Die Stadt Bad Doberan und ihre Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. April 2025, 17:11 Uhr
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Stichtag |
---|---|---|
1623 | 120 | |
1790 | 900 | |
1818 | 1.177 | |
1830 | 2.210 | |
1875 | 3.827 | |
1879 | 4.500 | |
1880 | 3.950 | |
1894 | 4.349 | |
1933 | 5.790 | |
1939 | 7.563 | |
1945 | 15.000 | 1.5. |
1950 | 11.646 | 31.8. |
1971 | 12.794 | 1.1. |
1981 | 12.481 | 31.12. |
1988 | 12.358 | 31.12. |
2011 | 11.325 | |
2015 | 12.107 | |
2020 | 12.755 | |
2022 | 12.954 | |
2023 | 13.105 |
Schulen/Bildungswesen
Chronologie Schulwesen
Bürger/Stadtschulen
Das Rektorhaus am Kamp
- (von Dr. Rewaldt - Ostsee-Zeitung, September1987 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Das Haus Am Kamp 13 wurde um 1800 von Severin erbaut.
- Es war ursprünglich als „Reetorthaus" oder „Cantorhaus" im Besitz der Kirche.
- Hier wohnten also die Lehrer des Ortes, um 1313 der Kantor und Organist Haßkarl und der Schullehrer Schwemer, übrigens die einzigen Vertreter der Volksbildung im Flecken Doberan, der damals etwa 1400 Einwohner zählte(Auf dem Alten Friedhof an der Klostermauer befindet sich ein Grabstein mit der Inschrift "Hier ruhen in Gott Cantor Friedrich Schwemer und die Gattin Sophie Schwemer geb. W..."
- Hier wurde auch Unterricht abgehalten und zwar bis 1851.
- Zum Anwesen gehörte anfangs ein großer Garten auf der Südseite, der 1823 mit Vorteil gegen ein Stück Acker bei Stülow und ein Stück Wiese bei Rethwisch eingetauscht wurde.
- Der Großherzog brauchte das Gelände im Zentrum des Ortes für die Anlage des Springbrunnens mit dem wasserspeienden Schwan, der dem Platz fortan den Namen gab: Fontänenplatz (heute Karl-Marx-Platz).
- Nach dem Umzug der Schule in ein neues Gebäude wurde das Rektorhaus meistbietend versteigert. Auf der Aktion zeigten sich die Interessenten jedoch recht zurückhaltend, und so wurde die Prozedur einige Zeit später noch einmal wiederholt.
- Diesmal waren die Bieter großzügiger. Den Zuschlag erhielt Notar Otto für 3800 Taler Courant.
- Dienstländereien und Wiese wurden nicht mit verkauft, sondern „dem jüngst angestellten Rector vocationsmäßig (funktionsgebunden) wieder eingeräumt".
- Trotzdem erhielt das Anwesen nun Büdnerrecht, was den Notar, der ohne Land weder eine Kuh noch ein Schwein halten konnte, allerdings nicht glücklich machte. * Schon 1854 verkaufte er an den Kaufmann J. Chr. Becker. Der kam besser zurecht.
- Einige Jahre später wurde auf der linken Seite ein Flügel angebaut, der die ausgewogenen Proportionen des klassizistischen Baus leider erheblich beeinträchtigte.
- Becker, später Hoflieferant, starb 1900.
- Im Besitz seiner Nachkommen blieb das Haus bis 1935.
Recherche Stadtarchiv Bad Doberan zu den Anfängen des Schulunterrichts
- Stadtarchiv Bad Doberan, Recherche - öffentliche Schule zu Doberan vom 17.01.2014
- Akte 460 (1822-1834): Blatt 1b: Ehren-Superintendent Kleiminger und der Ehren-Präpositus Röper wurden 1823 in Ludwigslust beim Großherzog empfangen:„1. für die „große Menge schulfähiger Kinder die Anzahl von nur 2 Lehrern zu gering ist.“ Die beiden Lehrer, der Küster und der Cantor, geben nur die und höchst unentbehrliche Bildung...“ Vorschläge zur Verbesserung der dürftigen Lage: Vereinigung der Küster und der Cantorschule; Einstellung eines dritten wissenschaftlich gebildeten, studierten Mannes, dem das „Directorium“ zu übertragen ist. Doctor Reinecke ....Beide Schulen sind überhäuft mit Kindern
- Blatt 5 (1824) : die hiesigen Schulen sind jetzt im Winter durch die schnelle Vergrößerung des Ortes überfüllt... (Cantor bejahrt und schwächlich; Lehrerin der Industrieschule nach dem Wochenbett zu schwach...). Vorschlag:
- Cantorschule, nur Knaben, die schon lesen können...
- Schullehrer Schwemer unterrichtet alle Mädchen, sobald sie lesen können.
- zu seiner Frau, in die Industrieschule kommen, in den Nachmittagsstunden, diejenigen Mädchen, die eine Anweisung im Stricken, Nähen und Spinnen zu erhalten wünschen.
- Die ABC- und „Lautirkinder“ beiderlei Geschlechts erhalten einen eigenen Lehrer, der sie in der großen, nach Süden liegenden Schulstube unterrichtet, und außer einem Wohnzimmer, nebst dem nötigen Holze, die Hälfte des von seinen Schülern eingenommenen Schulgeldes erhält; außerdem noch seine Kost von dem Mädchenlehrer Schwemer, oder ... Kostgeld...
- In dem Genehmigungs-Schreiben des Großherzogs vom 31.10. 1825 steht, dass der Seminarist Johann Hoofe als Gehilfe und Unterlehrer bestimmt wird.
- Blatt 14: der Bademeister Mühlenbruch biete sein Haus als Schulhaus zum Kauf an; Ablehnung durch den Großherzog, Ludwigslust, 1831; Tendenz zum Neubau(an Ehrenpräpositus Crull).
- Blatt 16: „Plan zur Verbesserung des Schulwesens in Doberan“ von F. Crull, 1832 (Verlegung der Schule in die Mitte des Ortes, Anstellung von Lehrern, Unterschule, Cantorschule, Küsterschule, Rectorschule, Candidatenschule, Schulgeld, Schulkasse). Schulordnung für die öffentliche Schule des Fleckens Doberan vom 26.Septem-ber 1834, bestehend aus 112 Paragrafen. Allgemeine Grundsätze zur Verbesserung des Schulwesens; verschiedene Verzeichnisse der Familien mit schulpflichtigen Kindern.
- Akte A 605 (1835-1851): Nach dem (vom Großherzog genehmigten) Regulativ vom 24.03.1847 sollten die Schüler, wie folgt, eingeteilt werden (Blatt 147):Es sollte neben der Elementarklasse eine Unterschule und eine Bürgerschule eingerichtet werden. Die Kinder werden mit 6 Jahren zu Ostern eingeschult und besuchen zwei Jahre lang die Elementarklasse. Der Unterricht fand in der gemieteten Schulstube im Hause des Weißgärbers Müller statt. Ab dem 3. Schuljahr sollten sie dann entweder auf die Unter- oder die Bürgerschule gehen. Die Schüler der „Unterschule“ werden weiterhin im Küsterhaus unterrichtet. Die Kinder der Bürgerschule sollen künftig im neuen Schulhaus (heute: „Kornhaus“) untergebracht werden. Die Trennung wurde herbeigeführt, weil Kinder aus armen Verhältnissen im Sommerhalbjahr gearbeitet haben. Sie konnten aufgrund der vielen versäumten Schulstunden mit den Kindern, die regelmäßig die Schule besuchten, nicht mithalten (sinngemäße Wiedergabe).
- Blatt 148: Mit Schreiben vom 10.04.1847 teilte Präpositus Crull dem Baurath sinngemäß mit, dass die Lehrer und Schüler in größter Verlegenheit sind. Die Klassen befinden sich in dem neuen Schulgebäude – es sind jedoch keine Aborte vorhanden. Bereits vor 8 Tagen hatte er dies dem Landbaumeister gemeldet. Abschließend bittet er darum: „...gütig zu beschleunigen so sehr als irgend möglich – In vorzüglicher Hochachtung ...“
- Blatt 153: Die Elementarklasse soll versuchsweise in den Saal des Schulhauses verlegt werden (hinreichende Erwärmung des Saales? Zusätzliches Heizmaterial nötig), Sept. 1849
- Blatt 155: Ab Michaelis 1850 soll ein zweiter Lehrer, ein Literat, als Conrector angestellt werden; oder ein Kandidat der Theologie...
- Es sollen zukünftig drei sogenannte Oberklassen eingerichtet werden:
- Rectorklasse für Knaben (1. Klasse)
- Klasse des Conrectors für Knaben und Mädchen (neu eingerichtete 2. Klasse)
- Gründung einer Privatklasse aus der die Schüler in die Klasse des Conrectors übertreten dürfen bzw. versetzt werden können.
- A 056 (1840-1879) Blatt 92: In dem Schreiben der Großherzoglich Mecklenburgischen Kammer vom 30. März 1847 an die Beamten zu Doberan steht: „Die Beamten zu Doberan haben das dortige völlig fertige Schulhaus dem Schulvorstande zu überweisen damit dasselbe von Ostern d. J. in Gebrauch genommen werden kann und von solcher Ausrichtung innerhalb von 14 Tagen zu berichten. Die Disposition über die Lehrerwohnung hat die Großherzogliche Landesregierung sich vorbehalten und wegen des zu erbauenden Stallgebäudes wird eine Localrecherche ... vorgenommen werden.“
- Blatt 114: hier werden die im Jahre 1851, an der Schule im Flecken Doberan angestellten Lehrer aufgezählt:
- der Rector Mozer
- der Conrector Mau
- der Cantor Hagen
- der Organist Ritter
- der Lehrer Beck
- Akte A 471 (1870-1878): Aus dem Lageplan und der Versicherungspolice könnte man ableiten, dass auch im Jahre 1871 im Kornhaus und im Küsterhaus unterrichtet worden ist. Der Kantor wohnte zu der Zeit im späteren „Schuldienerhaus bzw. Hausmeisterhaus (siehe Lageplan). Im sogenannten „Blasorchesterhaus“ wurde das Brennmaterial (Torf und „Knüppelholz“) gelagert.
i. A. Andrea Gläwe
Bemerkungen zu Akte 605 (1835 bis 1851) im Stadtarchiv Bad Doberan(Recherche von Andrea Gläwe:
- Es gab eine private Schule (Pastor Glaevecke?) mit ca. 80 Schüler.]
- Das Gebäude „vor der Brauerei“ (Kornhaus) wurde als Trainieranstalt bezeichnet. Vermutlich wurden hier die jungen Pferde trainiert, die in Doberan gezüchtet worden sind. Die Trainieranstalt soll nach Redefin verlegt werden (Verweis: LHA Schwerin 2.26-1 Kabinett II, Akte 696. „Errichtung einer Pferde Trainieranstalt in Doberan und Anbauten daran, 1827 bis 1845“).
- Vorher wurde das neue Küsterhaus (gegenüber der Kirche) genutzt, aber auch verschiedene Räume in Privathäusern für den Unterricht der Kinder angemietet. Die Schülerzahlen wuchsen jedoch kontinuierlich an, sodass die räumliche Situation („Schullocale“) sehr unbefriedigend war.
- Man erwog daher entweder einen Neubau oder die Übernahme eines Gebäudes, welches zum Domanium gehörte und für den Schulbetrieb genutzt werden durfte.
- Damit wurde der Schulbetrieb etwas mehr in den Bereich der Domanial- und Fleckenverwaltung verlagert und lag nicht mehr ausschließlich in den Händen der Kirche. (siehe auch „Aus der Chronik der regionalen Schulgeschichte in Doberan“)
- Lehrer waren anfangs der Kantor, der Organist, der Küster und der Pastor. Später wurde ein Rector eingesetzt. Präpositus Crull regelte die Organisation und die Schulverwaltung und stand in regem Schriftwechsel mit Schulrath Meyer und dem Großherzoglichen Amt in Schwerin.
- Es wird auch Präpositus Röper erwähnt sowie das alte marode Küsterhaus, dass gleichzeitig als Schulgebäude genutzt wurde. Es befand sich im Küstergang (zwischen der heutigen Mollistraße und dem Ziegenmarkt).
- Die Büdnerei-Besitzer mussten für den Schulunterricht ihrer Kinder ein jährliches Schulgeld an den Schulvorstand zahlen (um 1710 war das ggf. mit dem „Vierzeitengeld“ gleichzusetzen???). Aus diesem Geld und dem Schulgeld der anderen Familie, die ohne Grundbesitz waren, wurden die Unkosten der Schule, z.B. Beschaffung von Heizmaterial, Lehrergehalt, bezahlt.
- Auszüge aus dem Regulativ von 1847: „Die Heizung und Reinigung der Schulstuben und Gänge in dem neuen Schulhause hat ... der zweite Lehrer unentgeltlich zu übernehmen.“ (§ 15 des Regulativs)
- Zum Heizmaterial steht dort: „Hau- und Bereitelohn sowie die Kosten der Anfuhr werden aus der Schulcasse bestritten.“ (§ 17 des Regulativs)
- Der ... Rector der Schule erhält eine Dienstwohnung in dem neuen Schulgebäude;
- Eine Garten-Parcele bei dem Schulgebäude.“ (§ 18 des Regulativs).
- Anzahl der Schüler (Blatt 128 und 142) :
- 1845 550 Schüler
- 1846 594 Schüler
- Am Jungfernberg auf dem Schützenplatz gab es eine private Bildungseinrichtung, die Steinmannsche Erziehungsanstalt. Untergebracht war die Einrichtung in der "Burg", dem späteren Handwerkerhaus. An der Klostermauer befindet sich eine Grabplatte mit der Inschrift "Madame Steinmann 1744-1827
Geschichte der Schulen Doberans Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm
- (von Peter Gerds - Ostsee-Zeitung, März 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- „Ohrfeigen ist strenge untersagt"
- (In einer alten Schulordnung aus dem Jahr 1841 geblättert)
- Bad Doberan. In der „Schulordnung für den Flecken Doberan" von 1841, die in der Universitätsbibliothek Rostock vorliegt, ist über den Abschnitt Schulzucht und Erziehung auch genau festgelegt worden, welche Strafen nach dem Gesetz angewendet werden durften.
- Nach einem Verweis, erst unter vier Augen, dann vor der ganzen Klasse, der darauffolgenden „Absonderung des Schülers von den übrigen", dem Nacharbeiten und Nachsitzen kam erst die körperliche Züchtigung, mit einem „Stäbchen“, wie geschrieben steht. Das Austeilen von Ohrfeigen war streng untersagt.
- Sollte es jedoch einmal anders kommen und ein Lehrer sich vergessen, so machte der Schulvorstand Anzeige. „Auch dem Vater oder Vormunde des verletzten oder mißhandelten Kindes steht es frei, sich an die Regierung zu wenden, welche dann entweder ein Disciplinarverfahren oder eine gerichtliche Untersuchung verfügen wird."
- Gehorsam und Ehrerbietung, Ordnung, Aufmerksamkeit, Fleiß, Reinlichkeit, Verträglichkeit, Wahrhaftigkeit, Schamhaftigkeit und Anstand sowie Bedächtigkeit waren zehn Gesetze für die Schüler.
- Unter Verträglichkeit hieß es: „Necke, schlage und stoße deine Mitschüler nicht, meide jede gehässig Angeberei, lebe mit Allen in Frieden und Freundschaft, hilf und diene gern jedem, wenn du ihm mit irgend etwas auf erlaubte Weise helfen kannst."
- Wenn ein Schüler die erste Klasse mit 13 oder 14 Jahren in Doberan verließ, dann hatte er sich gründlich auf die Konfirmation vorbereitet, war mit Katechismus und dem hauptsächlichen Inhalt der biblischen Bücher vertraut. Neben dem Lesen war es der deutsche Sprachunterricht, der die Kinder mit ihrer Muttersprache vertraut machen und sie in die Theorie der Sprache einführen sollte.
- Im Fach Rechnen wurde die Bruchrechnung beendet und mit der „Lehre von den Proportionen“ begonnen. Bei der Geometrie war vorgegeben: „Alle diejenigen Sätze sind in ihren Folgerungen mit besonderer Ausführlichkeit durchzunehmen, welche eine Anwendung im Leben finden, und was Handwerker zur Ausübung ihres Geschäftes bedürfen."
- Im Fach Weltkunde ging es hauptsächlich um die Geographie Europas und um Biografien berühmter Männer, „durch deren Wirken die Völker zu bedeutenderer Entwickelung geführt werden", Ferner gab es Zeichnen,- Schreiben und Gesang.
- Vergessen wurde natürlich nicht der Passus über die Eltern und deren Pflichten in Beziehung auf die Schule, und recht umfangreich waren zudem die Aufgaben der Schulbehörden gefaßt. Großen Wert legte man dabei auf einen ordentlichen Zustand und die Erhaltung des Schulgebäudes(PETER GERDS)
Aus der Bad Doberaner Schulgeschichte (Folge 12)
- (von Hermann Langer - Ostsee-Zeitung, Februar 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Vom Aufstieg und Fall der Stadtschule zur Nazizeit
- „Jugend bedeutet immer Zukunft", schrieb 1938 der Regionalhistoriker Sebastian Heißel. Er würdigte die Maßnahmen des Nationalsozialismus zur „Neugestaltung“ des Volksschulwesens, „sowohl innerlich wie äußerlich".
- Zu diesem Zeitpunkt war an der Stadtschule die Zahl der Schulkinder von 550 im Jahre 1933 auf 617 angestiegen. Zur inneren „Neugestaltung" gehörten z. B. die Wiedereinführung der autoritären Schulverwaltung, der Übertritt der Mitglieder des Lehrervereins in den NS-Lehrerbund und die Erteilung des Unterrichts nach nationalsozialistischen Erziehungsgrundsätzen.
- Am 14. Februar 1936 brachte die „Mecklenburgische Schulzeitung" einen Erfahrungsbericht des neuen Rektors, nach dem in allen Fächern einschließlich Religion die Notwendigkeit des Luftschutzes behandelt wurde.
- Am 30. Januar war anläßlich des Jahrestages der „Machtübername" die zum Preis von 37,60 RM erworbene HJ-Fahne gehißt worden, weil jetzt über 90 Prozent der 10- bis 14jährigen dem Jungmädelbund bzw. dem Deutschen Jungvolk angehörten. Auch am Gymnasium und an der privaten höheren Mädchenschule war die Mehrzahl der Schülerschaft von der HJ vereinnahmt. Am 19. März 1937 beging die höhere Mädchenschule ihr 100. Jubiläum.
- Probleme gab es vor allem bei der äußeren „Neugestaltung" der städtischen Volksschule, die wieder einmal aus den Nähten platzte. Der Bürgermeister Karl Heinz Albrecht plante einen Neubau, der auf dem Gelände der ehemaligen Superintendentur zwischen Kamp und Bach errichtet werden sollte. Vorgesehen war auch der Bau einer Fest- und einer Turnhalle. Als Projektant empfahl sich erneut Chefarchitekt Hanns Dustmann, der das Modell für die Adolf-Hitler-Schule in Heiligendamm entworfen hatte. Doch aufgrund der Kriegsvorbereitungen, die immense finanzielle Mittel verschlangen, mußte das Projekt immer wieder verschoben werden.
- Im Krieg schrumpfte die Schulkapazität immer mehr zusammen, während die Zahl der Schüler durch den Zuzug von Rostocker Kindern aus bombengeschädigten Familien zunahm. So mußten von Mai bis Oktober 1942 das Hauptgebäude der Stadtschule einem Stab der Flak zur Verfügung gestellt werden.
- Vergeblich forderten Stadt und Schule immer wieder den Neubau. Zusätzlich bezogene Räume im Großherzoglichen Palais und die Schaffung neuer Klassenräume im Hintergebäude des Prinzenpalais reichten nicht mehr aus. Da auch das Gebäude der höheren Mädchenschule von der Wehrmacht belegt worden war, mußte der „Notstand" erklärt werden.
- Bis 1944 wuchs die Stadtschule „auf einige 30 Klassen" an, wie ein Augenzeuge berichtete, mußten doch auch Flüchtlingskinder aus dem Osten aufgenommen werden.
- Schließlich wurde sie in eine Knaben- und eine Mädchenvolksschule geteilt, die von Rektor Friedrich Bauch bzw. von Konrektor Walter Kittmann, Ortsgruppenleiter der NSDAP, geleitet wurden.
- Nachdem im Januar 1945 die Schulen wegen der Belegung durch Flüchtlinge geschlossen worden waren, wurde der Unterricht im März und April noch einmal provisorisch aufgenommen. Doch jetzt gerieten auch sie in den Sog des untergehenden 3. Reiches, das die Zukunft der Jugend skrupellos aufs Spiel gesetzt hatte.
Schulchronik Doberan
- Zeitzeugenbericht von Erika Westendorff über ihre Tätigkeit als Lehrerin an der Pestalozzi-OS:
- Schuleinzugsgebiete von Bad Doberan 1964:
Doberans Schulen:
Das Gymnasium Fridericum Francisceum
sonstige Schulen und Einrichtungen
Berufsschule
Hilfsschule
- Bau der neuen Hilfsschule am Bollhäger Weg 1979/80
- Rolf Dietze als Vorsitzender des Rates des Kreises Bad Doberan bei der Grundsteinlegung 1979
Schulspeisung
Kindergärten
- 1965:
- 1969:
- 1977:
- 1980:
Bad Doberan zur DDR-Zeit
Bauvorhaben
- Geschichte des Wirtschaftsgebäudes des Klosters nach 1945
- Ausstellung der Bad Doberaner Möbelwerke 1978 auf der Leipziger Messe
- "Vitakost"(Großküche, vorw. zur Schulspeisung)
- Wohnungsbau in Bad Doberan
Gemeinschaftsaktionen/Sonstiges
*Sonstiges
- Amtsgebäude 1983:
- Programm des Kreiskulturhauses 1977(ehem. Lindenhof)
- Versorgung 1965
- Gemüsezüchtung !976/77
Jugendarbeit in der DDR
- 1960:
Doberaner Pionier Schalmeien Kapelle um 1960(Kapellmeister Siewert, links Sohn Wilfried, rechts Peter Becker)
- 1966:
- 1969:
- 1970
- 2010
- 1974
- 1978
- 1979
- 1980
- 1982
- 1984
Wirtschaft
Gewerbe ab dem 19.Jh.
- Gewerbeverzeichnis des Jahres 1897, ergänzt mit allen gewerblichen Telefonbucheinträgen bis 1932. Letztere sind durch einen Stern gekennzeichnet.:
Hotels
- Hotel Kurhaus (Tel.: 4) Am Kamp 28,
- Hotel zum Erbgrossherzog (Tel.: 202) Alexandrinenstraße 12,
- Hotel Lindenhof (Tel.: 8 ) Am Kamp 6,
- Hotel Mecklenburger Hof - Inhaber Lucie Jeß (Tel.: 34) Neuer Markt 13,
- Hotel zum Schwan (Tel.: 555) Alexandrineplatz 3
- Ostseebad Heiligendamm G.m.b.H. (Tel.: 3, 49, 64) Heilgendamm im Kurhaus
Gasthöfe und Restaurants:
- Berg Helmut „Gasthaus Buchenberg“ (Tel.: 213),
- Boye August „Stadt Rostock“ (Tel.: 179) Markt 10,
- Teßmann R. „Glashäger Quellental“ (Tel.: 207),
- Kaphingst Friedrich „Bahnhofswirt“ (Tel.: 235),
- Köhn Heinrich „Brandt's Höh“ (Tel.: 113),
- Kramm C. „Zur Klause“ (Tel.: 76) Kröpeliner Straße 12
- Lebzin W. (Tel.: 102) Tempelberg
- Peters Martin „Café Peters“ (Tel.: 290) Am Kamp 28
Erholungsheime:
- Haus Gottesfrieden (Tel.: 70) Alexandrinenplatz 5(Frau Hartwig)
- Kindererpflegeheim Hamburger Hof (Tel.: 268) Heiligendamm,
- Stahlbad (Tel.: 32) Bahnhofstraße
- Tabea Erholungsheim (Tel.: 257) Hiligendamm
Ärzte:
- Bausamer Dr. (Tel.: 60) Alexandrinenstraße 22,
- Gade Dr, Curt (Tel.: 26) Dammchaussee 7,
- Henke Carl Zahnarzt (Tel.: 171) Bismarckstraße 12,
- Prösch Dr. (Tel.: 234) Am Kamp 19
- Schultz Dr. E. Jul. Zahnarzt (Tel.: 155) Kröpeliner Straße
- Skrodzki Dr. (Tel.: 240) Am Kamp 4
- Willbrandr Dr. (Tel.: 129) Bismarckstr. 3
- Witt Dr. F. C. (Tel.: 44) Dammchaussee 34
Apotheken:
- Hofapotheke (Tel.: 217) Am Kamp
Automobile Reparaturwerkstätten:
- Jörend W. (Tel.: 558),
- Meister Paul (Tel.: 168) Alexandrinenstraße 4
Automobilvermietungen:
- Brott Heinrich (Tel.: 554) Neue Reihe 12
- Mielke Gustav (Tel.: 528) Paul-Friedrich-Straße
- Russ Heinrich (Tel.: 503),
- Töpper Albert (Tel.: 103) am Kurhaus
Bäcker:
- Carlson,
- Fischer Otto (Tel.: 146) Alexandrinenstraße 14,
- Frahm Hans (Tel.: 544) Neue Reihe 33,
- Gienus,
- Gratopp,
- Kleinow Friedrich (Tel.: 518) Neuer Markt 1
- Kuhlmann K. Hofbäckermeister (Tel.: 274) Baumstraße 17,
- Techentin (Tel.: 507) Schützenplatz
Bankgeschäfte:
- Commerz- und Privatbank Aktiengesellschaft Abteilung Doberan (Tel.: 511) Alexandrinenplatz 4,
- Doberaner Sparbank e.G.m.b.H. (Tel.: 546) Kamp 21,
- Mecklenburgische Depositen- und Wechselbank Depositenkasse Doberan (Tel.: 182) Kamp 10,
- Mecklenburger Genossenschaftsbank Doberan (Tel.: 22)
- Städtische Sparkasse (Tel.: 515)
Baugeschäfte:
- Carlson H. & Sohn (Tel.: 291) Kamp 2,
- Elbrecht Fritz (Tel.: 192) Kamp 5,
- Fahs W. (Tel.: 286) Kollbruchweg 1,
- Uplegger Rudolf (Tel.: 220) Kamp 9
- Wassermann Oskar (Tel.: 107) Doberweg 8
Bier Brauereiniederlagen:
- Vereinsbrauerei Mecklenburger Wirte A.G. zu Lübz Niederlassung (Tel.: 280)
Bierverleger:
- Mahn & Ohlerich (Tel.: 24) Am Markt 12,
- Possehl Karl (Tel.: 517)
Böttcher:
- Beese J. Neue Reihe 30,
Buchbinder:
- Dunkelmann
Buchdruckereien:
- Lück Albert (Tel.: 262) Alexandrinenstr. 14,
- Michaelis Alex (Tel.: 277) Neuer Markt 5
Buchhandlungen:
- Bitter Johannes (Tel.: 161) Poststraße 3,
- Rosenberg Heinrich
Buttergroßhandlungen:
- Molkerei Genossenschaft Doberan-Rethwisch (Tel.: 51)
Dachdeckungsgeschäfte:
- Kleinow,
- Klöcking (Tel.: 189) Neue Reihe 6,
- Vanheiden (Tel.: 288) Parkentiner Weg
Drogen und Farbwaren:
- Finger Werner (Tel.: 529) Alexandrinenstraße 3,
- Lippert Max (Tel.: 521) Am Kamp 15
- Staedt Ernst (Tel.: 295) Poststraße 5
Eisenwaren:
- Giebel Paul (Tel.: 256),
- von Iven Otto (Tel.: 26),
- Meister F.,
- Meyer C.
