
- erfolgte die Gründung des Güstrower Wochenblattes, eines Vorläufers des 1817 gegründeten Güstrower gemeinnützigen Wochenblattes, aus dem sich in gerader Linie die frühere MTZ (Mecklenburgische Tageszeitung) entwickelt hat.
- 1784
- wurde von Güstrow aus ein Falkentransport an den Kaiserlichen Hof in Wien vorgenommen.
- 1785
- am 31. Oktober wurde Georg Friedrich Kersting in Güstrow geboren (Gedenktafel an seinem Geburtshaus in der Hollstraße). Der bekannte Maler der Romantik war Kämpfer im Lützow’schen Freikorps während der Befreiungskriege 1813 bis 1815. Kersting starb am 01.07.1847 in Meißen, wo er lange Jahre erfolgreich als Maler in der Porzellanmanufaktur tätig gewesen war.
- wurde die noch vorhandene Ladnerbüchse der Güstrower Zimmerer angefertigt.
- 1786
- hatte der Pächter der Gleviner Mühle, dem auch der Aalfang mit verpachtet war, 480 Pfund Aale an den Rat der Stadt zu liefern. Sie wurden an die Bürgermeister, an Küchenmeister, an die Ratsherren und an den Stadtsekretär verteilt.
- Das „Glevin’sche Binnentor" wurde abgebrochen, weil „die dadurch behinderte Passage den Müller der Gleviner Mühle in seinem Gewerbe gestört hat".
- 1787
- wurde in Güstrow eine Verordnung gegen die Bettelbriefe, die hier überhandnahmen, erlasst.
- 1792
- wurde die Güstrower Bruderschaft der Schlachtergesellen ins Leben gerufen.
- 1794
- bis 1795; der gesamte Ostflügel des Schlosses wird abgebrochen.
- kam es in Güstrow infolge großer Teuerungen, die durch zu starke Lebensmittelausfuhr nach Frankreich usw. herbeigeführt worden waren, zur sogenannten Butterrevolution. Es kam zu schweren Auftritten der erregten Bevölkerung.
- 1797
- erhielt das mittelalterliche Rathaus, über dessen Erbauungszeit sich nichts auffinden lässt, seine jetzige klassizistische Fassade.
- 1802
- wurden in Güstrow 6542 Einwohner und 778 Häuser gezählt.
- 1804
- traten die Schmiedegesellen in den Streik; es wurde ihnen daraufhin Verkürzung ihrer Arbeitszeit zugesichert.
- 1806
- bis 1812 Besetzung Mecklenburgs durch Truppen Napoleons. Zur „Franzosenzeit“ hatte Güstrow unter starker Einquartierung und unter den damit verbundenen Unannehmlichkeiten schwer zu leiden. Es kam des Öfteren zu schweren Zusammenstößen und Reibereien mit der feindlichen Besatzung. Der Dom wurde als Magazin der "Grand Armee" benutzt, desgleichen die Pfarrkirche. Der Gottesdienst musste daher in der Heiligengeistkirche abgehalten werden. Erst im Jahre 1808 wurde der Dom von den Franzosen geräumt, sie hatten nicht einmal die Särge der Toten verschont.
- Am 3. November 1806 wurde beim Drosten von Bülow in Güstrow, Seine Kaiserliche Hoheit der Großherzog von Cleve und Berg, ein Schwager Kaiser Napoleons I. von Frankreich, einquartiert. In kurzer Zeit mussten in Güstrow insgesamt rund 500 französische Offiziere, 9300 Gemeine und 10600 Pferde untergebracht und verpflegt werden. Die Stadt Güstrow glich einem riesigen Heerlager. Häufig mussten auch eine Anzahl "Ochsentreiber, die nach Thorn in Polen Ochsenherden zur “Großen Französischen Armee“ zu treiben hatten, untergebracht werden.
- Am 11. Juli 1807 traf "Königlich Holländische Artillerie" hier ein, bald darauf auch "Königlich Bayrische Truppen". Schließlich wurde noch das "Königlich Spanische Infanterie-Regiment de Zamora" einquartiert. Oftmals weilten französische Generäle und andere hohe Offiziere quartierweise in Güstrow, darunter auch General Murat.
- 1807
- verschwand auf dem Schweinsbrink in der Neuen Straße der Galgen, die damalige Hinrichtungsstätte in Güstrow.
- 1808
- klagte der Pächter Friedrich Bahl von der Mühlentormühle dem Rate, dass ihm durchziehende französische Truppen 4 Pferde nebst Sielengeschirr gestohlen hätten.
- 1811
- beklagte sich die Einwohnerschaft über zu starke Einquartierung.
- 1813
- Güstrow ist Zentrum der Freiheitsbewegungen in Mecklenburg. Am 01. Mai - sammelten sich in Güstrow 600 Jäger zu Fuß und 600 Jäger zu Pferden zum Befreiungskampf gegen Napoleon. Sie wurden im Schloss untergebracht und vor ihrem Ausrücken im Dom geweiht. Nach siegreicher Heimkehr brachten sie ihre Fahnen in den Dom, wo sie sich noch heute befinden.
Bis zur Reichseinigung (bis 1871)
- 1814
- musste die Gleviner Mühle vom 20. Januar bis 22. März ihren Betrieb einstellen, weil der Mühlenbach völlig vereist und durch Schneeverwehungen verschüttet war. Dem Mühlenpächter wurde daher eine Entschädigung von 150 Reichstalern gewährt.
- 1817
- wurde das Güstrower Schloss, das wegen seiner starken Verwahrlosung gründlich überholt werden musste, zum Landarbeitshaus / Zwangsarbeitshaus (200 bis 600 Insassen) bestimmt.
- 1823
- Bau der Justizkanzlei am Schlossplatz.
- 1825
- ungefähr - schrieb Rektor Johann-Friedrich Besser vom hiesigen Gymnasium eine Güstrower Chronik. Er vertrat die Ansicht, dass das alte Güstrow auf dem rechten Ufer der Nebel, vor dem jetzigen Mühlentor, zu beiden Seiten des Rostocker Weges nach Suckow hin, gelegen habe.
