Chronologie und fortlaufende Ortschronik von Warnemünde: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox Ortschronik
 
{{Infobox Ortschronik
 
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}}==Der Küstenort Warnemünde chronologisch==
 
 
=='''Der Küstenort Warnemünde chronologisch'''==
 
  
 
===Verwendete Quellen-Kürzel:===
 
===Verwendete Quellen-Kürzel:===
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BGR R = Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock; Register zu Band 1 - 20 mit einer '''Zeittafel'''
 
BGR R = Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock; Register zu Band 1 - 20 mit einer '''Zeittafel'''
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(Das aufgeführte Ereignis findet sich jeweils unter dem angegebenen Datum in der '''Zeittafel des Registers''', dem Kürzel ist die Jahrgangsnummer der oben genannten Beiträge mit Seiten-Angaben hinzugefügt )
  
 
KFC  = Krausesche Fundchronik
 
KFC  = Krausesche Fundchronik
  
HA WS = Heidearchiv Steinmüller
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HA = Heidearchiv Steinmüller
  
 
RA  = Rostocker Anzeiger
 
RA  = Rostocker Anzeiger
  
===Ur- und Frühgeschichte===  
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===Ur- und Frühgeschichte===
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===Mittelalter bis zur Christianisierung===
 
===Mittelalter bis zur Christianisierung===
  
 
;1160
 
;1160
:Der dänische Chronist Saxo Grammaticus beschreibt die Seeschlacht auf dem Gudacra (Breitling) zwischen den Wenden und der dänischen Flotte unter König Waldemar und Bischof Absalon von Roskilde. (BGR R)
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:Der dänische Chronist Saxo Grammaticus beschreibt die Seeschlacht auf dem Gudacra (Breitling) zwischen den Wenden und der dänischen Flotte unter König Waldemar und Bischof Absalon von Roskilde. (BGR R; '''12''',2 ; '''13''',17)
  
 
===spätes Mittelalter 1200 bis zur Reformation 1517===
 
===spätes Mittelalter 1200 bis zur Reformation 1517===
  
  
; *[[1252, 25. März  Borwin III., Fürst von Rostock, bestätigt der Stadt Rostock das Privilegium Borwin´s I.]] betreffend die Bewidmung der neu angelegten Stadt Rostock mit dem Lübischen Rechte vom 24. Juni 1218 und verkauft der Stadt die Rostocker Heide für 450 Mark wendischer Pfennige, verzichtet auf seine Rechte an den im Hafen der Rostocker gestrandeten Schiffen, verheißt den freien Verkehr vorbehaltlich des fürstlichen Zolles nicht zu stören, verleiht die Fischereigerechtigkeit für die Unterwarnow und das Stadtrecht für die Markscheide der Rostocker.  
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* [[1252, 25. März  Borwin III., Fürst von Rostock, bestätigt der Stadt Rostock das Privilegium Borwin´s I.]]  
:In dieser Kaufurkunde erfolgt auch '''Warnemündes Ersterwähnung'''. Die Stadt Rostock erhält das Strandrecht in '''ihrem Hafen Warnemünde''' am '''rechten''' Warnow-Ufer.  (beim Taterhörn) (BGR R)
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:betreffend die Bewidmung der neu angelegten Stadt Rostock mit dem Lübischen Rechte vom 24. Juni 1218 und verkauft der Stadt die Rostocker Heide für 450 Mark wendischer Pfennige, verzichtet auf seine Rechte an den im Hafen der Rostocker gestrandeten Schiffen, verheißt den freien Verkehr vorbehaltlich des fürstlichen Zolles nicht zu stören, verleiht die Fischereigerechtigkeit für die Unterwarnow und das Stadtrecht für die Markscheide der Rostocker.  
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:In dieser Kaufurkunde erfolgt auch '''Warnemündes Ersterwähnung'''. Die Stadt Rostock erhält das Strandrecht in '''ihrem Hafen Warnemünde''' am '''rechten''' Warnow-Ufer.  ''(also östlich Taterhörn)'' (BGR R '''3b''',6.24 Nr.32; '''12''',1f,6; '''13''',35; '''14''',7)
 
;1257/58
 
;1257/58
 
:Ältester Beweis für das Vorhandensein des '''Ortes''' Warnemünde durch Erwähnung eines Hauses daselbst. (KFC)
 
:Ältester Beweis für das Vorhandensein des '''Ortes''' Warnemünde durch Erwähnung eines Hauses daselbst. (KFC)
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:die Herzöge Albrecht und Johann von Braunschweig urkunden in Warnemünde. (KFC)
 
:die Herzöge Albrecht und Johann von Braunschweig urkunden in Warnemünde. (KFC)
 
;1264, 12. Oktober
 
;1264, 12. Oktober
:Fürst Heinrich Borwin III. verleiht den Rostockern das städtische Recht in '''ihrem''' (!!) '''Hafen''' Warnemünde. (BGR R)
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:Fürst Heinrich Borwin III. verleiht den Rostockern das städtische Recht in '''ihrem''' (!!) '''Hafen''' Warnemünde. (BGR R '''12''',2.6)
  
 
;1278, 21.Dez.
 
;1278, 21.Dez.
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;1286, 27. Februar
 
;1286, 27. Februar
:Die Stadt Rostock erwirbt aus fürstlichem Besitz den Pagenwerder. (BGR R)
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:Die Stadt Rostock erwirbt aus fürstlichem Besitz den Pagenwerder. (BGR R '''12''',15; '''13''',21.56)
  
 
;1288
 
;1288
:Der Rat läßt durch Rötger Horn den '''Rostocker Hafen Warnemünde''' ("von der Tonne bis ins offene Meer hinaus") auf eine Tiefe von 6 Ellen (12 Fuß) bringen. (MUB Nr.1977)
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:Der Rat läßt durch Rötger Horn den '''Rostocker Hafen Warnemünde''' ("von der Tonne bis ins offene Meer hinaus") auf eine Tiefe von 6 Ellen (12 Fuß) bringen. (MUB Nr.1977 BGR R '''3a''',XV; '''12''',7)
  
 
;1300 April
 
;1300 April
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;1311
 
;1311
:König Erich von Dänemark in Warnemünde. (BGR R)
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:König Erich von Dänemark in Warnemünde. (BGR R '''1a''',16; '''3c''',70. '''4d''',15; '''12''',8.56)
  
 
;1311 nach dem 16. Sept.
 
;1311 nach dem 16. Sept.
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;1311/12
 
;1311/12
:Die Rostocker zerstören die beiden Befestigungen (BGR R)
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:Die Rostocker zerstören die beiden Befestigungen  
 
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:Die Rostocker brennen das '''fürstliche Dorf''' Warnemünde nieder.  
:Die Rostocker brennen das '''fürstliche Dorf''' Warnemünde nieder. (BGR R)
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:bis Mai Die Rostocker bauen einen neuen Turm auf der Ostseite '''ihres''' (!!) Stromes aus den Steinen des Turmes der abgebrannten Pfarrkirche und des im Bau befindlichen Petriturmes in Rostock. (BGR R '''1a''',15f. '''3a''',XI.XII '''3c''',70. '''4d''',14f. '''12''',7ff.11f.56.)
 
 
:bis Mai Die Rostocker bauen einen neuen Turm auf der Ostseite '''ihres''' (!!) Stromes aus den Steinen des Turmes der abgebrannten Pfarrkirche und des im Bau befindlichen Petriturmes in Rostock. (BGR R)
 
  
 
;1312 23.Juni
 
;1312 23.Juni
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:Belagerung Rostocks und des Turmes in '''ihrem'''(!!) '''Hafen''' Warnemünde durch Dänenkönig Erik Menved. (BGR R)
 
:Belagerung Rostocks und des Turmes in '''ihrem'''(!!) '''Hafen''' Warnemünde durch Dänenkönig Erik Menved. (BGR R)
  
:Juli
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:'''Juli'''
 
:Heinrich von Mecklenburg sperrt das Tief unterhalb des Turmes. (BGR R)
 
:Heinrich von Mecklenburg sperrt das Tief unterhalb des Turmes. (BGR R)
  
:9.September
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:'''9.September'''
 
:Übergabe nach der Belagerung. (BGR R)
 
:Übergabe nach der Belagerung. (BGR R)
  
:September/Oktober
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:'''September/Oktober'''
:Die Verbündeten bauen den eroberten Turm durch Hinzufügung von 4 kleinen Türmen einer Mauer und eines Grabens zu einer Festung aus und halten sie gemeinsam besetzt (später Dänscheburg/ dän. Danskeborg) (BGR R)(KFC)
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:Die Verbündeten bauen den eroberten Turm durch Hinzufügung von 4 kleinen Türmen einer Mauer und eines Grabens zu einer Festung aus und halten sie gemeinsam besetzt (später Dänscheburg/ dän. Danskeborg) (BGR R; KFC)
 
:In den Beschwerden des dänischen Königs heißt es das diese (Die Rostocker) vor der Übergabe von Warnemünde den Ort und die Kirche verbrannt und das Haus, das der König für sich und den Markgrafen Waldemar von Brandenburg erbaut, niedergebrochen hätten. (KFC)
 
:In den Beschwerden des dänischen Königs heißt es das diese (Die Rostocker) vor der Übergabe von Warnemünde den Ort und die Kirche verbrannt und das Haus, das der König für sich und den Markgrafen Waldemar von Brandenburg erbaut, niedergebrochen hätten. (KFC)
  
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;1317 7.Januar
 
;1317 7.Januar
:König Erich von Dänemark verleiht dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg und seinen Erben das Land Rostock mit Ausnahme des '''Schlosses Danskeborrig''' zu Warnemünde, das sich in Pfandbesitz des Marschalls Niels Olaffson befindet. Dieses dänische Schloß wird noch wiederholt erwähnt. Auf ihm saß jedenfalls auch der Capitaneus Eskil Grüp von dem wir einen undatierten Brief an den Rostocker Rat besitzen. (KFC)
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:König Erich von Dänemark verleiht dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg und seinen Erben das Land Rostock mit Ausnahme des '''Schlosses Danskeborrig''' zu Warnemünde, das sich in Pfandbesitz des Marschalls Niels Olaffson befindet. Dieses dänische Schloß wird noch wiederholt erwähnt. Auf ihm saß jedenfalls auch der Capitaneus Eskil Grüp von dem wir einen undatierten Brief an den Rostocker Rat besitzen. (KFC; BGR R '''1d''',3. '''3c''',70)
  
 
;25.November
 
;25.November
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;1319, 9.Okt.
 
;1319, 9.Okt.
:König Erik von Dänemark stirbt und Fürst Heinrich (II.) besetzt die Dänenburg. (BGR R)
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:König Erik von Dänemark stirbt und Fürst Heinrich (II.) besetzt die Dänenburg. (BGR R '''3c''',70. '''12''',14.)
  
 
;1322 24.September
 
;1322 24.September
:Fürst Heinrich II. von Mecklenburg verkauft das  "Haus und den Turm" an die Stadt zum Abbruch. (BGR R)
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:Fürst Heinrich II. von Mecklenburg verkauft das  "Haus und den Turm" an die Stadt zum Abbruch. (BGR R '''3c''',70.f. '''12''',14.)
  
 
;1323 11.März
 
;1323 11.März
:Die Stadt erwirbt von Heinrich II. von Mecklenburg das '''fürstliche''' Dorf (villa) Warnemünde mit dem ganzen '''westlichen''' Warnowufer (das damals am Taterhörn auf der hohen Düne lag, bis an die Grenze von Diedrichshagen, mit Eigentumsrecht, voller Gerichtsbarkeit, mit Gestattung der Anwendung des Lübischen Rechts, Fischereigerechtigkeit bis in die See hinaus, behält sich aber das Patronatsrecht vor. (KFC) Das heutige, ehemals fürstliche Warnemünde wird '''damit Rostocker Stadtbesitz'''. (BGR R)  
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:Die Stadt erwirbt von Heinrich II. von Mecklenburg das '''fürstliche''' Dorf (villa) Warnemünde mit dem ganzen '''westlichen''' Warnowufer (das damals am Taterhörn auf der hohen Düne lag, bis an die Grenze von Diedrichshagen, mit Eigentumsrecht, voller Gerichtsbarkeit, mit Gestattung der Anwendung des Lübischen Rechts, Fischereigerechtigkeit bis in die See hinaus, behält sich aber das Patronatsrecht vor. (KFC) Das heutige, ehemals fürstliche Warnemünde wird '''damit Rostocker Stadtbesitz'''. (BGR R '''3c''',71. '''4b''',1. '''4b''',1. '''12''',2.14))  
  
 
;1325, 7. April
 
;1325, 7. April
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;1485 1.Februar
 
;1485 1.Februar
:Der Rat läßt den Hafen auf eine Tiefe von 6 Ellen bringen und verbreitern. (BGR R)
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:Der Rat läßt den Hafen auf eine Tiefe von 6 Ellen bringen und verbreitern. (BGR R '''3a''',XVf.67f.)
  
 
;1487
 
;1487
:Während der Domfehde nehmen die Meckl. Herzöge am 24. Juli 1487 den Ort. Am 1. August der '''befestigte Leuchtturm''' vom Herzog genommen, Warnemünde und die dortigen Befestigungen zerstört, die Dachziegel als Beute hinweggeführt. (KFC)und(BGR R)
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:Während der Domfehde nehmen die Meckl. Herzöge am 24. Juli 1487 den Ort. Am 1. August der '''befestigte Leuchtturm''' vom Herzog genommen, Warnemünde und die dortigen Befestigungen zerstört, die Dachziegel als Beute hinweggeführt. (KFC)und(BGR R '''3c''',71. '''12''',16. '''13''',36f.)
  
 
;1494
 
;1494
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;1495, 17. März
 
;1495, 17. März
:Die Herzöge nehmen Warnemünde ein, arretieren die Rostocker Schiffe und verbieten Ein- und Ausfuhr. Bau von Befestigungswerken zur Sperrung des Hafens. (KFC und BGR R)
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:Die Herzöge nehmen Warnemünde ein, arretieren die Rostocker Schiffe und verbieten Ein- und Ausfuhr. Bau von Befestigungswerken zur Sperrung des Hafens. (KFC und BGR R )
  
 
:10. April
 
:10. April
:Waffenstillstand; die Herzöge verpflichten sich Warnemünde nicht wieder zu befestigen. (BGR R)
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:Waffenstillstand; die Herzöge verpflichten sich Warnemünde nicht wieder zu befestigen. (BGR R '''3c''',71.)
  
 
:7.Dezember
 
:7.Dezember
:Vergleich zwischen den Herzögen und der Stadt. Die Herzöge behalten sich vor, '''die Befestigung um den Leuchtturm zu zerstören.''' Sie betrachten es seitdem als ihr Recht, daß ohne ihre Genehmigung keine Befestigung in Warnemünde angelegt werden darf, geben aber Warnemünde an Rostock zurück. (BGR R)
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:Vergleich zwischen den Herzögen und der Stadt. Die Herzöge behalten sich vor, '''die Befestigung um den Leuchtturm zu zerstören.''' Sie betrachten es seitdem als ihr Recht, daß ohne ihre Genehmigung keine Befestigung in Warnemünde angelegt werden darf, geben aber Warnemünde an Rostock zurück. (BGR R '''3c''',71f)
  
 
;1496, 28. Februar
 
;1496, 28. Februar
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;1510 27.Juli/2.August
 
;1510 27.Juli/2.August
:Die Herzöge protestieren gegen den Bau eines Blockhauses, der durch den Krieg mit Dänemark veranlaßt ist. (BGR R)
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:Die Herzöge protestieren gegen den Bau eines Blockhauses, der durch den Krieg mit Dänemark veranlaßt ist. (BGR R '''3c''',72)
  
 
:9.August
 
:9.August
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;1519 23.Mai
 
;1519 23.Mai
:Ausbesserung des "Neuen Tiefs" (= alter Strom; zwischen 1487 und 1519 entstanden) (BGR R)
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:Ausbesserung des "Neuen Tiefs" (zwischen 1487 und 1519 entstanden) (BGR R)
  
 
;1522 27.August
 
;1522 27.August
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;1582 4.Juli
 
;1582 4.Juli
:Herstellung des neuen Tiefs (= alter Strom) beendet. (BGR R)
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:Herstellung des neuen Tiefs (= alter Strom ?) beendet. (BGR R)
  
 
[[Datei:Warnemünde 1586 Ausschnitt Vicke Schorler Rolle.jpg|thumb|400px|rechts| Warnemünde '''1586''' Ausschnitt Vicke Schorler Rolle (AHR)]]
 
[[Datei:Warnemünde 1586 Ausschnitt Vicke Schorler Rolle.jpg|thumb|400px|rechts| Warnemünde '''1586''' Ausschnitt Vicke Schorler Rolle (AHR)]]
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;1625  10./11. Febr.
 
;1625  10./11. Febr.
 
:war die bekannte schreckliche Überschwemmung zu Rostock und in der Umgegend, davon in dem *[["Etwas von gelehrten Rostockschen Nachrichten"  4.Jahrg. Nr.898 i.J. 1740]] eine ausführliche Nachricht abgedruckt sich findet.
 
:war die bekannte schreckliche Überschwemmung zu Rostock und in der Umgegend, davon in dem *[["Etwas von gelehrten Rostockschen Nachrichten"  4.Jahrg. Nr.898 i.J. 1740]] eine ausführliche Nachricht abgedruckt sich findet.
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:In Warnemünde wurden 74 der 150 Häuser des Ortes zerstört.
 
:In hiesiger Gegend soll ein großer Theil der Waldung unter Wasser gestanden haben, ja es soll das Wasser in Niederungen bis Blankenhagen  vorgedrungen seyn. Die Wasserhöhe des Maaßes war 14 Fuß ''(rund 4,60 m)'' über den mittlern Stand gestiegen. Die Meierey auf dem Moorhof (vorh. Moor genannt) stand völlig im Wasser, Pferde und Ochsen ertranken, die Bewohner saßen 3 Tage im Dach auf dem Heu. Zu Warnemünde wurden von 150 dortigen Häusern 18 an der Düne gänzlich weggerissen und 74 stark beschädiget ; viele Schiffe zertrümmert. (BK)
 
:In hiesiger Gegend soll ein großer Theil der Waldung unter Wasser gestanden haben, ja es soll das Wasser in Niederungen bis Blankenhagen  vorgedrungen seyn. Die Wasserhöhe des Maaßes war 14 Fuß ''(rund 4,60 m)'' über den mittlern Stand gestiegen. Die Meierey auf dem Moorhof (vorh. Moor genannt) stand völlig im Wasser, Pferde und Ochsen ertranken, die Bewohner saßen 3 Tage im Dach auf dem Heu. Zu Warnemünde wurden von 150 dortigen Häusern 18 an der Düne gänzlich weggerissen und 74 stark beschädiget ; viele Schiffe zertrümmert. (BK)
 
  
 
;1628 15.Februar
 
;1628 15.Februar
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:Erneutes Verbot des Fischharkens. (KFC)
 
:Erneutes Verbot des Fischharkens. (KFC)
  
:1669, 7. und 20. Nov.
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;1669, 7. und 20. Nov.
 
:"Verbot die Krüge bis in die Nacht offen zu halten." (KFC)
 
:"Verbot die Krüge bis in die Nacht offen zu halten." (KFC)
  
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;1676 Januar
 
;1676 Januar
 
:Warnemünde geht durch Vertrag an die Dänen über; die Schanze im Osten wird geschleift. (BGR R)
 
:Warnemünde geht durch Vertrag an die Dänen über; die Schanze im Osten wird geschleift. (BGR R)
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;1676,19. Dec.
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:Feststellung, wievielBoootsschiffer in Warnemünde wären und wieviel Lotsen ihre Böte tragen könnten. (KFC)
  
 
;1677, 26. Januar
 
;1677, 26. Januar
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;1686, Oktober
 
;1686, Oktober
:Wird in Warnemünde ein Bürger und Krämer erwähnt, woraus hervorgeht, das damals in unserem Hafenorte nicht bloß Haken (von Höker = Händler, der auf der Straße oder in einer Bude Waren mit geringem Umsatz verkauft, Kleinhändler) sondern mindestens auch ein Krämer geduldet wurde. Die "Freyhakerey", d.h. der Handel mit allerhand "Hakenwaaaren" wie Hering, Butter, Käse, Fischwerk, Talglichten und dergleichen wurde vom Gewett häufig in Warnemünde vergeben und zwar meist auf Lebenszeit nicht nur für de Antragsteller, sondern auch für dessen Frau. Grade über die vielen Höker klagt obiger Krämer, daß sie ihm das Geschäft verderben. Er hat deshalb den Thranverkauf mit aufgenommen. Dies aber wollen die Rostocker Schuster wieder nicht leiden, und so bekommt die Sache zur Entscheidung vor das Gewett. Letzteres entscheidet für den Krämer (Johann Jörcke) und verleiht ihm "die freyheit mit thran zu handelen" da Jörcke einmal "ein fast abgelebter alter Mann", ferner der Thranhandel in Warnemünde nicht der Schusterrrolle wiederspreche und endlich Warnemünde zwei Meilen von der Stadt entfernt sei, so daß Jörckes Handel mit "Thran wahren" dem Schusteramte nicht schaden könne. (KFC)
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:Wird in Warnemünde ein Bürger und Krämer erwähnt, woraus hervorgeht, das damals in unserem Hafenorte nicht bloß Haken (von Höker = Händler, der auf der Straße oder in einer Bude Waren mit geringem Umsatz verkauft, Kleinhändler) sondern mindestens auch ein Krämer geduldet wurde. Die "Freyhakerey", d.h. der Handel mit allerhand "Hakenwaaren" wie Hering, Butter, Käse, Fischwerk, Talglichten und dergleichen wurde vom Gewett häufig in Warnemünde vergeben und zwar meist auf Lebenszeit nicht nur für de Antragsteller, sondern auch für dessen Frau. Grade über die vielen Höker klagt obiger Krämer, daß sie ihm das Geschäft verderben. Er hat deshalb den Thranverkauf mit aufgenommen. Dies aber wollen die Rostocker Schuster wieder nicht leiden, und so bekommt die Sache zur Entscheidung vor das Gewett. Letzteres entscheidet für den Krämer (Johann Jörcke) und verleiht ihm "die freyheit mit thran zu handelen" da Jörcke einmal "ein fast abgelebter alter Mann", ferner der Thranhandel in Warnemünde nicht der Schusterrrolle wiederspreche und endlich Warnemünde zwei Meilen von der Stadt entfernt sei, so daß Jörckes Handel mit "Thran wahren" dem Schusteramte nicht schaden könne. (KFC)
  
 
;1686, 16. Nov.
 
;1686, 16. Nov.
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:wurden besonders auf den Rat des Prof. Dr. Franz Christian Lorenz Karsten, Anpflanzungsversuche auf den Dünen zwischen Warnemünde und Diedrichshagen gemacht. (KFC)
 
:wurden besonders auf den Rat des Prof. Dr. Franz Christian Lorenz Karsten, Anpflanzungsversuche auf den Dünen zwischen Warnemünde und Diedrichshagen gemacht. (KFC)
  
:1799, Ende April, Anfang Mai
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;1799, Ende April, Anfang Mai
 
:Forstinspektor Becker schickt seine Waldarbeiter aus der Rostocker Heide nach Warnemünde um 4000 Akazien ("Scheinakazien"= Robinien) sowie eine ungezählte Anzahl an Weiden und Pappeln zu pflanzen. (KFC)  
 
:Forstinspektor Becker schickt seine Waldarbeiter aus der Rostocker Heide nach Warnemünde um 4000 Akazien ("Scheinakazien"= Robinien) sowie eine ungezählte Anzahl an Weiden und Pappeln zu pflanzen. (KFC)  
  
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: Johann Christian Friedrich Wundemann erwähnt Warnemünde in dem 1800 erschienenen 1.Teil seines Buches "Mecklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack" nur als Ausflugsort der Rostocker, ohne des Seebades zu gedenken. Warnemünde wurde demnach damals noch nicht als Badeort benutzt.  
 
: Johann Christian Friedrich Wundemann erwähnt Warnemünde in dem 1800 erschienenen 1.Teil seines Buches "Mecklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack" nur als Ausflugsort der Rostocker, ohne des Seebades zu gedenken. Warnemünde wurde demnach damals noch nicht als Badeort benutzt.  
  
* [[ '''Auszug daraus''' ]]  (KFC)
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* [[Auszug daraus]]  (KFC)
  
  
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:War Warnemünde nach einem Aufsatze des Prof. G.H. Masius ohne alle ärztliche und wundärztliche Hilfe. (KFC)
 
:War Warnemünde nach einem Aufsatze des Prof. G.H. Masius ohne alle ärztliche und wundärztliche Hilfe. (KFC)
 
;1822, 24.Mai
 
;1822, 24.Mai
:Verordnung Betreffs die Anmeldung der Fremden, auch diejenigen, die als Badegäste kommen. - Es waren in Warnemünde in diesem Jahre schon über 100 Badegäste (Formey, "Die Seebäder und Heilquellen zu Doberan und Warnemünde im Sommer 1822" in Hufelands "Journal der praktischen Arzneykunde" Bd.55, DStück 4.) Über die Badeeinrichtung heißt es ebenda: "Weder Badewagen, noch irgend eine zur Bequemlichkeit der Badenden  gereichende Vorkehrung ist vorhanden. Jeder Badelustige eilt in den Fluten des offenen Meeres um Erquickung oder Heilung zu finden. Der Ort ist ein Eigenthum der Stadt Rostock, dessen Magistrat, um alle Rivalität mit dem fürstlichen Doberan zu vermeiden, jede dahin lockende Einrichtung absichtlich unterläßt. Dessen ohngeachtet nimmt die Frequenz der Badegäste mit einem jeden Jahre zu." "Dieser Badeort ziehet durch seine Lieblichkeit und die Ruhe, die dort herrscht, alle diejenigen hin, welche entfernt vom prachtvollen Geräusche Doberans die Seebäder im Genusse der schönen Natur gebrauchen wollen." (KFC)
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:Verordnung Betreffs die Anmeldung der Fremden, auch diejenigen, die als Badegäste kommen. - Es waren in Warnemünde in diesem Jahre schon über 100 Badegäste (Formey, "Die Seebäder und Heilquellen zu Doberan und Warnemünde im Sommer 1822" in Hufelands "Journal der praktischen Arzneykunde" Bd.55, Stück 4.) Über die Badeeinrichtung heißt es ebenda: "Weder Badewagen, noch irgend eine zur Bequemlichkeit der Badenden  gereichende Vorkehrung ist vorhanden. Jeder Badelustige eilt in den Fluten des offenen Meeres um Erquickung oder Heilung zu finden. Der Ort ist ein Eigenthum der Stadt Rostock, dessen Magistrat, um alle Rivalität mit dem fürstlichen Doberan zu vermeiden, jede dahin lockende Einrichtung absichtlich unterläßt. Dessen ohngeachtet nimmt die Frequenz der Badegäste mit einem jeden Jahre zu." "Dieser Badeort ziehet durch seine Lieblichkeit und die Ruhe, die dort herrscht, alle diejenigen hin, welche entfernt vom prachtvollen Geräusche Doberans die Seebäder im Genusse der schönen Natur gebrauchen wollen." (KFC)
  
 
;1823
 
;1823
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:Eröffnung der Dampfschiffahrt zwischen Rostock und Warnemünde.  
 
:Eröffnung der Dampfschiffahrt zwischen Rostock und Warnemünde.  
 
:Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten.  
 
:Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten.  
:Die Zahl der Badegäste steigt infolgedessen in diesem Jahre schon auf über 100 Personen.(KFC)
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:Die Zahl der Badegäste steigt infolgedessen in diesem Jahre schon auf über 1000 Personen.(KFC)
  
 
;1835, 22.April
 
;1835, 22.April
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[[Datei:Wmde Pastor Avé Lallemant Laager Wochenblatt 1857.jpg|thumb|250px|rechts|Zur Amtseinführung Pastor Avé Lallemant Laager Wochenblatt 1857.jpg]]
 
[[Datei:Wmde Pastor Avé Lallemant Laager Wochenblatt 1857.jpg|thumb|250px|rechts|Zur Amtseinführung Pastor Avé Lallemant Laager Wochenblatt 1857.jpg]]
 
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;1857, 15.April
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:Schiffsunglück auf der Warnow
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[[Datei:Wmde Schiffsunglück Laager Anzeiger April 1857.jpg|thumb|250px|rechts|Schiffsunglück auf der Warnow 
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      Laager Wochenblatt 1857.jpg]]
 
;1853, 14.März
 
;1853, 14.März
 
:"E.E. Raths der Stadt Rostock Hafen-Ordnung" (KFC)
 
:"E.E. Raths der Stadt Rostock Hafen-Ordnung" (KFC)
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;1860
 
;1860
;Der Jurist Moritz Wiggers veröffentlicht seine Verteidigungsschrift '''"Nothwendigkeit einer gründlichen Reform der wirtschaftlichen Zustände in dem Hafenorte Warnemünde - Eine Verteidigung der Rechte der Warnemünder Bürgerschaft vom geschichtlichen, staatsrechtlichen und volkswirtschaftlichen Standpunkte"''' [https://books.google.de/books?id=XyFWAAAAcAAJ&dq=moritz%20wiggers%20warnem%C3%BCnde&hl=de&pg=PP7#v=onepage&q=moritz%20wiggers%20warnem%C3%BCnde&f=false]  
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:Der Jurist Moritz Wiggers veröffentlicht seine Verteidigungsschrift ''"Nothwendigkeit einer gründlichen Reform der wirtschaftlichen Zustände in dem Hafenorte Warnemünde - Eine Verteidigung der Rechte der Warnemünder Bürgerschaft vom geschichtlichen, staatsrechtlichen und volkswirtschaftlichen Standpunkte"'' [https://books.google.de/books?id=XyFWAAAAcAAJ&dq=moritz%20wiggers%20warnem%C3%BCnde&hl=de&pg=PP7#v=onepage&q=moritz%20wiggers%20warnem%C3%BCnde&f=false]  
  
 
;1863
 
;1863
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===Deutsches Reich bis 1918===
 
===Deutsches Reich bis 1918===
 
;1872
 
:Abbruch der alten Kirche.
 
  
 
;1872, 12./13. November
 
;1872, 12./13. November
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;1903
 
;1903
 
:Das alte Tief (ostwärts bei der Hohen-Düne) wird bei den Hafenbauten zugeschüttet. (BGR R)
 
:Das alte Tief (ostwärts bei der Hohen-Düne) wird bei den Hafenbauten zugeschüttet. (BGR R)
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;1907
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:Der alte Friedhof wird eingeebnet und in eine Parkanlage verwandelt.
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;1910 Januar
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:Baubeginn der Strandbahn auf der Hohen Düne.
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;1918, 5.November
 
;1918, 5.November
 
:Torpedoboote der aufständischen Kieler Schul-Halbflottille laufen unter roter Flagge in den Warnemünder Hafen ein. Deren Obermaate berufen in den Warnemünder Marineeinrichtungen Versammlungen ein.
 
:Torpedoboote der aufständischen Kieler Schul-Halbflottille laufen unter roter Flagge in den Warnemünder Hafen ein. Deren Obermaate berufen in den Warnemünder Marineeinrichtungen Versammlungen ein.
[[Datei:Heinkel Betriebsgelände auf der Hohen Düne um 1927.jpg|thumb|300px|rechts|Das Heinkel-Betriebsgelände um 1927 (Quelle: Heidearchiv)]]
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;6.November
 
;6.November
 
:Auf die Kieler Initiative hin gründet sich ein Soldatenrat, die Matrosen der Flugzeugstation, der Vorpostenhalbflottille "West" und der 7. Halbflottille weigern sich in See zu gehen und noch länger Dienst zu tun. (RA 8.11.1918)
 
:Auf die Kieler Initiative hin gründet sich ein Soldatenrat, die Matrosen der Flugzeugstation, der Vorpostenhalbflottille "West" und der 7. Halbflottille weigern sich in See zu gehen und noch länger Dienst zu tun. (RA 8.11.1918)
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===Deutsches Reich bis 1945===
 
===Deutsches Reich bis 1945===
 
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[[Datei:Heinkel Betriebsgelände auf der Hohen Düne um 1927.jpg|thumb|300px|rechts|Das Heinkel-Betriebsgelände um 1927 (Quelle: Heidearchiv)]]
 
;1926
 
;1926
 
:Der "alte" Teepavillon mit Terrassen und Kuppeldächern entsteht neben dem Warnemünder Leuchtturm.
 
:Der "alte" Teepavillon mit Terrassen und Kuppeldächern entsteht neben dem Warnemünder Leuchtturm.
  
 
[[Datei:Warnemünde US Airforce 23.7.1943.jpg|thumb|300px|rechts| US-Airforce Aufklärung des Bombardements vom 23.7.1943 (Quelle: Heidearchiv)]]
 
[[Datei:Warnemünde US Airforce 23.7.1943.jpg|thumb|300px|rechts| US-Airforce Aufklärung des Bombardements vom 23.7.1943 (Quelle: Heidearchiv)]]
 
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[[Datei:US Luftbild 27 B17 Warnemünde Angriff 29 7 1943 95th 100th BG a.JPG|thumb|300px|rechts| US-Airforce 27 amerikanische B-17 Bomber im Anflug auf Warnemünde beim Bombardement vom 29.7.1943 (Quelle: Heidearchiv)]]
  
 
;1940, 3.Juli
 
;1940, 3.Juli
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;1943, 29. Juli
 
;1943, 29. Juli
:Allierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
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:Alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
  
 
;1944, 9. April
 
;1944, 9. April
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;1945
 
;1945
 
:Ein Feuer zerstört den alten Teepott
 
:Ein Feuer zerstört den alten Teepott
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===SBZ und DDR bis 1990===
 
===SBZ und DDR bis 1990===
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:Die RoRo-Fähre der Reederei Transfennica gerät beim Einlaufen in der Hafeneinfahrt auf Grund und legt sich quer zwischen Ost- und Westmole, so das der gesammte Schiffsverkehr unterbrochen ist.
 
:Die RoRo-Fähre der Reederei Transfennica gerät beim Einlaufen in der Hafeneinfahrt auf Grund und legt sich quer zwischen Ost- und Westmole, so das der gesammte Schiffsverkehr unterbrochen ist.
  
= '''Marksteine in der Warnemünder Geschichte:''' =
+
===2023/2024===
  
==Die Anfänge von Warnemünde - Ersterwähnung und Verkauf an die Hansestadt Rostock==
+
;2023, 1.September
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:Im Rahmen des planmäßigen Aufbaus des Marine-Arsenals am ehemaligen MV-Werften-Standort wird die ehemalige Fregatte "Köln" im Trockendock saniert, zudem das Taucherschulboot "Baltrum", das Wohnboot "Knurrhahn" und das Ex-Minenjagdboot "Auerbach". Etwa 450 Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt.
 +
:Zudem laufen Verhandlungen, dass das belgische Unternehmen "Smulders" auf einem Teil des Werftgeländes, dass das Bundesverteidigungsministerium für das Marinearsenal gekauft hatte, Plattformen für die Offshore-Windbranche gebaut werden können.
  
===Zur Ersterwähnung Warnemündes===
+
;2023, 4. September
In den Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts vorkommende Namensbezeichnungen:
+
:Der traditionsreiche Warnemünder Fischkutter "Chemnitz" wird wegen mangelnder Seetüchtigkeit von einem Schlepper in die Werft Rammin nach Barth begleitet. Zeitpunkt für Rückkehr nach Sanierung ungewiss. In den letzten Jahren wurden bereits die Kutter "Ueckermünde", "Hanno Günther", Zufriedenheit", "Barth" und "Doberan" verschrottet.
Warnemunde, Warnemonde, Wernemunde, Wernowemunde, Werneminde, Wernemynne, Warneminne, Varneminde, Verneminde
+
 
 +
;2023, 9. September
 +
:Mit einem Fest wird das 120-jährige Brückenjubiläum gefeiert.
  
Warnemündes Bedeutung für die Stadt Rostock tritt bereits mit der ersten Urkunde hervor, in der der Ort genannt wird. Am 25. März 1252 verkauft Fürst Borwin III: der Stadt Rostock die heutige Rostocker Heide und verleiht ihr ausser anderen Freiheiten auch die Fischereigerechtigkeit auf der gesamten Unterwarnow, von der Petri-Brücke bis Warnemünde und über den Hafen hinaus bis ins Meer.
+
;2023, 16. September
Zwölf Jahre später, am 12. Oktober 1264 überträgt Fürst Borwin alle seine Rechte '''über den Hafen''' (!) zu Warnemünde auf die Stadt.
+
:Am Riesenrad auf der Warnemünder Mittelmole wird das Oktoberfest mit dem traditionellen Fassanstich eingeläutet. Die Bayrischen Wochen dauern hier noch bis zum 8. Oktober.
*[[1252, 25. März  Borwin III., Fürst von Rostock, bestätigt der Stadt Rostock das Privilegium Borwin´s I.]]
 
  
'''Anmerkung''':  
+
;2023, 22. September
In verschiedenen historischen Quellenwerken wird eine erste Erwähnung Warnemündes im Jahre 1195 in dänischen Dokumenten angeführt.
+
:Bei einem Besuch im Marinearsenal Warnemünde gab Verteidigungsminister Bois Pistorius "grünes Licht" für die Ansiedlung des belgischen Stahlbauunternehmens Smulders für den Bau von Konverterplattformen in direkter Nachbarschaft.
Intensive Suchen nach diesen Dokumenten in der jüngeren Vergangenheit blieben aber bislang ergebnislos.
+
 
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;2023, 26. September
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:Der Stelzenbagger "Nicolaj SAJ" beendet die mehrwöchigen Ausbaggerungsarbeiten im Bereich der Warnemünder Westmole. Aus der sog. "Sandfalle" wurden ca. 45.000 m³ Sand ausgehoben. Diese hält die durch die Küstenströmung mitgeführten Sedimente zurück um eine Versandung des Fahrwassers zu verhindern.
 +
 
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;2023, 29. September
 +
:Vom 29.09. bis 3.10. finden bereits zum elften Mal die "Stephan-Jantzen-Tage" in Warnemünde statt. Organisatoren der Veranstaltungen zu Ehren des legendären Warnemünder Seenotretters sind Andreas (Doc) Buhse und Knut Linke von der Agentur Kulturmeer.
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;2023, 29. September
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:Auf der Hohen Düne übergibt Fregattenkapitänin Bianca Seifert am 29.09.23 nach gut 22 Monaten das Kommando über die Besatzung der Korvette "Bravo" an den 34-jährigen Korvettenkapitän Benjamin Bachmann ab. Bianca Seifert war die erste Kommandantin einer Korvette der Deutschen Marine.
  
===1323 - Die Stadt Rostock kauft das Fischerdorf Warnemünde vom mecklenburgischen Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen===
+
;2023, 30. September
[[Datei:Urkunde mit Siegel für Warnemünde (Quelle- Barnewitz).jpg|150px|rechts|thumb| Warnemünde Kaufvertrag vom 11.März 1223 (Quelle: Barnewitz)]]
+
:8. Ehrenamtsball der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und des Landkreises Rostock für Ehrenamtliche im Bereich der Behindertenhilfe, chronischen Erkrankungen und Selbsthilfe im Kurhaus Warnemünde.
[[Datei:Wmde Karte zu 1323 (bearbeitet).jpg|150px|rechts|thumb| Karte der Grenzziehung zwischen Warnemünde und der Rostocker Heide nach den Verträgen von 1252 und 1323]]
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:Saisonende für die Rettungsschwimmer*innen und ihre wichtige eherenamtliche Arbeit an den Rostocker Stränden. In diesem Jahr gab es 328 Einsätze, davon 52 im Rettungsdienst. 21 Mal mussten Menschen aus der Ostsee gerettet werden.  
:Vor 1314 kaufte die Stadt Rostock das Dorf Barnstorf als ersten größeren Landerwerb,  
 
:1323 kam als nächstes das Fischerdorf Warnemünde hinzu, das die Stadt vom Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen käuflich erwarb.
 
:Der Landesfürst hatte durch vorangegangene Kriege einen hohen Schuldenberg angehäuft und brauchte dringend Geld.
 
:So bescheinigte er den Rostockern am 11. März des genannten Jahres:
 
:"Wir haben jenseits des Warnowflusses den ... Ratsherren und Gemeinde das Dorf Warnemünde mit Grund und Boden, jedem hohen und niederen Gericht - ausgenommen das Patronatsrecht für uns und unsere Erben - bis an die Grenzen des Dorfes Diedrichshagen, so weit es in der Länge und der Breite nach erstreckt, übertragen und überlassen es den Gegenwärtigen zu dauerndem Besitz, dergestalt, das sie in den oben bezeichneten Grenzen sich des vollen lübischen Rechtes erfreuen."
 
:Wieviel die Rostocker für Warnemündezahlten wissen wir nicht.
 
:Der Stadt aber mußte daran gelegen sein, den Ort in ihre Hände zu bekommen.
 
: (Hans Bernitt 1956)
 
  
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;2023, Oktober
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:Beginn der Sanierungsarbeiten des Liegeplatzes (LP 23) des Seenotrettungskreuzers der DGzRS am Westufer des Alten Stromes. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2024 geplant und soll ca. 1,1 Mio € betragen.
  
==Vörreeg und Achterreeg - Das alte Warnemünde==
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;2023, 3. Oktober
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:Der Verein "Tiere in Not Warnemünde" begeht sein 30. Jubiläum, den Barbara Linkis (84) seinerzeit gründete.
  
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;2023, 7. Oktober
===Das alte Warnemünder Haus===
+
:1. Rostocker Blaulichttag am 7. Oktober in Warnemünde
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:Um über die Tätigkeiten der Blaulichtorganisationen in Rostock zu informieren, findet erstmals diese Veranstaltung auf der Promenade, dem Leuchtturmvorplatz in Warnemünde sowie am Hauptturm der Wasserwacht, Höhe Hotel Neptun, statt.
  
: [[Ludwig Krause "Kulturgeschichtliches aus Warnemünde - Zum Warnemünder Hausbau" BRG 1915]]
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;2023, 9. Oktober
: [[Karl Baumgarten "Der Warnemünder und sein Haus"]] :In: Natur und Heimat, Bd. 1 (1952), 1, S.19-20
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:Als 70.000. Besucher auf dem Warnemünder Leuchtturm wird der 14-jährige Dresdner Robert Klaus durch die Schatzmeisterin Ingelore Morenz und Andreas Herpoldt vom Leuchtturmverein begrüßt.
  
==Die Vogtei==
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;2023, 13. Oktober
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:Als 10.000. Gast des Jahres wird der Magdeburger Karl Geßler (80) willkommen geheißen. Er weilte mit seiner Frau Doris und Freunden zu einem Urlaub in Warnemünde.
  
[[Datei:Vogtei Warnemuende Gemaelde Johannes Werner.JPG|thumb|250px|rechts|Die Vogtei auf einem Gemälde von Johannes Werner (1914)]]
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;2023, 14. Oktober
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:In Warnemünde findet das 25. Kutterpullen statt. Bereits zum 2. Mal findet es am südlichen Ende des Alten Stromes statt.
  
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;2023, 19. Oktober
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:Der Leuchtturmverein feiert im Kurhaus gemeinsam mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt den 125. Geburtstag des Warnemünder Leuchtturmes.
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:Die Verleger Matthias Redieck und Achim Schade editieren dazu eine Sonderausgabe des Tidingsbringers "30 aus 125"  30 Geschichten aus 125 Jahren.
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:Bis zum Jubiläum hatte der Leuchtturm über das Jahr 70 000 Besucher.
  
:Die Vogtei markiert den historischen Ortsmittelpunkt von Warnemünde, am alten Strom.
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;2023, 20. und 21. Oktober
:Sie ist das älteste erhaltene Gebäude von Warnemünde.
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:Eine schwere Strumflut wütet an der westlichen Ostseeküste. Auch Rostock trifft Starkregen. Der Wasserstand der Warnow am Mühlendamm zeigt beispielsweise ein Plus von 1,52 Metern über Null.  
:Das Haus wurde 1605 auf den Grundmauern eines Vorgängergebäudes erbaut, dessen Funktion bis heute nicht endgültig geklärt ist.  
 
:So gibt es Thesen von einer mittelalterlichen fürstlichen Nebenresidenz, wie auch einer königlich dänischen Residenz unter Dänenkönig Erik Menved von 1309 bis 1319.
 
:Seit dem Erwerb Warnemündes 1323 durch die Hansestadt Rostock steht der Ort unter hansestädtischer Verwaltung und Rechtsaufsicht eines Vogtes, der die Weisungen und Verordnungen der Stadt am Ort durchzusetzen hatte.
 
:Ab 1472 ist das Gebäude als Dienstwohnsitz der Rostocker Vögte (warscheinlich 35 auf einander folgende Vögte) nachweisbar.
 
:Das zweistöckige Gebäude war über mehrere Jahrhunderte hinweg das einzige Gebäude inmitten der "Vörreeg", das mit der Traufseite zur Straße steht.
 
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;Aufgaben des Vogtes (Stand 22.4.1906):
 
  
:- wichtigste Aufgabe: Ortspolizeibehörde
+
;2023, 21. Oktober
:- bevollmächtigt, Steuern und Abgaben zu erheben und ggf. einzutreiben
+
:Pflanzaktion in der Rostocker Heide: Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück nimmt als Schirmherrin daran teil.
:- Vollstreckung der von ihm verhängten Strafen bei Zuwiderhandlungen gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit
+
 
:- Vorsitz des Armenkollegiums
+
;2023, 23. Oktober
:- Vorsitz des Gemeindewaisenrates und des Schulvorstandes
+
:Baustart für die langerwartete Umgestaltung des Warnemünder Georginenplatzes. Das Grünamt will im Zuge dieser Maßnahme die Versiegelung des Platzes mit Betonplatten und -mauern aufheben. Stattdessen soll ein geschwungener, naturverträglicher, wassergebundener Weg entstehen, sowie Schmuckbeete mit Dahlien (früher Georginen) angelegt werden.
:- Beteiligung an der Badeverwaltung
+
 
:- Schätzungs- und Einzugshoheit für Grundsteuern
+
;2023, 25. Oktober
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:Wegen dringender Wartungs- und Reparaturarbeiten muss die 120 Jahre alte historische Drehbrücke über den Alten Strom eine knappe Stunde gesperrt werden.
  
;Weitere in der Vogtei angesiedelte Aufgaben:
+
;2023, 27. Oktober
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:Vom 27.10. bis 04.12.2023 ist der Zugverkehr zwischen Rostock und Warnemünde unterbrochen und wird durch Schienenersatzverkehr (SEV) sichergestellt. Grund sind Gleisarbeiten zur Modernisierung und zum Ausbau der Bahninfrastruktur. Die Fahrzeit des SEV beträgt 50 statt 21 Minuten.
  
:- Gästehaus für die Hansestadt Rostock, aber auch offene Herberge und Gasthaus (daher auch 1832 Anbau eines Küchenhauses)
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;2023, 29. Oktober
:- ab 11.3.1606 Verkaufsmonopol für den Verkauf von Rheinwein, Meth, Aquavit und anderen hochprozentigen alkoholischen Getränken
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:Mit dem Anlegen der AidaMar geht die Kreuzfahrtsaison 2023 in Warnemünde zu Ende. In dieser Saison gingen lauf Rostock-Port 411.000 Kreuzfahrtgäste bei 133 Schiffsanläufen mit 30 Kreuzfahrtschiffen an und von Bord. Dies waren 6 Anläufe weniger als 2022 aber 40% mehr Kreuzfahrtgäste.
:- ab zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Sitz der Badeverwaltung.
 
:- 1888 erfolgte die letzte Einsetzung eines Vogtes
 
  
;Marksteine in der Geschichte der Vogtei:
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;2023, 31. Oktober
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:Die "Rostocker Eisbademeisters" starten am Warnemünder Strand in ihre neue Badesaison.
  
:- 1675, Februar stand das Wasser im Gebäude 3 Fuß hoch, so daß man "die höchste Treppe vor der Stube erreichet, mit Böten durch die Zimmer fahren konnte."
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;2023, Ende Oktober
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:Beginn des Abrisses des ehemaligen Ärztehauses Wachtlerstraße 11. Durch die Wiro soll auf diesem Grundstück ein Mehrfamilienhaus mit 9 Mietwohnungen zwischen 80-125 m² errichtet werden.
  
:- 1665 vertrieben die Schweden die Rostocker Stadtsoldaten aus der Vogtei
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;2023, Ende Oktober
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:Heinz Plautz, Gründungsmitglied des Leuchtturmvereins tritt nach 30 Jahren aktiver Vereinsarbeit und einem Alter von 87 Jahren vom aktiven Dienst am Leuchtturm zurück, bleibt aber dem Verein weiter erhalten. Mit seinem zeichnerischen Talent hat er von allen seinen Kollegen eine Portraitzeichnung angefertigt, wie auch von dem verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Klaus Möller und dem amtierenden Vorsitzenden Mathias Stagat. Mehr als 100 großformatige Banner hat er für die beliebten Leuchtturm-Hochzeiten gestaltet.
  
:- 1675 Als der Kurfürst von Brandenburg in Warnemünde einzog richteten die Schweden ein Geschütz auf die Vogtei. Die Salve schlug in das Gebäude ein und tötete den Adjutanten des Kurfürsten. Unmittelbar darauf eroberten die Brandenburger die Schwedenschanze.
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;2023, 19. November
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:Im Stephan-Jantzen-Park Warnemünde findet eine Gedenkstunde für die auf See Gebliebenen statt.
  
:- 1996 Bei Beginn der Restaurierung des Gebäudes wurden alte Malereien entdeckt, deren älteste auf ein Alter von rund 600 Jahren datiert
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;2023, 27. November
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:Der Warnemünder und ehem. Fischer Karl-Heinz Ruschau (90) und seine Frau Erna (91) begehen nach einem ereignisreichen Leben ihre Gnaden- bzw. Platinhochzeit.
  
:- 1999, 26.März, nach fünfjährigem Leerstand und Rekonstruktion öffnet das Haus des Gastes in der Vogtei.
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;2023, 28.November
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:Der 28.Band des Bäderjournals "Tidingsbringer" wird im Neptun-Hotel präsentiert.
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:am Samstag dem 2. Dezember, dem Tag vor dem ersten Advent beginnt in der Buchhandlung Krakow traditionell der Verkauf des Journals mit einer Autoren-Signierstunde.
  
