Fortlaufende Ortschronik von Pudagla: Unterschied zwischen den Versionen

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}}Fortlaufende Ortschronik des Ortes '''Pudagla''' auf der Insel Usedom. Ca. 1309 zog das Kloster von [[Insel Usedom#Kloster Grobe|Grobe]] nach Pudagla. 1574 Schloss als Witwensitz erbaut. Amtsverwaltung auch der Schweden und Preußen.
  
des Ortes '''Pudagla''' auf der Insel Usedom. Ca. 1309 zog das Kloster von [https://www.ortschroniken-mv.de/index.php/Insel_Usedom#Kloster_Grobe Grobe] nach Pudagla. 1574 Schloss als Witwensitz erbaut. Amtsverwaltung auch der Schweden und Preußen.
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==Pudagla im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)==
 
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[[Datei:2001 Kameke.jpg|thumb|150px|rechts|2001 Hinweis auf Camic/Kameke und Konker Berg]]
==... im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)==
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Pudagla (Putglow – put Glowe – unter dem Berge)
  
Pudagla (Putglow – put Glowe – unter dem Berge)
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;1263: wird Camic erwähnt. 1307 verkaufte Peter von Kamik das Dorf an das Kloster Pudagla. Das Dorf wird in den Ort Pudagla aufgegangen sein.
  
'''1273''' Ersterwähnung - wir von Barnim I. dem Kloster Grobe geschenkt, einschließlich einer Mühlenstelle an der heutigen Bäcke.  
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;1273: Ersterwähnung - wird von Barnim I. dem Kloster Grobe geschenkt, einschließlich einer Mühlenstelle an der heutigen Bäcke. [[Insel Usedom Kirchen#Kloster Grobe]]
  
'''1278''' erhält das Kloster jährlich zwei Mark aus der herzoglichen Fischereikasse. von Pudagla.  
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;1278: erhält das Kloster jährlich zwei Mark aus der herzoglichen Fischereikasse. von Pudagla.  
  
'''1307''' gestattet Bogislav IV. die Verlegung des Klosters nach Pudagla.  
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;1307: gestattet Bogislav IV. die Verlegung des Klosters nach Pudagla.  
  
'''1308''' vom Bischof Heinrich von Kammin und  
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;1308: vom Bischof Heinrich von Kammin und  
  
'''1310''' vom Papst Clemens V. genehmigt.  
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;1310: vom Papst Clemens V. genehmigt.  
  
'''1309''' Kloster aus Grobe bei Usedom hier errichtet.  
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;1309: Kloster aus Grobe bei Usedom hier errichtet.  
  
'''1355''' war die Klosterkapelle im Bau. (Heute nicht mehr vorhanden)  
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;1355: war die Klosterkapelle im Bau. (Heute nicht mehr vorhanden)
  
 
==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
 
==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
  
'''1534''' Auflösung des Klosters, Land zur herzoglichen Domäne geschlagen und bis 1808 von den Bauern der Amtsdörfer bewirtschaftet.  
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;1534: Auflösung des Klosters, Land zur herzoglichen Domäne geschlagen und bis 1808 von den Bauern der Amtsdörfer bewirtschaftet.  
  
'''1535''' am 30.09. Abt Gerhard Zarte bekam eine Entschädigung von 300 Rheinischen Gulden bei der Abdankung durch die Reformation
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;1535: am 30.09. Abt Gerhard Zarte bekam eine Entschädigung von 300 Rheinischen Gulden bei der Abdankung durch die Reformation
  
'''1574''' wurde das Schloss - Hauptgebäude erbaut als Witwensitz der Herzogin Marie von Pommern.
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;1574: wurde das Schloss - Hauptgebäude erbaut als Witwensitz der Herzogin Marie von Pommern.
  
==bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==
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==Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==
  
 
===unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)===
 
===unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)===
  
'''1693'''Pudaglas Amtsschloß oder -hof, welches in den katholischen Zeiten ein Kloster gewesen ist, zugleich mit dem ganzen Pudaglaer Amt, hat vor einiger Zeit Herr Schloßhauptmann von Borck für 4400 Rthl arrediert. Jetzt gehen die Leute vom Pudaglaer Hof nach Benz zur Kirche.
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;1693: Pudaglas Amtsschloß oder -hof, welches in den katholischen Zeiten ein Kloster gewesen ist, zugleich mit dem ganzen Pudaglaer Amt, hat vor einiger Zeit Herr Schloßhauptmann von Borck für 4400 Rthl arrediert. Jetzt gehen die Leute vom Pudaglaer Hof nach Benz zur Kirche.
  