- 1826
- Am 09. Oktober wurde die hiesige Sparkasse errichtet.
- 1828
- Am 12. Oktober wurde das Güstrower Theater erbaut.
- Lange Zeit vorher haben oftmals auswärtige Theatergruppen Vorstellungen in Sälen der Stadt gegeben.
- 1830
- wurde unter dem Namen "Sonntagsschule" die erste Gewerbeschule in Güstrow eingerichtet. Der Unterricht wurde sonntags nachmittags erteilt.
- Güstrow hatte damals 8882 Einwohner.1836
- 1836
- wurde eine Eisengießerei und Maschinenfabrik in Güstrow (später van Tongel’sche Stahlwerke) gegründet.
- 1848
- stand Güstrow im Mittelpunkt der Revolution. Es wurden hier mehrere Verfassungsreformversammlungen abgehalten.
- Bis zu diesem Jahr befand sich auf dem Spalding Platz der Ackerhof des Ratsherrn Spalding.
- 1849
- siedelte der plattdeutsche Dichter John Brinckman als Hilfslehrer der Realschule nach Güstrow über. Er starb im Jahre 1870 und liegt auf dem Güstrower Friedhof begraben. Erwähnt sei an dieser Stelle, dass auch der plattdeutsche Dichter Fritz Reuter eine Zeitlang in Güstrow gewohnt hat.
- 1850
- Am 13.05. wird die Bahnstrecke von Kleinen über Bützow nach Rostock und nach Güstrow nutzbar. Ein Bahnhofsgebäude ist in Güstrow noch nicht fertiggestellt.
- 1851
- Das Gaswerk wird errichtet - es ist das erste in Mecklenburg. Die Baukosten beliefen sich auf 50 000 Taler Preußische-Courant. Im Jahre 1890 kaufte es die Stadt Güstrow zum Preis von 115 000 Mark.
- 1854
- 01.10. wird in der Baustraße (heute Haus Baustraße 3) die Güstrower Großherzoglich Mecklenburgische Telegrafenstation in Betrieb genommen.
- 1858
- wurde das Gymnasium (Domschule) erbaut.
- 1864
- brannte die Gleviner Mühle mit Wohnhaus ab.
- Die Eisenbahnstrecke Güstrow-Neubrandenburg wird am 11.11. in Betrieb genommen.
- 1865
- wurde das vor dem Gerichtsgebäude stehende Denkmal zu Erinnerung an, die in den Befreiungskriegen gefallenen Mecklenburger errichtet.
- wird die Wollhalle (Woll-Lager-Haus) an der Stelle erbaut, an der heute das Kreishaus steht. (16000 Zentner Wolle wurden damals in Güstrow abgeliefert, nämlich 8000 Zentner im alten Magazin 4000 Zentner im Schauspielhaus und weitere 4000 Zentner in einem Pferdestall). Die Wollhalle wird im Winter als Festhalle genutzt (3000 Plätze). Am 12. März 1925 brennt die Halle ab.
- 1866
- am 5. Juli - sollte das erste mecklenburgische Landesschützenfest in Güstrow gefeiert werden. Wegen des gegen Österreich ausgebrochenen Krieges wurde es auf den 10. Juli verschoben.
- Das Oberpostamt wurde von der Langen Str. 41, durch Tausch mit dem Herrn Oberforstmeister von Storch in das „Storch’sche Haus“ (Domstr. 6) verlegt. Dieser Tausch ist in einem :„Wohnungstauschbuch“ des Güstrower Stadtarchivs von 1866 nachweislich. Im ersten Güstrower Adressbuch von 1874 wird das Haus Domstr. 6 auch als Wohnsitz des Herrn Oberpostdirektors Georg Stoerzel benannt und als Eigentum der kaiserlichen Verwaltung ausgewiesen (Flurstücke 661 und 663). Besagter Herr von Storch wird im gleichen Adressbuch 1874 als Eigentümer des Flurstücks 571 Lange Straße 41 benannt. Oberpostdirektor Stoerzel ist seit 1866 der Amtsvorsteher des großherzoglichen und später (ab 1880 bis 1886) des Vereinigten kaiserlichen Post- und Telegrafenamtes in Güstrow. Danach werden Postdirektor Alexander Gagzow und ab 1898 Postdirektor Willebrand jeweils Amtsvorsteher.
- Anmerkung der Chronisten: Die Benennung des Sitzes des Postamtes in der Domstr. 16 zwischen 1866 und 1896 (Ira Koch, „Güstrow wie es früher war“ Wartberg Verlag 1993), kann von uns nicht bestätigt werden. Nachweislich ist der Sitz des Postamtes in der Domstr. 6 seit 1866. Mindestens ab 1874, und auch nach der Vereinigung mit dem Postwesen im Vereinigten Post- und Telegrafenamt im Jahre 1880, befindet sich hier auch der Standort des Staatstelegrafen.
- 1868
- Nach einem Großbrand, bei dem die Große Schulstraße und Teile des Grünen Winkels bis zur Domstraße niederbrannten, wurde das Gasthaus in der Schlossstraße 6, am 17.10. Gründungsort der ersten freiwilligen Güstrower Bürger-Feuerwehrt aus Mitgliedern des Männer-Turn-Vereins (MTV), der späteren Freiwillige Feuerwehr der Stadt Güstrow.
- 1870
- zogen auch Güstrower wehrfähige Männer zum Rhein, um das Vaterland gegen das französische Kaiserreich zu verteidigen. Die Namen der Gefallenen sind im Güstrower Dom auf einer mit damaligen Kriegsorden geschmückten Gedenktafel verzeichnet.
Kaiserreich (1871-1918)
- 1874
- zählte man in Güstrow 10 782 Einwohner
- 1875
- hatte Güstrow 10791 Einwohner
- 1876
- bis 1905 hieß der Pferdemarkt Schnoienstraße.
- 1878
- wurde der Güstrower Kinder-Königschuss eingeführt.
