Güstrow/Kirchen der Stadt Güstrow: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Dom befinden sich die Grablagen des Güstrower Fürstengeschlechtes, das 1436 erlosch und der Herzöge der Linie Mecklenburg-Güstrow, die 1695 ausstarb.
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Herzog Ulrich schmückte den Dom mit folgenden Kunstwerken: das große Epitaphium auf den Fürsten Heinrich Borwin II., dessen Sarkophag, die Kanzel, Taufstein, die großen Denkmäler auf den Herzog Ulrich und seine beiden Gemahlinnen, die Orgel, die inzwischen durch eine andere ersetzt wurde.
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Das 17. und 18.Jahrhundert brachten der Kirche nur entstellende Veränderungen des Innern. Eine wesentliche Restauration wurde durch den Großherzog Friedrich Franz II. von 1867 bis 1868 ausgeführt. Man dekorierte das Innere neu, führte frische Gewölbe auf, legte neuen Fußboden, veränderte das Gestühl, malte das Chorfenster neu, vergoldete den Altar und vollendete das Ganze mit der neuen Orgel am 13.12.1868.
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;Barlachs Denkmal „Der Schwebende“ ist die herausragende Sehenswürdigkeit des 20. Jahrhunderts im Dom zu Güstrow.
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==Über die Apostelfiguren==
 
In der im Jahre 1993 von der Leipziger Kunstgesellschaft mbH. E. A. Seemann herausgegebenen Ausgabe berühmte Kunststätten GÜSTROW schreibt Horst Ende über die im späten Mittelalter zwischen 1500 und 1530 geschaffenen 12 hölzernen Apostelfiguren des Domes zu Güstrow, dass sie wahrscheinlich am ehesten dem in Lübeck geborenen Bildhauer Claus Berg zuzurechnen sind. Es wird von dem Autor die Vermutung geäußert, dass Berg die Figuren im  Auftrag des katholisch gesinnten Domkapitels anfertigte. Der hohe künstlerische Wert der Bildwerke wurde nach Auffassung des Autors lange verkannt.  
 
In der im Jahre 1993 von der Leipziger Kunstgesellschaft mbH. E. A. Seemann herausgegebenen Ausgabe berühmte Kunststätten GÜSTROW schreibt Horst Ende über die im späten Mittelalter zwischen 1500 und 1530 geschaffenen 12 hölzernen Apostelfiguren des Domes zu Güstrow, dass sie wahrscheinlich am ehesten dem in Lübeck geborenen Bildhauer Claus Berg zuzurechnen sind. Es wird von dem Autor die Vermutung geäußert, dass Berg die Figuren im  Auftrag des katholisch gesinnten Domkapitels anfertigte. Der hohe künstlerische Wert der Bildwerke wurde nach Auffassung des Autors lange verkannt.  
  
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Version vom 12. Juli 2022, 14:55 Uhr

Dom zu Güstrow

Dom Geschichte

Die heutige Domkirche wurde am 03.06.1226 durch Heinrich Borwin II., der bereits auf dem Sterbebett lag, in Anwesenheit seines Vaters und seiner beiden Söhne als Kollegiatskirche gestiftet und 1335 von dem Weihbischof aus Camin in Pommern zum Dom geweiht.
Erst lange nach der Domweihe wurde der 44 m hohe Turm des Domes vollendet.
1568 wurde der Dom infolge der Reformation evangelische Hof- und Gruftkirche.

Im Dom befinden sich die Grablagen des Güstrower Fürstengeschlechtes, das 1436 erlosch und der Herzöge der Linie Mecklenburg-Güstrow, die 1695 ausstarb.

Herzog Ulrich schmückte den Dom mit folgenden Kunstwerken: das große Epitaphium auf den Fürsten Heinrich Borwin II., dessen Sarkophag, die Kanzel, Taufstein, die großen Denkmäler auf den Herzog Ulrich und seine beiden Gemahlinnen, die Orgel, die inzwischen durch eine andere ersetzt wurde.