=='''Ur-Warnemünder sind besondere Menschen'''==
+
;2023, 2. Dezember
[[Datei:Warnemünder Paar.jpg|thumb|150px|rechts|Warnemünder Paar]]
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:Am 2. Dezember um 12 Uhr öffnet der bisher größte Weihnachtsmarkt auf dem Warnemünder Kirchenplatz vor der Kirche. Der mittlerweile 14. Weihnachtsmarkt, organisiert durch den Handels- und Gewerbeverein Warnemünde, wird statt 11 nun 16 Stände haben. Außer montags und dienstags wird er bis zum 01. Januar 2024 geöffnet haben.
===Die Rostocker beschneiden die Rechte der Warnemünder===
 
  
(NHG)
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;2023, 5. Dezember
Die mittelalterlichen Zünfte Rostocks rechneten zu ihren Vorrechten, daß im Bannkreis ihrer Stadt weder Handwerk noch Handel betrieben werden durfte. Sie suchten die dadurch gewonnene Monopolstellung unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Zum Bannkreis Rostocks zählte auch der Hafenort Warnemünde sowie die städtischen Dörfer in der Rostocker Heide.
+
:Nach 37 Jahren, 490 Ausstellungen mit 750 Künstlern schließt die Galerie Möller am Strom 68 für immer. Galeristin Ulrike Sabine Möller und ihr Mann Peter gehen in den wohlverdienten Ruhestand.
  
Als im hanseatischen Rostock die Schiffahrt blühte, fanden auch Warnemünder Einwohner darin ihren Verdienst. Sie besaßen in der Hauptsache kleine Boote, doch führten sie in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts bereits Fahrten nach Schweden durch . Das läßt schon auf größere Ausmaße der Schiffe schließen. Um die Mitte des Jahrhunderts wird von Schiffern berichtet, die in Warnemünde ansässig und aus der dortigen Bevölkerung hervorgegangen waren. Ihre Zahl vermehrte sich schnell. Damals war in den Seefahrt treibenden Kreisen des Hafenortes ein gewisser Wohlstand anzutreffen, was aus dem reichen Besitz der Warnemünder Kirche an Silbergerät und Bargeld ersichtlich ist.
+
;2023, 7. Dezember
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:Zwischen dem 7. und 21. Dezember findet der traditionelle Weihnachtsbaumverkauf in der Rostocker Heide, an der Alten Forstbaumschule in Rostock-Hinrichshagen, statt. Jedes Jahr werden bis zu 1800 Bäume verkauft.
  
Der Rostocker Handel war damals im Absinken begriffen. Bis dahin hatten die Rostocker Kaufleute und Schiffer wenig gegen die Entwicklung Warnemündes einzuwenden. Bei den geringeren Verdienstmöglichkeiten wurde das anders. Man sah in der Warnemünder Schiffahrt nunmehr eine Konkurrenz, die manbeseitigen wollte. Die Möglichkeit dazu war gegeben; denn der Rostocker, von den Besitzbürgern gebildete Rat herrschte auch über Warnemünde. Die Einwohner des Hafenortes konnten wohl das Rostocker Bürgerrecht erwerben, waren abere ohne Mitbestimmungsrecht.
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;2023, 8. Dezember
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:Die Warnemünder Traditionsfirma "Meißner Elektronic" in der Mühlenstraße 12 feiert 75. Geschäftsjubiläum. Axel Meißner eröffnete die Firma für den Verkauf und Reparatur von Radiogeräten in der Poststraße 17.
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:1954 hielten Fernsehgeräte Einzug ins Sortiment. Sohn Wilhelm Meißner führte das Geschäft bis 2022. Enkel Sven machte 1993 seine Prüfung zum Funkmechanikermeister. Seit Anfang der 1990er Jahre befindet sich das Geschäft an der heutigen Adresse. Seit 2022 ist Peter Jakel Geschäftsführer.
  
Im Jahre '''1565''' vereinigten sich in Rostock die beiden Kompanien der Schonen- und Bergenfahrer, deren Bedeutung stark gefallen war, zur Schiffergesellschaft. Die neue Berugsorganisation strebte sofort danach, die Schiffahrt und den Handel der Warnemünder zu unterbinden. Ihre dahin gehenden Wünsche wurden in einem Statutenentwurf festgelggt und damit begründet, daß Warnemünde lediglich ein Fischerlager darstelle. Bald darauf reichte die Schiffergesellschaft beim Rostocker Rat eine Klage gegen die Warnemünder Einwohner ein, daß sie den Rostocker Schiffern ihre Nahrung entziehen. Obgleich die Warnemünder auf ihr Gewohnheitsrecht hinweisen konnten, daß sie schon seit langem ungehindert ausgeübt hatten, bestimmte das Urteil des Rates vom '''14. April 1567''', daß sie für Seefahrtzwecke nur kleine Boote mit Dollbord benutzen durften. Jegliche Schiffahrt mit Schuten oder "verbauten" Booten sollte ihnen untersagt, jedoch auf den Kleinschiffen die Verfrachtung von Kaufmannsgütern gestattet sein.
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;2023, 12. Dezember
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:Der Leuchtturmverein spendet aus den Einnahmen der bisherigen Turmbesuche insgesamt 9 000 Euro an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
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:Das Geld fließt in den Neubau eines Schuppens, der vor dem Seenotkreuzer "Arkona" liegen wird.
  
Im Jahre '''1574''' reichten die Rostocker Schiffer zwei weitere Beschwerdeschriften gegen die Warnemünder ein. Am '''20. Februar 1577''' beschränkte der Rat die Anzahl der für Warnemünde zugelassenen Schiffer. Außer 33 namentlich genannten, die bis dahin schon als Schiffer tätig gewesen waren, sollte sich niemand "Schuten edder böthe mehr tholegen, kopen edder buwen, ane der ersamenweddeherrn ... vorweten und willen". Den Zugelassenen wurden noch besondere Bedingungen auferlegt: sie sollten jederzeit im Hafen drei Boote segelfertig halten, "damit frombde lüde mögen awergeföret", d.h. nach Dänemark gebracht werden könnten. Weiter sollten sie Knechte halten, die in ihrer Abwesenheit zu fischen und den Rostockern Fische auf den Markt zu liefern hatten. Eine Besetzung frei werdender Schifferstellen sollte nur mit Genehmigung der Gewettsherren erfolgen dürfen.
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;2023, 18. Dezember
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:Der Warnemünder Bahnhof ist Spitzenreiter im Fahrgäste-Ranking der besten Bahnhöfe Deutschlands.
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:Laut einer Analyse gehört der Warnemünder Bahnhof zu den beliebtesten in ganz Deutschland, zusammen mit den Stationen Brandenburger Tor und Mexikoplatz Berlin, Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und Landungsbrücken in Hamburg erhielt der Bahnhof 144 561 Bewertungen und damit 4,6 von 5 möglichen Sternen.
  
===Warnemünder durften nicht Kapitän, Reeder oder Schiffseigner sein===
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;2023, 29. Dezember
(NHG)
+
:Die älteste Warnemünderin und Rostockerin Gertrud Blohm ist friedlich in ihrem Warnemünder Zuhause eingeschlafen. Am 7.September feierte sie in ihrer Warnemünder Wohnung, in der sie bis zu ihrem Lebensende wohnte, ihren 111. Geburtstag.
Am '''20. November 1581''' unternahmen die Rostocker Schiffer einen neuen Vorstoß. Sie forderten in einer Eingabe, daß in Warnemünde weder Seefahrt noch Handel getrieben werden dürfe; wer sich weiterhin samit befassen wolle, müsse nach Rostock ziehen. Das 100-Männer-Kollegium trat am '''6. März 1584''' dem Verlangen bei. Es erklärte sogar, als der Rat mit seiner Entscheidung zögerte, im '''Januar 1585''', keine Steuern bewilligen zu wollen. Die Rostocker Schiffer wandten sich außerdem am '''2. März 1585''' an Herzog Ulrich, der sich auf ihre Seite stellte. Nun erließ der Rat am '''15. März''' ein völliges Schiffahrtsverbot für die Warnemünder Einwohner. Sie sollten bei einer Strafe von 40 Talern innerhalb von 14 Tagen ihre sämtlichen Schuten und Boote verkaufen.
+
 
Zur Ausführung des Entscheids kam es vorerst noch nicht. Die Warnemünder gingen an das Land- und Hofgericht in Güstrow, jedoch ohne Erfolg. Es bestätigte das Verbot des Rates. Dann wandten sie sich am '''18. Oktober 1586''' an das Reichskammergericht in Speyer. dort blieb der Fall lange liegen. Die Zahl der konzessionierten Warnemünder Schiffer war bis '''1590''' auf 20 zurückgegangen. Da beschloß der Rat, jeden, der sich außer ihnen mit der Führung eines Schiffes befasse, mit 50 Talern Strafe zu belegen.
+
;2023, 31. Dezember
Er mußte im Jahre '''1597''' jedoch feststellen, daß trotz seiner Einschränkungsbestimmungen die Anzahl der Schiffer in Warnemünde auf 54 gestiegen war. Darauf ordnete er am '''25. Februar''' an, daß neue Schiffe nur mit seiner Genehmigung gebaut werden dürften. Die Erlaubnis der Weddeherren genügte nicht mehr. Die ledigen Schiffer sollten nach Rostock ziehen und die verbleibenden alten sich nicht mehr mit Warenhandel abgeben. Da der Rat aber den Warnemünder Schiffern nicht traute, so ließ er jeden von ihnen in jedem Jahre erklären und mit einem Eide bekräftigen, daß er nicht den ihm verbotenen Warenhandel betrieben habe.
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:Der Museumsverein Warnemünde e.V. als Betreiberverein hat sein gestecktes Ziel von jährlich 10.000 Besuchern wieder erreicht und konnte im Heimatmuseum bis Jahresende 12.193 Besucher begrüßen.
Am '''31. Dezember 1604''' schränkte der Rat die Schiffahrt der zugelassenen Warnemünder nochmals ein. Sie durften fortan nur ein einziges Boot besitzen, nicht mehr als 30 Last laden und nicht über den Sund hinaus fahren. Die jungen Schiffer sollten nach Rostock ziehen. Da der Prozeß vor dem Reichskammergericht nicht aus der Stelle kam und nur Kosten verursachte, auch wenig Aussicht auf einen guten Ausgang vorhanden war, so nahmen schließlich am '''1. Februar 1606''' die Warnemündere ihre Klage zurück, zwanzig Jahre nachdem sie sie eingereicht hatten. Sie erklärten, sich dem Willen des Rates zu fügen, das heißt, in die Stadt zu ziehen. Der größte Teil der Schiffer zog nun aus Warnemünde fort. Einige blieben. Im '''Juli 1622''' erhielten auf ihre Bitte endlich 5 Schiffer die jederzeit  widerrufliche Genehmigung, in Warnemünde wohnen und Schiffahrt treiben zu dürfen.
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Die Wirkung der einschneidenden Handels- und Schiffahrtsbeschränkung machte sich bald in Warnemünde bemerkbar. Das Steuerregister von '''1623''' berichtet in dem kleinen Ort von 12 wüsten Hausstellen. Die ehemaligen Besitzer waren fortgezogen.
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;2023, Jahresende
Die Warnemünder versuchten im Laufe der Zeit immer wieder, das Verbot des Rates zu umgehen. Während des Siebenjährigen Krieges beschwerten sich Rostocker Bürger, daß in Warnemünde schon wieder Warenhandel bettrieben worden sei. Daraufhin untersagte der Rat am '''27. April 1764''' den Warnemündern nochmals jegliche Schiffahrt. Der Vogt wurde angewiesen dort keinerlei Handel zuzulassen. Im Jahre '''1768''' wurde das Verbot erneuert und den Einwohnern strengstens befohlen, den Ankauf und die Verladung von Backobst, Wolle, Flachs und anderen ländlichen Erzeugnissen hionfort zu unterlassen. Aber schon '''1777''' gab es wieder ein paar Schiffer in Warnemünde. Die Schiffergesellschaft ruhte indessen nicht und erreichte, daß der Rat in seiner Verordnung vom '''26. Oktober 1785''' ihnen die Ausübung ihres Gewerbes in Warnemünde unmöglich machte. Wiederum wurde verfügt, daß die Warnemünder Bevölkerung nur fischen, auf fremden Schiffen als Matrosen fahren und Lotsendienste verrichten durfte. Auf eigenen Schiffen zu fahren blieb ihnen verboten. Im folgenden Jahre unterband der Rat den Warnemündern auch den Frachtverkehr auf der Unterwarnow zwischen Warnemünde und Rostock. Wiederum gab es Abwanderung aus dem Hafenort, zum Teil sogar nach dem Fischland, während andere Einwohner dem Rat ein Schnippchen schlugen, indem sie das Ribnitzer Bürgerrecht erwarben, aber in Warnemünde wohnen blieben.
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:Die 1910 eröffnete traditionsreiche Gaststätte "Forsthaus Markgrafenheide" beendet nach 113 Jahren ihren Betrieb.
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;2024, Neujahr
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:Für das Jahr 2023 werden 2.156.422 Übernachtungen verbucht, das zweithöchste Ergebnis seit der Wendezeit.
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;2024, 1. Januar
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:Zum 24. Turmleuchten strömten erneut rund 45.000 Zuschauer. Veranstaltet von der Hanseatischen Eventagentur und dem Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. und unterstützt von zahlreichen Sponsoren und Partnern, ist das diesjährige Turmleuchten wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden.  
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:Zum Jahresanfang schließt der 1995 eröffnete REWE-Markt an der Stadtautobahn für eine umfassende Sanierung. Nach dem geplanten Abschluss der Sanierung im 2. Quartal soll es wieder eine Fleischtheke geben und sog. Self-Checkout-Kassen neu eingeführt werden.
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;2024, 3. Januar
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:Laut Rudolf Kemnitz vom Deutschen Wetterdienst war das Jahr 2023 mit einer Durchschnittstemperatur in Warnemünde von 10,85°C das zweitwärmste Jahr seit 1946.
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;2024, 4. Januar
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:Die Bäckereikette "Lila Bäcker" geht ins Insolvenzverfahren. Von den 232 Filialen sollen 160 erhalten bleiben. Darunter sind auch die beiden gut frequentierten Filialen in Warnemünde, Mühlenstr. 44 und Am Bahnhof 1.
  
===Diebereien der Warnemünder===
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;2024, 10. Januar
(NHG)
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:Durch einen Warnstreik der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) kommt es auch vom 10.-12.1.24 zum Ausfall des gesamten Bahnverkehrs zwischen Warnemünde und Rostock Hbf.
Das Rostocker Gewett, städtische Behörde für Hafen und Schiffahrt, Handel und Gewerbe, hatte auch den Hafenort Warnemünde zu verwalten und als Niedergericht die in Warnemünde auftretenden Streitfälle zu verhandeln. Deshalb hielt es regelmäßige Gerichtstage in Warnemünde ab.
 
Die hauptsächlichsten Vergehen, die zur Verhandlung standen, waren unzweifelhaft Eigentumsdelikte. Es wurden Steine und Holz von den sogenannten Stein- und Moddekisten, die zur Uferbefestigung und zum Schutz gegen Versandung des Fahrwassers aufgestellt wurden, entwendet. Holz stahl man natürlich auch in der nahen Heide. 1772 ist ein Palisadenwerk von der Schanze bis zu den Steinkisten erwähnt, von dem die Warnemünder ständig Holz stahlen. Zahlreich sind auch Fälle von Diebereien am Strand. Daneben fallen noch Klagen wegen rückständiger Zahlungen auf, zum Beispiel durch den Pastor, und auch die Hebamme klagte gegen zahlungssäumige Wöchnerinnen.
 
Diese Prozesse bestätigen aber nicht die Warnemünder als "Langfinger". Hinter ihnen verbirgt sich die große Armut der Menschen. 1847 bat zum Beispiel der Warnemünder Vogt Meyer um Lieferung von verbilligtem Roggen für die in äußerste Not geratene Warnemünder Bevölkerung. In diesem Jahr hatte weder Feuer noch Wasser noch Militär die Menschen heimgesucht, es war also für die Warnemünder ein ganz normales Jahr.  
 
  
===Regelmäßige Böhnhasenjagden der Rostocker Zünfte in Warnemünde===
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;2024, 30. Januar
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:Nach einem UN-Unifil-Einsatz vor der libanesischen Küste ist die Korvette "Oldenburg" wieder zurück in ihrem Marinestützpunkt Warnemünde-Hohe Düne.
  
Weiter durften in Warnemünde weder Schlachter, noch Müller oder Bäcker wohnen.  
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;2024, 1. Februar
Das Verhältnis zwischen den Rostocker Stadtbehörden und den Warnemündern blieb gespannt. Immer wieder suchte man sich über die auferlegten Beschränkungen hinwegzusetzen. Die Rostocker Zünfte übernahmen mit Vorliebe in Warnemünde die Verfolgung heimlich arbeitender Handwerker. Es kam oft zu sogenannten Böhnhasenjagden (auf illegale Handwerker, die nicht Zunft-Mitglied waren). Noch als Warnemünde Badeort wurde, sträubten sich die Rostocker Zünfte, dort Handwerker zuzulassen.  
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:Jetzt ist endgültig Schluss! Lila Bäcker schließt zum 1. Februar alle seine Filialen. Darunter auch die beiden Filialen in Warnemünde.
  
Der Rat bezeichnete im Jahre '''1854''' den Hafenort Warnemünde als "eine zum Vorteile der Stadt Rostock, weil dieser untertänige, in Unterordnung gehaltene Kommüne". Erst '''1861''' wurde das Schiffahrtsverbot aufgehoben. Bis ein Bäcker in Warnemünde sein Handwerk ausüben durfte, wurde es '''1865'''. Und '''1866''' ließen die Rostocker Handwerksämter endlich zu, daß dort eine Mühle erbaut werden konnte und erstmalig ein Schlachter seinen Betrieb eröffnen durfte. Durch das '''Notgewerbegesetz des Norddeutschen Bundes'''  von '''1867''' fielen dann die letzten Beschränkungen für Warnemünde. Damit war die jahrhundertelange Unterdrückung der Bevölkerung des Hafenortes beendet.
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;2024, 12.Februar
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:Mit dem 174 Meter langen Versorgungsschiff "Bonn" liegt in dieser Woche das größte Schiff der Bundesmarine im Trockendock der Bundesmarine.
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:Das Trockendock ist insgesamt 320 Meter lang und 54 Meter breit. Damit können dort sämtliche Einheiten der Deutschen Marine gedockt werden. Im laufenden Jahr sollen noch die Korvetten "Erfurt" und "Oldenburg" sowie der Tender "Rhein" instandgesetzt werden.
  
===Erst mit der Reichseinigung 1871 fielen die Beschränkungen denen die Warnemünder unterlagen===
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;2024, Februar/März
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:Der portugiesische Bagger "Fernao de Magalhaes", 139 Meter lang, 29 Meter breit, kann mit der Kraft von 10 000 PS selbst festes Gestein bis zu einer Tiefe von 35 Metern entfernen. Er baggert den Seekanal auf eine Tiefe von 16,5 Metern aus.
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:Damit sollen zukünftig '''Tanker''' von bis zu 15 Metern Tiefgang in den Rostocker Hafen einfahren können.
  
Sie hatte dazu geführt, daß die Warnemünder auf manchen  Verdienst der möglich gewesen wäre, verzichten mußten, daß sie in manchen Dingen geradezu ausgebeutet wurden und zu Einkaufen in Rostock weite und nicht immer gefahrlose Fahrten zu unternehmen gezwungen waren. Die Kehrseite war, daß sich in den Warnemünder Familien eine vielseitige Handgeschicklichkeit entwickelte. Gerade weil manche Dinge des täglichen Gebrauchs am Orte nicht zu haben waren, fertigte man sie selbst an. Der Haß gegen die Rostocker machte sich noch lange bemerkbar. Er kam auch in der vielgebrauchten Redensart zum Ausdruck: "Schmiet´n Diewel in´n Strom! Lat´n driwen, is´n Rostocker!"
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;2024, 30. März
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:Zu einem Osterspaziergang im Revier Schnatermann lädt das Stadtforstamt Interessierte ein. Dabei können die Teilnehmer bei einer geführten Wanderung die Vielfalt und Besonderheiten dieses Teiles der Heide erleben, der sich gerade im zeitigen Frühjahr von einer seiner schönsten Seiten zeigt.
  
=='''Die Schwedenschanze und der schwedische Zoll'''==
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;2024, 25. April
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:Auf der Neptun-Werft erfolgt die Kiellegung für ein weiteres Versorgungsschiff für die Deutsche Marine.
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:Es ist bereits das zweite Kriegsschiff der neuen Klasse 707 binnen eines Jahres dessen Bau begonnen worden ist.
  
* [[Der schwedische Zoll in Warnemünde in den Jahren 1632-1654" Alexander Pries 1914]]
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;2024, 26. April
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:Mit dem "Warnemünder Frühlingslandgang" (fast 30 Jahre als "Stromerwachen" bekannt) wird traditionell die Warnemünder Sommersaison eröffnet. Auf der Warnemünder Promenade befindet sich eine maritime Bummelmeile mit Kunsthandwerk und Gastronomie. Die Warnemünder Bademeisters beenden an diesem Tag ihre Badesaison.
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:Führung über den Neuen Friedhof Warnemünde: Das Begräbnisareal ist in den 1920er-Jahren angelegt worden. Es umfasst heute eine Fläche von knapp fünf Hektar. Zahlreiche Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Einige von ihnen, darunter Handwerker, Wissenschaftler, Händler, Ärzte, Abenteurer, werden beim Rundgang mit der Historikerin Dr. Antje Krause näher vorgestellt.
  
* [https://www.google.de/books/edition/Motiven_warumb_die_Cron_Schweden_den_War/w79YAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=zoll+warnem%C3%BCnde&printsec=frontcover]
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;2024, 9. bis 12. Mai
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:Das diesjährige Kleinkunstfest findet auf dem Leuchtturmvorplatz und entlang der Seepromenade statt. Kleinkunst unterschiedlicher Art, Spaß, Unterhaltung, Mitmachaktionen, Überraschungen, kleine Köstlichkeiten und auch ein Händlermarkt gehören dazu.
  
=='''Warnemünde während der Franzosenzeit'''==
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;2024, 11. Mai
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:In der Yachthafenresidenz Hohe Düne findet die 29. Landesmeisterschaft der Auszubildenden des Gastgewerbes statt. Die hier als Beste gekürten Teilnehmer und angehenden Köche treten danach als "Mannschaft Mecklenburg-Vorpommern" bei der angehenden Jugendmeisterschaft im Herbstin Bonn an.
  
===1809 - Schillsche Truppen in Warnemünde===
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;2024, 15. Mai
(NHG)
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:Nach über 5 Monaten Umbauzeit wird der Warnemünder REWE-Markt an der Stadtautobahn mit einer großen Feier wiedereröffnet. Mehr als vier Millionen Euro hat die Rewe Group in den Standort investiert und dabei auf neue Konzepte gesetzt, sagt Norbert Richartz, Vertriebsleiter Region Ost bei Rewe. Bis zur Insolvenz hatte der Lila Bäcker den Bäckereistand samt Café im Warnemünder Markt betrieben. Diesen hat nun die Bäckerei von Allwörden übernommen.
:Im Stadtarchiv der Hansestadt findet sich ein umfangreiches Aktenstück aus der Franzosenzeit, also der Besetzung durch napoleonische Truppen zwischen 1806 und 1813.  
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:In diesem Dokumentenbestand ist auch der vom 29.Mai 1809 datierte ausführliche Bericht des Warnemünder Vogtes Lange enthalten.
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;2024, 16. Mai
:Er berichtet was sich am Rande des in der deutschen Geschichtsschreibung oft heroisch geschilderten Kriegszuge Ferdinand von Schills mit seinem Bataillon Husaren rund um den alten Strom zutrug:
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:An der denkmalgeschützten Drehbrücke in Warnemünde werden Reparaturarbeiten durchgeführt.
:„Dienstag d. 23. (Mai) gegen Mittag sprengten 4 Husaren vom von Schillschen Corps hinten an die Voigtey und fragten nach dem commandirenden Officier in Warnemünde.  
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:Es trat der Herr Lieutenant v. Horn heraus, welcher sogleich befragt ward, ob er diesen Platz dem Schillschen Corps übergeben wolle ?“
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;2024, 19. Mai
:Der antwortete: „Der Platz sey allenthalben offen, und könne er denselben mit seinen Invaliden nicht verteidigen.
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:Distinguished Gentleman's Ride in Warnemünde: Am Pfingstsonntag ist Warnemünde wieder Teil eines Spektakels, bei dem sich stilbewusste Motorradfahrerinnen und -fahrer zusammenfinden. Die Teilnehmer der weltweiten Bewegung sammeln Spenden für die Erforschung und Behandlung von Männerkrankheiten und tragen so dazu bei, Leben zu retten. Die Fahrt geht vom Neuen Markt in Rostock über mehrere Stadtteile bis nach Warnemünde.
:Daraufhin wies man den 4 Husaren Quartiere bei Warnemünder Bürgern an.  
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:Deren Pferde bezogen den Stall beim Bürger Grimm. Am darauf folgenden Mittag erschienen weitere 14 Mann unter dem Kommando eines Sergeanten, der erklärte, das er nun Besitz von Warnemünde nehme.  
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;2024, Mai
:Leutnant von Horn entgegnete darauf, das er Befehl habe nicht von seinem Posten zu weichen.  
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:Warnemünder Schiffe auf Pazifik-Mission
:Der Sergeant erwiderte, dass er durchaus an seiner Seite weiter auf seinem Platz bleiben könne.  
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:Die in Hohe Düne stationierten Schiffe, Versorgungsschiff "Frankfurt am Main" und Fregatte "Baden-Württemberg" sind auf der Reise rund um die Welt um in der Nato-Pazifik-Mission die brisante Straße von Taiwan zu durchqueren. "Deutschland will mit der Mission vor allem sein Interesse an den Entwicklungen in der indo-pazifischen Region unterstreichen und seine Solidarität mit den Wertepartnern wie Japan oder Singapur zeigen."
:Vor dem Einmarsch der Husaren hatte der Leutnant Schildwachen vor allen in Warnemünde liegenden Schiffen postiert.  
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:Um einer Entwaffnung zuvor zu kommen ließ er bei ihnen nun heimlich alle Patronen einsammeln und so die Gewehre unbrauchbar zu machen.  
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;2024, 18. Juni
:Aber die Maßnahme half nichts. Die Husaren entwaffneten die Rostocker Wachen trotzdem.  
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:Der frisch sanierte Warnemünder Georginenplatz wird am 18. Juni 2024 von Rostocks Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde eingeweiht. Die Neugestaltung des denkmalgeschützten Areals hatte sich an dessen ursprünglicher Optik aus den 1920er-Jahren orientiert.
:Am darauf folgenden Tag traf Graf von Moltke, ein Schillscher Stabsoffizier mit weiteren 14 Mann, teils Kavallerie, teils Infanterie hier ein.  
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:Auch für sie musste nun ein Quartier gefunden werden.  
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;2024, Juni
:Der veranlasste nun, das drei requirierte Kutter-Boote in die See vor die Hafeneinfahrt gelegt wurden.  
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:Beim dritten Summer Open auf dem Golfplatz in Warnemünde kamen 1170 Euro an Spenden zusammen mit denen das Rostocker Frauenhaus unterstützt wird.
:Fortan war auch den Fischern das Auslaufen verboten.  
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:Ein Schillscher Bataillonsschreiber brachte schließlich aus Rostock an von Moltke die Order alle hier liegenden Schiffe zu begutachten und festzulegen.
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;2024, 6. Juli
:Am nächsten Tage belief sich die Zahl der so erlangten Schiffe auf 22.
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:Mit dem traditionellen Festumzug, dem 21. "Niegen Warnemünder Ümgang" mit ca. 2500 aktiven Mitwirkenden, vom Leuchtturm beginnend, durch die Alexandrinenstraße, Kirchenplatz, wird die 86. Warnemünder Woche, eines der größten Segelereignisse an der deutschen Ostseeküste, von der Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger im Warnemünder Kurhausgarten mit einem Fassbieranstich eröffnet.
:Nun erging an den hiesigen Lotsenkommandeur Weisung, bei Strafandrohung von 50 Hieben, dass er die Räumung der Wasserfahrzeuge zu organisieren habe.  
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:Anschließend sollen sodann auf drei der Schiffe Pferdeställe eingebaut werden.  
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;2024, 11. Juli
:Bald darauf rückt von Rostock der Schillsche Leutnant  von Hagen mit 12 Mann an, um nun mit Verspätung den Leutnant von Horn doch noch zu arretieren.  
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:Das Marinearsenal in Warnemünde soll binnen drei bis fünf Jahren "kriegstüchtig" werden erklärt der Ostbeauftragte Carsten Schneider (SPD) am Rande eines Besuches in Rostock.
:Auch müssen die Rostocker Wachsoldaten jetzt den letzten Rest an Ausrüstung und Uniform abliefern.  
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:Der Lotsenkommandeur schien außerstande, den Einbau der Pferdeställe in die Schiffe zu organisieren.  
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;2024, 12. Juli
:So sandte man kurzerhand ein Boot in den Breitling. Hier arbeitete gerade eine Reihe von Zimmerleuten an den Steinkisten der Molenbauwerke.  
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:Im Stephan-Jantzen-Park wird anlässlich des 150. Todestages von Fritz Reuter (1810-1874) wieder eine Warnemünder Fritz-Reuter-Eiche eingeweiht.  
:Unter Androhung, sie im Wiedersetzungsfalle umgehend zu erschießen zwang man sie nun auf die Schiffe zwecks Einbau der Pferdeställe.  
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:Das von Museumsverein, Leuchtturmverein, Warnemünde-Verein und Trachtengruppe initiierte "Erinnerungsensemble" besteht neben der über 100 Jahre alten Eiche aus einem Markierungsstein, einer zweisprachigen Infotafel sowie einer Bank. Die Einweihung fand unter reger Teilnahme der Warnemünder Vereine und Bevölkerung statt.
:Es mangelte jedoch an Material. Polier Stark musste nun angeben was gebraucht wurde.  
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:Der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. lädt Freunde und Partner und Wegbegleiter anlässlich des 30-jährigen Bestehens zu einer Ausfahrt mit einem historischen Segelschiff, der Kogge „Wissemara“ ein.
:Das erforderliche Holz brachte man in Warnemünde bald zusammen, aber es mangelte an Nägeln.  
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:Zwischenzeitlich setzte aus Rostock ein Strom an Waffen, Proviant und Husaren aus Rostock ein.  
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;2024, 14. Juli
:Allein acht Wagen mit Gewehren, Piken und Munition waren in Rostock requiriert worden. Deren Verladungen scheiterten an dem fehlenden Umbau der Schiffe. Der Umbau wiederum an den noch nicht aus Rostock eingetroffenen Nägeln.  
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:Bilanz am Ende der 86. Warnemünder Woche
:Als schließlich Schills Adjudant von Baersch in Warnemünde eintraf um die Einschiffung von Truppen auf den requirierten Schiffen  zu kommandieren, sprach der ein Machtwort und ließ jede verfügbare Hand dazu kommandieren, aus Umzäunungen, Steganlagen und Gebäuden alle sichtbaren Nägel herauszuziehen und für die Stallanlagen auf den Schiffen zu gewinnen.  
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:Sportlich waren die Segelwettbewerbe die Glanzlichter, 15 Regatten verschiedener Schiffsklassen,
:Es kam auch eine ansehnliche Menge zusammen, allein die Zimmerleute erklärten sie alle für unbrauchbar.  
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:Events der 1. und 2. Segelbundesliga, sowie die Sailing Champions League standen an.
:So wurde schließlich ein Kavallerist nach Groß Klein gesandt, um dort von einem Schmied  ausreichend Nägel zu holen. Zwischenzeitlich beklagten sich die Schiffseigentümer bei Baersch, wer ihnen den Verlust der Schiffe ersetze?
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:Mehr als 800 Sportler in rund 400 Booten hatten sich angemeldet.
:Baersch sicherte zu, das Schill ihnen alles ersetze.  
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:Den Ausgang bildete ein Drachenbootfestival mit rund 1200 Sportlern
:Nach einem Tag trafen schließlich auch die Nägel ein und die Arbeit an den Pferdeställen begann.  
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:Eine Flaute und eine Unwetterwarnung störten kurzzeitig deren Abläufe.
:Nun erging an den Vogt Lange die Weisung alle in den Warnemünder Häusern verfügbaren Töpfe und Pfannen zu requirieren und für die Truppen auf die Schiffe zu bringen, was bei den Bewohnern zu großem Wehklagen Anlaß bot. Man schickte auch Requirierungstrupps in die Dörfer der Umgebung um Futter und Lebensmittel zu beschlagnahmen.  
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:Inzwischen begann die Einschiffung der Husaren und ihrer Pferde.  
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;2024, 27. Juli
:Gegen Abend erreichte den Kommandeur von Baersch die Meldung, das einige Husaren der Witwe Heberer ihren Wein mit Gewalt aus dem Keller geholt hatten. Der Kommandeur eilte sogleich mit einem weiteren Offizier  dorthin um die Marodeure zu verhaften.  
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:Im Kurhausgarten findet das erste "Buntes Meer Festival", eine Mischung aus Kunstmarkt, Konzert und Unterhaltung statt.
:Einer von ihnen widersetzte sich und ward von von Baersch noch am Ort exekutiert und vor dem Haus verscharrt.  
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:Kurz darauf  erklärt von Baersch dem Vogt, dass er dessen Dienstmädchen Lene als Köchin mit auf sein Schiff nehmen wolle.  
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;2024, 28. Juli
:Die entzog sich dem aber sogleich durch Flucht und versteckte sich zunächst im Pfarrhaus.  
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:Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig (SPD) reist zu den Olympischen Spielen nach Paris.
:Die Anzahl der höheren Offiziere, die in der Vogtei Quartier bezogen hatten und sich zwangsweise am Tisch des Vogtes Lange beköstigen ließen stieg unablässig.  
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:Dort wirbt sie für das Segelrevier Rostock-Warnemünde im Falle einer deutschen Bewerbung für Olympia. Dafür gibt es einen Beschluss des Landtages.
:Inzwischen begann man bereits einzelne Schiffe auf die Reede auszuschiffen.  
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:Das zwei der erfahrenen heimischen Schiffer nacheinander die Segler auf eine Untiefe von Einheimischen „Lichtbogen“ genannt, auflaufen ließen, war sicher nicht deren Unerfahrenheit zuzuschreiben. Viel Zeit kostete nun deren Bergung um auch für die anderen Segler die Hafenzufahrt passierbar zu machen.  
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;2024, 31. Juli
:Am 28. Mai morgens hatten holländische Truppen Warnemünde von Westen her erreicht und versuchten nun durch Beschuß die gegnerischen Schillschen Truppen am Auslaufen zu hindern.
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:Der Warnemünder Fischereikutterverein „Jugend zur See“ verabschiedet sich von seinem Fischkutter „Pasewalk“, einem der letzten bislang fahrtüchtigen Warnemünder 17-m-Kutter. Der vor allem bei Kindern und Jugendlichen für seine Freizeit-Piratenfahrten beliebte Kutter liegt derzeit auf dem Trockenen im Fischereihafen Bramow und soll für den symbolischen Preis von einem Euro verkauft werden, so der Vereinsvorsitzende Norbert Ripka. Als Grund nannte er zu hohe Kosten für die notwendige wiederkehrende Klassifizierung des über 70 Jahren alten Traditionsschiffes. Der 17 Meter lange und 5,60 Meter breite Kutter wurde 1950 auf der VEB Boddenwerft Damgarten gebaut. Der Fischkutterverein ist ein anerkannter Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit.
:15 Schiffe lagen bereits auf Reede. Das sechzehnte, geführt vom Schiffer Maas aus Rostock segelte eine viertel Stunde lang unter starkem Beschuß aus der Hafenausfahrt.  
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:Den Holländern gelang es nicht im weichen Dünensand die Kanonen richtig auszurichten, so dass sie immer wieder nur die Segel des Schiffes trafen.  
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;2024, 2. August
:Zwei weitere Schiffe mit Husaren an Bord lagen noch in Warnemünde.  
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:Am Strand von Warnemünde startet das 2. High-Seaciety-Festival mit drei Tagen Livemusik und Kunst.
:Da ihnen die Ausfahrt offensichtlich nicht mehr gelingen würde, flüchteten die Schillschen an Land über den Strom und die Hohe Düne in die Rostocker Heide.  
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:22 Der Husaren gerieten jedoch bei der anschließenden Verfolgungsjagd noch in Gefangenschaft der Holländer.  
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;2024, 7.bis 11. August
:Ein Teil der holländischen Truppen quartierte sich nun in den Warnemünder Häusern ein und ließ sogleich erneut Lebensmittel requirieren.  
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:Die 33. Hanse Sail begeistert rund 500.000 Besucher, 138 Traditionssegler waren dabei.
:Einen Tag später ließen sie sich jedoch zur Hohen Düne übersetzen um die Schillschen Truppen weiter in Richtung Stralsund zu verfolgen.  
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:Die "Gorch Fock II", das Segelschulschiff  der Marine läuft um 10.00 Uhr in Warnemünde ein und ist am Passagierkai 1 bis zum 11. August eines der Glanzlichter der diesjährigen Hansesail.
:Am darauf folgenden Tage war Warnemünde wieder militärfrei.
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:Am ersten Tag der Hanse Sail startet vom süddänischen Nysted die große Haikutter-Regatta. Die alten Fischerboote segeln auf dem schnellsten Wege nach Warnemünde und laufen am Abend am Ziel ein.
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;2024, 7. August
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:Auf einer Marinebarkasse der Bundesmarine, im Stützpunkt Hohe Düne stationiert, bricht ein Brand aus. Der Brand brach aus ungeklärter Ursache im Führerhaus, die dicken Rauchschwaden waren von hoher See aus über 3 km weit zu sehen. Die zwei an Bord befindlichen Mannschaftsmitglieder wurden von der Wasserschutzpolizei unverletzt gerettet und der Brand konnte gelöscht werden. Auch der Seenotrettungskreuzer "Arkona" war an dem Rettungseinsatz beteiligt. Der Havarist wurde in den Marine-Stützpunkt geschleppt.
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:Die Polizei hatte eine Gruppe Ladendiebe auf frischer Tat ertappt, die zuvor beobachtet wurden, wie sie Textilien von Ständern verschiedener Geschäfte am Alten Strom stahlen. Mit Unterstützung der Bundespolizei konnten Beamte die Diebe am Warnemünder Bahnhof stellen. Sie trugen die gestohlenen Kleidungsstücke zum Teil bereits am Leib und hatten vor der Tat bereits einen Platzverweis wegen Randalierens erhalten. Die Diebe waren der Polizei nicht unbekannt.
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;2024, 16. August
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:Hochsee-Racer macht in Warnemünde Station.
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:Der "Offshore-Racer"des Teams "Next Generation Sailing" machte in der Marina Hohe Düne fest und übernahm dort den Namen des neuen Sponsors "Task Engineering" eines deutsch-dänischen Unternehmens. Das Boot ist ein reines Rennboot und bis zu 30 Knoten schnell. Es ist einzig dazu gebaut Hochseerennen zu bestreiten.
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;2024, 16. August
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:Auf dem Leuchtturm wurde der 50.000. Jubiläumsgast begrüßt.
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;2024, 23. bis 25. August
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:Europas Top-Athleten messen sich bei "Battle The Beach".
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:Der Warnemünder Strand ist drei Tage lang Schauplatz eines sportlichen Großereignisses in der sechsten Runde. 560 Athleten aus ganz Europa messen sich in verschiedenen Disziplinen wie Gewichtheben, Triatlon, Wassersport.
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;2024,26. August
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:Nach der im September 2023 beschlossenen Erhöhung und Ausweitung der Kurabgabe auf das gesamte Stadtgebiet klingelt es ordentlich in der Stadtkasse.
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:Zwischen September2023 und Juli 2024 flossen insgesamt 4,5 Millionen Euro in die Stadtkasse. Davon entfallen 2,014 Millionen Euro auf Warnemünde, 817.000 Euro auf Markrafenheide und 332.000 Euro auf Diedrichshagen.
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;2024, 8. September
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:Das Heimatmuseum Warnemünde nimmt auch in diesem Jahr am deutschlandweit organisierten "Tag des offenen Denkmals" teil und präsentiert im Heimatmuseum zusammen mit der Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V. sowie dem Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum M-V e.V. den „Thementag Archäologie“.
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;2024, 12. bis 13. September
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:8. Rostocker Großmotorentagung in der Yachthafenresidenz Hohe Düne. Sie steht unter dem Motto: „Die Zukunft der Großmotoren – Neue Technologien und Kraftstoffoptionen: Die Wege zur sauberen Schifffahrt“.
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;2024, 14.September
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:wurde der Dreh-Test der 120 Jahre alten Warnemünder Bahnhofsbrücke, unter Anwesenheit mehrerer tausend Besucher, als Herzstück des jährlichen Büchenfestes zu einem erlebenswerten Spektakel.
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;2024, 21. September
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:World Cleanup Day (Küstenputztag). Um unsere Küste von Dingen zu säubern, die da nicht hingehören, treffen sich erneut engagierte Telnehmer, u.a. in der Wiedenortschneise in Torfbrücke, dem Strandresort in Markgrafenheide, am Strand in Hohe Düne, am Schnatermann, an der Jugendherberge und am Warnemünder Leuchtturm. An allen Rostocker Einsatzorten zusammengenommen wird von den etwa 300 Teilnehmern rund eine Tonne Müll gesammelt.
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;2024, 23. September
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:In der Kirchenstraße wird eine Versenkpolleranlage in der Zufahrt zur Fußgängerzone errichtet. Dafür muss die Einmündung zum Kirchplatz für 2 Monate für Fahrzeuge gesperrt werden.
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;2024, 26. bis 28. September
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:Letztmalig in diesem Jahr präsentiert sich der Kunsthandwerkermarkt auf dem Kirchenplatz mit vielfältigen Angeboten.  
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;2024, 28. September
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:Das Motorschiff Nordstjernen (dt. Polarstern) läuft erstmals in Warnemünde ein. Es ist ein denkmalgeschütztes norwegisches Passagierschiff, das zwischen 1956 und 2012 auf der Hurtigrute eingesetzt war. Inzwischen wird es vorrangig für klassische Kreuzfahrten genutzt und soll Warnemünde in diesem Jahr noch 2x anlaufen.
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:Zum zweiten Mal ist in Markgrafenheide ein „Tag der Sinne“ zu erleben. An dem Aktionstag dreht sich fast alles ums Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen und Tasten. Und das meist auf unterhaltsame Weise für Groß und Klein.
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;2024, 29. September
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:Am Leuchtturm wird der 70.000. Besucher begrüßt. Gerhard Kehl aus Rostock freut sich gemeinsam mit seiner Familie über die unerwartete Überraschung.
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;2024, 3.-6. Oktober
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:Für die Stephan-Jantzen Tage – Namensgeber ist der legendäre Warnemünder Lotsenkapitän – wird der Platz vor dem Warnemünder Leuchtturm zum Hauptveranstaltungsort. Zu den Höhepunkten gehört die Aufführung der Stephan-Jantzen-Suite. Für die Besucher ist viel Musik, Kultur und maritimes Flair zu erleben.
  
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===2024/2025===
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;2024, 21. Oktober
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:World Cleanup Day (Küstenputztag). Um unsere Küste von Dingen zu säubern, die da nicht hingehören, treffen sich erneut engagierte Telnehmer, u.a. in der Wiedenortschneise in Torfbrücke, dem Strandresort in Markgrafenheide, am Strand in Hohe Düne, am Schnatermann, an der Jugendherberge und am Warnemünder Leuchtturm. An allen Rostocker Einsatzorten zusammengenommen wird von den etwa 300 Teilnehmern rund eine Tonne Müll gesammelt.
  
[[Kategorie:Franzosenzeit]]
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;2024, 23. Oktober
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:In der Kirchenstraße wird eine Versenkpolleranlage in der Zufahrt zur Fußgängerzone errichtet. Dafür muss die Einmündung zum Kirchplatz für 2 Monate für Fahrzeuge gesperrt werden.
  
===1810 - Im Frühsommer des Jahres war die Franzosenherrschaft an der Ostseeküste so schwach, daß die Engländer kleinere Landungen wagten===
+
;2024, 26. bis 28. Oktober
 +
:Letztmalig in diesem Jahr präsentiert sich der Kunsthandwerkermarkt auf dem Kirchenplatz mit vielfältigen Angeboten.
  
:Am 3.Juni war ein nach Russland bestimmtes, amerikanisches Schiff von einem in Warnemünde stationierten französischen Kaper aufgebracht worden.  
+
;2024, 28. Oktober
:Als Reaktion landete eine englische Marine-Einheit, eroberte Kaperschiff '''und''' Beuteschiff. Sie entführten sodann beide aus dem Hafen. Die schwache mecklenburgische Wachmannschaft hatte sofort nach der Landung die Flucht ergriffen.
+
:Das Motorschiff Nordstjernen (dt. Polarstern) läuft erstmals in Warnemünde ein. Es ist ein denkmalgeschütztes norwegisches Passagierschiff, das zwischen 1956 und 2012 auf der Hurtigrute eingesetzt war. Inzwischen wird es vorrangig für klassische Kreuzfahrten genutzt und soll Warnemünde in diesem Jahr noch 2x anlaufen.
[[Datei:Warnemünde Redoute 1912.jpg|thumb|300px|rechts|Warnemünde Redoute 1912)]]
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:Zum zweiten Mal ist in Markgrafenheide ein „Tag der Sinne“ zu erleben. An dem Aktionstag dreht sich fast alles ums Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen und Tasten. Und das meist auf unterhaltsame Weise für Groß und Klein.
:Dieses Ereignis veranlasste den französischen Marschall Eckmühl dazu, umgehend stärkere, ausschließlich französische Truppen in Warnemünde zu stationieren.
 
:Damit einher ging sein Befehl an die Stadt Rostock, unverzüglich den Bau verschiedener Befestigungsanlagen in Warnemünde abzusichern und zu finanzieren.
 
:Um die Befestigungsanlagen mit einer Redoute als Kern in Warnemünde in kurzer Zeit herzustellen, hatte die Stadt Erdarbeiter, Zimmerleute und andere Handwerker aller Art, sowie sämtliches Bauholz aus der Rostocker Heide zu stellen.
 
:Die Bürgerschaft war zunächst unentschlossen.
 
:Am 7. September gibt das erste Quartier in der Beschluß-Findung dazu folgende Stellungnahme ab. „...ein außerordentlicher Holzhieb scheitert bereits daran, das nichts mehr zu entscheiden ist, außer, wie er praktisch ausgeübt werden kann. Besser ist, noch einmal den Forstinspektor Becker zu befragen und ihn ein Konzept fertigen zu lassen. ...“
 
:Das zweite Quartier hat darauf nur noch zu erwidern, daß man den Holzeinschlag vorrangig in den Rövershäger Waldungen ausführen solle, da aus den damals ebenfalls im Rostocker Besitz befindlichen Willershäger Waldungen die Anfuhrkosten zu hoch seien.
 
:Die Entscheidung war somit gefallen und der Forstinspektor erhielt freie Hand.  
 
:Noch in derselben Woche begannen alle seine Waldarbeiter in den Trassen der abgesteckten, zukünftigen Waldschneisen, das gesamte für den Warnemünder Redouten-Bau benötigte Holz einzuschlagen und damit es sich auch leicht transportieren ließ, gleich einen guten Untergrund für die Fuhrwege herzurichten.
 
:So entstanden nach einander die Meiershausstellenschneise von Wiethagen nach Meiershausstelle, die Trasse der heutigen Bäderstraße, als Forstweg, von Hinrichshagen nach Torfbrücke, sowie die Schneise vom Mönkortsbaum nach den Wiesen und Schnatermann (die heutige Bauernwiesenschneise).  
 
:Der unfertige Landweg von Hinrichshagen nach Markgrafenheide bekam nun als Transportweg zur Warnemünder Baustelle eine besondere Wichtigkeit und konnte 11 Jahre nach seinem Baubeginn, dem ursprünglichen Plan entsprechend, fertiggestellt werden und Beispiel gebend solide ausgeführt werden.
 
:Nach Abschluß der Bauarbeiten war selbst das bis dahin permanent opponierene zweite Quartier nunmehr von der Sinnhaftigkeit des entstandenen Wegenetzes überzeugt und machte der Forstverwaltung sogar Vorwürfe, warum man damit nicht schon eher begonnen habe. :Von 1791 bis 1811 hatten sie dieses Projekt stets verhindert
 
:Der Bau der Warnemünder Redoute zog sich bis Februar 1812 hin. Nur vierzehn Monate später, am Ende der Franzosenzeit, beschlossen die Hundertmänner am 12. April 1813 den Abriß der Redoute.
 
:Da sich die Umsetzung des Abrisses aber laufend verzögerte, landeten schließlich am  26. August rund 100 Engländer, schickten die Bürgerwache der Warnemünder nachhause  und „demolierten“ die Redoute. Am folgenden Tage beendeten sie ihr Zerstörungswerk endgültig und sprengten die gesamte Anlage.
 
:Zwei Wochen darauf besichtigte die Stadtverwaltung die Trümmerstätte und befand: „..daß die Redoute sich nicht mehr ähnlich war.“ 
 
:Beckers Waldschneisen dagegen haben bis in unsere Tage Bestand.
 
  
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;2024, 29. Oktober
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:Am Leuchtturm wird der 70.000. Besucher begrüßt. Gerhard Kehl aus Rostock freut sich gemeinsam mit seiner Familie über die unerwartete Überraschung.
  
[[Kategorie:Franzosenzeit]]
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;2024, 3. bis 6. Oktober
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:Für die Stephan-Jantzen Tage – Namensgeber ist der legendäre Warnemünder Lotsenkapitän – wird der Platz vor dem Warnemünder Leuchtturm zum Hauptveranstaltungsort. Zu den Höhepunkten gehört die Aufführung der Stephan-Jantzen-Suite. Für die Besucher ist viel Musik, Kultur und maritimes Flair zu erleben.
  