- 1879
- ging die Burg- und Domfreiheit zum Stadtrecht über, welche vorher zum herrschaftlichen Schloss und vormaligen Kollegialstift gehörte.
- 1880
- hatte Güstrow 12 189 Einwohner.
- 1883
- Die erste Zuckerfabrik entsteht in Güstrow, sie kann zunächst 10 000 Zentner Zuckerrüben verarbeiten.
- Die Fabrikhallen wurden mit elektrischem Bogenlicht erhellt.
- 1885
- hatte Güstrow 13 429 Einwohner.
- 1887
- wurde die Güstrower Garnison errichtet. Das Militär wurde zunächst in der Schule in der Neuen Straße untergebracht.
- 01.10. wird die Eisenbahnverbindung Güstrow Schwaan fertiggestellt.
- 1889
- Errichtung des Borwin-Brunnens
- 1891
- wurde die Güstrower Artilleriekaserne erbaut.
- 1892
- Inbetriebnahme einer Stadtfernsprecheinrichtung in Güstrow.
- Dazu nachstehende Veröffentlichung aus der Güstrower Zeitung vom 16.08.1892:
- Der von den hiesigen Magistrate, früher beabsichtigte Anschluss mehrerer städtischer Gebäude, wie uns gesagt worden:
- des Rathauses, des Krankenhauses, des Schlachthauses und der Gasanstalt, an die jetzt vollendete Stadtfernsprecheinrichtung wurde bekanntlich seiner Zeit, wie von uns auch mitgeteilt worden, von unserem Bürgerausschusse als nicht erforderlich abgelehnt,
- (Anmerkung der Chronisten: hierzu siehe Protokoll der Sitzung des Bürgerausschusses vom 28.06.1892) und trotz eines wiederholten, aber veränderten Antrages des Magistrates und Beschränkung des Anschlusses auf das Rathaus und Krankenhaus zum geschäftlichen Betriebe, glaubte unsere Bürgervertretung ihre Zustimmung zu der Kostenbewilligung verweigern zu müssen. Nachdem nun seitens der Postbehörde aus bester Intention geschaffene, in anderen Städten als großes Bedürfnis, und wo sie besteht, als wesentliche Geschäftserleichterung empfundene Einrichtung fast bei uns vollendet ist und 29 Privathäuser von den Geschäftsinhabern hierselbst an dem Werke angeschlossen worden sind, hat der Magistrat nunmehr, wie wir erfahren, den Anschluss des Rathauses lediglich im Interesse des Feuerlöschwesens verfügt. Es werden 2 Sprechapparate im Polizeiwachzimmer und im Nachtwachzimmer aufgestellt und mit der Turmwärterwohnung und der neben dem Spritzenhause gelegenen Stadtbauschreiberwohnung verbunden, und auf der Post wird durch spezielles Entgegenkommen der Behörde eine besondere Einrichtung zu dem Zwecke geschaffen, dass von allen städtischen Anschlüssen aus auch während der Nacht die Meldung über die Post zum Rathause und weiter zum Turm und Spritzenhause gelangen können. Wie uns mitgeteilt ist, soll mit den Besitzern der 29 Privatanschlüsse im Interesse der Sicherheit unserer Stadt auch dahin verhandelt werden, dass die betreffenden Häuser als Feuermeldestellen bezeichnet werden und jedem Wächter oder Privatmann, sobald dieselben den Ausbruch eines Feuers bemerkt, die Veranlassung sofortiger Meldung zum Rathause gestattet wird. Die Kosten dieser städtischen Einrichtung, deren Herstellung die Postbehörde unentgeltlich beschafft, betragen pro Jahr 120 RM und werden, wenn wir recht berichtet sind, weil die Leitung lediglich in Feuerlösch-Interesse angelegt ist, aus der sogenannten Spezialbrandkasse getragen. Wir stimmen unsererseits der Auffassung völlig bei, dass ein einziger Löschfall die der Brandkasse entstehenden Kosten für lange Zeit ersetzten und eventuell noch große Ersparnisse zur Folge haben kann, und begrüßen die Errichtung daher mit Freuden als ein neues Sicherungsmittel unserer Stadt.
- (Anmerkung der Chronisten: siehe auch Liste der ersten 29 Fernsprechteilnehmer weiter unten).
- 1893
- wurde durch den Güstrower Handelsverein, eine kaufmännische Fortbildungsschule errichtet.
- Das Schützenhaus wurde auf dem Schwalbenbrink erbaut.
- 1895
- bis 1896 Bau des Kanals Bützow – Güstrow.
- 1896
- Das neue Postamt wird 1896 fertiggestellt und bezogen. Im Anzeiger für Güstrow, Goldberg und Krakow vom 11.10.1896 Nr. 239 ist zu lesen: „...ueber das neue Postgebäude können wir aus zuverlässiger Quelle einige nähere Angaben zur Orientierung des Publikums bringen. Das Gebäude enthält: im Erdgeschoß sämtliche Diensträume für den Postbetrieb, im Obergeschoß diejenigen für den Telegraphen- und Telephonbetrieb und die Dienstwohnung des Postamts-Vorstehers... Der Haupteingang des Publikums ist an der Ecke des Gebäudes im Thurm angeordnet. An demselben befindet sich zur rechten Hand ein elektrischer Glockenzug zur Benutzung für das Publikum bei Abgabe von Telegrammen außer den üblichen Schalterdienststunden an Sonn- und Feiertagen und des Nachts. Das neue Posthaus mit seinem schmucken Thurm ..., darf wohl mit Recht als eine Zierde der Stadt bezeichnet werden und gibt Zeugnis von der Tüchtigkeit unserer Bauhandwerker, welche die Arbeiten am Gebäude mit wenigen Ausnahmen ausgeführt haben
- (Anmerkung der Chronisten: Über den Turm wurden die Telegrafen- und Telefonleitungen bis 1929 in das Gebäude geleitet.)
