Fortlaufende Ortschronik Mellenthin: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. Oktober 2023, 13:40 Uhr


Kenndaten der Ortschronik
OrtMellenthin
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
Urheberrechte..
Erstellungszeitraumseit 2020
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte der Gemeinde Mellenthin
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung

Mellenthin auf der Insel Usedom

Die Geschichte von Mellenthin mit den Ortsteilen Dewichow und Morgenitz

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Mellenthin und Ortsteile im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Mellenthin

Denkmal Gründung des Schlosses
1270
Ersterwähnung, an das Kloster Grobe getauscht.
1319 bis 1336
wird ein Priester Wulfardus erwähnt.
1336
Rudolf und Arnold von Neuenkirchen werden als Besitzer genannt. sie stammt aus der Altmark (Neuenkirchen bei Osterburg). Sie besaßen zuletzt auf der Insel außer Mellenthin noch Balm, Dargen, Dewichow, Gothen und Labömitz.
1641
am 09.06. stirbt die Familie mit Christoph von Neuenkirchen aus. Die schwedische Krone zog sämtliche Güter ein.
1425
wird Gerhard Gellendin - vicarius in Mellenthin erwähnt.
Text auf dem Gründungsstein - v. Burkhardt

Dewichow

1319
Ersterwähnung – fällt eine Rente von Dewichow, das damals den Schwerinen gehörte, an Pudagla. Redomin wird ein Teil des Ortes.
1440
wird der an Dewichow angrenzende Teil des Schwarzen (jetzt Crienker) Sees von den Lepels an Pudagla verkauft.

Morgenitz

1270
Ersterwähnung, von den Domherren von Kammin für das Dorf Jargenow an das Kloster Grobe gegeben.
1298
werden die Grenzen mit Usedom festgelegt.
Zwischen 1318 und 1324
entstand die erste Kirche (Kapelle) unter dem Abt Heinrich Sachtleben.
1423
Lepels auf Lassan, Pinnow und Crienke, der Abt und der Usedomer Pastor willigen ein, eine Pfarrei Morgenitz zu stiften. Jeder Bauer des Kirchspieles sollte an den neuen Pfarrer von jeder Hakenhufe je ein Scheffel Roggen und Hafer abgeben.
1456
wurde in Morgenitz der Schivelbeiner Bürger Hans Nasenake erschlagen

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1575
Wasserschloss erbaut - Rüdiger von Nienkerken.

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)

Mellenthin

1693
Auf Mellenthin dienen dessen Einwohner, die auf dem Hof wohnen, samt alle Einwohner Balms. In früheren Zeiten haben hier 9 Bauern gewohnt und 3 Kossaten, aber jetzt wohnen hier nur 6 Bauern und 3 Kossaten.
Einwohner: 1. Ertman Medenwolt, Verwalter auf dem Hof, 2. Michel Binik, Schulze, 3. Georgen Maak, 4. Jochom Hagman, 5. Steffen Pernitz, 6. Jost Schulz, 7. Martin Wostman, (2. bis 7. sind Bauern) 8. Hans Greeg, 9. Jost Schultz, 10. Martin Copman (8. bis 10. sind Kossaten), 11. Georgen Cumsmed, 12. Jonas Frys, Gärtnermeister, 13. Joseph N. , Zimmermann, 14. Caspar Drill, Radmacher, 15. Michael Schultz, Schweinehirt, 16. Henrik Leisk, Kuhhirte, 17. Christian Piper, Schäfer, Jocom Rodolje, Einlieger. Der Inspektor auf dem Hof heißt Mathias Wildschütz
war von 1632 bis 1644 Vormund für Königin Christina. Er erhält Schloss Mellenthin mit den Ländereien – Dargen, Waschensee, Dewichow, Balm, Gothen, Neuhof, Neukrug und Gellentinsche Hufe.
Sohn Johan Oxenstierna heiratet die schwedische Gräfin von Brahe. Nach seinem Tod heiratete die Witwe Prinz Friedrich von Homburg.
Dieser Bericht befaßt sich mit dem Leben des Grafen "Silberbein" und die Besitzverhältnisse zu dieser Zeit des Wasserschlosses Mellenthin.

