Ückeritz Ortschronik nach Jahreszahlen
Kenndaten der Ortschronik | |
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Ort | Ückeritz |
Zeitlicher Schwerpunkt | fortlaufend |
Urheberrechte | |
Erstellungszeitraum | seit 2019 |
Publikationsdatum | veröffentlicht |
Inhaltliche Kategorisierung | Geschichte der Gemeinde Ückeritz |
Status (Ampelsystem) | in fortlaufender Bearbeitung |
Ückeritz im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
1270 Ersterwähnung - der Bischof von Kammin gibt den Zehnten von Ückeritz an das Kloster Grobe gegen das Dorf Damerow bei Naugard.
1292 kauft das Kloster Grobe dem “kleinen Tezlaw” das Dorf Ückeritz ab. Dazu gehörten wahrscheinlich die Forsten im Osten des Dorfes.
1292 Klosterdorf Abgaben nur an das Kloster Grobe.
1388 Krug mit Herberge wird vom Abt des Klosters bei Woknin am Strande bei Ückeritz für Wanderer und Schiffbrüchige eingerichtet.
Krug Woknyn: Auf dem Standort entstand später die Heringspackerei Ückeritz.
Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
1618 der 30jährige Krieg erreicht Ückeritz - Wallensteins Truppen zerstören den Ort. Die Greifenherzöge hatten keine Streitmacht der Ritter aufgestellt und mussten deshalb diese Truppen in das Land lassen.
Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)
1660 6 Bauern werden in Ückeritz durch die Schweden angesiedelt. Jeder erhielt 130 pommersche Morgen an Acker und Wiesen.
1693 - der Schwede Arvid Carlmark, einquartiert bei den Einwohnern, beschreibt den Ort und durch Vermessen zeichnet er eine maßgerechte Karte. 6 Bauern wohnen hier vor dem Krieg haben 14 Bauern und 2 Kossäten hier gewohnt.
Einwohner: 1. Hans Tetelvisch, Schulze und Bauer, 2. Joachim Masch, Krüger und Bauer, 3. Hans Been, Bauer, 4. Christian Laban, Bauer, 5. Hans Rassmus, Bauer, 6. Mevis Wanmacher, Bauer, 7. Michael Schomaker, Einlieger, 8. Der Viehhirte wohnt mit dem Einlieger zusammen.
Dieses ist auf der Insel Üsedom im Amt Pudagla belegen und grenzt an nachfolgende Dörfer: im Norden und Nordosten ist der meeresstrand, auf der westlichen Seite Acterwateer und im Nordwesten Luddin. Dies Dorf gehört zum Amt Pudagla und zur Koserower Kirche, die eine halbe Meile hiervon belegen.
Bis zur Reichseinigung (bis 1871)
Unter Preußen
1740 - ein Schulhalter wird eingesetzt
1750 bis 1808 Einwohner müssen Hofdienste leisten für neu gegründete Domäne Zinnowitz
1779 Ueckeritz 2 ½ Meilen von Swienemünde nordwestwärts, liegt gegen Westen an dem Achterwasser, gegen Norden an der so genannten Ueckeritzer Heide, welche an die Ostsee stößet, auf der Landstraße von Uesedom nach Wolgast, und hat 6 Bauern, 16 Büdner, 1 Holzwärter, welcher zu Stagnies, einem einzelnen Hause in der Heide ganz nahe am Achterwasser wohnet, und ist zu Coserow in der Uesedomschen Synode eingepfarret.
1820 - Heringspackerei am Strand.
1840 - ein Schulhaus entsteht.
1858 ein Bauer- und Fischerdorf am Achterwasser und nach Coserow eingepfarrt, hat 6 parzellierte Bauerhöfe, 1 Müller und 34 Büdner nebst Schule. Das Dorf hat 56 Wohnhäuser mit 400 Einwohnern. In der Nähe des Dorfes und im Gemeindeverband mit demselben befindet sich die Königliche Unterförsterei Stagniß nebst 37 Morgen und die seit
1849 gegründete Königliche Oberförsterei Neu–Pudagla nebst 120 Morgen Ländereien.