- Zuvor befand sich das Postamt ab 1866 in der Domstraße 6, davor ab 1831 in der Langen Straße 41. Im Hause Lange Straße 11 befand sich eine Posthalterei. Die erste mecklenburgische Postanstalt befand sich ab 1628 in der Straße „Grüner Winkel“ Nr. 4. in Güstrow. Diese Einrichtung wurde von Wallenstein gegründet und bestand nur kurze Zeit.)
- 1900
- hatte Güstrow 16882 Einwohner.
- 1902
- Am 10. September - wurde vom Großherzog Friedrich Franz IV. der Grundstein zum Realgymnasium gelegt. Dieses Gebäude gehört heute zum John-Brinckman-Gymnasium.
- Im selben Jahre wurde von Professor Beltz das auf der Mühlenweide in der Nähe der Verbindungschaussee gelegene Steingrab (eine in Abteilungen geteilte Steinkammer aus der Steinzeit) ausgegraben und untersucht. Die dort gemachten wertvollen vorgeschichtlichen Funde befinden sich im hiesigen Museum. Einige Jahre später wurden auf der Gliner Heide steinzeitliche Wohnungen entdeckt. Auf der großen Bockhorst, auf der Mühlenweide und auf dem Schneiderberge fand man Geräte bzw. Splitter davon aus der Steinzeit. Aus der Bronzezeit wurden im Primer mehrere Kegelgräber festgestellt, von denen eines untersucht ist und sich heute noch im geöffneten Zustand befindet. Funde aus der Eisenzeit sind in Güstrow nicht gemacht worden, dagegen fand man Reste aus der Wendenzeit auf dem Schneiderberg bei Villa Maria.
- 1905
- hatte Güstrow 17 163 Einwohner.
- 1906
- wurde der Güstrower Sportverein gegründet.
- 1910
- wurde die Siedlung Detmannsdorf erbaut. Dettmann ist Mitinhaber der Fa. Böckmann & Co. in Güstrow. Dietmannsdorf ist die erste Arbeitersiedlung Mecklenburgs.
- Ernst Barlach übersiedelt nach Güstrow und lebt hier bis zu seinem Tode 1938.
- hatte Güstrow 17455 Einwohner.
- 1912
- wurde der Zuckerfabrik eine Kartoffelflockenfabrik angegliedert, die in der Kampagne bis zu 80 000 Zentner Kartoffeln verarbeitet.
- Güstrow wird in der Nacht vom 11. zum 12. Dezember an das Elektrizitätswerk angeschlossen.
- 1913
- Telefonische(?) Feuermeldung wurde in Güstrow eingerichtet.
- 1914
- Am 7. und 8. August rücken die Güstrower Truppen ins Feld.
- Bei der mit der Mobilmachung eingerichteter Ersatzabteilung zogen insgesamt 95 Offiziere, 26 740 Unteroffiziere und Mannschaften und rund 6000 Pferde ins Feld. Groß ist die Anzahl der an allen Fronten des Weltkrieges gefallenen Güstrower Männer und Jugendlichen. Ihre Namen sind zum Gedächtnis auf großen Tafeln in Güstrower Kirchen verzeichnet.
- 1916
- hatte Güstrow 20440 Einwohner.
- 1918
- Kriegsende des I. Weltkrieges.
Weimarer Republik (1918-1933)
- 1919
- wurden in Güstrow 19810 Einwohner gezählt.
- 1920
- fanden anlässlich des Kapp-Putsches in Güstrow schwere Zusammenstöße statt, durch die 9 Einwohner getötet, 12 schwer und 26 leicht verletzt wurden.
- 1921
- Im Mai wurden die letzten Kriegsgefangenen aus dem Lager Bockhorst entlassen. Das Lager diente bis 1923 als Flüchtlingsunterkunft für Schlesier und Elsasser.
- Im gleichen Jahre wurde die Landwirtschaftliche Schule am Domplatz 16, dem wundervollen Renaissance-Bau, in dem sich zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges die Kanzlei Wallensteins befunden hat, eingerichtet.
- 1925
- wurden in Güstrow 19 084 Einwohner gezählt.
- 1928
- wurde das Grundwasserwerk am Inselsee und der neue Wasserturm erbaut.
- Die Stadt Güstrow feierte ihr 700-jähriges Bestehen.
- 1930
- In der Nacht vom 28. auf den 29. August brannte das Gerichtsgebäude
- Die Knabenvolksschule in der Hafenstraße wurde erbaut.
Drittes Reich (1933-1945)
- 1933
- 30. Januar fand anlässlich der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Güstrow eine Großkundgebung statt.
- wurden in Güstrow 22 464 Einwohner gezählt.
- 1934
- wurde das Gebäude der Kreisverwaltung (damals Klosterhof 1) erweitert.
- 1935
- 18. Mai - wurde die Kongresshalle eingeweiht.
- 1936
- wurde das Gebäude der Landesbauernschaft am Wall erbaut.
- (inzwischen durch Vereinigung der Standorte ehemaliges Lyzeum, Hotel “Am Wall, Kaufmännische Berufsschule und Umbau für ca. 30 Millionen DM Sitz des Landkreises Güstrow.)
- Die Kasernen in der Rostocker Straße werden erbaut.
- Güstrow zählte 24 457 Einwohner.
- 1937
- wurde die Gertrudenkapelle zur Ahnenhalle hergerichtet.
- An der Goldberger - Chaussee, an der Schweriner - Chaussee und in Dettmannsdorf entstanden neue Stadtviertel.
- 1938
- 09.11. Die Synagoge im Krönchenhagen wurde durch die Nationalsozialisten niedergebrannt (Reichskristallnacht).
- 1939
- 1. September begann der II. Weltkrieg mit dem Überfall Deutschland auf Polen.
- 1941
- 22.Juni - Überfall auf die Sowjetunion.
- 1944
- Errichtung der Lehrerbildungsanstalt (LBA) an der Goldberger Str. (später in der DDR-Standort der Pädagogischen Hochschule, nach der Wende Bildungsstätte des Innenministeriums).
SBZ und DDR (1945-1990)
- 1945
- 07. April - amerikanische Bomber zerstören das Heereszeugamt in Primerburg.
