Garz (Usedom)

Aus Ortschroniken
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Kenndaten des Orts
Name (heute)Garz (Usedom)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17419
VerwaltungsamtAmt Usedom-Süd
LandkreisVorpommern Greifswald
Zahlen
Einwohner259 (2018)
KoordinatenBreite: 53.8811 / Länge: 14.1714

Der Ort liegt im Südosten der Insel Usedom und grenzt an Polen.


Geographische Lage



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Einführende Information

Zur Gemeinde Garz gehört auch der Berg GOLM, der während des II. Weltkrieges zur Kriegsgräberstätte wurde. Garz hat eine ev. . - Kirche

Das Wappen von Garz

Wappen von Garz auf Usedom

Blasonierung:

In Blau ein erhöhter goldener Dreiberg, belegt mit einem hersehenden, silbern gekrönten und schwarz behaarten Brustbild einer Frau, am Hals ein blauer Gewandsaum, silbern gesäumt und eine silberne Halskette mit Kleinod; auf dem Dreiberg ein silberner Wall nebst einer silbernen Burg mit drei spitzbedachten Türmen mit einem betagleuchteten Geschoss, der höhere und breitere mittlere Turm zudem mit offenem Tor, zwischen den Türmen eine gezinnte Mauer; überhöht von einem querrechten goldenen Bischofsstab.

Das Wappen wurde von dem Garzer Peter Graff gestaltet. Es wurde am 19. Juli 2006 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 305 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.


Der Bischofstab soll an Otto von Bamberg erinnern. Es ist nicht bewiesen, dass er in diesem Ort war, da es noch andere Orte gleichen Namens gibt.

Kurztext zum Ort

Garz (Gardis – kleine Burg)

1242
Ersterwähnung, wird von den Wenden Sabik und Rozsvar an das Kloster Dargun verkauft.
1256
tritt das Kloster die Fischerei von Garz und Kaseburg an Barnim I. ab, der von jedem Fischer jährlich 6 Mark Pacht beansprucht.
1269
verkauft der Bischof von Kammin seinen Zehnten aus Garz und Kaseburg an das Kloster Dargun,
1282
muss das Kloster Dargun den Söhnen Sabriks: Barchil und Johannes Sabkevitz, die dem Verkauf von 1242 nicht zugestimmt hatten, noch 32 Mark als letzte Entschädigung bezahlen.
1414
wird der Bauer Peter Krüger erwähnt.
1779
¾ Meile von Swienemünde südwestwärts nahe am Haff, auf der Poststraße von Uesedom nach Swienemünde, hat 4 Bauern, 2 Coßäthen, 9 Büdner , und eine zu der Uesedomschen Synode gehörige Kirche, welche ein Filial von Zirchow ist, und zu welchem das Dorf Caminke eingepfarret ist.
1858
ein Bauer- und Kirchdorf am Haff, Kirche ist Filial von Zirchow, Küsterei, Schule, 4 Bauernhöfe, 2 Kossäthenhöfe, 38 Büdner, 74 Wohnhäuser, 422 Einwohner.

Garz: - Die Zwangsmahlgäste sind die Einwohner der Dörfer Neverow, Boßin, Caminke, Garz, Corschwant, Zirchow, Ahlbeck königlichen Anteils, Ulrichshorst, und des Vorwerks Cutzow.

Garz auf Usedom im Spiegel von Karten und Luftbildern

Bildergalerien

Historische Postkarten

Zum Gemeindgebiet gehört der Golm. Er war der Hausberg der Swinemünder. Ein Teil des Flugplatzes Zirchow liegt auf dem Gemeindebebiet Garz.


Alte Ansichten vom Golm

Golm

Der Berg Golm und die Gedenkstätte werden oft mit dem Ort Kamminke genannt aber er gehört zur Gemeinde Garz (Usedom).



Pommerscher Greif e.V.

Gedenkstätte des Monats Dezember 2024

Im Jahr 1952 erhielt der Bansiner Künstler und Barlach-Schüler Rudolf Leptien den Auftrag der sozialistischen Kulturbehörde, ein Kunstwerk für die Kriegsgräberstätte Golm zu schaffen. Mehrere Tausend Menschen sind auf dem Golm (Erhebung) bestattet, darunter viele Bombenopfer aus dem heute polnischen Swinemünde. Schon 1944 diente er unter der Bezeichnung Ehrenfriedhof Swinemünde-Golm als Friedhof für Soldaten, die im südlichen Ostseeraum und in den Lazaretten von Swinemünde gestorben waren. Leptien, der sich 1942 nach Bansin zurückzog, um keine Kunst mehr im Sinne der NS-Politik zu fertigen, erlebte die Gewalt und das Leid des Krieges auf der Insel Usedom. Diese Erfahrungen prägten ihn sein ganzes restliches Leben und spiegeln sich ebenfalls in seinem Kunstwerk wider.

Leptien erschuf in den Jahren 1952 und 1953 eine Statue, die eine Frau im Soldatenmantel zeigt. Mit niedergeschlagenem Blick wirkt die Frau entkräftet und in sich gekehrt. „Die Frierende“ kann als Symbolfigur all jener Menschen gesehen werden, die aufgrund von Krieg und Gewalt gezwungen sind, auf der Flucht zu sein. Ein Zeichen der Hoffnung und Zukunft ist auf der Rückseite der Statue in Form emporwachsender Äste zu erkennen.

Die Skulptur durfte auf dem Golm jedoch nicht aufgestellt werden, weil die künstlerische Aussage nicht den ideologischen Vorstellungen der politischen Führung entsprach. Des Weiteren floh der Künstler mit seiner Frau nach Westberlin und war somit als „Republikflüchtling“ in der DDR gebrandmarkt. Beim Blick auf die Statue fällt auf, dass der Statue die Nase fehlt. Vermutlich soll Rudolf Leptien vor seiner Flucht die Nase der Statue abgeschlagen haben, um somit sein eigenes Werk unbrauchbar zu machen.

Erst 1984 fand die Figur aufgrund einer privaten Initiative ihren Platz auf dem Golm. Das Kunstwerk repräsentiert das Leid des Krieges und ist ein historisches Beispiel für die deutsch-deutsche Geschichte. 2005 eröffnete der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. eine Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte (JBS) in der Nähe der Kriegsgräberstätte Golm. In dieser Einrichtung bekommen Schulklassen und Erwachsenengruppen aus ganz Europa die Möglichkeit, mithilfe des Teams der JBS Golm sich intensiver mit der Geschichte der Kriegsgräber und Ortes auseinanderzusetzen.


Erschienen ist das Buch: Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm und die Tragödie von Swinemünde

ISBN 978-3-948624-03-3

Ortschronik/en von Garz (Usedom)

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

Weiterführende Information zu Garz auf Usedom

Kontakte

Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei Hilde Stockmann