='''Der Hafen mit Leuchtfeuern und Molen'''=
+
;2024, 16. Oktober
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:Am Nachmittag prallt eine Fähre wegen eines Maschinenausfalls auf den Fähranleger in Hohe Düne. Drei Menschen wurden dabei verletzt. Bereits am Abend kann der Fährbetrieb nach Reparatur wieder aufgenommen werden.
  
==Der Leuchtturm==
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;2034, 28. Oktober
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:Die Initiative DigitalTeilhabe in Warnemünde lädt Senior*innen und Interessierte zum Digital-Thementagen „iPhone&Smartphone“ in den Gemeindesaal der Evangelischen Kirche ein.
  
===Bevor der Leuchtturm kam===
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;2024, 30. Oktober
(Wilfried Steinmüller) (NHG)
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:An der denkmalgeschützten Drehbrücke in Warnemünde werden Wartungsarbeiten durchgeführt. Dafür ist dieser Überweg wegen der Drehung der Brücke für eine halbe Stunde gesperrt.
[[Datei:Warnemünde die Leuchte um 1870.jpg|thumb|400px|rechts|Die Leuchte, der 1836 erbaute Vorgänger unseres heutigen Leuchtturms]]
 
  
Im Jahre 1898 wurde der Warnemünder Leuchtturm, heute wohl wichtigstes Wahrzeichen des Ostseebades seiner Bestimmung übergeben. Versucht man die Wurzeln seiner Entstehung zu ergründen,  entdeckt man in alten Quellen bald, daß die Überlegungen zur Errichtung eines solchen Bauwerkes schon viel weiter zurückliegen.
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;2024, 5. bis 7. November
Auch in den Zeitungen des 19.Jahrhunderts wiederspiegelt sich dieses Thema. So weiß das "Freimütige Abendblatt" in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dazu folgendes zu berichten: "Hinsichtlich der jüngst von hier gemeldeten Absicht, ein Feuersignal im Warnemünder Seehafen anzulegen, ist es allgemein zu bedauern, daß man weit davon entfernt scheint, die Ideen zum Grunde zu legen, die der verstorbene sehr unterrichtete und hellsehende Schiffskapitän Eichmann, ehemaliger Lehrer der Nautik hieselbst, in einer höchsten Ortes vor etwa 6 Jahren von ihm über die Frage an welchem Punkte der mecklenburgischen Seeküste es am vorteilhaftesten wäre einen ordentlichen Leuchtturm zu errichten, erforderten und eingereichten, überaus wohlgearbeiteten Denkschrift, über die, seiner Meinung nach, in Warnemünde allein am allernützlichsten und unentbehrlichsten zu verfügende Errichtung eines solchen Leuchtturms entwickelt hat. Der Referent hat dies Memoire damals gelesen, und erinnert sich noch mit Vergnügen der lichtvollen mündlichen Erläuterungen des einsichtsvollen Verfassers, so wie der Wärme, mit der er den seit einigen Jahren neugebaueten und mit englischen Leuchtinstrumenten versehenen Leuchtturm zu Cuxhafen als das vortreffliche Modell pries, dem man in Warnemünde zu folgen hätte. Aber freilich steht die hohe Nützlichkeit, ja unentbehrliche Nothwendigkeit einer solchen Anstalt, so wie ihre dem Muster nacheifernde Vortrefflichkeit, die der Referent vor fünf Jahren stundenlang zu untersuchen und zu bewundern Gelegenheit hatte, auch im Verhältnis zu den sehr erheblichen Kosten, die die Nachahmung zu Warnemünde erfordern würde; Kosten zu denen, wenn dieser Gedanke je ins Leben träte, Fürst und Land, aus den entscheidenden Gründen wahren Gemeinwohls, auf die Hälfte oder doch ein Drittel beisteuern müßten und könnten.
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:5. Rostock Ocean Convention meets Hydro 2024: Vom 5. bis 7. November 2024 findet die internationale hydrographische Konferenz und Ausstellung HYDRO 2024 statt. Es werden aktuelle Trends, neueste Entwicklungen und Projekte der Unterwassertechnologie gezeigt. Die Veranstaltung bietet mehr als 190 Teilnehmern, Referenten und Partnern eine Kommunikationsplattform. Im Yachthafen Hohe Düne sind dabei beispielsweise spannende Bootsvorführungen unterschiedlicher Anbieter zu erleben.
Rostock den 30.Januar 1832"
 
Immer wieder bieten die so "hellseherischen" Gedanken jenes Kapitäns  Eichmann Stoff zur Diskussion über die längst fällige Errichtung eines Leuchtturmes und man kann ihn wohl getrost als geistigen Vater eines solchen Bauwerkes bezeichnen. Auch sonst bietet sein Wirken in Warnemünde noch reichliche Betätigungsfeld für die Warnemünder Geschichtsforscher.
 
Der Anstoß war gegeben, aber bis zur Realisierung verging noch viel Zeit und das Thema bot im Freimütigen Abendblatt auch weiterhin reichlich Lesestoff, wie hier zum Beispiel drei Jahre darauf:
 
"Was die schon vor mehreren Jahren beantragte Anlegung eines Leuchtturmes am Eingange des Warnemünder Hafens betrifft, so scheint diese Angelegenheit, obgleich sie, wie man erfährt, sowohl von den Seiten des Handels- als des Schifferstandes als sehr dringend empfohlen und von demselben auch bereits verschiedene annehmliche Offerten gemacht sein sollen, doch ganz in den Hintergrund gestellt zu werden, und vielleicht nur aus dem einzigen Grunde, weil die Rostocker Schiffahrt seit Jahrhunderten schon ohne Leuchtturm bestanden hat. Wohin aber sollen solche Grundsätze führen ? Man überzeuge sich doch endlich von der Nützlichkeit, ja von den Notwendigkeit dieser Einrichtung! Eben wegen des Mangels derselben scheiterte noch jüngst wiederum ein Schiff; denn das Ansegeln an die mecklenburgische Küste bei irgend trüber Witterung, besonders bei starkem Sturm und Seegange ist bekanntlich sehr gefährlich. Unsere Baubehörde wird deshalb wenn sie sich auch in dieser Hinsicht des Raths sachkundiger Männer bedient, gewiß keinen Anstand nehmen, auch diesem Gegenstande seine Erledigung zu verschaffen, zumal da bei den vorseienden Hafenbauten gewiß der Bau eines solchen Leuchtthurmes auf eine zweckmäßige und vieleicht minder kostspielige Art als sonst zur Ausführung gebracht werden kann.
 
Rostock den 29.December 1835"
 
Im Folgejahr schließlich scheint die Sache in Gang zu kommen denn in der Augustausgabe steht zu lesen: "Bei der am 16.des Monats stattgefundenen Grundsteinlegung zu dem auf der Düne Warnemünde´s zu erbauenden Leuchtthurm war leider der Mehrzahl der hier Anwesenden Fremden der zu dieser feierlichen Handlung angesetzte Zeitpunkt fremd geblieben, weshalb nur ein kleiner Teil derselben auf der bezeichneten Anhöhe sich versammelt hatte. Befremden mußte es wohl allgemein, daß von der obersten städtischen Behörde nichts geschehen war um diesem Actus auch in seiner äußerlichen Form eine festliche Bedeutung zu geben, das auch nicht eines ihrer Mitglieder gekommen war, um die Theilnahme an einem Werke an den Tag zu legen, welches dem Vaterlande zur Ehre und so vielen zur Rettung und zum Heile gegründet werden sollte. Freuen müssen wir uns aber andererseits, daß dennoch diese Handlung nicht ohne eine gewisse Solenität ''(Feierlichkeit)'' vollzogen wurde. Es hatte nämlich eine Dame aus Rostock (C.v.W.) diesen Gegenstand in einem Gedichte besungen, welches auf allgemeines Begehren ein gerade anwesender, sehr beliebter Redner, Herr Candidat Bartsch aus Rostock, nachdem er einige, dem Gegenstande angemessene Worte vorausgeschickt, auf eine dem Inhalte des Gedichtes vollkommen entsprechende Weise recitierte. Nachdem hierauf von dem Herrn Administranten des Baues ein Toast unter dem Klange der Gläser ausgebracht worden, wurde diese eben so einfache als ansprechende Feier beendigt. Wie es heißt, erreicht der Bau, unter der Leitung des Stadtbaumeisters Herrn Schwedtler, noch vor dem Winter seine Vollendung.
 
Warnemünde d. 19.August1836"
 
Leider nennt uns die Zeitung jener Tage den Verfasser der Zeilen nicht.
 
  
[[Datei:Warnemuende Leuchtturm im Bau.jpg|thumb|250px|rechts|Der Leuchtturm im Bau 1897/98]]
+
==Marksteine in der Warnemünder Geschichte:==
[[Datei:Leuchtturm Warnemuende vor 1905.JPG|thumb|250px|rechts|Der Leuchtturm vor 1905]]
 
  
===Seit 1898 ist der Leuchtturm Warnemündes Wahrzeichen===
+
===Die Anfänge von Warnemünde - Ersterwähnung in der Kaufurkunde der Rostocker Heide am 25.März 1252===
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In den Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts vorkommende Namensbezeichnungen:
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Warnemunde, Warnemonde, Wernemunde, Wernowemunde, Werneminde, Wernemynne, Warneminne, Varneminde, Verneminde
  
Bei Nebel mussten Sondermaßnahmen durchgeführt werden (Hornsignale, Glocke, Nebelkanone). Die Entwicklung der Rostocker Segelschiffflotte zur größten im Ostseeraum mit 372 Schiffen im Jahre 1878 machte einen weiteren Ausbau der Hafeneinrichtungen zwingend notwendig. So wurde bereits im Jahre 1862 dem Rat der Stadt Rostock ein Entwurf vorgelegt zum Umbau der Hafenleuchte in Warnemünde zu einem vollständigen Leuchtturm mit prismatischem Laternenhaus. Aber erst im Jahre 1897/98 kam es dann zum Bau des Leuchtturms in seiner jetzigen Form. Davor waren durch Streitigkeiten über die Notwendigkeit und die Finanzierung des Leuchtturms mehr als 30 Jahre ins Land gegangen. Erbaut wurde der Turm unter der Leitung des Rostocker Hafenbaumeisters Karl Friedrich Kerner.
+
Warnemündes Bedeutung für die Stadt Rostock tritt bereits mit der ersten Urkunde hervor, in der der Ort genannt wird. Am 25. März 1252 verkauft Fürst Borwin III: der Stadt Rostock die heutige Rostocker Heide und verleiht ihr ausser anderen Freiheiten auch die Fischereigerechtigkeit auf der gesamten Unterwarnow, von der Petri-Brücke bis Warnemünde und über den Hafen hinaus bis ins Meer.
 +
Zwölf Jahre später, am 12. Oktober 1264 überträgt Fürst Borwin alle seine Rechte '''über den Hafen''' (!) zu Warnemünde auf die Stadt.
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*[[1252, 25. März  Borwin III., Fürst von Rostock, bestätigt der Stadt Rostock das Privilegium Borwin´s I.]]
  
Das Feuer wurde zunächst mit Petroleum betrieben, das aus dem Petroleumkeller, in dem
+
'''Anmerkung''':
4 Petroleumbottiche untergebracht waren, heraufgepumpt werden musste. Im Jahre 1917 wurde das Licht auf Gas umgestellt. Um 1927 wurde der Leuchtturm auf elektrisches Licht umgestellt. Die Lampentypen wurden ständig dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Heute wird der Turm mit einer 250W/230V HQL-Lampe betrieben.
+
In verschiedenen historischen Quellenwerken wird eine erste Erwähnung Warnemündes im Jahre 1195 in dänischen Dokumenten angeführt.
Das Linsensystem wurde von der Firma Picht & Co. Rathenow geliefert und eingebaut und tut noch heute in unveränderter Form seine Dienste.
+
Intensive Suchen nach diesen Dokumenten in der jüngeren Vergangenheit blieben aber bislang ergebnislos.
  
*[[Auszug aus: "Verschwunden - Vergessen - Bewahrt, Denkmale der Rostocker Technikgeschichte" Hans-Joachim Luttermann]] Verlag Redieck und Schade 1995 
+
===1323 - Die Stadt Rostock kauft das Fischerdorf Warnemünde vom mecklenburgischen Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen===
*[["Leuchtturm Warnemünde - Porträt eines Seefeuers"  Hans-Joachim Luttermann, H.J. 1996  94 S.]]
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[[Datei:Urkunde mit Siegel für Warnemünde (Quelle- Barnewitz).jpg |450px|rechts|thumb| Warnemünde Kaufvertrag vom 11.März 1223 (Quelle: Barnewitz)]]
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[[Datei:Wmde Karte zu 1323 (bearbeitet).jpg|450px|rechts|thumb| Karte der östlichen Grenzziehung zwischen Warnemünde und der Rostocker Heide nach den Verträgen von 1252 und 1323]]
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:Vor 1314 kaufte die Stadt Rostock das Dorf Barnstorf als ersten größeren Landerwerb,
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:1323 kam als nächstes das Fischerdorf Warnemünde hinzu, das die Stadt vom Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen käuflich erwarb.
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:Der Landesfürst hatte durch vorangegangene Kriege einen hohen Schuldenberg angehäuft und brauchte dringend Geld.
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:So bescheinigte er den Rostockern am 11. März des genannten Jahres:
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:"Wir haben jenseits des Warnowflusses den ... Ratsherren und Gemeinde das Dorf Warnemünde mit Grund und Boden, jedem hohen und niederen Gericht - ausgenommen das Patronatsrecht für uns und unsere Erben - bis an die Grenzen des Dorfes Diedrichshagen, so weit es in der Länge und der Breite nach erstreckt, übertragen und überlassen es den Gegenwärtigen zu dauerndem Besitz, dergestalt, das sie in den oben bezeichneten Grenzen sich des vollen lübischen Rechtes erfreuen."
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:Wieviel die Rostocker für Warnemünde zahlten wissen wir nicht.
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:Der Stadt aber mußte daran gelegen sein, den Ort in ihre Hände zu bekommen.
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: (Hans Bernitt 1956)
  
===1968 Die Symbiose von Teepott und Leuchtturm als Warnemünder Wahrzeichen===
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[[Kategorie:Urkunde]]
  
====Der Architekt Ulrich Müther und der Hyparschalenbau====
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===Vörreeg und Achterreeg - Das alte Warnemünde===
  
==Die Molen und Seezeichen==
 
;Forstinspektor Becker beschreibt den Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen
 
:(Freimüthiges Abendblatt 1826):
 
[[Datei:Becker Bau der Seekisten FA 1826 a wmde.jpg|thumb|350px|links|Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen a ]]
 
[[Datei:Becker Bau der Seekisten FA 1826 b wmde.jpg|thumb|350px|links|Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen b ]]
 
 
<br clear="all">
 
<br clear="all">
 +
====Das alte Warnemünder Haus====
  
=='''Die Fischerei'''==
+
* [[Ludwig Krause "Kulturgeschichtliches aus Warnemünde - Zum Warnemünder Hausbau" BRG 1915]]
(u.a. Warnemünder Jolle)
 
  
<gallery mode="packed" widths="300px">
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* [[Der Warnemünder und sein Haus]] Karl Baumgarten In: Natur und Heimat, Bd. 1 (1952), 1, S.19-20
 +
* [[Gerhard Lau "Das Warnemünder Haus - eine Volksbauweise in Mecklenburg" Auszug aus "Denkmale der Technikgeschichte in Mecklenburg und Vorpommern, Verlag Redieck und Schade 1997]]
  
Datei:Fischverwertungsgenossenschaft Warnemuende.JPG|Fischverwertungsgenossenschaft Warnemünde
+
====Das Heimatmuseum Warnemünde====
Datei:FPG Warnemuende.JPG|Fischerei-Produktionsgenossenschaft (FPG) Warnemünde
+
[[Datei:Heimatmuseum 1933.jpg|thumb|300px|rechts|Eröffnung des Heimatmuseums am 1. Juli 1933]]
Datei:Fischverarbeitung Warnemuende.JPG|Fischverarbeitung in Warnemünde
 
  
</gallery>
+
:In der Alexandrinenstraße 31 befindet sich seit 1933 das Heimatmuseum Warnemünde. Das Museum ist in einem typischen Warnemünder Haus untergebracht.
 +
:Man geht davon aus, dass es sich bei der Urform des Warnemünder Fischerhauses um ein abseitenloses Niedersachsenhaus handelt.
 +
:Da Baugrund im Ort rar war, bekamen Haus und Grundstück ein selbständiges Gepräge. Die Grundstücke waren in der Regel 26 bis 28 Fuß breit (ca. 7,50 m).
  
=='''Das Lotsenwesen'''==
+
:Das Warnemünder Haus bestand ursprünglich aus einem Raum mit offener Herdstelle, in dem später eine "Vörstuw", eine "Koek" und eine "Achterstuw" neben einer seitlichen Diele eingefügt wurden.
===[[Besonders Vormann Stephan Jantzen wurde zur Legende]]===
+
:Zur Erweiterung des Hauses entstanden hinten schmale Anbauten als Unterkunft für die Eltern (Altenteil) sowie einiges Vieh (häufig eine Kuh).
  
=='''Das Zollamt  '''==
+
Letzte Besitzerin des Hauses in der Alexandrinenstraße 31 war Fräulein Christine Jungmann. Da sie unverheiratet und ohne Erben war, verkaufte sie das Haus an die Stadt Rostock zum Zweck der Einrichtung des Heimatmuseums. Den Anstoß zur Einrichtung eines Museums hatte es bereits 1914 gegeben. Auf einer Sitzung des Plattdeutschen Vereins für Warnemünde und Umgebung am 12. Februar wurde beschlossen: "Der Verein möge die Sammlung aller geschichtlich und kulturgeschichtlich wichtigen Sachen betreiben. Es ist hohe Zeit, daß man jetzt damit anfängt. Von Händlern wird ungemein viel weggeschleppt."
  
=='''Die Kirchen und die drei Friedhöfe in Warnemünde'''==
+
Einem Sammlungsaufruf folgten zahlreiche Warnemünder. Innerhalb kürzester Zeit kamen hunderte von Objekten zusammen. Erster Bewahrer der Sammlung wurde Adolph Ahrens, Lehrer und Direktor an der Fritz-Reuter-Schule. Ihm war es auch zu verdanken, dass die Sammlung von Anfang an der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Auf dem Boden der Fritz-Reuter-Schule dienten ab 1915 ein Zimmer und ein kleiner Vorraum als Museum.
  
Im Laufe der Jahrhunderte sind in Warnemünde mindestens vier Kirchen nachweisbar.  Zwei frühe Kirchen aus dem 13. und 14. Jahrhundert fielen den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Rostock und den Dänen zum Opfer.
+
Zu den aktivsten Förderern des Museums zählten außerdem Friedrich Barnewitz, Ernst Strübing, Johannes Gosselck und der Fischer Heinrich Holtfreter. Wissenschaftliche Unterstützung erhielten die Warnemünder Museumsgründer auch vom mecklenburgischen Volkskundler Richard Wossidlo.
Die erste steinerne Kirche wurde um 1280 wahrscheinlich auf Veranlassung des Doberaner Klosters erbaut, was zur Folge hatte, das das Kloster auch über eine sehr lange Zeit deren Kirchenpatronat inne hatte. Als Rostocker die Kirche nach einem Sieg gegen die Dänen abbrannten, wurde dieser Frevel sogar dem Papst in Rom gemeldet.  
+
* [[Zur Gründung des Heimatmuseums Warnemünde (Ausschnitt aus Mecklenburg - Zeitschrift des HeimatbundesJ.28 Heft 1 1933]]
Die Stadt wurde im Dezember 1312 mit dem Bau einer neuen hölzernen Kirche beauftragt, die aber ebenfalls durch Feuer zerstört wurde.
 
  
===Die alte Kirche mit Friedhof bei der Vogtei===
+
====Die Vogtei====
  
:Der Vorläufer der heutigen Kirche war ein Gotteshaus, das ganz in der Nähe des Alten Stroms einige Meter nördlich von der Vogtei stand und Anfang des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut worden war.
+
[[Datei:Vogtei Warnemuende Gemaelde Johannes Werner.JPG|thumb|450px|rechts|Die Vogtei auf einem Gemälde von Johannes Werner (1914)]]
:Sie hatte an der Südseite zwei Anbauten.
 
  
  
===Der "Alte Kirchhof am Strande"===
+
:Die Vogtei markiert den historischen Ortsmittelpunkt von Warnemünde, am alten Strom.
 +
:Sie ist das älteste erhaltene Gebäude von Warnemünde.
 +
:Das Haus wurde 1605 auf den Grundmauern eines Vorgängergebäudes erbaut, dessen Funktion bis heute nicht endgültig geklärt ist.
 +
:So gibt es Thesen von einer mittelalterlichen fürstlichen Nebenresidenz, wie auch einer königlich dänischen Residenz unter Dänenkönig Erik Menved von 1309 bis 1319.
 +
:Seit dem Erwerb Warnemündes 1323 durch die Hansestadt Rostock steht der Ort unter hansestädtischer Verwaltung und Rechtsaufsicht eines Vogtes, der die Weisungen und Verordnungen der Stadt am Ort durchzusetzen hatte.
 +
:Ab 1472 ist das Gebäude als Dienstwohnsitz der Rostocker Vögte (warscheinlich 35 auf einander folgende Vögte) nachweisbar.
 +
:Das zweistöckige Gebäude war über mehrere Jahrhunderte hinweg das einzige Gebäude inmitten der "Vörreeg", das mit der Traufseite zur Straße steht.
 +
<br clear="all">
 +
;Aufgaben des Vogtes (Stand 22.4.1906):
  
[[Datei:Warnemünde Kirchenplatz um 1875.jpg|thumb|300px|rechts|Kirchenplatz mit neuer Kirche um 1875]]
+
:- wichtigste Aufgabe: Ortspolizeibehörde
===Die neue Kirche===
+
:- bevollmächtigt, Steuern und Abgaben zu erheben und ggf. einzutreiben
[[Datei:Warnemünder Pfarrkirche um 1900.jpg|thumb|150px|rechts|Die Warnemünder Pfarrkirche um 1900]]
+
:- Vollstreckung der von ihm verhängten Strafen bei Zuwiderhandlungen gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit
:Da die Einwohnerzahl von Warnemünde ständig wuchs und die alte Kirche ("Fischerkirche") zunehmend baufällig wurde, begann im September 1867 die Errichtung eines neuen Gotteshauses.  
+
:- Vorsitz des Armenkollegiums
:Am 1.10.1871 fand in Gegenwart des Großherzogs Friedrich Franz II. die feierliche Einweihung statt.
+
:- Vorsitz des Gemeindewaisenrates und des Schulvorstandes
:Das Gotteshaus entstand nach einem Entwurf des Rostocker Baumeisters Wilhelm Wachenhusen.
+
:- Beteiligung an der Badeverwaltung
:Der kreuzförmige Backsteinbau birgt wichtige Bestandteile von der Innenausstattung der alten Warnemünder Kirche.
+
:- Schätzungs- und Einzugshoheit für Grundsteuern
:Zu den bemerkenswetesten Gegenständen dürfte die überlebensgroße Schnitzfigur des heiligen Christophorus (Ende 15.Jh.) gehören.
 
:Die alte "Fischerkirche" wurde 1874 abgerissen.
 
:'''Geschichte am Rande:'''
 
:Das zum Kirchspiel Warnemünde gehörende Dorf Diedrichshagen, das zuvor noch in Schwaan eingepfarrt war, kam nach dem Dreißigjährigen Krieg unter das Dach der Warnemünder Kirche.
 
:Dort in der alten Kirche am Ufer des "Alten Stroms", befand sich vor der Ostwand die geschnitzte, überlebensgroße Figur des heiligen Christophorus.
 
:Als 1871 nun die neue Kirche fertiggestellt war, sollte die große Figur nicht mehr übernommen werden.
 
:Besonders die Diedrichshäger Pfarrkinder protestierten dagegen und erklärten, ohne Christophorus würden sie keine Ababen mehr leisten, sondern sich selbst eine Kirche bauen.
 
:Sie waren alter Überlieferung gemäß hier nur so lange eingepfarrt, wie die Figur im Gotteshaus stünde.
 
:Die Kirchenleitung gab klein bei, und der Schutzpatron der Reisenden blieb dem Gotteshaus und uns bis heute erhalten.
 
* [http://www.digitale-bibliothek-mv.de/viewer/fullscreen/PPN407465633d2731312e30312e30312e27_40636c6173736e756d3d273236312e27_407369673d2733352f3320303227/1/ Grundriß der neuen Kirche]
 
  
===Der neue Friedhof===
+
;Weitere in der Vogtei angesiedelte Aufgaben:
  
=='''Das Heimatmuseum Warnemünde'''==
+
:- Gästehaus für die Hansestadt Rostock, aber auch offene Herberge und Gasthaus (daher auch 1832 Anbau eines Küchenhauses)
[[Datei:Heimatmuseum 1933.jpg|thumb|300px|rechts|Eröffnung des Heimatmuseums am 1. Juli 1933]]
+
:- ab 11.3.1606 Verkaufsmonopol für den Verkauf von Rheinwein, Meth, Aquavit und anderen hochprozentigen alkoholischen Getränken
 +
:- ab zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Sitz der Badeverwaltung.
 +
:- 1888 erfolgte die letzte Einsetzung eines Vogtes
  
In der Alexandrinenstraße 31 befindet sich seit 1933 das Heimatmuseum Warnemünde. Das Museum ist in einem typischen Warnemünder Haus untergebracht. Man geht davon aus, dass es sich bei der Urform des Warnemünder Fischerhauses um ein abseitenloses Niedersachsenhaus handelt. Da Baugrund im Ort rar war, bekamen Haus und Grundstück ein selbständiges Gepräge. Die Grundstücke waren in der Regel 26 bis 28 Fuß breit (ca. 7,50 m).
+
;Marksteine in der Geschichte der Vogtei:
  
Das Warnemünder Haus bestand ursprünglich aus einem Raum mit offener Herdstelle, in dem später eine "Vörstuw", eine "Koek" und eine "Achterstuw" neben einer seitlichen Diele eingefügt wurden. Zur Erweiterung des Hauses entstanden hinten schmale Anbauten als Unterkunft für die Eltern (Altenteil) sowie einiges Vieh (häufig eine Kuh).
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:- 1675, Februar stand das Wasser im Gebäude 3 Fuß hoch, so daß man "die höchste Treppe vor der Stube erreichet, mit Böten durch die Zimmer fahren konnte."
  
Letzte Besitzerin des Hauses in der Alexandrinenstraße 31 war Fräulein Christine Jungmann. Da sie unverheiratet und ohne Erben war, verkaufte sie das Haus an die Stadt Rostock zum Zweck der Einrichtung des Heimatmuseums. Den Anstoß zur Einrichtung eines Museums hatte es bereits 1914 gegeben. Auf einer Sitzung des Plattdeutschen Vereins für Warnemünde und Umgebung am 12. Februar wurde beschlossen: "Der Verein möge die Sammlung aller geschichtlich und kulturgeschichtlich wichtigen Sachen betreiben. Es ist hohe Zeit, daß man jetzt damit anfängt. Von Händlern wird ungemein viel weggeschleppt."
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:- 1665 vertrieben die Schweden die Rostocker Stadtsoldaten aus der Vogtei
  
Einem Sammlungsaufruf folgten zahlreiche Warnemünder. Innerhalb kürzester Zeit kamen hunderte von Objekten zusammen. Erster Bewahrer der Sammlung wurde Adolph Ahrens, Lehrer und Direktor an der Fritz-Reuter-Schule. Ihm war es auch zu verdanken, dass die Sammlung von Anfang an der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Auf dem Boden der Fritz-Reuter-Schule dienten ab 1915 ein Zimmer und ein kleiner Vorraum als Museum.
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:- 1675 Als der Kurfürst von Brandenburg in Warnemünde einzog richteten die Schweden ein Geschütz auf die Vogtei. Die Salve schlug in das Gebäude ein und tötete den Adjutanten des Kurfürsten. Unmittelbar darauf eroberten die Brandenburger die Schwedenschanze.
  
Zu den aktivsten Förderern des Museums zählten außerdem Friedrich Barnewitz, Ernst Strübing, Johannes Gosselck und der Fischer Heinrich Holtfreter. Wissenschaftliche Unterstützung erhielten die Warnemünder Museumsgründer auch vom mecklenburgischen Volkskundler Richard Wossidlo.
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:- 1996 Bei Beginn der Restaurierung des Gebäudes wurden alte Malereien entdeckt, deren älteste auf ein Alter von rund 600 Jahren datiert
  
=='''Warnemünder Denkmalgeschichten'''==
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:- 1999, 26.März, nach fünfjährigem Leerstand und Rekonstruktion öffnet das Haus des Gastes in der Vogtei.
  
====Das Denkmal für John Brinckman im Warnemünder Kurpark====
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===Ur-Warnemünder sind besondere Menschen===
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[[Datei:Warnemünder Paar.jpg|thumb|350px|rechts|Warnemünder Paar]]
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====Die Rostocker beschneiden die Rechte der Warnemünder====
  
====Der Reuterstein und die Reutereiche beim Sedan-Platz====
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(NHG)
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Die mittelalterlichen Zünfte Rostocks rechneten zu ihren Vorrechten, daß im Bannkreis ihrer Stadt weder Handwerk noch Handel betrieben werden durfte. Sie suchten die dadurch gewonnene Monopolstellung unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Zum Bannkreis Rostocks zählte auch der Hafenort Warnemünde sowie die städtischen Dörfer in der Rostocker Heide.
  
====Der Fritz Reuter-Stein vor der Warnemünder Schule====
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Als im hanseatischen Rostock die Schiffahrt blühte, fanden auch Warnemünder Einwohner darin ihren Verdienst. Sie besaßen in der Hauptsache kleine Boote, doch führten sie in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts bereits Fahrten nach Schweden durch . Das läßt schon auf größere Ausmaße der Schiffe schließen. Um die Mitte des Jahrhunderts wird von Schiffern berichtet, die in Warnemünde ansässig und aus der dortigen Bevölkerung hervorgegangen waren. Ihre Zahl vermehrte sich schnell. Damals war in den Seefahrt treibenden Kreisen des Hafenortes ein gewisser Wohlstand anzutreffen, was aus dem reichen Besitz der Warnemünder Kirche an Silbergerät und Bargeld ersichtlich ist.
  
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Der Rostocker Handel war damals im Absinken begriffen. Bis dahin hatten die Rostocker Kaufleute und Schiffer wenig gegen die Entwicklung Warnemündes einzuwenden. Bei den geringeren Verdienstmöglichkeiten wurde das anders. Man sah in der Warnemünder Schiffahrt nunmehr eine Konkurrenz, die manbeseitigen wollte. Die Möglichkeit dazu war gegeben; denn der Rostocker, von den Besitzbürgern gebildete Rat herrschte auch über Warnemünde. Die Einwohner des Hafenortes konnten wohl das Rostocker Bürgerrecht erwerben, waren abere ohne Mitbestimmungsrecht.
  
Datei:Reuter-Stein Warnemuende.jpg|Der Warnemünder Reuter-Stein
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Im Jahre '''1565''' vereinigten sich in Rostock die beiden Kompanien der Schonen- und Bergenfahrer, deren Bedeutung stark gefallen war, zur Schiffergesellschaft. Die neue Berugsorganisation strebte sofort danach, die Schiffahrt und den Handel der Warnemünder zu unterbinden. Ihre dahin gehenden Wünsche wurden in einem Statutenentwurf festgelggt und damit begründet, daß Warnemünde lediglich ein Fischerlager darstelle. Bald darauf reichte die Schiffergesellschaft beim Rostocker Rat eine Klage gegen die Warnemünder Einwohner ein, daß sie den Rostocker Schiffern ihre Nahrung entziehen. Obgleich die Warnemünder auf ihr Gewohnheitsrecht hinweisen konnten, daß sie schon seit langem ungehindert ausgeübt hatten, bestimmte das Urteil des Rates vom '''14. April 1567''', daß sie für Seefahrtzwecke nur kleine Boote mit Dollbord benutzen durften. Jegliche Schiffahrt mit Schuten oder "verbauten" Booten sollte ihnen untersagt, jedoch auf den Kleinschiffen die Verfrachtung von Kaufmannsgütern gestattet sein.
  
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Im Jahre '''1574''' reichten die Rostocker Schiffer zwei weitere Beschwerdeschriften gegen die Warnemünder ein. Am '''20. Februar 1577''' beschränkte der Rat die Anzahl der für Warnemünde zugelassenen Schiffer. Außer 33 namentlich genannten, die bis dahin schon als Schiffer tätig gewesen waren, sollte sich niemand "Schuten edder böthe mehr tholegen, kopen edder buwen, ane der ersamenweddeherrn ... vorweten und willen". Den Zugelassenen wurden noch besondere Bedingungen auferlegt: sie sollten jederzeit im Hafen drei Boote segelfertig halten, "damit frombde lüde mögen awergeföret", d.h. nach Dänemark gebracht werden könnten. Weiter sollten sie Knechte halten, die in ihrer Abwesenheit zu fischen und den Rostockern Fische auf den Markt zu liefern hatten. Eine Besetzung frei werdender Schifferstellen sollte nur mit Genehmigung der Gewettsherren erfolgen dürfen.
  
====Der Bismarck-Stein auf der Promenade====
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====Warnemünder durften nicht Kapitän, Reeder oder Schiffseigner sein====
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(NHG)
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Am '''20. November 1581''' unternahmen die Rostocker Schiffer einen neuen Vorstoß. Sie forderten in einer Eingabe, daß in Warnemünde weder Seefahrt noch Handel getrieben werden dürfe; wer sich weiterhin samit befassen wolle, müsse nach Rostock ziehen. Das 100-Männer-Kollegium trat am '''6. März 1584''' dem Verlangen bei. Es erklärte sogar, als der Rat mit seiner Entscheidung zögerte, im '''Januar 1585''', keine Steuern bewilligen zu wollen. Die Rostocker Schiffer wandten sich außerdem am '''2. März 1585''' an Herzog Ulrich, der sich auf ihre Seite stellte. Nun erließ der Rat am '''15. März''' ein völliges Schiffahrtsverbot für die Warnemünder Einwohner. Sie sollten bei einer Strafe von 40 Talern innerhalb von 14 Tagen ihre sämtlichen Schuten und Boote verkaufen.
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Zur Ausführung des Entscheids kam es vorerst noch nicht. Die Warnemünder gingen an das Land- und Hofgericht in Güstrow, jedoch ohne Erfolg. Es bestätigte das Verbot des Rates. Dann wandten sie sich am '''18. Oktober 1586''' an das Reichskammergericht in Speyer. dort blieb der Fall lange liegen. Die Zahl der konzessionierten Warnemünder Schiffer war bis '''1590''' auf 20 zurückgegangen. Da beschloß der Rat, jeden, der sich außer ihnen mit der Führung eines Schiffes befasse, mit 50 Talern Strafe zu belegen.
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Er mußte im Jahre '''1597''' jedoch feststellen, daß trotz seiner Einschränkungsbestimmungen die Anzahl der Schiffer in Warnemünde auf 54 gestiegen war. Darauf ordnete er am '''25. Februar''' an, daß neue Schiffe nur mit seiner Genehmigung gebaut werden dürften. Die Erlaubnis der Weddeherren genügte nicht mehr. Die ledigen Schiffer sollten nach Rostock ziehen und die verbleibenden alten sich nicht mehr mit Warenhandel abgeben. Da der Rat aber den Warnemünder Schiffern nicht traute, so ließ er jeden von ihnen in jedem Jahre erklären und mit einem Eide bekräftigen, daß er nicht den ihm verbotenen Warenhandel betrieben habe.
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Am '''31. Dezember 1604''' schränkte der Rat die Schiffahrt der zugelassenen Warnemünder nochmals ein. Sie durften fortan nur ein einziges Boot besitzen, nicht mehr als 30 Last laden und nicht über den Sund hinaus fahren. Die jungen Schiffer sollten nach Rostock ziehen. Da der Prozeß vor dem Reichskammergericht nicht aus der Stelle kam und nur Kosten verursachte, auch wenig Aussicht auf einen guten Ausgang vorhanden war, so nahmen schließlich am '''1. Februar 1606''' die Warnemündere ihre Klage zurück, zwanzig Jahre nachdem sie sie eingereicht hatten. Sie erklärten, sich dem Willen des Rates zu fügen, das heißt, in die Stadt zu ziehen. Der größte Teil der Schiffer zog nun aus Warnemünde fort. Einige blieben. Im '''Juli 1622''' erhielten auf ihre Bitte endlich 5 Schiffer die jederzeit  widerrufliche Genehmigung, in Warnemünde wohnen und Schiffahrt treiben zu dürfen.
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Die Wirkung der einschneidenden Handels- und Schiffahrtsbeschränkung machte sich bald in Warnemünde bemerkbar. Das Steuerregister von '''1623''' berichtet in dem kleinen Ort von 12 wüsten Hausstellen. Die ehemaligen Besitzer waren fortgezogen.
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Die Warnemünder versuchten im Laufe der Zeit immer wieder, das Verbot des Rates zu umgehen. Während des Siebenjährigen Krieges beschwerten sich Rostocker Bürger, daß in Warnemünde schon wieder Warenhandel bettrieben worden sei. Daraufhin untersagte der Rat am '''27. April 1764''' den Warnemündern nochmals jegliche Schiffahrt. Der Vogt wurde angewiesen dort keinerlei Handel zuzulassen. Im Jahre '''1768''' wurde das Verbot erneuert und den Einwohnern strengstens befohlen, den Ankauf und die Verladung von Backobst, Wolle, Flachs und anderen ländlichen Erzeugnissen hionfort zu unterlassen. Aber schon '''1777''' gab es wieder ein paar Schiffer in Warnemünde. Die Schiffergesellschaft ruhte indessen nicht und erreichte, daß der Rat in seiner Verordnung vom '''26. Oktober 1785''' ihnen die Ausübung ihres Gewerbes in Warnemünde unmöglich machte. Wiederum wurde verfügt, daß die Warnemünder Bevölkerung nur fischen, auf fremden Schiffen als Matrosen fahren und Lotsendienste verrichten durfte. Auf eigenen Schiffen zu fahren blieb ihnen verboten. Im folgenden Jahre unterband der Rat den Warnemündern auch den Frachtverkehr auf der Unterwarnow zwischen Warnemünde und Rostock. Wiederum gab es Abwanderung aus dem Hafenort, zum Teil sogar nach dem Fischland, während andere Einwohner dem Rat ein Schnippchen schlugen, indem sie das Ribnitzer Bürgerrecht erwarben, aber in Warnemünde wohnen blieben.
  
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====Diebereien der Warnemünder====
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(NHG)
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Das Rostocker Gewett, städtische Behörde für Hafen und Schiffahrt, Handel und Gewerbe, hatte auch den Hafenort Warnemünde zu verwalten und als Niedergericht die in Warnemünde auftretenden Streitfälle zu verhandeln. Deshalb hielt es regelmäßige Gerichtstage in Warnemünde ab.
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Die hauptsächlichsten Vergehen, die zur Verhandlung standen, waren unzweifelhaft Eigentumsdelikte. Es wurden Steine und Holz von den sogenannten Stein- und Moddekisten, die zur Uferbefestigung und zum Schutz gegen Versandung des Fahrwassers aufgestellt wurden, entwendet. Holz stahl man natürlich auch in der nahen Heide. 1772 ist ein Palisadenwerk von der Schanze bis zu den Steinkisten erwähnt, von dem die Warnemünder ständig Holz stahlen. Zahlreich sind auch Fälle von Diebereien am Strand. Daneben fallen noch Klagen wegen rückständiger Zahlungen auf, zum Beispiel durch den Pastor, und auch die Hebamme klagte gegen zahlungssäumige Wöchnerinnen.
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Diese Prozesse bestätigen aber nicht die Warnemünder als "Langfinger". Hinter ihnen verbirgt sich die große Armut der Menschen. Was sollten sie auch machen, gab es doch so weit das Auge reichte nur Sand und Seewasser. 1847 bat zum Beispiel der Warnemünder Vogt Meyer um Lieferung von verbilligtem Roggen für die in äußerste Not geratene Warnemünder Bevölkerung. In diesem Jahr hatte weder Feuer, noch Wasser, noch Militär, die Menschen heimgesucht. Es war also für die Warnemünder ein ganz normales Jahr.
  
Datei:Bismarck Spoek-Stein Warnemuende.jpg|Der Bismarck-Stein vor seiner Aufstellung
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====Regelmäßige Böhnhasenjagden der Rostocker Zünfte in Warnemünde====
Datei:Bismarck-Stein Warnemuende.JPG|Der Bismarck-Stein auf einer alten Postkarte
 
  
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Weiter durften in Warnemünde weder Schlachter, noch Müller oder Bäcker wohnen.
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Das Verhältnis zwischen den Rostocker Stadtbehörden und den Warnemündern blieb gespannt. Immer wieder suchte man sich über die auferlegten Beschränkungen hinwegzusetzen. Die Rostocker Zünfte übernahmen mit Vorliebe in Warnemünde die Verfolgung heimlich arbeitender Handwerker. Es kam oft zu sogenannten Böhnhasenjagden (auf illegale Handwerker, die nicht Zunft-Mitglied waren). Noch als Warnemünde Badeort wurde, sträubten sich die Rostocker Zünfte, dort Handwerker zuzulassen.
  
Der ehemalige Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) erhielt auch in Warnemünde Ehrungen und Denkmäler. So wurden unter anderem die Promenade und die anliegende Heinrich-Heine-Straße nach ihm benannt. Eine weitere Würdigung erhielt Bismarck in Warnemünde in der Form eines Gedenksteines, der am 25. August 1907 auf der Promenade feierlich eingeweiht wurde. Verbunden mit verschiedenen Ehrerbietungen, Reden und Kranzniederlegungen, wurde der Gedenkstein festlich enthüllt. Das Denkmal fand seinen Standort mitten auf der belebten Promenade und war mit dem Schriftzug „Bismarck zum Gedächtnis“ verziertDurch den Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde dem Bismarck-Gedenkstein nach Kriegsende zunächst sein Schriftzug entfernt, bevor er 1968 endgültig von der Promenade verschwand. Versuche, den schweren Koloss an einen anderen Standort zu verlegen scheiterten und hatten die Sprengung des ehemaligen Denkmals zur Folge.
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Der Rat bezeichnete im Jahre '''1854''' den Hafenort Warnemünde als "eine zum Vorteile der Stadt Rostock, weil dieser untertänige, in Unterordnung gehaltene Kommüne". Erst '''1861''' wurde das Schiffahrtsverbot aufgehoben. Bis ein Bäcker in Warnemünde sein Handwerk ausüben durfte, wurde es '''1865'''. Und '''1866''' ließen die Rostocker Handwerksämter endlich zu, daß dort eine Mühle erbaut werden konnte und erstmalig ein Schlachter seinen Betrieb eröffnen durfte. Durch das '''Notgewerbegesetz des Norddeutschen Bundes''' von '''1867''' fielen dann die letzten Beschränkungen für Warnemünde. Damit war die jahrhundertelange Unterdrückung der Bevölkerung des Hafenortes beendet.
  
====Das Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges====
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====Erst mit der Reichseinigung 1871 fielen die Beschränkungen denen die Warnemünder unterlagen====
  
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Sie hatte dazu geführt, daß die Warnemünder auf manchen  Verdienst der möglich gewesen wäre, verzichten mußten, daß sie in manchen Dingen geradezu ausgebeutet wurden und zu Einkaufen in Rostock weite und nicht immer gefahrlose Fahrten zu unternehmen gezwungen waren. Die Kehrseite war, daß sich in den Warnemünder Familien eine vielseitige Handgeschicklichkeit entwickelte. Gerade weil manche Dinge des täglichen Gebrauchs am Orte nicht zu haben waren, fertigte man sie selbst an. Der Haß gegen die Rostocker machte sich noch lange bemerkbar. Er kam auch in der vielgebrauchten Redensart zum Ausdruck: "Schmiet´n Diewel in´n Strom! Lat´n driwen, is´n Rostocker!"
  
Datei:Kriegerdenkmal Warnemuende Einweihung 1927.jpg|Einweihung des Kriegerdenkmals 1927
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===Die Schwedenschanze und der schwedische Zoll===
Datei:Kriegerdenkmal Warnemuende Namen.jpg|Kriegerdenkmal Warnemünde: Blick auf die Namensliste
 
Datei:Kriegerdenkmal Warnemuende Abriss.JPG|Kriegerdenkmal Warnemünde: Abrissarbeiten
 
  
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;Der Warnemünder Zoll
  
[[Datei:Fundamentfund SVZ 23te Januar 2006.jpg|thumb|450px|links|Presseartikel über Fundamentfunde SVZ 23. Januar 2006]]
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:Durch den Vertrag vom 29. 11. 1632 zwischen Gustav Adolf und den mecklenburischen Herzögen Adolf Friedrich I. und Johann Albrecht II. nahm dieser Zoll seinen Anfang. Warnemünde wurde an die Schweden abgetreten und ihnen zugleich das Recht eingeräumt, hier von aus- und eingehenden Fahrzeugen eine Abgabe zu erheben, von der den Herzögen 1 Prozent als Lizentquote zugesichert wurde. Mit dem Prager Frieden, dem sich auch die mecklenburgischen Herzöge angeschlossen hatten, trat eine Wendung ein, indem die Schweden nun Mecklenburg als Feindesgebiet behandelten, und das Land für einige Jahre Tummelplatz der feindlichen Armeen wurde. Im Jahre 1638 kam es zum Kampf um die Warnemünder Schanze, und die Schweden sahen sich genötigt, diese Befestigung den Kaiserlichen zu überlassen. Bald aber wandte sch das Blatt. Die Kaiserlichen mußten Mecklenburg räumen, und der Kommandant von Warnemünde verließ heimlich auf einem dänischen Schiff die Schanze, nachdem er sie den Rostockern übergeben hatteDiese versuchten nun das Schanzwerk zu zerstören, wurden aber daran von den Schweden gehindert, die es von neuem eroberten und befestigten und darauf fortfuhren, den Zoll zu erheben. Dieser Zustand hat dann bis zum Westfälischen Freden und darüber hinaus bestanden, denn alle Versuche der Herzöge und der Rostocker, während der Friedensverhandlungen eine klare Bestimmung hierüber in die Friedensartikel hineinzubringen, waren vergeblich. So ist es dahin gekommen, daß noch bis ins 18 Jahrhundert hinein dieser Zoll erhoben werden konnte zum Schaden für Rostocker Handel und Schiffahrt.
[[Datei:Fundamentfund OZ 27te Januar 2006.jpg|thumb|450px|links|Presseartikel über Fundamentfunde SVZ 2006]]
 
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====Der Geinitz-Stein an der Stoltera====
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* [[Der schwedische Zoll in Warnemünde in den Jahren 1632-1654" Alexander Pries 1914]]
 
 
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Datei:Geinitz-Stein Warnemuende.JPG|Der Geinitz-Stein an der Stolteraa
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* [https://www.google.de/books/edition/Motiven_warumb_die_Cron_Schweden_den_War/w79YAAAAcAAJ?hl=de&gbpv=1&dq=zoll+warnem%C3%BCnde&printsec=frontcover Warum die Cron Schweden...]
  
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===Warnemünde während der Franzosenzeit===
  
=='''Traditionspflege, Kultur und Vereinsleben'''==
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====1809 - Schillsche Truppen in Warnemünde====
(in Bearbeitung)
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(NHG)
====Warnemünder Ümgang====
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:Im Stadtarchiv der Hansestadt findet sich ein umfangreiches Aktenstück aus der Franzosenzeit, also der Besetzung durch napoleonische Truppen zwischen 1806 und 1813.  
 
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:In diesem Dokumentenbestand ist auch der vom 29.Mai 1809 datierte ausführliche Bericht des Warnemünder Vogtes Lange enthalten.
====Die Klaashahns====
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:Er berichtet was sich am Rande des in der deutschen Geschichtsschreibung oft heroisch geschilderten Kriegszuge Ferdinand von Schills mit seinem Bataillon Husaren rund um den alten Strom zutrug:
 
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:„Dienstag d. 23. (Mai) gegen Mittag sprengten 4 Husaren vom von Schillschen Corps hinten an die Voigtey und fragten nach dem commandirenden Officier in Warnemünde.  
Im Jahre 1963 waren es acht junge Segler aus der Betriebssportgemeinschaft der Warnowwerft, die zusammen kamen, um die Abende gemeinsam mit dem Singen von Seemannsliedern und Shantys zu verbringen.  
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:Es trat der Herr Lieutenant v. Horn heraus, welcher sogleich befragt ward, ob er diesen Platz dem Schillschen Corps übergeben wolle ?“
Sie selbst fanden Gefallen daran und auch zufällige Zuhörer.
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:Der antwortete: „Der Platz sey allenthalben offen, und könne er denselben mit seinen Invaliden nicht verteidigen.“
 
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:Daraufhin wies man den 4 Husaren Quartiere bei Warnemünder Bürgern an.
Der erste Auftritt der Sänger fand am 7. Mai 1964 im Warnemünder Veteranenclub mit großem Erfolg statt. Erst danach beschloss man, eine Shantygruppe zu bilden und sich den Namen „De Klaashahns“ zu geben.  
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:Deren Pferde bezogen den Stall beim Bürger Grimm. Am darauf folgenden Mittag erschienen weitere 14 Mann unter dem Kommando eines Sergeanten, der erklärte, das er nun Besitz von Warnemünde nehme.
 
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:Leutnant von Horn entgegnete darauf, das er Befehl habe nicht von seinem Posten zu weichen.
Gründungsmitglieder der Shantygruppe waren:  
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:Der Sergeant erwiderte, dass er durchaus an seiner Seite weiter auf seinem Platz bleiben könne.
 
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:Vor dem Einmarsch der Husaren hatte der Leutnant Schildwachen vor allen in Warnemünde liegenden Schiffen postiert.
Edwin Lenz, Uwe Jahnke, Kurt Jahnke, Dietrich Zager, Siegfried May, Helmut May, Christian Rösler, Lutz Buchmann
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:Um einer Entwaffnung zuvor zu kommen ließ er bei ihnen nun heimlich alle Patronen einsammeln und so die Gewehre unbrauchbar zu machen.
 