Dewichow

1693
Devikows Einwohner haben ihren Kirchgang zu Morgenitz und den Pastor daselbst. Dewikow gehört unter das Adelsfreigut Mellenthin, auch ist jetzt zur Zeit Herr Oberst Möller Besitzer dazu. In früheren zeiten haben hier 7 Bauern gewohnt und 3 Kossaten.
Einwohner: 1. Carsten Knöpel, Verwalter, 2. Michael Wostenberg, 3. Caper Golas, 4. Hans Dähn, 5. Hans Drikel, 6. Hans Knesem (2. bis 6. sind Vollbauern), Georgen Pirvitz und Georgen Wostenbarg sind Kossaten, und Der Kuhhirte.
1693 Morgenitz Urzeichnung

Morgenitz

1693
Im Dorf Morgenitz gibt es eine Kirche, und deren Pastor wohnt im gleichen Ort. Zwei Amtsbauern, der Pristerbauer und der Kossat versteuern für 1 und 172 reduzierte Hufe.
In Morgenitz, wie die Bauern mir gesagt haben, sind vordem 8 Amtshöfe ganz und 2 Kossatenhöfe einberechnet, außerdem ein ganzer Bauernhof, der zum Pastor gehört hat. Der Schloßhauptmann hält auf seinen HöfenKnecht, Mädchen und einen Viehdiener, der Prister Knecht und Mädchen; jeder Bauer Knecht, Mädchen und Jungen; der Pristerbauer Knecht und Mädchen, der Kossat hat nur einen Jungen.
1699
ein kupferner Prunksarg des in schwedischen Diensten stehenden Obrist Paul Weediger von Borcke steht in der Gruft der Kirche Morgenitz. Er war zu Lebzeiten von der schwedischen Königin Christine mit dem Gut Krienke belehnt worden. Die Gebeine seiner Frau Sophie Juliane geb. von Rehnschild wurden dem Sarg beigelegt.

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Unter Preußen (ab 1720)

Mellenthin

1747
allodificiret wurden. Sie wurden hierauf bei der öffentlichen Feilbietung am 24. November 1747 dem Kriegsrathe und Oberamtmanne zu Verchen, Bleichert Peter von Meyenn für 69000 Rthlr. zugeschlagen, nach dessen Tode sie nach dem testamente vom 12. Junius
1754
an seinen Sohn, den Kriegsrath Peter Ernst von Meyenn kamen, welchem sie, nach der mit seiner Schwester und den Kindern seiner verstorbenen Schwester am 6. Oktober
1767
getroffenen Vereinigung, abgetreten wurden.
1763
am 3. April große Feuersbrunst. 31 Gebäude davon 11 Wohnhäuser wurden Opfer der Flammen.

