Tempel

Aus Ortschroniken
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Zum Dorf Tempel war gerade die Grundsteinlegung für die Ortsgeschichts-Seiten. Schauen sie doch einfach immer mal wieder rein wie Alles Stück für Stück wächst. wenn sie Informationen beizutragen haben, kontaktieren sie uns gern über die am Ende angegebenen Kontaktdaten.


Kenndaten des Orts
Name (heute)Tempel
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18311
VerwaltungsamtAmt Ahrensagen-Daskow
LandkreisVorpommern-Rügen
Zahlen
Einwohner154 (2017)
KoordinatenBreite: 54.2657 / Länge: 12.5118

Das Dorf Tempel liegt nahe dem Ortsteil Damgarten und ist ein Ortsteil der Stadt Ribnitz-Damgarten an Bundesstraße B 105


Geographische Lage



-Größere Karte von Tempel anzeigen-


Einführende Information

Tempel ist seit 1318 in der Ersterwähnung und bis 1973 eine eigenständige Gemeinde gewesen.

Tempel ist jetzt ein Stadtteil von Ribnitz Damgarten, war aber bis 1973 eine eigenständige Gemeinde. Die Idee zur Abfassung einer Chronik entstand 2018, als Tempel die Ersterwähnung von 1318 im Rahmen des alljährlichen Dorffestes feierte. Durch im Ort Ansässige sowie den Pommerschen Geschichts- und Heimatverein Damgarten e. V. entstand das Buch durch Zeitzeugenbefragungen und Archivrecherchen.

Tempel – Geschichte und Kultur eines über 700 jährigen pommerschen Dorfes von Elmar Koch, Ribnitz-Damgarten 2021 im Selbstverlag

Kurztext zum Ort

Tempel wurde 1318 erstmals urkundlich erwähnt und war zunächst ein Dorf mit mehreren Bauernpachtstellen. Hinweise auf den Templerorden fanden sich keine. Als Besitzer kommen die Familien von Preen, von Steinkeller, von Dechow und bis 1914 die Familie von Zanthier vor. Durch eine Verpfändung 1545 von mehreren Bauernhöfen an den Herzog von Pommern kam eine Teilung des Dorfes in Tempel-domanial und Tempel-adlig zustande, wodurch sich später zwei Gutshöfe bildeten. Die Trennung wurde wirtschaftlich im 19. Jahrhundert beendet, faktisch mit der Aufsiedlung nach 1914 durch die Pommersche Landgesellschaft. Im Dorf existiert noch ein stark umgebautes Gutshaus, das auf den letzten Besitzer Heinrich-Haubold von Zanthier (1868-1934) zurückgeht, der es 1913 erbaute. Pächter des domanialen Anteils waren im 18. Jahrhundert mehrfach Kaufleute aus Stralsund. Mit der Aufsiedlung entstand ein großes Restgut, das bis 1945 der Familie Finken aus der Nähe von Bremen gehörte, das kleinere Restgut war der ehemalige Domänenpächterhof. Im Dorf wurden 20 weitere Siedlerstellen geschaffen. Ab 1934 nannte sich die seit 1920 politisch eigenständige Gemeinde Bauerndorf, es gab auch einen Ortsbauernführer, der zugleich Bezirksbauernführer war. Das Kriegsende 1945 verlief zunächst verhältnismäßig friedlich, führte aber Ende Mai 1945 zu einem kollektiven Selbstmord des Großteils der Familie Finken. Durch die Bodenreform 1945 enstanden 14 sog. Neubauernstellen unterschiedlicher Größe. 1955 bildete sich im Dorf ein erster ÖLB (Örtlicher Landwirtschaftsbetrieb), 1959 dann eine LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) vom Typ III "Bahnbrecher". 1960 kam die LPG Typ I "Waldfrieden" dazu. Letztere wurde 1967 der LPG "Bahnbrecher" zugeordnet. In den 1970ern wurde die Pflanzenproduktion an die KAP(Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion) bzw. LPG (P) Saal "Am Bodden" ausgegliedert, die Tierproduktion verblieb bei der LPG (T) "Bahnbrecher". Nach 1990 wurden die LPGen aufgelöst. Im Ort gab es einen "Wiedereinrichter" sowie einen Nachfolgebetrieb der örtlichen LPG, weiterhin einige Firmen.

Kirchlich gehörte Tempel bis 1958 zur Kirchengemeinde Pantlitz, seitdem zu Damgarten. Eine Schule gab es im Ort nie, jedoch seit 1947 eine Feuerwehr, die als Einheit Tempel seit 2005 zur Freiwilligen Feuerwehr Ribnitz-Damgarten gehört. Im Juni findet im Ort das Tonnenabschlagen statt, hier wird es mit dem Fahrrad durchgeführt. Seit 1974 ist Tempel ein Ortsteil der Stadt Ribnitz-Damgarten. 2020 hatte das Dorf Tempel 164 Einwohner.

Tempel im Spiegel von Karten und Luftbildern

   Tempel Schmettau 1788.jpg
   Tempel 1788 Schmettau-Karte

Bildergalerie

Ortschronikalisches zu Tempel

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

  • Koch, Elmar: Chronik des Dorfes Tempel. Geschichte und Kultur eines über siebenhundertjährigen pommerschen Ortes. Herausgegeben durch die Chronikgruppe Tempel. Ribnitz-Damgarten: Eigenverlag 2021. Das Buch hat 156 Seiten, zahlreiche s/w Abbildungen und ein Orts- und Namenregister.

Preis 12 €, Bezug über tempel1318@yahoo.com


  • Koch, Elmar: 703 Jahre Tempel. In: Passgänge diesseits und jenseits der Recknitz, 5 (2021), S. 73-75.

Weiterführende Information zu Tempel

Kontakte

Der Pommersche Geschichts- und Heimatverein Damgarten e.V. kümmert sich auch um seine Ortsteile wie Tempel oder Pütnitz.