Fabriken:
- Chemische Werke Doberan m.b.H. (Tel.: 557),
- Doberaner Senffabrik Otto Redelstorrf (Tel. :524) Markt 2,
- Fischer Maschinenfabrik (Tel.: 172) Jungfernstraße 4
- Ruß Heinrich Wagenbau (Tel.: 503) Kröpeliner Straße 17
Fahrradhandlungen:
- Dethloff Willi (Tel.: 167),
- Meister Paul (Tel.: 168),
- Wullenbäcker
Färberei:
- Meyer
Feinkosthandlungen:
- Beese Johanna (Tel.: 23) Alexandrinenstraße,
- Holst Johannes (Tel.: 28) Poststraße 7
Fleischereien:
- Ahrens (Tel.: 193) Markt 9,
- Gratopp C. (Tel. 239) Ziegenmarkt 4
- Hartmann Emil (Tel.: 181) Lettowsberg 17,
- Lorenz Paul (Tel.: 40) Marktstraße 11,
- Lüth Alfr. (Tel.: 178) Querstraße 3
- Meyer Fritz (Tel.: 181) Lettowsberg 17,
- Schröder Karl (Tel.: 194) Baumstraße 20,
- Spierling Otto (Tel.: 533) Paul-Friedrich-Straße
- Timm H. (Tel.: 186) Alexandrinenstraße,
- Vanheiden Wilhelm (Tel.: 140) Parkentiner Weg 8a
- Werner Paul (Tel. 189) Paul-Friedrich-Straße
Friseurgeschäfte:
- Ahrens,
- Behrens,
- Duncker,
- Eggers,
- Hintze,
- Holm,
- Ohde,
- Selck
Fuhrgeschäfte:
- Eichstädt Heinrich, Kröpeliner Straße
- Peters Heinrich (Tel.: 142) Paul-Friedrich-Straße (?),
- Scharen W.,
- Schümann P. Fr. (Tel.: 527) Friedrich-Franz-Straße,
- Timm C. (Tel.: 153) Dammstraße 14
- Vetter Otto (Tel.: 219) Rostocker Straße 1,
- Weltz Chr. (Tel.: 183) Am Kamp 7
Gärtnereien:
- Behrens Conrad (Tel.: 583) Neue Reihe 14,
- Bobsin Hermann (Tel.: 500) Dammstraße 2,
- Schmidt Max (Tel.: 190) Kröpeliner Straße 1,
- Stein A.,
- Weeger K. (Tel.: 190) Kröpeliner Straße 1,
- Westphal
Gasanstalten:
- Doberaner Gasanstalt (Tel.: 45)
Getreidehandlungen:
- Meyer Carl (Tel.: 17) Neue Reihe 2
Glaser:
- Havemann Carl (Tel.: 250),
- Susemihl Carl (Tel.: 252) Alexandrinenstraße 6
Glas und Porzellanwaren:
- Bartsch
Handelsvertretungen:
- Drefs Heinrich (Tel.: 258)
Haushaltswaren:
- Westendorf Heinrich (Tel.: 248) Am Kamp
Holzsägewerke:
- Krüger Heinrich (Tel.: 9),
- Uplegger R.
Holzwarenfabriken:
- Mecklenburgische Holzwaren-Industrie (Tel.: 163)
Huthandlungen:
- Domke Reinh.
Immobilien und Hypotheken:
- Drefs Heinrich (Tel.: 258) Kastanienstraße 3,
- Tiedtke Otto & Co (Tel.: 504)
Klempner:
- Feiertag Wilhelm (Tel.: 522) Neue Reihe 10,
- Hamann Heinrich (Tel.: 184) Querstraße 6,
- Meister Paul (Tel.: 168) Alexandrinenstraße 3
Kohlenhandlungen:
- Bull Conrad (Tel.: 110) Alexandrinenplatz 2,
- Schwarz Bernhard G.m.b.H (Tel.: 176) Neue Reihe 17,
- Trost Otto (Tel.: 89)
Kolonialwaren:
- Beitzer,
- Boldt Friedr. (Tel.: 158) Lindenstraße 2,
- Bull Johannes (Tel.: 195) Neue Reihe 28,
- Eggers Heinr. (Tel.: 79) Am Kamp 3,
- Erdmann Nachf. Wilh. (Tel.: 169) Neue Reihe 3,
- Hamann Friedrich,
- Hameister Friedrich (Tel.: 101) Althöferweg 8,
- Heinrich Franz (Tel.: 169) Neue Reihe 3,
- Jöhrend Richard (Tel.: 157) Alexandrinenstraße 8,
- Kohl Wilh. (Tel.: 27) Alexandrinenstraße 18,
- Meyer Wwe. J.H. (Tel.: 125) Am Markt 7,
- Meyer Paul (Tel.: 253) Jungfernstraße 6,
- Schütt Heinrich,
- Schultz Karl Großhandel (Tel.: 541) Markt 6
- Stahl Albert (Tel.: 32),
- Thams & Garfs Kaffeelager (Tel.: 120) Poststraße 4,
- Trost Otto (Tel.: 89) Poststraße 9,
- Westendorf Heinrich (Tel.: 248) Am Kamp
Konditoreien:
- Allwardt M.,
- Müller Otto (Tel.: 227) Am Kamp 8,
- Peters Martin (Tel.: 290)
Korbmacher:
- Falkenthal O.,
- Hamann H.
Kupferschmiede:
- Steusloff Otto (Tel.: 126) Kröpeliner Straße 6
Kurzwaren und Porzellan:
- Giebel Paul (Tel.: 256),
Malergeschäfte:
- Brusch,
- Finger H. Marienstraße 3,
- Finger O.,
- Havemann Karl (Tel.: 250) Bismarckstr. 4,
- Knittel Albert Hofdekorationsmalermeister,
- Kutzbach,
- Rosenow Richard (Tel.: 151) Lindenstraße 7,
- Stubbe
Manufaktur- und Modewaren:
- Dowe Herm.,
- Pentzin Carl,
- Kaufhaus Friedrich Reißmann (Tel.: 519) Poststraße 4,
- Schultz Louis (Tel.: 210) Poststraße 6,
- Wittenburg Carl (Tel.: 255) Alexandrinenstraße 3
Maurergeschäfte:
- Gading Albert (Tel.: 55) Am Kamp 20
- Gading Albert (Tel.: 55) Bismarckstraße
Mineralquellen:
- Mineral Quelle Glashagen G.m.b.H (Tel.: 13)
Möbelhandlungen:
- Rowoldt J.,
- Urban
Mühlen:
- Tessin M. (Tel.: 253)
- Schönfeldt Georg Stadtmühle (Tel. 233)
Obst und Gemüse:
- Laarz Gustav (Tel.: 117) Am Kamp 9,
- Vick Otto (Tel.: 510) Küstergang 8
Papier und Schreibwaren:
- Ziemssen,
- Heinrich Nachf.
Photographen:
- Beckmann A & Co. (Tel.: 292) Alexandrinenstraße 4,
- Bockhold Hanna,
- Fischer,
- Voss
Putzgeschäfte:
- Hildebrandt,
- Schaffer Frl.
Radioapparate und Zubehörteile:
- Lebzien Fritz (Tel.: 102)
Rechtsanwälte:
- Barten Ernst (Tel.: 553) Am Kamp 15
- Knaack und Scheven (Tel.: 164) Poststraße 7,
- Lente (Tel.: 145) Poststraße 1,
- Roloff Dr. L. - R.A. & Notar (Tel.: 31) Am Kamp 7,
- Scheven Karl (Tel.: 516) Dammchaussee 7
Schlosser:
- Dethloff W. (Tel.: 167) Alexandrinenstraße 17,
- Flint R. (Tel.: 130) Markt 3
- Meister Frdr. (Tel:: 167) Alexandrinenstraße
Schmieden:
- Gaedeke A. (Tel.: 196) Paul Friedrichstr. 6**,
- Henning,
- Schlottmann,
- Steußloff
Schuhwarenhandlungen:
- Beese J.,
- Boock Ernst Am Kamp 11,
- Heinck Wwe., Niebelschütz E., Trost M.
Speditionsgeschäfte:
- Budde Heinr. Spedition und Möbeltransporte (Tel.: 197);*
- Scharen Wilh. (Tel.: 197) Rostocker Straße 3
Stellmacher:
- Schröder, Stark Ch., Warnow
Tapezierer:
- Frahm,
- Kadow,
- Krink,
- Sengebusch W. (Tel.: 282) Neue Reihe 22,
- Tielck
Tiefbaugeschäfte:
- Krüger Heinrich (Tel.: 9) Fr. Franz Str. 1
Tierärzte:
- Eichbaum (Tel.: 177) Friedrich-Franz-Straße 4,
- Voß G. (Tel.: 508) Am Kamp 11
- Wiechert (Tel.: 198) Althöfer Straße 4
Tischler:
- Grüder,
- Klöcking,
- Krüger,
- Meyer,
- Peeck,
- Pentzien,
- Schütt,
- Vick Carl,
- Warkentin
Töpfereien:
- Hagemeister Fritz,
- Müller A.,
- Müller C.,
- Pfleger Alfred,
- Plese Hermann,
- Tarlarczyk Peter,
- Trost Paul
Uhrmacher:
- Biemann Otto (Tel.: 279) Alexandrinenstraße 1,
- Bobsin H.,
- Drögmöller,
- Hamann H.,
- Lange Wwe.
Vereine:
- Golf-Klub (Tel.: 552) Heiligendamm
- Konsumverein für Rostock und Umgebung (Tel.: 156) Baumstraße,
- Verkehrsverein Bad Doberan (Tel.: 57) Kamp 10
Vertreter:
- Possehl Karl (Tel.: 517) Schützenplatz 3
Waschanstalten:
- Reimann A. (Tel.: 139) Buchenberghof,
- Sauer Hermann (Tel.: 525) Bergstraße 6
Wäsche und Weißwaren:
- Bitz Georg Leinenwaren (Tel.: 532) Alexandrinenstraße 8,
- Epping Paul
- Woelker Hch. (Tel.: 57) Kamp 10
Wasserwerke:
- städtische Wasserwerke (Tel.: 534)
Zeitungen:
- Doberaner Nachrichten (Tel.: 277)
Zigarren und Tabak:
- Gauert,
- van Heiden,
- Jöhrend,
- Kurtius,
- Pegel C.,
- Schulmeister H.,
- Schwelgengräber
Zimmereigeschäfte:
- Elbrecht F. Zimmerei (Tel.: 58) Friedrich Franz Straße 1
- Faaß W. (Tel.: 286),
- Peters Wilhelm (Tel.: 58),
- Uplegger R. Am Kamp 9
*Doberan war nicht nur Kurort(Wolfgang Voß, Doberaner Jahrbuch 2000)
Gas- und Stromversorgung
Wasserversorgung
Landmaschinen aus Doberan
Sechs Landmaschinen aus Bad Doberan
- Eine Dreschmaschine mit Roßwerk und andere Geräte aus der Werkstatt Kähler
- (von Dr. K. Havemann - Ostsee-Zeitung, Juli 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Agrarwissenschaftlers Johann Heinrich von Thünen erwähnten wir die Maschinenausstellung, die als Bestandteil der 5. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte in Doberan vom 1. bis 9. September 1841 organisiert wurde.
- Auf dieser Ausstellung zeigte auch ein Maschinenbauer Kaehler oder Kähler (der Name wird in den Dokumenten unterschiedlich geschrieben) aus Doberan verschiedene Maschinen.
- Kähler stellte unter anderem eine „Dreschmaschine“, eine „Korn-Säemaschine“, eine „Häckerlingsmaschine“ und eine „Kornreinigungsmaschine“ aus. Die Dreschmaschine war für kleinere Bauernbetriebe gedacht, sie konnte mit einem Pferd betrieben werden, wozu ein sogenanntes Roßwerk diente.
- Es wird in dem amtlichen Bericht über die 5. Versammlung darauf hingewiesen, daß „in der Werkstatt des Herrn Kähler am Cröpeliner Wege“ ein weiteres Roßwerk zu besichtigen war.
- Die Tatsache, daß ein Doberaner Maschinenbauer 1841 sechs verschiedene Maschinen auf einer Ausstellung zeigte, läßt die Vermutung zu, daß der russische Schriftsteller Nikolai Leskow (1831 — 1895) nicht von ungefähr über einen Ingenieur Hugo Pektoralis schrieb, der zusammen mit nach Rußland eingeführten Landmaschinen nach dort kam und aus dem kleinen mecklenburgischen Städtchen Doberan stammen sollte. So steht es jedenfalls in der Erzählung „Der eiserne Wille“, in der die Lebensgeschichte des Hugo Pektoralis erzählt wird.
- Auf der Maschinenausstellung waren auch mehrere Pflüge zu besichtigen, unter anderem ein nach Entwürfen und Vorstellungen J. H. v. Thünens verbesserter mecklenburgischer Haken. Über diesen Haken heißt es in einem vorläufigen Bericht: „Der außerdem probierte Hakenpflug des Herrn Dr. v. Thünen ist bekannt wegen seiner sorgfältigen Construction und seiner guten Leistung. Er liefert eine reine, breite, gelockerte, gut umgelegte Furche, geht aber nur über eine Hand und muß mit Sorgfalt gestellt werden.“ Zur Enttäuschung seines Erfinders hat sich der „Thünensche Haken“, wie diese Konstruktion bezeichnet wurde, nicht durchsetzen können. Er wurde durch die Pflüge, die weit bessere Eigenschaften hatten, verdrängt. In den Bauernwirtschaften Mecklenburgs hat sich der „Mecklenburger Haken“ noch bis nach 1945 als Gerät zur Bodenbearbeitung erhalten. Er wurde vor allem wegen seiner guten Eigenschaf ten bei der Bodenlockerung bevorzugt.
- In Bad Doberan steht in einem Vorgarten in der Beethovenstraße noch solch ein gut erhaltener und gepflegter Haken, fast wie zu einer Ausstellung aufbereitet, der eine Vorstellung von den damaligen Bodenbearbeitungsgeräten vermittelt.
Klein- und mittelständische Unternehmen/Handwerk
Glashäger Mineralquellen
Kurzchronik „Glashäger“ (Quelle: Sens, Hofstädter, unveröff. Manuskript zum Buch "Glashäger")
- 1906 Hans von Blücher, Pächter der Landesdomäne Hof Glashagen, ließ im Quellental Bohrungen zur Gewinnung von Mineralwasser vornehmen.
- 1908 Gründung der Gesellschaft Mineralquelle Glashagen GmbH Doberan
- 1908 Errichtung einer 3,5 Km langen unterirdischen Kupferleitung vom Quellental nach Doberan zum heutigen Firmensitz.
- 1910 Erfolgreiche Anmeldung von „Glashäger Mineralwasser“ als Warenzeichen beim Kaiserlichen Patentamt
- 1914-1918(1. Weltkrieg) verstärkte Exporttätigkeit und Belieferung von Lazaretten
- 1939-1945(2. Weltkrieg) Mehrere Änderungen von Gesellschafterstrukturen der Glashäger Mineralquellen G.m.b.H mit dem Hauptanteil der Gerolsteiner Sprudel K. G.
- 1945 „Glashäger“ zunächst treuhänderisch und später unter Zwangsverwaltung der Stadt Bad Doberan unterstellt.
- 1950 Übertragung der Treuhänderschaft von der Stadt Bad Doberan auf den VEB Rostocker Brauerei (VEB Mahn & Ohlerich Rostock)
- 1950 „rechtskräftige“ Verstaatlichung und Überführung in „Volkseigentum“
- 1968 Gründung des „VEB Getränkekombinat ‚Hanseat’ Rostock“ mit Eingliederung des VEB Rostocker Brauerei als Stammbetrieb und dem Betriebsteil Glashäger Mineralquellen Bad Doberan
- 1982 Inbetriebnahme der Neubauanlagen und fünf neuerTiefbrunnen
- 1988 Wechsel zum VEB Greifenquell Rostock
- 1990/91 Glashäger Brunnen GmbH wird Tochterunternehmen der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG
- 2003 Übernahme der Geschäftsanteile durch die Brau + Brunnen AG mit Sitz in Dortmund
- 2005 Übernahme durch die Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG
Glashäger Brunnen sprudelt wie nie zuvor
Zurückgekehrter Eigentümer investiert erheblich
- (Ostsee-Zeitung, April 1991 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- BAD DOBERAN (ADN) Wie nie zuvor sprudeln in der Küstenkreisstadt Bad Doberan die traditionellen Glashäger Mineralquellen, Die Gesundheitsgetränke flössen allein im Januar in mehr als 3,5 Millionen Dreiviertel-Liter-Flaschen.
- „Das übertraf alle unsere Erwartungen", sagte Vertriebsleiter Bernd Strätz gestern.
- Richtig in Bewegung geraten ist die Glashäger Naturquelle, seit die rheinländische Gerolsteiner Gruppe 1991 die ursprünglichen Eigentumsverhältnisse wiederhergestellt hat.
- Der Betrieb war vor 42 Jahren entschädigungslos enteignet worden. Der zurückgekehrte Eigentümer hat inzwischen in erheblichem Umfang investiert. Die Absatzplanung sieht in diesem Jahr eine Steigerung um 70 Prozent auf 50 Millionen Füllungen vor.
- Der Marktanteil im Osten beträgt 6,5 Prozent.
- Abgesetzt wird bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg.
- Im Stammgebiet Mecklenburg-Vorpommern hält das Unternehmen einen Marktanteil von fast einem Drittel. Inzwischen ist die Glashäger Naturquelle durch zwei 71 Meter tiefe Brunnen zusätzlich angezapft worden.
Gasanstalt
Fuhrunternehmen
- Scharen
- Vetter
- Hameister
Neuanfang des Personen- und Gütertransportes nach dem Zweiten Weltkrieg in Bad Doberan
- (verfasst von Dr. Jürgen Jahnke)
- „Infolge der Besetzung des Stadtgebietes und der weiteren Umgebung von Bad Doberan durch die Rote Armee im Mai 1945 hat sich ein bedrückender Mangel an Verkehrsmitteln herausgestellt, der im Interesse der Einwohnerschaft der Stadt und der eigenen Bedürfnisse der Stadtverwaltung, soweit dies bei den gegebenen Verhältnissen möglich ist, durch Schaffung einer besonderen Organisation zu beheben ist.“ So schätzte der Bürgermeister der Stadt Bad Doberan, Joachim Butz, im Juni und Juli 1945 die Lage ein, handelte und schloss mit dem Fuhrunternehmer und KfZ-Meister Hermann Hameister aus Bad Doberan zur Organisierung eines Fahrdienstes der Stadt am 2. August 1945 einen Vertrag.
- Die Stadtverwaltung beschlagnahmte in Frage kommende Lastwagenwracks, die infolge der Kriegsereignisse in der Umgebung Bad Doberans liegengeblieben waren, ließ sie von dem Fuhrunternehmen Hameister bergen und stellte sie ihm zum Wiederaufbau zur Verfügung. Die Eigentums- und Besitzverhältnisse dieser Wracks waren ungeklärt, meist waren es Fahrzeuge der ehemaligen Wehrmacht. Die Stadt übernahm deshalb die treuhänderische Verwaltung der beschlagnahmten und wiederhergestellten Fahrzeuge und ermächtigte Hermann Hameister, den Fahrdienst der Stadt Bad Doberan zu übernehmen.
- Er richtete die ihm zugewiesenen Wagenwracks auf eigene Rechnung zu fahrbereiten Fahrzeugen her. Die Stadt verpflichtete sich laut Vertrag, geeignete Facharbeiter für den Aufbau der Fahrzeuge bereit zu stellen. Das Fuhrunternehmen wiederum wurde beauftragt, über alle Kosten und Materialien für die Instandsetzung und Unterhaltung bis zur Klärung der endgültigen Besitzverhältnisse genau Buch zu führen. Über ihren geben die Schätzungsurkunden Aufschluss, die damals im Auftrage der Stadtverwaltung oder des Fuhrunternehmers von der amtlich zugelassenen Kraftfahrzeug- Schätzungsstelle in Rostock vorgenommen wurden. Es ist in diesen Urkunden z.B. zu lesen: „Folgende Zubehörteile fehlen: Komplettes. Motorzubehör, Gasanlage, elektrische Anlage, Bereifung einschließlich Felgen, Pritschenaufbau. Allgemeiner Zustand stark demoliert.“ So begann die Firma Hameister aus den Wracks eines Büssing LKWs, eines Büssing Schleppers, eines Hansa-Lloyd Lieferwagens, eines Daimler Benz LKWs, eines Anhänger des Fabrikats Gotha, und eines Henschel LKWs einen Fuhrpark aufzubauen.
- Die einsatzfähigen Fahrzeuge wurden mit je einem Schild „Bürgermeister der Stadt Bad Doberan“ in deutscher und russischer Sprache versehen. Das Fuhrunternehmen hatte nach Instandsetzung von Lastkraftwagen Fahrten für die Stadt und ihre Einrichtungen wie Chemische Fabrik, Mineralwasserfabrik und Städtische Werke zu den Nahverkehrstarifen auszuführen.
- Dieser Fahrdienstvertrag wurde am 6. Oktober 1946 im gegenseitigen Einvernehmen aufgehoben. Für einen Gesamtbetrag von 5.991,70 RM konnte Hermann Hameister die von ihm wiederaufgebauten Fahrzeuge und von ihm im Auftrage der Stadt sichergestellten Wracks, die auf seinem Grundstück lagerten, von der Stadtverwaltung Bad Doberan kaufen. Das wurde möglich, weil die Sowjetische Militäradministration mittels eines Befehls in ihrer Besatzungszone die Eigentumsverhältnisse für solche Wracks klärte.