- Güstrow wurde während der 5½-jährigen Dauer des Krieges 325 mal von englischen und amerikanischen Flugzeuggeschwadern überflogen.
- 352-mal hat es in der Stadt Fliegeralarm gegeben.
- 2. Mai - Einzug von Truppen der Roten Armee in Güstrow. Die kampflose Übergabe der Stadt an die Rote Armee war das Ergebnis einer Kontaktaufnahme einer Gruppe mutiger Bürger zur Vermeidung der Zerstörung der Stadt, die unter Hauptmann a. D. Wilhelm Beltz und mit Unterstützung der Ukrainerin Slata Kriwussjowa gelungen ist.
- In der Stadt steigt die Anzahl der Bewohner von 28183 auf 35446 Einwohner und Flüchtlinge an.
- In den letzten Tagen vor und ersten Tagen nach der kampflosen Einnahme Güstrows am 02.05. kam es zu einer hohen Anzahl von Selbsttötungen. Wesentliche Ursachen hierfür waren, wie auch andernorts in Mecklenburg, das zusammengebrochene Weltbild von der arischen Überlegenheit der Ideologie des Nationalsozialismus. Angst vor Vergeltungsmaßnahmen, wie sie jahrelang durch die antisowjetische Propaganda geschührt wurden. Auch die späte Erkenntnis, durch die Gefolgschaft und aktive Mitwirkung in nationalsozialistischer Organisationen, eigene Schuld auf sich geladen zuhaben, führte in der Verzweiflung zur Selbsttötung und zum Mord an minderjährigen Familienangehörigen.
In meiner Heimatstadt Güstrow sollte 70 Jahre nach dem Kriegsende eine Untersuchung durch einen Wissenschaftler der Universität Rostock detaillierte Erkenntnisse zu der Situation der kampflosen Übergabe Güstrow an die Rote Armee offenbaren. Ja, es gab unzählige Übergriffe sowjetischer Soldaten auf die Zivilbevölkerung. Frauen und Mädchen wurden vergewaltigt. Aber die umfassenden Tötungen verursachten die Güstrower selbst.
- Am 20. Mai wird das Güstrower Theater mit einer Matinee als erstes in Mecklenburg wieder eröffnet.
- 10. Juni- genehmigt die „Sowjetische Militäradministration für Deutschland" (SAMD) die Gründung von antifaschistischen, demokratischen Parteien.
- 1946
- 21. April -Vereinigungsparteitag der SPD und KPD zur SED.
- Am 20.10. finden die ersten Wahlen für den Land- und Kreistag statt. Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), die Christlich Soziale Union (CSU), die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) und Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) stehen zur Wahl.
- Die SED erhält im Land 49,5 % der Stimmen und bildet mit der VdgB die Regierung.
- 01.11.wurde der Schulbetrieb in Güstrow wieder aufgenommen.
- 1948
- Juli, in Güstrow, wie auch in der gesamten sowjetischen Besatzungszone, wird die Währungsreform durchgeführt. Das Geld wird 1ü:1 abgewertet.
- In Güstrow leben 39982 Einwohner.
- 1949
- 7. Oktober Gründung der "Deutschen Demokratischen Republik" (DDR).
- Die SMAD übertrug Wilhelm Pieck die Bildung einer Regierung. Staatspräsident wurde Wilhelm Pieck.
- In Güstrow wohnen 40158 Einwohner
- 1950
- 1. Mai- zum ersten Mal nach Kriegsende veranstaltet der Rat der Stadt mit der „1. Mecklenburgischen Tierschau" eine große Ausstellung auf dem Industriegelände in Güstrow.
- In Güstrow leben 41246 Einwohner.
- 1951
- bis 1953 Restaurierung der Gertrudenkapelle und Eröffnung als Ernst-Barlach-Gedenkstätte.
- September- der Pferdemarkt wird in einer Feierstunde in "Straße des Friedens" umbenannt.
- 12. bis 16. September 725-jähriges Domjubiläum.
- 1952
- September- Verwaltungsreform; durch Umorganisation verändert sich das Kreisgebiet Güstrow, neue Kreise entstehen z. B. Bützow und Sternberg.
- 1953
- 8. März, Barlachs Güstrower Ehrenmal „Der Schwebende“ kehrt als Drittguss und Schenkung der Kölner Antoniter Gemeinde in den Dom zurück.
- Oktober- 725-Jahrfeier Güstrows.
- 1. November- Festumzug durch die Stadt „Das Handwerk im Wandel der Zeiten"
- Der Schlossplatz wird in Franz-Parr-Platz umbenannt.
- 1955
- 1. August, das Theater wird wegen eines großen Umbaus für längere Zeit geschlossen.
- Veranstaltungen finden im Kulturhaus des MTS-Lehrkombinats Bockhorst, ab 14.11. im großen Saal des Hotels „Stadt Güstrow" statt.
- 1957
- 1. September - Wiedereröffnung des Theaters nach mehrjährigem Umbau. Das Innere des Hauses wurde modernisiert. Außen wurde der Bau nur wenig verändert. Das Theater erhält den Namen „Ernst-Barlach-Theater".
- Die Eröffnung des Hauses begann mit der Aufführung von „Don Carlos" von Schiller.
- 1958
- wird mit dem Bau des Neubaugebietes „Südstadt" begonnen. (Bis 1985 entstehen für ca. 15 000 Bürger Wohnungen).
- In Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften organisiert, leisten die Arbeiter und Angestellten einen großen Anteil an den AWG-Wohnungen durch Selbsthilfe.
- 1959
- Eröffnung des Tierparks als Heimattierpark. 1991 Beschluss zur Erweiterung zu einem Natur- und Umweltpark.
- 1963
- bis 1980 Restaurierung des Renaissanceschlosses und Neuanlage des Renaissancegartens.
- 1968
- Vom 31.7. -5.8. finden die Weltmeisterschaften im Angelsport in Güstrow im Niklotstadion statt.
