Willershagen: Unterschied zwischen den Versionen
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Willershagen von ausgedehnter Länge und nahe südlich an der Rostocker und Fürstlichen Heide gelegen, ist zu 3244,6 Scheffeln bonitirt und gehörte früher den von Levetzow, die lange Zeit zwischen Rostock und Ribnitz ansässig waren und noch bis ins 17. Jahrhundert ihr altes Erbbegräbnis in der Kirche zu Bentwisch hatten." | Willershagen von ausgedehnter Länge und nahe südlich an der Rostocker und Fürstlichen Heide gelegen, ist zu 3244,6 Scheffeln bonitirt und gehörte früher den von Levetzow, die lange Zeit zwischen Rostock und Ribnitz ansässig waren und noch bis ins 17. Jahrhundert ihr altes Erbbegräbnis in der Kirche zu Bentwisch hatten." | ||
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Name, geographische Lage und Gesamtstruktur des Dorfes Willershagen begründen eine hohe Warscheinlichkeit, daß es sich hier um eine typische westphälisch/niedersächsiche Hagen-Dorf-Gründung handelt. Das Straßendorf zweigt (parallel zu einem wasserreichen Bach, dem Wallbach) von der überregionalen Trasse des historischen Botenweges ab. Bis in das 19. Jahrhundert ist die typische Hufengliederung einer solchen deutschen Siedlungsgründung aus "frischer Wurzel" deutlich erkennbar. Sie besteht aus einer größeren Anzahl von Bauernstellen auf Einzelhufen, sowie einer Doppelhufe für den Schulzenhof und einer abseits gelegenen Doppelhufe für den Lokator. Eine weitere Doppelhufe für eine einst vorhandene Kirche mit Pfarrstelle (vieleicht die Hufe des viel später entstandenen Forsthofes oder am Standort der späteren Schule?) steht zu vermuten. Eine Kapelle und ein Pfarrkaten finden im 16. Jahrhundert letztmalig Erwähnung. Das spricht insgesamt für eine Gründung als Waldrodungsdorf in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, auch wenn uns aus dieser Zeit bislang keine urkundlichen Belege vorliegen. | Name, geographische Lage und Gesamtstruktur des Dorfes Willershagen begründen eine hohe Warscheinlichkeit, daß es sich hier um eine typische westphälisch/niedersächsiche Hagen-Dorf-Gründung handelt. Das Straßendorf zweigt (parallel zu einem wasserreichen Bach, dem Wallbach) von der überregionalen Trasse des historischen Botenweges ab. Bis in das 19. Jahrhundert ist die typische Hufengliederung einer solchen deutschen Siedlungsgründung aus "frischer Wurzel" deutlich erkennbar. Sie besteht aus einer größeren Anzahl von Bauernstellen auf Einzelhufen, sowie einer Doppelhufe für den Schulzenhof und einer abseits gelegenen Doppelhufe für den Lokator. Eine weitere Doppelhufe für eine einst vorhandene Kirche mit Pfarrstelle (vieleicht die Hufe des viel später entstandenen Forsthofes oder am Standort der späteren Schule?) steht zu vermuten. Eine Kapelle und ein Pfarrkaten finden im 16. Jahrhundert letztmalig Erwähnung. Das spricht insgesamt für eine Gründung als Waldrodungsdorf in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, auch wenn uns aus dieser Zeit bislang keine urkundlichen Belege vorliegen. | ||
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* [[Willershagen - Mecklenburg]] Autor Manfred Labitzke | * [[Willershagen - Mecklenburg]] Autor Manfred Labitzke | ||
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* [[Bedeutende Willershäger]] | * [[Bedeutende Willershäger]] | ||
− | = | + | =Weiterführende Information zu Willershagen= |
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+ | * Wilfried Steinmüller - [mailto:windfluechterMV@gmail.com windfluechterMV@gmail.com] | ||
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+ | [[Kategorie:Ort]] |
Aktuelle Version vom 23. Oktober 2024, 18:32 Uhr
Manfred Labitzke und Wilfried Steinmüller
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Willershagen (OT von Gelbensande) |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 18182 |
Verwaltungsamt | Amt Rostocker Heide |
Landkreis | Rostock |
Zahlen | |
Einwohner | noch einfügen |
Koordinaten | Breite: 54.1958 / Länge: 12.3239 |
Willershagen liegt 18 km östlich der Hansestadt Rostock an der Bundesstraße 105. Das Dorf war von seiner Gründung bis zu seiner Eingemeindung nach Gelbensande im Jahre 1945 ein Rostocker Stadtdorf.
Geographische Lage
- Koordinaten: Breite: 54.1961 Länge: 12.3265
-Größere Karte von Willershagen anzeigen-
Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe" 1894:
"Willershagen bei Gelbensande, an der alten Rostock-Ribnitzer Landstraße, Hof und Dorf mit 5 Erbpächtern, 1 Hauswirth, Forstgehöft, Schule. Hof hat 1890 58 Einw. , Dorf 169 Einw., zusammen 227 Einw. (1855 zus. 279 Einw.). Willershagen von ausgedehnter Länge und nahe südlich an der Rostocker und Fürstlichen Heide gelegen, ist zu 3244,6 Scheffeln bonitirt und gehörte früher den von Levetzow, die lange Zeit zwischen Rostock und Ribnitz ansässig waren und noch bis ins 17. Jahrhundert ihr altes Erbbegräbnis in der Kirche zu Bentwisch hatten."
Kurztext zur Ortsgründung
Name, geographische Lage und Gesamtstruktur des Dorfes Willershagen begründen eine hohe Warscheinlichkeit, daß es sich hier um eine typische westphälisch/niedersächsiche Hagen-Dorf-Gründung handelt. Das Straßendorf zweigt (parallel zu einem wasserreichen Bach, dem Wallbach) von der überregionalen Trasse des historischen Botenweges ab. Bis in das 19. Jahrhundert ist die typische Hufengliederung einer solchen deutschen Siedlungsgründung aus "frischer Wurzel" deutlich erkennbar. Sie besteht aus einer größeren Anzahl von Bauernstellen auf Einzelhufen, sowie einer Doppelhufe für den Schulzenhof und einer abseits gelegenen Doppelhufe für den Lokator. Eine weitere Doppelhufe für eine einst vorhandene Kirche mit Pfarrstelle (vieleicht die Hufe des viel später entstandenen Forsthofes oder am Standort der späteren Schule?) steht zu vermuten. Eine Kapelle und ein Pfarrkaten finden im 16. Jahrhundert letztmalig Erwähnung. Das spricht insgesamt für eine Gründung als Waldrodungsdorf in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, auch wenn uns aus dieser Zeit bislang keine urkundlichen Belege vorliegen.
Willershagen im Spiegel von Landkarten
Willershagen im Spiegel von Luftbildern
Chronik von Willershagen
Ortschroniken von Willershagen
- Willershagen - Mecklenburg Autor Manfred Labitzke
- Auszug zu Willershagen aus H.F.Beckers “Chronik von den Waldungen der Stadt Rostock angefangen 1839“
- Bedeutende Willershäger
Weiterführende Information zu Willershagen
- Wilfried Steinmüller - windfluechterMV@gmail.com