- Im Jahre 1946 baute die Firma Hameister aus Wrackteilen zweier VOMAG- Omnibussen und anderem Autozubehör die ersten Omnibusse wieder auf. Die Schätzurkunden weisen aus, dass es sich dabei tatsächlich nur noch um Fahrzeugreste handelte, die lediglich Materialwert besaßen. Eine dieser Schätzungsurkunden enthält den Vermerk, dass sämtliche Teile außer Fahrgestellrahmen, Vorderachse, Hinterachse, Federn und Führerhauspfosten fehlten. Wie für viele Fuhrunternehmen waren auch für Hameisters gerade die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg Jahre des Tauschens, des Organisierens, des Improvisierens und des Neuaufbaus. So kam es der Autoreparaturwerkstatt und dem Fuhrunternehmen wohl nicht ungelegen, dass die Rote Armee Transportleistungen mit einem PKW-Wrack Hudson-Essex, dem Wrack eines Lanz-Bulldog und mit zwei Lastanhängern bezahlte. In den Eidesstattlichen Erklärungen für die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle heißt es dazu: „ Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich das Wrack Lanz-Bulldog 55 PS von der Roten Armee als Zahlung für Transportleistungen entgegennehmen musste.“
- Die VOBUS (Vereinigung der Unternehmen von Omnibuslinien für das Land Mecklenburg) benötigte dringend für die Aufnahme des Linienverkehrs in Mecklenburg Omnibusse. In einem Brief der VOBUS vom 26. September 1947 an die Firma Hameister schrieb sie: „Wir nehmen Bezug auf die Unterredung, dass Sie an die Holzgasomnibusse einen Lastenanhänger ankoppeln, so dass der Güterverkehr genau so bedient werden kann wie der Personenverkehr.“ In öffentlichem Interesse stand u.a. eine Buslinie Bad Doberan-Neubukow-Wismar-Klütz-Dassow-Schönberg, bedingt durch den Schienenabbau auf der Strecke Schönberg-Dassow-Pötnitz. VOBUS und Rat des Kreises –Land gestatten der Firma im Jahre 1949 einen kombinierten Güter- und Personenverkehr auf der Linie Hohen-Luckow-Groß- und Klein Bölkow-Matersen-Rostock einzurichten. Als Begründung wird angeführt: „Die Firma Hameister muss jede Woche zweimal nach Hohen Luckow fahren, um dem Landesgut Fracht hinzubringen und von dort abzuholen. Bei dieser Gelegenheit könnte der Busanhänger an die Dieselzugmaschine angehängt werden, so dass eine Ausnutzung dieses Fahrzeuges im Sinne des Zweijahresplans gewährleistet würde.“ Das Ministerium für Wirtschaft der Landesregierung Mecklenburg stimmte dem Busverkehr auf dieser Strecke zu, erteilte dem Unternehmen, wie bereits im Jahre 1948, die Auflage, bei Eisgang auf dem Ribnitzer Bodden, der den Einsatz von Fährschiffen verhindert, die Busse auch uneingeschränkt für den Transport der Arbeiter zur Boddenwerft in Damgarten zur Verfügung zu stellen.
- Im Jahre 1929 gründete Hermann Hameister in Bad Doberan sein Fuhrunternehmen. Bereits 10 Jahre später führte die Firma Nah- und Ferntransporte mit drei Omnibussen und drei LKWs durch, besaß eine Autoreparatur- Werkstatt und baute in eigener Kiesgrube Kies ab. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die überwiegende Zahl der Fahrzeuge requiriert und der Transport von Gütern und Personen auf ein Minimum reduziert. Gleich nach dem Krieg war Hermann Hameister bemüht, seinen Betrieb wieder aufzubauen. Der Güter- und Personenverkehr wurde nach Bergung und Instandsetzung von Fahrzeugwracks wieder aufgenommen. Zu den Leistungen des Unternehmens gehörten z.B. der Berufsverkehr zur Warnowwerft Warnemünde, der Schülerverkehr im Kreis Bad Doberan und der Linienverkehr zwischen Bad Doberan und Warnemünde, bzw. zwischen Hohen Luckow und Rostock. Die Verstaatlichung von Privatunternehmen im Jahre 1972 in der DDR führte im gleichen Jahr zur Übernahme des Betriebes an den VEB- Kraftverkehr und Spedition Ostseetrans Rostock, Betriebsteil Bad Doberan. Im Jahre 1992 erhielt der Sohn des Firmengründers, Hans Joachim Hameister, die Geschäftsanteile seines Vaters und seine eigenen zurück und vermietete seine Busse an die Küstenbus GmbH. Zu dieser Gesellschaft gehören vier Privatunternehmen und ein kommunales Verkehrsunternehmen. Die Busse sind vorwiegend im öffentlichen Personen-Nahverkehr und im Schülerverkehr eingesetzt. Eine freie Autoreparatur Werkstatt betreibt der KFZ-Meister Uwe Hameister, Enkel des Firmengründers Hermann Hameister, heute in Bad Doberan.
Handwerk
Dachdecker Klöcking
Klempner Otto Klinkmann und Hans Koch
- Beide haben zwischen 1964-1974 die Klempnerarbeiten am Doberaner Münster ausgeführt
- Maurermeister und Modellbildhauer Wolfgang Busch
Metallbau Ott
Sonstige Betriebe
- Chemische Fabrik Walkenhagen:
- Kraftverkehr Bad Doberan:
- Möbelfabrik Bad Doberan Bad Doberan:
- Ausstellung der Bad Doberaner Möbelwerke 1978 auf der Leipziger Messe
- Hausschuhfabrik Bad Doberan:
- Kaufhaus Aldo
„Allens dor“ im Kaufhaus „ALDO“ „Lütt Matten“ wird ein technisches Kaufhaus —Pressekonferenz gab Auskünfte(OZ, Mai 1990)
- (von Renate Peter - Ostsee-Zeitung, Mai 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- BAD DOBERAN (OZ) Mittwoch 14.00 Uhr, Schuhfabrik „Lütt Mat.ten“: Pressekonferenz war angesagt. Betriebsleiter Hans Drzymalski, der amtierende ökonomische Direktor Günter Hampel, BGL-Vorsitzender Eckart Schulz und Helmut Stefan aus der Bundesrepublik, der als Leiter des Bereiches Ein-und Verkauf vorgesehen ist, standen Journalisten Rede und Antwort zur Umprofilierung der Schuhfabrik in ein technisches Kaufhaus.
- „Seit Kinderschuhe nicht mehr subventioniert werden, war die Schuhproduktion unrentabel und nicht mehr absatzfähig geworden. Es konnte also so nicht weitergehen. Eine Umstellung auf eine andere Produktion war nicht möglich“, sagte Herr Hampel.
- Was aber weiter? Die Belegschaft entschied — nach Mehrheitsbeschluß wohlgemerkt! „Es ging schließlich darum, möglichst vielen Mitarbeitern von „Lütt Matten 1 Arbeit zu bieten“, betonte Herr Drzymalski.
- So waren viele Ideen und Vorschläge abzuwägen. 13 Varianten wurden geprüft und beraten. Nun ist das Ziel klar: Aus der ehemaligen Schuhfabrik wird ein technisches Kaufhaus mit Namen „ALDO“ — „Alles aus Doberan“ oder „Allens dor“.
- „ALDO“ ist keine Anweisung von irgendwoher, sondern das „Wunschkind“ der Belegschaft. Geburtstermin soll der 2. Juli sein.
- In eigener Regie wollen es die Mitarbeiter schaffen, ohne Beteiligung von HO oder Konsum.
- Erste Umschulungen begannen mit Hilfe der bundesdeutschen Beraterfirma. Am Tag der Pressekonferenz fand z. B. ein erstes Verkaufstraining unter Anleitung eines bundesdeutschen Fachmannes statt.
- Die wirksamste Schule wird aber die Praxis sein. „Der Mut der Belegschaft ist eine tolle Sache und unbedingt unterstützungswürdig“ hob Herr Stefan aus der BRD hervor. Und wir Journalisten hatten wohl alle den Eindruck, daß die Belegschaft in diesem Herrn einem guten und ehrlichen Partner gefunden hat.
- Was wird es nun alles bei „ALDO“ geben? Auf einer Verkaufsfläche von 1100 Quadratmetern werden Waren aus Heim, Technik, Bau angeboten.
- Toaster Geschirrspüler, Mikrowellengeräte. Videogeräte. Waschmaschinen ... Vom Nagel bis zum Brett wird ebenso alles erhältlich sein, wie vom Bügeleisen bis zur modernen Leuchte. Insgesamt werden 10 000 Artikel im Angebot sein. Und die Preise sollen nicht höher als in der BRD liegen. Ein Farbfernsehgerät. 49 cm Bildröhre, wird für 399 DM und ein Videorecorder für 599 DM zu haben sein.
- 1600 Lieferanten stehen zur Verfügung — aus der Bundesrepublik der DDR. aus Asien .. .
- Neben dem Warenangebot soll der Name „ALDO“ auch für Service stehen. Partner für die Übernahme von Serviceleistungen werden gewonnen. An Verbraucheraufklärungen ist gedacht, an Vorführungen z. B. für die Hausfrau u. v. m.
- Für das leibliche Wohl wird eine attraktive Pachtgaststätte in der ehemaligen Betriebskantine sorgen.
- Und an einen Schuhsalon ist gedacht. „Wir haben gute Schuhfabriken und wollen unseren Beitrag leisten, auch den Beschäftigten dieser Werke die Arbeit zu erhalten. Deshalb werden wir in unserem Schuhsalon Schuhe aus DDR-Produktion anbieten“ meinte Herr Hampel.
- „61 Personen werden in das Kaufhaus übernommen, zehn für die Gaststätte, zehn bis zwölf für den Schuhsalon. Fünf Kollegen sind ausgeschieden, sechs gehen in den Vorruhestand. Für elf Kollegen müssen noch Lösungen gefunden werden“, berichtete Herr Schulz den Journalisten.
- Was sich hier so einfach liest, war kein ebener Weg und wird es auch weiterhin nicht sein.
- Wenn gegenwärtig auch die Zufahrtsstraße gebaut wird, so fehlt noch der Parkplatz. Er sollte eigentlich unmittelbar an der F105 liegen. Aber 40 m Abstand zur Europastraße müssen eingehalten werden. Es sei denn, das Ortseingangsschild würde weiter vom Ort entfernt stehen . . . (Ob aus dem Rathaus Hilfe kommt?)
- Und dann ist da noch das Kreditproblem. „Die Kredit-Bank AG in Rostock hemmt uns“ meinten die Vertreter des Betriebes. Die Briefe an die Regierung blieben dazu bisher ohne Antwort.
Handel
Telefonliste Bad Doberan von 1935
- Doberaner Traditionsgeschäfte
- Hier werden Traditionsgeschäfte wie Bäcker-, Schlachter- und Kaufmannsläden aller Art, sowie Werkstätten, kleine Bauunternehmer, Handwerker, Gärtnereien u.d.gl. aufgeführt(Stand 2024).Siehe auch oben das Gewerbeverzeichnis von 1897 mit Telefonnummern bis 1932
Name/Geschäft | Art des Geschäftes | Standort | Siehe Gewerbe- und Telefonverzeichn./Bilder(GV/T/B) | Bemerkungen | |
---|---|---|---|---|---|
Bäckereien | |||||
Carlson | Parkentiner Weg | GV | um 1900 von Wilhelm Konow gegründet | ||
Müller, Otto | Am Kamp 8/Severinstr. | GV/T/B | mit Verkaufswagen/zur DDR-Zeit Konsumbäckerei | ||
Seyfferth/Braun | Mollistr.14 | Vorgänger Otto Fischer?(Siehe Bild Bäckerwagen) | |||
Kleinow, Franz | Am Markt 1 | GV/B | |||
Techentin/Nehls/Engel/Felski | Schützen- bzw. Maxim-Gorki-Platz | GV/T | |||
Spitzer | Am Kamp | ||||
Zimmermann/Böldt | Baumstr. | ||||
Holtz | Baumstraße | ||||
Rudolph | Baumstraße | ||||
Frahm | Neue Reihe | ||||
Kuhlmann | Baumstraße 17 | ||||
Schlachtereien | |||||
Timm, Hermann | Alexandrinenstr.(Mollistr.) | GV/T/B | |||
Schröder, Karl | Baumstr. 20 | GV/T | |||
Salokat | Baumstr. | ||||
Kuha | Ecke Markt/Baumstr. | ||||
Spierling, Otto | Marktstr. | GV/T/B | verwandt mit Spettmanns(Lederwaren) | ||
Opitz | Lettowsberg | ||||
Van Heiden, Wilhelm | Parkentiner Weg 8a | GV/T | |||
Lorenz, Paul | Marktstr. 11 | ||||
Gaede | Mollistr. | ||||
Ahrens, Frau H. | Marktstr. | ||||
Meyer, Fritz | Lettowsberg 17 | GV/T | |||
Ahrens | Am Markt 9 | GV/T | |||
Kaufmannsläden | |||||
Trost, Otto | Ecke Markt/Goethestr. | GV/T/B | |||
Westendorf, Heinrich | Am Kamp | GV/B | |||
Eggers, Heinrich/Kolodziej | Am Kamp 3(Severinstr.) | GV | |||
Boldt, Friedrich | Kröpeliner Str. | GV/T/B | |||
Thamms & Garfs | Postsstr.4(Severinstr.) | GV/T/B | auch Kaffeelager | ||
Bull, Johannes | Feinkost | Neue Reihe 28 | GV/T | ||
Beese, Johanna | Feinkost | Alexandrinenstr.(Mollistr.) | GV/T | ||
Bull | Maxim-Gorki-Platz | ||||
Lübs | Mollistr. | ||||
Kohl | Mollistr. | ||||
Vick, Otto | Obst/Gemüse | Küstergang 8 | T | ||
Hebert | Rostocker Str. | ||||
Peters | Fritz-Reuter-Str. | heute Blumenladen Boosmann | |||
Wwe. Meyer, J.H. | Am Markt | GV/T/B | |||
Meyer, Paul | Jungfernstr.6(Dr.-Leber-Str.) | GV/T | Heute Frisör | ||
Schultz, Karl | Obst/Gemüse | Am Markt/Ecke Neue Reihe | GV/T | ||
Hamann, Fr. | Obst/Gemüse | Lindenstr. | GV | ||
Harms | Am Markt | ||||
Nehls | Milchladen | Am Markt | |||
Dewitz | Milchladen | Mollistr. | |||
Van Heiden/Siems | Milchladen/Lebensmittel | Am Markt | |||
Ruch | Kolonialwaren | Baumstr. | |||
Laarz, Gustav | Obst/Gemüse | Kamp 9(Severin-Str.) | |||
Rachow | Milchladen | Rostocker Str. | |||
Babendeerde | Am Markt | ||||
Jöhrend, Richard | Alexandr.-Str. 9(Mollistr.) | GV/T | |||
Hameister, Friedrich | Kolonialwaren | Althöfer Weg 8 | GV/T | ||
Sonstige Geschäfte | |||||
Flint, Richard | Eisenbahnmodelle | Am Markt 3 | |||
Wehmeier | Drogerie | Am Markt | T | ||
Gusowius | Drogerie | Severinstr. | |||
Finger, Werner | Drogerie | Alexandrinen Str.3 (Mollistr.) | B | ||
Staedt, Ernst/Gusowius | Drogerie | Poststr. 5(Severinstr.) | GV/T | ||
Bartsch | Glas,Porzellan | Alexandrinen-Str.(Mollistr.) | GV/B | ||
Pentzin, Carl | Modewaren, Gardinen | Am Markt | GV/B | ||
Schwelgengräber | Zigarren/Spirituosen | Am Markt | GV | ||
Gauert | Zigarren/Spirituosen | Mollistr. | GV | ||
Dunkelmann | Papierladen | Am Kamp | |||
Pries | Kunstgewerbe | Am Kamp | |||
Domke | Hutladen/Wäsche | Am Kamp | GV | ||
Hauck | Kurzwaren | Am Markt | |||
Giebel, Paul | Kurzwaren | T | |||
Haese | Hutladen | Am Markt | |||
Wittenburg, Karl L. | Manufakturwaren | Alexandrinen Str. 13(Mollistr.) | GV/T | ||
Schuhläden | |||||
Boock, Ernst | Am Kamp | GV/B | |||
Rathsack/Schlünz | Am Kamp | ||||
Spettmann | Mollistr. | nach Schuhladen später Lederwarengeschäft | |||
Fotoläden | |||||
Berger | Mollistr. | ||||
Beckmann,A&Co. | Mollistr.(Alexandrinenstr. 4 | GV/T/B | |||
Bobsin | Beethovenstr.(Dammstr. 2 | GV/T | |||
Fischer | Clara-Zetkin-Str. | GV | |||
Buchläden/Buchdruck | |||||
Bitter, Johannes | Poststr. 3(Severin-Str.) | GV/T | |||
Lück, Albert | Buchdruck | Alexandrinenstr. 14(Mollistr.) | GV/T | ||
Michaels, Alex | Buchdruck | Markt | GV/T | ||
Tischler/Zimmerer | |||||
Haber/Matell | Baumstr. | ||||
Schütt | Baumstr. | ||||
Peeck | Schützenplatz(Maxim- Gorki-Platz) | GV | |||
Fahs, Adolf und Friedrich | auch Bauunternehmer | Kollbruchweg | |||
Pentzien | Baumstr. | GV/T | |||
Maler | |||||
Sengebusch | Mollistr.? | ||||
Brusch | Lindenstr. 7 | GV | |||
Havemann, Karl | Bismarckstr. 4(Goethestr.) | GV/T | |||
Glaser | |||||
Rosenow, Richard | auch Maler | Lindenstr. 7 | GV/T | ||
Susemihl | Alexandrinen-Str. 6 (Mollistr.) | GV/B | heute Bistro "Alte Glaserei", von Nachfahren betrieben mit hist. Ausstellungsstücken | ||
Schmiede | |||||
Steußloff, Otto | Kupferschmied | Kröpeliner Str. 6 | (später am Markt hinter Flint) | ||
Graf | Beethoven-Str. | ||||
Gaedeke, August | Paul-Friedrichstr. 6(Marktstr.) | GV/T | |||
Schuster | |||||
Friedrich | Am Kamp | ||||
Gutwein | Mollistr. | ||||
Niebelschütz | Neue Reihe | GV | mit Laden | ||
Kleine | Althöfer Weg | ||||
Schröder | Kastanienstraße | Sonstige Läden/Gewerke | |||
Wullenbäcker | Fahrräder/Nähmaschinen | Querstr. 5 | GV/B | ||
Felten | Autowerkstatt | Am Markt | |||
Mielke, Gustav | Autowerkstatt/Taxi | Marktstr. | GV | ||
Meister, Paul | Autowerkstatt | Alexandr.-Str. 3(Mollistr.) | GV | ||
Brott, Heinrich | Autovermietung | Neue Reihe 12 | GV/T | ||
Meister, F. | Eisenwaren/Elektrik | Alexandrinenstr. ? | GV | ||
Stövesand | Eisenkurzwaren/Haus-und Küchengeräte | Ecke Mollistr./Severinstr. | B | heute Rossmann | |
v.Iven,Otto | Eisenhandlung | ? | GV/T | ||
Heuer | Polsterer | Marktstr. | |||
Möller | Töpfer | Baumstr. | |||
Singerhan | Nähmaschinen | Neue Reihe | |||
Drögmöller/Korde | Uhrenladen | GV | |||
Biemann, Otto | Uhrmacher | Alexandr.-Str.1(Mollistr.) | GV/T | ||
Lebzien, Fritz | Radiohandlung | ? | GV/T | ||
Bauunternehmen/Maurermeister | |||||
Busch, Wolfgang | Maurermeister | Friedrich-Franz-Str. 17 | Ein-Mann-Betrieb | ||
H.Carlson Sohn | Hoch- und Tiefbau | Kamp 2 | GV/T | ||
Elbrecht, Fritz | Kamp 5(Severin-Str.) | GV/T | |||
Fahs, Wilhelm | Kollbruchweg 1 | GV/T | |||
Gading, Albert | Am Kamp 20 | T | |||
Krüger, Heinrich | Tiefbau | Fr.-Franz-Str. 1 | GV/T | ||
Klempner/Dachdecker/Schlossermeister | |||||
Dethloff, Willi | Schlossermeister/Fahrräder | Alexandrinenstr. 17(Mollistr.) | GV/T | ||
Feiertag, Wilhelm | Klempnermeister | Neue Reihe 10 | |||
Hamann, Heinrich | Klempner | Querstr. 6 | GV/T | ||
Ude | Klempner | Beethovenstr. | |||
Klöcking, J | Dachdecker | Neue Reihe 6 | GV/T | ||
Vanheiden, W. | Dachdecker | Parkentiner Weg | GV/T | ||
Fuhrgeschäfte/Spedition | |||||
Peters, Heinrich | Fuhrbetrieb | Paul-Friedrichstr.(Marktstr.) | GV/T | ||
Scharen, H. | Spediteur | Rostocker Str. 3 | GV/T/B | ||
Schwarz, Bernhard(GmbH) | Kohlenhandel | Neue Reihe 17 | GV/T/B | ||
Vetter, Otto | Spedition | Rostocker Str. 1 | GV/T/B | ||
Gärtnereien | |||||
Behrens, Conrad | Neue Reihe | GV/T | |||
Fischer | Lettowsberg | GV/T | |||
Kapahnke/Bade | Nienhäger Chaussee | GV/T/B | |||
Weeger/Schmidt, Max/Hannemann | Kröpeliner Str, 1 | GV/T | |||
Bobsin, Hermann | Beethoven-Str. | GV/T/B |
Lageplan Doberaner Traditionsgeschäfte
- Angret Hess, geb. Elbrecht(Tochter vom Architekten und Bauunternehmer Lutz Elbrecht - Siehe unter Baumeister - hat aus ihrer Erinnerung den Standort oben aufgeführter Geschäfte in Form eines Lageplanes zeichnerisch dargestellt:
- Geschäftsanzeigen von etwa 1920 bis 1930-iger Jahren sowie Fotos
- Bilder aus dem Doberaner Jahrbuch 2001:
Beim Schuster(Schuh-Schlünz)
Beim Friseur("Ihr Friseur, der Salon nach dem Umbau 2000)
Beim Uhrmacher(Fa. Thüne)
Beim Reifendienst(Reifen-Ott)
Beim Bäcker(Fa. H. Braun)
Beim Tischler(Fa. R. Koch)
Beim Schlachter(Fa. H. Timm)
Apotheken
- (von Dr. H. Rehwaldt - Ostsee-Zeitung, März 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
Handel/Gewerbetreibende
- Einträge zu Brauerei und Molkerei / Zimmermann / Borgwardt / Bull/ Recherche für und von Martin Dostal:
- 1820 Brauereibesitzer Zimmermann entdeckt am Mühlenteich eine Eisenquelle...(Daraus entsteht später das Stahlbad)
- 1895 Eröffnung Brauerei Johann Zimmermann Am Markt (wo heute Cocos Eismilchbar ist)
- im Gewerbeverzeichnis Doberans von 1897 ist als Brauereiniederlage die Vereinsbrauerei Mecklenburger Wirte A.G. zu Lübz Niederlassung aufgeführt, außerdem der Bierverleger Karl Possehl.
- 1900 Johann Zimmermann erwirbt das Stahlbad und lässt es aufstocken.
- 1920 Die Allgemeinde Ortskrankenkasse Berlin erwirbt von Zimmermann das Stahlbad.
- Hugo Zimmermann übernimmt im Wirtschaftshaus (heute Ruine) die zuvor als Brauerei und Molkerei genutzten Räume und eröffnet darin die Dampfbrauerei Hugo Zimmermann Doberan
*Aus Schriftverkehr:
- 1895 wurde die Brauerei Johann Zimmermann gegründet, 1920 übernahm (vermutlich ein familiärer Nachfolger) Hugo Zimmermann die Brauerei und ab hier taucht auch der Begriff "Dampfbrauerei" auf, weil ja inzwischen das Brauereiverfahren vereinfacht wurde. Spätestens ab 1921 ist diese Brauerei eine GmbH (Brauerei Zimmermann GmbH).
- Nun ist dies aber nicht die einzige Brauerei in Bad Doberan gewesen.
- Es existierte noch die bekannte Klosterbrauerei, die bis 1922 braute, danach zwar umfunktioniert wurde aber weiterhin in begrenzten Stückzahlen Bier produziert haben soll.
- John Bull Nachfahren haben 1912 eine Brauerei gegründet. Wo und für wie lange weiß ich nicht. Die Familien Bull existieren heute noch in Bad Doberan. Da kann man mit Recherchen ansetzen.
- Die Brauerei Hugo Zimmermann ist nachweislich (Aktien stehen im Internet) 1920 nach dem Generationswechsel an die legendäre Brauerei Mahn & Ohlerich angegliedert worden. Diese fusionierte mit der Brauerei A. Spitta, inzwischen Brauerei Paulshöhe und nahm 1921 auch die Schlossbrauerei Bützow in sich auf. Der Standort Bad Doberan wurde geschlossen, 1945 wurde M&O enteignet und zum VEB Getränkekombinat Rostock umfunktioniert. Der Rest ist bekannt.
- Mein Vater (JG 1951, gebürtiger Doberaner, wohnte bis 1972 in der Neuen Reihe) erzählte mir noch vor Ihrer Veröffentlichung, dass er aus Kindertagen kennt, dass am Markt hinter der Deutschen Bank großflächig immer viele Flaschen auf Paletten standen und da etwas abgezogen worden sein muss. Aus der Schulzeit erinnere ich mich an einen Besuch in der Schuhfabrik im Hinterhof der Marktstraße - also gleich daneben - wo gesagt wurde, dass hier früher einmal gebraut wurde, bevor die Schuhfabrik entstand. Ob nun in dem Haus oder in dem Areal ist natürlich ungewiss.
- Fakt ist, dass eine Brauerei Wasser braucht und dass dieses im Klosterareal und am Markt vorhanden war. Im Beckmann-Archiv in Dresden gibt es Bilder von einer Abfüll"anlage" (von Hand in Kisten und auf Wagen - Schienen sind auch zu sehen), die aus Bad Doberan sind. Es ist eine Hinterhof-Holzhütten-Idylle, die zur Glashäger damals genauso passt, wie zu jedem Doberaner Hinterhof, lediglich sprechen die Schienen für die Glashäger.
- Die Eiskeller dienten der Einlagerung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen für die Händler in der Innenstadt - in erster Linie Gemüse. Dafür existierten am Fuße des Buchenberges auf der ganzen Rostocker Straße entlang Kellerräume. Daran kann ich mich sogar noch erinnern. Der Keller in der Todeskurve ist viel zu klein und unpraktisch, um dort im großen Stil Bier zu lagern. M.W. wurde dafür das Gewölbe unter dem Wirtschaftsgebäude genutzt, das schön kühl und auch groß genug ist. Außerdem konnte man dort nichts klauen.