- 1974
- bis 1978 werden der Pferdemarkt und Teile des Marktes zum Fußgängerbereich umgestaltet.
- 1978
- 750-Jahrfeier der Stadt
- Eröffnung des Atelierhauses als Gedenkstätte für Ernst Barlach.
- 1981
- Am 13. Dezember besuchen Helmut Schmidt, Bundeskanzler der BRD, und Erich Honecker, Vorsitzender des Staatrates der DDR, gemeinsam die Stadt Güstrow. Die Bewohner der Innenstadt dürfen ihre Wohnungen nicht verlassen. Die „Besucher" des Weihnachtsmarktes sind wenige ausgewählte Güstrower und viele „Gäste" die organisiert herbeigefahren wurden. In Güstrow wimmelt es von Mitarbeitern der Stasi.
- 1985
- Von Juni 1984 bis September 1989 werden in den drei Nordbezirken 22 Haupt- und Nebenstrecken der Reichsbahn elektrifiziert.
- 1986
- Das Heizwerk in Güstrow - Röver Tannen nimmt seinen Betrieb auf.
- 1989
- 27. Oktober-20000 Güstrower beteiligen sich an einer Demonstration. Sie protestieren gegen die Politik der Regierung. Die Parole „Wir sind das Volk" hallt durch die Straßen.
Die heutige Zeit
- 1990
- Am 06. Mai - erste freien Wahlen zur Volkskammer seit 1946.
- 1991
- Die Pädagogische Hochschule wird geschlossen.
- In dem Gebäudekomplex wird die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Rechtspflege und Polizei des Landes Mecklenburg-Vorpommerns eröffnet.
- Die Mauer um das ehemalige sowjetische Lazarett „Am Wall" in Güstrow fällt.
- Güstrow wird Modellstadt für Altstadtsanierung.
- 1992
- Güstrow wird Modell für eine „umweltgerechte Stadt"
- 1994
- Durch Zusammenschluss der Kreise Güstrow, Teterow und Bützow entsteht der Großkreis Güstrow mit 118 615 Bewohnern. Güstrow bleibt Kreisstadt (36 500 Einwohner).
- 1997
- Die Stadt- und Kreisbibliothek, die seit 1994 den Namen „Uwe Johnson" führt, zieht aus einem Saal der ehemaligen „Pädagogischen Hochschule“ und jetzigen „Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege und Polizei" in das Haus "Am Wall" 2 ein.
- 1998
- Aus Anlass des 60. Todestages wird ein Ausstellungsforum neben dem Atelierhaus Ernst Barlachs eröffnet.
- 1999
- Das neue Krankenhaus in Güstrow wird als moderne Einrichtung an der nördlichen Stadtgrenze errichtet.
- 2000
- Das Erlebnisbad „Oase" wird nach dreijähriger Bauzeit am 11. August eröffnet.
- 2001
- im Januar wird das neue Kreishaus Am Wall 3-5 seiner Bestimmung übergeben. Bis auf das Verkehrsamt, das weiterhin im Parumer Weg seinen Sitz hat, sind die übrigen bislang auf das Stadtgebiet verteilten Ämter nun dort untergebracht. Bis zur Fertigstellung des Kreishauses war das Sozialamt im ehemaligen Gebäude der „Stasi“ in der Neukruger Straße 2 untergebracht. Das Gesundheitsamt war teilweise in dem Gebäude der Poliklinik in der Südstadt und im Gebäude auf dem Franz-Parr-Platz 6 tätig. Das Bauamt nutzte die Räume in der früheren „TBC- Beratungsstelle" in der Rostocker Straße und das Jugendamt hatte seine Wirkungsstätte in der Baracke des ehemaligen VEB Kraftverkehrs in der Dr.-Külz-Straße.
- 2002
- Das Rathaus wird nach seiner Renovierung wieder genutzt.
- Die Stadtverwaltung war vorübergehend im jetzigen Museums- und Archivgebäude auf dem Franz-Parr-Platz untergebracht.
- 2003
- Güstrow feiert das 775. Stadtjubiläum
Einigen wichtigen Einrichtungen, besonderen Anlässen und Begebenheiten sind eigene Artikel gewidmet:
Plattdütsch is in Mecklenburg dei tweite Amtssprak
Unsen Frünnkring "Güstrower Plattsnacker" gifft dat binah schon 40 Johr. Wer ne Tiedlang orrer von Anfang an dissen Krink von Lüd angehürt, dei tausamenkamen, üm sick üm dat "Plattdütsche" tau kümmern, dat heit, sien Muddersprak un dat Bruktum tau plägen, kann sich an manche schöne Stunn in disse Gemeinschaft erinnern. Dei mihrsten sünd över 70 Johr olt. Siet 1989 gift dat unsen Kreis "Güstrower Plattsnacker" un siet 1996 sünd wie Mitglieder in de John Brinckman Gesellschaft e. V. wäst (dei sich intwischen uplöst hätt.) Mal kümmt einer dortau un ein anner höllt up. Oewer so an dei twintig Lüd sünd wi ümmer, wenn wi uns einmal in'n Mond drapen. Un denn hemm wi ein Thema, wat wi besnacken. Dorbi ward Bekanntes un Nieges vertellt orrer vörläst. Un männigein hürt lütt Geschichten orrer Vertellers, dei hei noch nich kennt hett. Dei 24. Februar 2014, wier dei 25. Johresdag von de "Güstrower Plattsnacker". Uns Biller-Chronik höllt Taurüchblick up dei ihrsten 25 Johr.
Dei 03.Juli 2014 wir dei 200.Geburtstag von unsen Landsmann John Brinckman. Hei het 21 Johr in Güstrow läwt un is’n angesein Börger, Liehrer un Schriftsteller wäst. Hei wir ein gauder Fründ von von Fritz Reuter un Klaus Groth. Tau sien Ihren ist dat Denkmal von Voss un Swinegel an‘n Güstrowschen Piermarkt dörch sienen öllsten Söhn, Konsul Max Brinckman ut Hamburg stift, un von Prof. Wilhelm Wandschneider ut Plau gestalt worden. Dat Denkmal würd 1908 upstellt. Bürgermeister Dahse hölt dei Festansprak. Ok dat Medaillon-Relief an sienen Graffstein up den Güstrower Friedhof stammt ok von Max Brinckman un Wilhelm Wandschneider.