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:Aber die Maßnahme half nichts. Die Husaren entwaffneten die Rostocker Wachen trotzdem.
====Die Warnemünder Trachtengruppe====
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:Am darauf folgenden Tag traf Graf von Moltke, ein Schillscher Stabsoffizier mit weiteren 14 Mann, teils Kavallerie, teils Infanterie hier ein.  
 
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:Auch für sie musste nun ein Quartier gefunden werden.  
====Der Leuchtturmverein====
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:Der veranlasste nun, das drei requirierte Kutter-Boote in die See vor die Hafeneinfahrt gelegt wurden.  
 
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:Fortan war auch den Fischern das Auslaufen verboten.  
====Der "Tidingsbringer" - Einst und jetzt ein Stück Warnemünde====
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:Ein Schillscher Bataillonsschreiber brachte schließlich aus Rostock an von Moltke die Order alle hier liegenden Schiffe zu begutachten und festzulegen.
 
+
:Am nächsten Tage belief sich die Zahl der so erlangten Schiffe auf 22.  
;"Tidingsbringer"
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:Nun erging an den hiesigen Lotsenkommandeur Weisung, bei Strafandrohung von 50 Hieben, dass er die Räumung der Wasserfahrzeuge zu organisieren habe.
 
+
:Anschließend sollen sodann auf drei der Schiffe Pferdeställe eingebaut werden.  
:Eine kleine Warnemünder Jolle rudert von schnellen kräftigen Schlägen getrieben die Warnow herauf.
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:Bald darauf rückt von Rostock der Schillsche Leutnant  von Hagen mit 12 Mann an, um nun mit Verspätung den Leutnant von Horn doch noch zu arretieren.  
:In dem Boot sitzt ein Mann mit seiner Frau. Schon von weitem wird es in Rostock als das des Tidingsbringers erkannt und spannungsvoll erwartet. Jetzt schießt es an das Bollwerk heran. Ein kleiner Mann springt ans Ufer, der Schweiß perlt ihm von der Stirn.
+
:Auch müssen die Rostocker Wachsoldaten jetzt den letzten Rest an Ausrüstung und Uniform abliefern.
:"Was gibts Neues, Jungmann, wer ist heute binnengekommen?"
+
:Der Lotsenkommandeur schien außerstande, den Einbau der Pferdeställe in die Schiffe zu organisieren.  
:Aber vergeblich sind alle Fragen. Der Tidingsbringer weiß genau, von wem er den klingenden Lohn für seine Neuigkeiten zu erwarten hat. Keine Sekunde darf verlorengehen, an niemand die Nachricht, die er bringt, vorzeitig verraten werden.
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:So sandte man kurzerhand ein Boot in den Breitling. Hier arbeitete gerade eine Reihe von Zimmerleuten an den Steinkisten der Molenbauwerke.  
:Atemlos eilt er durch das Fischertor und verschwindet in der Strandstraße. Zuerst klopft er an die Tür des Steuermanns Schütz.
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:Unter Androhung, sie im Wiedersetzungsfalle umgehend zu erschießen zwang man sie nun auf die Schiffe zwecks Einbau der Pferdeställe.
:"Gute Nachricht Frau Schütz, Kapitän Lembke ist mit der Anna Maria im Ansegeln vor Warnemünde.
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:Es mangelte jedoch an Material. Polier Stark musste nun angeben was gebraucht wurde.  
:Ihr Mann wrd heute abend noch in den Hafen kommen."
+
:Das erforderliche Holz brachte man in Warnemünde bald zusammen, aber es mangelte an Nägeln.  
:Diese dankt hocherfreut und lässt ein Silberstück in die Hand des Tidingsbringers gleiten.
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:Zwischenzeitlich setzte aus Rostock ein Strom an Waffen, Proviant und Husaren aus Rostock ein.
:Weiter führt ihn sein Weg jetzt zur Wohnung des Kapitäns Krahnstöver und von dort zu den anderen Schiffer- und Steuermannsfamilien, denen er gleichfalls die freudige Mitteilung  machen kann, dass günstiger Wind die Schiffe mit ihren Angehörigen auf Warnemünde zusteuern lässt.
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:Allein acht Wagen mit Gewehren, Piken und Munition waren in Rostock requiriert worden. Deren Verladungen scheiterten an dem fehlenden Umbau der Schiffe. Der Umbau wiederum an den noch nicht aus Rostock eingetroffenen Nägeln.  
:Der letzte Gang gilt den weiter im Innern der Stadt gelegenen Kontoren der Reeder. Hier nimmter sich schon etwas mehr Zeit zur ausführlichen Berichterstattung, denn er ist sicher, dass ihm nun keiner mehr mit der Meldung der neuesten Schiffsnachrichten zuvorkommen wird.
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:Als schließlich Schills Adjudant von Baersch in Warnemünde eintraf um die Einschiffung von Truppen auf den requirierten Schiffen  zu kommandieren, sprach der ein Machtwort und ließ jede verfügbare Hand dazu kommandieren, aus Umzäunungen, Steganlagen und Gebäuden alle sichtbaren Nägel herauszuziehen und für die Stallanlagen auf den Schiffen zu gewinnen.
:Bevor nach 1850 wegen des langen und beschwerlichen Landweges die Dampfer zum Hauptverkehrsmittel wurden und 1863 der Anschluss Warnemündes an das Telegrafennetz erfolgte, gab es zwei besoldete Tidingsbringer (auch Tidungenbringer) als Nachrichtenübermittler zwischen Rostock und seinem Vorhafen Warnemünde.
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:Es kam auch eine ansehnliche Menge zusammen, allein die Zimmerleute erklärten sie alle für unbrauchbar.  
:Über Bewegungen im Rostocker Schiffsverkehr, über Abgangszeiten, Bestimmungsort und mutmaßliche Rückkehr wussten diese genauso Bescheid, wie über Namen, Größe, Takelung und Kapitäne der Fahrzeuge, die sie mit dem Fernrohr durch Besonderheiten an Rumpf oder Takelage erkannten.
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:So wurde schließlich ein Kavallerist nach Groß Klein gesandt, um dort von einem Schmied  ausreichend Nägel zu holen. Zwischenzeitlich beklagten sich die Schiffseigentümer bei Baersch, wer ihnen den Verlust der Schiffe ersetze?
:(Auszug aus: Tidingsbringer - Ein Warnemünder Bäderjournal" Jahrgang 01 1996/1997 S.129)
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:Baersch sicherte zu, das Schill ihnen alles ersetze.  
 
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:Nach einem Tag trafen schließlich auch die Nägel ein und die Arbeit an den Pferdeställen begann.
;Im Jahre 1995 trafen sich Mitglieder des Leuchtturmvereins Warnemünde e.V. mit den beiden Verlegern Dr. Mathias Redieck und Achim Schade um einen neuen Tidingsbringer aus der Taufe zu heben, diesmal nicht vordergründig mit dem Ziel den Seemannsfamilien und Schiffsreedern Ankünfte oder Abreisen von Schiffen und ihren Besatzungen zu vermelden, sondern um alte und neue Nachrichten aus Warnemünde weit ins Land zu übermitteln.
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:Nun erging an den Vogt Lange die Weisung alle in den Warnemünder Häusern verfügbaren Töpfe und Pfannen zu requirieren und für die Truppen auf die Schiffe zu bringen, was bei den Bewohnern zu großem Wehklagen Anlaß bot. Man schickte auch Requirierungstrupps in die Dörfer der Umgebung um Futter und Lebensmittel zu beschlagnahmen.  
:Damals ahnten sie nicht, das dieses, jährlich zwischen zwei Buchdeckeln randvoll mit spannenden "Tidings" ''(Nachrichten)'' gefüllte, Medium in den nun folgenden zweieinhalb Jahrzehnten, seine Nachrichten hinaus bis nach Japan, Australien, Afrika und Amerika tragen wird. Selbst nach 26 Jahren halten noch immer viele Autoren Geschichte und Geschichten um Warnemünde und seine Menschen fest, bis eines Tages, warscheinlich wieder abgelöst durch neue Medien, auch wieder eine neue Form der Nachrichtenübermittlung wachsen läßt.
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:Inzwischen begann die Einschiffung der Husaren und ihrer Pferde.
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:Gegen Abend erreichte den Kommandeur von Baersch die Meldung, das einige Husaren der Witwe Heberer ihren Wein mit Gewalt aus dem Keller geholt hatten. Der Kommandeur eilte sogleich mit einem weiteren Offizier  dorthin um die Marodeure zu verhaften.  
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:Einer von ihnen widersetzte sich und ward von von Baersch noch am Ort exekutiert und vor dem Haus verscharrt.
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:Kurz darauf  erklärt von Baersch dem Vogt, dass er dessen Dienstmädchen Lene als Köchin mit auf sein Schiff nehmen wolle.  
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:Die entzog sich dem aber sogleich durch Flucht und versteckte sich zunächst im Pfarrhaus.
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:Die Anzahl der höheren Offiziere, die in der Vogtei Quartier bezogen hatten und sich zwangsweise am Tisch des Vogtes Lange beköstigen ließen stieg unablässig.  
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:Inzwischen begann man bereits einzelne Schiffe auf die Reede auszuschiffen.  
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:Das zwei der erfahrenen heimischen Schiffer nacheinander die Segler auf eine Untiefe von Einheimischen „Lichtbogen“ genannt, auflaufen ließen, war sicher nicht deren Unerfahrenheit zuzuschreiben. Viel Zeit kostete nun deren Bergung um auch für die anderen Segler die Hafenzufahrt passierbar zu machen.
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:Am 28. Mai morgens hatten holländische Truppen Warnemünde von Westen her erreicht und versuchten nun durch Beschuß die gegnerischen Schillschen Truppen am Auslaufen zu hindern.
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:15 Schiffe lagen bereits auf Reede. Das sechzehnte, geführt vom Schiffer Maas aus Rostock segelte eine viertel Stunde lang unter starkem Beschuß aus der Hafenausfahrt.  
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:Den Holländern gelang es nicht im weichen Dünensand die Kanonen richtig auszurichten, so dass sie immer wieder nur die Segel des Schiffes trafen.
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:Zwei weitere Schiffe mit Husaren an Bord lagen noch in Warnemünde.
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:Da ihnen die Ausfahrt offensichtlich nicht mehr gelingen würde, flüchteten die Schillschen an Land über den Strom und die Hohe Düne in die Rostocker Heide.  
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:22 Der Husaren gerieten jedoch bei der anschließenden Verfolgungsjagd noch in Gefangenschaft der Holländer.
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:Ein Teil der holländischen Truppen quartierte sich nun in den Warnemünder Häusern ein und ließ sogleich erneut Lebensmittel requirieren.
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:Einen Tag später ließen sie sich jedoch zur Hohen Düne übersetzen um die Schillschen Truppen weiter in Richtung Stralsund zu verfolgen.
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:Am darauf folgenden Tage war Warnemünde wieder militärfrei.
  
* [[Der "Tidingsbringer" - Warnemünder Geschichte(n) in mehr als 20 Bänden]]
 
* [["Tidingsbringer - Register der Band-Inhalte]] von Band 1- Band 25
 
  
=='''Das Schulwesen in Warnemünde'''==
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[[Kategorie:Franzosenzeit]]
  
===Die Fritz Reuter-Schule===
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====1810 - Im Frühsommer des Jahres war die Franzosenherrschaft an der Ostseeküste so schwach, daß die Engländer kleinere Landungen wagten====
  
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:Am 3.Juni war ein nach Russland bestimmtes, amerikanisches Schiff von einem in Warnemünde stationierten französischen Kaper aufgebracht worden.
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:Als Reaktion landete eine englische Marine-Einheit, eroberte Kaperschiff '''und''' Beuteschiff. Sie entführten sodann beide aus dem Hafen. Die schwache mecklenburgische Wachmannschaft hatte sofort nach der Landung die Flucht ergriffen.
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[[Datei:Warnemünde Redoute 1912.jpg|thumb|300px|rechts|Warnemünde Redoute 1912)]]
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:Dieses Ereignis veranlasste den französischen Marschall Eckmühl dazu, umgehend stärkere, ausschließlich französische Truppen in Warnemünde zu stationieren.
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:Damit einher ging sein Befehl an die Stadt Rostock, unverzüglich den Bau verschiedener Befestigungsanlagen in Warnemünde abzusichern und zu finanzieren.
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:Um die Befestigungsanlagen mit einer Redoute als Kern in Warnemünde in kurzer Zeit herzustellen, hatte die Stadt Erdarbeiter, Zimmerleute und andere Handwerker aller Art, sowie sämtliches Bauholz aus der Rostocker Heide zu stellen.
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:Die Bürgerschaft war zunächst unentschlossen.
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:Am 7. September gibt das erste Quartier in der Beschluß-Findung dazu folgende Stellungnahme ab. „...ein außerordentlicher Holzhieb scheitert bereits daran, das nichts mehr zu entscheiden ist, außer, wie er praktisch ausgeübt werden kann. Besser ist, noch einmal den Forstinspektor Becker zu befragen und ihn ein Konzept fertigen zu lassen. ...“
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:Das zweite Quartier hat darauf nur noch zu erwidern, daß man den Holzeinschlag vorrangig in den Rövershäger Waldungen ausführen solle, da aus den damals ebenfalls im Rostocker Besitz befindlichen Willershäger Waldungen die Anfuhrkosten zu hoch seien.
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:Die Entscheidung war somit gefallen und der Forstinspektor erhielt freie Hand.
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:Noch in derselben Woche begannen alle seine Waldarbeiter in den Trassen der abgesteckten, zukünftigen Waldschneisen, das gesamte für den Warnemünder Redouten-Bau benötigte Holz einzuschlagen und damit es sich auch leicht transportieren ließ, gleich einen guten Untergrund für die Fuhrwege herzurichten.
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:So entstanden nach einander die Meiershausstellenschneise von Wiethagen nach Meiershausstelle, die Trasse der heutigen Bäderstraße, als Forstweg, von Hinrichshagen nach Torfbrücke, sowie die Schneise vom Mönkortsbaum nach den Wiesen und Schnatermann (die heutige Bauernwiesenschneise).
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:Der unfertige Landweg von Hinrichshagen nach Markgrafenheide bekam nun als Transportweg zur Warnemünder Baustelle eine besondere Wichtigkeit und konnte 11 Jahre nach seinem Baubeginn, dem ursprünglichen Plan entsprechend, fertiggestellt werden und Beispiel gebend solide ausgeführt werden.
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:Nach Abschluß der Bauarbeiten war selbst das bis dahin permanent opponierene zweite Quartier nunmehr von der Sinnhaftigkeit des entstandenen Wegenetzes überzeugt und machte der Forstverwaltung sogar Vorwürfe, warum man damit nicht schon eher begonnen habe.
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:Von 1791 bis 1811 hatten sie dieses Projekt stets verhindert
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:Der Bau der Warnemünder Redoute zog sich bis Februar 1812 hin.
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:Nur vierzehn Monate später, am Ende der Franzosenzeit, beschlossen die Hundertmänner am 12. April 1813 bereits den Abriß der Redoute.
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:Da sich die Umsetzung des Abrisses aber laufend verzögerte, landeten schließlich am  26. August rund 100 Engländer, schickten die Bürgerwache der Warnemünder nachhause  und „demolierten“ die Redoute. Am folgenden Tage beendeten sie ihr Zerstörungswerk endgültig und sprengten die gesamte Anlage.
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:Zwei Wochen darauf besichtigte die Stadtverwaltung die Trümmerstätte und befand: „..daß die Redoute sich nicht mehr ähnlich war.“ 
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:Beckers Waldschneisen dagegen haben bis in unsere Tage Bestand.
  
[[Datei:Warnemünde Mühle.jpg|thumb|200px|rechts|Die Warnemünder Mühle]]
 
  
=='''Handwerk in Warnemünde'''==
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[[Kategorie:Franzosenzeit]]
  
===Die Mühle===
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===Warnemünde während des ersten Weltkrieges 1914-1918===
  
='''Vom Fischer-, Lotsen- und Hafenort zum Ostseebad'''=
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====Die Bahnberaubungen in Warnemünde====
[[Datei:Warnemünde Werbung.JPG|thumb|200px|rechts|Werbung für das Ostseebad 1936]]
 
=='''Warnemünde als Ostseebad'''==
 
  
====Über die Anfänge des Badewesens in Warnemünde====
+
===Warnemünde in der Zeit des dritten Reiches und des zweiten Weltkrieges===
(NHG)
 
Im Sommer des Jahres 1885 führt der Weg rund 5000 Erholung suchende „Berliners“, also Badegäste nach Warnemünde. Das Badewesen hatte in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Veränderung und Entwicklung des Küstenortes zur Folge gehabt.
 
;Einige Meilensteine bis dahin seien hier genannt:
 
  
:1828  Hinter der Ostmole wird ein Damenbad mit zwei Zellen geschaffen
+
====Das Kriegsende In Warnemünde am 1. Mai 1945====
  
:1834 Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten
 
  
:1835 Bau eines Herrenbades (auf der Höhe des 1853 erbauten Hotels Hübner) und eines Damenbades (auf der Höhe des heutigen Kurhauses) mit Zellen für jeweils 20 Personen
+
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:1866 Verlegung des Herrenbades nach Westen (auf die Höhe des heutigen Hotels Neptun)
+
==Der Hafen mit Leuchtfeuern und Molen==
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===Die erste Leuchte auf der Hohen Düne ab 1323 bis warscheinlich 1487===
  
:1872 Zerstörung aller Bäder bei der Novemberflut
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===Der Warnemünder Leuchtturm in  "die Wahrhaftige Abcontrafactur der hochloblichen und weitberuhmten alten See- und Hensestadt Rostock" von 1578 bis 1586 ===
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===Bevor der Leuchtturm kam===
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(Wilfried Steinmüller) (WG)
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[[Datei:Wmde Planung Leuchtturm Freim Abendbl Januar 1832.jpg|thumb|600px|rechts|Eine Zeitungsmeldung im "Freimüthigen Abendblatt" Januar 1832]]
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;Offensichtlich war ursprünglich ein hölzerner Bau geplant.
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<br clear="all">
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[[Datei:Warnemünde die Leuchte um 1870.jpg|thumb|600px|rechts|Die Leuchte, der 1836 erbaute Vorgänger unseres heutigen Leuchtturms, links daneben der Signalmast]]
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===Der Leuchtturm, das Wahrzeichen von Warnemünde===
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[[Datei:Warnemuende Leuchtturm im Bau.jpg|thumb|250px|rechts|Der Leuchtturm im Bau 1897/98]]
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[[Datei:Leuchtturm Warnemuende vor 1905.JPG|thumb|250px|rechts|Der Leuchtturm vor 1905]]
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:Im Jahre 1898 wurde der Warnemünder Leuchtturm, heute wohl wichtigstes Wahrzeichen des Ostseebades seiner Bestimmung übergeben. Versucht man die Wurzeln seiner Entstehung zu ergründen,  entdeckt man in alten Quellen bald, daß die Überlegungen zur Errichtung eines solchen Bauwerkes schon viel weiter zurückliegen.
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:Auch in den Zeitungen des 19.Jahrhunderts wiederspiegelt sich dieses Thema.
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:So weiß das "Freimütige Abendblatt" in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts dazu folgendes zu berichten:
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:"Hinsichtlich der jüngst von hier gemeldeten Absicht, ein Feuersignal im Warnemünder Seehafen anzulegen, ist es allgemein zu bedauern, daß man weit davon entfernt scheint, die Ideen zum Grunde zu legen, die der verstorbene sehr unterrichtete und hellsehende Schiffskapitän Eichmann, ehemaliger Lehrer der Nautik hieselbst, in einer höchsten Ortes vor etwa 6 Jahren von ihm über die Frage an welchem Punkte der mecklenburgischen Seeküste es am vorteilhaftesten wäre einen ordentlichen Leuchtturm zu errichten, erforderten und eingereichten, überaus wohlgearbeiteten Denkschrift, über die, seiner Meinung nach, in Warnemünde allein am allernützlichsten und unentbehrlichsten zu verfügende Errichtung eines solchen Leuchtturms entwickelt hat. Der Referent hat dies Memoire damals gelesen, und erinnert sich noch mit Vergnügen der lichtvollen mündlichen Erläuterungen des einsichtsvollen Verfassers, so wie der Wärme, mit der er den seit einigen Jahren neugebaueten und mit englischen Leuchtinstrumenten versehenen Leuchtturm zu Cuxhafen als das vortreffliche Modell pries, dem man in Warnemünde zu folgen hätte. Aber freilich steht die hohe Nützlichkeit, ja unentbehrliche Nothwendigkeit einer solchen Anstalt, so wie ihre dem Muster nacheifernde Vortrefflichkeit, die der Referent vor fünf Jahren stundenlang zu untersuchen und zu bewundern Gelegenheit hatte, auch im Verhältnis zu den sehr erheblichen Kosten, die die Nachahmung zu Warnemünde erfordern würde; Kosten zu denen, wenn dieser Gedanke je ins Leben träte, Fürst und Land, aus den entscheidenden Gründen wahren Gemeinwohls, auf die Hälfte oder doch ein Drittel beisteuern müßten und könnten.
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:Rostock den 30.Januar 1832"
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:Immer wieder bieten die so "hellseherischen" Gedanken jenes Kapitäns  Eichmann Stoff zur Diskussion über die längst fällige Errichtung eines Leuchtturmes und man kann ihn wohl getrost als geistigen Vater eines solchen Bauwerkes bezeichnen. Auch sonst bietet sein Wirken in Warnemünde noch reichliche Betätigungsfeld für die Warnemünder Geschichtsforscher.
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:Der Anstoß war gegeben, aber bis zur Realisierung verging noch viel Zeit und das Thema bot im Freimütigen Abendblatt auch weiterhin reichlich Lesestoff, wie hier zum Beispiel drei Jahre darauf:
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:"Was die schon vor mehreren Jahren beantragte Anlegung eines Leuchtturmes am Eingange des Warnemünder Hafens betrifft, so scheint diese Angelegenheit, obgleich sie, wie man erfährt, sowohl von den Seiten des Handels- als des Schifferstandes als sehr dringend empfohlen und von demselben auch bereits verschiedene annehmliche Offerten gemacht sein sollen, doch ganz in den Hintergrund gestellt zu werden, und vielleicht nur aus dem einzigen Grunde, weil die Rostocker Schiffahrt seit Jahrhunderten schon ohne Leuchtturm bestanden hat. Wohin aber sollen solche Grundsätze führen ? Man überzeuge sich doch endlich von der Nützlichkeit, ja von den Notwendigkeit dieser Einrichtung! Eben wegen des Mangels derselben scheiterte noch jüngst wiederum ein Schiff; denn das Ansegeln an die mecklenburgische Küste bei irgend trüber Witterung, besonders bei starkem Sturm und Seegange ist bekanntlich sehr gefährlich. Unsere Baubehörde wird deshalb wenn sie sich auch in dieser Hinsicht des Raths sachkundiger Männer bedient, gewiß keinen Anstand nehmen, auch diesem Gegenstande seine Erledigung zu verschaffen, zumal da bei den vorseienden Hafenbauten gewiß der Bau eines solchen Leuchtthurmes auf eine zweckmäßige und vieleicht minder kostspielige Art als sonst zur Ausführung gebracht werden kann.
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:Rostock den 29.December 1835"
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:Im Folgejahr schließlich scheint die Sache in Gang zu kommen denn in der Augustausgabe steht zu lesen: :"Bei der am 16.des Monats stattgefundenen Grundsteinlegung zu dem auf der Düne Warnemünde´s zu erbauenden Leuchtthurm war leider der Mehrzahl der hier Anwesenden Fremden der zu dieser feierlichen Handlung angesetzte Zeitpunkt fremd geblieben, weshalb nur ein kleiner Teil derselben auf der bezeichneten Anhöhe sich versammelt hatte. Befremden mußte es wohl allgemein, daß von der obersten städtischen Behörde nichts geschehen war um diesem Actus auch in seiner äußerlichen Form eine festliche Bedeutung zu geben, das auch nicht eines ihrer Mitglieder gekommen war, um die Theilnahme an einem Werke an den Tag zu legen, welches dem Vaterlande zur Ehre und so vielen zur Rettung und zum Heile gegründet werden sollte. Freuen müssen wir uns aber andererseits, daß dennoch diese Handlung nicht ohne eine gewisse Solenität ''(Feierlichkeit)'' vollzogen wurde. Es hatte nämlich eine Dame aus Rostock (C.v.W.) diesen Gegenstand in einem Gedichte besungen, welches auf allgemeines Begehren ein gerade anwesender, sehr beliebter Redner, Herr Candidat Bartsch aus Rostock, nachdem er einige, dem Gegenstande angemessene Worte vorausgeschickt, auf eine dem Inhalte des Gedichtes vollkommen entsprechende Weise recitierte. Nachdem hierauf von dem Herrn Administranten des Baues ein Toast unter dem Klange der Gläser ausgebracht worden, wurde diese eben so einfache als ansprechende Feier beendigt. Wie es heißt, erreicht der Bau, unter der Leitung des Stadtbaumeisters Herrn Schwedtler, noch vor dem Winter seine Vollendung.
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:Warnemünde d. 19.August1836"
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:Leider nennt uns die Zeitung jener Tage den Verfasser der Zeilen nicht.
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====1898 der Bau des Warnemünder Leuchtturms====
  
:1873 Wiederaufbau beider Bäder an den vorherigen Standorten
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:Bei Nebel mussten Sondermaßnahmen durchgeführt werden (Hornsignale, Glocke, Nebelkanone). Die Entwicklung der Rostocker Segelschiffflotte zur größten im Ostseeraum mit 372 Schiffen im Jahre 1878 machte einen weiteren Ausbau der Hafeneinrichtungen zwingend notwendig. So wurde bereits im Jahre 1862 dem Rat der Stadt Rostock ein Entwurf vorgelegt zum Umbau der Hafenleuchte in Warnemünde zu einem vollständigen Leuchtturm mit prismatischem Laternenhaus. Aber erst im Jahre 1897/98 kam es dann zum Bau des Leuchtturms in seiner jetzigen Form. Davor waren durch Streitigkeiten über die Notwendigkeit und die Finanzierung des Leuchtturms mehr als 30 Jahre ins Land gegangen. Erbaut wurde der Turm unter der Leitung des Rostocker Hafenbaumeisters Karl Friedrich Kerner.
  
Der Badetourismus ist zum bedeutenden Wirtschaftszweig Warnemündes geworden, als der hier ansässige Kaufmann A. Bruger mit seinem Pressebeitrag „Badeplauderei“ im „Anzeiger für die Ostseebäder Warnemünde, Heiligendamm, Groß-Müritz, Wustrow“ am 6.Juli 1885 für Aufregung und lebhafte Diskussion im Ort sorgt. Übrigens weisen die Diskussionsinhalte bemerkenswerte Parallelen zu unseren Tagen auf und eine unterhaltsame Beschreibung des Lokalcolorits jener Tage in Warnemünde ist es in jedem Falle.
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[[Datei:Wmde Leuchtturm mit Signalmast 1904.jpg|thumb|600px|links|Der neue Leuchtturm und links daneben der Wetteranzeiger-Signalmast 1904]]
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[[Datei:Wmde1904 Handskizze Ludwig Krause Bedeutung der Signale am Mast.jpg|thumb|450px|rechts|Handskizze von Ludwig Krause über die Bedeutung der Signale am Mast neben der Leuchte 1904]]
  
Er schreibt:
+
<br clear="all">
;„Das Seebad Warnemünde, dessen Besuch von Jahr zu Jahr mehr zunimmt, gehört jetzt schon, und mit Recht, zu den besuchtesten Ostseebädern. In der That findet man selbst in den viel genannten und fashionabelsten Ostseebädern Misdroy, Häringsdorf und Colberg nicht eine solche Anzahl hübsch und anmuthig gelegener und mit so vielem Comfort eingerichteter Privatwohnungen wie in Warnemünde, und gar die großen Hotels dieses Badeortes können nicht nur wegen ihrer schönen Lage in unmittelbarer Nähe der See, sondern auch wegen ihrer vortrefflichen Einrichtung und Leitung, den gelobtesten Hotels in den sogenannten großen Bädern an die Seite gestellt werden. …“
+
:Das Feuer wurde zunächst mit Petroleum betrieben, das aus dem Petroleumkeller, in dem
:Bruger stellt Vergleiche mit den in damaliger Zeit etabliertesten Ostseebädern und ihren Angeboten an und kommt zu dem Schluß:
+
4 Petroleumbottiche untergebracht waren, heraufgepumpt werden musste. Im Jahre 1917 wurde das Licht auf Gas umgestellt. Um 1927 wurde der Leuchtturm auf elektrisches Licht umgestellt. Die Lampentypen wurden ständig dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Heute wird der Turm mit einer 250W/230V HQL-Lampe betrieben.
:„Nur an Einem fehlt es in Warnemünde, und dieser Mangel macht sich von Jahr zu Jahr mehr fühlbar, das ist eine Badedirection, welche die Aufgabe hat, dem Fremden in Bezug auf die Wohnungen Auskunft zu geben und für das Amusement der Badegäste zu sorgen. Seitens der Stadtverwaltung, welcher zugleich auch die Verwaltung  des Fleckens Warnemünde unterstellt ist, geschieht sehr wenig für die Hebung des Bades als solches  und gar nichts für die Annehmlichkeit und Bequemlichkeit der Gäste. Insbesondere könnte man füglich die Anforderung stellen, daß in einem so frequenten Bade die Badeeinrichtungen besser wären. …“ 
+
Das Linsensystem wurde von der Firma Picht & Co. Rathenow geliefert und eingebaut und tut noch heute in unveränderter Form seine Dienste.
:Seine im Beitrag folgenden Beschreibungen über den praktischen Ablauf des Badelebens und den damit verbundenen Dienstleistungen jener Zeit lassen uns heute an  freies Baden gewöhnte Strandbesucher schmunzeln:
+
 
:„Die Zellen im Damenbade, deren Anzahl in der Hauptsaison nicht im Entferntesten dem Bedürfniß entspricht, sind zum größten Theil völlig dunkel und besitzen mit Ausnahme der wenigen gemauerten, anstatt des Fensters nur eine etwa 1 Fuß (28 cm) große Öffnung in der Rückwand, welche, wie in den Hühnerställen (Legeställen) auf dem Lande mit einem hölzernen Schieber geschlossen wird.
+
*[[Auszug aus: "Verschwunden - Vergessen - Bewahrt, Denkmale der Rostocker Technikgeschichte" Hans-Joachim Luttermann]] Verlag Redieck und Schade 1995 
:Will der Badegast sich nun nicht im Finstern anziehen, was immerhin seine Schwierigkeiten hat, so muß er jenen Schieber öffnen und erhält nun durch diese Öffnung und das gegenüber in gleicher Höhe befindliche Loch in der Thür, dessen einstiger Zweck nicht erfindlich ist, die intensivste Zugluft, die man sich wünschen kann.
+
*[["Leuchtturm Warnemünde" Hans Joachim Luttermann]] Verlag Redieck und Schade 2013
:Die Kleider, welche man an der weißgetünchten Wand der Zelle aufzuhängen hat, zieht man mit Kalk beschmutzt wieder an. :Handgroße Spiegel sind allerdings in den Zellen vorhanden, sie hängen aber entweder zu hoch oder zu niedrig, wenn man von „hängen“ überhaupt  sprechen kann, da sie fest genagelt sind.  
+
<br clear="all">
:Im Uebrigen  ist das Glas völlig fleckig und blind, und zeigt dem Hineinschauenden entweder nichts oder ein völlig verzerrtes Antlitz.  
+
 
:Eine Wanne zum Abspülen der Füße ist nicht vorhanden, und doch wäre diese um so mehr am Platz, als der auf der Brücke und auf den ins Wasser führenden Treppen befindliche Leinwandläufer stets beschmutzt mit dickem grünem Schlamm. …“
+
====1968 Die Symbiose von Teepott und Leuchtturm als Warnemünder Wahrzeichen====
:Auch an dem betreuenden Personal der beiden Bäder hat der Kaufmann mancherlei zu kritisieren:
+
[[Datei:Wmde Werbung 1936.jpg |thumb|250px|rechts|Warnemünde mit Leuchtturm und Teepavillon 1936]]
:„Die Bedienung der Badenden ist ebenso mangelhaft wie die Einrichtung der Zellen.
+
;1926 Der runde "alte" Teepavillon mit Terrassen und Kuppeldächern entsteht
:Allerdings umdrängen im Herren- wie im Damenbade eine Menge Menschen den neu hinzugekommenen Badegast und bieten ihre Dienste an.  
+
:neben dem Warnemünder Leuchtturm in unmittelbarer Nachbarschaft, den der Volksmund schon bald nach seiner Eröffnung "Teepott" nannte.  
:Es beschränken sich aber die Dienstleistungen in der Regel ausschließlich auf das Trocknen und Aufbewahren der Badewäsche. :Das sorgfältigste der Gesundheit und dem Wohlbefinden so notwendige Frottieren der Haut unterbleibt entweder ganz oder es wird von dem Badediener (respective der Badedienerin ) gewissermaßen im Vorübergehen auf dem Badesteg vorgenommen.  
+
:Er brannte 1945 ab.
:Die Bedienenden haben in der Regel so vielen Badegästen ihre Dienste verdingt, daß es für sie eine Unmöglichkeit ist, jeden Einzelnen in die Zelle zu begleiten und ihm  dort beim Ankleiden behilflich zu sein.
+
<br clear="all">
:Dies und noch vieles Andere, sind Übelstände, welche jeder Badegast unangenehm empfindet. …“ 
+
;Der Architekt Ulrich Müther und der Hyparschalenbau
:Alle Kritik an der Situation im „Baderegiment“ von Warnemünde führt Bremer schließlich zu der Forderung:
+
;noch fortsetzen
:„Von Seiten der Stadt müßte in Bezug auf die Einrichtung der Zellen, der Bedienung der Badegäste etc. , ein festes Reglement aufgestellt werden, dessen Innehaltung zu überwachen  und zu controllieren Sache des Bade-Direktors wäre, der in jedem größeren Seebade für die Sommermonate angestellt ist, und dessen Abwesenheit sich in Warnemünde, auch in Bezug auf das Miethen der Wohnungen, das Arrangement der Vergnügungen etc. von Jahr zu Jahr mehr fühlbar macht.“                                                    :Schon wenige Tage darauf reagiert der Hotelbesitzer C. Hübner, gleichzeitiger Betreiber von Damen- und Herrenbad mit unverhohlener Wut:
+
[[Datei:Wmde Teepott 1979 OKR.jpg|400px|thumb|rechts|Inneres des Teepotts 1979]]
:„Wenn ich beipflichte, daß wenn in unserem Orte für die Dauer der Saison eine Badedirektion existirte, es in vielen Dingen besser stehen würde wie zur Zeit, so ist es doch sehr zu bedauern, daß eine Einrichtung, die nicht besser, einfacher und reinlicher sein kann, wie unsere Badeanstalt, einer Kritik unterworfen wird.
+
;1967/68 Anlässlich des 750. Geburtstages von Rostock lässt die Stadt den Teepott als Hyparschalen-Bau errichten.
:Was den Punkt anbetrifft, daß eine Badedirektion fehle, um Fremden betreffend Auskunft zu geben, so findet auch jetzt jedes an die nicht existierende Badedirektion gerichtete Schreiben sofortige Beantwortung und wird ihm gerne Rath ertheilt.“                                                                                                                                                    :Es hatte sich in der Vergangenheit eingebürgert, daß der Postbote Briefschaften, die an die Badedirektion adressiert waren zur Auskunft und Bearbeitung an das Hotel Hübner, eben das größte Haus am Platze gab, wo sie dann bearbeitet wurden.
+
: Eine Architektengruppe des Wohnungsbaukombinates Rostock um Stadtplaner Erich Kaufmann entwickelte das Gebäude des "Teepotts".
:Waren im eigenen Haus keine Unterkünfte frei hatte, leitete man sie dann an die anderen Hoteliers des Ortes weiter.
+
:Die statische Konstruktion eines Hyparschalenbaus erstellte dazu der Konstrukteur Ulrich Müther aus Binz. Die Dachkonstruktion besteht aus einer Membranschale, die Last der 1000 m2 umfassenden Dachfläche ruht auf nur drei Auflagenpunkten. Die Dachschale hat eine Dicke von 7cm.
:Was verständlicherweise deren Unmut weckte.
+
:Die künstlerische Gestaltung führten Achim Kühn, Inge Jastram und Felix Büttner aus
:Hübner führt weiter aus:
+
<br clear="all">
:„…daß Amusements bis jetzt ohne eine Badedirektion stattfanden, so z.B. die Stromfahrten, welche doch nur von Privatpersonen (auf Hübners Rechnung) angeregt wurden und in jeder Weise rege Beteiligung fand.“                                                                                                                              :„Was nun die Einrichtung unserer Badeanstalten betrifft, so fehlt es in denselben durchaus nicht an Luft und Licht, denn jedem , der sich in denselben seiner Kleider entledigen respective sich ankleiden will, ist es gestattet, die Thüre der Zelle offen zu stellen, so oft er entweder des Lichtes oder der Luft entbehrt, doch thun wohl solche, die sich vor einem Luftzuge scheuen besser, wenn sie im Hause bleiben und ein warmes Bad von 30 bis 40 Grad nehmen. …“
+
 
:Was die angebotenen Dienstleistungen angeht bemerkt Hübner:
+
;Der Teepott seit der Wiedervereinigung
:„…Zum Abtrocknen und Frottiren der Badenden befinden sich in der Badeanstalt 2 kräftige junge Männer, auf jeder Seite einer, die gewiß ihrer Aufgabe gewachsen sind und willig tun, was von ihnen der Badende verlangt.
+
 
:Als Resümé schließt der Hotelier an:
+
;1991
:„Fragen wir uns nun zum Schlusse, zu welchem Preise ist ein Bad in Warnemünde, und zu welchem Preise ist ein Bad in Häringsdorf oder Colberg zu haben:
+
:Der Teepott wird geschlossen, geht in Privateigentum über und steht 10 Jahre leer.  
:...ein Bad kostet in Warnemünde 20 Pf., in Colberg 40 Pf. Und in Häringsdorf sogar 75 Pf., so gelangen wir zu der Einsicht, daß Warnemünde bei solchen niedrigen Preisen stolz darauf sein kann, eine solche Badeanstalt zu besitzen, und gewiß in dieser Hinsicht den anderen Seebädern ebenbürtig dasteht.“                               
+
:Ein geplanter Abriss wird jedoch verhindert.
:Auch Kaufmann Bruger fühlt sich nun noch zu einer Erwiderung bemüßigt:
+
 
:„Freilich geht es auch ohne Badedirektion, wie  Herr „C.H.“ zu beweisen sich bemüht.
+
;2001/02
:Es kommt hier wie überall im Leben nur auf die Ansprüche, die man erhebt, und auf den Platz den man einnehmen und behaupten will.  
+
:Die Übernahme durch Rostocker Gastronomieunternehmer und einem Bauunternehmer erfolgt.
:Warnemünde gehört zu den besuchtesten Ostseebädern, es stellt sich mit Recht „Häringsdorf und Colberg“ gleich, da darf es auch bezüglich  seiner Badeeinrichtungen nicht so weit hinter den genannten Bädern zurückstehen, wie dies doch in Wahrheit der Fall ist.  
+
:Es folgt die Entkernung und der Umbau
:Wem die Bade-Einrichtungen als die „besten“ erscheinen und er sogar „stolz“ darauf ist, dem zeugt dies von einer nachahmungswürdigen Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, welche leider das die Bäder besuchende, größtentheils wohlhabende Publikum nicht zu besitzen pflegt.  
 
:Wem es nichts ausmacht bei offener Zellenthür vor zahllosen Zuschauern aus- und anzukleiden, wem die fleckigen blinden Spiegel genügen, wem es nicht unangenehm ist, die mit Sand und Schlamm beschmutzten Füße ohne vorherige Reinigung in dem Badelaken abzutrocknen, wer endlich die Bedienung bei dem Verlassen des Bades nicht entbehrt, der könnte sich füglich auch ganz ohne Zelle behelfen und hätte dabei die Freude, an jedem Bade 20 Pf. Zu sparen.  
 
:Die Badegäste, vorzugsweise die Damen, sind indessen leider so verwöhnt, daß sie es vorziehen sich bei geschlossener Tür und nicht im Finstern anzuziehen. …und sie haben sogar das Bedürfnis in ihrer Zelle von einer Dienerin abgerieben zu werden. … es ist mir unverständlich, weshalb man solche Mängel nicht rügen soll, weil die Badeanstalt sich in den Händen einer Privatperson befindet.
 
:Die letztere würde jedenfalls in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie hier gründliche Abhülfe schafft.  
 
:… Wenn de Besitzer der Badeanstalt, an welcher er die genannten Verbesserungen vorgenommen hat, dagegen einen etwas höheren Preis für die Bäder verlangt, so wird das Publikum dies nur billig finden.  
 
:Wer sich den Luxus einer Badereise gestatten und für eine Wohnung täglich 5 – 12 Mark Miethe zahlen kann, dem wird es wahrlich auf die 20 Pf. nicht ankommen, um welche er vielleicht das tägliche Bad theurer bezahlen muß und Warnemünde wird durch Verbesserung seiner Badeeinrichtungen wesentlich gewinnen.“ 
 
:Es läßt sich heute nicht mehr aufklären, ob dieser öffentlich ausgetragene Disput mit dazu beigetragen hat, daß drei Jahre darauf auf Initiative und unter Leitung des Rostocker Bürgermeisters Dr. Paschen im Jahre 1888 für Warnemünde eine amtliche Badeverwaltung eingerichtet wurde.
 
:Ein Denkanstoß dazu war es gewiß.
 
  
====Das Kurhaus von Gustav Berringer====
+
;2015
 +
:Das Unternehmen Scanhaus Marlow kauft den Teepott
  
====Das Hotel Neptun====
+
;2018
 +
:Verleihung des Titels "Historisches Wahrzeichen der deutschen Ingenieur-Baukunst" wird dem Teepott zuerkannt.
  
====Warnemünde, die Nr.1 unter den deutschen Kreuzfahrthäfen====
+
===Die Molen und Seezeichen===
 +
;Forstinspektor Becker beschreibt den Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen
 +
:(Freimüthiges Abendblatt 1826):
 +
[[Datei:Becker Bau der Seekisten FA 1826 a wmde.jpg|thumb|500px|links|Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen a ]]
 +
[[Datei:Becker Bau der Seekisten FA 1826 b wmde.jpg|thumb|500px|rechts|Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen b ]]
 +
<br clear="all">
  
==Warnemünde als Hafenort==
+
==Die Fischerei==
===Die Fährverbindung Warnemünde - Gedser und die Eisenbahn (1903 - 1995)===
+
(u.a. Warnemünder Jolle) noch einpflegen
(NHG)
+
===Die Warnemünder Fischerei bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts===
Dieses Kapitel befindet sich gerade in der Vorbereitung
+
:Niemand der nach Warnemünde kann sich dem besonderen Flair des Alten Stromes und des Fischereihafens an seinen beiden Ufern entziehen.
In absehbarer Zeit wird das Thema an dieser Stelle komplex erschöpfend eingepflegt. Bis dahin fügen wir hier einen Beitrag aus der Zeitschrift "Unser Mecklenburg" im Oktoberheft 1963 ein, in der ein nicht namentlich genannter Zeitzeuge sechzig Jahre nach der Eröffnung der Trajektverbindung am 30.September 1903 über deren Einweihungsfeierlichkeiten aus eigenem jugendlichem Erleben berichtet.
+
:Allein schon der Duft von frischem Räucherfisch zieht die Touristen magisch an.
 +
:Lang ist die Tradition der Fischerei in Warnemünde.
 +
:Erstmals findet sie 1288 in Rotger Horns Angebot, die "Durchfahrt bei Warnemünd auf 6 Fuß zu vertiefen" (ca. 1,80m).
 +
:Bereits 1494 befuhren nicht weniger als 30 Warnemünder Fischer ihre Fangplätze in der Ostsee und leisteten ihre Abgaben an den dänischen Vogt auf Schonen. Sie befuhren bzw. befischten die gesante südwestliche Ostsee.
 +
:Die größte Länge der damaligen Fischerboote betrug ca. 6,30m und 2,20 Breite.
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:Ab 1880 mußten die Fischer Registriernummern an Booten und Segeln führen, 1917 ergänzt durch "WA" vor der Registriernummer.
 +
:Die Warnemünder selbst befaßten sich ungern mit dem Bootsbau und überließen das den Tischlern und Stellmachern aus Groß-Klein.
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:Gefischt wure mit Stellnetzen, Waden Reusen, Angeln und Eisen.
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:Die Netze und Angeln wurden in Warnemünde gefertigt und in der heutigen Friedrich-Franz-Straße entstand die erste 250m Reiferbahn.
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:Aber nicht nur gefischt wurde von den Warnemündern sondern sie verkauften ihre Fänge zu großen Teilen auch selbst.
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:In erster Linieg boten sie ihre Fänge regelmäßig auf dem Rostocker Markt an.
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:Da der Markt bereits um 8.00 Uhr öffnete, mußte die Ausfahr zum einholen der Netze schon morgens zwischen 1 und 2 Uhr erfolgen.
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:Leider wurden nie Aufzeichnungen über Fangmengen und erzielte Preise gemacht.
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:Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wares den Warnemünder Fischern per Rostocker Edikt strikt untersagt auf dem Breitling zu fischen. Das war den Rostocker Fischern, die ihren Standort uweit der Petribrücke hatten, vorbehalten.
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:Wenn aber Rostocke fischer nach Warnemünd kamen, hieß es "Vorsicht die Türken kommen".
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:Das hatte aber nichts mit Bewohnern die aus der Türkei kamen zu tun,sondern ein einstiger Rostocker Fischmeister hieß Thürk und wurde zum Namensgeber dieses Ökelnamens.
  
;1903 * [[Einweihung der Dampffähren-Verbindung Warnemünde - Gedser]]
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===Die Warnemünder Fischerei nach dem zweiten Weltkrieg===
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<gallery mode="packed" widths="300px">
  
;1963 * [["Eisenbahnfähre "Warnemünde" im Dienst"]]
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Datei:Fischverwertungsgenossenschaft Warnemuende.JPG|Fischverwertungsgenossenschaft Warnemünde
:Auszug aus der damals in Bremen erscheinenden Zeitschrift der mecklenb. Landsmannschaft "Unser Mecklenburg"
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Datei:FPG Warnemuende.JPG|Fischerei-Produktionsgenossenschaft (FPG) Warnemünde
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Datei:Fischverarbeitung Warnemuende.JPG|Fischverarbeitung in Warnemünde
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:In den 50iger Jahren wurde in Warnemünde eine sehr leistungsfähige FPG (Fischerei-Produktionsgenossenschaft) gegründet.
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:Es entstand eine neue LÖschhalle zur Übernahme des gerade angelandeten Fisches und eine Fischverarbeitungsstätte.
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:Die hauptsächlich angelandeten Fische waren Ostsee-Hering, Dorsch, Steinbutt, Scholle und Lachs.
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:Edelfische gingen in den Export, Hering und Dorsch kamen in die genossenschaftseigenen Geschäfte.
  
;1903, 30. September
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===Die Warnemünder Fischerei nach dem Umbruch 1990===
:Mit dem eingleisigen Radfährschiff "Friedrich Franz IV." verlässt erstmalig eine Eisenbahnfähre den Hafen von Warnemünde via Gedser.
 
:Gleichzeitig wird das Schwesterschiff "Prinsesse Alexandrine" in Dienst gestellt.
 
  
;1926, Dezember
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:Ab 1990 verzeichnete die heimische Fischerei wegen der einströmenden Fisch-Importe, besonders aus Holland, mit der Kutterfischerei in Warnemünde rapide bergab.
:Erste Fahrt des Passagierfährschiffes "Schwerin".
+
:Heute gibt es nur noch drei privae Kutterfischer, die ums Überleben kämpfen.
:Als"Schwan der Ostsee" gewinnt die neue Fähre schnell Berühmtheit.
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:Eine Reihe der darüber hinaus verbliebenen Kutter führen oft Angeltouren für die zahlreichen Touristen durch.
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:Deren Tour-Angebote sind sehr beliebt und sind meist lange voraus ausgebucht.
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:Trotz des Niederganges der Küstenfischerei ist das Flair eines Fischereihafens geblieben und dort fangfrischen Fisch geräuchert oder als Bismark-Hering angeboten haben auch eine zusätzliche Anziehungskraft Warnemünde und die Fischer zu besuchen.
  
;1945, 17.März
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==Das Lotsenwesen==
:Die dänische Widerstandsbewegung sprengt die Fähre "Danmark"
 
:Sie wird zu Kriegsende wieder gehoben.
 
  
;1963,23. Mai
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* [[Die Rostocker Lotsenordnung von 1782]]
:Werftdirektor Kurt Dunkelmann übergibt den Fährschiff-Neubau "Warnemünde" an die Deutsche Reichsbahn.
 