- Fritz Jess, der Ende der 1920er den Mecklenburger Hof kaufte, arbeitete zuvor bei Mahn & Ohlerich. Die Nähe zum vermuteten Brauereistandort am Markt gibt Raum für Spekulationen.
- Kaufmannsladen Eggers
- Der Lebensmittelladen Heinrich Eggers wird bereits im Gewerbeverzeichnis(ab 1897) als Kolonialladen am Kamp 3(heute Severinstr. 3) erwähnt. 1918 erwarb Heinrich Eggers von einer Frau Schwerin Haus und Grundstück. Das Anwesen ging auf die Familie Kolodziej, weil Frau Marga Kolodziej die Tochter von Heinrich Eggers ist. Heute(2025) wohnen hier Karin und Peter Kolodziej.
- Der Laden wurde zur DDR-Zeit zunächst als Konsum-, später als HO-Lebensmittelladen "Körbchen" betrieben.
- Nach 1990 wurde für ca. zwei Jahren hier noch ein "Spar"- Lebensmittelladen betrieben. Danach gab es verschiedene, anderweitige Nutzungen.
Wullenbäcker
- Hans Wullenbäcker sen. kam um 1900 mit Frau Emma als Drechsler aus Rostock und eröffnete in Doberan(Querstr.5) ein Industriewarengeschäft mit Werkstatt und Laden. Das Geschäft ist im Gewerbeverzeichnis von 1897 als Fahrradladen aufgeführt, aber auch Nähmaschinen, Schirmreparaturen, Zentrifugen, Drechslerarbeiten, Motorräder waren im Angebot. 1939 übernahm Sohn Hans das Geschäft nachdem er 1937 die Meisterprüfung abgelegt hatte und 1936 Frau Anneliese Heinzelmann geheiratet hatte. Er betrieb das Geschäft bis zu Rente 1977. Die Wullenbäckers waren versierte Feinmechaniker, die oft auch zusätzliche Spezialaufgaben übernahmen. Tochter Hannah Mewes, geb. Wullenbäcker erinnert sich, dass der Vater viel Spielzeug für die Kinder selbst gebaut hat. Nach der Geschäftsaufgabe betrieb hier Ingrid Gratopp einen Spirituosenladen. Heute(2025) wohnt hier das Ehepaar Willi und Hannah Mewes und auch deren Tochter Heike Ohde wohnt und arbeitet hier im Architekturbüro Meyer & Ohde.
Kaufmannsladen Trost
Buchhandlung Isensee
Ehm Welk Buchhandlung
Banken
Wer war wer in und um Doberan
Hier finden Menschen ihren Platz die in Doberan geboren, gestorben oder durch Ereignisse in besonderer Beziehung zum Ort stehen. ...
Friedrich Franz I
Die Amouren des Großherzogs(Werner Geske, Ostseezeitung 16./17. Februar 2013)
Prof. Vogel
Alexandrine
- https://de.wikipedia.org/wiki/Alexandrine_von_Preu%C3%9Fen_(1803%E2%80%931892)
- Tochter des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und dessen Gemahlin Louise(aus Mecklenburg Strelitz)
- Sie war die Urgroßnichte von Friedrich dem Großen
- 1803 auf Schloß Charlottenburg geb.
- 1810 starb die Mutter im Alter von 34 Jahren(von 10 Kindern wurden 7 erwachsen)
- Lieblingsbruder war der spätere Kaiser Wilhelm I.
- 1822 Heirat mit dem Großherzog Paul Friedrich(Enkel von Friedrich Franz I.)Sohn Friedrich FranzII. wurde wahrscheinlich schon in der Hochzeitsnacht gezeugt(Großvater Friedrich FranzI. gratulierte zur "glücklichen Besaemung")
- Beide waren fast jedes Jahr während der Badesaison in Doberan. Sie logierten in Doberan im Prinzenpalais.
- Alexandrine lebte bis zu ihrem Tod 1892 in Heiligendamm im Alexandrinen Cottage.
- In Doberan wurde nach der Großherzogin der Alexandrinen - Platz und die Alexandrinen-Straße(heutige Mollistr.)benannt.
- Bis ins hohe Alter pendelte Alexandrine mit dem Eselkarren zwischen Heiligendamm und Doberan
Propst Ehlers
Dr. Helge Rehwaldt
Doberaner Spaziergänge
- (Dr. Helge Rehwaldt zeichnete in seinen "Doberaner Spaziergängen" ein eindrucksvolles Bild zu Doberaner Villen und den damit verbundenen Persönlichkeiten. Zudem gehörte er zu den Herausgebern der Doberaner Jahrbücher und Doberaner Blätter):
Doberaner Bürgermeister
Baumeister
Johann Christoph von Seydewitz
- Johann Christoph Heinrich von Seydewitz (* 26. Oktober 1748 in Friedrichsort bei Kiel; † 1. Februar 1824 in Ludwigslust) war ein deutscher Offizier in dänischen Diensten und nach seiner Offizierslaubahn mecklenburgischer Hofbaumeister unter Herzog Friedrich Franz I.
- In dessen Dienst wurde er 1796 zum Nachfolger von Johann Joachim Busch in Ludwigslust berufen.
- In Doberan entstanden zwischen 1780 und 1801 der Kammerhof (1783–86) als Vorläufer der Doberaner Bürgerhäuser, 1793 das Amtshaus im Klostergarten , 1796 das dortige Logierhaus (späteres Kurhaus, heute Hotel) sowie 1795/96 das Alte Badehaus (heute Haus Mecklenburg) im ersten deutschen Seebad Heiligendamm.1789–1792 waren Um- und Erweiterungsbauten für die Universität Rostock entstanden. Die Formensprache wurde von seinem in Doberan tätigen Nachfolger Carl Theodor Severin aufgegriffen, mit dem er gemeinsam um 1800 das Salongebäude errichtet hatte.
- Er wurde 1808 mit voller Pension beurlaubt, und bereits am 21. Februar 1809 hatte Johann Georg Barca seine Stelle als Hofbaumeister übernommen. Seydewitz widmete sich nun topographischen Höhenmessungen, die erstmals im Staatskalender für Mecklenburg-Schwerin von 1817 veröffentlicht wurden.
Carl Theodor Severin
Der Baumeister Carl Theodor Severin(13. September 1763 – 20. Februar 1836)
- Carl Theodor Severin wurde am 13.09.1863 als Sohn des Justiz- und Konsistorialrats Theodor Severin in Mengeringhausen im Fürstentum Waldeck, damals zu Hessen gehörig, geboren.
- Dem Wunsch der Familie folgend studierte Severin Jurisprudenz und erhielt später eine Anstellung als Kandidat der Rechte an einem kleinen Landgericht in der Umgebung von Berlin. Oft führte ihn sein Weg nach Berlin, die Stadt, die sich damals zum „Spree — Athen“ entwickelte.
- Hier spätestens muss sich der junge Carl Theodor Severin seiner wahren Berufung bewusst geworden sein.
- Wo er seine Ausbildung zum Baumeister erhielt, ist nicht bekannt, jedoch deuten seine Bauten auf die Beeinflussung durch die Berliner Schule hin. Als seine Lehrmeister können daher sowohl Carl Gotthard Langhans als auch David und Friedrich Gilly angesehen werden. Langhans war Direktor des Oberhofbauamtes in Berlin und Potsdam und Erbauer des „Brandenburger Tores“.
- Ab Juni 1795 erhielt Severin eine Anstellung beim Kammerkollegium in Schwerin als „Kammer-Ingenieur ohne Gehalt“ und im Novemberdesselben Jahres als „Bau-Conducteur zu den hiesigen Hof- und Stadtbauten mit 100 Reichsthalern und 6 Faden Ellernholz“.
- Erstmalig tätig beim Ausbau der neu entstehenden Sommerresidenz von Friedrich Franz I. - Doberan - wurde Severin, als er gemeinsam mit dem „Bau-Conducteur“ von Seydewitz 1801/02 das „Salongebäude“ schuf.
- Der Herzog Friedrich Franz I. muss sich beeindruckt gezeigt haben von Severins Leistung und seinem Talent, denn er betraute ihn mit der weiteren baulichen Gestaltung des Seebades. Dazu sollte neben der Errichtung von Repräsentationsbauten und der Erweiterung der Badeanlagen am „Heiligen Damm“ auch eine Umgestaltung desgesamten Doberaner Ortsbildes gehören.
- Als erste Bauten für Doberan entwarf Severin das 1805/06 erbaute Schauspiel-haus, das von 1806-10 entstandene herzogliche Palais sowie mitten auf dem Kamp 1808/09 den sogenannten Doberaner „Trichter“ ,den Roten Pavillon und von 1810-13 in dessen Nachbarschaft den Weißen Pavillon. Die zwei Pavillons bestechen durch die reizvolle Kombination von Klassizismus und Chinoiserie.
- Am „Heiligen Damm“ schuf Severin mehrere kleine Bauten für den Badebetrieb, wie u.a. 1803 die Herrenbadeanstalt und den Anbau des Badehauses, 1804 die Konversationsrotunde sowie 1807 den Aussichtsturm. Alle diese Gebäude sind, meistens durch Sturmfluten zerstört worden.
Bauten von Carl Theodor Severin
- 1801/02 Großherzogliches Salongebäude
- 1805/06 Schauspielhaus
- 1806-1810 Großherzogliches Palais
- 1808/9 Roter Pavillon
- 1810/1813 Weißer Pavillon
- 1814-1817 „Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus“ (Kurhaus) in Heiligendamm
- 1821/22 Prinzenpalais
- 1823/24 Severins Wohnhaus (Haus Gottesfrieden)
- 1825 Stahlbad
- 1825 Wohnhaus für Gaetano Medini
- Bürgerhaus (Alexandrinenplatz 1)
- Bürgerhaus (Am Kamp 13)
Tage der Denkmalpflege im Zeichen Severins
- Festveranstaltung im Kreis Bad Doberan zum 220. Geburtstag des bedeutenden Baumeisters
- (von Dr. Klaus Havemann - Ostsee-Zeitung, September 1983 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Mit der Enthüllung einer Gedenktafel für den Baumeister und Architekten Carl Theodor Severin an seinem ehemaligen Wohnhaus in Bad Doberan wurden gestern die „Tage der Denkmalpflege 1983“ des Kreises Bad Doberan eröffnet.
- Das in Gips gefertigte Modell der Severin-Gedenktafel mit dem Porträt und den Lebensdaten des Baumeisters. Der Entwurf wurde von der Bad Doberaner Kunsttöpferin Dagmar Liebscher im Auftrag des Kreisvorstandes der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR geschaffen.
- C. Th. Severin wurde am 13. September 1763. heute vor 220 Jahren, in Mengeringhausen, Fürstentum Waldeck, geboren. Er war ein Schüler der in Berlin klassizistischen Langhans und tätigen Meister Bauens Carl Friedrich Gilly und erhielt um 1800 vom mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. den Auftrag, für die sich nach der Gründung des Seebades am heiligen Damm entwickelnde Sommerresidenz Doberan entsprechende repräsentative Gebäude zu errichten.
- So entstanden die klassizistischen Bauten Bad Doberans, in denen Severin die in Berlin empfangenen Anregungen umsetzte und mit vielen eigenen Ideen verband.
- Auch in Rostock und Bad Sülze finden wir Bauten Severins.
- Er verstarb am 20. 2. 1836 in Doberan. Leben und Wirken dieses Baumeisters werden aus Anlaß seines 220. Geburtstages in einer Festveranstaltung am 17. September 1983 gewürdigt werden.
- Sie findet in dem von Severin erbauten Kurhaus in Heiligendamm, dem wohl schönsten seiner Bauten, statt. Es ist nicht von ungefähr, daß dieser Ort für die Tage der Denkmalpflege abschließende Veranstaltung gewählt wurde.
- Der Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR hat in den letzten Jahren der Renovierung und festlichen Ausgestaltung dieses Gebäudes viel Aufmerksamkeit geschenkt.
- Die Festveranstaltung wird für viele Mitglieder der Gesellschaft im Kreis Bad Doberan eine Gelegenheit sein, die geleistete Arbeit zu bewundern. Die Tage der Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan konzentrieren sich nicht nur auf die Bauten Carl Theodor Severins.
- Mit Freude kann auf die bevorstehende Fertigstellung des Brunnenhauses und seiner Umgebung im „Quellental“ bei Hohenfelde verwiesen werden. Hier hat sich die Zusammenarbeit der Gesellschaft für Denkmalpflege, die vor allem für das Projekt verantwortlich zeichnet, dem Rechtsträger, VEB Glashäger Mineralquellen, der die Mittel bereitstellte, und dem Ortsausschuß Hohenfelde der Nationalen Front, der die Ausführung wesentlich unterstützte, bewährt.
- Auch die Gestaltung des jüdischen Friedhofs in Neubukow war nur möglich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Nationaler Front und Kulturbund. Im Rahmen der Denkmalpflege wird dort mit der Enthüllung einer Gedenktafel unter diese Leistung ein vorläufiger Schlußstrich gezogen.
- Die Tage der Denkmalpflege, die vom Kreisvorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege im Kulturbund der DDR für die Zeit vom 11. bis 17. September organisiert wurden, dienen dem Ziel, den Gedanken und die Aufgaben der Denkmalpflege weiter zu verbreiten. Deshalb finden in den Städten Neubukow, Kröpelin und Kühlungsborn Foren zu den örtlichen Fragen der Denkmalpflege und in Bad Doberan eine Aussprache mit Jugendlichen und Schülern statt.
- Gemeinsam mit der Kreisredaktion der „Ostsee-Zeitung“ wird während der Tage der Denkmalpflege das 19. Preisrätsel zur Denkmalpflege des Kreises Bad Doberan durchgeführt. Wie immer werden die Tage der Denkmalpflege neue Impulse für die Arbeit geben. Sie ordnen sich in diesem Jahr unmittelbar in die Vorbereitungen zur VII. ICOMOS-Generalkonferenz, die im Mai 1984 in Rostock und Dresden stattfinden wird, ein.
Wo liegt Severin?
- Denkmalpflege auf Doberans Friedhof
- (von Dr. Klaus Havemann - Norddeutsche Zeitung, 1985 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Betritt man durch das Grüne oder Rostocker Tor den Bereich des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Doberan und wendet sich gleich nach links, dann ist man schon auf dem alten Friedhof des Ortes.
- Vor etwa 150 Jahren wurden hier die letzten Bestattungen vorgenommen, aber wohl gerade deshalb verspürt man hier etwas von der 800-jährigen Geschichte des Ortes.
- Der Mecklenburger Ingenieur und Schriftsteller Heinrich Seidel verlebte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Doberan mit seiner Familie Urlaubstage „in dem Gärtnerhause an der Wiese des Stahlbades“.
- 1895 unternahm er eine „Erinnerungsfahrt“, die er in dem Buch „Von Perlin nach Berlin“ beschrieb.
- Und so sah Heinrich Seidel vor fast 100 Jahren den Friedhof: „Dieser alte Kirchhof, auf dem seit langer Zeit nicht mehr begraben wird, ist jetzt ein Teil des Englischen Gartens und bildet einen stillen, abgelegenen Winkel dieses schönen Parks, auf zwei Seiten von der hohen alten Mauer und auf der dritten von einem schnell fließenden Bach begrenzt, an dessen Ufern riesenhafte alte Bäume stehen.
- Die meisten Gräber sind längst eingesunken und verschwunden; nur eine gewisse Unebenheit der Rasenflächen zeugt noch von ihnen.
- Die dauerhafteren Erbbegräbnisse und Denkmäler aber haben sich erhalten; die älteren ein wenig versunken, verwittert und verfallen, umsponnen von Efeu, dem Kraut der Vergessenheit, die jüngeren noch ziemlich wohl im Stände, doch meist auch in einem solchen Zustande, daß man sieht, es gedenkt ihrer wohl niemand mehr.“
- Der Eindruck ist heute fast noch der gleiche, wenn auch noch mehr Gräber völlig verschwunden sind. Selbst an den „dauerhafteren Erbbegräbnissen“ hat der Zahn der Zeit mächtig genagt, und das letzte „Denkmal“ verfiel vor etwa 20 Jahren.
- Die Interessengemeinschaft Denkmalpflege der Stadt Bad Doberan stellte sich das Ziel, dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten und die noch verbliebenen Gräber oder Grabplatten möglichst zu erhalten.
- So wurde ein Einsatz organisiert, um zunächst die Grabplatten von Laub und Erde zu befreien und Wurzeln oder Bewuchs von Efeu zu entfernen. Wo menschliche! Kraft nicht ausreichte, mußte Technik helfen(siehe Foto). Nach der sorgfältigen Säuberung wurde der Text der Platten entziffert, was nicht immer ganz einfach war, denn vielleicht einmal vorgenommene Färbungen der Schrift sind inzwischen längst verwittert.
- Die Freunde der Denkmalpflege wurden vor allem angespornt von der Hoffnung, irgendwo unter Erde und Laub auch die Grabplatte des Architekten Doberans, Carl Theodor Severin, zu entdecken.
- Er war am 20. Februar 1836 in Doberan gestorben und ist hier begraben.
- Fritz Meyer-Scharffenberg beschreibt in seinem Buch „Zwischen Strom und Haff“, dass in einer Ecke der Mauer eine kleine Platte angebracht sei, die die Inschrift trägt: Mariane Philippine Auguste Severin starb den 23. May 1815. Aber weder diese Platte noch die von dem Baumeister Severin wurden gefunden.
- Wo mag dieses Grab geblieben sein?
- Die freigelegten Grabplatten wurden später gerichtet und so gebettet, daß für die Besucher die Inschriften zu lesen sind. Einige schöne Steinmetzarbeiten befinden sich darunter, und es sind noch nicht alle Namen vergessen, die auf diesen Platten stehen, wenn sie auch manches Rätsel aufgeben.
Klassizistische Bauten von unvergänglichem Wert C. Th. Severin (1763—1836), Architekt und Baumeister
- (Norddeutsche Zeitung, Juli 1990 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Wie oft haben wir es registriert: Das Giebeldreieck eines alten Bauwerkes weist den fürstlichen Auftraggeber aus, nicht aber den Baumeister. Sein Name ist und wäre oft in Vergessenheit geraten, gäbe es nicht bisweilen einen rührig Forschenden, der ihn der Nachwelt erhält.
- Während die klassizistischen Prachtbauten Carl Theodor Severins ihre Betrachter in Bewunderung versetzen, ist es dem Architekten und Baumeister Hans Thielcke (1888-1974) zu verdanken, des Doberaner Baumeisters Bedeutung ins rechte Licht gerückt zu haben.
- Der fürstliche Auftraggeber war seinerzeit Friedrich Franz I., der seinen Leibarzt — den späteren Rostocker Professor Vogel — mit der Gründung eines Seebades in Heiligendamm beauftragte und somit gleichermaßen das bauliche Aufblühen Doberans bewirkte.
- Severins Wirken in und für Mecklenburg (seine Geburtsstadt Mengeringhausen lag im damaligen Fürstentum Waldeck) begann 1801 und endete dreiunddreißig Jahre später.
- „Was Severin in Doberan geschaffen hat“, schreibt Thielke, „ist nicht nur für die Stadt selbst von unvergänglichem Wert, sondern gehört zu den bedeutendsten Leistungen jener Bauepoche überhaupt“.
- Und die „'bedeutendsten Leistungen“ sind von beträchtlichem Umfang. Da Sind in Doberan das „Salongebäude“ (gemeinsame Arbeit mit dem Baumeister Seydewitz, das „Schauspielhaus“ mit ebenfalls von Severin entworfenen Reliefs antiker Motive, das „Große Palais“, dessen gesamte Innenausstattung Severin besorgt und zum Teil selbst geschaffen hat, zwei Pavillons am Kamp, die beiden Severin-Wohnhäuser „Prinzenpalais“ und „Haus Gottesfrieden“ und weitere Wohnhausbauten, das Stahlbad (heute Sanatorium Moorbad) und das Stadtpalais.
- Da Sind in Heiligendamm das Empfangs-, Gesellschafts-, Tanz- und Speisehaus (heutiges Kurhaus), die „Kolonnaden“ und — stellvertretend für die vielen bescheidenen Bürgerhäuser an anderen Orten — das „Seehospiz“.
- Und da sind in Rostock die „Neue Wache“, der Universitätsbibliotheksanbau und Severins Einfluß auf den Wohnhausbau; als typische Beispiele gelten das Haus Beginenberg 1 und das Palais am Vogelsang, und da ist schließlich in Bad Sülze auch das Kurhaus.
- Laie wie Fachmann bewundern Severins klassizistische Bauten, in denen der Experte den Einfluß seiner Lehrmeister Karl Gotthard Langhans (Erbauer des Brandenburger Tors), Gentz und Gilly, Vater und Sohn („Berliner Schule“), jedoch gleichermaßen den eigenen Stil des Doberaner Baumeisters erkennt.
- „Was seine Bauten so anziehend macht“, schreibt Thielcke ein weiteres Mal, „und weit über das Durchschnittsmaß erbebt, ist ihre einfache Monumentalität, die geschickte Abwägung der Baumassen und die sichere Ausbildung der Einzelheiten“ — Worte, die uns stets und ständig veranlassen sollten, dieses kulturelle Erbe zu würdigen, indem wir es pflegen(Brigitta Meuche)
- Hier könnte Severin begraben worden sein, da hier eine Grabplatte seiner Tochter Mariane Philippine Auguste Severin gefunden wurde, die den 23. May 1815 starb.
Gotthilf Ludwig Möckel (Lebenslauf)
geb. 22.7.1838 Zwickau gest. 26.10.1915 (Bad) Doberan Vater: Gotthilf Heinrich M., Kupferschmied 1844-1852 Bürgerschule in Zwickau; 1852/53 Königliche Gewerbeschule in Chemnitz; 1853-1856 Maurerlehre und Ausbildung an der Königlichen Baugewerkeschule in Chemnitz; 1856-1858 Maurergeselle; 1858-1860 im Ingenieurbüro der Obererzgebirgischen Staatsbahn in Chemnitz und im Architekturbüro Edwin Opplers in Hannover; 1861/62 Studium am Polytechnikum Hannover; 1867-1875 Gewerksmeister und freier Architekt in Zwickau, 1875-1885 in Dresden; 1873-1878 Neubau der Johanneskirche Dresden; übernahm 1877 die Restaurierung des Beinhauses der Doberaner Klosterkirche; seit 1885 Wohnsitz in Doberan; ließ sich 1887/88 eine neugotische Villa errichten (seit 1983 Stadtmuseum Möckel-Haus); seit 1884 Leiter des mecklenburgischen Kirchenbauwesens; 1897 Großherzoglich mecklenburg-schwerinscher Geheimer Baurat; 1900 Geheimer Hofbaurat; baute Villen, Wohn- und Geschäftshäuser, städtische und Staatsgebäude, Schulen, Dorf- und Stadtkirchen in neugotischem Stil (meist mit roter Backsteinblende); 1885 Großherzogliches Jagdschloss Gelbensande; 1887-1889 Großherzogliches Gymnasium Doberan; Schloss Melkof (bei Vellahn; 1888); 1888-1893 Ständehaus Rostock; 1897 Schloss Groß Lüsewitz; 1904 Kapelle in Heiligendamm; 1908 Kirche in Müritz; 1909 Katholische Christuskirche Rostock (1971 gesprengt); 1873 Mitglied des Sächsischen Ingenieur- und Architektenvereins in Leipzig, 1875 des Architekten- und Ingenieurvereins Hannover; 1885 Mitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, 1891 des Vereins für Naturgeschichte Mecklenburgs; Mitglied des Heimatbundes Mecklenburg; Ehrenbürger von Doberan; 1878 Ritterkreuz des Königlich sächsischen Albrechtsordens; 1881 Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste Dresden; 1887 Ritterkreuz des Großherzoglich Mecklenburgischen Greifenordens; 1893 Großherzoglich mecklenburgische Große Goldene Medaille der Wissenschaften und Künste mit Band; 1901 Roter Adlerorden; 1915 Hausorden der Wendischen Krone (Komtur).
- 1838 Am 22. Juli als Sohn eines Kupferschmiedemeisters in Zwickau geboren.
- 1844-52 Besuch der Bürgerschule in Zwickau
- 1852/53 Besuch der Königlichen Gewerbeschule zu Chemnitz
- 1853-56 Lehre als Maurer in Zwickau (1853-56), Besuch der Sonntagsschule in Zwickau(1853/54)und der Königlichen Baugewerkenschule zu Chemnitz (1853-56)
- 1856-58 Arbeit als Maurergeselle bzw. später Bauführer
- 1858, 13.12. Befreiung von der Militärpflicht wegen „körperlicher Untüchtigkeit“
- 1858/59 Anstellung als Zeichner im Oberingenieurbüro der ObererzgebirgischenStaatsbahn
- 1859 Arbeit als Zeichner und Konstrukteur im Betriebsingenieurbüro derKöniglichen SächsischenStaatseisenbahn zu Chemnitz
- 1859/60 Beschäftigung in einer Zwickauer Baufirma mit dem Entwerfen von Bauplänensowie mit Bauleitungen
- 1860 Tätigkeit im Architekturbüro von Edwin Oppler in Hannover, übernimmt die Erstellungvon Entwürfen sowie deren Bauausführung
- 1861/62 Studium an der Polytechnischen Schule zu Hannover Teilnahme anVorlesungen undpraktischen Übungen u.a. bei Conrad Wilhelm Haase
- 1862-64 Studienreisen vom Polytechnikum aus in den Harz und durch Tübingen; ersteselbständige Arbeitenbeim Bau der Irrenanstalt in Göttingen als Techniker und 1. Assistent von Julius Rasch
- 1865, 9.12. Zulassung zur Prüfung für Bauhandwerker in Dresden
- 1866, 25.6. Eheschließung mit Emilie Amalie Christine Schlegel, Tochter des Senators Schlegel in Göttingen, aus der Ehe gehen 5 Söhne und 2 Töchter hervor.