Bezeichnung der Häuser:
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:Bezeichnung der Häuser:
  
1. ist das Schloß, 2. die kleine Kapelle, 3. Der Krug wo der Heidereiter Wentland wohnt, 4. Scheune, 5 Brauhaus, 6. Brunnen, 7. der Viehhof.  
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:1. ist das Schloß, 2. die kleine Kapelle, 3. Der Krug wo der Heidereiter Wentland wohnt, 4. Scheune, 5 Brauhaus, 6. Brunnen, 7. der Viehhof.  
  
Pudaglas Hof grenzt im Süden an die Amtsdörfer Bentz und Neppermin, im Westen stößt die Bucht Achterwasser in dessen Gemarkung hinein. Im Norden liegt das Amtsdorf Ukritz mit selbiger Bucht, und dann erstreckt sich der Amtswald ganz bis zum Salzmeer. Zum Osten hin von der Salzsee wird der Amtswald ganz in Banzin und Sellin einberechnet bis zum See Smoll, der zum Hof gehört, und zuletzt das Amtsdorf Stoben runter nach Bentz.
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:Pudaglas Hof grenzt im Süden an die Amtsdörfer Bentz und Neppermin, im Westen stößt die Bucht Achterwasser in dessen Gemarkung hinein. Im Norden liegt das Amtsdorf Ukritz mit selbiger Bucht, und dann erstreckt sich der Amtswald ganz bis zum Salzmeer. Zum Osten hin von der Salzsee wird der Amtswald ganz in Banzin und Sellin einberechnet bis zum See Smoll, der zum Hof gehört, und zuletzt das Amtsdorf Stoben runter nach Bentz.
  
==bis zur Reichseinigung ( bis 1871)==
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;1714: * [https://www.ortschroniken-mv.de/images/e/ef/Pudagla_steuern_1714.pdf Steuern erhoben vom Amt Pudagla für einige Orte auf Usedom] - Zusammenstellung André Leichsenring
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==Bis zur Reichseinigung ( bis 1871)==
  
 
===unter Preußen (ab 1720)===
 
===unter Preußen (ab 1720)===
  
'''1742''' wurden die ersten Kartoffeln durch die Dorfschulzen in den Amtsdörfern zum Anbau verteilt.
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;1742: wurden die ersten Kartoffeln durch die Dorfschulzen in den Amtsdörfern zum Anbau verteilt.
  