  
;1968,14. April
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;Der Lotse und das Einlaufen in den Hafen
:In den Mittagsstunden läuft das Fährschiff "Danmark" Warnemünde letztmalig an.
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[[Datei:Wmde Lotsenordnung 1782 01.jpg|300px| rechts| Die Rostocker Lotsenordnung von 1782 a]]
  
;1995, 24.September
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:Die Schwierigkeit der Hafeneinfahrten erforderte, dass das Schiff von einem Spezialisten in den Hafen geführt wurde, der alle Tücken des Fahrwassers genau kannte, das ist der Lotse.
:Mit dem Fährschiff "Warnemünde" verläßt letztmalig ein Trajekt auf der Ostseelinie Warnemünde - Gedser den Fährhafen von Warnemünde.
+
:Seine Verantwortung ist groß, größer als sie Brinckmans humoristische Charakteristik im „Kasper Ohm“ erkennen läßt: „Loots is´n Loots ´n Kierl, de sein Schuldigkeit doon mööt, Haaben rin un Haaben ruut, süs ward he oewer Buurd smäten, un doför kriggt he sein Betalung!“
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:Weit draußen vor der Hafeneinfahrt warten  die Lotsenboote bei jedem Wetter auf Schiffe, die den Hafen anlaufen wollen.
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:Über die Tätigkeit der heimischen Lotsen wird mancherlei erzählt:
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:Fiew Lotsen wieren hier in Warnemünd in´t Boot. Dree bleben langsiet un maakten naher dat Schipp fast. Twee stegen oewer.
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:De Warnmünner Lotsen säden, wenn se an Buurd güngen: Klaas, gah du an´t Stier, ik gah an´t Kommdier („Ich regier“, ich gebe die Kommandos).
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:De Lotsen smus´ten solang´rüm up´t Schipp bi´n Kaptain, un güngen nich ihrer von´t  Schipp, bet se´n Foi kreegen.
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:Näherte sich ein Schiff der Warnemünder Reede, dann fuhren in einem Eifer, Geld zu verdienen, die Lotsen oft schon aus, ehe das Schiff die Lotsenflagge zeigte, dann gab es aber gelegentlich bittere Enttäuschung.
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:Wenn de Warnmünner Lootsen ruutführt wieren mit ehr Boot un dat Schipp denn oewer Stagg güng un na buten fohrt, denn schüllen de Lotsen „Dat is´n Heichler“ („Das ist ein Heuchler“, er tat nur so, als wollte er den Hafen anlaufen.)
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:Wi Lotsen säden, wenn en Schipp oewerkrüzen ded`vör.nHaben: „Dat is´n Bidewinner (Das Schiff segelt bei dem Winde).
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:Wenn es so stürmisch war, dass die Lotsen nicht hinauskamen, gab es ein Aushilfsmittel, das Schiff in den Hafen zu lotsen, denn würd de Windbaak bruukt.
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:Dat wier up´t Warnmünner Spill ´ne Flagg mit´n langen Staken, dor winkten se mit.
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:Wenn slicht Wäder wier, dat de Lotsen nich ruutgahn künnen, würd mit de Windbaak winkt.
 +
:Wo de henwinkt, dor mööt he´t Roder henleggen.
 +
:Wenn hoges Wäder wier un de Strom dull uutloopen ded, würden mit de Windbaak Tecken gäben.
 +
:Wenn dat Schipp to läg´stüern ded´, würd dormit  winkt, he süll na de anner  Siet stüern.
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:Wnn keen Wind wier un de Strom in War´münn  hart utloopen ded´, dat dat Schipp dor nich gegenankünn, denn müßten de ollen Lotsen dat Schipp rintrecken. Denn geew de Schipper´n Soopji uut.
 +
:De Treckers wieren Lotsen, dee all up´t Ollendeel wieren.
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:Früher wier dat jo all schier un glatt an´n Strom (es ist gemeint, dass am Strom entlang habe ein glatter Weg geführt.)
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:De Lien würd an´n Mast bunnen.
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:De Treckers hadden´n Trecksädel, dor wier´n höltern Knoop aan.
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:Wenn´n Schipp fastkeem bi de Infohrt, würd dat Gangspill dreiht, dorbi würd ok sungen.
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:An jede Siet güng een mit´n Prickpahl, dorbi müßt he sik mit de Bost upleggen. Dat keem vöör, dat he dorbi ringahn ded´ in´t Water.
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:De Treckers wieren vier bet söß Mann, oder twee Pier tröken.
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:An jede Siet güng een mit´n Prickpahl.  
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:(Richard Wossidlo WRQG 1940 )
  
===Die Werften===
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===Besonders Vormann Stephan Jantzen wurde zur Legende===
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* [[Besonders Vormann Stephan Jantzen wurde zur Legende|Warnemünder Lotsenkapitän Stefan Jantzen]]
  
[[Datei:Warnemuende Kroegerwerft um 1938.jpg|thumb|250px|rechts|Das Gelände der ehemaligen Krögerwerft]]
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==Das Zollwesen==
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Das Zollamt am südlichen Ende der Häuserreihe am Strom wurde 1891/92, warscheinlich vom Stadtbaumeister Gustav Dehn erbaut. (WS)
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[[Datei:Wmde um 1900 der Postdampfer Kaiser Wilhelm passiert das Kaiserliche Zollamt.jpg|thumb|480px|links|Warnemünde Der kaiserliche Postdampfer Kaiser Wilhelm passiert das Zollamt]]
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[[Datei:AK Zollamt Warnemuende circa 1917.jpg|thumb|450px|rechts|Das Zollamt auf einer Ansichtskarte 1917]]
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[[Datei:Zollamt Warnemuende circa 1990er.jpg|thumb|350px|links|Das Gebäudec des ehemaligen Zollamtes in den 1990er Jahren.]]
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Auf dem heutigen Gelände der MV Werft, begann nach Kriegsende 1945 die Geschichte der Warnowwerft. Während der unmittelbaren Nachkriegszeit, wurden die vorhandenen Überreste der alten Krögerwerft zum Bau von Fischkuttern für die Besatzungsmacht aus der Sowjetunion genutzt. Die Krögerwerft in Warnemünde war in den Jahren 1939 – 1945 vor allem für den Bau von Flugsicherungsbooten zuständig.
+
==Die Kirchen und die drei Friedhöfe von Warnemünde==
  
Den neuen Namen „Warnowwerft“, sowie eine damit verbundene Eigenständigkeit, erhielt die VEB Warnowwerft Warnemünde am 01. August 1948. Die Werft konzentrierte sich in der Folgezeit auf die Reparaturen von Schiffen.
+
Im Laufe der Jahrhunderte sind in Warnemünde mindestens vier Kirchen nachweisbar. Zwei frühe Kirchen aus dem 13. und 14. Jahrhundert fielen den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Rostock und den Dänen zum Opfer.
Ein Umschwung erfuhr die Werft ab 1951, als fortan neben den Reparaturarbeiten, der Neubau von Schiffen dazukam. So wurde unter anderem der Neubau des Segelschulschiffes Wilhelm Pieck abgeschlossen und mit der Produktion von Serienschiffen begonnen. Die Warnowwerft entwickelte sich zu der größten Schiffbauproduktionsstätte der DDR. Die Schiffe wurden in erster Linie für die Handelsflotte der DDR verwendet, aber auch im Ausland erfuhr die Werft einen Aufschwung und lieferte Schiffe an die UdSSR, Jugoslawien, China, Rumänien und in die Tschechoslowakei. Eine besondere Beziehung pflegten die Werfteigner aber auch zu dem unmittelbaren Nachbarn, der Bundesrepublik Deutschland, die die regelmäßig Handelsschiffe ausgeliefert wurden.
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Die erste steinerne Kirche wurde um 1280 wahrscheinlich auf Veranlassung des Doberaner Klosters erbaut, was zur Folge hatte, das das Kloster auch über eine sehr lange Zeit deren Kirchenpatronat inne hatte. Als Rostocker die Kirche nach einem Sieg gegen die Dänen abbrannten, wurde dieser Frevel sogar dem Papst in Rom gemeldet.  
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Die Stadt wurde im Dezember 1312 mit dem Bau einer neuen hölzernen Kirche beauftragt, die aber ebenfalls durch Feuer zerstört wurde.
  
[[Datei:Warnemuende Werft Kabelkrananlage.JPG|thumb|250px|rechts|Die Kabelkrananlage der Warnowwerft]]
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===Verwirrende Überlieferungen über Warnemünder Kirchen im 13.und 14. Jahrhundert===
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:noch bearbeiten
  
Ab 1959 erfolgte ein Zusammenschluss der Werften der DDR, zur Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Schiffbau. Diese Vereinigung blieb bis 1979 erhalten und entwickelte sich fortan zum Kombinat Schiffbau Rostock. Zwischen 1948 bis 1989 wurden unter anderem Fischkutter, Stückgutfrachter, Schlepper, Schwimmkräne und Containerschiffe gebaut.
+
===Die alte Kirche mit ihrem Friedhof bei der Vogtei===
  
Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands, änderten sich auch die Umstände der Werft. Im Zuge der Wirtschaftsreformen während der Wendezeit, wurde am 1. Juni 1990 der VEB Warnowwerft Warnemünde in eine Kapitalgesellschaft überführt und agierte als Warnowwerft Warnemünde GmbH. Im Oktober 1992 erfolgte der Verkauf der Werft an den norwegischen Gesellschafter Kvaerner, der die Werft in den Jahren 1993 – 95 modernisierte. Die Werft operierte bis 2001 unter dem Namen Kvaerner Warnow Werft GmbH. Highlights der Kvaerner Werft stellten beispielsweise der letzte konventionelle Stapellauf am 30. Juni 1995 oder der Bau der Bohrinsel „Stena Don“ 2001 dar.
+
:Der Vorläufer der heutigen Kirche war ein Gotteshaus, das ganz in der Nähe des Alten Stroms einige Meter nördlich von der Vogtei stand und Anfang des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut worden war.
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:Sie hatte an der Südseite zwei Anbauten.
  
[[Datei:Warnemuende Kvaerner Werft.jpg|thumb|250px|rechts|Nach der Wende: die Kvaerner-Werft]]
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===Der "Alte Kirchhof am Strande"===
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:noch bearbeiten
  
Aufgrund von wirtschaftlichen Problemen und damit verbundenen Zusammenschlüssen mehrerer Konzerne, wechselte der Name der Werft in den Folgejahren mehrfach. So entstand 2008 die Aker Yards Ostsee und 2007, nach einer erneuten Umstrukturierung, die Wadan Yards. Den dramatischen Höhepunkt dieser schwierigen Zeit, stellte am 5. Juni 2009 der Insolvenzantrag der deutschen Unternehmensteile der Wadan Yards Group AS dar. Die Werft wurde anschließend vom russischen Investor Witali Jussufow übernommen, der über die durch ihn ins Leben gerufene „Nordic Yards“, die Vermögensgegenstände der deutschen Wadan-Unternehmensteile erwarb. Seit Juli 2016 fungiert die Warnemünder Werft in der Unternehmensgruppe MV Werften und beteiligt sich unter anderem an dem Bau verschiedener Sektionen für Kreuzfahrtschiffe.
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===Die neue Kirche===
 
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[[Datei:Warnemünde Kirchenplatz um 1875.jpg|thumb|300px|rechts|Kirchenplatz mit neuer Kirche um 1875]]
===Die Strandbahn===
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[[Datei:Warnemünder Pfarrkirche um 1900.jpg|thumb|150px|rechts|Die Warnemünder Pfarrkirche um 1900]]
 
+
:Da die Einwohnerzahl von Warnemünde ständig wuchs und die alte Kirche ("Fischerkirche") zunehmend baufällig wurde, begann im September 1867 die Errichtung eines neuen Gotteshauses.
* [[Norbert Enenkel "Die vergessene Bahn - Die elektrische Strandbahn Warnemünde-Markgrafenheide 1910-1945"]]
+
:Am 1.10.1871 fand in Gegenwart des Großherzogs Friedrich Franz II. die feierliche Einweihung statt.
 
+
:Das Gotteshaus entstand nach einem Entwurf des Rostocker Baumeisters Wilhelm Wachenhusen.
===Fliegerei und Flugzeugbau in Warnemünde===
+
:Der kreuzförmige Backsteinbau birgt wichtige Bestandteile von der Innenausstattung der alten Warnemünder Kirche.
[[Datei:Warnemünde Heinkel Werbung um 1930.jpg|thumb|100px|rechts|Warnemünde Heinkel Werbung 1930]]
+
:Zu den bemerkenswetesten Gegenständen dürfte die überlebensgroße Schnitzfigur des heiligen Christophorus (Ende 15.Jh.) gehören.
[[Datei:Warnemünde Arado Logo 1939.jpg|thumb|100px|rechts|Warnemünde Arado Logo 1939]]
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:Die alte "Fischerkirche" wurde 1874 abgerissen.
==== Dr. Kurt Seehase====
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:'''Geschichte am Rande:'''
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:Das zum Kirchspiel Warnemünde gehörende Dorf Diedrichshagen, das zuvor noch in Schwaan eingepfarrt war, kam nach dem Dreißigjährigen Krieg unter das Dach der Warnemünder Kirche.
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:Dort in der alten Kirche am Ufer des "Alten Stroms", befand sich vor der Ostwand die geschnitzte, überlebensgroße Figur des heiligen Christophorus.
 +
:Als 1871 nun die neue Kirche fertiggestellt war, sollte die große Figur nicht mehr übernommen werden.
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:Besonders die Diedrichshäger Pfarrkinder protestierten dagegen und erklärten, ohne Christophorus würden sie keine Ababen mehr leisten, sondern sich selbst eine Kirche bauen.
 +
:Sie waren alter Überlieferung gemäß hier nur so lange eingepfarrt, wie die Figur im Gotteshaus stünde.
 +
:Die Kirchenleitung gab klein bei, und der Schutzpatron der Reisenden blieb dem Gotteshaus und uns bis heute erhalten.
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* [http://www.digitale-bibliothek-mv.de/viewer/fullscreen/PPN407465633d2731312e30312e30312e27_40636c6173736e756d3d273236312e27_407369673d2733352f3320303227/1/ Grundriß der neuen Kirche]
 +
* [[Die neue Warnemünder Kirche im Schlie Bd.1 S.285-291]]
  
====Das Seeflugzeug-Versuchskommando (1916-1917)====
+
;Inventarteile die aus der Vorgängerkirche übernommen wurden:
  
====Die Heinkel-Flugzeugwerke====
+
:- Schnitzalter von 1475 (angeblich eine Danzige Arbeit, über See nach Warnemünde verschifft)
 +
:Im Schrein befinden sich zwei Gruppen von Heiligen jeweils unter Maßwerkbaldachinen, dazu 3 Heilige in den Flügelaußenseiten.
 +
:- Kanzel mit Schalldeckel von 1591
 +
:- Heiliger Christophorus - monumentale Schnitfigur vom Anfang des 16. Jahrhunderts
 +
:Die Warnemünder machten ihn zum Schutzheiligen des Ortes
 +
:Einer Legende nach sollte der Christophorus Tränen vergießen können.
 +
:Einer weiteren Legende nach lebte in der Frühzeit Warnemündes in der Nähe der Vogtei ein Mann, der Leute bei Bedarf gegen einen kleinen Obolus über den damals noch flachen Strom trug. Er galt als Sinnbild des Warnemünder Christophorus.
 +
:- Altargemälde mit Kreuzigungszene von Gustav Stever um 1870
 +
:- Zwei Pastorenporträts: J.Albinus gest. 1670 und N.Bims gest. 1724
 +
:- Gestühlwangen mit Inschriften und Hausmarken 16.-18.Jh.
 +
:- Truhe von 1620
 +
:- Glocke von 1434
 +
:- Votivschiffe von 1820 und 1885 (Dankesgabe von in Seenot geratenen und geretteten Seeleuten)
  
====Die Arado-Flugzeugwerke====
+
:Bei der Sturmflut vom 12.-14. November 1872 retteten sich viele Einwohner in die Kirche, als Warnemünde nach dem Durchbruch der Dünen westlich des Ortes wie auf einer Insel lag. Zuletzt mußten die Geretteten auf die Bänke steigen, während draußen Lotsenkommandeur Stephan Jantzen  mit seinen Lotsen Menschen aus unmittelbarer Gefahr rettete.
  
==='''Seehydrographischer Dienst der DDR'''===
+
===Der neue Friedhof===
  
==='''Seewetterdienststelle Warnemünde'''===
+
==Warnemünder Denkmalgeschichten==
  
[[ "Seewetterdienststelle Warnemünde" Vilkner, Hans In: Natur und Heimat (1957), 8, S.244-246 ]]
+
===Das Denkmal für John Brinckman im Warnemünder Kurpark===
 +
[[Datei:Wmde Brinckman Stein b.JPG|thumb|450px|rechts|Warnemünde Brinckman-Stein im Kurpark]]
  
==='''Das Institut für Meereskunde/ Institut für Ostseeforschung'''===
+
===="Ein Dichter und sein Gedenkstein - John Brinckman kam zur Kur ins Seebad"====
In den "Meereskundlichen Berichten" (Nr. 111 2019) ist unter der Autorenschaft von Dr. Wolfgang Matthäus nachfolgender Aufsatz erschienen.
+
:(Autor: Ronald Piechulek in Ostsee-Zeitung 22.11.2002)
Wir danken dem Autor für seine Erlaubnis diesen Beitrag an dieser Stelle veröffentlichen zu dürfen.
 
Bitte beachten sie die Wahrung der zu Beginn des Beitrages angegebenen Veröffentlichungs- und Autorenrechte!
 
  
* [[Datei:Mattheus warnemünde iow.pdf| Die Anfänge der meeresgeologischen und Küstenforschung in Warnemünde (1950 - 1970)]]
+
:Am 18. September 2001 wurde der John Brinckman-Gedenkstein am Kurhausgarten gegenüber dem Institut für Ostseeforschung ''(nach 1914 zum zweiten Mal)'' eingeweiht.
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:Zum Dichter und zur Geschichte des Steins recherchierte der Warnemünder Ortschronist Ronald Piechulek:
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:John Frederick Brinckman wurde am 3.Juli 1814 in der Rostocker Koßfelder Straße als zweiter Sohn einer Kapitänsfamilie geboren. Er war sieben Jahre alt, als Warnemünde erstmals als Badeort erwähnt wurde. John Brinckman der sich zur Seefahrt hingezogen fühlt, erlebte, wie im Jahre 1834 der Dampfer "Rostock-Packet" seine regelmäßigen Fahrten zwischen Warnemünde und der Stadt aufnahm 1834 ließ er sich an der Rostocker Universität immatrikulieren und studierte bis 1837 Jura und Philosophie. Die akademische Laufbahn fand ein jähes Ende, als John Brinckman am 26.September 1838 wegen "versuchter Stiftung eines verbotenen Vereins" an der hiesigen Universität zu drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Diese Strafe brauchte er aufgrund eines Gnadenerlasses des Großherzoges jedoch nicht zu verbüßen.
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:Diese und andere Erlebnisse bewogen Brinckman. 1839 seiner Heimatstadt den Rücken zu kehren und in den USA sein Glück zu versuchen. Das Heimweh und die Nichterfüllung seiner Wünsche und Vorstellung ließen aber John Brinckman 1842 nach Mecklenburg zurückkehren. Nach mehreren Anstellungen in verschiedenen mecklenburgischen KLeinstädten führte ihn sein Weg nach Güstrow, das nun seine Wahlheimat werden sollte. Dennoch zog es ihn immer wieder nach Rostock zurück.
 +
:Brinckman weilte von 1850 bis 1870 jeweils in den Sommerferien in Warnemünde anfangs allein, später mit der gesamten Familie.
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:Sie fand Unterkunft in dem Haus am Strom Nr. 35.
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:Seine schwankende Gesundheit zwang den Dichter, in den letzten Lebensjahren dem eindringlichen Rat seines Arztes zu folgen und in Warnemünde , das für seine Heilkuhren berühmt war, Erholung zu suchen.
 +
:Bei den Warnemündern war Brinckman ein gern gesehener Gast. Am Tage saß er stundenlang am alten Strom, snackte mit den Fischern und Lotsen Platt und ließ sich von ihnen Geschichten erzählen, die sicherlich einmal in seinen Werken Niederschlag finden sollten.
  
==='''Sturmfluten und Küstenschutz in Warnemünde'''===
 
  
===='''1625 - Warnemünde und die Sturmflut am 10. Februar''' (Auszug aus H.F.Beckers "Chronik der Rostocker Heide" 1839)====
+
[["Wihred, hollen bi de Enthüllungvon den "John Brinckman-Steen", in Warn´münn von H. Burmeister-Rostock"]]
(NHG)
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;(Weiherede gehalten bei der Enthüllung von dem "John Brinckman-Stein", in Warnemünde von H.Burmeister_Rostock]
Den 10. Febr. 1625  stand der Wind von Morgen bis Mittag südlich und es war stilles Wetter, als plötzlich um 8 Uhr vormittags die Ostsee so stark in die Warnow drang daß ohnerachtet der Windstille die derzeit vorhanden sieben Strandbrücken und das ganze Warnowufer bis an die Strandthore zur Überraschung der Meteorologen und Seefahrer überschwemmt wurde. Es herrscht bekanntlich in der Ostsee keine bemerkbare regelmäßige Ebbe und Fluth, jedoch verändert sich der Wasserstand zuweilen in der Art, daß die sonst niedriger liegende Ostsee in den Warnow Fluß eintritt oder wie man sagt der Strom einläuft, welches gewöhnlich bei Nordost oder Nordwind der Fall ist. Es vermutheten daher die Schiffer daß ein Sturm aus Nordost im Meere herrschend sey, und diese Vermuthung ward bald zur Gewißheit. Mittags um ein Uhr trat ein Orkan ein, mit Schnee, Hagel und Regen verbunden. Zuerst kam der Wind aus Osten, dann drehete er sich nach Nordosten. Es stürmte den Nachmittag und die ganze Nacht hindurch bis am Morgen den 11. Febr. Die Warnemünder sahen das Meer in einer so heftigen Bewegung, daß sie die Wellen mit Wasserbergen verglichen die bis an die Wolken reichten. Der Sturm war so heftig, daß Reisende weder fahren noch gehen noch stehen konnten, und sich bei den Schneewirbeln auf die Erde niederwerfen mußten um athmen zu können. Da schönes warmes Wetter voraufgegangen war, so wirkte die eingetretene eisige Kälte so stark auf den menschlichen Körper, daß mehrere Menschen erstarreten und verhindert wurden sich von dem überschwemmten Lande zu retten. Die Fluth erreichte abends 5 Uhr bei Rostock den höchsten Stand, und blieb bis Nachts 2 Uhr also 9 Stunden in dieser Höhe, welche den mittleren Waßerstand 14 Fuß überstiegen hatte. Nach 2 Uhr sank das Wasser, stieg aber am 14. Febr. bei gemäßigterem Sturm fast bis zur derselben Höhe. Dies Unwetter traf mit gleicher Wasserhöhe auch Greifswald, Stralsund, Wismar und Lübeck. Die Folgen dieser Sturmflut waren schrecklich. In und um Rostock fand man nach Ablauf des Waßers, daß der Hafen selbst fahrbar geblieben, daß, aber die Waßerwerke, woran man über 20 Jahre gearbeitet, sehr ruinirt waren. Die Dünen, an deren Erhaltung man derzeit erhebliche Kosten verwandt hatte, waren vom Stromgraben bis Warnemünde und von hier bis Diedrichshagen vom Meerwaßer überstiegen, zerrißen und niedergestürzet. Die von Eichenholz mit starken eisernen Klammern verbundenen und mit großen Steinen beschwereten Kisten, sowohl am Meer als im Hafen und am Breitling waren gänzlich umgestürzet, die Steine ins Waßer gefallen, jedoch ohne das Fahrwaßer zu verschütten; das Kistenholz war zerbrochen, gänzlich weggeschwemmt und auf die Ufer von Marienehe und Bramow geworfen. In der Rostocker Heide waren eine große Menge Eichen, Buchen, Kiefern pp. umgeworfen. Die Dörfer Schmarl, Lütten und großen Klein, Marienehe, Redewisch pp. hatten an Häusern, Scheunen, Ställen Obstbäumen pp. sehr gelitten. Mehrere Gebäude waren umgestürzt und weggeschwemmt, viel Vieh ertrunken, Acker und Hausgeräthe weggetrieben. In dem Stadt Dorf Mohr, vermuthlich dem im Walde gelegenen Moorhof, welcher jetzt nicht mehr existirt aber auf die Reiter Charte bemerkt stehet, sind einige Pferde und Ochsen ertrunken. Die Menschen haben sich auf den Boden gerettet und dort drey Tage ohne Speise geseßen. Wie weit das Waßer in die Heide vorgedrungen ist nicht bemerkt worden, nach einer mündlichen Tradition soll es in Niedrigungen bis Blankenhagen vorgerückt seyn. Im Flecken Warnemünde sind von 150 Häusern 74 sehr beschädigt worden. Die Wände sind ausgefallen und nur die Ständer stehen geblieben. Alle Kisten, Betten, Bettstellen, Tische, Schränke pp. sind von den Fluthen weggerißen, 18 Häuser aber an der Nordseite bei der Laterne, gänzlich über den Haufen geworfen. Die steinerne Kirchhofs Mauer ist niedergestürzt, in der Kirche das Waßer drei Fuß hoch gestanden und durch die Vogtei hat man mit Böthen fahren können. Die beiden aeltesten Bürgermeister Tancke und Schütte haben am 12. Febr. den Schaden in Warnemünde in Augenschein genommen und sich die Klagen der Warnemünder, denen von ihren geborgenen Sachen noch manches weggestohlen worden, vortragen laßen. Alle im Hafen gelegenen Schiffe, mit Ausnahme von zweien sind losgerißen, aneinander und gegen die Häuser geschleudert worden. Mehrere sind zertrümmert; 18 haben auf trockenem Boden vor den Häusern und der Voigtei gestanden, unter diesen ein Schiff von 100 Last mit voller Ladung; zwei Schütten hat man auf den Wiesen bei der alten Warnow gefunden.
+
: (Erschienen in "Die Heimat" Nr. 38 am 16.Juni 1914 S.335/336)
  
(NHG)
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[["John Brinckman - Taun´n 100. Geburtstag (3.Juli 1914)"]]
====Die Anfänge des Küstenschutzes in Warnemünde durch Prof. L. Karsten und Forstinspektor Becker====
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: (Erschienen in "Die Heimat" Nr. 34, 4.Juli 1914)
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<br clear="all">
  
[[Prof. Karstens Schriften zu seinen Versuchen der Dünenbefestigung in Warnemünde]]
+
===Der Reuter-Stein und die Reuter-Eiche bei der Sedan-Wiese===
  
===Warnemündes Kampf gegen Flut und Sand===
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Die Einweihung von Reuter-Stein und Reuter-Eiche erfolgte anlässlich des 100. Geburtstages der Schriftstellers am 6. November 1910. Stein und Eiche befanden sich an der damaligen Sedan-Wiese. Diese Wiese, die an den vorentscheidenden Sieg der deutschen Armee nahe der französischen Stadt Sedan im deutsch-französischen Krieg 1870/71 erinnern sollte, befand sich westlich des damals neuen Warnemünder Friedhofs und heutigen „Stephan Jantzen-Parks“. Zur Einweihung findet sich in der Rostocker Zeitung vom 8. November 1910 eine Meldung über „Die Reuter-Jubiläumsfeier des Plattdeutschen Vereins in Warnemünde“. Darin heißt es: „In unmittelbarer Nähe der Küste, etwas unterhalb der Dünen pflanzte der Plattdeutsche Verein in Warnemünde zum Andenken an den Dichter eine Eiche und setzte dazu einen Denkstein mit einer Inschrift. Die Feier fand unter großer Beteiligung der Einwohnerschaft statt. Ein stattlicher Festzug bewegte sich vom Vereinslokal zu dem in Aussicht genommenen Platz in den neuen Anlagen. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden des Plattdeutschen Landesverbandes, Herrn Burmeister aus Rostock, übernahm Vogt Rechtsanwalt Beselin im Namen des Ortes Eiche und Denkmal. (…)“
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Der Stein mit dem Namen und den Lebensdaten des Heimatdichters sollte die Eiche markieren. Es ist derzeit unklar, ob die ursprünglich gepflanzte Eiche noch existiert. Ungeklärt ist auch, was aus dem Stein wurde. Wie bei anderen Gedenksteinen aus Warnemünde, hält sich auch hier das Gerücht er sei im Fundament des Neptunhotels verbaut worden.
  
[[Datei:Sturmflutschaeden Warnemuende 1913 14.jpg|thumb|250px|rechts|Am Tag danach - Begutachtung der Schäden der zum Jahreswechsel 1913/14 gewüteten Sturmflut an der Warnemünder Strandpromenade]]
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Sturmfluten stellten für den kleinen Küstenort Warnemünde in den vergangen Jahrzehnten mehrfach große Gefahren dar. Besonders schwer traf es den Ort in den Jahren 1825, 1872, 1903 und 1914.
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Datei:AK Einweihung Reuter-Eiche 1910.jpg|Ansichtskarte mit Gruppenfoto des Plattdeutschen Vereins zur Einweihung von Reuter-Stein und Reuter-Eiche 1910.
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Datei:Ausschnitt AK Einweihung Reuter-Eiche 1910.JPG|Reuter-Stein und Reuter-Eiche in Nahaufnahme.
  
Bereits zu Beginn des Jahres 1825 wurde Warnemünde von einer Sturmflut erfasst. die sich über den Bereich der Dünen und der Moorwiesen ihren Weg bahnte. Insgesamt wurden 18 der 150 Häuser komplett zerstört und immerhin 74 zum Teil schwer beschädigt. Das Wasser stieg zu seinem Höhepunkt auf 2,52 Meter über die Normalhöhe und trug gut 80 Prozent der Dünenanlagen ab.
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Am schlimmsten wurde Warnemünde 1872 getroffen, als das Wasser 2,80 Meter über Normal stieg und in Warnemünde sowie Diedrichshagen große Schäden verursachte. Verheerende Folgen hatte die Sturmflut von 1872 auch für die ortsansässige Schifffahrt, die sich im Winterstand befand und durch das Hochwasser auf den Feldern trieb.
 
  
====Die große Novemberflut 1872 in Warnemünde====
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[[Pressemeldung zur Vorbereitung von Reuter-Stein und Reuter-Eiche im Rostocker Anzeiger vom 27.10.1910]]
  
[[Datei:Sturmflut 1872 Gedenktafel Warnemuende.jpg|thumb|250px|rechts|Gedenktafel für die Sturmflut 1872 in Warnemünde]]
 
Über die Sturmflut von 1872 erfährt man oft den Nimbus, daß sie die größte Hochwasserkatastrophe gewesen sei, die unsere Ostseeküste hier je gesehen hat.
 
Das ist zwar nicht richtig, führt aber dazu, das dieses Natur-Ereignis bei bodenständigen Küstenbewohnern in den Familien-Erinnerungen bis in unsere Tage fest verankert ist.
 
Die Allerheiligenflut (1.November 1304), mehr als fünfhundert zuvor, und noch weitere, waren den Quellen zufolge  höher und verheerender. Sie liegt für das Erinnerungsvermögen der Menschen zu weit zurück und ist für die Statistiken der Wissenschaft nicht mehr detailliert fassbar.
 
Was nun die Flut vom 12. bis 14. November 1872 so finden sich in den Archiven kaum bildliche Darstellungen der Hochwasserereignisse und ihrer Folgen, dafür aber eine große Vielzahl an Zeitzeugenberichten und die sind oft besonders bildlich in ihrer zeitnahen Beschreibung.
 
Gustav Quade, berühmt geworden durch seine dreibändige „Mecklenburgische Vaterlandskunde“, hat in den Monaten unmittelbar nach der Katastrophe in der Region Rostock und Warnemünde solche Zeitzeugenberichte gesammelt, wo immer er ihrer habhaft werden konnte. Davon möchte ich hier einiges in Auszügen wiedergeben, das uns bis heute berührt:
 
„Am Nachmittag des 12. November stand schon die See auf dem Fahrdamm der Vorderreihe. Einige vorsichtige Warnemünder zogen daher ihre Jollen näher aufs trockene Land und befestigten die Boote an den Bäumen. Allgemein ging man zu Bett, da mit einem Fallen des Wassers auf das bestimmteste gerechnet wurde. In der Nacht wuchs der Sturm zum Orkan. Lotsenkommandeur Jantzen, der die Gefahr von seinem Hause am Strom, hart an der See, aus erkannte, schickte noch in der Nacht die Nachtwächter im Ort herum, um die Einwohner zu wecken.
 
Um 3 Uhr morgens war alles auf den Beinen. Der Sturm raste mit unverminderter Stärke weiter. Die Ziegel fielen haufenweis von den Dachstühlen, ganze Dächer wurden zuweilen abgehoben. Unzählige Veranden und Fensterscheiben gingen in Stücke. Einige Einwohner versuchten noch die Boote in Sicherheit zu bringen. Alles vergeblich. Als es gegen ½ 8 Uhr morgens Tag wurde, waren beide Baken auf den Molenköpfen verschwunden, die Molen standen ganz unter Wasser, die Bismarkpromenade mit der Grotte und die Badeanstalten waren beinahe zerstört.
 
Gegen 8 Uhr morgens durchbrach das Wasser die Dünen westlich vom Ort und vereinigte sich über das Diedrichshäger -Moor und die Laak mit dem Breitling. Warnemünde lag auf einer Insel, deren Umfang mit dem Steigen des Wassers immer kleiner wurde. Am Rostocker Ende drang bald darauf das Wasser in die Häuser, die Bewohner flüchteten in die neuerbaute Kirche. Unterdessen hatten die Wogen die Gebäude des Bauhofes erreicht, nachdem sie die dahinter liegenden Dünen durchbrochen hatten. Die Familie des dort wohnenden Zimmermeisters schwebte in höchster Lebensgefahr. Der Aufenthalt in den Häusern war unmöglich, die 6 Personen flüchteten auf einen Hausboden. Die Überfahrt in einem Rettungsboot zu wagen, war unmöglich. Der rasend einlaufende Strom hätte das Boot sofort zerschlagen und seine Insassen in höchste Lebensgefahr versetzt. Man brachte daher den Raketenapparat an das Zollamt und der Lotsenkommandeur schoß eine Leine zum Bauhof hinüber. 6 kühne Männer mit Namen Baade, Borgwardt, Jungmann, Jürß, Radloff und Schmidt, sprangen in das Boot und ruderten es durch den mit Balken und Schiffstrümmern bedeckten Strom hinüber zum Bauhof und retteten die ganze Familie des Bauhofsaufsehers.
 
Das Wasser stieg immer weiter, von Süden und Westen drang es in den Ort ein.
 
Die Mühlenstraße mit der Mühle, die südliche Hälfte der Anlagen, die Kirche, wo die Flüchtlinge schließlich auf die Bänke steigen mußten und die 4. und 3. Reihe (Anastasia- und Friedrich-Franz-Straße) standen bis in die späten Nachmittagsstunden ganz unter Wasser.
 
… Im Orte selbst blieb nur die Schanze, der Georginenplatz und der nördliche Teil der Anlagen trocken. Auf diesen kleinen Raum drängten sich bis zur einbrechenden Dunkelheit etwa 1600 Menschen zusammen, mit Todesangst im Herzen.
 
Gegen 3 Uhr nachmittags ging der Wind nach Osten und wurde schwächer, das Wasser steigt nicht weiter. Niemand war verunglückt.
 
… Am 14. November konnte man die Verwüstungen erkennen. Die Uferstraße am Strom war mit Holz, Booten, Seesand, Möbeln und Trümmern jeglicher Art bedeckt.
 
Auf der Reede trieben 5 Schiffe mit schweren Havarien, 3 andere hatten die Masten gekappt. Sie wurden von dem alten Dampfer „Stadt Rostock“ in den Hafen geschleppt. … Die Molenspitzen waren spurlos verschwunden. ...Das Erdreich an der Schanze war fortgespült und der Strudel hatte eine tiefe Bucht im Durchgang von Hotel Rohn gemacht. ... Die Veranden schienen in der Luft zu hängen, und nur den festen Grundmauern des Hauses des Lotsenkommandeurs Jantzen neben dem Greifenbad war es zu danken, daß diese Häuser nicht völlig eingestürzt waren. Die Bismark-Promenade war verschwunden.“
 
Die Küstenschützer bezeichnen diese Sturmflut heute ganz profan als „Bemessungshochwasser“, was bedeutet, das die in den einzelnen Küstenorten unterschiedlichen Wasserstände, wie auch die Spezifik des Vordringens des Meerwassers jenen Jahres als Messlatte für Küstenschutz-bauten und -maßnahmen herangezogen werden. Diese Naturkatastrophe steht aber auch für die seit nun eineinhalb Jahrhunderten anhaltende Messung und statistische Erfassung der Wasserstände und Wetterereignisse der Ostsee an der deutschen Küste als der „Nullpunkt“ und Beginn.
 
[[Datei:Sturmflutschutzwand Warnemuende 2020.jpg|thumb|250px|rechts|Die neue Warnemünder Sturmflutschutzwand am Alten Strom südlich der Bahnhofsbrücke im Frühjahr 2020]]
 
  
;1903 blieb Warnemünde von der Sturmflut nahezu unberührt, wohingegen es die Rostocker Altstadt und den gesamten Bereich des Stadthafens besonders schlimm traf, was an der Fahrrinne lag. Das Wasser suchte sich seinen Weg entlang des Breitlings und der Warnow und bedrohte fortan insbesondere die Altstadt. Bei der Rostocker Bevölkerung sorgte dies für einige Empörung und stellte die Politik vor Schwierigkeiten.
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===Der Fritz Reuter-Stein vor der Warnemünder Schule===
  
Warnemünde wurde 1913/14 wieder hart von Überflutungen getroffen. So wurde die Promenade über eine Distanz von 300 Metern komplett zerstört und weggespült. Neben der Promenade erfasste das Hochwasser im Januar 1914 einen Großteil der Strandvillen hinter der Promenade und erstreckte sich bis zum Neuen Friedhof.
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==='''Die Ingenieurhochschule für Seefahrt (IHS)'''===
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Datei:Reuter-Stein Warnemuende.jpg|Der Warnemünder Reuter-Stein
  
==Straßen, Wege und Umwege==
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===Von Milchsteg und Kuhbrücke zur Stadtautobahn===
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===Der Bismarck-Stein auf der Promenade===
  
=* '''[[Warnemünde im Spiegel von Zeitgenossen]]'''=
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=* '''[[Bedeutende Persönlichkeiten aus Warnemünde]]'''=
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Datei:Bismarck Spoek-Stein Warnemuende.jpg|Der Bismarck-Stein vor seiner Aufstellung
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Datei:Bismarck-Stein Warnemuende.JPG|Der Bismarck-Stein auf einer alten Postkarte
  
='''Sagen, Geschichten, Legenden, regionale Literatur und Anekdoten zu Warnemünde'''=
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(NHG)
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Der ehemalige Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) erhielt auch in Warnemünde Ehrungen und Denkmäler. So wurden unter anderem die Promenade und die anliegende Heinrich-Heine-Straße nach ihm benannt. Eine weitere Würdigung erhielt Bismarck in Warnemünde in der Form eines Gedenksteines, der am 25. August 1907 auf der Promenade feierlich eingeweiht wurde. Verbunden mit verschiedenen Ehrerbietungen, Reden und Kranzniederlegungen, wurde der Gedenkstein festlich enthüllt. Das Denkmal fand seinen Standort mitten auf der belebten Promenade und war mit dem Schriftzug „Bismarck zum Gedächtnis“ verziert.  Durch den Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde dem Bismarck-Gedenkstein nach Kriegsende zunächst sein Schriftzug entfernt, bevor er 1968 endgültig von der Promenade verschwand. Versuche, den schweren Koloss an einen anderen Standort zu verlegen scheiterten und hatten die Sprengung des ehemaligen Denkmals zur Folge.
:In der Vergangenheit immer wieder haben bekannte und unbekannte Autoren Warnemünder Leben literarisch verarbeitet. Einiges davon, so z.B. aus der Feder von Erich Kästner, Heinrich Seidel, Johannes Trojan, Wilhelm Dabelstein oder Kurt Tucholsky, gereicht hier fast zu einem Stück Weltliteratur.  
 
  
===Johannes Trojan - der Wahl-Warnemünder hält das hiesige Leben in seinen Erzählungen fest===
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===Das Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges===
 
[[Datei:Wmde Trojan Spickaal.jpg|thumb|250px|rechts| "Spickaal" Johannes Trojan 1912]]
 
===="Der alte Kirchhof"====
 
  
Der alte Kirchhof am Strande ist geschlossen seit siebzehn Jahren. Neuerdings ist er auch verschlossen, und wer ihn besuchen will, muß sich an das Mitglied der Gemeinde wenden, das den Schlüssel zur Pforte hat. Dadurch soll verhindert werden, daß die fremden Kinder, die im Sommer hierher kommen, die Blumen von den Gräbern der alten Warnemünder abpflücken, und dagegen läßt sich nichts sagen.
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Der Kirchhof erhält etwas Eigenartiges durch die Art seiner Grabmäler. Wenige sind von Stein, alle übrigen sind Kreuze und  Tafeln von Holz, die das Alter grau gefärbt hat.
 
Davon stehen viele schief, viele sind schon umgebrochen und liegen am Boden zwischen Gras und Kraut, das sie halbschon bedeckt. Viele  zusammen sind hie und da überwachsen von dichtem Fliederbuschwerk, aus dem zirpende Vogelstimmchen hervorschallen. An vielen Kreuzen und Tafeln sind die Inschriften nicht mehr zu entziffern. Wo sie noch deutlich sind, findet man oft, daß es ein Schiffer ist, der unter dem Rasen von seinen Seefahrten ausruht.
 
Ueber oder unter der Inschrift auf der Vorderseite ist häufig eine glockenförmige Blume oder ein Schmetterling abgebildet.
 
Die Sprüche auf der Rückseite der Grabmäler sind meist allgemein erbaulichen Inhalts, selten nehmen sie auf das besondere Schicksal des Entschlafenen Bezug, wie der folgende:
 
  
„ Von Weib und Kindern früh wegsterben
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Datei:Kriegerdenkmal Warnemuende Einweihung 1927.jpg|Einweihung des Kriegerdenkmals 1927
Wie weh das thut, wie schwer das ist!
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Datei:Kriegerdenkmal Warnemuende Namen.jpg|Kriegerdenkmal Warnemünde: Blick auf die Namensliste
Steh ihnen bei und laß mich erben
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Datei:Kriegerdenkmal Warnemuende Abriss.JPG|Kriegerdenkmal Warnemünde: Abrissarbeiten
Die Seligkeit, Herr Jesu Christ!"
 
  
Der Mann, welchem dieser Spruch gilt, hieß Fretwurst.
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Ein sonderbarer Name, der neben dem Namen Bradhering in mecklenburgischen Schifferfamilien häufig vorkommt.
 
Wenige der Gräber, ein paar, die aus der letzten Zeit vor der Schließung des Kirchhofes herstammen, werden noch gepflegt. Alle anderen zusammen hat eine gemeinsame Pflanzenhecke überzogen, aus dem Kirchhof ist eine grüne Wildnis geworden.
 
In dieser Wildnis aber hat der Kampf um das Dasein unter verschiedenen Pflanzen sich abgespielt und spielt sich noch ab.
 
Wo Rosen auf die Gräber gepflanzt waren, hat manchmal der Wildling den echten Stamm, der ihm aufgepfropft war, überwunden und statt des Gartenstrauches steht nun auf dem Grabe, in seiner Fülle blaßroter Blumen nicht weniger schön anzuschauen, ein wilder Rosenstrauch – wie ich dasselbe auch auf alten Berliner Kirchhöfen gesehen habe. Von wurzelechten Rosen haben nicht wenige zwischen Gras und Unkraut sich erhalten, darunter die schöne gewöhnliche Centifolie, die früher, da sie noch albeliebt war, vorzugsweise die „echte Rose" genannt wurde, und die leider auch aus der Mode gekommene so schöne weiße Rose, die Rosa alba. Unter andern angepflanzten Gewächsen, die ihren Platz behauptet haben, fallen besonders die vielen Feuerlilien auf. Dieser Lilien-Art wurde es wohl deshalb nicht so schwer, sich zu behaupten, weil sie auch da, wo sie wild vorkommt, auf Wiesenboden zwischen dem Grase steht. Nelken und Glockenblumen sind noch an einigen Stellen blühend zu finden, doch nur auf Gräbern, die noch nicht sehr alt sind. Einige Grabstätten sind bedeckt mit Salbei, die ich auch mehrfach auf dem neuen Kirchhofe gefunden habe, der eine Viertelstunde von dem alten entfernt hinter den Dünen angelegt ist.
 
:Sonst ist mir die Salbei als Grabpflanze noch nicht aufgestoßen.
 
Auf einigen Gräbern steht Spargel. Ob er vor Zeiten ans
 
gepflanzt worden ist, oder ob ihn der Zufall ausgesät hat,
 
weiß ich nicht. Jedenfalls erscheint er um die Zeit, da er in Blüte steht, als ein allerliebstes Zierbäumchen, eine Lärchentanne im Kleinen.
 
Mit großem Erfolge ist aus dem Kampf ums Dasein eine Pflanze hervorgegangen, die ursprünglich vielleicht nur in einem Exemplar vorhanden war, das Seifenkraut oder die Saponaria.
 
Mit ihrem kriechenden Wurzelstock um sich greifend und alles andere Pflanzenvolk verdrängend, hat sie allmählich einen ansehnlichen Teil des Kirchhofes in Besitz genommen und bildet darauf einen geschlossenen Bestand.
 
Die Pflanze ist nicht sehr schön, um ihre Blütezeit aber im Hochsommer nimmt sie sich doch mit ihren fleischroten Blumen, die einen angenehmen Duft verbreiten, gar nicht übel aus.
 
Alles übrige bedeckt hohes Gras und Unkraut, Gebüsch und Gestrüppe. Da wäre für Vögel gut wohnen, wenn sie ungefährdet wären.
 
Wer aber diese kleine Wildnis durch streift, den schauen nicht selten aus dem Grase ein paar funkelnde gelbgrüne Augen an, und wenn er zugeht auf dieselben, springt eine buntscheckige Rasse über die Gräber davon und dem Zaun zu, an dem sie empor fährt. Vogelfängerinnen haben diesen Ort, der so wenig von Menschen betreten wird, zu ihrem Jagdbezirk gemacht.
 
Das ist der alte Warnemünder Kirchhof, der sich selbst überlassen ist. Von Jahr zu Jahr fallen mehr der hölzernen Kreuze und Tafeln um, und einmal wird auch über die letzten das wilde Grün gewachsen sein.
 
Ein Ort des Friedens scheint dieser alte Begräbnisplatz zu sein, ist es aber doch nicht, denn über den Toten wird ein Krieg geführt, leise zwar, aber mit Hartnäckigkeit und ohne Schonung.
 
  
===="Am Seestrand"====
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[[Datei:Fundamentfund SVZ 23te Januar 2006.jpg|thumb|450px|links|Presseartikel über Fundamentfunde SVZ 23. Januar 2006]]
 
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[[Datei:Fundamentfund OZ 27te Januar 2006.jpg|thumb|450px|links|Presseartikel über Fundamentfunde SVZ  2006]]
Sie trug sich sehr ordentlich und sauber, die alte Frau, ja, sie war die Ordnung und Sauberkeit selber. Kein Stäubchen entging ihr, und daß irgendetwas stand, lag oder hing, wo nicht sein richtiger Platz war, erschien ihr als ein Verstoß gegen die Weltordnung. Ich glaube, wenn sie solchen verirrten oder verführten Gegenstand nur mit strafendem Blick ansah, verfügte er sich von selbst an die Stelle, die ihm bestimmt war.
 
Ich sehe sie vor mir. Sie war eine hohe, hagere und knochige Gestalt.
 
Aus den kräftigen Zügen ihres Gesichtes sprach ein energisches Wesen. Es lag etwas Strenges darin, aber sie konnte auch sehr freundlich aussehen, und so sah sie immer aus, wenn ich mit ihr redete. Sie war Schiffers-Wittwe und hatte zwei Söhne verloren, als sie im ersten Mannesalter standen. Davon war einer, der auch auf die See ging, mit dem Schiff untergegangen an der Südküste von Afrika, wie es hieß. Gewisses erfuhr sie nicht, denn von dem Schiff kehrte keiner zurück.
 
Bei der alten Frau wohnte ich manchen Sommer, wenn ich allein in dem mecklenburgischen Hafen- und Badeort weilte, in ihrem kleinen Hause, dessen Giebelwand ganz von Epheu kleinblättriger Art übersponnen war. Neben der Hausthür hinter dem Epheu hing der Hausschlüssel, das war ein vollkommen sicherer Aufbewahrungsort für ihn. Vor dem Hause war ein ganz kleiner Vorgarten mit einer Bank und zwei schlanken Rosenstöcken, die bis in den Herbst hinein blühten.
 
Da saß es sich gut in sternheller Nacht, wenn alles so still war, und man den Tau von den Blättern tropfen hörte.
 
Ich hatte unten in dem Häuschen zwei kleine Stuben, die hübsch eingerichtet waren. An den Wänden hingen viele Bilder. Darunter waren der „ Liebesbrief", der Abschied", die wunderbare und erschütternde Geschichte des kühnen Kossakenhetmans Mazeppa, „ Agnes “ mit einer Taube und „ Röschen" mit einem großen Hunde. Dazu viele Photographien, meist Familienbilder und eine ganze Reihe französischer Landschafts- und Trachtenbilder aus der merkwürdigen Gegend von  Le Puy. Diese hatte ein Sohn der Witwe, der auch Seefahrer war, aus Frankreich mitgebracht, wohin er als Gefangener geführt worden war, nachdem die Franzosen sein Schiff gekapert hatten. Das war um die Zeit des großen Krieges.
 
An den Fenstern standen Blumentöpfe mit schönen Gewächsen, die prächtig blühten und so sauber und ordentlich gehalten waren wie alles sonst in dem Häuschen.
 
Die alte Frau hauste dann, wenn ich dort wohnte, unten in ihrer schmucken kleinen Küche und in dem Dachstübchen oben, wo sie auch noch die schönsten Blumen hatte.
 
Das Fenster meines Schlafstübchens ging auf den Hof hinaus, und über dem Fenster war ein Schwalbennest. Wenn ich zu früher Stunde aufwachte, blieb ich gern eine Weile wach, um dem lieblichen Gezwitscher der Schwalben zu lauschen.
 
Das zwischendurch aber hörte ich oft die alte Frau schon, wie sie auf dem Hof umherschaltete und sich an dem Brunnen zu schaffen machte. War ich aufgestanden und hatte mich an gekleidet, so schloß ich das Fenster auf, und wir boten uns guten Morgen. Mit irgend einem Geräth in der Hand stand sie dann da, mir freundlich zunickend, und so sehe ich sie vor mir. Mit Aufräumen und Säubern hatte sie täglich zu thun, von Zeit zu Zeit aber veranstaltete sie ein großes Reinmachen, und da schien immer für sie eine Art von Fest zu sein. Wenn dann ihr Küchengerät und Geschirr alles blitzblank und wohlgeordnet auf dem Hof stand, musterte sie es mit Stolz und Freude. Sie war gut eingerichtet und reichlich mit Hausrat versehen, unter dem sich wertvolle Stücke befanden. So besaß sie wunderhübsches blaugemustertes Porzellan, das ihr Mann, der Seefahrer, aus England mitgebracht hatte. Wenn ich bei ihr wohnte, suchte ich gleich allem, was unter ihrer Aufsicht stand, ihre Zufriedenheit zu erwerben. Ich befliß mich peinlichster Ordnungsliebe.
 