- 1867, 12.6. Prüfung als Bauhandwerker in Dresden bestanden
- 1867-75 Tätigkeit als Bauhandwerker und freier Architekt, vorwiegend Entwürfe von Villen
- 1873 Aufnahme in den Sächsischen Ingenieur- und Architekten-Verein in Leipzig
- 1875 Übersiedlung nach Dresden, ab 6. Dezember Mitglied des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hannover
- 1875-85 Tätigkeit als Privatarchitekt in Dresden; vorwiegend Bearbeitung von Kirchen- und Schlossbauten
- 1881, 3.3. Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste Dresden
- 1883 Briefwechsel mit Staatsrat von Bülow (Mecklenburg - Schwerin) wegen Übersiedlung nach Doberan im Zusammenhang mit der Auftragserteilung zur Restaurierung der Doberaner Kirche
- 1885 Übersiedlung nach Doberan
- 1889, ab1.4. Berufung in den Staatsdienst als Baurat für Kirchenbausachen und technischer Beirat der Kammer und des Oberkirchenrates; neben dieser Verpflichtung freiberufliche Tätigkeit
- 1897, 19.3. Ernennung zum Geheimen Baurat
- 1899, März-Mai Ärztlich angeratene Erholungsreise nach Bozen (Tirol)
- 1900, 3.10. Ernennung zum Geheimen Hofbaurat
- 1907 Schwerer Unfall mit Krankenhausaufenthalt
- 1915, 24.4. Antrag auf Auflösung des Dienstverhältnisses aus gesundheitlichen Gründen; Ab 1. Oktober Versetzung in den Ruhestand.
- 1915 Am 26. Oktober verstirbt Möckel nach längerer Krankheit (Luftröhrenkatarrh) an Herzschwäche.
Quelle: Karl-Heinz Barth, Gotthilf Ludwig Möckel - Ein Beitrag zur Geschichte der Architektur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Das Doberaner Wohnhaus
- 1888 begann G. L. Möckel mit der Planung seiner eigenen Doberaner Villa, deren Bau wegen einiger Verzögerungen erst 1888 fertig gestellt wurde.
- Er entwarf sich ein zweigeschossiges Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss, dessen Äußeres durch Gestaltungselemente wie Erker, Türmchen, verschiedene Fenster, aber insbesondere die Kombination von roten Klinkern, vorgeblendetem Fachwerk mit Klinker- und Putzflächen sowie dunkelgrün glasierten Formsteinen und farbigen Bleiverglasungen der Fenster geprägt wird.
- Im Inneren wurde das Bild bestimmt durch Putzflächen mit Schablonenmalerei, Glasursteine, lasierte Paneele und Holzdecken, letztere ebenfalls mit Bemalung sowie schmiedeeiserne Leuchter und Geländer, dichte Vorhänge, bunte Teppiche und schwere Eichenmöbel.
- Zeitweise vorhandener Bewuchs mit wildem Wein sowie zwei Türmchen und die farbigen Bleiverglasungen ließen diesen Bau wie ein romantisches Schlösschen erscheinen. Motive aus dem Dornröschen-Märchen, die in den Verglasungen von vier Fenstern des zweigeschossigen Hauptwohnraumes an der Südseite des Gebäudes dargestellt sind, verstärken diesen Eindruck.
- Aber gerade das mag es sein, was auf den Betrachter und Besucher des Hauses einen besonderen Reiz ausübt, und es wird wohl kaum jemanden geben, der sich nicht von der soliden handwerklichen Ausführung, sei es der Holz- oder der Kunstschmiedearbeiten beeindruckt zeigt.
- Als fast programmatisch für Gotthilf Ludwig Möckels Haltung die Meinungen der Betrachter seiner Bauwerke und dabei insbesondere die der Andersdenkenden
betreffend, könnte der Spruch gewertet werden, den er an seiner Doberaner und schon an seiner Dresdner Villa anbringen ließ:
- „Der Eine betracht‘s,
- Der Andre verlacht‘s,
- Der Dritte veracht‘s,
- Was macht‘s.“
Albert Gading- ein Doberaner Jugendstilbaumeister
- „Es musste ja mal was anderes sein“, war die Antwort, als sein Sohn Heinrich Gading ihn einmal fragte, woher er die Idee zu der originellen Fassadengestaltung des sogenannten „Bienenhauses“ in der Bismarckstraße 26 (heute Goethestraße) gehabt habe.
- Nachdem man ein Jahrhundert lang Vorbilder fürs Bauen nur in früheren Stilen, der antiken Klassik, der mittelalterlichen Gotik und Romantik oder dem Barock gesucht hatte, wollten viele Baumeister in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts „etwas anderes machen“, indem sie sich ihre Anregungen in der Natur suchten und sich auch in sonstigen Details von ihren Vorgängern distanzierten.
- In vielen Jugendstilhäusern findet man ein in Quadrate oder Rechtecke gegliedertes Oberlicht von Fenstern und Türen, nicht selten aus Farbglas.
- Was die Häuser aus dieser Zeit am meisten kennzeichnet, sind die Ornamente von Pflanzen und Tieren. langstieligen Blumen, Blüten, Winden, Ranken, Tierköpfen u. ä.
- Von den Baumeistern wurden Kreativität und technische Fähigkeiten in hohem Maße gefordert und Albert Gading hatte beides, was die vielen von ihm in Doberan und Umgebung errichteten Gebäude beweisen.
- Wer war nun der Mann, der zu Unrecht so sehr im Schatten der im 19. Jahrhundert in Doberan wirkenden Baumeister von Seydewitz, Severin und Möckel stand.
- Albert Gading stammte aus einer seit dem 17. Jahrhundert in Doberan ansässigen Familie von Handwerkern. Er wurde 1875 als Sohn des Drechslermeisters Heinrich Gading sen. geboren.
- Gading besuchte die Doberaner Schule und beendete 1893 eine Maurerlehre, Der geprüfte „Maurer- und Zimmermeister“ Heinrich Nieske bescheinigte ihm, dass er „sehr anstellig, fleißig und geschickt“ sei.
- Nach dem Militärdienst ging er im Sommer auf Wanderschaft und arbeitete für Je 6 Wochen in diversen Baufirmen in Berlin und im Rheinland. 1902 schloss er das Technikum mit der Note „Sehr Gut“ ab und im Februar 1903 wurde er Maurermeister.
- Nachdem er im Büro von G. L. Möckel seine zeichnerischen Fähigkeiten weitervervollkommnet hatte, begann er eine Tätigkeit im Rostocker Bauamt und danach in der Firma von Hofmaurermeister Beringer. Von Beringer übernahm Gading den Stahlbeton, der gerade von dem Laager Architekten Paul Korff in Mecklenburg eingeführt worden war.
- 1905 machte sich Albert Gading selbstständig. Sitz seiner Baufirma war das Gelände östlich der Bismarckstraße (heute Goethestraße) am Bollhäger Fließ.
- Vor dem Ersten Weltkrieg hatte er über 100 Beschäftigte. Gading war nicht nur kreativ und sein Stil gefragt, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich. 1912 fuhr er neben dem Arzt Dr. Prösch als erster im Auto durch den Ort.
- Albert Gading verstarb 1962. Die Zeitschrift „Unser Mecklenburg“ widmete ihm einen Nachruf, in dem seine „Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen“ rühmend erwähnt wird.
- Was geblieben ist, sind die zahlreichen von ihm entworfenen und gebauten originellen Häuser, die noch heute das Stadtbild von Bad Doberan prägen.
Quelle: Joachim Lange, „Albert Gading — ein Doberaner Jugendstilbaumeister“ im Bad Doberaner Jahrbuch, 2003
Georg Adolph Demmler, Architekt und Politiker
- Neben dem klassizistischen Kurhaus in Heiligendamm ist die im Tudorstil errichtete „Burg“ sicher das markanteste Gebäude in Deutschlands ältestem Seebad.
- Der Entwurf dazu entstammt der Feder des mecklenburg-schwerinschen Hofbaumeisters Georg Adolph Demmler. Er entwarf auch die Pläne für das „Alexandrinen-Cottage“, im Stil eines englischen Landhauses, sowie für den Umbau und die Aufstockung des alten Badehauses zum neuen „grossen Bade- und Logir-Haus“ (heute „Haus Mecklenburg“).
- Georg Adolph Demmler wurde am 22. Dezember 1804 als uneheliches Kind des Güstrower Schornsteinfegermeisters Johann Gottfried Demmler und der verwitweten Tochter eines Brauereibesitzers in Berlin geboren, wo er zunächst 9 Jahre bei einer Pflegefamilie lebte. 1813 trennte sich der Vater von seiner Ehefrau und zog mit Georg Adolph Demmlers Mutter zusammen. Der Sohn wurde nach Güstrow geholt.
- Bis 1819 besuchte Demmler hier das Gymnasium und entwickelte schon früh Interesse an der Bautechnik, das von seinem Vater gefördert wurde. Nach dem Abitur studierte er an der Bauakademie in Berlin bei Karl Friedrich Schinkel und Friedrich Gottlieb Schadow.
- Wegen seiner Mitgliedschaft in der geheimen Burschenschaft Arminia wurde er 1823von der Hochschule verwiesen.
- 1824 erfolgte auf Fürsprache Schinkels Demmlers Aufnahme in den mecklenburgischen Staatsdienst. 1832 erhielt er seine Ernennung zum Baumeister, ab 1835 war er Landesbaumeister.
- Während seiner Dienstzeit entwarf Demmler die meisten Pläne für den herrschaftlichen Ausbau von Schwerin. Glanzpunkte seines Wirkens waren der Umbau des Schlosses, der Neubau des Arsenals am Pfaffenteich, der Marstall, das Hoftheater und viele weitere Gebäude.
- Nach seinem Entwurf wurde am Westufer des Pfaffenteichs die Paulsstadt als neuer Stadtteil angelegt. Auch Bauwerke in anderen Städten beruhen auf Demmlers Bauplänen so z.B. das heutige Ernst-Barlach-Theater in Güstrow.
- Demmler engagierte sich bereits vor der Revolution von 1848 sozial. Er war Mitglied der Schweriner Freimaurerloge und politisch aktiv, zunächst in der linksliberalen Süddeutschen Volkspartei (DtVP) und später in der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands(SAP).Georg Adolph Demmler verstarb am 2. Januar 1886 in Schwerin.
Demmlers Bauten und Entwürfe für Doberan/Heiligendamm
- 1827 Tribüne an der Rennbahn
- 1835 Entwurf für den Sarkophag Friedrich Franz I. im Doberaner Münster - Herstellung in der Schweriner Schleifmühle
- 1837 Umbau des alten Badehauses zum Haus Mecklenburg
- 1840 Alexandrinencottage in Heiligendamm
- 1841 Dekoration im Doberaner Theater
- 1843 Transport des Gedenksteins aus der FeldmarkElmen-horst nach Heiligendamm
- 1844 Pläne für ein Schießhaus
- 1848 Burg Hohenzollern im Tudorstil
August Gaster
- August Gaster wurde am 28. Oktober 1852 in Wismar geboren. Er absolvierte von 1872 bis 1875 und von 1877 bis 1878 ein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover. Am Polytechnikum war Gaster ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase, bei dem bereits zuvor Gotthilf Ludwig Möckel seine Ausbildung erhielt.
- Im Jahr 1882 legte August Gaster seine Baumeisterprüfung ab.
- Als späterer Landbaumeister in Doberan war er für die Ämter Bukow, Doberan und Schwaan verantwortlich. Bekannt ist, dass August Gaster 1914 das Wohnhaus in der heutigen Goethe-straße 10 in Bad Doberan aus dem Nachlass von Hofzimmermeister Reinke erwarb.
- Ab 1890 war Gaster, der auch zum Baurat berufen worden war, Mitglied im Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde.
- Im Jahr 1920 erfolgte seine Ernennung zum Vorstand des Hochbauamtes Rostock II in Doberan.
- August Gaster war langjähriges Mitglied der Prüfungskommission für Kandidaten des höheren Baufaches in Schwerin. Eine Berufung an das Ministerium lehnte er jedoch ab, weil er sich seinem Wohnort Doberan sehr verbunden fühlte.
- August Gaster zählt zu den profiliertesten Architekten in Mecklenburg.
- Zu seinen wichtigsten Bauten gehören:
- die Realgymnasien in Kiel und in Schwerin,
- die Frauenklinik in der Doberaner Straße in Rostock
- die Villa „Feodora“ des Herzogs Adolf Friedrich in Bad Doberan im Stülower Weg (jetzt Kreismusikschule),
- die Villa der Prinzessin Reuß ‚in Heiligendamm (zu DDR- Zeiten „Max-Planck-Haus )entstanden um 1910, sowie die Herrenhäuser ın Rederank und Groß Stove.
- August Gaster verstarb 1929.
Lutz Elbrecht (Baumeister und Denkmalpfleger)
geb. 8.3.1907 Wreschen (Posen; Września/Polen) gest. 9.7.1984 Bad Doberan Vater: Maurer; kam als Kind mit seinen Eltern nach Doberan; Schule in (Bad) Doberan; Lehre an der Baugewerkschule in Eckernförde; 1934 Baumeisterprüfung; machte den Betrieb seines Vaters zum Architektenbüro und Bauunternehmen, das er bis 1974 führte; Bau von Wohn-, Landwirtschafts- und Gewerbegebäuden; errichtete die Ehm-Welk-Gedenkstätte in Bad Doberan, 1948-1950 Oberbauleiter im Auftrag der Landesbauverwaltung beim Ausbau von Heiligendamm zur Kur- und Erholungsstätte; errichtete das HO-Kaufhaus in Bad Doberan; denkmalpflegerische Leistungen in Bad Doberan: 1954 Rathausfassade; 1976-1984 Rekonstruktion des Rathauses; 1974-1976 weißer Pavillon; Rekonstruktion des klassizistischen Saals im Kurhaus Heiligendamm; ehrenamtlicher Beauftragter für Denkmalpflege im Kreis Bad Doberan.
- Lutz Elbrecht, am 8, März 1907 geboren, trat beruflich in die Fußstapfen seiner Vaters, den Hofmaurermeisters Fritz Elbrecht.
- Im Geburtsjahr seines Sohnes gründete Fritz Elbrecht in Doberan eine Baufirma, die Lutz Elbrecht, der das Baugewerbe von Grund auf erlernt hatte, ab 1934 leitete.
- Wohl eines seiner ersten Gebäude war der Bahnhof in Heiligendamm (1933/34), bei dessen Gestaltung er klassizistische Formen nachempfand.
- 1935/36 entstand nach seinen Entwürfen das Wohnhaus in der Dammchaussee 23 in Klinkeroptik Für einen Rechtsanwalt. 1950 erwarb der Schriftstellen Ehm Welk das Gebäude und bewohnte es bis zu seinem Tod im Jahre 1966.
- Ebenfalls mit roten Klinkern gestaltet, entstand1938/39 die Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof in Bad Doberan, ebenso wie die Friedhofskapelle in Kröpelin.
- 1939/40 erbaute Lutz Elbrecht das Filmtheater am Kamp in der Severinstraße und schuf damit ein modernes, allen Ansprüchen genügendes Haus. Daneben hat er zahlreiche Bad Doberaner Ein- und Mehrfamilienhäuser entworfen und gebaut.
- Als 1948 die damalige Landesregierung von Mecklenburg den Plan fasste, das durch die Kriegswirren stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäudeensemble in Heiligendamm zu einem Sanatorium für Werktätige umzubauen, wurde Lutz Elbrecht zum „Vorsitzenden sämtlicher Angestellten der Bauleitung” ernannt. Von August1948 bis März 1950 währten die umfangreichen baulichen Maßnahmen.
- Diese Aufnahme war so recht für den dem heimatverbundenen Baumeister und Architektengeschaffen, der einmal von sich selbst sagte: „Als altem Doberaner liegt mir die Erhaltung der Bau- und Kunstdenkmäler unseres Gebietes besonders am Herzen.“ Er behandelte Heiligendamm wie ein Denkmal und manche „Bausünde" muss dem Mangel an Material und Zeit in jenen schwierigen Nachkriegsjahren zugerechnet werden.
- Eine weitere bedeutende Arbeit für den Denkmalpfleger Lutz Elbrecht war 1956/57 die Beseitigung der Neorenaissancefassade und Rekonstruktion der klassizistischen Fassade des Salongebäudes am Kamp (ab 1879 Rathaus, seit 1952 Sitz der Kreisverwaltung).
- 1955 projektierte er das Kaufhaus „Magnet" am Alexandrinenplatz (heute Kaffeehaus Sparre). Bereits ab 1952 war Lutz Elbrecht als „Kreishelfer für Denkmalpflege“ des Institutsfür Denkmalpflege in Schwerin tätig. Bis zu seinem Tod setzte er sich unermüdlichab 1979 in der Interessengemeinschaft Denkmalpflege im Kulturbund der DDR und gleichzeitig im Vorstand der Gesellschaft für Denkmalpflege, für den Erhalt und die Pflege des Kulturerbes vor allem im damaligen Kreis Bad Doberan ein.
- Am 9. Juli 1984 verstarb Lutz Elbrecht in Bad Doberan.
Familie Carlson (Bauunternehmen, Bäckerei)
- Jöns Carlson gilt als Ahnherr der Doberaner Carlsons, die im Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Werdegang hingelegt haben, Er wurde in Schweden geboren; sein Weg führte ihn nach Mecklenburg. Jöns arbeitete als Maurer, mit seiner Frau Marie Sophie Carlson, geb. Burmeister lebte er in Doberan, Sie hatten sechs Kinder, eins von ihnen war Hermann Carlson.
- Hermann Carlson wurde am 26,10,1875 in Doberan geboren. Er war Maurergeselle und später Bauunternehmer. Hermann heiratete Frieda Josephine Mathilde Carlson, geb. Harms, Mit ihren Kindern lebten sie in Doberan. Vier ihrer sieben Kinder mussten die Eltern früh zu Grabe tragen.
- Hermann gründete die Firma H. Carlson & Sohn, Dort arbeitete er zusammen mit seinem ältesten Sohn, Sie kauften mehrere Grundstücke, zum Beispiel „Am Rosenwinkel“ und erbauten dort Häuser.
- Hermann Carlson starb am 30.09.1943 in Doberan. Testamentarisch hat er darüber verfügt, wer welche Häuser „Am Rosenwinkel“ erbt. Sohn Hans erhielt die Hausnummern 1 und 2, Hermann Nummer 4 und 5, Tochter Grete die Nummern 6 und 7. Keines der Kinder sollte die Häuser verkaufen, sondern weiter an die Enkel geben, damit die Häuserreihe im Familienbesitz bleibt.
- Lediglich zur Finanzierung von Ausbildung, Studium oder Geschäftsgründung duldete Hermann eine Belastung der Häuser.
- Ihr ältester Sohn Hans Carlson wurde am 01.07.1900 in Doberan geboren. Von 1919 bis 1922 absolvierte er eine Lehre des Maurerhandwerks bei seinem Vater in Doberan, Am28.02.1922 legt Hans Carlson seine Gesellenprüfung bei der Mecklenburgischen Handwerkskammer mit dem Prädikat ausgezeichnet ab. Beisitzer in der Prüfung ist der Doberaner Baumeister Albert Gading.
- Am 01.02.1937 bestätigt die Reichskammer der bildenden Künste Hans Carlson zur Berechtigung der Berufsausübung als baugewerblich tätiger Architekt. Gültigkeit erhält dieses Prädikat für die Jahre 1936-1939, die eingeklebten Marken auf der Rückseite des Ausweises belegen das.
- Nach dem Krieg wurde er am 10.11. in die Liste der Genossen der Genossenschaft des Bauhandwerks Mecklenburg-Vorpommern e. G. m .b. H. Schwerin aufgenommen. Per Postkarte wurde dies am 24.09.1948 durch das Amtsgericht Schwerin bekanntgegeben.
- Hans heiratete Frieda Carlson, sie bekommen zwei Kinder: Paul Friedrich und Elisabeth.
- Hans Bruder Hermann Carlson wurde am 06.03.1903 in Doberan geboren. Er machte eine Bäckerlehre, wurde Bäckermeister und gründete die Bäckerei Carlson.
- Hermann heiratete Käthe Carlson und sie bekamen die Kinder Ingeborg und Jürgen. Ihre Tochter heiratete Günter Hermann, ihr Sohn betrieb die Bäckerei im Parkentiner Weg, die mittlerweile sein Sohn Jörg übernommen hat.
- Hans Schwester Grete wurde am 03.12.1909 in Doberan geboren, Sie heiratete Hans Eichstädt. Sie haben zwei Kinder: Helga und Hans-Joachim.
Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur
Ehm Welk
Reinhard Schmidt
Gerhard Ringeling
Landschaft den Menschen zugeordnet
- Seine besondere Liebe gilt dem Fischland / Zum 100. Geburtstag von Gerhard Ringeling – ein begabter norddeutscher Erzähler(Demokrat, 1987)
- „Sei er nun Maler oder Dichter, Gelehrter, Bildhauer oder Musiker, — immer wieder kommt einer, dem in irgendeinem Seelenwinkel der göttliche Funke glüht, in unser abgeschiedenes Fischland und steht und atmet und ist gefangen und geht mit Heimweh und muß nun künden von der herben, schwer zugänglichen Schönheit dieses Stückes Erde zwischen Bodden und Meer, zwischen Darß und Ribnitzer Heide.
- Sie reicht weit zurück, die Reihe dieser Fischlandkünder, und bricht nicht ab bis auf den heutigen Tag.
- In diese Reihe tritt nun auch Gerhard Ringeling, der Doberaner Gymnasiallehrer.
- So schrieb der Heimatschriftsteller F. W. Droß in den „Mecklenburgischen Monatsheften", als 1935 im Wiehern-Verlag Berlin Gerhard Ringelings „Seefahrend Volk — Vier Erzählungen vom alten Fischland" erschien.
- Der Autor war den Lesern der „Mecklenburgischen Monatshefte" zu diesem Zeitpunkt bereits kein Unbekannter mehr. Er hatte Porträtskizzen über Johannes Troja und Heinrich Seidel (denen er sich innerlich besonders verbunden fühlte) geschrieben, ebenso über Richard Wossidlo und andere »Mecklenburger Leute".
- Mit der „Fischländer Weihnacht" (ein Vorabdruck aus „Seefahrend Volk") hatte er seine ausgesprochene Begabung als norddeutscher Erzähler ausgewiesen.
- Nach 1945 bringt die Evangelische Verlagsanstalt Berlin unter dem schlichten Titel „Erzählungen" zwölf der schönsten Geschichten Gerhard Ringelings in mehreren Auflagen heraus. Die vier Erzählungen vom alten Fischland aus „Seefahrend Volk" sind um acht, überwiegend im norddeutschen Raum handelnde, erweitert worden.
- Als sich der Verlag 1969 zu einer nochmaligen (der zwölften) Auflage der Erzählungen von Gerhard Ringeling entschloß, nannte er — neben der Verehrung für den 1951 heimgegangenen Autor — einen zweiten Grund: „überschaut man den Bestand an christlicher Literatur, die im Formalen den anzulegenden Maßstäben genügt und in der Aussage zentral bleibt, ohne in Frömmelei auszuarten, so kann man nicht von einer Fülle sprechen.
- Schon deshalb bot Ein begabter norddeutscher Erzähler sich eine Neuauflage an. Auf den Seiten dieses Buches ist beides eingefangen, die Landschaft und der Mensch: die Landschaft, nicht isoliert als Idylle oder Hort der Dämonen geschildert, sondern dem sie bewohnenden Menschen zugeordnet — der Mensch, nicht als Held oder Schuft herausgeputzt, sondern als einer, der bewußt oder unbewußt auf Gottes Gnade wartet.
- "So bleiben die der Historie entnommenen Gestalten blutvoll und im tiefsten Sinne menschlich, ihr Handeln und Entscheiden rührt auch uns an."
- 1947 erschien — in 2. Auflage — bei Hinstorff in Rostock das Buch von Gerhard Ringeling „Fischländer Volk — Geschichte und Schicksal einer mecklenburgischen Küstenlandschaft".
- In ihrem Fischland-Buch schrieb Käthe Miethe: „Das kleine Buch des Doberaner Studienrats Dr. Ringeling „Fischländer Volk“ läßt teils chronikhaft, teils novellistisch in bunten Bildern das Werden des Fischlandes an uns vorüberziehen.
- Weil Dr. Ringeling als der beste Kenner der Geschichte der deutschen Segelschiffahrt gilt, dessen grundlegendes Buch über die Segelschiffahrt mit großem Verlangen erwartet wird, stehen in seinem „Fischländer Volk“ Schiffer und Schiffahrt natürlich an erster Stelle.