Das 17. und 18.Jahrhundert brachten der Kirche nur entstellende Veränderungen des Innern. Eine wesentliche Restauration wurde durch den Großherzog Friedrich Franz II. von 1867 bis 1868 ausgeführt. Man dekorierte das Innere neu, führte frische Gewölbe auf, legte neuen Fußboden, veränderte das Gestühl, malte das Chorfenster neu, vergoldete den Altar und vollendete das Ganze mit der neuen Orgel am 13.12.1868.

Barlachs Denkmal „Der Schwebende“ ist die herausragende Sehenswürdigkeit des 20. Jahrhunderts im Dom zu Güstrow.


Über die Apostelfiguren

In der im Jahre 1993 von der Leipziger Kunstgesellschaft mbH. E. A. Seemann herausgegebenen Ausgabe berühmte Kunststätten GÜSTROW schreibt Horst Ende über die im späten Mittelalter zwischen 1500 und 1530 geschaffenen 12 hölzernen Apostelfiguren des Domes zu Güstrow, dass sie wahrscheinlich am ehesten dem in Lübeck geborenen Bildhauer Claus Berg zuzurechnen sind. Es wird von dem Autor die Vermutung geäußert, dass Berg die Figuren im Auftrag des katholisch gesinnten Domkapitels anfertigte. Der hohe künstlerische Wert der Bildwerke wurde nach Auffassung des Autors lange verkannt.

Die 12 Apostel sind im Längsschiff des Domes aufgestellt

Pfarrkirche St. Marien Güstrow

St. Marien

St. Marien Güstrow
Geschichte der Pfarrkirche Sankt Marien zu Güstrow
Die Güstrower Pfarrkirche wurde erstmals im Jahre 1308 erwähnt.
Im Juni 1503 - beim ersten großen Stadtbrand Güstrows - wurde die Kirche zerstört. Der spitze Turm stürzte ein. Der sofortige Aufbau führte zur erneuten Weihe der Kirche im Jahre 1508. Zwei weitere Stadtbrände (1508 u. 1512) überstand die Kirche, ohne Schaden zu nehmen.
Seit 1534 wurde in der Pfarrkirche evangelisch-lutherisch Gottesdienst gehalten. Der Turm wurde wegen Geldmangels nach dem ersten Brand zunächst als Pyramidendach (siehe Stadtansichten von Vicke Schorler und Caspar Merian) ausgeführt und erhielt erst
1865 unter dem Patronat des Rates der Stadt seine heutige Laternenform (Turmhöhe 53m).
Um 1780 wurde die Kupferdeckung ausgeführt und die einst im Rathaus betriebene Uhr in den Turm der Pfarrkirche eingebaut. Hahn und Knopf wurden neu vergoldet. In die Kugel legte man einen Bericht über die Nöte, die der Siebenjährige Krieg über Stadt und Land gebracht hatte(1756-1763).
1833 wurde die Kugel erneut geöffnet und die in Güstrow wütende Choleraepidemie, die 227 Menschen innerhalb von sieben Wochen hinwegraffte, dokumentiert.
In der Urkunde wurde auch an die 300-jährige Wiederkehr des Ereignisses der ersten evangelischen Predigt in der städtischen Pfarrkirche erinnert.
1880 bis 1883 erfolgte der Umbau der Kirche nach Plänen und Zeichnungen vom Baurat Daniel durch Landbaumeister Koch zu der heutigen dreischiffigen Hallenkirche (Kostenaufwand 150.000 M).
Die Kirche ist reich verziert und mit Kunstgegenständen geschmückt.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der geschnitzte und mit Ölfarben auf Kreidegrund reich bemalte mittelalterliche Altarschrein im Stil der Spätgotik von dem Brüsseler Meister Jan Bormann.


Glockengussgrube 2011

Glockengussgrube 2011 - Ausgrabungen in Güstrow

Eine bei archäologischen Ausgrabungen in der Güstrower Altstadt freigelegte Glockengussgrube wirft eine interessante Frage auf.

Ist die 1425 gegossene und in der Pfarrkirche als Taufglocke dienende Glocke IV an dieser Stelle gegossen worden?