Ich ging nicht aus, bevor ich nicht auf dem Tisch alles sauber zusammen gelegt, das Tintenfläschchen zugestöpselt, die Schubladen verschlossen und die gehäkelten kleinen Decken, die so leicht herunter fallen, ordentlich wieder über die Sophalehnen gebreitet hatte.
 
Papierschnipsel ließ ich nicht auf dem Fußboden liegen, sondern sammelte sie sorgfältig auf, und hütete mich sehr, Cigarrenasche hinzustreuen, wohin sie nicht gehörte.
 
Nie ließ ich Westen auf Stühlen, Taschentücher auf Kommoden, Blumen oder Pilze, die ich von draußen mitgebracht hatte, auf der Gartenbank liegen. Meine Morgenschuhe stellte ich immer so hin, daß beide mit ihren Schnäbeln nach Westen sahen.
 
Dem Stiefelknecht wies ich einen Platz an, den er nicht verlassen durfte. Dafür wurde mein Ordnungssinn mehrfach von meiner guten Wirtin gelobt, und ihr Lob erfüllte mich mit Stolz, wenn ich auch das heimliche Bewußtsein hatte, es nicht auf ganz ehrlichem Wege erworben zu haben.
 
Ich ließ mich gern von ihr ein wenig bemuttern.
 
Sie erinnerte mich daran, dass ich das Bad nicht versäumte, dass ich mich ordentlich nährte, und sorgte dafür, dass es mir nie an Spickaal fehlte, den sie aus den besten Quellen zu beziehen wußte.
 
Als ich aber in einem Jahr wieder an den Strand kam, fand ich die alte Frau nicht mehr in ihrem Häuschen.
 
Ich hörte, daß sie schwer krank sei und in ein anderes Haus gezogen, zu Verwandten, bei denen sie Pflege fand. Nun wohnte ich ganz allein in dem kleinen Hause und kam mir wie verwaist vor.
 
Bald merkte ich, daß ich nicht mehr so ordentlich war wie früher. Ich litt es, daß Papier auf dem Fußboden lag, es kam mir nicht darauf an, wie die Morgenschuhe standen, ich ließ den Stiefelknecht sich hinstellen, wo es ihm gefiel.
 
Mit einem Wort, ich fing an zu verwildern. Aber alles war auch nicht mehr in dem Hause, wie es sonst gewesen war.
 
An einem Tage, als ich aus dem Fenster meines Schlafstübchens sah, wurde ich eine große Ratte gewahr, die auf dem Hof umherhuschte und die Küchenabfälle beschnüffelte, welche die Nachbarn dorthin geworfen hatten. Da dachte ich bei mir, die weiß es auch schon, daß die alte Frau fort ist.
 
So lange sie da war, hatte ein solcher Gast hier nichts zu suchen.
 
Täglich erhielt ich schlechtere Nachrichten über die Kranke, und ich glaubte nicht, daß ich sie wiedersehen würde. 
 
Ich sah sie aber doch noch einmal.
 
Ich kam aus der Heide, die ziemlich weit von dem Ort entfernt liegt, jenseits des Wassers, das der „Strom“ heißt.
 
Ein paar Tage war ich dort umhergestreift.
 
Als ich mich am Abend über das Wasser setzen ließ, war es schon dunkel.
 
Denn der September hatte angefangen, und die Tage wurden kurz.
 
Wie ich nun die Stromseite entlang ging, um mich zu meinem Häuschen zu begeben, fiel mir eine hell erleuchtete Veranda in die Augen.
 
Ich trat näher und erblickte etwas sehr Überraschendes. Im offenen Hausflur, durch die sonst verhängten Fenster der Veranda allen Vorübergehenden sichtbar, stand ein Sarg mit einer Toten, von vielen brennenden Kerzen umgeben. Sogleich erkannte ich meine alte Wirtin.
 
In ihrem sauberen Totenkleide, die Hände über der Brust gefaltet, lag sie da, im Gesichte den Ausdruck tiefsten Friedens, als ob sie im ruhigsten Schlummer läge.
 
Es ist des Ortes Sitte, daß die Toten in solcher Weise ausgestellt werden die ganze Nacht vor dem Begräbnis.
 
Manchen Badegast, der vorbeiging, um sich zum Abendtrunk zu begeben, mag der Anblick eigentümlich berührt haben.
 
Ein memento mori war es, aber keines von erschreckender Art.
 
Am andern Tage begruben wir die alte Frau, wir betteten sie in den Sand des Strandes. Den Kirchhof, auf dem sie liegt, habe ich im Frühling darauf besucht. Er befindet sich ein Stück entfernt von dem Ort, unmittelbar hinter den Dünen.
 
Dort hat sie ein Grab wie die andern.
 
Es ist kein Hügel, denn der Wind duldet dort keine Hügel, er würde sie bald wegwehen. Es ist ein flaches Beet, von Steinborden eingefasst, die den leichten Boden zusammenhalten sollen. Darauf steht ein Kreuz mit dem Namen der Toten. Frau Seyer hieß sie.
 
Als ich dann auch das Häuschen aufsuchte, in dem ich
 
manchen Sommer gewohnt hatte, fand ich es sehr verändert.
 
Der Epheu war von der Giebelwand heruntergerissen und entfernt, aus dem Gärtchen waren die Rosenstöcke verschwunden und vom Hof das Schwalbennest. Nichts mehr von Blumen war an den Fenstern zu sehen.
 
 
 
===="Beim alten Schiffer"====
 
 
 
Der Mann, bei dem wir an dem kleinen Standort wohnten, war ein alter Schiffskapitän oder Schiffer, wie man dort sagt. Solcher sind viele daselbst zu finden. Er stand in der Mitte der sechziger Jahre und war kurz und stämmig gebaut, wie es die Seefahrer meist sind, und wie es ja auch für Leute, die auf schwankendem Boden hantiren müssen, der geeignetste Wuchs ist. Daß er manchen Sturm ausgehalten, war ihm anzusehen, aber er war noch rüstig und wacker wie ein alter Apfelbaum. Seit fünfzehn Jahren fuhr er nicht mehr zur See, zufrieden lebte er an dem Orte, wo er geboren war, von dem aus er die See erblicken konnte. Ein alter Schiffer muß etwas Fühlung mit dem Salzwasser behalten, wenn er nicht verkümmern oder eingehen soll. Stellt ihm die Wahl zwischen einem prächtigen Schloß mitten im Binnenlande und einer strohgedeckten Hütte am Strande, so wird er die letztere wählen.
 
Sollte er aber aus Irrtum – auch alte Seeleute irren ja, obwohl nur selten – das Schloß vorziehen, so wette ich hundert gegen eins, dass er es keine vier Wochen darin aushalten wird. In dem Ort aber, wo unser alter Seefahrer sein Lebensschiff vor Anker gelegt hatte, konnte er nicht nur die See erblicken, sondern es fehlte ihm auch nicht an Umgang mit Seinesgleichen.
 
Alte Schiffer gab es, wie schon erwähnt wurde, viele an dem Ort und vorübergehend auch junge. Wenn aber letztere lange auf dem Lande bleiben mußten, so war das ein Zeichen von schlechter Zeit für die Schiffahrt. Mit der Schiffahrt aber steht der ganze Ort in engem Zusammenhange, denn alle seine Bewohner fast sind Miteigner von Schiffen.
 
Es ist ein merkwürdiger Ort dieses Stranddorf, das nicht einmal einen Hafen hat und dabei mehr Seeschiffe besitzt als manche Seehandel treibende Stadt.
 
Unser Wirt gehörte zu den älteren Kapitänen, die sich noch von der guten Zeit her eines behaglichen Wohlstandes erfreuten. Er bewohnte mit seiner Frau ein nettes Haus und hatte bei sich seine Tochter mit einem Kinde. Der Mann der jungen Frau, sein Schwiegersohn, war draußen auf See. „ Jetzt ist er auf der Rückfahrt von Buenos Aires “, sagte der Alte. Nun hatten sie sich für den Sommer auf die oberen Stübchen unter dem Dach zurückgezogen, das ganze Erdgeschoß war uns eingeräumt worden. Wie hübsch waren unten die Zimmer eingerichtet, wie sauber gearbeitet alle Möbel! Man fühlt sich so viel heimischer in einer so sorgfältig eingerichteten Wohnung, als da, wo man nur den lieblos gearbeiteten Kram findet, der allein für den Gebrauch der Fremden zu möglichst billigen Preisen hergestellt ist. Daran erinnerte hier nichts. Ueber die Betten waren schlohweiße Decken von gediegener Arbeit gebreitet. „ So etwas “ , sagte die alte Frau,
 
,,wird jetzt nicht mehr gemacht. Wie alt sind diese Decken schon, und dabei sind sie unverwüstlich, und schneeweiß bleiben sie auch .“ In jedem der beiden Vorzimmer fand sich eine prächtige Stutzuhr vor, die auch richtig ging. Sogar ein Pianino – ich wäre auch ohne das zufrieden gewesen – war da, und auf demselben standen als Zimmerzierde unter Glasglocken zwei große Sträuße von künstlichen Blumen. Auch die Küche war wohlbestellt mit allem Geräth, das die Hausfrau anzutreffen wünscht. Für den Tischgebrauch war gutes englisches Porzellan, wie man es vielfach in den Häusern
 
alter Schiffskapitäne findet, in Fülle vorhanden. Es konnte einem in der Seele wehtun , wenn etwas davon durch die Hand eines zerstörungslustigen Berliner Mädchens dem Untergang geweiht wurde. In den Keller hab ich nicht hineingesehen, vermuthe aber, daß da auch etwas lag. Von den alten Schiffern ist doch jeder einmal in Spanien gewesen und
 
hat nicht versäumt, sich von dort ein Fäßchen Alicante, Amontillado oder Malaga mitzunehmen . Das hat er, nachdem es während einer Sonnenfinsterniß durch den Zoll gegangen, zu Hause abgezapft und wohl in den Keller verstaut. Ab undzu kommt dann wieder etwas ans Tageslicht, aber nur bei sehr feierlichen Gelegenheiten.
 
In fremden Häusern ist besonders anziehend für mich der Bilderschmuck der Wände. Darunter fand sich auch in dem Hause, von dem die Rede ist, einiges Eigenartige. Manches freilich, was da hing, war der Art, wie es überall von hausierenden Kunsthändlern, teilweise nicht zur Förderung des besseren Geschmackes verbreitet wird. Da gab es eine Schönheit mit wohlklingendem weiblichen Namen darunter, ein Jagdstück und zwei Gemälde, die ,,Venedig am Morgen " und ,,Venedig am Abend darstellten und anscheinend von einem Meister der Düsseldorfer Schule aus der Zeit des tiefsten Verfalls derselben herrührten. Außerdem aber zierten die Wände zahlreich in Oel gemalte Abbildungen von Schiffen, und zwar von wirklichen Schiffen, also Schiffsportraits.
 
Natürlich stellten sie Schiffe dar, die von dem Kapitän selbst oder von seinen Verwandten und Freunden gefahren waren, wie sich denn auch aus den Unterschriften erkennen ließ.
 
Es muß einmal eine Schule von Marinemalern gegeben haben, die eigens für Schiffskapitäne dergleichen Bilder anfertigte. Solche Künstler giebt es wahrscheinlich noch heute, doch fürchte ich, dass sie in Folge des Niedergangs der Segelschiffahrt in ihren Erwerbsverhältnissen stark zurückgekommen sind.
 
Vor fünfundzwanzig Jahren aber muß ihre Kunst noch sehr geblüht haben. Es ist ja selbstverständlich, dass sie keine Unsummen für ihre Bilder erhielten und dass keine
 
Meisterwerke von ihnen erwartet wurden, aber das ist gewiß von ihnen verlangt worden, dass alles richtig war an der Takelage, und dass nicht zu gleicher Zeit verschiedene Winde in die Segel bliesen. Die Bilder sind alle ziemlich gleichartig angelegt.
 
Im Vordergrunde befindet sich das Schiff, eine stolze Brigg, die bei frischer Brise über die lebhaft bewegte See hinfliegt.
 
Alles Leintuch an Bord ist aufgespannt, höchstens ein oder das andere Segel gerefft.
 
In einiger Entfernung sieht man zuweilen auf demselben Bilde dasselbe Schiff noch einmal dargestellt, wie es im Wenden begriffen ist.
 
Als Staffage zeigt sich im Hintergrunde eine Küste mit einem Leuchtturm oder ein Felsen, auf dem ein vieltürmiges Schloß sich erhebt.
 
Manchmal ist auch der Ort, wo sich gerade das Schiff befindet, genau bezeichnet. So  lautet eines Bildes Unterschrift: „Isabella von Wustrow, Kapitän Zeplien, 1868 beim Texel", und in der Ferne erblickt man richtig den Texel in naturgetreuer Abbildung.
 
Auf jedem der Bilder ist das Datum der Fahrt, auf der das Schiff begriffen ist, und der Name des Kapitäns angebracht.
 
Der Schiffer liebt sein Schiff, er hängt mit dem Herzen daran. Der Besitz eines Schiffes, die Ehre, Kapitän desselben zu sein, wird sehr hochgeschätzt. Davon zeugt die eigentümliche Sitte, daß eine Schifferfrau ihrem eigenen Namen den des Schiffes, welches ihr Ehemann fährt, als nähere Bezeichnung hinzufügt. Da ist eine Frau Jörck, deren Mann ein Schiff Namens „ Gustav Meßler“ führt, sie nennt sich ,, Frau Jörck, Schiff Gustav Meßler“. Das ist bezeichnend für einen Ort, der ganz auf Schiffahrt gegründet ist.
 
Vor dem Hause war an der Straße, durch ein Zäunchen von ihr getrennt, ein Platz mit einer Laube, in der man Schutz vor Sonne und mäßigem Regen fand, und mit einem
 
paar hochstämmiger Rosenbäume, die den ganzen Sommer hindurch blühten. Eine kleine Pforte führte gerade auf die Haustür zu. Zu beiden Seiten derselben stand am Hause eine Bank, recht gemacht, um da bei Sonnenuntergang, wenn die Schwalben ihr Abendliedchen zwitscherten, gemütlich zu sitzen und eine Pfeife zu rauchen. Natürlich rauchte unser alter Herr auch, wie alle Schiffer, und rauchte immer. „Rauchen thu ich für mein Leben gern“, sagte er eines Tages zu mir, als er die geliebte Pfeife hatte wegstellen müssen , weil er beim Heumachen auf der Wiese sich erkältet hatte. Gott sei Dank, am andern Tage rauchte er schon wieder, als er früh am Morgen in Hemdsärmeln seinen Garten musterte.
 
Der lag hinter dem Hause und war sehr geräumig. Der vordere Theil war als Blumengarten eingerichtet und enthielt vielerlei Blühendes. Die Seeluft scheint manchen Gewächsen
 
besonders förderlich zu sein, so den weißen Lilien, die in den Gärten der Stranddörfer außerordentlich üppig blühen, und auch den Rosen bekommt sie gut. Die Beete im Garten unseres Wirthes waren alle schön bepflanzt und teils mit Buchsbaum eingefaßt, der sorgfältig unter der Schere gehalten war, theils mit Jehova- oder Porzellanblümchen, wie sie in meiner Heimat heißen. Nicht das kleinste Unkraut war auf den Beeten zu sehen, und die Steige zwischen ihnen wurden immer aufs Neue sauber geharkt. Hinter dem Blumenstück lag der Nußgarten, wohlbestellt mit allerhand Gemüsen und Küchenkräutern. Dazwischen standen Fruchtbäume verschiedener Art, und der breite Mittelsteig war auf beiden Seiten eingefaßt von Stachelbeerbüschen, von denen eine hübsche Anzahl, als
 
die Beeren reif geworden waren, meinen Kindern zur Plünderung überlassen wurde. Das war ein Fest, das sich durch mehrere Tage hinzog, und als alles schon abgeerntet erschien, fanden sich immer noch versteckte Früchtchen.
 
Unser Hauswirt war auch ein bischen Landmann.
 
Er hatte draußen vor dem Dorf ein paar Stücke Roggen und Kartoffeln, einen Kleeacker und eine Wiese. Er hielt eine Kuh und machte alljährlich ein Schwein fett. Das diesjährige
 
Hausschwein war ein treffliches Exemplar, ein Musterbild seiner Gattung. Zu Anfang August schon zeigte es sich so dick und rund, daß wir es nicht genug bewundern konnten. Ich mutmaße, daß es um die Zeit, da das Schlachten stattfindet, einen fast übernatürlichen Umfang erreicht haben wird. Freilich soll auch ein solches Tier den Hausstand während des ganzen Jahres mit Fleisch und Speck versorgen, und das ist selbst für ein ansehnliches Schwein, das sich mit der größten Hingebung mästet, keine ganz kleine Aufgabe.
 
So hatte unser Hauswirt, wenn er nach allem sehen wollte, genug zu tun. Er hatte aber ein Auge auf alles, weshalb ihm auch alles gedieh. Früh am Morgen schon war er auf. Nachdem er dann seinen Garten inspiziert und festgestellt hatte, woher der Wind wehte, machte er einen kleinen Spaziergang längs des Strandes an dem großen Deich hin, aber nur wenige hundert Schritte weit, bis zu der Stelle, wo vor Jahren einmal die See durchgebrochen ist. Da ist von dem Durchbruch her ein Pfuhl zurückgeblieben, zum Teil mit Binsen und Schilfgras bewachsen. Den sah er sich nachdenklich an und kehrte dann langsam wieder nach Hause zurück.
 
Bei dieser Gelegenheit überzeugte er sich auch davon, ob Fischerboote auf der See waren. Wenn gefischt wurde, konnte man von ihm hören, was für Chancen der Flunderfang habe, wann die Boote zurückkehren würden und man an den Strand gehen müßte, um einen Einkauf zu machen. Auch besorgte er selbst wohl den Einkauf.
 
Man muß überhaupt nicht denken, daß die alten Schiffer dort nichts zu tun hätten. Zweimal am Tage halten sie Börse ab, wie sie es nennen, einmal am Morgen auf einer
 
Bank bei der Strandstraße, zum zweiten Mal Abends auf einer anderen Bank am Binnenwasser bei der Kirche. Da sitzen sie und besprechen die Welthändel, die Angelegenheiten der Schiffahrt und was für sie sonst von Bedeutung ist. Manchmal steht einer von ihnen auf und geht ein Weilchen hin und her, aber stets nur fünf Schritt hin und fünf Schritt zurück, denn ,,breiter is de Bord nich.“ Gewöhnlich hat jeder von ihnen ein Messer in der Hand, mit dem er an der Bank schnitzelt.
 
Das ist Gewohnheit vom Bord her, ein Seemann muß immer etwas in der Hand haben, womit er sich zu schaffen macht.
 
Einmal ist eine der Bänke der Vogt glaube ich, kam auf den Gedanken ringsum an den Rändern mit Eisen beschlagen worden, aber das half nicht viel, denn sie schnitzelten mitten in den Sitz hinein. Setzt sich ein Fremder zu ihnen, um zu hören, worüber sie sprechen, und mit zu plaudern, so erhebt sich zuerst der am weitesten von dem Fremden entfernt Sitzende ganz sacht und schleicht sich davon. Ihm folgt der zweite, diesem der dritte, und es dauert nicht lange, so sitzt der Fremdling ganz allein auf der Bank. Dieser Handlungsweise liegt keine Unfreundlichkeit auf Seiten der alten Männer zu Grunde, nein, nichts als eine gewisse Scheu, in Gegenwart Fremder über ihre Angelegenheiten zu reden. So werden Kinder, die sich etwas erzählen, still, wenn ein Erwachsener hinzukommt.
 
Das ist die Morgen- und die Abendbörse. Außerdem kommt ein Teil der Alten Nachmittags um vier Uhr in dem einen Wirthshaus zusammen, wo einige Blätter aufliegen, ein Handelsblatt darunter. Eine halbe Stunde wird in die Zeitungen hineingesehen, dann geht es ans Kartenspiel. Ich glaube, daß früher ,,Klabberjas" oder sonst eines der alten
 
landesüblichen Kartenspiele üblich gewesen ist, jetzt herrscht auch hier am Strande und unter diesen Leuten allein der Skat. Auch das Spiel hat seine bestimmte Zeit, bevor es sieben schlägt, sind alle Einheimischen aus der Gaststube verschwunden.
 
Ich fürchte sehr, daß es mit den alten Schiffskapitänen geht, wie es vor langer Zeit schon den Eibenbäumen ergangen ist und wie es jetzt über die italienischen Pappeln kommt, dass sie anfangen auszusterben. Bei der rapiden Abnahme der Segelschiffahrt ist es ja kein Wunder, daß ihrer immer weniger werden. Der Tod räumt auch auf unter ihnen. Sechs oder sieben Mal in den wenigen Wochen ich weiß nicht genau wie oft - verkündete in dem Stranddorf, von dem ich rede, die so eindringlich mahnende und so zu Herzen gehende Stimme der Glocke, daß wieder einer der Alten gestorben sei.
 
Am dritten Tage darauf wurde er dann beerdigt. Voran ging der Lehrer des Ortes mit den Schulkindern, die ein Grablied sangen, dann kam der Wagen mit dem Sarg, ihm folgten, vom Pastor geführt, die Männer in ihrem Sonntagsanzug, wie sie zur Kirche gehen, die Frauen und Mädchen alle in schwarzen Kleidern und mit schneeweißen Kopftüchern angetan. Als eben wieder einmal ein alter Schiffer gestorben war, fuhr in der Ferne Angesichts des Ortes ein Schiff mit vollen Segeln vorüber. Einige, die am Strande standen, erkannten es und sagten, auf den Toten hindeutend, der noch unbestattet in seinem Hause lag:
 
„Das Schiff fährt sein Sohn. Der weiß noch von nichts und fährt so in die weite Welt hinein.“
 
Einige sagen: Die Segelschiffahrt wird wieder in die Höhe kommen, wenn es mit den Kohlen zu Ende geht, und die Kohlen halten nicht ewig vor. Nun, das mag fein, falls nicht ein anderes Ersatzmittel der Dampfkraft, etwa die Elektrizität, bis dahin bei Seeschiffen in Gebrauch kommt – das mag sein, aber erleben werden wir's nicht, es sind vorläufig noch gar zu viel Kohlen da. So bleibt denn für mich und andere, die auch die alte Art gern haben, nur der etwas eigennützige Trost, daß, so lange wir leben, immer noch ein kleiner Bestand davon vorhanden sein wird .
 
 
 
===="Der neue Signalmast" Johannes Trojan====
 
[[Datei:Johannes Trojan Der Signalmast.jpg|thumb|450px|links|Johannes Trojan "Der neue Signalmast"]]
 
 
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===="Findigkeit der Hunde"====
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===Der Geinitz-Stein an der Stoltera===
  
:Von der Findigkeit der Hunde will ich ein rührendes Beispiel erzählen.
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Im Seebade Warnemünde wurde ein grosses Bade- und Volksfest gefeiert, und der Landesfürst selbst nahm daran Theil. Natürlich strömte in Warnemünde ein grosses Publikum zusammen, und besonders aus der nahe gelegenen Hafenstadt Rostock kamen so viele Tausende, als nur irgend aus einer mittelgrossen Stadt, in der Wohlfahrt, Vergnügungstrieb und gute Gesundheitszustände herrschen, herausströmen können. Von Rostock nach Warnemünde brauchen die Dampfschiffe, die auf dem breiten Fluss den Verkehr zwischen den beiden Orten vermitteln, zur Zurücklegung der Fahrt eine Stunde, der Landweg aber beträgt beinahe Meilen.
 
Der Festtag erschien, und voll bis zum Sinken kam vom frühen Morgen an Dampfschiff auf Dampfschiff nach Warnemünde. Es war eine unzählbare Menge, die auf dem Festplatz sich drängte, das Fest aber war über die Massen schön. Da es sich nun zum Ende neigte und es dunkel ward, bemächtigte sich des Publikums eine grosse Furcht, es könnte am Ende nicht mehr mit den Schiffen mitkommen, die nach Rostock zurückfuhren. Alles stürzte dem Wasser zu, wo die Schiffe lagen, und dieselben waren im Nu überfüllt. Die aber voll waren, fuhren ab.
 
Bei dieser Ueberstürzung wurde eine grosse Anzahl von Hunden, die ihren Herren aus Rostock gefolgt waren, vergessen und blieb in Warnemünde zurück. Ihre Zahl soll mehrere Hunderte betragen haben. Diese haben dann laut heulend bis tief in die Nacht hinein, ja bis gegen den Morgen hin am Ufer gestanden, und durch ihren Jammer um ihre treulosen Herren ist manch Bewohner von Warnemünde im Schlafe gestört worden. Endlich aber, scheint es, haben sie Berathung gehalten und einen Beschluss gefasst. Sie sind wenigstens um den ersten Hahnenschrei aufgebrochen und in geschlossenem Haufen auf der Chaussee nach Rostock abmarschirt. Die Kleinsten und die schon müde waren, nahmen sie in die Mitte; die Wegkundigsten führten, eine zuverlässige Nachhut sorgte dafür, dass keiner zurückblieb.
 
Das alles weiss man, weil ein später oder vielmehr früher Wanderer in der Morgendämmerung dem Zuge auf der Landstrasse begegnet ist und darüber berichtet hat. Er hat auch die Hunde gezählt und gefunden, dass es 279 waren, und alle Racen waren darunter vertreten. Es sei ihm aber, sagt er, beim dem Anblick eiskalt über den Rücken gelaufen, denn er habe das Ganze für einen höllischen Spuk gehalten. Viele der Hunde hätten gar zu geisterhaft ausgesehen.
 
Was das Letztere betrifft, so ist das kein Wunder, da die Hunde lange Zeit nichts gefressen hatten und in Sorge um ihre Herren waren. Dass es aber kein Spuk war, erwies der andere Tag. Da fand jedweder Bürger von Rostock, der am Tage vorher seinen Hund in Warnemünde vergessen hatte, denselben richtig vor seiner Hausthüre wieder vor.
 
Das ist ein Beispiel von der Findigkeit und zugleich von der Treue der Hunde. Wie viele Menschen hätten denn unter ähnlichen Umständen gleich richtig gehandelt?
 
:(Auszug aus - Johannes Trojan, "Das Wustrower Königsschiessen und andere Humoresken" - Kapitel 9) (NHG)
 
  
===Wilhelm Dabelstein, ein vergessener Autor und die „Schlacht im Breitling“===
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Datei:Geinitz-Stein Warnemuende.JPG|Der Geinitz-Stein an der Stolteraa
  
;Mit Dabelsteins Tod starb das einzigartige, unverwechselbare Warnemünder Platt aus.
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:Viele dieser kleinen literarischen Kabinettstücke fielen der Vergessenheit anheim und harren der Wiederentdeckung da sie doch auf die eine oder andere Art, oft unbemerkt, bis in unsere Tage nachwirken.
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[[Kategorie:Eugen Geinitz]]
:Ein Beispiel dafür ist der Warnemünder Wilhelm Dabelstein, der vor gut einem Jahrhundert die hier Lebenden mit seinem, in typischem Warnemünder Platt verfassten, Erzählungen zum schmunzeln brachte.
 
:Über die Person Dabelsteins sind auf uns kaum noch Informationen gekommen.
 
:Selbst ein Foto o.ä. ließ sich von ihm bislang nicht finden. Nur vereinzelte Anmerkungen in seinen Erzählungen lassen Rückschlüsse auf sein Warnemünder Dasein zu.
 
:Der Name Dabelstein taucht gelegentlich als Signatur bei Gemälden mit Warnemünder Sujets auf (Eines davon im Heimatmuseum), die aber mit hoher Warscheinlichkeit von einem anderen Familienmitglied gleichen Nachnamens stammen.
 
:Einer der Gründe dafür, das Dabelsteins kleine Literaturkabinettstückchen heute weitgehend vergessen sind, nennt uns Richard Wossidlo:
 
: „.. man führt gewisse Eigentümlichkeiten der vom übrigen Plattdeutschen stark abweichenden Mundart der Warnemünder, der „Warneminner Liet“, auf vermutete skandinavische Ursprungsbesiedlung und deren Mischung mit dem niederdeutschen zurück.“
 
:Die Eigentümlichkeit des hiesigen Dialektes war oft selbst für die „Plattdeutschen“ aus der Nachbarregion schwer verständlich. :So widmeten sich Dabelsteins unterhaltsamen Satiren eben fast ausschließlich einer Warnemünder Leserschaft. Unter ihnen wirken sie unbewußt bis in unsere Tage nach.
 
:Nachfolgendes Dabelsteinsches Zitat mag das unterstreichen:
 
:„Wat´n richtigen Warminner is, de is up de Rostocker in´n Allgemeinen nich alltau god tau spräken, un wenn dit etwa´n Rostocker unner de Ogen kümmt, so kann ick em nich helpen. Nich blot , dat se uns in de letzt Tid up dat ganze Nurden- und Nurdwesten–Enn´ de Swin verbaden hewwen, so dat de Urt nu indelt ward in en „feines Viertel“ un en „Schweineviertel“ (wo tom bispill ik de Ehr heww in tau wahnen), ne dat is ok all in olle un öllste Tiden so west, dat se ümmer versöcht hemmen uns tau dükern.“
 
:Und so beschreibt er das Warnemünder Leben das er selbst tagtäglich erlebt.
 
:Nachfolgendes Beispiel soll davon zeugen.
 
:Zunächst versucht, die folgende Erzählung hier im Original-Dialekt anzufügen, habe ich mich schließlich dazu entschlossen sie für „Berliners“ und sonstige Zugereiste lieber hochdeutsch nachzuerzählen und dann jeweils die plattdeutsche Originalversion folgen zu lassen, da selbst ältest eingesessene Warnemünder diesen seit knapp hundert Jahren ausgestorbenen prägnant eigenen Dialekt nicht mehr schreiben, sprechen oder lesen können.
 
  
===='''Die Seeschlacht auf dem Breitling'''====
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==Traditionspflege, Kultur und Vereinsleben==
Wilhelm Dabelstein 1909 ('''hochdeutsch nacherzählt''')
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(in Bearbeitung)
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===Warnemünder Ümgang===
  
Es sind noch eine ganze Reihe Leute hier, die sich an die Ereignisse aus ihrer Jugendzeit erinnern. Da durfte in Warnemünde kein Bäcker und kein Schlachter  sein, um den Rostocker Bäckern und Schlachtern ihren Verdienst nicht streitig zu machen. Manche der Alten entsinnen sich, das sie im Winter mit Schlitten oft über das Eis der Warnow das Brot für die Einwohner aus Rostock geholt haben um sich einen Schilling zu verdienen. Und das jetzige Geschäft des Schlachters G. von seinem Vater begründet worden ist, indem der damals jeden Sonnabend mit einem Wagen voll Fleisch aus Kröpelin kam und am Rostocker Ende anhielt, wo sich die Warnemünder Frauen heimlich Fleisch holten. Selbst backen durften sie. Der Gemeindebackofen stand am Rostocker Ende. Das Backen ging umschichtig und vorher musste das sogenannte „Backelgeld“ bezahlt werden, was mit dem „Schulholzgeld“, „Wach- und Leuchtegeld“ und ich weiß nicht noch was, die Warnemünder Steuern ausmachte. Was auch heutigentags noch Einwohner die zu den „Eximierten“ („von Lasten Befreiten“) gehören, bezahlen müssen. Auch wenn inzwischen die Backerei aufgehört hat und jeder sein Brot kaufen kann wo er will. So wie mit den Bäckern und Schlachtern war es auch noch mit anderen Sachen. So zum Beispiel durfte kein Warnemünder Schiffer ein Schiff fahren, das in Rostock vom Stapel gelaufen war, ausgenommen er war Rostocker Bürger geworden und  bezahlte Rostocker Steuern. Einmal soll es doch vorgekommen sein, das ein Warnemünder Kapitän, ohne diese Bedingung zu erfüllen, mit einem neuen Rostocker Schiff ausgelaufen ist, das auch noch in Rostock gebaut worden war. Als er dann von großer Reise mit einer Ladung Bordeaux-Wein wieder hier angekommen war, und mit seinem Schiff im Pinnengraben lag, wo damals eben die großen Schiffe lagen. Die Warnow wie heute war zu jener Zeit noch nicht vorhanden. Da wollten ihm die Rostocker das Ruder von seinem Schiff abnehmen, damit er nicht wieder auslaufen könne. Beim ersten Versuch ließen die Warnemünder sie nicht an Bord. Aber als dann in den folgenden Tagen ein steifer Südost wehte, kamen dann die Rostocker mit ihren flachen Leichtern gesegelt, mit denen sie sonst das Korn von Rostock zu den großen Schiffen auf der Warnemünder Reede brachten. Sie hatten so viele Mannschaften an Bord, das der Warnemünder Kapitän nun nicht mehr entkommen konnte und aufgab. So verlor er schließlich sein Ruder. Nach derartigem Ärger siedelte er sich nun in Ribnitz an und handelte zukünftig von dort aus.
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Der Brauch des „Ümgangs“ geht zurück ins 14. Jahrhundert. In jedem zweiten Jahr wurde der Öllermann, der Wortführer des Altermänner-Kollegiums, gewählt. Gleichzeitig wurden die Steuereinkünfte von den Bürgerältesten abgerechnet.
Es muß aber auch erwähnt werden, das die Warnemünde sich oft nicht an die „Rostocker Ordnung“ hielten. So zum Beispiel konnten sie es immer nicht lassen, auf dem Breitling wo doch einzig das Revier der Rostocker Fischer war, nicht blos im Winter Aal zu stechen, sondern auch, was noch schlimmer ist mit der Aalharke zu segeln. Einmal sind sie gerade bei dieser Fischräuberei, da sehen sie wie ein halbes dutzend Rostocker Fischer die Warnow herunter gesegelt kommt. Die Rostocker waren bereits an der Eck von Groß-Klein der „Pogg“ (Frosch) genannt wurde, wegen der großen Steine die dort dicht am Ufer im Schilf lagen. Viel Zeit war also nicht mehr, aber den meisten Warnemündern gelang es doch noch durch den Pinnengraben zu rutschen und den Rostockern auszureißen. Nur Einer war so weit flussaufwärts, dass er vor den Rostockern nicht mehr wegsegeln konnte. Er schmiss also sein verbotenes Fanggeschirr über Bord  und segelt was die Jolle hergiebt an das hinterste nordöstliche Ende des Breitlings, und zum Ort „ful Water“ (faules Wasser) an Land. Mit einem großen Ballaststein den er im Boot hatte schlug er ein Loch in den Boden der Jolle, so dass sie kein Wasser mehr halten konnte. Seine Sachen zusammenraffend flieht er unerkannt über die Düne gen Heimat.Eine Nummer wie heute brauchten die Jollen damals nicht zu haben, und als die Rostocker herankamen, war von ihnen nicht heraus zu finden wem das Boot gehört. Mitnehmen konnten sie Sie wegen des Loches im Boden aber auch nicht. Am anderen Morgen kamen sie wieder, hatten sich Säcke und anderes Material mitgebracht, womit sie die Jolle abdichteten. Das Bemühen war nun, die Jolle ins Schlepptau zu nehmen  und sie nach Rostock zu bringen. Der heutige Damm auf der Ostseite des Stromes existierte damals noch nicht und man konnte von Warnemünde über den ganzen Breitling hinwegschauen. Die Warnemünder hatten natürlich mit dem Fernrohr das ganze Treiben der Rostocker mit angesehen. Als nun die Rostocker absegeln wollten, hieß es hier:“ Was Jungs, wollen wir uns die Jolle wegnehmen lassen ? Nee, das lassen wir uns nicht gefallen, schnell in die Boote und den Rostockern nach !“ Nun wurden flink zwei Jollen, in jeder sieben Mann, parat gestellt und „full Stiem“ hinter den Rostockern her, die mit einer Jolle im Schlepptau  nicht so flink vorwärts kamen. Sie hatten sie, noch auf dem Breitling, auch bald eingeholt. Nun an jeder Seite der Rostocker Jolle ein Warnemünder Boot längsseits, rufen sie den Rostockern zu: „Gebt die Jolle raus ! Wollt ihr wohl die Jolle rausgeben? Gebt sie gutwillig raus!“ Die Rostocker sagten gar nichts. Die Warnemünder, die sich die Gesichter mit Schlick eingeschmiert hatten und die Jacken verkehrt herum angezogen hatten, gingen nun mit den Riemen auf die Rostocker los. Die Rostocker, unter denen auch zwei Polizisten waren, verkrochen sich vor Angst unter den Duchten. Einer der Warnemünder schnitt während des Gefechtes den Schlepptampen womit die Jolle fest war, mit dem Messer ab und stracks hauten sie mit ihrer Jolle ab. Das war nun eine böse Geschichte und von Rostocker Seite musste das ein Nachspiel haben. Aber als man die Warnemünder Fischer in die Stadt vor Richter und  Rat vorlud verriet keiner den Anderen. Die Rostocker Fischer, konnten keinen der vorgeladenen Fischer wieder erkennen. Sie antworteten immer wenn sie gefragt wurden ob es Dieser oder Jener gewesen sei: „Mag sein.“ Bis zuletzt die Rostocker Beamten die Kerls laufen ließen. Es wäre wohl auch nicht rausgekommen, wenn nicht zuletzt die Geschwätzigkeit des weiblichen Geschlechtes dazu gekommen wäre. Die Warnemünder Fischfrauen fuhren damals jeden Morgen, mit einer Jolle zum Markt. Sie ruderten sich selbst und segelten ebenso forsch wie die Männer. So kamen sie einmal Mittags mit ihrer Jolle von Rostock zurück und ruderten immer am Schilf des westlichen Ufers entlang. Die Rostocker Fischer hatten aber nun die Gewohnheit zur Mittagszeit ihren Kahn ins Schilf zu ziehen, ihr Butterbrot zu verzehren und ein Auge voll zu nehmen. So ein Rostocker liegt nun auch im Schilf als die Frauen vorbeiziehen. Und weil die Frauen nun einmal den Mund nicht halten können, so hört er, wie sie sich über diese Geschichte erzählen: „Und das ist doch noch einmal gut gegangen, das sie Karl S. und Heiner B. nicht gekriegt haben ! Und Albert H. ist auch dabei gewesen !“ Und so weiter und so weiter. Na, das war nun was für den Fischer, er schreibt sich die Namen mit Kreide auf die Planken des Bootes, und so mussten die, deren Namen offenbar geworden waren am Ende doch noch dran glauben. Ich meine sie mussten sogar noch einsitzen.
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Anschließend führte ein Umzug vorbei an Pfarre und Vogtei durch den Ort – auch gedacht als Repräsentanz der Warnemünder gegenüber Rostock. Diesen Brauch pflegte man bis 1850, in vereinfachter Form sogar bis 1909.
Das war das Ende der Seeschlacht im Breitling, zwischen den Warnemündern und den Rostockern. Darum sind sie den Rostockern heut noch nicht ganz grün, und sollte ein Rostocker in den Strom fallen, dann will ich hoffen das sie ihn wieder heraus fischen und nicht etwa rufen: Schmeiß den Teufel in den Strom! Er ist ein Rostocker! Lass ihn treiben!“
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Als Bestandteil des Warnemünder Sommerfestes, heute im Rahmen der Warnemünder Woche, wird seit 1976 der „Warnemünder Umgang“ (seit 2001 „Nieger Ümgang“) durchgeführt.
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Mitglieder der 1976 gegründeten Warnemünder Trachtengruppe verkörpern seither historische Figuren, wie den Tidingsbringer, Wuurdholler, Öllermänner, Polizisten, Hegediener und Fischersfrauen.  
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Seit 1979 werden auch die sogenannten Ümgangsstäbe mitgeführt. Sie symbolisieren die drei wichtigsten Warnemünder Berufsstände: Fischer, Schiffer und Schiffbauer.
  
===="De Seeslacht up´n Breitling" von Wilhelm Dabelstein '''im Original Warnemünder Platt''' 1909====
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Wat´n richtigen Warminner (die ortsübliche Aussprache; lautet fast wie „Wärminner“) is, de is up de Rostocker in´n Allgemeinen nich alltau god tau spräken, un wenn dit etwa´n Rostocker unner de Ogen kümmt, so kann ick em nich helpen  -  nich blot, dat se uns in de letzt Tid up dat ganze Nurden- und Nurdwesten-Enn´de Swin verbaden hewwen, so dat de Urt nu indelt ward in en „feines Viertel“ und in en „Schweineviertel“ (wo tom Bispill ik de Ehr heww in tau wahnen), ne dat is ok all in olle un öllste Tiden so west, dat se ümmer versöcht hemmen uns tau dükern. So is dat noch gornich so lang her ,  -  t´sünd noch nooch oll Lüd hier, de sik dat ut ehr Jugendtid tau erinnern  weten  -  dat hir in Warminn keen Bäcker un keen Slachter sin dörft, üm dormit de Rostocker Slachters un Bäckers de Verdeinst nich verdragen würd, un männigein von de ollen Lüd weit sik noch recht gaud tau entsinnen, dat he in´n Winter männigmal mit´n Släden up dat Is von de Warnow för de Inwahners Brot von Rostock halt hett, üm sik dormit n´Schilling tau verdeinen , un den jetzigen Slachter G. sin Geschäft is von sin´n Vadder begrünnt worn, de dunnmals jeden Sünnabend mit´n Wagen vull Fleesch von Kröplin na Warminn´keem un an´n Rostocker Enn´n´, stillhöll, wo denn de Warminner frugens so gewissermaßen heemlich sick ehr Fleesch halen deden. Sülwst backen dürften sei. Dei Gemeinde-Backaben stünn up dat Rostocker Enn´, dat Backen güng üm un dorvör müsst denn dat sogenannte Backelgeld betalt warden, wat mit dat „Schulholzgeld“, „Wach- und Leuchtegeld“, un ik weit nich wat noch all süs, de Warminneer Stüern utmaken ded un wat noch hütigendachs, wenn ik mi irren dauh, noch von weck Inwahners , de tau de sogenannten „Eximierten“ gehüren, betalt warden möt, obglik natürlich dese öffentliche Backeri uphürt hett un sick jeder sin Brot köpen kann wo hei will. So as mit de Bäckers un Slachters wir dat uk mit anner Saken. So taum Bispill dörwte keen Warminner Schipper een Schipp fohren, wat in Rostock von´n Stapel lapen wir, utgenamen hei wir Rostocker Börger worden un betalte sin Rostocker Stüern. Na eenmal sall dat doch vörkamen sin, dat een Warminner Kaptein, ahn disse Bedingungen tau erfüllen, mit een niges Schipp utlopen is, wat in Rostock bugt wir, un as hei dunn wedder binnen keem mit ne Ladung Wien von Burdeaux, un mit sin Schipp in´n Pinnengraben leeg, wo dunntaumals de groten Schäpen liggen deden, denn de Warnow was dunn noch nich vörhanden, dunn wullen em de Rostocker dat Rauder von sin Schipp wegnehmen, dat hei nich wedder utlopen künn. Na, dat irste Mal leeten de Warminner sei nich an Burd, äver as dunn in de negsten Dag n´stieven Südost weigen ded, dunn kemen de Rostocker mit de flachen Leichters, wo se dunn dat Kurn von Rostock mit up dei Warminner Reid bröchten för de groten Schäpen,vör de Wind den Strom dal un hadden soveel Mannschaften ünner Deck von ehr Fohrtüge, dat de Warminner Kaptein , de sick sowat nich vermauden was, ehr nich mihr utwutschen künn un nolens volens sin Rauder hergäwen müsst. Na tau verwunnern is dat nich, wenn ünner sönne Molesten wecke Kapteins dat vörtröken, sik in Ribnitz indragen tau laten un von dor ut as Heimathaben tau fohren.
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Datei:Warnemuender Uemgang 1979 01.jpg|Ümgang 1979.
Nal up dei anner Sid möt äwerst uk seggt warden, dat de Warminner sick mänigmal nich in son´n Ordnung  fügen wullen, de sin möt. So taum Bispill künnen sei dat ümmer nich laten, up´n Breitling, wat doch de Rostocker Fischers ehr Rabeit wir, nich blot Winters Aal tau stäken  -  ick weit nich ob´t nich hütigendags noch vörkümmt  -  sondern ok, wat noch slimmer is, mit de Aalhark Aal tau segeln. Na eenmal sünd sei ok wedder grad bi disse Fischröwerie, dunn seihnsei mit eenmal, wi ´ne ganze Haud Rostocker Fischers de Warnow dal up sei los gesegelt kamen. De Rostocker wirn all bi de Eck grad gegenäwer Groten-klein , wat se de „Pogg“ näumen dohnvon wegen den groten Stehen, de dor dicht an´t Aeuwer in dat Reid liggen deiht un wo dei Grotenkleiner, wenn sei äwer de Warnow segeln, anleggen dauhn  -  vel Tid wihr also nich mihr, äwer dei meisten von de Warminner gelüng dat doch noch , dörch den Pinnengraben tau wutschen un dei Rostocker uttariten. Blot de ein  -  un von den sin Sähn sinen Swiegersähn heww ik mi dat vertellen laten  -  wir so wid ruppe, dat hei nich mihr vör de Rostocker vörweg segeln kunn. Hei smet also sin verbaden Geschirr äwer Burd un segelt, all wat de Smack hollen wull, vör´n Wind up dat büdelste En´n von´n Breitling tau, wat sei „ful Wader“ näumen dauhn, löpt hier in de Rönn, wo eben noch Wader naug is för´ne Jöll, so hoch as´t geiht, up Land, smit mit einen von de groten Ballaststeen, de hei in sin Jöll hett, ein grotes lock in den Bodden, sodat de Jöll keen Wader mir hollen kann, nimmt sin Säbensacken un makt sick äwer de Wisch un äwer de Dün ut´n Stow na Hus. Na, ne Nummer as hüt brukten de Jöllen dunnmals noch nich tau hemmen un as de Rostocker rannekemen, künnen sei nich weiten, wen de Jöll tauhüren deid, un mitnehmen künnen sei se ok nich wegen dat Lock in´n Bodden. Se kemen äwern annern Morgen wedder un hadden sik Säck un anner Material mitbröcht, womit sei de Jöll dicht´ten un sei dunn in Släptau nehmen, üm sei nah Rostock tau bringen. Die Damm up die Ostsied vo´n Strom, die dor jetzt is, wir dunnmals noch nich, un man künn von Warminn äwer´n ganzen Breitling wegkiken. De Warnminner hadden natürlich mit´n Kieker de ganzen Marjenzen von de Rostocker mit anseihn. As nu de Rostocker mit de Jöll awsegeln, dunn heit dat : „Wat Jungs ! will´w uns de Jöll wegnehmen laten ?“ „Ne, dat lat´w uns nich gefallen, flink in´ne Boot un de Rostocker nah !“  -  Na, also ok flink twei Jöllen prat, in jeder 7 Mann un full Stiem achter de Rostocker her, de man in een Jöll wir´n un mit de anner in´n Släptau nich so flink vörwarts kemen. Se hadden sei ok bald up´n Breitling tau faten un an jeder Sid von de Rostocker en Warminner Jöll raupen sei de Rostocker tau: “Gewt de Jöll rut ! Willt Ji de Jöll rutgeben ? Wi fragen Jug, ob Ji de Jöll gaudwillig rutgäben willt ?“ De Rostocker seggen gornix, äwer dunn de Warminner, de sick de Gesichter mit Mad, de se mit de Reems ut´n Grund halt hemmen, insmeert un sick de Jacken verkihrt antreckt hadden, up de Rostocker los mit de Reems, dat de Rostocker, wo twei Polizisten mit bi wirn, sik vör Angst ünner de Duchten verkrepen. Een von de Warneminner snidd in dat Gefecht dat Enn´, womit de Jöll fast wir, mit´n Metz af un heidi gahn sei mit ehr Jöll. Na, dit was ja nu ne böse Geschicht un dor müsst wat na kamen, äwer as sei dunn de Warminner Bootslüd un Fischers vör Richter un Rat vörladen deden na Rostock, hadd keener denn annen verraden, un de Roxstocker Fischers, de tügen süllen, künnen ok die richtigen nich rutfinnen un antwurten ümmer, wenn sei fragt würden, ob´t dirs´ode de west wir: „magt woll“, bet´t tauletzt de Rostocker Snaters, de uk woll ihren Spaß doran hadden, äwer wür un sei de uk woll ihren Spaß doran hadden, äwer wür un sei de Kirls lopen leten. T´wir ok woll nich rutkamen, wenn nich tauletz de „Geschwätzigkeit“ von dat weibliche Geslecht dortau kamen wir. De Warminner Fischfrugens föhrten dunn jeden Morgen  -  né Iserbahn un regelmäßige Dampers na Rostock gewt dunn noch nich  -  mit ne Jöll na Rostock tau Markt  -  Sei reuderten sick sülwst un segelten uk forsch as de Kirls. So kamen sei uk mal s´Middags mit ehr Jöll von Rostock trügg un raudern an dat Reid an westlichen Aeuwer entlang. De Rostocker Fischers hemmen nu äwers de Gewohnheit, tau de Middagstid ehren Kahn in dat Reid tau trecken, ihr Bodderbrot tau verteren un denn ´n Og full tau nehmen. Na, sön´n Rostocker liggt dunn uk in dat Reid, as de Frugens dor vörbi rudern  -  un as de Frugenslüd nu enmal dat Mul nich hollen können, dunn hürt hei, wie sei sik von disse Geschicht vertellen: „undat is doch man gaud, dat sei dunn Korl S. un Heine B. nich krägen hemmen ! un Albert H. is ok dorbi west“ usw. 
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Datei:Warnemuender Uemgang 1986.jpg|Ümgang 1986.
Na, dit was nu wat för den Fischer: hei schriwwt sick flink de Nams mit Krid up de Planken von sin Boot un so müssten de, von de sei de Nams nu wüssten, doch noch dran glöwen. Ick glöw, sei hemmen sogor sitten müßt.
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Datei:Warnemuender Uemgang 1979 02.jpg|Auf der Bühne am Leuchtturm, 1979.
Dat wir dat En´n von de seeslacht up´n Breitling twischen de Warminner un de Rostocker. Na dorüm sünd sei dei Rostocker noch jetzt nich ganz grön, un süll dor mal een Rostocker in´n Strom fallen, denn will ick hoffen, dat sei em wedder rutehalen un nich etwa raupen: „Smit´n Düvel in´ Strom ! Is´n Rostocker ! Lat´n driwen !”
 