- Die novellistischen Schilderungen in diesem Buch erreichen nur selten die künstlerische Gestaltung und dramaturgische Spannung seiner Erzählungen.
- Im Schlußwort des Buches wendet sich Ringeling eindringlich an seine Leser, ihn — soweit vorhanden — für seine geplante größere Darstellung der Geschichte der mecklenburgischen Segelschiffahrt mit Material zu unterstützen.
- Doch zu diesem Buch, mit dem er sein literarisches Lebenswerk krönen wollte, kam es nicht mehr: Gerhard Ringeling starb am Silvestertag des Jahres 1951, erst vierundsechzigjährig.
- Am 19. Juni war sein 100. Geburtstag. Manchmal tauchen seine „Erzählungen" im Antiquariat auf: wer zugreift und sie liest, wird nicht enttäuscht sein, sondern sich angerührt fühlen vom Schicksal der leichtsinnigen Margret, der schlimmen Brigitt oder des Schmiedes Jakobus Borgwardt, der ausging, „Gerechtigkeit zu suchen, und Gnade fand". Friedrich Schulz
- Auszug aus einer Veranstaltung des Ehm Welk-Hauses Bad Doberan 2022: "Zur Nachmittagsveranstaltung "Vorgelesen & Zugehört" hatten wir in diesem Jahr erstmals am 29. März eingeladen. Dieser Nachmittag war dem Bad Doberaner Gymnasiallehrer und Schriftsteller Gerhard Ringeling gewidmet. Geboren wurde er 1887 in Schönberg, legte 1911 sein Staatsexamen ab und promovierte 1915 an der philosophischen Fakultät der Universität Rostock. Von 1918 bis zu seinem Tod im Jahre 1951 lebte und wirkte er in Bad Doberan.
- Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand - nach einer Würdigung seines Lebens und seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer - die Erzählung "Magister Rosarum", deren Handlung im 14. Jahrhundert im Kloster Doberan angesiedelt ist. Die Gäste lauschten zunächst konzentriert dem Vortrag. Danach entwickelte sich ein angeregtes Gespräch über Gerhard Ringeling und sein umfangreiches literarisches Werk, das leider fast vergessen ist. Erinnert wurde auch an seine Tochter Brigitte Ringeling, eine über die Landesgrenzen hinaus bekannte Doberaner Keramikerin."
Ernst Voß
Ludwig Bang
Kate Diehn-Bitt
[1]
Weitere Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur aus Doberan bzw. mit Bezug zur Stadt
*Felix Mendelssohn-Bartholdy
- Felix Mendelssohn-Bartholdy(1809-1847) hat in Bad Doberan komponiert(Aus der Redaktion(Ostseezeitung, 02.02.2009)
- Rostock . Der Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy wäre am 3. Februar 200 Jahre alt geworden. Gefeiert wird vor allem in den Städten seines Wirkens Berlin, Leipzig und Hamburg.
- Aber auch die Mecklenburger haben Grund, den "Mozart des 19. Jahrhunderts", wie Robert Schumann seinen Kollegen und Zeitgenossen nannte, hochleben zu lassen.
- Als 15-Jähriger verbrachte Mendelssohn im Sommer 1824 einen vierwöchigen Urlaub im ersten deutschen Seebad Heiligendamm und in Doberan. Dabei hat er auch komponiert, wie die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack aus Rostock belegen kann. Die "Doberaner Blasmusik" wurde am 13. Juli 1824 in Doberan uraufgeführt.
- Sie fand die "Doberaner Blasmusik" in den Archiven: Die pensionierte Musiklehrerin Marianne Strack hat herausgefunden, dass Felix Mendelssohn-Bartholdy, der am 3. Februar 1809 geboren wurde, als Fünfzehnjähriger in Bad Doberan komponiert hat.
- Marianne Strack verehrt Mendelssohn seit ihrer Studienzeit in Leipzig. "Ich habe in Briefen der Familie von Doberan gelesen. Also muss er hier gewesen sein", sagt die Mendelssohn-Forscherin.
- Tatsächlich findet sie viele weitere Briefe, in denen der junge Felix beschreibt, wie er mit dem Vater die Tage an der Ostseeküste verlebt. Es sind vor allem Spaziergänge in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn beeindrucken. Von nachhaltiger Wirkung aber ist eine kleine Hofkapelle bestehend aus Holzbläsern, Hornist und Basshornist, der Mendelssohn täglich im Salon beim Speisen lauscht. Von Komponierlaune gepackt, schreibt er ein kleines Nachtstück für die "Hofharmonie", wie das Ensemble heißt. Die Uraufführung der "Doberaner Blasmusik" ist am 13. Juli 1824. Mendelssohn wird sie später weiter verarbeiten, zur "Ouvertüre zur Harmoniemusik" op.24.
- Marianne Strack findet im Landeshauptarchiv die einzelnen Stimmen der Musiker ¬ für sie der Beweis, dass Mendelssohn in Doberan die Komposition hinterlassen hat. "Das Stück wird später, wenn Mendelssohn Gewandhaus-Kapellmeister in Leipzig ist, immer an seinem Geburtstag am 3. Februar als Ständchen dargebracht", hat sie weiter recherchiert.
- Trotzdem ist die Blasmusik in Vergessenheit geraten. Im vergangenen Jahr wird sie erstmals wieder von einem Bläserensemble der Hochschule für Musik und Theater Rostock, am Ort der Uraufführung in der heutigen Kreisverwaltung, in der gleichen Besetzung wie 1824 aufgeführt. Professor Günter Weidlich von der Hochschule hat es einstudiert.
- "Das Stück beweist die große Begabung des Fünfzehnjährigen", sagt er. "Im zweiten Teil, dem Allegro, ist der, Sommernachtstraum’ deutlich zu spüren." Am 13. Februar will Weidlich die "Doberaner Blasmusik" in der Hochschule für Musik und Theater erneut erklingen lassen.
- Der Leiter des Mendelssohn-Archivs in Berlin, Roland Schmidt- Hensel, bestätigt: "Der Doberan-Aufenthalt ist dokumentiert." Allerdings sei eine Prüfung der Doberaner Noten noch nicht abgeschlossen.
- Im Kurort Bad Doberan gibt es bereits Überlegungen, wie der Mendelssohn-Besuch auch touristisch vermarktet werden kann. Vom Frühsommer an soll es einen Mendelssohn-Pfad geben, auf dem Besucher auf den Wegen des jungen Komponisten wandeln können.
- Das Eröffnungskonzert der Festwoche „220 Jahre Heiligendamm“ am Sonntag, dem 9. Juni 2013 um 19.30 Uhr im Festsaal, Salongebäude in Bad Doberan, wird einem sehr berühmten Badegast des 19. Jahrhunderts gewidmet: Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847). Der damals erst Fünfzehnjährige logierte 1824 mit seinem Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy (1776-1835) in der großherzoglichen Sommerresidenz Doberan und genoss einen Monat lang die Sommerfrische an der mecklenburgischen Ostseeküste.
- Der Aufenthalt im Juli 1824 ist für den jungen Felix eine wahre Inspiration und geprägt von Spaziergängen in und um Doberan, die den Naturfreund Mendelssohn besonders erfreuten und er beschreibt der daheim gebliebenen Familie u.a. seine Ausflüge auf den Buchenberg mit einem Musiker der Hofharmonie. Mit einem Fernglas beobachten sie „die tanzende See mit Spitzenhauben in Weiß und Grau“. Zu seinen Vergnügungen gehört auch das Baden in der Ostsee. Felix Mendelssohn Bartholdy zählt zu den bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts und stand mit wichtigen Musiker seiner Zeit wie Chopin und Schumann in regem Austausch. Die Konzertlesung „Tanzende See“ bezieht sich im Titel auf den Aufenthalt Mendelssohns, wenn auch nicht alle Werke und Texte in einem direkten Zusammenhang mit dem Ostsee-Aufenthalt im Ersten Deutschen Seebad stehen.
*Traten nach Seebadgründung im Schauspielhaus auf:
*Hans Fallada/Paul Rilla
*Dagmar Hauke-Liebscher
- Kunst aus Erde, Wasser und Feuer
- Der Grundstoff der Designerin Dagmar Haucke-Liebscher ist Erde. genauer gesagt Ton. Für dieses Material entwickelte sie eine eigene Farbigkeit, wobei der rote Ton ihr besonderes Interesse fand. Und sie knetet, modelliert, schneidet, baut und dreht diesen Werkstoff zu Gefäßen, Platten, Tellern oder zu den verschiedensten baukeramischen Objekten wie Brunnen und Wandgestaltungen. Dabei zeigt sich in den sparsam verwendeten Glasuren, Strukturen, Engobe-Bemalungen oder in den gelegentlichen Ergänzungen aus Holz, Stein oder Metall ein großer Einfallsreichtum. Grundsätzlich aber lässt die Künstlerin das Material und die Spuren seiner Bearbeitung wirken. Sie wählt klare einfache Formen. Maßvolle Proportionen und ein ebensolches Dekor verleihen ihren .Arbeiten Ruhe, ja kraftvolle Größe.
- In Dagmar Haucke-Liebschers Werken findet sich , was sie als Quelle ihrer Schaffenskraft benennt die schlichte Schönheit der Landschaft, in der sie zu Hause ist, und die rote Backstein-Architektur, deren Qualitäten ihr im Doberaner Münster vorbildhaft vor Augen stehen: Die wunderbare Farbigkeit, die Disziplin der Formen und deren immer noch überraschende Zweckmäßigkeit sowie das sparsame Dekor. Wenn alle diese Kriterien auch in ihrer Arbeit zusammenkommen, dann erst ist eine solche für sie gelungen.
VITA
- 1944 geb.
- 1964 – 66 Abitur und anschließende Töpferlehre
- 1966 – 71 Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Bau- und Gefäßgestaltung
- 1971 Abschluss Diplom-Designerin seit 1971 künstlerisch selbstständige Tätigkeit in Bad Doberan
- 1976 – 90 Lehrauftrag an der Fachschule für angewandte Kunst Heiligendamm
- 1991 – 93 Erarbeitung künstlerisch kreativer Konzepte für Kinder und Jugendliche im Auftrag des Senates der Hansestadt Rostock, Kunsthalle Rostock
- 1972 – 90 Mitglied im Verband Bildender Künstler
- seit 1990 Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg-Vorpommern e.V. im BBK, Mitglied im Verband Kunst und Form e.V. Berlin, Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler (BBK)
- 2004 – 08 Mitglied des Vorstandes des Künstlerbundes Mecklenburg-Vorpommern e.V. im BBK
- 2004 – 09 Mitglied des Beirates Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop
- seit 2005 Dozentin an der Jugendkunstschule Bad Doberan, Plastische Gestaltung
*Brigitte Ringeling
Fotograf Robert Fischer(ROFI)
*Reinhard Dietrich
*Frank Zappa
- Wie Zappa nach Bad Doberan kam
- Denkmal: Nicht in Baltimore, auch nicht in Los Angeles oder Montreux - ausgerechnet in einer Kleinstadt in Mecklenburg- Vorpommern wird eine Büste des genialen US-Rock- stars aufgestellt. Eine Geschichte, die vor 30 Jahren begann - in der ehemaligen DDR.(von Ekkehart Eichler)
- Weihnachten. Ostern. Silvester. Für Wolfhard Kutz fallen am nächsten Sonnabend alle nur denkbaren Festtage zusammen. Denn an diesem 27. Juli um 13.30 Uhr wird das Denkmal eingeweiht, die Büste des großen Meisters. Mit allerlei psychedelischem Brimborium, wie es sich gehört. Das ironische Lächeln um den von Schnauzer und Unterlippenbürste gerahmten Mund, die markante Hakennase im hageren Gesicht, der zum Pferdeschwanz gebändigte Schopf, der spöttische Blick - alles in Bronze gegossen für die Ewigkeit: Frank Zappa.
- Der US-Musiker (1940-1993) gilt vielen als größtes Genie der Rockgeschichte. Charismatisch. Begnadet. Durchgeknallt. Zauberer wüster Underground-Oratorien, Autor grotesker Popsongs. Bürgerschreck und Provokateur, Botschafter der US-Gegenkultur.
- Viele Orte kämen für ein Denkmal in Frage: Baltimore, wo der Spross griechisch-arabisch-sizilianischer Abstammung zur Welt kam. Los Angeles, wo er 1964 die "Mothers of Invention" gründete. Montreux, wo 1971 während des Zappa-Konzerts ein Brand ausbrach. Prag, wo Zappa zum Handelsattache und Freund Vaclav Havels avancierte. Selbst die Rock'n'Roll Hall of Fame in Cleveland weist lediglich einen Schriftzug in Glasgravur vor. Nein, es ist ausgerechnet eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, die den großen Zappa auf den Sockel hievt: Bad Doberan an der Ostsee, 12 000 Einwohner.
- Vom Rock-Olymp so weit weg wie Karl Moik von Jimi Hendrix. Eigentlich. Vor mehr als 30 Jahren beginnt diese Geschichte, in tiefsten DDR-Zeiten. Mit seiner ersten Zappa-Platte "Burnt weenie sandwich" katapultiert sich 1971 der 16-jährige Wolfhard Kutz in eine zappatriotische Umlaufbahn, auf der er bis heute kreist. "So eine Musik hatte ich noch nie gehört. Extrem dissonant, aber ein fantastisches harmonisches Ganzes.
- Ich musste mehr haben." Er sammelt Originalplatten, ob auf dem Schwarzmarkt erhökert, von der Oma in die DDR geschmuggelt oder schlicht vom Zoll im Westpaket nicht entdeckt. Jeder Akkord, jede Textzeile wird mit einer Leidenschaft aufgesogen, wie sie nur dem Mangel entwächst.
- Kein Wunder, dass Zappa-Verehrer Kutz auch ins Fadenkreuz der Stasi gerät. Nach der Wende rufen Kutz und seine Zappa-Verrückten ein Festival mit Live-Musik rund um ihr Idol ins Leben - die Zappanale.
- Seit 1990 treffen sich Jahr für Jahr Ende Juli mehr Fans und Musiker auf der Pferderennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm. Hier entsteht 1999 die Idee eines Zappa-Denkmals. Natürlich in Bad Doberan, denn "das ist der einzige Ort mit einem eingetragenen Frank-Zappa-Verein", sagt Wolfhard Kutz. Auch für den Zappaologen Jim Cohen aus München ist Bad Doberan der einzig wahre Standort, "weil hier die Bewegung Arf-Society geboren wurde - von den Fans, nicht von Kunstmäzenen".
- Ein Zappa-Denkmal erfordert aber Stehvermögen. Denn dieser Mann war die personifizierte Provokation. Ein Bürgerschreck, dem keine Konvention heilig war, der unermüdlich den American Way of Life attackierte, verpackt in atonal- avantgardistische Klangorgien. Gelegentlich schmuggelte er seine drastischen Botschaften sogar in hitparadenkompatible zuckersüße Balladen.
- So erzählt "Bobby Brown" von den Sexualfantasien eines jungen Mannes, der im Refrain behauptet: "Oh Gott, ich bin der amerikanische Traum."
- Und so einen Mann soll man vor den braven Mecklenburgern auf einen Sockel stellen? Die Zappa-Jünger haben einen Vorteil: Ihr Idol war vor Ort nur Insidern bekannt. Und was in Amerika wegen Anstößigkeit auf den Index wandert, regt in Mecklenburg niemanden auf. Außerdem sei alles eine Frage der Interpretation, meint Jim Cohen.
- Man kann Zappa nämlich auch so sehen: "Er verabscheute Hippies. Er hasste Drogen, weil sie den Geist lahm legen.
- Er war ein überzeugter amerikanischer Patriot. Und seine zentrale Botschaft war: Nicht verdummen lassen, nicht gleichgültig werden, nie bequem sein."
- Mit solchen Argumenten zogen Wolfhard Kutz und sein Mitstreiter Michael Heinze aus Braunschweig in Bad Doberan durch Ausschüsse und Fraktionen, um ihr Projekt vorzustellen.
- Die Stadtvertreter verweisen auf Namen, die den Ort schmücken, wie Ehm Welk, Autor der "Heiden von Kummerow". Für viele endet die Toleranz mit den Beatles oder Stones.
- Bürgermeister Hartmut Polzin - inzwischen Ehrenmitglied der Arf-Society - preist Zappa immerhin als politisch ambitionierten Menschen. So weicht die Front aus Ablehnung und Desinteresse auf.
- Die entscheidenden Argumente sind wirtschaftlicher Natur. Die Zappanale, die dieses Jahr ihre 13. Auflage erlebt, ist längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden. Wenn Underground-Ikonen wie Don Preston, Bunk Gardner, Roy Estrada oder Jimmy Carl Black kommen, "trägt das unseren Namen in die Welt", sind sich Kutz und der Bürgermeister einig.
- Schließlich werden Skulptur und Sockel (etwa 15 000 Euro) aus eigenen Mitteln und über Sponsoren finanziert. Auch die Reinigung bleibt nicht an der Stadt hängen. Und der Standort ist ein Kompromiss. Weil der Kamp, die grüne Innenstadtinsel, mit klassizistischen Gebäuden und zwei chinesischen Pavillons ausscheidet, wählte man eine kleine Halbinsel am verkehrsreichen Alexandrinenplatz - zwischen Dobra-Kaufhaus und Schwanen-Brunnen.
- Am 20. September 2001 passierte der Vorschlag die Stadtvertretung ohne Gegenstimme. Der Bildhauer Vaclav Cesak aus Pilsen gestaltete die Büste nach einem Foto aus "Burnt weenie sandwich". Franks Geschwister Candy und Bob werden am nächsten Wochenende zur Enthüllung erwartet. Und für Wolfhard Kutz erfüllt sich ein Lebenstraum.(Internet: www.arf-society.de Das Ensemble Modern eröffnet am 13. September (Musikhalle) mit Zap- pas "Greggery Peccary & Other Per- suasions" das Hamburger Musikfest)
* Dietmar Schramm
* Prof. Skerl
Weitere Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte
Herzog Adolf Friedrich
- https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Friedrich_zu_Mecklenburg
- Herzog Adolf Friedrich & Feodora von Reuss
- Villa Feodora
- Hochzeit
- Erbprinzessin von Reuss mit ihren Kindern
- Sarkophag von Herzogin Feodora im Doberaner Münster
Gaetano Medini
ehem. Wohnhaus Medinis in der Severinstraße
- Gaetano Medini (* 1772 in Mailand; † 8. Januar 1857 in Doberan) war ein bedeutender Koch.
- Er war zu seiner Zeit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt und wurde deshalb am mecklenburgischen großherzoglichen Hof bestellt.
- Gaetano Medini wurde um 1800 nach Mecklenburg-Schwerin an den Hof des späteren Großherzogs Friedrich Franz I. berufen. Er erhielt den Titel eines Oberhofküchenmeisters.
- Medini war der Chef der Küchen in der Residenz und betrieb später während des alljährlichen sommerlichen Aufenthalts der großherzoglichen Familie in Doberan zusätzlich einen Pavillon auf dem Kamp.
- Medini war mit der Schwedin Maria, geborene Hjort (1766-1821) verheiratet.
- Der Baumeister Carl Theodor Severin, der für viele Bauten in Heiligendamm und Doberan verantwortlich zeichnete, baute für Medini um 1825 in der Nähe des Kamps in der heutigen Severinstraße 5 ein Wohnhaus. In diesem lebte Gaetano Medini bis zu seinem Tod 1857. Das heute noch bestehende Gebäude steht unter Denkmalschutz.
- Er wurde auf dem Gelände des Doberaner Klosters an der östlichen Klostermauer begraben.[1] Seine von Ziegeln eingefasste Grabplatte aus Naturstein wird von den Resten eines klassizistischen Dreiecksgiebels bekrönt.
Madame Reichard
Das luftschiffende Frauenzimmer
- Vor 170 Jahren — Ballonaufstieg in Doberan (I)
- ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Das Jubiläum des Ballonfluges von Wilhelmine Reichard soll Anlaß sein, dieser ungewöhnlichen Frau zu gedenken, wobei bisher unveröffentlichtes Archivmaterial verwendet wurde.
- Wilhelmine Schmidt (1788 - 1848) war seit 1806 mit Gottfried Reichard, dem nach W. Jungius zweiten deutschen Ballonflieger, verheiratet. Reichard startete 1810 mit einem selbstgebauten Ballon, Wilhelmine stieg im April 1811 in Berlin als erste Deutsche zu einer 1 l/2stündigen Luftreise auf, Ihr dritter Flug (Sept. 1811 in Dresden) endete mit einer schweren Havarie. Bei starkem Sturm stieg der Ballon sehr rasch auf mehrere tausend Meter, die Pilotin verlor das Bewußtsein.
- Als sie wieder zu sich kam. erblickte sie über sich nur noch einige Stofffetzen, die sich im heftigen Seitenwind wie ein Segel blähten, den Absturz so um einige Augenblicke verzögernd. Die Reste des Ballons verfingen sich in einer Baumgruppe, die Gondel stürzte zu Boden, die Fliegerin, erneut bewußtlos, kam erst nach Stunden wieder zu sich.
- Fünf Jahre später, inzwischen war Wilhelmine Mutter von vier Kindern, bestieg sie erneut einen Ballon. Ihre Aufstiege, u. a. in Brüssel, Hamburg, Wien, Prag, Warschau und München, wurden zur Routine.
- Die Einnahmen aus den Eintrittspreisen dienten der Finanzierung der im Jahre 1816 gegründeten chemischen Fabrik ihres Mannes im Plauenschen Grund bei Dresden.
- Der von ihr im Sommer 1819 in Hamburg, Lübeck, Doberan und Bremen benutzte Ballon dürfte der fünfte der sechs von Reichard gebauten „Bälle“ gewesen sein. Er war mit Wasserstoff gefüllt, der am Startort aus einer chemischen Reaktion von Schwefelsäure und Eisen erzeugt wurde.
- Die etwa 200 Quadratmeter große Hülle, in Handarbeit genäht, bestand aus feinster Seide, die mit Firnis hauchdünn, aber luftdicht abgedeckt war.
- Am 16. Juli traf Madame Reichard in Doberan ein; in der letzten Juliwoche wurde der Ballon im großherzogliohen Palais in Rostock (am heutigen Universitätsplatz) dem Publikum gezeigt.
- Eine Rostocker Zeitung vom 29. Juli schrieb: „Das hiesige Publikum hat sowohl den Ballon, womit bereits 18 (?) Luftreisen gemacht sind, als auch die anderen Apparate mit vieler Aufmerksamkeit, sehr zahlreich In Augenschein genommen, und erwartet daher von diesem hier hoch nie gesehenen Schauspiel ein um so größeres Vergnügen.“ Am- 30. Juli wurde der Ballon für die Armen zum herabgesetzten Preis von 8 Schilling (Erwachsene) und 4 Schilling (Kinder) gezeigt.
- Über die Luftreise in Doberan selbst werden wir in unserer nächsten Sonnabendausgabe berichten(Dr. H. Rehwaldt).
Die geglückte Luftreise
- Vor 170 Jahren - Ballonaufstieg in Doberan (II)
- ( Ostsee-Zeitung, Juli 1989 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Über den Ballonaufstieg in Doberan 1819 berichtet der Zeitzeuge H. G. Studemund (das bisher nicht veröffentlichte Originalmanuskript wurde mir dankenswerterweise vom Staatsarchiv Schwerin zugänglich gemacht): „August 8. Frau Profeßorin Reichard erhob sich um 5 Uhr nachmittags in die Luft. Zum Lokal der Füllung und des Aufsteigens war ein geräumiger Rasenplatz neben der Kirche gewählt.
- Nachdem die Luftschifferin sich den Allerhöchsten Herrschaften auf der dort errichteten Tribüne empfohlen hatte, stieg sie in den Korb, erhob sich unter Pauken und Trompetenschall langsam in die Luft, winkte den Tausenden unter ihren Füßen mit der Fahne die Abschiedsgrüße zu und leerte über und neben der Thurmspitze noch sichtbar einen Ballastbeutel, in Folge deßen sie bald als ferner Punkt den Blicken der Zuschauer entschwand.
- Als der Wind zum Meere trieb, so ließ sie sich bald, etwa 1/2 Meile von Doberan wieder zur Erde herab. Die Fahrt war vollkommen glücklich, und nachdem die Luftschifferin im Hofwagen zurückgekehrt war, folgte bald ihr Ballon, welcher noch schwebend und von sicheren Wächtern geführt, durch alle Straßen von Doberan reisete.
- Man will behaupten, daß das erhabene Schauspiel etwa 4000 Zuschauer versammelt hatte. Einige kleine Probe-Ballone, welche als Vorboten und zur Beobachtung des Windes vorausgeschickt wurden, müßten noch jetzt über den Wolken schweben, wenn ihre Kraft nicht erloschen ist.“
- Derselbe Autor wurde von dem Ereignis zu einem zwölfstrophigen Gedicht beflügelt, das weitere Einzelheiten des Aufstiegs wiedergibt. Es heißt dort u. a.: „Schon spannen sich die schlaffen Seile;/ Es ringt mit der verhaßten Haft / Stets mächtiger nach jeder Weile / Des stolzen Balles volle Kraft. Der leichte Korb beginnt zu schweben / Nimmt Fernrohr jetzt und Ballast ein!/ Es wird der Anker ihm gegeben, / Und die Sylphide steigt hinein. Dem schwarzen Punkte i n den Lüften / Folgt auf der ernsten Bahn zum Meer / Mit schnellem Flug auf allen Triften, / Der Renner hülfebringend Heer.“
- Für den Pächter des Kammerhofes, auf dessen Feld der Ballon niederging, brachten die „Renner“, die begeisterten Zuschauer also, in Equipagen, zu Pferd und einfach zu Fuß allerdings nicht „Hülfe“, sondern nur Ärger mit sich, zertraten sie ihm doch seine schönen, fast reifen Erbsen. „Min Arften, o min Arften“, jammerte er verzweifelt, gab sich aber rasch zufrieden, als. ihm der Großherzog die Michaelspacht erließ.