'''1779'''  der Sitz des königlichen Beamten und Generalpächters des Amtes Pudagla, 2 Meilen von Uesedom gegen Norden, lieget an dem Achterwasser und dem Schmollensee, und hat ein Schloß, welches der Herzog Ernst Ludewig 1574 für seine Frau Mutter, die verwitwete Fürstinn Maria, zu einem Leibgedinge erbauen ließ, und in welchem jetzt der Beamte wohnet, 3 Büdner, 2 Colonistenfamilien, 1 Oberförster, welcher einen Holzwärter unter sich hat, 1 Krug an der Landstraße über welchen diejenigen, welche von Uesedom, Swienemünde und Wolgast kommen, oder dahin reisen wollen, ihren Weg nehmen müssen, und ist zu Benz in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Das hiesige ritterfreie Vorwerk hat 1786 Morgen 124 Ruthen. Der Teil des Ackers bis an die Schäferei heißt das Binnenfeld, und derjenige Teil, welcher jenseits der Schäferei liegt, das Sandfeld. Jedes ist wiederum in 3 Felder abgeteilt, von welchem jährlich so wohl in dem Binnen- als in dem sandfelde ein Feld mit Winter- und ein Feld mit Sommerkorn besäet wird, das 3te aber brache lieget. Der Acker träget guten Roggen und gute Gerste, und die Wiesen sind ebenfalls ziemlich gut. Die Weide hat das Vorwerk in den bei Pudagla befindlichen Brüchen, welche weitläufig, jedoch auch zugleich sehr tief sind. Die Dienste werden von den Dorfschaften Benz, Neppermin, Stoben, Sellin, Qulitz und Rankwitz geleistet. Die Fischerei hat das Vorwerk in den Schmollen- Schwarzen- Paskenseen, und in dem so genannten großen Bache. Pudagla war ehemals ein berühmtes Augustinerkloster, und wurde nach der Reformation zu einem Amte gemacht. Auf die von Klostergebäuden übrig gebliebenen Mauern ist nachher das Brau- und Brandweinbrennerhaus gesetzet worden. Auch sind noch Ueberbleibsel einer hieselbst gewesenen Kapelle vorhanden, welche ohngefähr seit 50 Jahren zerstöret worden.  
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;1779: der Sitz des königlichen Beamten und Generalpächters des Amtes Pudagla, 2 Meilen von Uesedom gegen Norden, lieget an dem Achterwasser und dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Schmollensee Schmollensee], und hat ein Schloß, welches der Herzog Ernst Ludewig 1574 für seine Frau Mutter, die verwitwete Fürstinn Maria, zu einem Leibgedinge erbauen ließ, und in welchem jetzt der Beamte wohnet, 3 Büdner, 2 Colonistenfamilien, 1 Oberförster, welcher einen Holzwärter unter sich hat, 1 Krug an der Landstraße über welchen diejenigen, welche von Uesedom, Swienemünde und Wolgast kommen, oder dahin reisen wollen, ihren Weg nehmen müssen, und ist zu Benz in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Das hiesige ritterfreie Vorwerk hat 1786 Morgen 124 Ruthen. Der Teil des Ackers bis an die Schäferei heißt das Binnenfeld, und derjenige Teil, welcher jenseits der Schäferei liegt, das Sandfeld. Jedes ist wiederum in 3 Felder abgeteilt, von welchem jährlich so wohl in dem Binnen- als in dem sandfelde ein Feld mit Winter- und ein Feld mit Sommerkorn besäet wird, das 3te aber brache lieget. Der Acker träget guten Roggen und gute Gerste, und die Wiesen sind ebenfalls ziemlich gut. Die Weide hat das Vorwerk in den bei Pudagla befindlichen Brüchen, welche weitläufig, jedoch auch zugleich sehr tief sind. Die Dienste werden von den Dorfschaften Benz, Neppermin, Stoben, Sellin, Qulitz und Rankwitz geleistet. Die Fischerei hat das Vorwerk in den Schmollen- Schwarzen- Paskenseen, und in dem so genannten großen Bache. Pudagla war ehemals ein berühmtes Augustinerkloster, und wurde nach der Reformation zu einem Amte gemacht. Auf die von Klostergebäuden übrig gebliebenen Mauern ist nachher das Brau- und Brandweinbrennerhaus gesetzet worden. Auch sind noch Ueberbleibsel einer hieselbst gewesenen Kapelle vorhanden, welche ohngefähr seit 50 Jahren zerstöret worden.  
  
'''1779''' Jacob Schmidt, Müllermeister, kauft die Mühle und Ländereien.
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;1779: Jacob Schmidt, Müllermeister, kauft die Mühle und Ländereien.
  
'''1794''' wird ein Wolfsjäger angestellt.
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;1794: wird ein Wolfsjäger angestellt.
  
'''1824''' Verlegung der Verwaltung nach Swinemünde. Zum Amtsbereich gehörten 48 Dörfer, 14 Vorwerke, 10 Windmühlen und eine Ziegelei.
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;1824: Verlegung der Verwaltung nach Swinemünde. Zum Amtsbereich gehörten 48 Dörfer, 14 Vorwerke, 10 Windmühlen und eine Ziegelei.
  
'''1858''' Königliches Amts-Vorwerk und Dorf nebst ehem. Oberförsterei, am Schmollensee und Achterwasser belegen und nach Benz eingepfarrt, hat außer dem herrschaftlichen Hofe nebst Branntweinbrennerei 1Müller, 1 Krüger und 6 Büdner. Die Zahl der Wohnhäuser beträgt 18 mit 178 Einwohnern.
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;1858: Königliches Amts-Vorwerk und Dorf nebst ehem. Oberförsterei, am [https://de.wikipedia.org/wiki/Schmollensee Schmollensee] und Achterwasser belegen und nach Benz eingepfarrt, hat außer dem herrschaftlichen Hofe nebst Branntweinbrennerei 1 Müller, 1 Krüger und 6 Büdner. Die Zahl der Wohnhäuser beträgt 18 mit 178 Einwohnern.
  