  
===="De Bidelklut"  von Wilhelm Dabelstein '''im Original Warnemünder Platt''' 1909====
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As ik hürt heww, hemmen mi dat nu doch weck äwel namen, as ick nülich dorvon vertellt heww, dat de Warminner, wenn se up´n Rostocker tau spräken kamen, mal dat wurd inne Mund kamen kann: „Smit´n Diwel in´n Strom, lat´n driwen !“ as wenn wi Warminner ´n ganz besonders blauddöstigen Minschenschlag wiren un alle Rostocker vesupen laten wullen. Na, denn ward dat nich anners, denn möt ik Juch man de Geschicht  von den „Bidelklut“ vertellen, von den dit Wurd hirkamen deiht.
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===Der "Tidingsbringer" - Einst und jetzt ein Stück Warnemünde===
Weit Ji, wat´n Bidelklut is ? Ne ! na, dat is dormit so, as ümmer in de Kaakböker steiht:  Man nehme sechs Eier ! usw. Eier hüren  dor ok an, uterdem  ´n groten Hümpel Mehl, Krinten, Rosinen, Plummen un ik weit nich, wat süß noch all. Wenn Ji´t genau weiten willt, möt Ji ´n oll Warminnersch fragen. Na disse ganze Kram ward tausamenrührt un´n groten Klut ut makt, de Klut kümmt in´n Büdel un dees ward in´t Water hängt un kakt.  - dorüm de Nam Büdelklut oder as wi seggen  -  Bidelklut. Ob de Warminner dit noch öfters maken weit ik nich, wenigstens min Frau, obglik ik ehr dat all öftersen seggt heww, hett mi ümmer noch keenen makt. Na früher , as noch keen Badegäst hierher kemen un Warminn blot ut twee Reegen Hüser bestünn, de Vörreeg un de Achterreeg, wer dat ´n Warminner Nationalgericht un en Frau up´n Rostocker Enn´harr dunn up ´n Sünndag mal sönn Bidelklut farig kakt un will em up´n Töller uté Kök äwer de Deel inne vörrerstuw rinne drägen, üm sick nahsten mit ehren Mann doran tau delekteren, as de Dör upgeiht un ´n Handwarksburß rinnekümmt un üm ne Gaw för´n armen Reisenden biddt. Up de Deel achter de Dör stünn ne Lad, as man sei up´n Lann noch öfter süht un wo Linnentüg un sönn Saken in upbewohrt warden. Up disse Lad stellt de Frau nu den Töller mit den heeten Bidelklut un geiht na achter in de Kök, un halt sik ehr „Biß“, dat heit ´n lütte Büß, so as ne Klock, wo de Lüd ehr lütt Geld in opbewohrten, un giwwt den Handwarksburßen sin´n Dreiling. De Handwarksburß bedankt sik un geiht. In den sülben Ogenblick kümmt ok de Mann tau Hus, un as sei sik nu tau´n Eten dalsetten un de Fru den Bidelklut voné Deel halen will, dunn is de Bidelklut weg. „Den hett de verfluchtige Kirl von Handwarksburß mitnahmen !“ Je ja, je ja , de wir äwerst äwer alle Barg un de Bidelklut was weg un blew weg. Hei wir äwerst achter den Kuffer rullt, denn wil de Deckel von de Lad rund wir, harr de Bidelklut dat Aewergewicht krägen, as de Fru em inne Il up de Lad sett´t hadd, un wir von den Töller tründelt un, wiel de Kuffer von´e Wand affstahn  möt, dat sick de Deckel upklappen laten deht, so hadd de Bidelklut Platz un leg nu achter den Kuffert. „Klas Peter ! Klas Peter ! kumm flink her ! De Divel sitt achter´e Lad !“
 
Na, de Mann rückt ok mit´e Stakfork an un so gahn sei beid den Divel tau Liw un smiten em in´ Strom  -  un dorvon heit dat noch hüdigendags: „Smit ´n Divel in´Strom ! Lat´n driwen!
 
  
===="Die Doktorreuse"====
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;Der ursprüngliche "Tidingsbringer"
  
===="Die Küste im Winter"====
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:Eine kleine Warnemünder Jolle rudert von schnellen kräftigen Schlägen getrieben die Warnow herauf.
 
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:In dem Boot sitzt ein Mann mit seiner Frau. Schon von weitem wird es in Rostock als das des Tidingsbringers erkannt und spannungsvoll erwartet. Jetzt schießt es an das Bollwerk heran. Ein kleiner Mann springt ans Ufer, der Schweiß perlt ihm von der Stirn.
===Auszüge Warnemünder Anekdoten aus: "Lustig Vertellers von Richard Wossidlo und Johannes Gosselck 1924===
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:"Was gibts Neues, Jungmann, wer ist heute binnengekommen?"
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:Aber vergeblich sind alle Fragen. Der Tidingsbringer weiß genau, von wem er den klingenden Lohn für seine Neuigkeiten zu erwarten hat. Keine Sekunde darf verlorengehen, an niemand die Nachricht, die er bringt, vorzeitig verraten werden.
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:Atemlos eilt er durch das Fischertor und verschwindet in der Strandstraße. Zuerst klopft er an die Tür des Steuermanns Schütz.
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:"Gute Nachricht Frau Schütz, Kapitän Lembke ist mit der Anna Maria im Ansegeln vor Warnemünde.
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:Ihr Mann wrd heute abend noch in den Hafen kommen."
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:Diese dankt hocherfreut und lässt ein Silberstück in die Hand des Tidingsbringers gleiten.
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:Weiter führt ihn sein Weg jetzt zur Wohnung des Kapitäns Krahnstöver und von dort zu den anderen Schiffer- und Steuermannsfamilien, denen er gleichfalls die freudige Mitteilung  machen kann, dass günstiger Wind die Schiffe mit ihren Angehörigen auf Warnemünde zusteuern lässt.
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:Der letzte Gang gilt den weiter im Innern der Stadt gelegenen Kontoren der Reeder. Hier nimmter sich schon etwas mehr Zeit zur ausführlichen Berichterstattung, denn er ist sicher, dass ihm nun keiner mehr mit der Meldung der neuesten Schiffsnachrichten zuvorkommen wird.
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:Bevor nach 1850 wegen des langen und beschwerlichen Landweges die Dampfer zum Hauptverkehrsmittel wurden und 1863 der Anschluss Warnemündes an das Telegrafennetz erfolgte, gab es zwei besoldete Tidingsbringer (auch Tidungenbringer) als Nachrichtenübermittler zwischen Rostock und seinem Vorhafen Warnemünde.
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:Über Bewegungen im Rostocker Schiffsverkehr, über Abgangszeiten, Bestimmungsort und mutmaßliche Rückkehr wussten diese genauso Bescheid, wie über Namen, Größe, Takelung und Kapitäne der Fahrzeuge, die sie mit dem Fernrohr durch Besonderheiten an Rumpf oder Takelage erkannten.
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:(Auszug aus: Tidingsbringer - Ein Warnemünder Bäderjournal" Jahrgang 01 1996/1997 S.129)
  
====Gefahrenquelle====
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;Im Jahre 1995 trafen sich Mitglieder des Leuchtturmvereins Warnemünde e.V. mit den beiden Verlegern Dr. Mathias Redieck und Achim Schade um einen neuen Tidingsbringer aus der Taufe zu heben, diesmal nicht vordergründig mit dem Ziel den Seemannsfamilien und Schiffsreedern Ankünfte oder Abreisen von Schiffen und ihren Besatzungen zu vermelden, sondern um alte und neue Nachrichten aus Warnemünde weit ins Land zu übermitteln.
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:Damals ahnten sie nicht, das dieses, jährlich zwischen zwei Buchdeckeln randvoll mit spannenden "Tidings" ''(Nachrichten)'' gefüllte Medium in den nun folgenden zweieinhalb Jahrzehnten, seine Nachrichten hinaus bis nach Japan, Australien, Afrika und Amerika tragen wird. Selbst nach 26 Jahren halten noch immer viele Autoren Geschichte und Geschichten um Warnemünde und seine Menschen fest, bis eines Tages, warscheinlich wieder abgelöst durch neue Medien, auch wieder eine neue Form der Nachrichtenübermittlung wachsen läßt.
  
Ein Pastor aus Warnemünde begegnete einmal einem etwa zwölf Jahre alten Jungen aus seinem Kirchspiel und fragte ihn, was er einmal werden wollte. Die Antwort lautete voller Stolz: "Seemann!" Alle Hinweise des Pfarrers, daß ja schließlich sein Vater und sein Großvater auf See geblieben wären, nützten nichts. Der Junge blieb bei seinem Entschluß.
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* [[Der "Tidingsbringer" - Warnemünder Geschichte(n) in mehr als 20 Bänden]]
Schließlich brachte der Geistliche noch das Argument vor: "Mien Jüng, mien Vadder un mien Grotvadder sünd ook Pastur west...un in´n Bedd starwt!" Nach kurzem Nachdenken  gab der künftige Seemann die Antwort: "Je, Herr Pastur, denn würr ick mi an ehr Stell gor nich miehr trugen, tau Bedd tau gahn."
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* [["Tidingsbringer - Register der Band-Inhalte]] von Band 1- Band 25
  
====Plietsch====
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===Die Klaashahns===
  
Ein Warnemünder Pfarrer gab sich die allergrößte Mühe, seinen Schäflein das Saufen abzugewöhnen. Immer wieder predigte er über dieses Thema, beschwor den "Teufel Alkohol" mit blumenreichen und kräftigen Ausdrücken, erziehlte jedoch nur geringe Erfolge.
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Im Jahre 1963 waren es acht junge Segler aus der Betriebssportgemeinschaft der Warnowwerft, die zusammen kamen, um die Abende gemeinsam mit dem Singen von Seemannsliedern und Shantys zu verbringen.  
Eines Tages traf der Pastor vor der Vogtei einen betrunkenen alten Fischer seines Kirchspiels, hielt ihn fest und redete auf ihn ein: "Mann - Sie hat ja der Alkohol schon richtig düsig gemacht! Das kommt vom vielen Saufen!"  Aber der Alte ließ sich durch diese Strafpredigt nicht beeindrucken und gab seelenruhig zurück: "Oh nu Pasting - dat stimmt nich ! So bün ick all ümmer wäst!"
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Sie selbst fanden Gefallen daran und auch zufällige Zuhörer.
  
====Netzestricker====
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Der erste Auftritt der Sänger fand am 7. Mai 1964 im Warnemünder Veteranenclub mit großem Erfolg statt. Erst danach beschloss man, eine Shantygruppe zu bilden und sich den Namen „De Klaashahns“ zu geben.
  
Nicht jeder der auf hoher See fährt und Fische fängt, ist nach Warnemünder Begriffen ein Fischer. Viele Matrosen auf den Fangbooten zählen nur als Decksmänner. Als Fischer gilt nach altem Herkommen nur derjenige, der ein großes Fischernetz ohne fremde Hilfe zu stricken versteht.  Wer als Decksmann tätig war, mußte von jeher neben anderer schwerer Arbeit auch die gefüllten Fischkisten transportieren. Davon bekommt man bekanntlich "lange Arme". Mancher der von Natur aus lange Gliedmaßen besitzt, muß es sich gefallen lassen, nur für einen Decksmann gehalten zu werden.
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Gründungsmitglieder der Shantygruppe waren:
  
====Markierungsboje====
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Edwin Lenz, Uwe Jahnke, Kurt Jahnke, Dietrich Zager, Siegfried May, Helmut May, Christian Rösler, Lutz Buchmann
  
Nach einem alten Warnemünder Aberglauben schwimmen weibliche Leichen im Seewasser mit dem Bauch nach oben, während bei männlichen Wasserleichen der Rücken nach oben zeigt, wobei die Arme und Beine tief im Wasser hängen, so daß nur ihr Gesäß "wie eine Boje" im Wasser sichtbar bleibt.
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===Die Warnemünder Trachtengruppe===
Großherzog Paul Friedrich wollte in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts einmal eine Bootsfahrt unternehmen. Doch dem Fischer, mit dessen Kahn er segeln wollte, erschien das Wetter zu gefährlich . Als der hohe Gast auf seinem Wunsch bestand, erklärte der Warnemünder ganz entschieden: "Tja, wenn Sei will´n, Königliche Hoheit ! Ick mücht min Noors nich tau ne Boje maken !"
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Die Trachtengruppe wurde 1976 gegründet und setzt sich seither für die Erhaltung und Pflege der Traditionen des Ortes ein. Dazu gehören insbesondere die alten Volkstänze, aber auch die niederdeutsche Sprache. Bei ihren Auftritten tragen die Mitglieder Trachten, wie sie um 1840 in Warnemünde getragen wurden. Einmal jährlich im Juli organisiert die Trachtengruppe das "Warnemünder Trachtentreffen". Die Mitglieder der Trachtengruppe präsentieren seit 1976 im Zuge des "Warnemünder Ümgangs" historische Figuren, wie den Tidingsbringer, Wuurdholler, Öllermänner, Polizisten, Hegediener und Fischersfrauen.
  
====Heiratsantrag====
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===Der Leuchtturmverein===
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Eigentlich "Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V.". Keimzelle für die Entstehung des Fördervereins war der Wunsch den Leuchtturm nach der Wende von 1989/90 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hauptinitiator hierbei war der damalige Rostocker Denkmalpfleger Gerhard Lau. Er und andere Enthusiasten, die sich schnell für diese Idee begeistern konnten, überzeugten den Bürgermeister der Stadt Rostock und das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) von dieser Idee.
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Da weder die Stadt noch das WSA Personal hatten, um den Turm zu betreuen, wurde am 22. April 1994 daher der "Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V." gegründet.
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Das WSA, die Hansestadt Rostock und der „Leuchtturmverein“ einigten sich zugleich auf die Schließung eines Überlassungsvertrages zur Bewirtschaftung des Leuchtturms, der am 24. April 1994 direkt vor dem Leuchtturm unterzeichnet wurde. Der Turm ist seither unter der Obhut der Warnemünder Leuchtturmmänner wieder für alle geöffnet die den Aufstieg wagen wollen.
  
Ein älterer Fahrensmann aus Warnemünde, der wegen seiner Trunksucht berüchtigt war und schon mehrfach vollkommen bezecht auf der Straße herumgelegen hatte, machte einer älteren alleinstehenden Frau seines Heimatortes einen Antrag: "Ick harr woll Lust, di tau friegen ! Wat meinst du dortau ?"
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===Der Warnemünder Yachtklub===
Die Frau überlegte nicht lange und erwiederte ohne zu zögern: "Süh mol:Ick heff all een Swien in´n Stall, un an een Swien heff ick naug !"
 
  
====Karfreitag====
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==Das Schulwesen in Warnemünde==
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(in Bearbeitung)
  
Eine ältere Bürgerin Warnemündes bekam am Karfreitag unverhofft Besuch, als sie gerade ihre Strümpfe stopfte. Die Verwandschaft wunderte sich natürlich, daß die Frau ausgerechnet an einem so hohen kirchlichen Feiertag eine derart grobe Arbeit vorgenommen hatte. Die Alte hörte sich alle Belehrungen geduldig an und gab dan zu verstehen, daß ihr der Feiertag gar nicht bewußt geworden war: "Ick wahn achter ut - un tau mi kümmt keener!"
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Eine Schule wird für Warnemünde schon im 16. und 17. Jahrhundert erwähnt. Friedrich Barnewitz schreibt in seiner Ortschronik (1925), dass 1578 ein Schulmeister erwähnt wird und 1619 eine neue Schule errichtet wurde. Bis 1836 handelt es sich, wie vielerorts, um eine einklassige Schule. Barnewitz schreibt, dass die Warnemünder ihre Kinder nach eigenem Gutdünken zur Schule bzw. zum Küster schickten (beim Küster waren meist die 4- bis 6-jährigen Kinder). Die älteren Kinder mussten häufig durch Arbeit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Um 1800 überzeugte Pastor Schmiedekampf die Warnemünder ihre Kinder wenigstens von November bis Ostern zweimal wöchentlich zur Schule zu schicken. 1899 kam es zur Einrichtung einer Knabenschule. Am 1.4.1915 wurde die neue Schule in Fritz-Reuter-Straße eröffnet.
Dieses Wort machte bald die Runde und wurde noch oft zitiert, wenn ein Mensch fern vom Getriebe des Alltags im Ort vor sich hinlebte...
 
  
====Angewohnheit====
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===Die Fritz Reuter-Schule===
  
Kapitäne im Ruhestand (in Mecklenburg lautet die Bezeichnung für diesen Beruf allgemein "Schipper") gingen oftmals am Alten Strom in Warnemünde, wie seit Jahrzehnten gewohnt, eine Schiffslänge auf und ab. Sie wiederholten damit gewissermaßen jene Spaziergänge, die sie in früheren Zeiten auf dem Deck ihres Fahrzeugs unternommen hatten. Schon an der Zahl der Schritte zwischen den Umkehrpunkten vermochte jeder Zuschauer leicht zu erkennen, wer früher ein größeres und wer ein kleineres Schiff geführt hatte.
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===Die Heinrich Heine-Schule===
  
====Anstand====
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==Handwerk in Warnemünde==
  
Ein Warnemünder Schulmeister besaß ein wenig Ahnung von der Jägerei, weil er selbst oftmals als Treiber mitgewirkt hatte und daher mancherlei Fachausdrücke des Waidwerkes kannte. Seiner Schulklasse erklärte er sehr genau die verschiedenen Arten der Jagd und ließ dann seine Schäflein einen Aufsatz darüber schreiben. Das Ergebnis entsprach allerdings nicht ganz den Erwartungen. So las er etwa: "Der Jäger besitzt eine Flinte. Damit geht er in den Wald, klettert die Leiter hoch und legt sich flach auf den Bauch. Das nennt man Anstand!"
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===Die Warnemünder Mühle===
  
===Gasparis Warnowreise (um 1790)===
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[[Datei:Warnemünde Mühle.jpg|thumb|200px|rechts|Die Warnemünder Mühle]]
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Der in Rostock ansässige italienische Konditor Gaspari fuhr einmal mit einem anderen Italiener, dem Consul Laurino, von Warnemünde im Boot nach Rostock. Unterwegs hatte der Consul das Unglück in´s Wasser zu fallen, und Gaspari rief in großer Erregung den Schiffern zu: "rett´meine beste Freund Laurino! Meine álbe Vermögen für meine beste Freund!" - Ein Matrose sprang in´s Wasser und kam gleich darauf wieder empor, statt des schwarzlockigen einen Kahlkopf im Arm hoch hebend. Gaspari seinen Freund ohne Perrücke nicht kennend, schrie mit echt italienischer Rücksichtslosigkeit: "Tauch´ weg! Tauch´ weg! Das nicht sein meine Freund Laurino!"
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==Vom Fischer-, Lotsen- und Hafenort zum Ostseebad==
  
===Stephan Jantzens gefährlichstes Abenteuer===
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;Marine in Warnemünde
  
Der Warnemünder Lootsenkommandeur Jantzen wurde einmal nach Schwerin gerufen, um als Sachverständiger einen Dampfer zu prüfen, der den dortigen See befahren sollte. Nach der Wasserfahrt gab man ihm zu Ehren ein Diner, bei  welchem die Herren ihn animierten, von seinem Leben und seinen Fahrten, die er gemacht, zu erzählen. Schließlich wurde er gefragt, welches wohl das gefährlichste Abenteuer gewesen sei, das er erlebt habe, und zum Entsetzen der Gesellschaft erwiderte er lakonisch: "Das war die Fahrt heute, denn das kleine Schiff war dermaßen überladen, daß wir mit Mann und Maus ertrunken wären, wenn die Herren ein bishen unruhig wurden, oder wenn das Wetter nicht so still geblieben wäre!"
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[[Datei:Wmde RA 7 1 1909 Torpedoboote.jpg| thumb|300px|links|Wmde RA 7 1 1909 Torpedoboote]]
  
===Lotsengarn===
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In den 1880er Jahren machte Heinrich Schliemann mit seiner griechischen Gattin und seinen zwei Kindern einen mehrwöchigen Urlaub in Warnemünde. Er war glücklich, wieder einmal in Mecklenburg zu sein und mit der Bevölkerung plattdeutsch sprechen zu können. Schliemann war ein großer Reuterverehrer und Kenner seiner Werke, die in seiner Bibliothek einen Ehrenplatz einnahmen.
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====Fähren nach Dänemark====
Daß er in seinem mecklenburgischen Urlaub nun wieder die geliebte mecklenburgische Küche enießen konnte, war ebenfalls eine große Urlaubsfreude: Erbsen mit Schweineohren und das bekannte tosamkokte Äten. Am liebsten unterhielt er sich mit den alten Fahrensleuten am Hafen. Sein Freund wurde ein alter graubärtiger Lotse, ein wahre Riese von Gestalt, ein echter norddeutscher Seebär. Dieser Lotse war über 40 Jahre als Matrose und Steuermann auf allen Meeren der Welt umhergekreuzt; er kannte die Meere, das Leben und die Menschen. Schliemann erzählte dem alten Seemann von seiner ersten großen Fahrt als Schiffsjunge mit der Hamburger Brigg Dorothee und dem Kenter auf einer Sandbank unweit der Küste von Texel. Die 9köpfige Besatzung konnte sich retten, aber verlor alle Habseligkeiten. Nur ein Koffer, der des Schiffsjungen, also seiner, schwamm und konnte geborgen werden.
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=====Die Post- und Passagier-Schiffsverbindung nach Dänemark ab 1886 bis 1903=====
Nach dieser Schliemannerzählung gab es eine kurze Pause beim Lotsen. Er prünte mit seinen schmalen Lippen, spuckte seinen Priemtobak in hohem Bogen zur Seite und meinte: "Mit Verlöw, min Herr, dat was woll nich dat richtige Geschäft för sei, as Schiffsjung, mit de schwachen Knaken ..." und dabei sah er Schliemann von oben bis unten abschätzend an. "Sei hür´n an´n Schriewdisch. Nu will ik Sei man´n anner Geschicht von´n meckelbörgsche Brigg vertellen, de Brigg, de ik stüern müßt, wil uns Käppen krank würd. Äwerschrift is "im griechischen Archipel von Seeräuben übefallen und geentert ! Se kemen mit ehr Felucce an enen düstern Abend ganz liesing an uns ran, un in´n Ogenblick wieren oewer en Dutzend von dat Hunntüg an unsern Burd klattert. Ick harr söß Matrosen, luter echte Meckelbörger von Fischland, bi mi un rep: "Jungs nähmt de Handspaken un döscht se up de Köpp." Dat geschah denn ok, un den eenen Kierl, wat der öberste von se was, de mit sienen Dolch eenen Schlitz in min Bost stek, packte ik in de Görgel un smeet em oewer Burd. To den Stüermann rep ik: "Chrischan, nu holl man drup!" un so sägelten wi ehr Felucce in´n Grund. Mann un Muus versupen; Seeräuber kann´t nich aners gahn!"
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:(NHG)
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[[Datei:0 Wmde Postdampfer Kaiser Wilhelm vor 1903 Berlin Kopenhagen.jpg|thumb|250px|rechts|Warnemünde Postdampfer Kaiser Wilhelm vor 1903 Berlin Kopenhagen ]]
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:Von Entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Ostseebades Warnemünde war der Bau einer Eisenbahnverbindung von Neustrelitz mitten durch Mecklenburg nach Warnemünde, wo ein Brückenschlag nach Dänemark hergestellt werden sollte.
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:Um eine rasche und sichere Einfahrt der Postdampfer zu gewährleisten, waren umfangreiche Bauten in Warnemünde nötig.
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:Zunächst war eine Vertiefung der Fahrrinne und eine Verlängerung der Westmole sowie der Bau eines neuen Hafenbeckens erforderlich.
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:Das Hafen-Bassin war 450m lang, 100m breit und 4,6m tief.
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:Außerdem wurde die Mole um 133m verlängert und erhielt an ihrem Kopf eine Leuchtbake.
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:Die Arbeiten wurden so auf Hochdrück gefördert, daß am 26.Juni 1886 die Eröffnung der Strecke von Neustrelitz über Rostock-Warnemünde nach Gedser erfolge.
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:Die neue Verbindung verlief über eine Distanz von 24,3 Seemeilen oder 45 km.
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:Die zwei 12 Knoten schnellen Raddampfer "Kaiser Wilhelm" und "König Christian" übernahmen die Verkehrsverbindung.
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:Von dänischer Seite wurden die "Freya" und Anfang der 90er Jahre die "Edda" in Dienst gestellt.
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:Ab 1.Mai 1892 wurde auch eine Nachtverbindung eingerichtet.
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:Mit der Herstellung einer schnellen Verbindung ins Binnenlande, besonders zur Reichshauptstadt Berlin nahm auch der Urlauberverkehr einen großen Aufschwung.
  
===Schmuggelware===
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=====Die Trajektverbindung (Transport mit Eisenbahn) ab 1903=====
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[[Datei:0 Wmde Trajekt Prins Christian um 1910.JPG|thumb|250px|rechts|Warnemünde Trajekt Prins Christian um 1910]]
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:Der Verkehr auf der Postdampferroute, die im Jahre 1894 mit der Besitzübernahme in die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn unter Landeshoheit kam, nahm eine sprunghafte Entwicklung ihren Lauf.
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:Für den Personenverkehr, wie auch den Güterverkehr war für Personen der Umstieg von der Bahn aufs Schiff bzw. die ständige Umladung des Frachtgut ein umständliches und zeitraubendes  Hindernis. Dem entsprang der Gedanke die Verkehrsbrücke zwischen Deutschland und Dänemark in eine Trajektverbindung umzuwandeln.
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:Der Baubeginn für dieses deutsch-dänische Gemeinschaftsprojekt war im September 1900 an den beiden jeweiligen Fährhäfen.
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:Am 30.September 1903 fand deren feierliche Eröffnung unter der persönlichen Teilnahme von Kronprinz Christian (X.) und dem mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz IV. statt.
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:Der Fährbetrieb wurde zunächst mit vier Schiffen, der "Großherzog Friedrich-Franz", der "Mecklenburg", der "Prinzessin Alexandrine und der "Prinz Christian" eröffnet.
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:Das war der Beginn für eine unkomplizierte, schnelle und kostengünstige Seeverbindung zwischen Deutschland und Skandinavien.
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:Hatten die Postdampfer in ihrem letzten Betriebsjahr rund 4000 t Güter befördert, so bewältigten die vier neuen Trajektfähren im gleichen Zeitraum das 20fache.
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[[Datei:Wmde.Dampffährverbindung.jpg|thumb|250px|rechts|Warnemünde Dampffährverbindung 1903 Berlin Kopenhagen ]]
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:Die Zahl der beförderten Personen schnellte von 50 000 auf 80 000.
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:Um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen wurden die beiden Radfähren 1906 auf eine Gesamtlände von jeweils 104m verlänger.
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:Raddampfer waren grundsätzlich nicht für Eisfahrten tauglich, so entschloß man sich eine eistüchtige Ostseefähre, die "Mecklenburg" zu bauen. Das Fahrzeugdeck war zweigleisig und konnte 15 Güterwagen aufnehmen. Die "Mecklenburg" war bis 1945 im Einsatz.
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:1922 nahm dänischerseits die "Danmark" ihren Betrieb auf. In der Zeit ihrer Inn-Dienst-Stellung war sie mit einer Kapazität für 15 Güterwagen und 1100 Passagiere, die größte und leistungsfähigste Dampffähre im Ostseeraum.
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:Auf deutscher Seite folgte 1926 die Inbetriebnahme der Hochssefähre "Schwerin". Sie übertraf technisch und beim Reisekomfort alles Dagewesene im Ostseeraum.
  
Geschmuggelt wurde in Rostock von jeher. Bei Warnemünde hatten die Behörden die Unterwarnow durch ein langes Querholz verschlossen. Jedes einlaufende schiff musste zuerst am Zollschuppen anlegen und wurde genau durchsucht. Die heiße Ware kam jedoch auf ganz anderem Wege an der Zollabfertigung vorbei in die Stadt. Wo heute Markgrafenheide liegt, befand sich ein zweiter Durchlass zwischen Breitling und Meer, sehr seicht und schlecht zu befahren. Es wurde erst beim Ausbau des Stadthafens zu Beginn des 20. Jahrhunderts zugeschüttet. Mit flachen Booten konnten Ortskundige diese Durchfahrt benutzen und in dunkler Nacht ihre Ware nach Rostock bringen. König aller Schmuggler war zu Beginn des 19. Jahrhunderts Klaus Maes. Er verzollte immer einen kleinen Teil seiner Waren in Warnemünde, verkaufte aber später weitaus mehr – nämlich auch die geschmuggelten Partien. Das fiel nicht auf und er hatte sich für diese Art von Betrug eine Art von doppelter Buchführung eingerichtet.
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[[Datei:Wmde Sommerfahrplan 1937.jpg|thumb|600px|rechts|Sommer-Fahrplan der Bahnverbindung Berlin-Kopenhagen via Warnemünde und Gedser 1937]]
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:Zwischen den Weltkriegen entwickelte sich der Verkehr über die Ostsee nach Skandinavien sprunghaft.
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:Das Kriegsende setzte schließlich auch dem Fährverkehr auf lange Zeit ein Ende.
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:Am 1.Mai 1945 wurde der Fährverkehr auf der Linie Warnemünde-Gedser eingestellt.
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<br clear="all">
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[[Datei:Wmde Warnemünde Fähre Interim Fähre nach Trelleborg 1959.jpg|thumb|400px|rechts|schwedische Fähre zu Beginn der 50er Jahre, Interimbetrieb vor Wiederinbetriebnahme des Hafens Sassnitz]]
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:Die deutschen Fährschiffe "Mecklenburg" und "Schwerin" waren verloren. Die "Mecklenburg" interniert und die "Schwerin" durch Bomben zerstört.
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:Die ersten Fährschiffe die nach Kriegsende in Warnemünde anlegten kamen aus dem schwedischen Trelleborg hierher, da der Saßnitzer Fährhafen wegen des zerstörten Hafens und des gesprengten Rügendammes nicht angelaufen werden konnte.
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:Erst am 10. Mai 1947 wurde der Fährbetrieb wieder aufgenommen.  
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:Mit dem Fährschiff "Danmark" begann man zunächst nur Bedarfsfahrten auszuführen.
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:Erst in den 60er Jahren kam mit dem Umbau des westlichen Fährbetts und dem Einsatz des DDR-Fährschiffes "Warnemünde" und dem dänischen Fährschiff "Kong Frederik" der Trajektverkehr zu neuem Leben.
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:Ab 1990 erreichte die Frequentierung der Fähren im Güterverkehr, wie auch im Personenverkehr einen nie dagewesenen Höhepunkt erlebte, was angesichts der erwachsenden und nicht mehr beherrschbaren Verkehrsprobleme auf der binnenseitigen Verkehrsanbindung nach Warnemünde zum Ende des Fährverkehrs in Warnemünde führte.
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:Der stetig wachsende Passagier- und Güterverkehr und die unzureichende Hafenanbindung führten 1995 zur Umverlagerung der Fähranbindung in den Rostocker Überseehafen.
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:Das Ein- und Auslaufen der Fähren zum Überrseehafen, auf der Warnemünder Mittelmole zu beobachten ist dagegen bis in unsere Tage für die Warnemünder und ihre Gäste zum wichtigen Event geworden.
  
===Der Kreuzstein===
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=====Warnemünde - Gedser und die Eisenbahn (1903 - 1995)=====
(NHG)
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[[Datei:1900 Bauplan Fährhafen Kerner.jpg|thumb|300px|rechts|1900 Bauplan des Trajekt-Fähranlegers von Hafenbaudirektor K. Kerner Quelle:Archiv Heimatmuseum Warnemünde]]
Legende: Im September 1897 zeigte mir der Forstaufseher Holtz zu Diedrichshagen einen in der Hofmauer des Gehöfts Nr. 9 (Ausbau) zu Gr. Klein eingemauerten Inschriftstein. Der Stein hat früher an der Rostock-Warnemünder Landstraße gestanden, ist nach deren Legung (infolge des Chausseebaues) herausgenommen und von Erbpächter Susemil, wie oben gesagt, eingemauert. Er hieß "Dat Steenern Krütz", ist auch ein solches; denn er enthält ein Kruzifix und die Inschrift: na X. (Christi) boert. XIIII cxl iar. do. velbernt, coppelow. hir. Ich entzifferte die Inschrift und gab sie dem Erbpächter in Abschrift und Druck. Am 26/7 1899 war ich wieder dort, und da hörte ich von der Mutter des Erbpächters bei Erwähnung des Namens Coppelow: "Ja de sall hier ja 1849 (die Schwiegertochter verbesserte die Zahl in 1449) mit'n Damper ümme Welt jagt hebben un dorbi stört sin." - Es hat sich also schon eine neue Legende an den Stein geknüpft um das "vel" zu erklären. Denn vor Entzifferung der Inschrift hatten die Leute überhaupt keine Ahnung mehr davon für wen u. aus welcher Veranlassung der Stein einst errichtet war. Sie hielten die Inschrift für "Hieroglyphen".
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;1903
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* [[Einweihung der Dampffähren-Verbindung Warnemünde - Gedser]]
  
==regionale belletristische historische Literatur==
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;1903, 30. September
 
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:Mit dem eingleisigen Radfährschiff "Friedrich Franz IV." verlässt erstmalig eine Eisenbahnfähre den Hafen von Warnemünde via Gedser.
* [[Sophie Kloerß "Stranddistel"]]
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:Gleichzeitig wird das Schwesterschiff "Prinsesse Alexandrine" in Dienst gestellt.
* [[Pastor F. Avé-Lallemand  Das Gesangbuch : Warnemünder Geschichte 1864]]
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;1926, Dezember
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:Erste Fahrt des Passagierfährschiffes "Schwerin".
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:Als "Schwan der Ostsee" gewinnt die neue Fähre schnell Berühmtheit.
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;1945, 17.März
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:Die dänische Widerstandsbewegung sprengt die Fähre "Danmark"
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:Sie wird zu Kriegsende wieder gehoben.
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;1963
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* [["Eisenbahnfähre "Warnemünde" im Dienst"]]
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:Auszug aus der damals in Bremen erscheinenden Wochenzeitschrift der mecklenb. Landsmannschaft "Unser Mecklenburg"
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;1963,23. Mai
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:Werftdirektor Kurt Dunkelmann übergibt den Fährschiff-Neubau "Warnemünde" an die Deutsche Reichsbahn.
  
=Warnemünder Volkskunde=
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;1968,14. April
(Die jeweiligen Fußnoten an den Beitrags-Enden sind Vermerke zum Bestand in der Wossidlo-Sammlung)
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:In den Mittagsstunden läuft das Fährschiff "Danmark" Warnemünde letztmalig an.
  
==engelsch Pött, Hunn un Muschelkastens, russßsch Tujaß un Holtei för de Stuw==
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;1995, 24.September
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:Mit dem Fährschiff "Warnemünde" verläßt letztmalig ein Trajekt auf der Ostseelinie Warnemünde - Gedser den Fährhafen von Warnemünde.
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:Eine Ära hat ihr Ende gefunden.
  
:"Ik heff mi´ne ganze Koekenutstüer mitbröcht ut England. Wi bröchten Pött mit mit´n Schipp up"
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====Die Stromfähre über den Seekanal====
:Dat ierst wat se mitbringen deden, wieren de Hunn´n.
 
:En Hund mit´ne lütt gollen Käd´ würd ok mitbröcht.
 
:Steenhunn´, so säden wi, würden all von England mitbröcht.
 
:Ut England würden ok Muschelkastens mitbröcht
 
:Glaskugeln würden mitbröcht, de wieren vull Water, un en Kierl mit ´n Sack wier dorin inklääwt.
 
:Wenn man schütteln ded´, keem de ganze Kugel vull Flocken, dat wier, as wenn de Kierl in´n Sneedräwel güng.
 
:Ut Archangel in Russland würden Bütten ut Dannenholz mitbröcht, fiw paßten een in´n anner.
 
:Dee wieren ganz billig und tollfrie, wenn se nich maalt wieren.
 
:Ut Archangel würden "Tujaß" mitbröcht, so säden se, dat wieren runde Dinger  mit´n Deckel, all von barken Bork, dor würd Tabak inmaakt, de lütten würden as Snuuftobakdoos´ benutzt.
 
:De Tujaß wieren so dicht, dee hebben wi as Fischers to´n Proviant mitnähmen benutzt.
 
:In de Tujaß haden se in Rußland Melk.
 
:De Tujassen bruukte Mudder as Stoppkasten.
 
:En Ei ut Holt würd mitbröcht, dor wier ümmer een in´t anner stäken, mitunter söß, mitunner ok twölf. De letzt wier´n Kirschsteen.
 
:Ut Rußland würden runne Backen (Eßschüssel) mitbröcht för de Frugens. Dee würd as Neihkorw bruukt.
 
:Mit Matten, de se ut Rußland mitbröcht hadden, hebben se hier in Warnemünd´de Wänn´von de Stuben mit afnagelt.
 
:(WRQG190/191)
 
  
==Peekslädenführers==
+
:Mit dem Bau des Warnemündere Bahnhofes, der Fährbecken für die Trajektverbindung und dem dazu notwendigen Bahndamm über den alten Strom in Höhe des Warnemünder Zollhauses, war eine völlig neue Zufahrt für den Warnemünder Hafen ereforderlich.
:De Seelü peekten hier twischen Rostock un Warnmünn´ in´n Winter oft Herren orre Damen öwer dat Iis.
+
:Gleichzeitig mußten die nun östlich des neuen Seekanals gelegenen Teile der Stadt Rostock (Hohe Düne, Markgrafenheide, Rostocker Heide) Verbindung zum Verkehrsnetz haben.
:De Stohl wier up den Släden fastbunnen.
+
:Der Bau einer Flussfähre war unumgänglich geworden.
:(WRQG197)
+
:Unmittelbar nach dem umfassenden Umbau der Hafenanlagen und des Seekanals wurde mit einer improvisierten floßartigen Fähre, die per Seilverbindung die Seiten wechselte, eine auf kurze Zeit ausgelegte Interimsverbindung geschaffen.
 +
:Sie wurde nach Bedarf durch die Personenfähre "Maischolle" ergänzt. Nachts wurde die Überfahrt mit einem Ruderboot bewerkstelligt, um die Betriebskosten gering zu halten. Bei allen folgenden Entwicklungen im Fährausbau wurde der nächtliche Ruderbootverkehr bis in die 50er Jahre beibehalten.
 +
: Mit der Erweiterung des 1913/14 errichteten Flugplatzes auf Hohe Düne und der bald nach dem Ende des ersten Weltkrieges dort schnell wachsenden Flugzeugindustrie, reichte die nötdürftige Verkehrsverbindung nicht mehr aus und es mussten neue, bedarfsgerechte Lösungen gefunden werden
 +
:Der zeitweilig ins Auge gefaßte Bau einer über den "Neuen Strom" führenden Schwebefähre, konnte wegen der für die ungehinderte Schifffahrt vorzuhaltende Höhe nicht weiter verfolgt werden.
 +
:So verfiel man auf die Lösung durch eine Kettenfähre, die dann bis 1955/56 zuverlässig unseren Dienst versah.
 +
:Ältere östliche Anlieger-Bewohner wissen noch zu berichten, daß sie auch wiederholt nach Kettenrissen als antriebsloses Wasserfahrzeug auf die Ostsee abgetrieben und mittels Schlepper wieder "eingefangen" werden mußte.
 +
:Zum Glück kam es dabei nie zu Personenschäden und es ging glimpflich ab.
 +
:Der Bau des Rostocker Überseehafens ab 26.Oktober 1957 und der fast zeitgleiche Bau der Marinebasis Hohe Düne erforderte wiederum neue Lösungen. Dazu wurden auf beiden Seiten des Seekanals kleine Fährbecken mit Anlegesteg erbaut.
 +
:Bis zur Fertigstellung der neuen Flußfähre "Ostsee" wurden die 1955 im Rahmen des "Nationalen Aufbauwerkes" gebauten Gehlsdorfer Fähren "Willi Schröder" und "Albert Schmidt" eingesetzt. Alle drei Fähren blieben lange im Einsatz.
  
==Vom Patent-Examen zum Schiffseigner ( nach 1872)==
+
====Die Warnemünder Seenotrettungsstation====
  
:War die Prüfung für Schiffer auf großer Fahrt bestanden, so konnten Glückspilze gleich an ein eigenes Schiff denken:
+
* [["Die Seenotrettungsstation Warnemünde" von Erwin Seppelt in Marinekalender 1983]]
:Wenn en Schipper sien Examen maakt hadd, hebben se sik hier in Warnmünd´all tosamensmäten un hebben em allreedt´´t (d.h. Parten für das Schiff versprochen).
 
:Denn bug´t he sik ´n Schipp.
 
:Wenn de Keel leggt wier, köfft he sik ´n Hoot (Zylinder).
 
:Dunn wier bi Peter Jungmann een Schipperball.
 
:(WRQG202)
 
  
==Dat Dampdiert - Beginn der Dampfschiffahrt in Warnemünde==
+
====Warnemünde, die Nr.1 unter den deutschen Kreuzfahrthäfen====
:Dampfer waren auch bei den Warnemünder Segelschiffahrern nicht beliebt was auch die gebräuchlichen Ökelnamen für die dampfende Konkurrenz dokumentieren:
 
:Dor kümmt ´n Kahlenfräter an, ´n Stinkbüdel, Stinkpäsel, n´Meßbäker, ´n Smoker, Smöker, Smooksack, Smookäwer, Blockerkasten.
 
:Dor kümmt wedder so ´n Füerfräter an, schimpte de Schipper,
 
:De Schippers wieren jo nich sprääksch up de Dampers, dee nehmen ehr jo de Frachten weg,
 
:Wi säden, dor kümmt ´n Brootdeef, dee nehm uns jo de Nohrung.
 
:As dat ihrste Dampschipp von  Rostock na Warnmünd´führen ded´, schüllen de Rostocker Bootslüd´, de Stinkerjahn, de Püüsterjahn!
 
:De Warnminner säden bloot "de Aas"!
 
:"Töllerlicker, Töllerlicker, bumm, bumm, bumm, säden wi Jungens, wenn de Raddampfer arbeiten ded´.
 
:Töllerlicker, dee klapperte ümmer so,
 
:Gemeint ist der erste zwischen Rosock und Warnemünde verkehrende Raddampfer "Phoenix".
 
:Kiek den Windmöller an säden wi, wenn ´n Damper in Ballast liggt un de Schruuw´so hoch ruutkiekt.
 
:(WRQG221)
 
  
==Vom Kornhandel in Warnemünde==
+
==Warnemünde als Badeort==
:Wi schifften jo früher Weiten ut.
+
[[Datei:Warnemünde Werbung.JPG|thumb|300px|rechts|Werbung für das Ostseebad 1936]]
:Bi Wintertag, wenn de Warnow tofroren wier, dat keen Lüchters dörchkamen künnen un de Schäpen hier in Warnemünd´in Winterlag´legen, hebben se Kuurn mit´n Frachtwagen herführt.
+
===Über die Anfänge des Badewesens in Warnemünde===
:Dat Kuurn würd in ganz früher Tiet von Fuhrlüd´ hierher na Warnmünd´ bröcht.
+
(NHG)
:dormals wieren noch keen Lüchter.
+
Im Sommer des Jahres 1885 führt der Weg rund 5000 Erholung suchende „Berliners“, also Badegäste nach Warnemünde. Das Badewesen hatte in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Veränderung und Entwicklung des Küstenortes zur Folge gehabt.
:Dat heff ik noch sehn in Dierhagen:
+
;Einige Meilensteine bis dahin seien hier genannt:
:bi jedes Pierd güng en Mann mit´n Knüppel, dee nadriben ded´
+
 
:dat wier jo all Löcker un Sand.
+
:1828  Hinter der Ostmole wird ein Damenbad mit zwei Zellen geschaffen
:Hier würd dat denn up de Schäpen laden.
+
 
:De Smackschipper Heinrich Holtz mit "Helmut Mentz" (Rahden, Nr.666) wier gewöhnlich de ierst, de mit Kuurn von Warnmünd´ na England führen ded´.
+
:1834 Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten
:Wenn Kuurn lad´t würd in Warnemünd´, würd´n Trogg von ´t Bollwark (dat wier jo vääl höger as nu) daal leggt up ´t Schipp, dor würd dat Kuurn rinnschüürt.
+
 