Schwere Jahre nach dem Siebenjährigen Krieg

1779
1 Meile von Uesedom nordostwärts, auf der Landstraße von Uesedom nach Wolgast, hat 1 großes Vorwerk, 1 Schäferei, 1 Leinölmühle, 1 Windmühle, 1 Krug, 1 Schmiede, 1 Schulmeister, 18 Feuerstellen, eine zu der Uesedomschen Synode gehörende Mutterkirche, welche mit dem Morgenitzschen Kirchspiele verbunden worden, und zu welcher das Dorf Balm , die Hälfte des Dorfs Devichow, und das Dorf Waschensee eingepfarret sind, Fischerei in dem Haff, in dem Balmschen- und Schwarzensee, und Holzung, welche in Fichten, Eichen und Ellern bestehet. Die Güter Mellentin, Neuhof, Neukrug, Gothen, Ahlbeck, Hufe, Devichow, Balm, dargen und Waschensee waren ehemals Neuenkirchensche und hernach Müllersche Lehne, welche nach dem Tode des Obristen Wilhelm Borchard Müller von der Lühne seinem Sohne, dem königlichen Kammerherren Wilhelm Ludewig zufielen, und von dem Könige durch den Cabinetsbefehl vom 20. März
24. November 1747
für 69000 Rthlr. Dem Kriegsrathe und Oberamtmann zu Verchen, Bleichert Peter Meyenn, zugeschlagen, dessen nachgelassener Sohn, der Kriegsrath Peter Ernst Meyenn, sie nach dem väterlichen Testamente vom 12 Junius 1754, nach der mit seiner Schwester, der Hofmarschallin von Berg und den 2 Söhnen seiner verstorbenen Schwester, der Hauptmann von Raden, am 6 Oktober 1767 getroffenen Vereinigung, für 8000 Rthlr. Bekam und nebst seinen 4 Söhnen von dem Könige Friedrich II. am 17. Februar 1768 in den Adelstand erhoben wurde, Nach seinem Tode wurden diese Güter, nach dem 8 Januar 1787 gerichtlich bestätigten Theilungsvergleiche seiner Kinder vom 19 Oktober 1786 für den in dem väterlichen Testamente vom 31 Mai 1780 festgesetzen Werth zu 80000 Rthlr. In Frid. dór, seinem Sohne dem Fähnrich und jetzigen Landschaftsdeputirten, Leopold Heinrich Ernst von Meyenn, überlaßen, welcher mit Einstimmung seiner Brüder, Friedrich Ernst, und Carl Bleichert Ernst von Meyenn, das Vorwerk, die Gellentischen Hufe genannt, nach dem Contract vom
19 Oktober 1786
für 4000 Rthlr. halb in Courant an den Major Franz Heinrich von Reichenbach verkaufte, und nach mit den zeitigen Bauern zu Gothen und Neuhof am 19 April 1798 geschlossenen und am
25 Junius 17983
greichtlich bestätigten Verträgen, das bisherige Bauerndorf Gothen zu einem Vorwerke eingerichtet, die 3 Bauern dieses Doefes nach Neuhof verlegte und die ganze Neuhofsche Feldmark unter 7 Bauern also vertheilet hat, daß diese ihre Höfe und Ländereien für eine bestimmte Erbpacht und Naturaldienste eigenthümlich besitzen.
1800
steht geschrieben: M. hat an ritter- und steuerfreien Hufen 11 Landhufen 10 Morgen 209 1/6 Ruthen und nach den steuerbaren Anschlage 11 Landhufen 1 Morgen 38 2/3 Ruthen. Die Güter Mellenthin, Neuhof, Neukrug, Gothen, Ahlbeck, Hufe oder die Gellentinschen Hufe, Devichow, Balm, Dargen und Waschensee, waren ehemals Neuenkirensche und hernach Müllersche Lehne, welche nach dem Tode des Obristen Wilhelm Borchard Müller von der Lühne, seinem einzigen Sohne, dem königlichen Cammerherrn, Wilhelm Ludewig, zufielen und von dem Könige Friedrich II. durch den Cabinetsbefehlvom 20. März 1747 allodificiert wurden.
1858
ein Rittergut mit einer Windmühle, 1 Schule und 1 Kirche, welche ein Filial von Morgenitz ist. Die Zahl der Wohnungen beträgt 11 mit 143 Einwohnern.

Dewichow

1779
ist ein zu den Mellentinschen Gütern gehörendes Bauerndorf, 1 Meile von Uesedom gegen Norden, an dem Crienkersee und dem Achterwasser, hat 10 Bauern, 2 Coßäthen, 1 Schulhaus, 15 Feuerstellen, Fischerei in dem Crienkersee und dem Achterwasser, ist halb zu Morgenitz und halb zu Mellenthin in der Uesedomschen Synode eingepfarret, und ist ein Allodialgut, welches der Kriegesrath Peter Ernst von Meyenn besitzet.
1858
Rittergut und Dorf am Crienker See und Achterwasser belegen und zur Hälfte nach Morgenitz, zur anderen Hälfte nach Mellenthin eingepfarrt. Außer dem Gute bestehen hier noch 2 Bauern und ein Kossäth. 10 Wohnhäuser mit 97 Einwohnern vorhanden.