Wie Plattsnacker hemm dörch twei erfolgreich Spendenaktion dat Geld tausamen krägen un dei Graffstell un dat Brinckman-Denkmwal tau sienen 200. Gebutsdag an 'n 03.07.2014 wäder orrig herstellen laten kün'n. Wie Plattsnacker dankten dorför allen Spennern recht hartlich und sünd mit dei Aktion siehr taufräden wässt.
John Brinckman in Güstrow
Dr. Behrend Böckmann ist över 80 Johr old un siet 10 Johr de Vörsitter von und Frünnkring "Güstrower Pkattsnacker". Hei is ein düchtiger Schriewersmann und zünftiger Nahfolger von Anneliese Wendt. dei rund 30 Johr uns Vörsittersch wier.
Postgeschicht Güstrow up Platt
Dei Postgeschicht Ut .............(Buchtitel hier einfügen) von Behrend Böckmann
- As hei ded tau Güstrow läben
- hett Wallenstein wull Order gäben,
- dei ierst’ Poststatschon tau grünnen
- dei in’t Land denn wier tau finnen
- un all wür dei Postkutsch nåhmen
- üm nå Hamborg hen tau kåmen;
- doch männig ein hett schwor sik dån
- mit Pier un Kutsch up Reis’ tau gåhn,
- tau reisen in’n Tweigespänner
- wurmœglich noch in anner Länner.
- Doch keem denn dei komode Tiet
- wier männig ein kein Uurt tau wiet:
- nå Parchim œwer Dobbertin
- nå Sülze güng’t denn dörch Tessin
- nå Bramborg œwer Teterow,
- nå Hambörg höll man schon in Strenz
- un nå Boizenborg in Brenz;
- nå Worn güng’t œwer Nossentin
- un nå Berlin dörch Kirch Rosin,
- nå Rostock, wie künnt’t anners sien
- güng’t af denn œwer Goldewin,
- von Güstrow in dei wiede Welt
- doch nur för denn, dei ok bi Geld.
- In Güstrow läpen’s all tausåmen
- dei Kutschen, dei von wiet her kåmen:
- ut acht Statschonen kämen’s an,
- un måkten hier denn ehrn Utspann
- man plächt’ dei Pier, Sälen un Wågen
- üm denn von niegen uptaulåden.
- Bi hellig Dach geiht dat denn af,
- dat Gespann, dat kümmt in Draff
- un dei Pier, sei rüken schon,
- bald kümmt dei neechste Poststatschon.
- Vör denn Dörpkrauch blieben’s ståhn,
- dei reisend Lüüd kœnen rinner gåhn,
- un hemm’s ’ne gaude Wirtschaft dråpen
- so taun Äten, Drinken, Schlåpen,
- denn dröhnten sei dei halwe Nacht,
- un hemm’ so an denn Kröger dacht,
- dei as ihrbår braver Mann
- von Gäst un Pier gaud läben kann.
- Dsched Reis dei is in Güstrow ut,
- un ut dei Kutsch mœt allens rut,
- tauierst dei Lüüd, denn ehr Bagaasch
- un männig ein bringt sik in Raasch
- un fråcht in’t Oberpostamt an,
- woans hei wiederfohren kann.
- Vör tweihunnert Johr’n hemm uns Ollen
- sihr väl up’t Oberpostamt hollen,
- blot dörch dat Oberamt is’t kåmen,
- dat grote Lüüd von Rang un Nåmen
- hemm’ denn Wech nå Güstrow söcht
- un ehr Läben hier verbröcht.
- Doch denn käm dei Isenbåhn,
- dei Post füng an, bargaf tau gåhn.
- Sachtens sünd dei Kutschen schwunnen,
- doch’n Utwech wier bald funnen;
- in Güstrow ded man utprobieren
- ’n niege Såk, dat Telegraphieren,
- un dei Post hett sihr klauk hannelt
- un dormit denn ok fix anbannelt,
- un inne Domstråt wiern’s tausåmen
- in ein Hus denn ünnerkåmen.
- Bald is dat Hus hier nu tau lütt
- höllt nich mit dat Erfinnen mit,
- un œwernähm mit grote Freud
- dat Kaiserliche Postgebäud
- an’n Piermarkt, as dat hüt noch steiht,
- un so in uns Geschicht ingeiht;
- doch männig Wannel hett’t erfohren
- in dei Tiet von hunnert Johren.
Plattdütsches, To de Güstrower Geschicht up platt
(Läuschen un Rimels in uns tweit Amtssprak) Den'n :Frünnkring "Güstrower Plattsnacker" gifft dat binah schon 40 Johr. Disse Biller-Chronik höllt Taurüchblick up 25 Johr. Dei 24. Februar 2014, wier dei 25. Johresdag von de "Güstrower Plattsnacker".
Wer ne Tiedlang orrer von Anfang an dissen Kreis von Lüd angehürt, dei tausamenkamen, üm sick üm dat "Plattdütsche" tau kümmern, dat heit, sien Muddersprak un dat Bruktum tau plägen, kann sich an manche schöne Stunn in disse Gemeinschaft erinnern. Dei mihrsten sünd över 70 Johr olt. Siet 1989 gift dat unsen Kreis "Güstrower Plattsnacker" un siet 1996 sünd wie Mitglieder in de John Brinckman Gesellschaft e. V. Mal kümmt einer dortau un ein anner höllt up. Oewer so an dei twintig Lüd sünd wi ümmer, wenn wi uns einmal in'n Mond drapen. Un denn hemm wi ein Thema, wat wi besnacken. Dorbi ward Bekanntes un Nieges vertellt orrer vörläst. Un männigein hürt lütt Geschichten orrer Vertellers, dei hei noch nich kennt hett. Dat nächst Johr is över ok ut ein annern Grund vör uns all von Bedüdung: An’n 03.Juli 2014 is dei 200.Geburtstag von unsen Landsmann John Brinckman. Hei het 21 Johr in Güstrow läwt un is’n angesein Börger, Liehrer un Schriftsteller wäst un'n gauder Fründ von Fritz Reuter un Klaus Groth. Tau sien Ihren ist dat Denkmal von Voss un Swinegel an‘n Güstrowschen Piermarkt dörch sienen öllsten Söhn, Konsul Max Brinckman ut Hamburg stift, un von Prof. Wilhelm Wandschneider ut Plau gestalt worden. Dat Denkmal würd 1908 upstellt. Bürgermeister Dahse hölt dei Festansprak. Ok dat Medaillon-Relief an sienen Graffstein up den Güstrower Friedhof stammen von Max Brinckman un Wilhelm Wandschneider.