 
==Kaiserreich (1871-1918)==
 
==Kaiserreich (1871-1918)==
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==Drittes Reich (1933-1945)==
 
==Drittes Reich (1933-1945)==
  
'''1935''' Gründung der Feuerwehr, erster Spritzenmeister Fritz Otto Bohm.
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;1935: Gründung der Feuerwehr, erster Spritzenmeister Fritz Otto Bohm.
  
'''1937''' Mühle Pudagla beendet die Arbeit.
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;1937: Mühle Pudagla beendet die Arbeit.
  
 
==SBZ und DDR (1945-1990)==
 
==SBZ und DDR (1945-1990)==
  
'''1971''' Gerätehaus für de FF gebaut.
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;1971: Gerätehaus für die FF gebaut.
  
 
==die heutige Zeit==
 
==die heutige Zeit==
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[[Datei:2021 Mühle Pudagla.jpg|thumb|200px|rechts|Mühlenfest 2021 in Pudagla]]
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;1997: am 23.04. wird die Mühle zur Sanierung demontiert. und am 25.10. Einweihung. Ein Jahr später wird der Mahlgang eingebaut. Sie kann jetzt wieder Mehl mahlen.
  
'''1997''' am 23.04. wird die Mühle zur Sanierung demontiert. und am 25.10. Einweihung. Ein Jahr später wird der Mahlgang eingebaut. Sie kann jetzt wieder mehl mahlen.
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;2011: Firma CEP baut einen Bohrturm auf zur Suche nach Erdöl. Ist auch fündig, aber der Ölpreis ist so gesunken, dass nicht gefördert wird.
  
'''2011''' Firma CEP baut einen Bohrturm auf zur Suche nach Erdöl. Ist auch fündig, aber der Ölpreis ist so gesunken, dass nicht gefördert wird.
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;2018: die Haltestelle Schmollensee wird von der UBB (Usedom Bäderbahn) zweigleisig ausgebaut.
  
'''2018''' die Haltestelle Schmollensee wird von der UBB (Usedom Bäderbahn) zweigleisig ausgebaut.
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;2021: Der Heimatverein Summyn 1990 e.V. bewirbt sich im Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und konkurriert mit 8 Gemeinden aus dem Kreis.
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==Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:==
 
==Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:==
  
 
z.B.
 
z.B.
===Herkunft und erste Erwähnung von ...===
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===Das Kloster===
  
===Die Burg/ das Schloss/ das Gutshaus/ die Bauernhöfe===
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* [https://www.xn--klstermv-o4a.de/ Klöster in MV]
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* [[Insel Usedom#Kloster Pudagla|Kloster Pudagla]]
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* [[Schloss Pudagla|Schloss Pudagla - auf den Fundamenten des Klosters]]
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===Die Schule===
 
===Die Schule===
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===Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)===
 
===Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)===
  
==Sagen, Geschichten und Legenden rund um Musterdorf==
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==Sagen, Geschichten und Legenden rund um Pudagla==
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===Teufelstein bei Pudagla===
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Teufelsstein_(Pudagla)Teufelstein bei Pudgla bei Wikipedia]
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:Der Teufelsstein oder Riesenstein ist ein Findling im Achterwasser westlich von Pudagla im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Der als Geotop ausgewiesene Stein befindet sich auf der Scharbank des Achterwassers rund 200 Meter westlich des Konker Berges. Die Entfernung zu dessen Kliff beträgt rund 100 Meter.
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:Der Findling ist 4,0 Meter lang, 3,8 Meter breit und 2,7 Meter hoch, wovon durchschnittlich 1,2 Meter unterhalb des Wasserspiegels liegen. Der Umfang beträgt 10 Meter. Das Volumen wurde zu 22 Kubikmeter berechnet. Er besteht aus Granit mit blauem Quarz und wurde während der Weichseleiszeit durch Gletscher aus Småland nach Vorpommern gebracht.
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:Der Sage nach wollte der Teufel oder ein Riese den Bau des Klosters Pudagla verhindern, indem er den Stein zum Kloster warf. Der Stein entglitt ihm jedoch aus den Fingern, prallte gegen den Konker Berg und rollte ins Wasser.
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Datei:Teufelstein Pudagla 1.JPG |Blick zum Teufelstein
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==Flurnamen auf der Musterdorfer Feldmark==
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==Flurnamen auf der Pudaglaer Feldmark==

Aktuelle Version vom 23. März 2024, 12:14 Uhr


Kenndaten der Ortschronik
OrtPudagla
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
Urheberrechte
Erstellungszeitraumseit 2020
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte der Gemeinde Pudagla
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung

Fortlaufende Ortschronik des Ortes Pudagla auf der Insel Usedom. Ca. 1309 zog das Kloster von Grobe nach Pudagla. 1574 Schloss als Witwensitz erbaut. Amtsverwaltung auch der Schweden und Preußen.