1870 - 403 Einwohner in 85 Haushaltungen, 69 Wohnhäuser, eine Mühle, eine Schule, ein Gasthaus. 14 Pferde, 106 Rinder, 147 Schafe, 54 Schweine und 20 Ziegen
Kaiserreich (1871-1918)
1881 Schützenverein gegründet
1887 Landstraße von Bansin nach Zinnowitz wird gebaut
1893 erste Badegäste im Ort im Schöllermanschen Gasthof und Gasthof Deutscher Kaiser
1899 Gaststätten Wockninsee und Fichtenhaisn werden von den Familien Prutz und Schöllermann gebaut
1902 Badehäuser am Strand werden gebaut
1904 562 Badegäste waren hier
1911 Eisenbahnanschluss
1912 Anschluss an das Stromnetz
1913 Friedhof der Gemeinde eingerichtet (vorher Beerdigung in Koserow)
1913 1601 Badegäste im Ort
1914 - 1918 im Ersten Weltkrieg verlieren 19 Männer aus Ückeritz ihr Leben.
Weimarer Republik (1918-1933)
1924 Gedenkstein für die Opfer des Ersten Weltkrieges aufgestellt.
1926 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
1929 Schulbau an der Strandstraße Baukosten 130.000 Mark (2019 Vollständige Renovierung)
1932 Beginn einer Künstlerkolonie Prof. Manigk
Drittes Reich (1933-1945)
1938 - Bau der Flakschule am Strand
1939 - 1945 Zweiter Weltkrieg - 63 Ückeritzer Bürger sterben.
1945 Abwurf von Brandbomben - 5 Häuser brannten aus.
1945 am 05.05. Einheiten der Roten Armee besetzen Ückeritz. Die Komandantur wird im Haus von Walter Jäger eingerichtet. In der Schule werden Truppen einquartiert. Gaststätte Fichtenhain mit Wohnhaus werden von sowetischen Soldaten angezündet, da Naziuniformen gefunden worden.
Frau Hella Manigk wird vom sowjetischen Kommandaten als Bürgermeisterin eingesetzt. Erich Schulz wird später als Bürgermeister gewählt.
SBZ und DDR (1945-1990)
1946 Robert Burkhardt (Chronist der Insel Usedom) wird mit 72 Jahren Schulleiter er stirbt 1954 in Ückeritz
1946 Erich Blätter wird zum Bürgermeister gewählt.
1948 Gründung der Fischereigenossenschaft "Gold des Meeres"
1954 Schule wird Zentralschule für Loddin, Pudagla, Neppermin, Balm, Mellenthin und Ückeritz.
1956 Fund eines Schwertes der Bronzezeit in der Ostsee beim Fischen vom Fischer Horst Krüger
1956 Kinderkrippe eröffnet
1957 Zeltplatz eröffnet
1958 Kurplatz mit Pavillion errichtet
1960 Grundung der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft)
1961 Einweihung der evangelischen Kapelle Ückeritz durch Bischof Krummacher.
1965 Schule erhält Erweiterungsbau
1988 Beginn Verlegung Abwasserleitung
die heutige Zeit
1991 Kurverwaltung eigenständig
1996 Buhnenreihen am Strand eingerammt
2003 Neubau der Schule
2004 Fahrradweg zwischen Ückeritz und Stubbenfelde gebaut
2008 432.235 Übernachtungen der Gäste in Ückeritz
2013 Hafen Stagniß erneuert (1,7 Mio.€ Baukosten einschl. Fördermittel.
Ückeritz in der Zeitung
Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:
Freiwillige Feuerwehr Ückeritz 1926
Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Ückeritz auf der Insel Usedom von 1926
Forstamt Neu Pudagla
1849 gegründet als Königliche Oberförsterei. Der Pommersche Forstverein traf sich am 20.06.1890, 17.06.1911 und im Jahr 1999 hier. Ein Gedenkstein für die ersten beiden Treffen steht im Wald von Neu Pudagla.