Morgenitz

1815 Tafel Morgenitz
1779
1 Meile von Uesedom gegen Norden, in einer mit hohen Bergen umgebenen Gegend, hat außer einem Vorwerke 1 Prdiger, 1 Küster, 2 Bauern, einen ¾ Bauer, welcher zu der hiesigen Pfarre gehöret, 1 Cossäthen, 4 Büdner, und eine zu der Uesedomschen Synode gehörige Mutterkirche, zu welcher die adeligen Dörfer Crienke, Suckow, Gumzin, und die Hälfte des adelichen Dorfs Dewichow eingepfarret sind. Mit diesem Kirchspiele ist anjetzt die adeliche Mutterkirche zu Mellenthin mit den zu derselben eingepfarrten adelichen Oertern, als dem Dorfe Balm, der Hälfte des Dorfs Devichow, und dem Dorfe Waschensee verbunden. Seit der Verbindung dieser beiden Kirchspiele werden die Prediger derselben wechselweise von dem Könige, und von dem Kriegsrathe Peter Ernst von Meyenn, als Patron der Kirche zu Mellenthin bestellet.
1779
Vorwerk hat 368 Morgen 24 Ruthen. Der Acker, welcher in 3 Schlägen verteilet ist, lieget mit dem Baueracker in Gemeinschaft, und ist von mittelmäßiger Güte, ob er gleich an einigen Orten durch die umher liegenden Sandberge sehr mit Sande überzogen worden. Die Wiesen liegen sämtlich in dem Acker, und die Weide befindet sich nur allein auf der Feldmark des Dorfes und in einem dabei vorhandenen Bruche. Die Schafe haben keine Abtriften, sondern müssen sich allein auf der Feldmark und den darauf befindlichen hie und dort mit Heidekraut bewachsenen Bergen behelfen. Die Dienste werden von den hier wohnenden 3 Bauern und 1 Coßäthen verrichtet. Fischerei ist nicht vorhanden.
1820
Glockenstuhl neben der Kirche errichtet.
1858
ein Kirch- und Bauerndorf nebst Vorwerk, welches teilweise parzelliert wurde. Hat außer der Mutterkirche, Pfarre, Küsterei, Schule, Vorwerkshof, 3 Bauernhöfe, 1 ehem. Pfarr-Bauernhof, 1 Kossäten, 1 Müller, 1 Krüger und 20 Büdner. 38 Wohnhäuser, 196 Einwohner.
1894
Orgeleinbau in der Kirche

Kaiserreich (1871-1918)

Statistik über Wirtschaftlichkeit des Rittergutes Mellenthin

Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich (1933-1945)

Gutshaus von Dewichow 1938 als Landjahrlager genutzt

Mellenthin

1935
Munitionslager wird in der Mellenthiner Heide gebaut. Bezeichnung Marine- Munitionsdepot. Später auch Gleisanschluss. Heute noch Sperrgebiet und Munitionssammlung und Entsorgung.

Dewichow

1938
Gutshaus wurde zu Landjahrlager

Morgenitz

Im Außenbereich der Kirche liegen von Pastor Wilhelm Hörstel (+1945) gesammelte slawische Mahlsteine. Er war auch Heimatschriftsteller und seit 1919 Pastor in Morgenitz.

SBZ und DDR (1945-1990)

Mellenthin

In der Zeitung 1982

die heutige Zeit

Mellenthin

1991
das Schloss Mellenthin ist Gemeindeeigentum.
2001
Familie Fidora kauft das Schloss Mellenthin
2005
ab 01.01. haben sich die Gemeinden Mellenthin und Morgenitz mit dem Ortsteil Dewichow zur Gemeinde Mellenthin zusammengeschlossen.
2011
Brauerei eröffnet
2009
im Mai Botanischer Garten durch Eignentümer des Landgasthofes Klein an der Kreuzung B111 eröffnet.
2019
Fahrradweg (ca. 6,5 km) von Mellenthin Kreuzung B111 - B110 wird bis zur Stadt Usedom fertig.
2023
Freiwillige Feuerwehr Mellenthin feiert 90 Jahre Jubiläum

Mellenthin in der Zeitung ab 1999

Dewichow in der Zeitung

Morgenitz in der Zeitung ab 1991

Einigen wichtige Themen sind eigene Artikel gewidmet:

Christoph von Neuenkirchen (1567-1641)

Am 19. Mai 2017, 19.00 Uhr, wird Dr. Dirk Schleinert (Stralsund) im Wasserschloss Mellenthin auf Usedom das wechselvolle Leben Christophs von Neuenkirchen (1567-1641) im Rahmen eines Vortrages vorstellen und die Zuhörer dabei auf einen Streifzug durch die Geschichte der späten Herzogszeit in Vorpommern mitnehmen.