Pudagla im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

2001 Hinweis auf Camic/Kameke und Konker Berg

Pudagla (Putglow – put Glowe – unter dem Berge)

1263
wird Camic erwähnt. 1307 verkaufte Peter von Kamik das Dorf an das Kloster Pudagla. Das Dorf wird in den Ort Pudagla aufgegangen sein.
1273
Ersterwähnung - wird von Barnim I. dem Kloster Grobe geschenkt, einschließlich einer Mühlenstelle an der heutigen Bäcke. Insel Usedom Kirchen#Kloster Grobe
1278
erhält das Kloster jährlich zwei Mark aus der herzoglichen Fischereikasse. von Pudagla.
1307
gestattet Bogislav IV. die Verlegung des Klosters nach Pudagla.
1308
vom Bischof Heinrich von Kammin und
1310
vom Papst Clemens V. genehmigt.
1309
Kloster aus Grobe bei Usedom hier errichtet.
1355
war die Klosterkapelle im Bau. (Heute nicht mehr vorhanden)

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1534
Auflösung des Klosters, Land zur herzoglichen Domäne geschlagen und bis 1808 von den Bauern der Amtsdörfer bewirtschaftet.
1535
am 30.09. Abt Gerhard Zarte bekam eine Entschädigung von 300 Rheinischen Gulden bei der Abdankung durch die Reformation
1574
wurde das Schloss - Hauptgebäude erbaut als Witwensitz der Herzogin Marie von Pommern.

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)

1693
Pudaglas Amtsschloß oder -hof, welches in den katholischen Zeiten ein Kloster gewesen ist, zugleich mit dem ganzen Pudaglaer Amt, hat vor einiger Zeit Herr Schloßhauptmann von Borck für 4400 Rthl arrediert. Jetzt gehen die Leute vom Pudaglaer Hof nach Benz zur Kirche.
Bezeichnung der Häuser:
1. ist das Schloß, 2. die kleine Kapelle, 3. Der Krug wo der Heidereiter Wentland wohnt, 4. Scheune, 5 Brauhaus, 6. Brunnen, 7. der Viehhof.
Pudaglas Hof grenzt im Süden an die Amtsdörfer Bentz und Neppermin, im Westen stößt die Bucht Achterwasser in dessen Gemarkung hinein. Im Norden liegt das Amtsdorf Ukritz mit selbiger Bucht, und dann erstreckt sich der Amtswald ganz bis zum Salzmeer. Zum Osten hin von der Salzsee wird der Amtswald ganz in Banzin und Sellin einberechnet bis zum See Smoll, der zum Hof gehört, und zuletzt das Amtsdorf Stoben runter nach Bentz.
1714
* Steuern erhoben vom Amt Pudagla für einige Orte auf Usedom - Zusammenstellung André Leichsenring

Bis zur Reichseinigung ( bis 1871)

unter Preußen (ab 1720)