- Der Abend mit einer Ovation im Doberaner Theater gestaltete sich zum waren Triumph für das tapfere „luftschiffende Frauenzimmer“, wie die damaligen Zeitungen voller Anerkennung schrieben(Dr. Helge Rehwaldt).
Freiherr von Drais
Gerda von Hof
"Kurvenelli"
Kur- und Bäderwesen, Tourismus, Sport, historische Bauten
Medizinische Einrichtungen
- Zeitungsartikel 1965:
Kur- und Bäderwesen
Aus der Geschichte des ältesten Seebades
- Kuren mit Molke, Eselsmilch und Wasser
- ( Ostsee-Zeitung, Januar 1993 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- 1836 starb der geistige Vater des ersten deutschen Seebades, der Hofrat Prof. Dr. Samuel Gottlieb von Vogel, und ein Jahr später folgte ihm der Großherzog Friedrich Franz I., der seinen Leibmedicus „wahrhaft hoch schätzte und ehrte", nach. Damit verlor das Land Mecklenburg-Schwerin einen der eifrigsten Förderer von Doberan-Heiligendamm und auch einen der wenigen weitblickenden und klugen Regenten in seiner Geschichte.
- Der Nachfolger Paul Friedrich ließ in seiner nur sechsjährigen Amtszeit als Landesherr die Straßen nach Rostock und zum Damm ausbauen. Das Bettenhaus neben dem Saalgebäude in Heiligendamm erhielt eine Erweiterung um drei Stockwerke und so seine heutige Höhe.
- Im Erdgeschoß verblieben die warmen Seebäder, die in 18 Kabinetten verabreicht wurden, außer den vier für die Großherzogliche Familie reservierten. Die Kabinette waren komfortabel eingerichtet mit Kanapees, Klingelschnüren usw., die Badewannen bestanden ursprünglich aus weiß überfirnistem Eichenholz und wurden jetzt allmählich durch Zement-Badewannen ersetzt.
- Im schriftlichen Nachlaß von Prof. Vogel und seinen Nachfolgern finden sich reichlich Belege über die Heilkraft des Seewassers. Einiges davon erinnert an die Wunderheilungen der Bibel und ist wohl aus heutiger Sicht auch ein wenig unter Werbeaspekten zu betrachten. Interessant ist aber die Variationsbreite der Anwendung. Nicht nur die kalten und warmen Bäder allein, sondern auch die Beimischung oder die Abreibung mit stark jodhaltigem Tang oder das Trinken von Seewasser gehörten zur Behandlung.
- Auch mit Molke, Eselsmilch und Mineralwasser wurde experimentiert, wie aus einer alten medizinischen Abhandlung zu entnehmen ist: „Versuche zu Milch-Anstalten wurden im Orte Doberan durch eine Eselinnen-Herde gemacht, auch eine Anstalt zum Ausschenken vieler Mineral-Wässer wurde etabliert, aber die 3/4 Meile weite Entfernung des Ortes vom Strande legte immer Hindernisse in den Weg; die Eselinnen wurden wieder abgeschafft, weil die Weiden zu weit entfernt waren, um zu jeder Zeit Milch bekommen zu können, und die Trinkanstalt wurde nur wenig besucht."
- Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Heiligendamm eigens Molkenanstalten eingerichtet, um die Molke, der damals große Heilkraft zugesprochen wurde, dem Wasser beimengen zu können.
- Gleichzeitig erfolgte der Auftakt zu einem weiteren Ausbau des Bades im Hinblick auf Übernachtungsmöglichkeiten, ohne daß Doberan als Ort der gesellschaftlichen Ereignisse seine Bedeutung verlor.
- Der Großherzog Paul Friedrich ließ in westlicher Richtung, am Beginn der Steilküste, in kurzer Folge drei Villen für seine privaten Belange errichten, die im Zeitgeschmack englisch mit „Cottages” bezeichnet wurden.
- Besonders und auch heute noch idyllisch gelegen ist davon am westlichen Ende das Alexandrinen-Cottage, so benannt nach der Großherzogin, die es viele Jahre bewohnte, einer Tochter der legendären Königin Luise und des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. und Schwester des späteren Kaisers Wilhelm I.
- Die Fürstin erreichte das hohe Alter von 89 Jahren und erfreute sich stets einer besonderen Beliebtheit und Wertschätzung. In ihren letzten Lebensjahren, als die Körperkräfte schon schwanden, ließ sie sich während ihres Sommeraufenthaltes täglich mit einem kleinen Eselskarren nach Doberan und um den Kamp kutschieren(Aus WOLF KARGE, Heiligendamm 1793-1993)
Aus der Geschichte von Bad Doberan und Heiligendamm (40)
- Regen- und Sturzbäder halfen gegen Kopfschmerzen
- ( Ostsee-Zeitung, Juli 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Bad Doberan. Schon vor 160 Jahren wurden genaue Messungen von Luft- und Wassertemperaturen vorgenommen - morgens um 7 und nachmittags um 4 Uhr - der Wellenschlag beachtet, die Richtung des Windes, die Gesamtwitterung und der Barometerstand in Augenschein genommen, so daß Dr. J. H. Becker in seinem Buch „Doberan im Sommer 1837", ein Jahr darauf bei Hinstorff in Parchim und Ludwigslust erschienen, genaueste Angaben machen konnte.
- Mit dem unbeständigen Wetter im Januar und Februar hing nach Ansicht des Mediziners auch die im ganzen nordöstlichen Europa vorherrschende Grippe zusammen, die ebenfalls in Doberan grassierte.
- Bis in den Mai blieb es ungewöhnlich kalt, und erst nach dem 20. im Wonnemonat begann es freundlicher zu werden. Mitte Juni machte sich ein schwefliger und dichter Nebel bemerkbar, aus dem „ein übelriechender Höhenrauch" wurde.
- Interessant bei den Anmerkungen des Badearztes vor allem die Beziehungen zwischen Wetter und Krankheiten. So ist zu lesen, daß durch das angenehme und warme Wetter im September „die Neigung zu Durchfällen und zu Störungen der Verdauungs-Organe überhaupt allmählich verschwand."
- Welchen Ruf Heiligendamm in jenen Jahren besaß, mag daraus ersichtlich sein, daß ein Patient aus Polen die weite Reise unternahm, um hier an der Ostsee durch die regelmäßigen Seebäder in Verbindung mit Regen- und Sturzbädern von seinen langjährigen Kopfschmerzen - Neurosen - befreit zu werden.
- Ein „kaltes Sturzbad" beschrieb Becker mit „einem aus einer bedeutenden Höhe geschehenes Herabstürzen reichlicher Wassergüsse auf den entblößten Körper oder auf einen Teil desselben".
- Andere Arten von Bädern waren auch Fall-, Gieß- oder Tropfbäder.
- In Doberan besaß man zudem schon die Douche-Maschinen, die in ihrer Form Ähnlichkeit mit einer Feuerspritze hatten, und mit ihnen konnte man den Wasserstrahl ganz gezielt und dauerhaft auf eine bestimmte Stelle richten.
- Erfolge erzielte man ebenfalls mit mineralischen Schlamm- und Moorbädern sowie mit Schwefelbädern.
- Bereits seit 1818 gab es in Heiligendamm ein Gebäude, in das zwei Schwefeldampfmaschinen untergebracht waren.
- Von besonderer Bedeutung war die Eisen-Quelle, „deren kräftiges Wasser in das in ihrer Nähe im Jahre 1823 neu erbaute, große, sehr geschmackvoll eingerichtete und Doberan zur wahren Zierde gereichende Badehaus geleitet wird".
- „Doberan im Sommer 1837" war eine außergewöhnliche Werbung für die heilenden Kräfte in Doberan und Heiligendamm und könnte in der Gegenwart erneut eine Lanze für das älteste deutsche Seebad brechen(PETER GERDS)
*Die Badegäste mussten zwischen Heiligendamm, wo sie sich zum Baden und Flanieren aufhielten, und Doberan, wo sie logierten, mit Kutschen transportiert werden:
- Kurkapelle unter Musikdirigent Hans Specht
- Bad Doberan 1969 ein Kurort?
- Bad Doberan, anerkanntes Heilbad
- 2024 Heilwald
Beherbergung
- Geschichte Logierhaus
- Angebotskarte zur DDR-Zeit:
Gaststätten
Stadt- und Bädermuseum
Tourismus
Bad Doberaner Gästeführer
Sport
Straßen,Baudenkmale und Sehenswürdigkeiten der Stadt Bad Doberan
Neue Straßennamen mit alter Tradition Bad Doberan (Stadtverwaltung) Die Stadtverordnetenversammlung beschloß die Änderung der Straßennamen nach vorliegenden Vorschlägen, 1-11, die vom erweiterten Kulturausschuß aus den Vorlagen der CDU-Fraktion und des Kulturausschusses unter Einbeziehung der Meinung der Bevölkerung erarbeitet wurden(Bad Doberaner Stadtanzeiger, 15. Dez. 1990)
- Straße des Friedens wird in Dammchaussee umbenannt: Die Chaussee führt von Doberan nach Heiligendamm und wurde deshalb seit Gründung des Seebades als Dammchaussee bezeichnet. Aus dieser Tradition und der Rückbesinnung auf das erste deutsche Seebad hielt der Sonderausschuß es für zweckmäßig, diese Bezeichnung wieder einzuführen.
- Die Heinrich-Klöcking-Straße wird wieder Neue Reihe: Dieser Name wurde bei der Bebauung der Straße eingeführt und hat somit Tradition. Die Umbenennung der Neuen Reihe in Heinrich-Klöcking-Straße (ebenso wie die zwei nachfolgenden Straßen) war eine Maßnahme der damaligen Stadtverwaltung (nach 1945) um Antifaschisten um jeden Preis auch in Doberan zu ehren.
- Wilhelm-Bohm-Weg wird wieder Mittelstraße genannt
- Ernst-Wolff-Straße soll wieder Friedhofstraße heißen. Da diese Straße die Zufahrtstraße zum neuen Friedhof war, sollte sie auch wieder traditionsgemäß diesen Namen führen.
- Clara-Zetkin-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen. Bei der Auswertung der Meinungen der Bad Doberaner Bürger, speziell der Clara-Zetkin-Straße sprachen sich etwa 80% für den Erhalt dieses Namens aus. Clara Zetkin als Begründerin der Frauenbewegung sollte nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung durch diesen Straßennamen geehrt werden.
- Maxim-Gorki-Platz bleibt mit diesem Namen bestehen.
- Die MTS-Siedlung soll in „Am Quellholz“ umbenannt werden: Die Bezeichnung „Die Cepelin“ würde für Einheimische jüngeren Datums und Fremde unklar sein. Waldsiedlung wurde abgelehnt wegen der Assoziation zu Wandlitz. Da das Quellholz gegenüber liegt und von seiner Attraktivität bereits anspricht, sprachen sich die Mitglieder der Sonderarbeitsgruppe einstimmig für die Bezeichnung „Am Quellholz“ aus.
- Es wurde vorgeschlagen die Friedrich-Engels-Straße wieder in Friedrich-Franz-Straße umzubenennen: Hier spielte die Würdigung Friedrich Franz I. als Mitbegründer des ersten deutschen Seebades eine Rolle, und dazu kam, daß diese Straße zuvor über Jahrzehnte bereits Friedrich-Franz-Straße hieß. Viele Einwohner dieser Straße sprachen sich für diesen Namen aus.
- Die Ernst-Thälmann-Straße wird auf Vorschlag in Mollistraße umbenannt: Hierüber gab es unterschiedliche Diskussionen. Die Mehrheit der Bevölkerung und der Arbeitsgruppenmitglieder plädierten für „Mollistraße“: a) aufgrund des dort hindurchfahrenden „Molli’s“;b) umgangssprachlich hat sich diese Bezeichnung bereits seit Jahrzehnten in der Bevölkerung eingebürgert. Man sollte auch auf diese Volkstümlichkeit Rücksicht nehmen.
- August-Bebel-Straße bleibt mit diesem Namen bestehen.
- Karl-Marx-Platz wird in Brunnenplatz umbenannt.
- Aufgrund der Beschlußvorlage 38/90 zur Umbenennung der Straßennamen im Wohngebiet Buchenberg wurde folgendes beschlossen: Zu der Straßenbenennung Buchenberg sollte eine Sonderregelung getroffen werden. Aufgrund sehr vieler Vorschläge der Buchenbergbewohner wird der Name Ehm Welks als Straßenname fast 100%ig akzeptiert, aber nicht seine „Helden“. Darauf hat sich die Sonderarbeitsgemeinschaft zu folgendem Vorschlag entschlossen: Das Bauamt entscheidet über eine übersichtlichere Straßenführung und setzt dann im Einvernehmen mit der Stadtverordnetenversammlung die von der Sonderarbeitsgemeinschaft vorgeschlagenen Namen ein:
- Ehm-Welk-Straße (Schriftsteller Heiden von Kummerow);
- Gerhard-RingelingStraße (Schriftsteller und Lehrer am Gymnasium);
- Heinrich-Seidel-Straße (Schriftsteller und häufiger Gast in Bad Doberan);
- Rudolf-TarnowStraße (Volkstümerlicher Dichter, Burrkäwers);
- JohnBrinkmann-Straße (Schriftsteller);
- Ludwig-Bang-Straße (Heimatmaler von Bad Doberan).
- Entschieden wurde: Straße der Freundschaft in Heinrich-Seidel-Straße; Straße der Gemeinschaft in Ehm-Welk-Straße; Straße der Solidarität in John- Brinckmann-Straße; Straße des Aufbaus in Rudolf-Tarnow Straße umzubenennen.
- Mit diesen Vorschlägen hoffen wir, den Anwohnern des Buchenbergs und dem Neubaugebiet insgesamt gerecht zu werden.
Bahnhof/Molli
Das Moorbad
Kamp und Severinstraße
Alexandrinenplatz
Markt, Baumstraße, Neue Reihe
weitere Straßen und Plätze
weitere Gebäude/Villen
Die Burg, später "Haus des Handwerks"
Denkmale
Denkmalliste des Landkreises Rostock
Baudenkmale in Bad Doberan
Stand: 2014
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Alexandrinenplatz 1
- 18209 Bad Doberan Kaufhaus Alexandrinenplatz
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Alexandrinenplatz 4
- 18209 Bad Doberan Haus "Gottesfrieden" Alexandrinenplatz 5
- 18209 Bad Doberan Haus "Nizze" Alexandrinenplatz 6
- 18209 Bad Doberan Haus "Brügge" mit Stall Alexandrinenplatz 7
- 18209 Bad Doberan Prinzenpalais mit Hintergebäude Alexandrinenplatz 8
- 18209 Bad Doberan Postamt Alexandrinenplatz 9
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Alexandrinenplatz 10
- 18209 Bad Doberan Gymnasium "Friderico-Francisceum" Alexandrinenplatz 11
- 18209 Bad Doberan Meilenstein (Halbmeilenobelisk) Am Buchenberg (B 105)
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Am Kamp 10
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Am Kamp 12
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Am Markt 3
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Am Markt 5
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Am Markt 6
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Am Markt 12
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Am Markt 13/13 a
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Am Markt 14
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Am Mühlenteich 1
- 18209 Bad Doberan Roter Pavillon Auf dem Kamp
- 18209 Bad Doberan Weißer Pavillon Auf dem Kamp
- 18209 Bad Doberan Plastik "Der Melker" Auf dem Kamp
- 18209 Bad Doberan Logierhaus mit 2 Wirtschaftsgebäuden (1+2) August-Bebel-Str. 2
- 18209 Bad Doberan Salongebäude August-Bebel-Str. 3
- 18209 Bad Doberan Palais (1) mit Palaisgarten (2) August-Bebel-Str. 4
- 18209 Bad Doberan Bahnhof mit Empfangsgebäude, Perron-Überdachung, früherem Aufsichts- und Toilettengebäude u. westl. Stellwerk Bahnhofstr.
- 18209 Bad Doberan Moorbad mit Hauptgebäude, Liegehalle, Heizhaus, Schornstein Bahnhofstr.
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Baumstr. 1
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Baumstr. 11
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Baumstr. 37
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Beethovenstr. 2
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Beethovenstr. 4
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Beethovenstr. 6
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Beethovenstr. 7
- 18209 Bad Doberan "Möckelhaus" mit Gartenmauer und Nebengebäude Beethovenstr. 8
- 18209 Bad Doberan Doppelwohnhaus Beethovenstr. 9/11
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Beethovenstr. 13
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Beethovenstr. 17
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Beethovenstr. 19
- 18209 Bad Doberan Ehemalige Feuerwehr Bergstraße 13
- 18209 Bad Doberan Villa Dammchaussee 3
- 18209 Bad Doberan Villa Dammchaussee 4
- 18209 Bad Doberan Villa Dammchaussee 5
- 18209 Bad Doberan Villa Dammchaussee 6
- 18209 Bad Doberan "Villa Winter" Dammchaussee 14
- 18209 Bad Doberan Villa Dammchaussee 20
- 18209 Bad Doberan "Ehm Welk-Haus" Dammchaussee 23
- 18209 Bad Doberan Villa Dammchaussee 24
- 18209 Bad Doberan Villa Dammchaussee 26
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Dr.-Leber-Str. 16
- 18209 Bad Doberan Plastik "Schreitender" (Bronze) Ehm Welk-Str.
- 18209 Bad Doberan Villa u. Wohn-/Wirtschaftsgebäude u. ehem. Waschhaus Eickhöfer Weg 3/3a
- 18209 Bad Doberan Friedhof mit Friedhofskapelle, Mausoleum u. Grabmal v. d. Lühe/ v. Schack Friedhofstr.
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Friedhofstr. 13/15
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Friedr.-Franz-Str. 10/12
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Goethestr. 16
- 18209 Bad Doberan Villa Goethestr. 26
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Goethestr. 30
- 18209 Bad Doberan Villa Goethestr. 39
- 18209 Bad Doberan Parkanlage Kamp
- 18209 Bad Doberan Doppelwohnhaus Kastanienstr. 4/6
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Kastanienstr. 13
- 18209 Bad Doberan Klosterkirche ("Münster") Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan Ruine des Kreuzgang-Ostflügels Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan Beinhaus (Ossuarium) Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan Klostermauer mit West-, Süd-, Ost- und Nordtor Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan Mittelalterliches Mauerstück Klosteranlage: Beethovenstraße (hinter den Grundstücken Nr. 7,9,11,13 und 15)
- 18209 Bad Doberan ehem. "Kornhaus" Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan ehem. Remise (Nachtrag 08.12.2004) Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan ehem. Wirtschaftsgebäude (mit "Mühle") Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan Ruine der "Wolfsscheune" (ehem. Gästehaus) Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan Ehrenmal der OdF Klosteranlage: Im Bachgarten
- 18209 Bad Doberan Schwanen-Denkmal (Plastik) Klosteranlage: Im Bachgarten
- 18209 Bad Doberan Parkanlage ("Bachgarten") mit Friedhof Klosteranlage
- 18209 Bad Doberan Landreiterhaus (Forsthaus) und Stall Klosteranlage: Klosterhof 4
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus (Torhaus) und Hofmauer Klosteranlage: Klosterstr. 1
- 18209 Bad Doberan Amtshaus Klosteranlage: Klosterstr. 1
- 18209 Bad Doberan Wirtschaftsgebäude (Nachtrag 15.10.2004) Klosteranlage: Klosterstr. 1
- 18209 Bad Doberan Pfarrhaus und Wirtschaftsgebäude (Stall) Klosteranlage: Klosterstr. 2
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Küstergang 5
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Küstergang 10/12
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Lettowsberg 11
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Lettowsberg 15
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Mollistr. 22
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus Neue Reihe 15
- 18209 Bad Doberan Forsthof mit Dienstvilla, 2 Fachwerk-Stallscheunen, kl. mass. Stall u. Hofmauer Neue Reihe 46
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus, sog. "Sandersches Haus" Neue Reihe 67
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus u. Stallscheune Kammerhof 1
- 18209 Bad Doberan Haustür Parkentiner Weg 31
- 18209 Bad Doberan Wohnhaus "Medini" Severinstr. 5
- 18209 Bad Doberan Hotel "Lindenhof" Severinstr. 6
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Severinstr. 7
- 18209 Bad Doberan Wohn- u. Geschäftshaus Severinstr. 11
- 18209 Bad Doberan Villa mit Park u. Remise Stülower Weg 2 a
- 18209 Bad Doberan Wasserturm Tempelberg
Backenzahn
Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten auf dem Buchenberg (im Volksmund Backenzahn genannt) in Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern/Das Ehrenmal wurde Ausgang der 1920er Jahre nach einem Entwurf des Architekten und Baumeisters Hans Carlson von der Baufirma H. Carlson & Sohn, damals Bad Doberan, Severinstraße 2, erbaut.
Gedenkstein
Wo ist der Gedenkstein geblieben?
- ( Ostsee-Zeitung, Oktober 1997 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Bad Doberan. In Bad Doberan gab es einmal einen Vaterländischen Gedenkstein, der am heutigen Fußgängerüberweg bei der Post gestanden haben soll und irgendwann entfernt worden ist. Er trug die Inschrift „Allezeit treu bereit für des Reiches Herrlichkeit".
- Im Hütter Wohld wurde dieser Findling von Forstmeister von Raven entdeckt und durch den Großherzog als Geschenk dem Doberaner Militärverein übergeben.
- Im April 1912 war es dann schließlich soweit. In Anwesenheit, so zeitgenössische Quellen, von 14 Krieger- und Militärvereinen aus Doberan und Umgebung wurde der Stein auf dem Alexandrinenplatz aufgestellt.
- Über Größe und Transport hieß es: „Der Granitfindling ist ungefähr 2 1/2 m hoch, 1 1/4 m breit und 1 m dick, hat also gut drei Kubikmeter Inhalt und 180 Zentner Gewicht.
- Ende Februar war er unter mehrtätigen schweren Mühen aus seinem Lager gehoben, auf zwei mächtige, mit schmiedeeisernen Bändern zusammengekoppelte Eichenstämme gewunden und daran festgekettet worden." Mit einem Gespann und sechs Pferden davor erreichte dieser Stein in zwei Tagen Doberan.
- An Ort und Stelle hatte Hofzimmermeister Reincke eine Hebevorrichtung aus drei Fichtenstämmen gebaut.
- Daß bei der Prozedur alles ohne den geringsten Schaden und Unfall ablief, wurde besonders hervorgehoben. Wo aber ist nun der Findling geblieben?(P. GERDS)
Gedenkstein zur Erinnerung an die Opfer der Naziherrschaft
Gedenken an Gorbatschow
- Stein und Eiche werden nun gesetzt
- (von Werner Geske - Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Bundesminister und Doberaner Bürger vollziehen gemeinsam feierlichen Akt
- Bad Doberan. Für den 72jährigen Erich Vick geht morgen ein langgehegter Wunsch in Erfüllung: Die Kreisstadt würdigt in einem feierlichen Akt die wiedergewonnene deutsche Einheit durch Gedenkstein und Eiche.
- „Ich freue mich, daß ich die Ehre habe, gemeinsam mit Bundesminister Krause den Baum pflanzen zu können. Es ist gut, daß der Gedenkstein einen Ausspruch Gorbatschows trägt, der seiner Grußadresse zum Tag der deutschen Einheit 1990 entstammt.
- Ihm, Ronald Reagan und Helmut Kohl sollte unser tief empfundener Dank gehören", erklärte der alte Herr gegenüber der OZ. Er gehöre zu der Generation, die aus Krieg und Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, die Teilung des Vaterlandes schmerzlich erlebt habe.
- Im Januar, als Prof. Günther Krause den Vorschlag unterbreitete, Straßen und Plätze nach Michail Gorbatschow zu benennen, fand diese Anregung auch in unserem Kreis Resonanz.
- Zu denen, die sich damals mit Vorschlägen zu Wort meldeten, gehörte auch Erich Vick. Der ehemalige Bäckermeister sprach sich dafür aus, dem ehemaligen sowjetischen Staatschef mit einem Gedenkstein und einer Eiche Dank für seine Entschlossenheit zu sagen.
- Nach mehreren Debatten in der Stadtverordnetenversammlung einigten sich die Abgeordneten auf die Lesart, mit einem solchen Akt an die deutsche Einheit erinnern zu wollen.
- Für eine direkte Ehrung Gorbatschow fand sich im Stadtparlament jedoch keine Mehrheit. Am 3. Oktober beschlossen die Volksvertreter, in einem würdevollen Akt, Stein und Baum zu setzen.
- Gestern liefen noch die letzten Vorbereitungen auf das Ereignis am Sonnabend um 11.00 Uhr. Mitarbeiter des Bauhofes bereiteten das Pflanzbett für die Eiche fachgerecht vor. Der fast vier Meter hohe Baum stammt aus Kröpelin. Dort wuchs er in über 10 Jahren in der Baumschule Hinrichs heran.