Wie hemm dörch twei erfolgreich Spendenaktion dat Geld tausamen krägen un dei Graffstell un dat Brinckman-Denkmwal tau sienen 200. Gebutsdag an 'n 03.07.2014 wäder orrig herstellen laten künnt. Wie Plattsnacker danken dorför allen Spennern recht hartlich und sünd mit dei Aktion siehr taufräden.
Den'n :Frünnkring "Güstrower Plattsnacker" gifft dat binah schon 40 Johr. Disse Biller-Chronik höllt Taurüchblick up 25 Johr. Dei 24. Februar 2014, wier dei 25. Johresdag von de "Güstrower Plattsnacker".
Wer ne Tiedlang orrer von Anfang an dissen Kreis von Lüd angehürt, dei tausamenkamen, üm sick üm dat "Plattdütsche" tau kümmern, dat heit, sien Muddersprak un dat Bruktum tau plägen, kann sich an manche schöne Stunn in disse Gemeinschaft erinnern. Dei mihrsten sünd över 70 Johr olt. Siet 1989 gift dat unsen Kreis "Güstrower Plattsnacker" un siet 1996 sünd wie Mitglieder in de John Brinckman Gesellschaft e. V. Mal kümmt einer dortau un ein anner höllt up. Oewer so an dei twintig Lüd sünd wi ümmer, wenn wi uns einmal in'n Mond drapen. Un denn hemm wi ein Thema, wat wi besnacken. Dorbi ward Bekanntes un Nieges vertellt orrer vörläst. Un männigein hürt lütt Geschichten orrer Vertellers, dei hei noch nich kennt hett. Dat nächst Johr is över ok ut ein annern Grund vör uns all von Bedüdung: An’n 03.Juli 2014 is dei 200.Geburtstag von unsen Landsmann John Brinckman. Hei het 21 Johr in Güstrow läwt un is’n angesein Börger, Liehrer un Schriftsteller wäst un'n gauder Fründ von Fritz Reuter un Klaus Groth. Tau sien Ihren ist dat Denkmal von Voss un Swinegel an‘n Güstrowschen Piermarkt dörch sienen öllsten Söhn, Konsul Max Brinckman ut Hamburg stift, un von Prof. Wilhelm Wandschneider ut Plau gestalt worden. Dat Denkmal würd 1908 upstellt. Bürgermeister Dahse hölt dei Festansprak. Ok dat Medaillon-Relief an sienen Graffstein up den Güstrower Friedhof stammen von Max Brinckman un Wilhelm Wandschneider.
Wie hemm dörch twei erfolgreich Spendenaktion dat Geld tausamen krägen un dei Graffstell un dat Brinckman-Denkmwal tau sienen 200. Gebutsdag an 'n 03.07.2014 wäder orrig herstellen laten künnt. Wie Plattsnacker danken dorför allen Spennern recht hartlich und sünd mit dei Aktion siehr taufräden.
Güstrower Plattsnacker kann man hier snacken hüren
Ab dem 06.04.2020 kann man bei einem Besuch des Virtuelle Museum Mecklenburg-Vorpommern im Internet, einige Güstrower Plattsnacker hören. Wie es dazu kam, stand am 06.04.2020 im "Mecklenburger Blitz", der auf der Grundlage einer Presse-Mitteilung der Stiftung Mecklenburg und eigenen Recherchen entstand. Mit Hilfe der vorstehenden Links, können sie sich die eingelesenen Texte zu den benannten Themenrubriken auf Platt anhören und natürlich sehr viel Interessantes zur Geschichte von M-V erfahren. Viel Vergnügen dabei wünschen Ihnen die Güstrower Plattsnacker Ingeborg Lentz, Cornelia Suckow, Britta Harnisch, Ingrid Schuldt, Hanna Neumann, Marian Pries und Dieter Kölpien.
Güstrower Plattsnacker lesen Themenrubriken vor von der WEB-Seite des Virtuellen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern virtuellen Museums des Landes M-V. Ab sofort kann man sich die plattdeutsche Version die Startseite sowie die Einführungen zu den neun Themenrubriken vorlesen lassen. Die Initiative hierzu ergriff der Ortschronist Dieter Kölpien aus Güstrow. Er begeisterte mehrere "Güstrower Plattsnacker" dafür, Texte ehrenamtlich einzulesen, mit dem Handy aufzunehmen und zur Veröffentlichung an die Stiftung Mecklenburg zu schicken. Auf diese Weise entstand ein neuer bunter und lebendiger Zugang zur Landesgeschichte und zum Niederdeutschen.
Die oben genannten Güstrower Plattsnacker danken dem Güstrower Tontechniker, Herrn Dirk Grabow, für die kompetente finale Bearbeitung der zunächst auf Smartphone und Laptop erstellten Tonaufnahmen.
Beseuck von Ministerpräsident i. R., Dr. Harald Ringsdorff
bi uns Tausamenkunft an den'n 07.04.2010 in dat Hus von der Kirch in den'n Greunen Winkel 10, wo wie dei längste Tied "Hüsung" hebben, wir dei grötste Överraschung in dei Plattsnackergeschicht von unsen Güstower Frünnkring .