Christoph von Neuenkirchen war der älteste Sohn Rüdigers von Neuenkirchen und seiner Frau Ilsabe von Eickstedt, deren gemeinsame Grabplatte sich noch heute in der Dorfkirche von Mellenthin auf der Insel Usedom befindet. Er genoss eine standesgemäße Ausbildung, zu der auch Aufenthalte an den Universitäten in Leipzig und Jena gehörten. Nachdem er eine Zeit als Hofjunker am herzoglichen Hof in Wolgast und anschließend bei der Herzoginwitwe Sophia Hedwig auf deren Witwensitz in Loitz gedient hatte, begab er sich nach dem Tod des Vaters (1594) auf eine große Kavalierstour, die ihn durch viele Länder Europas führte. Nach der Rückkehr übernahm er als ältester Sohn die väterlichen Lehngüter auf der Insel mit Mellenthin und auf dem Festland mit Vorwerk (Wrangelsburg) als Mittelpunkte. Durch die Übernahme der Hauptmannschaft in den Ämtern Wolgast und Pudagla wurde er zeitweilig zum mächtigsten Mann auf der Insel Usedom und dem gegenüberliegenden Festland.

Christoph von Neuenkirchen verfügte über ein beträchtliches Vermögen, durch das er nicht nur in der Lage war, nach einem Brand in Vorwerk ein neues vierflügeliges Renaissanceschloss zu errichten und auch den Ausbau des Wasserschlosses Mellenthin fortzusetzen, sondern auch den Herzögen von Pommern und Mecklenburg große Geldsummen leihen konnte. Im Gegenzug erhielt er umfangreiche Ländereien als Pfandbesitz, u. a. die Ämter Lindenberg und Ivenack bei Stavenhagen und später Zarrentin und Walsmühlen in Westmecklenburg.

Während des Dreißigjährigen Krieges musste er den Ruin seines Heimatlandes miterleben. In der Zeit der größten Not siedelte er nach dem Tod des letzten Herzogs von Pommern, Bogislaw XIV., nach Lübeck über. Dort verstarb er auch am 9. Juni 1641 und wurde in der Marienkirche beigesetzt, wo seine Grabplatte noch heute erhalten ist.

Da er keine eigenen Kinder hatte, wurde sein Vermögen auf die Erben verteilt. In seinem Testament bedachte er neben Verwandten und dem ihm offenbar freundschaftlich zugetanen Herzog Adolf Friedrich I. von Mecklenburg auch seine Diener und Dienerinnen. Einer seiner wichtigsten Erben, der ihn auch schon in seinen letzten Jahren eine Hilfe gewesen war, wurde sein Neffe (Schwestersohn), Joachim Kuno (Kühne) von Owstin. Dieser machte nach dem Dreißigjährigen Krieg in schwedischen Diensten Karriere.

Der Vortrag wird den Lebensweg des Christoph von Neuenkirchen, mit dem sein Geschlecht auch ausstarb, vor dem Hintergrund seiner Zeit in Pommern, Deutschland und Europa skizzieren. Es die Zeit der letzten Herzöge von Pommern und des Dreißigjährigen Krieges, eine Zeit des Umbruchs, anfangs voller Glanz und Frieden, später dann eine Zeit des Krieges und der damit verbundenen Leiden und Nöte.

Familie von Neuenkirchen

Familie Neuenkirchen bei Wikipedia

Familie von Neuenkirchen, Mellenthin, Insel Usedom

auch geschrieben: Neukirchen, Nyenkerken, Nienkerke, Nienkerken, Nykerke, Newkirchen (Grabstein zu Mellenthin), Nugkirchen (Tafel am Schloss), Neikirch (Lübeck)

Wappen: Im silbernen Felde drei blaue Sparren. Auf dem Helme ein Pfauenschwanz. Helmdecken silbern und blau.

Kein Abbild der Personen zu finden.

Die Familie kam aus dem Dorf Neuenkirchen bei Osterburg in der Altmark, südlich von Wittenberg gelegen.

1336 wird die Familie als Besitzer von Mellenthin genannt. Rudolf und Arnold wollen eine eigen Pfarrei errichten. (vorher zu Usedom gehörend) Der erste Pfarrer wurde noch vom Kloster Pudagla ernannt, die Nachfolger wurden von der Familie ernannt. Zu erkennen sind an der Kirche Mellenthin am Chor, dass der Bau ca. 1330 begann.