- Auch der Findling aus einer Kiesgrube bei Retschow stammend, in der Werkstatt von Steinmetzmeister Reiner Vahl mit dem Gorbatschow-Ausspruch versehen, tritt heute seinen Weg zum Platz an der Ecke Parkentiner Weg/Rostocker Straße an. Mitarbeiter der NTU bringen den Stein zu seinem Bestimmungsort.
- Gestern befragten wir Bürger nach ihrer Meinung zu der morgigen Veranstaltung. Hilde Krüger, Hausfrau, ist angetan davon, „daß gerade Bad Doberan solch einen Stein setzt." Ohne Gorbatschow gäbe es nach ihrer Auffassung keine Einheit. „Und dafür sind wir doch wohl dankbar, oder nicht!?"
- Renate Sörensen, Architektin, aus Rendsburg hat bisher nur von der Ehrenbürgerschaft für Reagan, Gorbatschow und Kohl in Berlin gehört: „ Daß die Doberaner so etwas machen, wußte ich nicht. Ist ja ganz toll."
- Jörn Peters, Handwerker, ist anderer Auffassung: „Der Herbst '89 steht mir noch immer plastisch vor Augen. Ich gehe morgen auf jeden Fall zum Platz an der Rostocker Straße.
Stein aus Granit soll an die errungene Einheit erinnern
- Bundesminister Krause würdigte in Bad Doberan Beitrag Gorbatschows
- (von Werner Geske, Ostsee-Zeitung, November 1992 - Zeitungsregestensammlung Carl Christian Schmidt/Archiv Münsterverwaltung Bad Doberan)
- Bad Doberan. Die innere Bewegung war dem 72jährigen anzusehen. Nach monatelangem persönlichem Bemühen, unterstützt von vielen Gleichgesinnten, sollte sich an diesem Sonnabendvormittag sein langgehegter Wunsch erfüllen. „Als Bundesminister Günther Krause zu Jahresbeginn mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit trat, Straßen und Plätze in Ostdeutschland nach dem russischen Reformer Gorbatschow zu benennen, sprach er mir aus dem Herzen." So Erich Vick, kurz bevor er in Anwesenheit von Prof. Krause den Stein zum Gedenken an die wiedererrungene Einheit enthüllte.
- Hunderte Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt waren gekommen, um in dieser feierlichen Stunde dabei zu sein. Zunächst richtete Stadtverordnetenvertreter Heinz Hake das Wort an die um Stein und Eiche Versammelten. Er begrüßte, daß es trotz mancher Widrigkeiten doch noch zu diesem denkwürdigen Tag gekommen sei. Damit traf er die Empfinden vieler, die das unermüdliche Engagement des alten Doberaners mit Sympathie und Solidarität unterstützt hatten.
- Auch Bundesminister Krause hob nicht ohne Befriedigung hervor, daß sich daran erneut beweise, was demokratischer Bürgerwille in unserem Lande bewirken könne. Er erinnerte daran, daß erst drei Jahre vergangen seien, seit auch in Bad Doberan das Volk auf die Straße gegangen sei, um für Freiheit und Einheit zu demonstrieren. „Wer von uns hat damals daran zu glauben gewagt, daß die deutsche Einheit so nahe ist. Die Kraft des Volkes hat alle Hindernisse aus dem Weg geräumt, unterstützt von Freuden in aller Welt", erinnerte der Minister. Der Dank gelte besonders Ronald Reagan, Georg Bush, Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.
- Der russische Reformer sei es vor allem gewesen, der im Osten die Voraussetzungen dafür schuf, daß die Menschen in der ehemaligen DDR in freier Selbstbestimmung die Einheit ihres Vaterlandes wiedererringen konnten. Dies sei unvergessen und finde auch seinen Ausdruck in der Tatsache, daß Gedenkstein und Eiche nunmehr hier ihren Platz gefunden hätten.
- Zustimmung fand auch die Feststellung des Bundespolitikers, daß es im Bewußtsein gewonnener Freiheit nunmehr darum gehe, die gewiß nicht leichten Probleme der Zukunft zu meistern: „Schöpfen wir auch Kraft für die Zukunft aus den Erfahrungen einer geschichtlich einmaligen Leistung, die wir gemeinsam vollbracht haben." „ Uns allen soll stets bewußt sein, daß die deutsche Einheit ein großes Geschenk ist", legte er den Anwesenden ans Herz, als er den Granitstein enthüllte.
- Zustimmung auch, als die von Reiner Vahl in den Stein getriebene Inschrift sichtbar wurde: „ Der deutschen Nation Glück, Gedeihen und Frieden im vereinten Europa. M. Gorbatschow“
- Gedenkstein an der Friedenslinde auf dem Kamp:
Feuerwehr
- 1964:
- 1967:
- 1979
- 1981
Neuer Friedhof
Liste namhafter Bürger von Bad Doberan, die auf dem Friedhof bestattet wurden
- Allwardt Hans-Jürgen 01.06.1939 - 03.07.2008 Direktor vom Möbelwerk, Mitbegründer des Hornbläsertreffens Quellental
- Bang Ludwig 24.01.1957 - 09.03.1944 Historienmaler(Legende von Hirsch und Schwan)
- Bartosch Julius 24.04.1926 - 07.03.2016 Fahrschullehrer
- Bartsch Klaus 05.05.1915 - 18.01.1992 Inhaber Porzellan- und Glaswarengeschäft, Mollistraße
- Bengelstorff Artur 25.03.1916 - 08.02.2010 Lehrer, Schuldirektor EOS, Kreisschulrat
- Bernau Wolfgang 21.01.1928 - 29.04.2010 Stellvertretender Bürgermeister Bad Doberan
- Beyer Werner 31.12.1911 - 17.11.2004 Stellmachermeister, Mitbegründer Karosseriebau Parkentin
- Bobsin Ilse 16.11.1927 - 11.11.2003 Inhaberin Fotogeschäft, Beethovenstraße
- Boeckmann Wilhelm 07.11.1873 - 12.12.1926 Kantor
- Böge Hella 15.10.1915 - 04.10.1980 Postangestellte, Doberaner Original
- Bohm Wilhelm 1901 - 01.11.1931 Opfer des Nationalsozialismus
- Boldt Hans Erich 30.08.1916 - 01.04.1993 Inhaber Kaufmannsladen, Mitarbeiter im Kulturbund, Volkstheater Rostock
- Bolland Willy 28.05.1898 - 30.05.1966 Forstmeister
- Boock Uwe 11.01.1940 - 10.11.2017 Inhaber Autohaus
- Boock Willi 10.04.1911 - 14.08.1993 Schuhhaus Boock, Am Kamp
- Boosmann Bernhard 29.04.1925 - 26.06.2003 Leiter Postamt
- Boosmann Otto 15.10.1935 - 21.01.2021 Inhaber Blumengeschäft, Fritz-Reuter-Straße
- Bork Axel 13.08.1962 - 10.09.2017 Inhaber Töpferei, Mühlenweg, Althof
- Brandt Dieter 05.10.1935 - 11.06.2015 Lehrer, Leiter Internat der EOS, Geflügelzüchter
- Brandt Ilse 17.08.1937 - 30.07.2019 Lehrerin
- Braun Herbert 16.11.1937 - 04.11.2003 Inhaber Bäckerei, Mollistraße
- Breda Manfred 03.08.1936 - 06.05.2021 Leiter VEG Vorder Bollhagen
- Brügge Heinrich 1888 - 1975 Maurermeister, baute die Häuserreihe in der Waldstraße
- Brügge Heinz 17.12.1924 - 07.06.2016 Finanzbeamter
- Bull Hans-Heinrich 23.06.1920 - 30.06.2001 Inhaber Kaufmannsladen, erster Selbstbedienungsladen, Neue Reihe
- Busch Wolfgang 11.01.1924 - 26.12.2000 Ein-Mann-Maurerbetrieb
- Butschek Josef 18.01.1910 - 08.03.2000 Lehrer
- Davidek Klaus 22.06.1942 - 06.02.2024 Berater und Sachverständiger im Bereich Landwirtschaft
- Dechow Uwe 09.07.1937 - 11.09.2021 Lehrer
- Decker Prof. Dr. Heinz 17.01.1928 - 10.08.2014 Professor der Landwirtschaft und Bodenkultur
- Dehler Rainer 02.05.1933 - 08.07.2021 Lehrer
- Diehn-Bitt Kate 12.02.1900 - 23.10.1978 Malerin
- Dietze Rolf 29.04.1936 - 28.12.2017 Vorsitzender Rat des Kreises
- Dinse Anna 18.03.1906 - 21.06.1989 Inhaberin der ersten Heißmangel in Bad Doberan, Am Markt
- Düsing Klaus 26.03.1942 - 04.02.2010 Gästeführer
- Ehlers Hans Martin 27.04.1906 - 09.05.1994 Pastor, Propst
- Elbrecht Ludwig 08.03.1907 - 09.07.1984 Architekt und Baumeister, Denkmalschützer
- Elbrecht Fritz 07.08.1872 - 13.10.1952 Hofmaurermeister
- Emendörfer Max 02.12.1911 - 18.06.1976 Journalist, Widerstandkämpfer
- Engelbrecht Reinhold 05.12.1923 - 09.06.1983 Schausteller
- Familie von der Lühe
- Familie von Schack
- Finger Werner 27.01.1901 - 02.11.1948 Inhaber Drogerie, Mollistraße
- Fischer Robert 26.03.1912 - 07.12.1997 Fotograf, Doberaner Original, Clara-Zetkin-Straße
- Gehrke Andreas 08.02.1964 - 14.04.2006 Inhaber Augenoptik Gehrke, Severinstraße
- Gienus Hermann 04.06.1875 - 13.05.1942 Inhaber Bäckerei, Baumstraße
- Gipp Hans-Jürgen 06.11.1937 - 22.11.2011 Inhaber Blumengeschäft, Mollistraße
- Goesch Bernhard 10.05.1880 - 05.04.1934 Oberkirchenrat, Rektor
- Gosmann Ludwig 15.11.1926 - 11.06.2021 Inhaber Friseurgeschäft in Heiligendamm, Unter den Kolonnaden
- Grabow Joachim David 1807 - 1886 Oberlandesforstmeister
- Graf Otto 14.06.1909 - 16.11.1983 Inhaber Schmiede, Beethovenstraße
- Gribnitz Ida 11.02.1901 - 06.03.1979 Schulleiterin, Lehrerin
- Grüder Eckart 01.01.1941 - 10.02.2020 Geschäftsführer Gebäudewirtschaft
- Grzech Alfons 28.10.1923 - 09.10.1999 Zahnarzt
- Gullasch Edith 13.09.1914 - 25.01.2003 Lehrerin
- Habenicht Dr. Franz 30.04.1934 - 30.12.2018 Arzt
- Haendler Gert 17.08.1924 - 28.11.2019 evangelischer Theologe, Hochschullehrer
- Hameister Hermann 10.03.1903 - 23.05.1985 Fuhrunternehmer
- Hameister Werner 27.08.1927 - 23.04.2021 Darsteller an der Niederdeutschen Bühne Bad Doberan
- Hasselberg Rudolf 15.02.1933 - 30.12.2016 Vorsitzender Volkssolidarität
- Haucke Walter 24.02.1907 - 10.12.1968 Veterinär
- Havemann Dr. Klaus 21.01.1935 - 30.10.2007 Dozent Uni Rostock, Autor, Historiker, Denkmalschützer
- Heinrichs Walter 28.08.1890 - Studienrat am Gymnasium
- Heitz Ingeborg 25.04.1930 - 04.04.2017 Leiterin Moorbad
- Heitz Prof. Dr. Gerhard 28.03.1925 - 10.09.2021 Mitarbeiter der Universität Rostock, Historiker
- Henning-Hennings Willi 08.09.1888 - 25.12.1974 Bildhauer
- Hollien Friedrich-Franz 03.12.1919 - 20.11.1968 Schuldirektor
- Holtz Wilhelm 28.12.1910 - 24.11.1983 Inhaber Bäckerei, Baumstraße
- Homuth Karin 13.08.1945 - 16.07.2021 Lehrerin
- Isensee Edith 18.11.1919 - 24.10.2005 Inhaberin Buchhandel, Mollistraße
- Isensee Hans-Otto 23.08.1901 -22.11.1992 Buchhändler, Mollistraße
- Jahnel Ernst 24.04.1925 - 21.09.2016 1. Sekretär der SED- Kreisleitung
- Jatsch Franz 29.12.1929 - 20.10.2010 Bürgermeister, LPG Vorsitzender in Hohenfelde
- Jednoralski Jürgen 11.12.1944 - 29.05.1998 letzter DDR Bürgermeister in Bad Doberan
- Jenzen Karl-Heinz 23.02.1908 - 11.04.1984 Architekt
- Kahlbau von Brandenstein Karl-Heinz (Heinzi) 28.11.1950 - 08.04.2018 Inhaber Gaststätte "Zum Ochsen", Am Kamp
- Kapahnke Otto 10.01.1906 - 30.12.1977 Inhaber Gärtnerei, Nienhäger Chaussee
- Karow Gunter 31.10.1937 - 27.09.2020 Lehrer, Schuldirektor
- Kleinow Franz 29.03.1932 - 31.12.2008 Inhaber Bäckerei, Am Markt
- Kleinow Friedrich 22.10.1903 - 20.06.1990 Inhaber Bäckerei, Am Markt
- Klinckmann Otto 14.07.1896 - 30.09.1987 Klempner, beteiligt an der Dacheindeckung vom Münster in den 1960´er Jahren
- Klöcking Heinrich 1881 - 01.11.1931 Opfer des Nationalsozialismus
- Klöcking Joachim 23.06.1937 - 04.04.2006 Inhaber Dachdeckerei
- Knaack Fritz 24.10.1875 - 04.02.1957 Rechtsanwalt, Notar
- Kohn Herbert 28.09.1912 - 23.11.1972 Inhaber Friseurgeschäft, Rosenwinkel
- Köhn Günther 12.06.1925 - 03.04.1987 Gastronom im Kurhaus
- Kords Walter 31.08.1931 - 26.09.2004 Lehrer
- Kords Sigrid 27.07.1934 - 17.11.2010 Lehrerin
- Köster Fred 29.07.1938 - 23.10.2018 Fahrer und Hausmeister bei Ehm Welk
- Koziolek Gerhard 08.05.1921 - 23.02.1997 Inhaber Radio- und Fernsehgeschäft, Am Kamp
- Krehan Adolf 20.09.1920 - 16.11.2009 Direktor Berufsschule
- Krüger Heinrich 21.05.1907 - 22.11.1945 Zimmermannsmeister
- Krüger Klaus 14.12.1934 - 28.03.2018 Lehrer, Schuldirektor
- Kruse Jürgen 12.01.1926 - 20.11.2006 Lehrer, Mitbegründer Radsport Bad Doberan
- Kruth Benno 18.06.1948 - 18.03.2020 Inhaber Fahrzeuglackiererei Hohenfelde
- Kuha Otto 24.07.1917 - 16.02.1994 Inhaber Schlachterei, Am Markt
- Kuska Wolfgang 21.06.1943 - 05.07.2018 Inhaber Autohaus
- Laarz Gustav 16.10.1899 - 11.02.1987 Inhaber Gemüsegeschäft, Severinstraße
- Lange Willy 28.07.1926 - 12.11.2009 Schornsteinfegermeister
- Langer Dr. Hermann 24.11.1934 - 23.05.2020 Lehrer
- Langkabel Arnold 12.04.1928 - 25.11.1998 Schuldirektor
- Leu Werner 18.11.1929 - 20.02.2004 Leiter des polytechnischen Zentrums
- Leuchert Thomas 23.07.1954 - 05.03.2013 Landrat der Landkreise Bad Doberan und Rostock
- Lewerenz Hilde 07.11.1910 - 25.11.1994 Rechtsanwältin
- ? Franz 17.10.1925 - 08.03.2006 Lehrer, Schuldirektor
- Lorani Karl 26.11.1909 - 17.01.1993 Fuhrunternehmer
- Ludwig Alwins 11.03.1912 - 02.09.1976 Gastronom Handwerkerhaus
- Maeß Prof. Gerhard 27.10.1937 - 25.06.2016 Rektor der Universität Rostock
- Meinl Prof.Gerhard 26.06.1925 - 26.09.2017 Biologe an der Universität Rostock, Bürgerrechtler, Stasiopfer
- Michelsen Dr. Gustav 04.06.1884 - 31.05.1965 Ärztlicher Leiter im Krankenhaus Kühlungsborn
- Mielke Gustav Inhaber Tankstelle, Taxiunternehmer, Rostocker Straße
- Möckel Gotthilf Ludwig 22.07.1838 - 26.10.2015 Großherzoglicher Geheimer Hofbaurat, Baumeister
- Mohr Dr. Rolf 29.08.1911 - 05.03.1994 Zahnarzt, Sanitätsrat, Numismatiker
- Möller Otto 10.09.1929 - 29.05.1995 Lehrer, Schuldirektor
- Mühlbach Ilse 29.04.1923 - 23.11.2009 Autorin, Plattsnackerin, Doberaner Original
- Müller Walter 09.05.1914 - 29.07.1965 Töpfer, Baumstraße
- Nehls Rudolf 13.09.1919 - 05.09.2000 Bäckermeister, Am Schützenplatz
- Nehls Joachim 16.11.1921 - 27.08.1992 Lehrer
- Niebelschütz Erich 26.04.1897 - 13.10.1963 Schuhmacher, Inhaber Schuhgeschäft, Neue Reihe
- Ohse Hans-Werner 17.01.1898 - 03.07.1991 Theologe, Probst in Gadebusch
- Opitz Georg 15.09.1900 - 30.11.1963 Inhaber Fleischerei, Lettowsberg
- Paulsen Fritz 07.05.1922 - 25.11.2016 Mitarbeiter Rat des Kreises
- Peek Theodor 18.11.1905 - 09.08.1994 Inhaber Tischlerei, Am Schützenplatz
- Pentzien Alwin 26.05.1905 - 22.03.1951 Inhaber Tischlerei,, Baumstraße
- Pfeiffer Hans-Ulrich 21.11.1934 - 22.07.2005 Leiter Traditionsverein Molli
- Pingel Heinrich 01.04.1930 - 14.08.2018 Lehrer, Leiter Kreisbildstelle
- Porthun Günther 04.06.1929 - 24.09.2019 Zahnarzt
- Prösch Dr. Gustav 17.05.1874 - 28.02.1936 Arzt
- Quodbach Dr. Karl 30.12.1910 - 12.02.1985 Arzt
- Rahn Karl-Otto 06.02.1940 - 12.11.2014 Fahrschullehrer
- Rehwaldt Dr. Helge 19.02.1937 - 04.02.2020 Lehrer, Historiker, Gästeführer
- Reichl Dirk 12.09.1981 - 15.09.2005 Radprofi im Team Telekom
- Reiter Wilhelm 08.06.1937 - 13.08.2011 Landwirt, Abteilungsleiter Fußball im DSV Hanstorf
- Reith Brigitte 13.04.1924 - 25.12.2001 Lehrerin
- Riebe Rudolf 23.08.1949 - 15.02.2009 Landwirt
- Rieck Gerhard 19.10.1957 - 22.05.2020 Inhaber Fahrschule
- Ringeling Gerhard 19.06.1887 - 31.12.1951 Schriftsteller
- Ringeling Brigitte 01.09.1921 -11.02.1994 Keramikerin
- Roggelin Walter 23.01.1908 - 08.12.1954 Inhaber Bäckerei
- Rohs Anna 05.10.1919 - 26.07.2005 Haushaltshilfe bei Familie Welk
- Rosenmeyer Lotte 07.07.1926 - 20.03.2018 Lehrerin
- Rosenow Richard 1973 Inhaber Malerfirma, Am Tempelberg
- Rudloff Reinhold 07.08.1849 - 16.10.1904 Stadtrat, Betriebsleiter Haliflor Parfumfabrik
- Rudolph Peter 28.12.1937 - 19.12.2013 Inhaber Bäckerei, Am Markt
- Schmidt Reinhard 30.09.1917 - 13.04.1980 Bildhauer, Leiter der Fachschule für Angewandte Kunst in Heiligendamm
- Schmidt Dieter 1939 - 2017 Verdienste im Doberaner Sportverein(Handball, Turnen)
- Schneider Max 1871 - 1940 Postmeister - interessantes Grabmal
- Schnippering Gustav 15.11.1926 - 06.11.1988 Schlosser, Kunsthandwerker, Dr.-Leber-Straße
- Schönermark Erna 04.07.1910 - 30.11.2003 Lehrerin
- Schoop Friedrich 17.04.1888 - 05.12.1970 Propst, Pastor
- Schranck Arno 16.02.1932 - 01.04.2007 Bürgermeister
- Schreiber Dr. Dietrich 28.10.1912 - 10.12.2010 Allgemeinmediziner, letzter Hausarzt von Ehm Welk
- Schütt Rudolf 09.04.1923 - 13.09.2013 Inhaber Tischlerei, Baumstraße
- Schweiger Franz 25.06.1935 - 20.06.2016 Betriebsleiter HO Kreisbetrieb, Sektionsleiter Kegeln
- Seyfferth Herbert 28.11.1898 - 01.12.1959 Inhaber Konditorei, Mollistraße
- Splettstoeßer Kurt 16.03.1950 - 06.02.2018 Landwirt
- Sterckel Dr. Herbert 1909 - 1964 Arzt
- Stracke Joachim 03.10.1945 - 22.10.2008 Rechtsanwalt, Vorsitzender Doberaner Rennverein
- Sudrow Gerhard 29.05.1927 - 27.03.2009 Lehrer
- Techentin Rudolf 23.11.1886 - 28.03.1968 Inhaber Bäckerei, Am Schützenplatz
- Tietz Kurt 11-12-1913 - 18.08.2004 Inhaber Vulkanisieranstalt, Rostocker Straße
- Timm Carl 23.07.1876 - 04.08.1934 Fuhrmann
- Timm Hermann 01.03.1881 - 13.10.1960 Inhaber Fleischerei
- Timm Hermann 23.02.1918 - 01.10.1996 Inhaber Fleischerei
- Tober Wilhelm 09.12.1919 - 12.07.1989 Fahrer und Hausmeister von Ehm Welk
- Trost Ernst 09.12.1862 - 30.12.1934 Inhaber Töpferei, Rostocker Straße
- Trost Otto 31.07.1897 - 04.06.1979 Inhaber Kaufmannsladen, Am Markt
- Trost Günther 08.02.1926 - 18.08.2015 Inhaber Kaufmannsladen, Am Markt
- Trost Peter 09.03.1930 - 24.01.2006 Gastwirt und Leiter Kulturhaus Hohenfelde
- Trost Elli 31.03.1932 - 12.09.2019 Gastwirtin Hohenfelde
- Türk Otto 10.02.1896 - 23.01.1984 Tischlermeister
- Ückert Gerhard 15.11.1930 - 07.06.2020 2. Sekretär SED Kreisleitung
- Ueckermann Günter 31.05.1928 - 19.03.1982 Direktor der Forstschule
- von Bültzingslöwen Christoph 04.02.1948 - 31.08.1973 Republikflüchtling, erschossen auf der Ostsee vor Boltenhagen
- von Mehrheimb Ludwig 11.01.1864 - 01.05.1924 Großherzoglicher Staatsrat, Vorstand des Ministeriums des Innern
- von Redolatti Robert 04.03.1859 - 27.04.1940 Russisch - Kaiserlicher Generalmajor a.D.
- von Schlieffen Gräfin Emmy 10.12.1864 -05.02.1951 historisch interessanter Grabstein
- Walker Maria 08.08.1929 - 13.03.2013 Original("Kurvenelli")
- Walter Paul 1872 - 1944 Pastor
- Welk Agathe 27.04.1892 - 08.11.1974 Schriftstellerin
- Welk Ehm 29.08.1884 - 19.12.1966 Schriftsteller
- Weltz Paul 23.09.1902 - 09.11.1957 leitender Landwirt auf großen Gütern
- Weltz Christian 26.09.1867 - 05.10.1945 Fuhrmann
- Westendorf Heinrich 1900 - 1964 Inhaber Kaufmannsladen, Am Kamp
- Westendorf Jochen 01.03.1927 - 15.03.2008 Inhaber Kaufmannsladen, Am Kamp
- Westendorff Erika 20.10.1916 - 14.09.2003 Lehrerin
- Wilbrandt Hans-August 1886 - 1953 Allgemeinmediziner
- Wittenburg Peter 14.02.1953 - 19.10.1993 Maler, Gründer des Kunstvereins Nordlicht Doberan
- Wolff Ernst 24.07.1894 - 19.02.1933 Opfer des Nationalsozialismus
- Wrase Fritz 23.07.1937 - 02.02.2018 Bauleiter Melibau, Projekt Wasserläufe um Doberan
- Wulf Gerhard 16.02.1925 - 22.01.2017 Bürgermeister von Börgerende - Rethwisch
- Wullenbäcker Hans 07.05.1911 - 08.03.1983 Inhaber Fahrradgeschäft, Querstraße
Doberan im Spiegel von Zeitgenossen
Bibliographie Doberan
Doberaner Originale
(Ilse Mühlbach, Klaus Havemann, Studemund)
Begegnungen mit Menschen
(amerik. Piloten, russ. Offiziere u.a.)
Friedhofsgeschichten
- Pläne und bemerkenswerte Gräber