1851 Wege zum Strand gestattet der preußische König durch die Flur.
1852 Ein Weg wird befestigt von Pudagla nach Neu Pudagla, durch das "Gänsemoor" und bezeichnet als Knüppeldamm. Heute ein Teil der B111.
die heutige Zeit
1999 der Gesteinsgarten wird angelegt.
2015 Der Forstamtsleiter Norbert Sündermann wird abgelöst durch Felix Adolphi.
Bildergalerie Försterei, Waldkabinet, Gesteinsgarten
Bildergalerie Kletterwald
Bildergalerie alte Eiche
Funde aus der Bronzezeit
Ückeritzer Schmuck für Frauen aus der Bronzezeit ist 2002 zurück nach Vorpommern gekommen.
In der Nähe des Wockninsees / Ückeritz waren Waldarbeiter mit Dränagearbeiten beschäftigt, dabei fanden sie im Jahre 1915 Schmuck für eine Frau aus der Bronzezeit. Der Bronzeschmuck wurde in 2 Meter Tiefe auf einer Fläche von ca. 2m² im Moorboden gefunden. Vor ca. 3000 Jahren, wurde der Schmuck im Wasser versenkt und die Verlandung hat diesen mit Moorboden überdeckt.
Ückeritz ist auch in späteren Jahren durch seine weiteren bronzezeitlichen Funde bekannt geworden: So wurde 1956 in der Ostsee, in ca. 15 m Wassertiefe, mit Flundernetzen, ein Bronzeschwert gefunden. 1975 – Ein großer Hortfund beim Gasleitungsbau – Schmuck - Pferdegeschirr der Bronzezeit.
Der Schmuck vom Wockninsee ist ohne Reste von Textilien, Leder oder Knochenfunden, also keine Grabbeigabe. Evtl. ist es eine Opfergabe für eine weibliche Person / Göttin die ins Wasser versenkt wurde. So erklärte es Frau Dr. Alix Hänsel im Pommerschen Landesmuseum. Der See wird eine heilige Stätte gewesen sein. Die Vorstellung nach dem Wasser / durch das Wasser hindurch kommt eine andere Welt, hat sich im Märchen Frau Holle überliefert.
Woher kamen die Materialien für die Bronze vor 3000 Jahren? Im Ostseeraum gab es keine Kupfervorkommen, auch kein Zinn. Durch Handel mit anderen Ländern, Tauschware evtl. gegen Bernstein, oder als Gastgeschenke von hohen Würdenträgern aus anderen Ländern.
Der Originalschmuck war anschließend an den Vortrag zu betrachten. Er ist dunkel, da er im Moor gelegen hat. Er ist sehr gut erhalten und gewissenhaft bearbeitet. Die Drehungen sind ganz gleichmäßig, auch die Strichzeichnungen sind ganz exakt. Die Zeichnungen aus dem Buch „Ückeritz, ein jungbronzezeitlicher Hortfund der Insel Usedom“ von Willi Lampe zeigen die genauen Verzierungen. Vom Schmuck sind noch vorhanden: Zwei Halsringe, 2 große Schmuckringe, die am Arm oder Bein getragen wurden und 3 Armringe. Diese Form der Teile ist typisch für den Ostseeraum. Nach den Grabfunden von Lübz, die ganz ähnlichen weiblichen Schmuck zeigen, müssen es 4 Armringe gewesen sein, da dort alles paarig vorhanden war.
Dieser Schmuck wurde viele Jahre im Völkerkundemuseum Leipzig ausgestellt, nach dem Bombenangriff im 2. Weltkrieg auf Leipzig sind diese geretteten Teile nach Berlin ins Museum der Geschichte – Zeughaus – gekommen. Nun befinden sie sich in Greifswald und können von den heutigen Inselbewohnern und Gästen bewundert werden.
Ückeritzer Hortfund
Auch in späteren Jahren wurde ÜCKERITZ durch seine weiteren bronze-zeitlichen Funde bekannt:
Beim Gasleitungsbau im Jahre 1975 wurde ein großer Hortfund der Bronzezeit entdeckt. Es handelt sich um Schmuck für Pferdegeschirre