1742
wurden die ersten Kartoffeln durch die Dorfschulzen in den Amtsdörfern zum Anbau verteilt.
1779
der Sitz des königlichen Beamten und Generalpächters des Amtes Pudagla, 2 Meilen von Uesedom gegen Norden, lieget an dem Achterwasser und dem Schmollensee, und hat ein Schloß, welches der Herzog Ernst Ludewig 1574 für seine Frau Mutter, die verwitwete Fürstinn Maria, zu einem Leibgedinge erbauen ließ, und in welchem jetzt der Beamte wohnet, 3 Büdner, 2 Colonistenfamilien, 1 Oberförster, welcher einen Holzwärter unter sich hat, 1 Krug an der Landstraße über welchen diejenigen, welche von Uesedom, Swienemünde und Wolgast kommen, oder dahin reisen wollen, ihren Weg nehmen müssen, und ist zu Benz in der Uesedomschen Synode eingepfarret. Das hiesige ritterfreie Vorwerk hat 1786 Morgen 124 Ruthen. Der Teil des Ackers bis an die Schäferei heißt das Binnenfeld, und derjenige Teil, welcher jenseits der Schäferei liegt, das Sandfeld. Jedes ist wiederum in 3 Felder abgeteilt, von welchem jährlich so wohl in dem Binnen- als in dem sandfelde ein Feld mit Winter- und ein Feld mit Sommerkorn besäet wird, das 3te aber brache lieget. Der Acker träget guten Roggen und gute Gerste, und die Wiesen sind ebenfalls ziemlich gut. Die Weide hat das Vorwerk in den bei Pudagla befindlichen Brüchen, welche weitläufig, jedoch auch zugleich sehr tief sind. Die Dienste werden von den Dorfschaften Benz, Neppermin, Stoben, Sellin, Qulitz und Rankwitz geleistet. Die Fischerei hat das Vorwerk in den Schmollen- Schwarzen- Paskenseen, und in dem so genannten großen Bache. Pudagla war ehemals ein berühmtes Augustinerkloster, und wurde nach der Reformation zu einem Amte gemacht. Auf die von Klostergebäuden übrig gebliebenen Mauern ist nachher das Brau- und Brandweinbrennerhaus gesetzet worden. Auch sind noch Ueberbleibsel einer hieselbst gewesenen Kapelle vorhanden, welche ohngefähr seit 50 Jahren zerstöret worden.
1779
Jacob Schmidt, Müllermeister, kauft die Mühle und Ländereien.
1794
wird ein Wolfsjäger angestellt.
1824
Verlegung der Verwaltung nach Swinemünde. Zum Amtsbereich gehörten 48 Dörfer, 14 Vorwerke, 10 Windmühlen und eine Ziegelei.
1858
Königliches Amts-Vorwerk und Dorf nebst ehem. Oberförsterei, am Schmollensee und Achterwasser belegen und nach Benz eingepfarrt, hat außer dem herrschaftlichen Hofe nebst Branntweinbrennerei 1 Müller, 1 Krüger und 6 Büdner. Die Zahl der Wohnhäuser beträgt 18 mit 178 Einwohnern.

Kaiserreich (1871-1918)

Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich (1933-1945)

1935
Gründung der Feuerwehr, erster Spritzenmeister Fritz Otto Bohm.
1937
Mühle Pudagla beendet die Arbeit.

SBZ und DDR (1945-1990)

1971
Gerätehaus für die FF gebaut.

die heutige Zeit

Mühlenfest 2021 in Pudagla
1997
am 23.04. wird die Mühle zur Sanierung demontiert. und am 25.10. Einweihung. Ein Jahr später wird der Mahlgang eingebaut. Sie kann jetzt wieder Mehl mahlen.
2011
Firma CEP baut einen Bohrturm auf zur Suche nach Erdöl. Ist auch fündig, aber der Ölpreis ist so gesunken, dass nicht gefördert wird.
2018
die Haltestelle Schmollensee wird von der UBB (Usedom Bäderbahn) zweigleisig ausgebaut.
2021
Der Heimatverein Summyn 1990 e.V. bewirbt sich im Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" und konkurriert mit 8 Gemeinden aus dem Kreis.

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

z.B.

Das Kloster

Die Schule

Opfer von Krieg und Gewalt aus ...

Napoleonische Zeit

Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.

Befreiungskriege

Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Pudagla

Teufelstein bei Pudagla

Der Teufelsstein oder Riesenstein ist ein Findling im Achterwasser westlich von Pudagla im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Der als Geotop ausgewiesene Stein befindet sich auf der Scharbank des Achterwassers rund 200 Meter westlich des Konker Berges. Die Entfernung zu dessen Kliff beträgt rund 100 Meter.
Der Findling ist 4,0 Meter lang, 3,8 Meter breit und 2,7 Meter hoch, wovon durchschnittlich 1,2 Meter unterhalb des Wasserspiegels liegen. Der Umfang beträgt 10 Meter. Das Volumen wurde zu 22 Kubikmeter berechnet. Er besteht aus Granit mit blauem Quarz und wurde während der Weichseleiszeit durch Gletscher aus Småland nach Vorpommern gebracht.
Der Sage nach wollte der Teufel oder ein Riese den Bau des Klosters Pudagla verhindern, indem er den Stein zum Kloster warf. Der Stein entglitt ihm jedoch aus den Fingern, prallte gegen den Konker Berg und rollte ins Wasser.

Flurnamen auf der Pudaglaer Feldmark