Im Jahre 2011 wurde bei archäologischen Ausgrabungen im Güstrower Altstadtbereich (Baustraße, Armesünderstraße, Schnoienstraße) eine Glockengussgrube freigelegt. Es konnte ein gut erhaltener randlicher Teil der inneren Glockengussform mit Bronzeanhaftungen und Gussschlacken nachweislich geborgen werden. Die zeitliche Datierung der Fundstücke sowie der abschätzbare Durchmesser der ehemaligen Glockengussform durch den Grabungsleiter, Herrn Holger Pries, bei einer Führung anlässlich des Tages des offenen Denkmals 2011, an der wir mit großem Interesse teilnahmen, brachte uns mit Herrn Holger Pries in weitere Gespräche.

Es wurde durch uns vermutet, dass die 1425 gegossene und in der Pfarrkirche als Taufglocke dienende Glocke IV (Dm. 1044 mm, Gew. ca. 700 kg) möglicherweise an dieser Stelle gegossen worden sei. Dieser Zusammenhang wurde schließlich auch durch Herrn Fries nicht ausgeschlossen und er suchte den Kontakt zu Spezialisten der Universität Greifwald.

Es erfolgten vergleichende elementanalytische Messungen mit einem portablen Röntgenfluorestens-Analysator an der Glocke im Pfarrkirchturm (Messungen am 23.01.2012) und an den Ausgrabungsfunden (Messungen am 02.02.2012 im Labor der Physikalischen Geographie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifwald). Die Messungen erfolgten mit dem gleichen Gerät. Über diese Messungen existiert ein 6-seitiges Protokoll. Das Ergebnis wird schließlich von den Fachleuten interpretiert und ein Fazit gezogen.

Es lautet
Anhand der vorliegenden Messungen kann die Identität der Taufglocke den Schlacken nicht eindeutig zugeordnet werden, sie ist aufgrund der Quotientenähnlichkeiten einiger wichtiger Bronzebestandteile (Sb, Cu, Sn, Fe) allerdings auch nicht auszuschließen.

Die Wissenschaftler mussten die Frage offen lassen.

Gertrudenkapelle

Ehemalige Kapelle heute Ernst Barlach Gedenkstätte

Katholische Kirche Güstrow

alte Katholische Kirche von 1919

Vor der Errichtung des Korff’schen Kirchenbaus stand an der Grünen Straße eine hölzerne Notkirche, die aus einer Baracke des Gefangenenlagers Bockhorst errichtet wurde und zum Weihnachtsfest 1919 zum ersten Mal für einen katholischen Gottesdienst genutzt werden konnte. Schon in der ehemaligen Notkirche befanden sich die zwei von Ludwig Nolde geschaffene Statuen, die heute den St. Marien- bzw. den St. Josephaltar schmücken. Das Bild der „Immerwährenden Hilfe“ entstammt schon der Barackenkirche im Gefangenenlager Bockhorst. Das schmiedeeiserne Türgitter der Kommunionbank ist das Werk des Güstrower Kunstschmiedemeisters Friedrich Gielow.


Mariä Himmelfahrt - Plastik an der katholischen Kirche

Mariä Himmelfahrt Plastik

Die Bronzeplastik an der Außenfläche der 1929 in Güstrow von Paul Korff erbauten katholischen Kirche ist ein Werk von Ludwig Nolde.

Die Bronzeplastik zeigt die zum Himmel auffahrende Gottesmutter Maria, der Patronin der Güstrower katholischen Kirche. Sie ist seit dem 15.08.1938 außen an der rechten Seite des Giebels angebracht.

Nach einem Entwurf des Osnabrücker Künstlers Ludwig Nolde (1888-1958) wurde die Figur in der Württembergischen Metallwarenfabrik gegossen. Die Figur ist 2,5 m hoch und wiegt 225 kg. Die Bronzeplastik wurde der kath. Kirche durch den damaligen Kaplan Bernhard Leffers geschenkt.

Heilig-Geist-Kirche