In den Klosterpapieren sind Urkunden des Jahres 1342, die Rudolf und Arnold (Gothen) als Schiedsrichter notieren bei einem Streitfall zwischen einem Bürger Voß aus Anklam und dem Kloster.

Am 09.06.1641 starb Christoph von Neuenkirchen als letzter männlicher Nachkomme seiner Familienlinie in Lübeck.

Die Krone Schwedens (1648 – 1720 für die Insel Usedom) zog sämtliche Güter ein.

Auf Usedom besaß die Familie Mellenthin, Balm, Dargen, Dewichow, Gothen, Waschensee, Neukrug, Neuhof, Labömitz und Land im Usedomer Winkel. Darin eingeschlossen ist das Land welches zu Heringsdorf und teilweise Ahlbeck wurde.

Zeitweilig auch die Burgen heute Wrangelsburg und Müggenburg. Nach dem Kloster Pudagla war die Familie der 2.größte Landbesitzer auf der Insel Usedom. Renaissanceschloss – Mellenthin – erbaut 1585 – nach dem Schloss Pudagla.

Einziges Wasserschloss auf Usedom

Künstlicher Wassergraben, sumpfiges Gelände.

Alter Burgensitz schon vorher, Reste eines mittelalterlichen Turmhügels rechts neben dem Schloss. Nach dem die Schusswaffen aufkommen, schützen die Turmhügel die Menschen nicht mehr.

Eigene Schlosskapelle – Eingang heute zum Laden – mit gemuschelten Sitznieschen.

Kirche Patronatskirche – die Neuenkirchen ernannten später die Pastoren. Reste der Kirche von ca. 1330 noch erkennbar. Turm kam im 15. Jahrhundert dazu.

Grabplatte 1594 – Ehepaar Neuenkirchen - heute in der Kirche an der Wand befestigt

Es sollen weitere Familienangehörige in der Kirche begraben sein. Mittelalterliche Fresken ca. 1930 entdeckt und teilweise freigelegt. Südportal alter Mahlstein als Weihwasserbecken eingemauert. Alte Eichen um die Kirche.

Der Ort erlitt 1763 einen großen Brand.

Wirtschaftsgebäude – früher nicht so viele notwendig, da Bauern mit Zugtieren Spanndienste leisteten und Gesinde stellen mussten.

Die Wirtschaftsgebäude die heute zu sehen sind, entstanden ca. 1910 – von Architektin Frau Emilie Winkelmann, Berlin. Teile des rechten Wirtschaftsgebäudes sind abgebrannt und nicht wieder errichtet worden.

Slawische Höhenburg - Vorgängerbau des Schlosses

Wasserschloss Mellenthin

Schlossbesitzer

Aus der Sammlung Dunker (1813-1897)

Nach dem letzten Neuenkirchen – Schwedens Krone Eigentum (1648 Friede zu Münster und Osnabrück)

1643
Als Lehen an den Kanzler Axel Oxenstierna, Vormund der Königin Christine.
1653
an den Sohn Johann Präsident des pommerschen Obergericht zu Wismar.
Dieser heiratet die reichste Frau Schwedens – Gräfin Margarethe Brahe.
Verwitwete Brahe heiratet den Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg. Margarethe Brahe stirbt 1669.
(Als Witwer erbt er aber nicht, da kinderlos. – in der nächsten Ehe mit Prinzessin Luise Elisabeth von Kurland hat er 12 Kinder)
Nie Wohnsitz der Schweden – immer nur schwedische Verwalter, meist Offiziere.
1747
erste Zwangsversteigerung immer wieder
1921
Kauf durch Pommersche Landgesellschaft Aufteilung unter Siedlern
1925
*Robert Burkhardt beschreibt die Geschichte der Schlösser Mellenthin und Stolpe auf Usedom.
1991
das Schloss Mellenthin ist Gemeindeeigentum.
2001
Familie Fidora Eigentümer

Schlossgebäude Ansichten

Schlossgebäude Entwicklung von 2002 bis 2014

Schloss Werbung 2023

Gutshof und Alte Schmiede

In einem Gebäude der Alten Schmiede ist eine Keramikwerkstatt:

Munitionsbergungsdient in Mellenthin

1991 - 2014 in der Zeitung

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Mellenthin

Flurnamen auf der Mellenthiner Feldmark

Funde in Morgenitz

Morgenitz Fund


Seltener Fund in Mellenthin