:(WRQG229)
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:1835 Bau eines Herrenbades (auf der Höhe des 1853 erbauten Hotels Hübner) und eines Damenbades (auf der Höhe des heutigen Kurhauses) mit Zellen für jeweils 20 Personen
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:1866 Verlegung des Herrenbades nach Westen (auf die Höhe des heutigen Hotels Neptun)
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:1872 Zerstörung aller Bäder bei der Novemberflut
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:1873 Wiederaufbau beider Bäder an den vorherigen Standorten
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Der Badetourismus ist zum bedeutenden Wirtschaftszweig Warnemündes geworden, als der hier ansässige Kaufmann A. Bruger mit seinem Pressebeitrag „Badeplauderei“ im „Anzeiger für die Ostseebäder Warnemünde, Heiligendamm, Groß-Müritz, Wustrow“ am 6.Juli 1885 für Aufregung und lebhafte Diskussion im Ort sorgt. Übrigens weisen die Diskussionsinhalte bemerkenswerte Parallelen zu unseren Tagen auf und eine unterhaltsame Beschreibung des Lokalcolorits jener Tage in Warnemünde ist es in jedem Falle.
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Er schreibt:
 +
;„Das Seebad Warnemünde, dessen Besuch von Jahr zu Jahr mehr zunimmt, gehört jetzt schon, und mit Recht, zu den besuchtesten Ostseebädern. In der That findet man selbst in den viel genannten und fashionabelsten Ostseebädern Misdroy, Häringsdorf und Colberg nicht eine solche Anzahl hübsch und anmuthig gelegener und mit so vielem Comfort eingerichteter Privatwohnungen wie in Warnemünde, und gar die großen Hotels dieses Badeortes können nicht nur wegen ihrer schönen Lage in unmittelbarer Nähe der See, sondern auch wegen ihrer vortrefflichen Einrichtung und Leitung, den gelobtesten Hotels in den sogenannten großen Bädern an die Seite gestellt werden. …“
 +
:Bruger stellt Vergleiche mit den in damaliger Zeit etabliertesten Ostseebädern und ihren Angeboten an und kommt zu dem Schluß:
 +
:„Nur an Einem fehlt es in Warnemünde, und dieser Mangel macht sich von Jahr zu Jahr mehr fühlbar, das ist eine Badedirection, welche die Aufgabe hat, dem Fremden in Bezug auf die Wohnungen Auskunft zu geben und für das Amusement der Badegäste zu sorgen. Seitens der Stadtverwaltung, welcher zugleich auch die Verwaltung  des Fleckens Warnemünde unterstellt ist, geschieht sehr wenig für die Hebung des Bades als solches  und gar nichts für die Annehmlichkeit und Bequemlichkeit der Gäste. Insbesondere könnte man füglich die Anforderung stellen, daß in einem so frequenten Bade die Badeeinrichtungen besser wären. …“ 
 +
:Seine im Beitrag folgenden Beschreibungen über den praktischen Ablauf des Badelebens und den damit verbundenen Dienstleistungen jener Zeit lassen uns heute an  freies Baden gewöhnte Strandbesucher schmunzeln:
 +
:„Die Zellen im Damenbade, deren Anzahl in der Hauptsaison nicht im Entferntesten dem Bedürfniß entspricht, sind zum größten Theil völlig dunkel und besitzen mit Ausnahme der wenigen gemauerten, anstatt des Fensters nur eine etwa 1 Fuß (28 cm) große Öffnung in der Rückwand, welche, wie in den Hühnerställen (Legeställen) auf dem Lande mit einem hölzernen Schieber geschlossen wird.
 +
:Will der Badegast sich nun nicht im Finstern anziehen, was immerhin seine Schwierigkeiten hat, so muß er jenen Schieber öffnen und erhält nun durch diese Öffnung und das gegenüber in gleicher Höhe befindliche Loch in der Thür, dessen einstiger Zweck nicht erfindlich ist, die intensivste Zugluft, die man sich wünschen kann.
 +
:Die Kleider, welche man an der weißgetünchten Wand der Zelle aufzuhängen hat, zieht man mit Kalk beschmutzt wieder an. :Handgroße Spiegel sind allerdings in den Zellen vorhanden, sie hängen aber entweder zu hoch oder zu niedrig, wenn man von „hängen“ überhaupt  sprechen kann, da sie fest genagelt sind.
 +
:Im Uebrigen  ist das Glas völlig fleckig und blind, und zeigt dem Hineinschauenden entweder nichts oder ein völlig verzerrtes Antlitz.
 +
:Eine Wanne zum Abspülen der Füße ist nicht vorhanden, und doch wäre diese um so mehr am Platz, als der auf der Brücke und auf den ins Wasser führenden Treppen befindliche Leinwandläufer stets beschmutzt mit dickem grünem Schlamm. …“
 +
:Auch an dem betreuenden Personal der beiden Bäder hat der Kaufmann mancherlei zu kritisieren:
 +
:„Die Bedienung der Badenden ist ebenso mangelhaft wie die Einrichtung der Zellen.
 +
:Allerdings umdrängen im Herren- wie im Damenbade eine Menge Menschen den neu hinzugekommenen Badegast und bieten ihre Dienste an.
 +
:Es beschränken sich aber die Dienstleistungen in der Regel ausschließlich auf das Trocknen und Aufbewahren der Badewäsche. :Das sorgfältigste der Gesundheit und dem Wohlbefinden so notwendige Frottieren der Haut unterbleibt entweder ganz oder es wird von dem Badediener (respective der Badedienerin ) gewissermaßen im Vorübergehen auf dem Badesteg vorgenommen.
 +
:Die Bedienenden haben in der Regel so vielen Badegästen ihre Dienste verdingt, daß es für sie eine Unmöglichkeit ist, jeden Einzelnen in die Zelle zu begleiten und ihm  dort beim Ankleiden behilflich zu sein.
 +
:Dies und noch vieles Andere, sind Übelstände, welche jeder Badegast unangenehm empfindet. …“ 
 +
:Alle Kritik an der Situation im „Baderegiment“ von Warnemünde führt Bremer schließlich zu der Forderung:
 +
:„Von Seiten der Stadt müßte in Bezug auf die Einrichtung der Zellen, der Bedienung der Badegäste etc. , ein festes Reglement aufgestellt werden, dessen Innehaltung zu überwachen  und zu controllieren Sache des Bade-Direktors wäre, der in jedem größeren Seebade für die Sommermonate angestellt ist, und dessen Abwesenheit sich in Warnemünde, auch in Bezug auf das Miethen der Wohnungen, das Arrangement der Vergnügungen etc. von Jahr zu Jahr mehr fühlbar macht.“                                                    :Schon wenige Tage darauf reagiert der Hotelbesitzer C. Hübner, gleichzeitiger Betreiber von Damen- und Herrenbad mit unverhohlener Wut:
 +
:„Wenn ich beipflichte, daß wenn in unserem Orte für die Dauer der Saison eine Badedirektion existirte, es in vielen Dingen besser stehen würde wie zur Zeit, so ist es doch sehr zu bedauern, daß eine Einrichtung, die nicht besser, einfacher und reinlicher sein kann, wie unsere Badeanstalt, einer Kritik unterworfen wird.
 +
:Was den Punkt anbetrifft, daß eine Badedirektion fehle, um Fremden betreffend Auskunft zu geben, so findet auch jetzt jedes an die nicht existierende Badedirektion gerichtete Schreiben sofortige Beantwortung und wird ihm gerne Rath ertheilt.“                                                                                                                                                    :Es hatte sich in der Vergangenheit eingebürgert, daß der Postbote Briefschaften, die an die Badedirektion adressiert waren zur Auskunft und Bearbeitung an das Hotel Hübner, eben das größte Haus am Platze gab, wo sie dann bearbeitet wurden.
 +
:Waren im eigenen Haus keine Unterkünfte frei hatte, leitete man sie dann an die anderen Hoteliers des Ortes weiter.
 +
:Was verständlicherweise deren Unmut weckte.
 +
:Hübner führt weiter aus:
 +
:„…daß Amusements bis jetzt ohne eine Badedirektion stattfanden, so z.B. die Stromfahrten, welche doch nur von Privatpersonen (auf Hübners Rechnung) angeregt wurden und in jeder Weise rege Beteiligung fand.“                                                                                                                              :„Was nun die Einrichtung unserer Badeanstalten betrifft, so fehlt es in denselben durchaus nicht an Luft und Licht, denn jedem , der sich in denselben seiner Kleider entledigen respective sich ankleiden will, ist es gestattet, die Thüre der Zelle offen zu stellen, so oft er entweder des Lichtes oder der Luft entbehrt, doch thun wohl solche, die sich vor einem Luftzuge scheuen besser, wenn sie im Hause bleiben und ein warmes Bad von 30 bis 40 Grad nehmen. …“
 +
:Was die angebotenen Dienstleistungen angeht bemerkt Hübner:
 +
:„…Zum Abtrocknen und Frottiren der Badenden befinden sich in der Badeanstalt 2 kräftige junge Männer, auf jeder Seite einer, die gewiß ihrer Aufgabe gewachsen sind und willig tun, was von ihnen der Badende verlangt.“
 +
:Als Resümé schließt der Hotelier an:
 +
:„Fragen wir uns nun zum Schlusse, zu welchem Preise ist ein Bad in Warnemünde, und zu welchem Preise ist ein Bad in Häringsdorf oder Colberg zu haben:
 +
:...ein Bad kostet in Warnemünde 20 Pf., in Colberg 40 Pf. Und in Häringsdorf sogar 75 Pf., so gelangen wir zu der Einsicht, daß Warnemünde bei solchen niedrigen Preisen stolz darauf sein kann, eine solche Badeanstalt zu besitzen, und gewiß in dieser Hinsicht den anderen Seebädern ebenbürtig dasteht.“                               
 +
:Auch Kaufmann Bruger fühlt sich nun noch zu einer Erwiderung bemüßigt:
 +
:„Freilich geht es auch ohne Badedirektion, wie  Herr „C.H.“ zu beweisen sich bemüht.
 +
:Es kommt hier wie überall im Leben nur auf die Ansprüche, die man erhebt, und auf den Platz den man einnehmen und behaupten will.
 +
:Warnemünde gehört zu den besuchtesten Ostseebädern, es stellt sich mit Recht „Häringsdorf und Colberg“ gleich, da darf es auch bezüglich  seiner Badeeinrichtungen nicht so weit hinter den genannten Bädern zurückstehen, wie dies doch in Wahrheit der Fall ist.
 +
:Wem die Bade-Einrichtungen als die „besten“ erscheinen und er sogar „stolz“ darauf ist, dem zeugt dies von einer nachahmungswürdigen Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, welche leider das die Bäder besuchende, größtentheils wohlhabende Publikum nicht zu besitzen pflegt.
 +
:Wem es nichts ausmacht bei offener Zellenthür vor zahllosen Zuschauern aus- und anzukleiden, wem die fleckigen blinden Spiegel genügen, wem es nicht unangenehm ist, die mit Sand und Schlamm beschmutzten Füße ohne vorherige Reinigung in dem Badelaken abzutrocknen, wer endlich die Bedienung bei dem Verlassen des Bades nicht entbehrt, der könnte sich füglich auch ganz ohne Zelle behelfen und hätte dabei die Freude, an jedem Bade 20 Pf. Zu sparen.
 +
:Die Badegäste, vorzugsweise die Damen, sind indessen leider so verwöhnt, daß sie es vorziehen sich bei geschlossener Tür und nicht im Finstern anzuziehen. …und sie haben sogar das Bedürfnis in ihrer Zelle von einer Dienerin abgerieben zu werden. … es ist mir unverständlich, weshalb man solche Mängel nicht rügen soll, weil die Badeanstalt sich in den Händen einer Privatperson befindet.
 +
:Die letztere würde jedenfalls in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie hier gründliche Abhülfe schafft.
 +
:… Wenn de Besitzer der Badeanstalt, an welcher er die genannten Verbesserungen vorgenommen hat, dagegen einen etwas höheren Preis für die Bäder verlangt, so wird das Publikum dies nur billig finden.
 +
:Wer sich den Luxus einer Badereise gestatten und für eine Wohnung täglich 5 – 12 Mark Miethe zahlen kann, dem wird es wahrlich auf die 20 Pf. nicht ankommen, um welche er vielleicht das tägliche Bad theurer bezahlen muß und Warnemünde wird durch Verbesserung seiner Badeeinrichtungen wesentlich gewinnen.“ 
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:Es läßt sich heute nicht mehr aufklären, ob dieser öffentlich ausgetragene Disput mit dazu beigetragen hat, daß drei Jahre darauf auf Initiative und unter Leitung des Rostocker Bürgermeisters Dr. Paschen im Jahre 1888 für Warnemünde eine amtliche Badeverwaltung eingerichtet wurde.
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:Ein Denkanstoß dazu war es gewiß.
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====Das Kurhaus von Gustav Berringer====
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;Das im Dessauer Bauhausstil errichtete Kurhaus an der Strandpromenade wurde 1914 begonnen.
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:Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges waren die Grundmauern des Gebäudes ca. 2m aus dem Boden gewachsen.
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:Durch Krieg und Inflation unterbrochen fand der Bau seine Fertigstellung erst 14 Jahre später im Jahre 1928.
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:Um den Bau finanzierbar und umsetzbar zu machen übernahm die Hansestadt Rostock im Jahre 1913 die Bauträgerschaft und beauftragte ihren Stadtbaudirektor, den Diplomingenieur Gustav Wilhelm Berringer, mit der Projektierung.
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;Gustav Wilhelm Berringer
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:Er wurde am 17.Februar 1880 in Rostock geboren und entstammte einer seit Generationen in Rostock ansässigen Bäcker- und Konditorenfamilie.
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:Bis 1905 studierte er Hochbau in München, Dresden und Berlin-Charlottenburg
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:Berringer schuf den Entwurf für die frühere Gewerbeschule in der Parkstraße und wirkte seit 1924 im Verein für Rostocks Altertümer unter anderem als Museumswart.
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;Weiterbau ab 1922
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:In den Jahren 1922/23 begann eine weitere Etappe. Der Kurhausgarten mit dem Musikpavillion, der Wandelhalle und der Lesehalle entstand.
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:1927 standen für die Fertigstellung des Kurhauses 525.000 Mark zur Verfügung
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:Am 24.Mai 1828 fand die festliche Eröffnung des Kurhauses begangen werden.
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:Im Laufe des zweiten Weltkrieges wurde das Kurhaus in ein Tarnnetz gehüllt.
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:Nach den Bombadements auf Rostock im April 1942 wurden im Keller des Gebäudes Bauteile für die Ernst Heinkel Flugzeugwerke gefertigt.
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:In den oberen Etagen befand sich deren Konstruktionsbüro.
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;Der Betrieb nach dem zweiten Weltkrieg
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:Nach Ende des zweiten Weltkrieges, etwa ab 1950 begann sich im Kurhaus ein breites Veranstaltungsangebot zu entfalten.
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====Das Hotel Neptun====
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Von 1969 bis 1971 wurde das Hotel vom städtischen Wohnungsbaukombinat und dem schwedischen Unternehmen SIAB errichtet und im Frühjahr 1971 eröffnet. Die Architekten hatten den Bau so geplant, dass alle Zimmer einen Meerblick haben. Neben einem Meerwasserschwimmbad direkt in der 2. Etage des Hotels gab es eine angeschlossene Meerwasserschwimmhalle mit Wellenanlage und die Sky-Bar in der 19. Etage, in der das Dach für den "Tanz unter Sternen" geöffnet werden konnte. Im Keller des Hotels befand sich die erste Diskothek der DDR. Bis 1990 war das "Neptun" Vertragshotel der Handelsorganisation.
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==Warnemünde als Industriestandort==
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===Die Werften===
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[[Datei:Warnemuende Kroegerwerft um 1938.jpg|thumb|250px|rechts|Das Gelände der ehemaligen Krögerwerft]]
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Auf dem heutigen Gelände der MV Werft, begann nach Kriegsende 1945 die Geschichte der Warnowwerft. Während der unmittelbaren Nachkriegszeit, wurden die vorhandenen Überreste der alten Krögerwerft zum Bau von Fischkuttern für die Besatzungsmacht aus der Sowjetunion genutzt. Die Krögerwerft in Warnemünde war in den Jahren 1939 – 1945 vor allem für den Bau von Flugsicherungsbooten zuständig.
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Den neuen Namen „Warnowwerft“, sowie eine damit verbundene Eigenständigkeit, erhielt die VEB Warnowwerft Warnemünde am 01. August 1948. Die Werft konzentrierte sich in der Folgezeit auf die Reparaturen von Schiffen.
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Ein Umschwung erfuhr die Werft ab 1951, als fortan neben den Reparaturarbeiten, der Neubau von Schiffen dazukam. So wurde unter anderem der Neubau des Segelschulschiffes Wilhelm Pieck abgeschlossen und mit der Produktion von Serienschiffen begonnen. Die Warnowwerft entwickelte sich zu der größten Schiffbauproduktionsstätte der DDR. Die Schiffe wurden in erster Linie für die Handelsflotte der DDR verwendet, aber auch im Ausland erfuhr die Werft einen Aufschwung und lieferte Schiffe an die UdSSR, Jugoslawien, China, Rumänien und in die Tschechoslowakei. Eine besondere Beziehung pflegten die Werfteigner aber auch zu dem unmittelbaren Nachbarn, der Bundesrepublik Deutschland, die die regelmäßig Handelsschiffe ausgeliefert wurden.
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[[Datei:Warnemuende Werft Kabelkrananlage.JPG|thumb|250px|rechts|Die Kabelkrananlage der Warnowwerft]]
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Ab 1959 erfolgte ein Zusammenschluss der Werften der DDR, zur Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Schiffbau. Diese Vereinigung blieb bis 1979 erhalten und entwickelte sich fortan zum Kombinat Schiffbau Rostock. Zwischen 1948 bis 1989 wurden unter anderem Fischkutter, Stückgutfrachter, Schlepper, Schwimmkräne und Containerschiffe gebaut.
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Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands, änderten sich auch die Umstände der Werft. Im Zuge der Wirtschaftsreformen während der Wendezeit, wurde am 1. Juni 1990 der VEB Warnowwerft Warnemünde in eine Kapitalgesellschaft überführt und agierte als Warnowwerft Warnemünde GmbH. Im Oktober 1992 erfolgte der Verkauf der Werft an den norwegischen Gesellschafter Kvaerner, der die Werft in den Jahren 1993 – 95 modernisierte. Die Werft operierte bis 2001 unter dem Namen Kvaerner Warnow Werft GmbH. Highlights der Kvaerner Werft stellten beispielsweise der letzte konventionelle Stapellauf am 30. Juni 1995 oder der Bau der Bohrinsel „Stena Don“ 2001 dar.
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[[Datei:Warnemuende Kvaerner Werft.jpg|thumb|250px|rechts|Nach der Wende: die Kvaerner-Werft]]
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Aufgrund von wirtschaftlichen Problemen und damit verbundenen Zusammenschlüssen mehrerer Konzerne, wechselte der Name der Werft in den Folgejahren mehrfach. So entstand 2008 die Aker Yards Ostsee und 2007, nach einer erneuten Umstrukturierung, die Wadan Yards. Den dramatischen Höhepunkt dieser schwierigen Zeit, stellte am 5. Juni 2009 der Insolvenzantrag der deutschen Unternehmensteile der Wadan Yards Group AS dar. Die Werft wurde anschließend vom russischen Investor Witali Jussufow übernommen, der über die durch ihn ins Leben gerufene „Nordic Yards“, die Vermögensgegenstände der deutschen Wadan-Unternehmensteile erwarb. Seit Juli 2016 fungiert die Warnemünder Werft in der Unternehmensgruppe MV Werften und beteiligt sich unter anderem an dem Bau verschiedener Sektionen für Kreuzfahrtschiffe.
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===Fliegerei und Flugzeugbau in Warnemünde===
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====Zivile Anfänge der Fliegerei in Warnemünde====
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;1912
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;Der Deutsche Luftflottenverein plant auf dem "Neuen Land" an der Grenze zur Groß-Kleiner Feldmark eine Luftschiffwerft zu errichten. Das Projekt kommt jedoch nicht über die Planungsphase hinaus.
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:(Quelle: AHR KFC SO "Groß-Klein")
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;1913
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:Bau des Land- und Wasserflugplatzes am Breitling
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====Das Seeflieger-Versuchskommando (1914-1917)====
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[[Datei:Wmde Werbung 1914.jpg|thumb |200px|rechts|Warnemünde Werbung 1914]]
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;1914
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:August - Die Kaiserlich Deutsche Marine übernimmt den Warnemünder Flugplatz mit dem vorhandenen Bestand unmittelbar nach der Mobilmachung
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:Es wird neues Fluggerät für die Marine erprobt.
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:Deren Eröffnung erfolgte im Rahmen der Austragung des 2. Deutschen Wasserflugzeug-Wettbewerb.
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:Am Ort Gründung der Firma "Luftverkehr Sablatnig" mit dem Konstrukteur Dr. Hans Seehase
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;1915
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:Im Dünenwald unmittelbar östlich der Stromfähre werden zwei Unterkunftsbaracken errichtet.
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:Im Laufe des Sommers wird der technische Bereich wesentlich ausgebaut. So entstand u.a. die 72,5m x 26m sowie 16m hohe Halle IV. Ihre Tore hatten jeweils eine Breite von 7,25m und nahmen die Hallenbreite zum Breitling hin ein.
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:Gegen Ende des Jahres folgen auf der Nehrung , Kasernen, ein Offiziershaus, ein Wirtschaftsgebäude, das Deck-Offizierhaus und die Krankenstation
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:Zur Ostsee hin wurde neben der bereits Vorhandenen eine weitere hölzerne Ablaufbahn für das Zuwasserlassen der Seeflügzeuge angelegt
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:Während des Kriegsverlaufes wuchs die Zahl der Hallen von drei auf zwölf.
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;1917
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:Auf dem aufgefüllten Gelände am Laak-Kanal wird die Firma "Flugzeugbau Friedrichshafen Gmbh" angesiedelt. Sie geht 1925 in den Besitz der Arado-Werke über.
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;Am Ende des Krieges  sind auf der Fliegerstation bis zu 1500 Mann und 60 Offiziere stationiert.
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;1920
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:Gemäß des Versailler Vertrages erfolgte der Abriß von sechs Hallen und weiterer Gebäude. Zwei Hallen waren bereits im Kriegsverlauf abgebrannt.
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====Die Heinkel-Flugzeugwerke====
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;1922, 1. Dezember
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:Gründung der Ernst Heinkel Flugzeugwerke
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[[Datei:Warnemünde Heinkel Werbung um 1930.jpg|thumb|200px|rechts|Warnemünde Heinkel Werbung 1930]]
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====Die Arado-Flugzeugwerke====
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;[http://www.arado-flugzeuge.de/teil1.htm private Internetseite zur Arado-Geschichte  ]
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[[Datei:Warnemünde Arado Logo 1939.jpg|thumb|200px|rechts|Warnemünde Arado Logo 1939]]
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===Die Strandbahn===
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* [[Norbert Enenkel "Die vergessene Bahn - Die elektrische Strandbahn Warnemünde-Markgrafenheide 1910-1945"]]
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===Die militärische Nutzung der Hohen Düne nach dem zweiten Weltkrieg===
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====Die 4. Flottille====
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[[Die 4. Flottille]]
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;Vorbemerkung
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:Am 02. Oktober 1990 wurden, auf Befehl des Chefs der 4. Flottille, die Dienstflaggen der NVA und der Volksmarine niedergeholt. Die Ära der 4. Flottille war beendet.
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:Ich war Teilnehmer dieser letzten Musterung der 4. Flottille. Wie die Mehrzahl der anwesenden Matrosen, Maate, Meister, Offiziere und Zivilbeschäftigten, war auch ich sehr bewegt. 34 Jahre waren Geschichte, 32 Jahre davon war ich Angehöriger dieser Flottille und somit ein Teil davon. Als Kommandant von Booten und Schiffen, als Stabsoffizier und als Zivilbeschäftigter habe ich diese Geschichte sogar praktisch mitgeschrieben aber leider in meiner aktiven Dienstzeit nichts wirklich notiert.  
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:Und was wird in einigen Jahren sein? Wird sich noch jemand an die 4. Flottille erinnern? Man müsste das Aufschreiben nachholen! Solche und viele andere Gedanken, vor allem aber über die eigene Zukunft, gingen mir nach der Musterung durch den Kopf.
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:Es war im Sommer 1994, ich war vom Bund übernommen worden und im Marinestützpunktkommando Warnemünde als Verwalter der Vorschriftenstelle tätig. Eines Tages wurde ich angesprochen, ob ich nicht die Chronik des Marinestützpunktkommandos (MStpKdo) führen möchte, ich wäre doch seit dessen Bildung dabei und könnte die Ereignisse der vergangenen dreieinhalb Jahre am besten zusammenfassen und für die Chronik verwenden. Von dieser Idee war ich nicht gleich begeistert und sah vor allem zusätzliche Arbeit auf mich zukommen. Nach langem Überlegen kam ich zu dem Schluss, das zu machen. Aber warum nur eine Chronik des MStpKdo`s? Ich hatte seit Oktober 1990 alles gesammelt, was mir in irgendeiner Weise Auskunft über die Geschichte der 4. Flottille geben konnte. Darüber hinaus hatte ich aber auch vieles zusammengetragen, was mir über die Ereignisse im Bereich der „Hohen Düne“ vor dieser Zeit bekannt geworden war.  
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:Für die Zeit von 1956 bis 1990 konnte ich leider auf keine Zeitungsartikel zurückgreifen. Durch meine Tätigkeit als Verwalter der Vorschriftenstelle begünstigt, machte ich allerdings noch einige Dienstvorschriften der Volksmarine ausfindig.
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:Diese Vorschriften, eine Broschüre der 4. Flottille, private Fotos und meine eigenen Erinnerungen waren die Grundlage für die jetzige Chronik.
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:Für die Zeit nach den 03.10.1990 nutzte ich entsprechende Unterlagen aus der Registratur des MStpKdo`s, Zeitungsartikel und natürlich eigene Beobachtungen.
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:Da ich für die Jahre 1956 bis 1984 keine Lagepläne vom Stützpunkte Warnemünde zur Verfügung hatte, habe ich diese aus eigener Erinnerung skizziert. Das sind keine grafischen Kunstwerke, aber es sollte doch einen Überblick über die vorhandene Ausgangslage und die bauliche Entwicklung des Stützpunktes Warnemünde ermöglichen.
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:Die weiteren Abbildungen stammen aus verschiedenen Quellen. Bilder aus Zeitungen standen mir in einigen Fällen nur als s/w-Kopien zur Verfügung.
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:Fotos von Booten und Schiffen sowie die Stützpunktansichten habe ich aus alten Vorschriften der Volksmarine entnommen. Einige stammen aus eigenem Besitz. Die Qualität ist deshalb unterschiedlich.
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:Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch geringe Abweichungen bei einigen Daten sind möglich. Ich habe keine wissenschaftliche Forschungsarbeit betrieben, sondern lediglich mir Bekanntes bzw. mir Bekanntgewordenes zusammengetragen.
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:Mein Ansinnen war es, einiges über den Stützpunkt Warnemünde und besonders über die 4. Flottille zu bewahren und gleichzeitig spätere, detailliertere Forschungen anzuregen.
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[[Datei:KapitänleutnantAdolf-FriedrichTippach.jpeg|thumb|250px|links|A.-F. Tippach als Kommandant des MLR-Schiffes Gera]]
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;Adolf-Friedrich Tippach
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;Fregattenkapitän a.D.
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====Historischer Überblick 1946–1990====
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;1946–1956
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;1946–1947
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:Die Anlagen auf dem Flugplatz „Hohe Düne“ werden in Erfüllung der Beschlüsse des „Potsdamer Abkommen“ gesprengt bzw. demontiert.
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:Nur im Eingangsbereich zum Flugplatz (unmittelbar am „Neuen Strom“), in der Nähe des Fähranlegers bleiben 4 Gebäude stehen:
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:- das Eingangsgebäude zum Flugplatz,
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:- ein Gebäude mit Turm (der Turm hat eine Plattform),
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:- ein weiteres Flugplatzgebäude und
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:- ein Straßenbahndepot.
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:Das Eingangsgebäude und das Straßenbahndepot werden 1957/58 im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Seekanals abgerissen.
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:In dem Haus mit Turm hat die Baltische Flotte eine Marinesignalstelle eingerichtet, 1960 wird die Signalstelle geschlossen. Das Haus wird Wohnhaus und später wegen Baufälligkeit abgerissen.
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:Das dritte verbliebene Gebäude dient ab 1956 als Offiziers-Unterkunft und später als Dienststelle des SHD Warnemünde. Ab 1990 gehört das Gebäude dem Wasser- und Schiffahrtsamt Stralsund und ist Sitz der Lotsenbrüderschaft. 2005 wird auch dieses Gebäude abgerissen und heute steht dort ein modernes Wohnhaus.
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;1948
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:Der Flugplatz „Hohe Düne“ ist eine Trümmerlandschaft.
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;1955
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:Die Wohn- und Kasernenbauten auf der „Hohen Düne“ und in Markgrafenheide sind von Flüchtlingen und Umsiedlern bezogen worden.
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:Einige Baracken auf dem ehemaligen Flugplatzgelände, ein Kasernenbau in Strandnähe und vier angrenzende Doppelhäuser werden von einer motorisierten Küstenbatterie der Baltischen Flotte genutzt. Die Feuerstellungen und der Gefechtsstand befinden sich in den Dünen.
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:Im Hafen ist ein Versorgungsboot stationiert
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:Zeitweilig ist eine Abteilung Minensuchboote der „Baltischen Rotbanner Flotte“ im Bereich des Flugplatzgeländes stationiert. Die Boote haben ihre Liegeplätze im Pinnengraben. Die Abteilung ist zum Freiräumen der Hauptzwangswege durch das minenverseuchte Seegebiet in der westlichen Ostsee eingesetzt.
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:Im Westteil des ehemaligen Flugplatzgeländes entsteht eine Wohnsiedlung für Angehörige der Warnow-Werft durch die eigens gegründete Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft (AWG) Warnowwerft Warnemünde. Es ist die erste ihrer Art in der DDR. Am 1. Juni 1954 erfolgt die Grundsteinlegung.
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:An einem Anleger im Nordwestteil des Breitlings führt eine kleine Bootswerft Reparaturen an Kuttern und anderen Kleinfahrzeugen aus.
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;1956–1958
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;Juli bis November 1956
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:Der Stab der „Flottenbasis West“ der Seestreitkräfte der DDR wird von Rostock-Gehlsdorf nach Warnemünde „Hohe Düne“ verlegt.
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:Es wird mit den Vorbereitungen für die Stationierung von Boots- und Schiffseinheiten begonnen. In den bereits vorhandenen Baracken werden untergebracht:
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:- der Stab der Flottenbasis West,
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:- ein Klub mit Kinosaal und Kantine,
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:- eine Küche mit Speiseräumen,
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:- ein Bekleidungs- und Ausrüstungslager,
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:- Personalunterkünfte,
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:- ein Krankenrevier,
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:- ein Verpflegungslager.
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:In dem Gebäude an der Fähranlegestelle wird ein Wohnheim für Offiziere eingerichtet.
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:Die Straßen innerhalb des Stützpunktes sind stark zerstört und kaum benutzbar. Sie werden durch das Personal des Stützpunktes und die Besatzungen der Boote in manueller Arbeit befahr- bzw. begehbar gemacht.
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:Das nördliche Ufer des Breitlings ist zwar teilweise befestigt, es gibt aber nur eine kurze befestigte Anlegemöglichkeit für Schiffe und Boote. Deshalb werden hölzerne Anleger gebaut.
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:Das außer Dienst gestellte Schulboot „Prenzlau“ (ehemals dänische Marine „Quintus“, dann Kriegsmarine), von den Matrosen wegen seiner eigenartigen Aufbauten auch als „Hochhaus“ betitelt, dient als Hafensignalstelle; Basisfunkstelle und Führungsstelle für den operativen Diensthabenden (OpD).
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:Die ersten schwimmenden Einheiten werden zum Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ verlegt:
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:- 4. KS-Bootsabteilung mit 8 Küstenschutzbooten (KS-Boote), Typ Seekutter, 10 Hafen- und Reedeschutzbooten, Typ Tümmler und Delphin
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:- 4. R-Bootsabteilung mit 10 Räumbooten (R-Boote), Typ Schwalbe
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:- Hafenkommando mit Barkassen u.a. Hafenbooten
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:Das ehemalige Flugplatzgelände in Tarnewitz (bei Boltenhagen/Nordwestmecklenburg) mit seinen Hafenanlagen wird dem Stützpunkt Warnemünde als Nebenstützpunkt zugeordnet. Ein Teil der o.a. Boote wird zeitweilig in Tarnewitz stationiert.
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:Den Stützpunkten werden Wach- und KFZ-Einheiten zugeordnet.
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;Dezember 1956
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:Aus dem Stab und den Einheiten der Flottenbasis West wird am 04.12. die 4. Flottille gebildet.
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:Ihr untergeordnet werden die Seehydrographischen Dienste Warnemünde mit den Unterabteilungen Seezeichenwesen, Vermessungswesen, Nautische Werkstätten und einer Bootsgruppe Vermessungs- und Seezeichenkontrolle sowie Tonnenlegern.
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;1957–1958
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:Es werden folgende Baumaßnahmen durchgeführt:
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:- Stabsgebäude unmittelbar am Ufer des Breitlings,
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:- Stichpier (Beton) in der Nähe des o.a. Stabsgebäudes,
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:- Sperrwerkstatt mit Sperrlager,
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:- Wachgebäude,
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:- Torpedoregelstelle,
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:- Tonnenhof.
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:Die MLR-Schiffsneubauten vom Typ „Krake” (MLR steht für Minenleg- und Räumschiff) werden nach ihrer Indienststellung in den Schiffsbestand der 4. Flottille übernommen und zeitweilig in Tarnewitz stationiert. Aus den 10 MLR-Schiffen Typ „Krake“ wird die 4. MLR-Schiffsabtlg. formiert.
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;1957
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:Ein Teil des Stabes, der op. DH und die Funkstelle beziehen das Stabsgebäude am Ufer des Breitlings. Die Stäbe der Bootsabteilungen sind an Bord untergebracht, Baustellenwagen dienen als Mehrzweckräume.
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;25.-27. Juni 1957
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:Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung mit der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil.
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;Januar 1958
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:In Markgrafenheide wird das Flottillenmunitionslager eingerichtet.
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:Ebenfalls in Markgrafenheide wird mit dem Bau einer Wohnsiedlung für die Angehörigen der 4. Flottille begonnen. (Max-Reichpietsch-Str.)
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;1. Mai 1958
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:In Warnemünde wird die erste Flottenparade der Seestreitkräfte der DDR durchgeführt (einlaufend durch den „Neuen Strom“).
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;19.-21. Juli 1958
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:Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Flottenübung der Seestreitkräfte der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil. Die Übung wird vom Chef er Baltischen Flotte, Admiral Nikolai Michailowitsch Charlamow, geleitet.
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;Oktober 1958
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:Die 4. Flottille übernimmt weitere 4 KS-Boote. Die KS-Boote werden neu als „Kleine U.Jäger“ klassifiziert.
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:Die KS-Bootsabtlg. wird in 4. U-Jagdabtl. umbenannt und in 3 U-Jagdgruppen unterteilt. Eine Gruppe wird in Tarnewitz stationiert.
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;1959–1960
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:Durch die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille werden in unzähligen Stunden, oft auch in der Freizeit, Arbeiten zur Trümmerbeseitigung und Geländeverschönerung durchgeführt. In der unmittelbaren Umgebung von Liegeplätzen der Schiffe und Boote sowie von Dienst- und Unterkunftsgebäuden werden durch sie Grünflächen mit Ziersträuchern und Blumen angelegt. Bäume werden in großer Anzahl gepflanzt. Mit Hilfe der Schiffs- und Bootsbesatzungen werden ein Sportplatz mit Aschenbahn und eine Freilichtbühne angelegt bzw. errichtet.
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:Die Einrichtungen SHD-4 werden von der Seestraße in Warnemünde nach Hohe Düne verlegt, sie beziehen das Haus an der Fähranlegestelle und den Tonnenhof. Durch den SHD-4 werden die hydrographischen und seezeichentechnischen Voraussetzungen für das Minenräumen in den küstennahmen Gewässern geschaffen.
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:Die Räumboote beginnen mit dem operativen Räumen in den minenverseuchten Küstengebieten vor Warnemünde (Küstenzwangswege).
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:Es werden folgende Bauten bzw. Einrichtungen fertiggestellt:
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:ein „großes“ Stabsgebäude,
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:drei Unterkunftsgebäude,
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:ein Flottillenlazarett,
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:eine Schiffsinstandsetzungswerkstatt,
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:eine Slipanlage für Boote bis ca. 200 tn,
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:eine Bootshalle,
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:eine Kohleheizwerk,
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:eine Großküche mit Speiseräumen,
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:ein Kfz-Park mit Dienstgebäude, Kfz-Hallen, Kfz-Werkstatt und Tankstelle,
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:ein Feuerwehrgebäude,
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:eine Ausrüstungs- und Versorgungspier am Westufer des Stützpunkthafens mit Portaldrehkran, Wasser-, Dampf- und Treibstoffübergabestellen,
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:ein Tanklager westlich der Ausrüstungs- und Versorgungspier.
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:Es wird die 4. Hilfsschiffs- und Bergungsdienstabteilung formiert. Ihr werden Reedeschlepper, Versorger, Tanker, Taucher- und Feuerlöschboote unterstellt.
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;27.-30. Juli 1959
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:Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Flottenübung der Seestreitkräfte der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil.
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;Oktober 1959
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:Der 4. Flottille werden 4 MLR-Schiffe vom Typ Habicht zugeführt und der 4. U-Jagdabtlg. unterstellt. Sie beginnen den operativen Dienst (Vorpostendienst) in der westlichen Ostsee.
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;03. Nov. 1960
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:Die Seestreitkräfte der DDR werden in „Volksmarine“ umbenannt, für die Schiffe und Boote wird eine neue Dienstflagge der Volksmarine eingeführt. Einheiten der 4. Flottille nehmen an der Flottenparade, anlässlich der Namensgebung, im Greifswalder Bodden teil.
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:Die 4. Flottille wird mit den Aufgaben einer Sicherungsflottille beauftragt.
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:Zu den Hauptaufgaben der 4. Flottille gehören:
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:- Küstensicherung,
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:- Minenabwehr,
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:- U-Bootabwehr,
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:- Geleitsicherung.
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;November 1960
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:Die 4. U-Jagdabtlg. wird nach Tarnewitz verlegt.
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;1961-1964
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;1961
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:Indienststellung des Vermessungsschiffes „Hydrograph“, ein für Aufklärungszwecke speziell ausgerüstetes ehemaliges Fischereifahrzeug. Das Schiff „Hydrograph“ wurde der 4. Flottille unterstellt und im Stützpunkt Warnemünde stationiert.
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:Beginn der Außerdienststellung der KS-Boote sowie der Reedeschutzboote vom Typ „Delphin“ und „Tümmler“.
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;1. März 1961
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:Die Schiffe und Boote erhalten Namen von Bezirks- und Kreisstädten. Es beginnen enge Partnerschaftsbeziehungen zwischen Besatzungen und Städten.
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:MLR Typ Krake: Berlin, Gera, Magdeburg, Erfurt, Dresden, Potsdam, Rostock, Halle, Karl-Marx-Stadt und Frankfurt (Oder).
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:MLR Typ Habicht: Neubrandenburg, Schwerin, Cottbus und Suhl.
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;20.-24. Juli 1961
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:Erster offizieller Flottenbesuch in der VR Polen (Gdynia) mit einem KS-Schiff und 3 MLR-Schiffen der 4. Flottille.
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;22.-28. August
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:Erster offizieller Flottenbesuch, unter Leitung des Chefs der VM Konteradmiral Heinz Neukirchen, in Leningrad. Teilnehmer: KS-Schiff „Karl Liebknecht“ und die MLR-Schiffe „Erfurt“, „Magdeburg“ und „Rostock”.
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;1962
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:Die vier MLR-Schiffe vom Typ „Habicht“ werden nach Peenemünde verlegt und der 1. Flottille unterstellt.
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:Die 4. U-Jagdabteilung wird aufgelöst.
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:Von den während des Zweiten Weltkrieges insgesamt ca. 708 000 verlegten Seeminen entfiel ein Großteil auf die Ostsee. In den Seegebieten zwischen Wismar und Usedom waren sowohl Minensperren der Kriegsmarine als auch Streuminenfelder vorhanden, die zum Teil von U-Booten, überwiegend aber von britischen Bombenflugzeugen gelegt worden waren. Da die Alliierten Seestreitkräfte in der westlichen Ostsee die Seeherrschaft nicht erringen konnten, hatten sie die Taktik der Minenverseuchung angewandt.
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:Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatten Räumkräfte der Baltischen Flotte die wichtigsten Ansteuerungen zu den Seehäfen der damaligen sowjetischen Besatzungszone freigeräumt. Von September 1952 bis Januar 1953 führten Räumkräfte der Seepolizei weitere Räumaktionen vor der Küste der DDR durch. Danach war das Durchfahren der Seegebiete und das Anlaufen der Seehäfen nur auf den freigeräumten Zwangswegen möglich. Es verblieben jedoch große Seegebiete, in denen mit Minen gerechnet werden musste. Diese Gebiete waren in den Seekarten als „minenverseucht“ bezeichnet.
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:Die 2. Räumbootsabteilung und die 4. MLR-Schiffsabteilung beteiligen sich am Freiräumen des Seegebietes zwischen Wismar und Usedom.
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;1963
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:begannen die Räumkräfte der 4. Flottille gemeinsam mit denen der 1. Flottille (Peenemünde) mit dem Freiräumen des Seegebietes zwischen Wismar und Usedom. In oft wochenlangen, ununterbrochenen Tag- und Nachteinsätzen wurden an die Besatzungen der beteiligten Räumschiffe und -boote sehr hohe Anforderungen an ihre physische wie auch psychische Belastbarkeit gestellt. Erschwert wurden die Einsätze durch den Umstand, dass gegen Ende des Krieges überwiegend elektromagnetische Fernzündungsminen gelegt wurden. Diese Minen hatten Zündsysteme mit Schrittschaltwerken bis zu 22 Schritten. Jeder Räumstreifen musste somit mindestens 22-mal mit dem Kabelfernräumgerät überlaufen werden.
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:Teilnehmer an den Räumeinsätzen im Jahr 1963 war u.a. das MLR-Schiff „Gera“, Kommandant KptLt. A. F. Tippach.
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:Nach Beendigung der Räumeinsätze werden die Seegebiete uneingeschränkt für die internationale Schifffahrt freigegeben.
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;10.-16. August 1963
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:Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung der Volksmarine der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte mit den Land- und Luftstreitkräften der DDR, der VR Polen und der UdSSR, teil. Die Übung „Flut“ wird geleitet durch Flottillenadmiral Sergei Georgijewitsch Gorschkow, Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte der UdSSR.
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;07.10.1964
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:Flottenparade anlässlich des 15. Jahrestages der DDR.
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;1965–1990
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;25.-29. Juni 1965
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Wilhelm Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 20. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer: 2 KS-Schiffe, ein Rettungsschiff und das MLR-Schiff „Gera“.
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;28. November 1965
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:Vom Stützpunkt Saßnitz werden vier Küstenschutzschiffe (KSS Projekt 50), „Karl Marx“, „Friedrich Engels“, „Ernst Thälmann“ und „Karl Liebknecht“ zum Stützpunkt Warnemünde verlegt und als 4. KSS-Abteilung der 4. Flottille unterstellt.
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;05. Dezember 1965
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:Aus den Räumeinheiten, 4. MLR-Schiffsabteilung und 2. Räumbootsabteilung, wird die 4. Sicherungsbrigade (4.SB) gebildet.
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;Juli 1966
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:Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung der Volksmarine der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR sowie der Polnischen Seekriegsflotte teil. Die Übung „Baikal“ steht unter der Leitung von Marschall der Sowjetunion Andrei Antonowitsch Gretschko.
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;20. Oktober 1966
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:Die Küstenschutzschiffe „Karl Marx“ und „Karl Liebknecht“ nehmen an einer Flottenparade anlässlich des 50. Jahrestages der Oktoberrevolution in Leningrad teil.
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;Januar 1967
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:Angehörige der 4. Flottille kämpfen gegen die Unbilden des harten Winters im Raum Rövershagen bis Ribnitz und befreien die Passagiere aus einem total eingeschneiten Zug.
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;1968
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:Die motorisierte Küstenbatterie der Baltischen Flotte wird abgezogen.
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:In den freigewordenen Kasernenteil ziehen die Bergungsdienste der 4. Flottille und eine mot. leichte Flak-Batterie, die der 4. Flottille zugeordnet wurde, ein.
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:Die 4. SHD-Bootsabteilung erhält vier neue Seezeichenkontrollboote und den neuen Tonnenleger „BuK“.
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;01. Oktober 1968
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:Das KSS „Karl Liebknecht“ wird außer Dienst gestellt.
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;1970
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:Es beginnt die Indienststellung der ersten Minensuch- und Räumschiffe (MSR) Projekt 89/1. Diese Schiffe werden später durch MSR-Schiffe Projekt 89/2 (eine verlängerte Ausführung) ersetzt. Aus jeweils 6 Schiffen dieses Typs werden die 2. und 4. MSR-Schiffsabteilung im Bestand der 4. SB gebildet.
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;25.-28. Juni 1970
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 25. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer von der 4. Flottille: KSS „Ernst Thälmann“ und MLR-Schiff „Rostock“.
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;1972
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:Der Nebenstützpunkt Tarnewitz wird aus der Unterstellung der 4. Flottille entlassen.
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;18. Juni 1972
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:Fidel Castro, Staatsoberhaupt Kubas, besucht die 4. Flottille. Er wird von den Besatzungen der Schiffe und Boote begeistert empfangen.
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;19. September 1972
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:Das Vermessungsschiff „Hydrograph“ und zwei speziell umgerüstete MSR-Schiffe 89/1 werden zur 4. Vermessungsschiffsabteilung formiert.
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;21. September 1972
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:Der Präsident der ČSSR, Dr Gustáv Husák, besucht die 4. Flottille.
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;Oktober 1972
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:Es beginnt die Außerdienststellung der MLR-Schiffe Typ „Krake“.
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;1973
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:Die 4. Flottille übernimmt vier U-Jagdboote Projekt 201M. Sie werden als 2. UAW-Schiffsabteilung der 4.SB zugeordnet.
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;27.-31. Juli 1973
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Ernst Thälmann“, UAW-Schiff „Wismar“ und MAW-Schiff „Bernau“.
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;27.-30. Juni 1975
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 30. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer von der 4. Flottille: KSS „Karl Marx“, UAW-Schiff „Ludwigslust“ sowie die MAW-Schiffe „Röbel“ und „Schönebeck“.
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;1976
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:Die vier U-Jagdboote Projekt 201M werden ausgemustert und durch vier U-Jagdboote Projekt 12.4 Typ „Hai“ ersetzt.
 +
:Die 4. SHD-Bootsabteilung erhält das neue Vermessungsschiff „Carl Friedrich Gauß“. Der veraltete Vermessungskutter mit gleichem Namen wird außer Dienst gestellt.
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:Der 4. Flottille wird eine Raketen-technische-Abteilung (RTA) unterstellt. Die RTA wird in Schwarzenpfost bei Rövershagen stationiert.
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;06. Juli 1976
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:Die 4. Flottille übernimmt das Motorschulschiff „Wilhelm Pieck“. Auf dem Schulschiff erhalten vorwiegend Offiziersschüler ihre praktische Ausbildung.
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;25. Juli 1976
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Ernst Thälmann“ und Schulschiff „Wilhelm Pieck“.
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;31. August 1976
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:Das KSS „Karl Marx“ wird außer Dienst gestellt.
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;Juli 1977
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:Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung der Volksmarine der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil. Die Übung in der südl. Ostsee steht unter der Leitung des Oberkommandierenden der Vereinten Streitkräfte Marschall der Sowjetunion Kulikow.
 +
 
 +
;29. August 1977
 +
:Das KSS „Karl Marx“ wird außer Dienst gestellt.
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 +
;21. Juli 1978
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:Das Schulschiff „Wilhelm Pieck“ besucht als erstes Schiff der VM die Nordmeerflotte der UdSSR in Murmansk.
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 +
;25. Juli 1978
 +
:Das erste KS-Schiff Projekt 1159 wird unter dem Namen „Rostock“ in Dienst gestellt.
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 +
;29. Dezember 1978
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:Das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ wird in Dienst gestellt und der 4. Flottille unterstellt.
 +
 
 +
 
 +
;Bau von Einrichtungen im Stützpunkt Warnemünde in der Zeit von 1973–1978
 +
 
 +
:Ein Versorgungs- und Ausrüstungslager (VAL-4) mit:
 +
:- Ersatzteillagern für alle Fachbereiche,
 +
:- Bekleidungs- und Ausrüstungslager,
 +
:- Verpflegungslager,
 +
:- Tanklager mit Bunkerpier,
 +
:- Farbenlager.
 +
:Eine Instandsetzungsbasis (I-Basis-4) mit:
 +
:- Nautischer Werkstatt,
 +
:- Waffenwerkstätten,
 +
:- Nachrichtenwerkstatt,
 +
:- Schiffselektronikwerkstatt,
 +
:- Rettungsfloßprüfwerkstatt,
 +
:Des weiteren:
 +
:Eine Lehrbasis mit Unterrichtsräumen und Fachkabinetten für die Aus- und Weiterbildung bzw. Festigung der Fertigkeiten des Personals aller Gefechtsabschnitte der Schiffe und Boote,
 +
:Ein Schiffssicherungskabinett für die Leck- und Brandbekämpfungsausbildung der Besatzungen,
 +
:Zwei neue Unterkunftsgebäude,
 +
:Ein neues Heizwerk,
 +
:Eine physiotherapeutische Station mit Sauna.
 +
:Ein Klubhaus mit:
 +
:- Gaststätte,
 +
:- Kino- und Mehrzwecksaal,
 +
:- Mehrzweckräume,
 +
:- Bibliothek,
 +
:- Billardzimmer,
 +
:- Fotolabor.
 +
……………………………………………………………………………………………..
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;10. Mai 1979
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:Das zweite KS-Schiff Projekt 1159 mit dem Namen „Berlin“ wird in Dienst gestellt.
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;18. Mai 1979
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:Das Schulschiff „Wilhelm Pieck“ und das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ laufen zu einer Ausbildungsfahrt in das Mittelmeer und das Schwarze Meer aus. Es werden die Häfen Sewastopol, Constanza und Varna angelaufen.
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;27.-31.(?) 1979
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht Tallinn. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Berlin“ und  SS „Wilhelm Pieck“.
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;1980
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:wird auf der „Hohen Düne“ mit dem Bau einer weiteren Wohnsiedlung für die Angehörigen der 4. Flottille begonnen. (Würfelhäuser Hohe Düne 22–27)
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;07. April 1980
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:Erstmalig führen die Baltische Flotte, die polnische Seekriegsflotte und die Volksmarine eine gemeinsame Geschwaderfahrt durch. Das teilnehmende KSS „Rostock“ erhält Bestnoten.
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;27. Juni-01. Juli 1980
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 35. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer sind das KSS „Rostock“ und das SS „Wilhelm Pieck“.
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;April 1981
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:Es beginnt die Indienststellung der UAW-Schiffe vom Typ „Parchim“. Jeweils 4 Schiffe bilden die 2. und 4. UAW-Schiffsabteilung im Bestand der 4.SB.
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;16. Juni-06. August 1981
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:Das SS „Wilhelm Pieck“ und das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ laufen während einer Ausbildungsfahrt die Häfen Sewastopol am Schwarzen Meer und Split an der Adria an.
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;03.-19. Juli 1981
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:Das KSS „Berlin“ und der Tanker „Usedom“ sind Teilnehmer an der 2. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten. Die Fahrt führt in die Nordsee und den Nordatlantik. Das KSS „Berlin“ erhält Bestnoten.
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;09. Juli 1981
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:Das UAW-Schiff „Wismar“ wird in Dienst gestellt.
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;24.-28. Juli 1981
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des „Tages der Seekriegsflotte” Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Rostock“ und UAW-Schiff „Parchim“.
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;19. September 1981
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:Das UAW-Schiff „Perleberg“ wird in Dienst gestellt.
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;25.-29. September 1981
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:Das KSS „Berlin“ besucht als erstes Schiff der Volksmarine die finnische Hauptstadt Helsinki. Der Flottenbesuch wird geleitet vom Chef der 4. Flottille, Konteradmiral Rolf Rödel.
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;30. Dezember 1981
 +
:Das UAW-Schiff „Bützow“ wird in Dienst gestellt. Damit ist die 4. UAW-Schiffsabtlg. vollständig.
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;1982
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:Die UAW-Schiffe vom Typ „Hai“ werden ausgemustert.
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 +
;12. Februar 1982
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:Das UAW-Schiff „Lübz“ wird in Dienst gestellt.
 +
 
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;02.-15. Juni 1982
 +
:Das KSS „Rostock“ und das UAW-Schiff „Perleberg“ sind Teilnehmer an der 3. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten.
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;26.-27. Juni 1982
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:Eine Militärdelegation unter Leitung von Großoberst Hoàng Nghĩa Khánh, Vietnam, besucht die 4. Flottille.
 +
 
 +
;30. Juni 1982
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:Das UAW-Schiff „Bad Doberan“ wird in Dienst gestellt.
 +
 
 +
;22. September 1982
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:Der Chef der schwedischen Seestreitkräfte, Vizeadmiral Per Yngve Rudberg, besichtigt die 4. Flottille.
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 +
;10. November 1982
 +
:Das UAW-Schiff „Güstrow“ wird in Dienst gestellt.
 +
 
 +
;23. November 1982
 +
:Das UAW-Schiff „Waren“ wird in Dienst gestellt. Damit ist die 2. UAW-Schiffsabtl. vollständig.
 +
 
 +
;Januar 1983
 +
:Der Hochseeversorger E41 „Darss“ wird in Dienst gestellt.
 +
 
 +
;27. Mai 1983
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:Das Vermessungsschiff „Hydrograph“ wird außer Dienst gestellt.
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;3.-16. Juli 1983
 +
:Das SS „Wilhelm Pieck“ besucht die finnische Hafenstadt Turku.
 +
 
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;11.-29. August 1983
 +
:Das KSS „Rostock“ ist Teilnehmer der 4. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten und erhält wieder Bestnoten.
 +
 
 +
;Oktober 1983
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:Der Hochseeversorger (Werkstattschiff) P41 „Kühlung“ wird in Dienst gestellt.
 +
 
 +
;Dezember 1983
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:Die RTA wird in eine Raketen-technische Kompanie (RTK) umgewandelt. Die RTK erhält im Stützpunkt Warnemünde Dienstgebäude, Unterkünfte und einen Technikpark.
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 +
;Mai 1984
 +
:Die 4. KSS-Abteilung wird in die 4. KSS-Brigade umstrukturiert.
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;04. Mai-06. Juni 1984
 +
:Das KSS „Berlin“ ist Teilnehmer der 5. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten und erhält wieder Bestnoten. Die Fahrt führt nach Murmansk und steht unter Leitung des Chefs 4. Flottille, KA Rolf Rödel.
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 +
;03. Mai-30. Juni 1984
 +
:Das SS „Wilhelm Pieck“ und der Hochseeversorger „Kühlung“ laufen während einer Ausbildungsfahrt in das Mittelmeer und das Schwarze Meer Sewastopol, Tripolis und Piräus an.
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;19.-23. Juli 1984
 +
:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des 40.Jahrestages der VR Polen Gdynia. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Berlin“ und SS „Wilhelm Pieck“.
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;15. Mai 1985
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:Die 4. Vermessungsschiffsabteilung erhält für das ausgemusterte Schiff „Hydrograph“ den umgerüsteten Hochseeversorger „Jasmund“.
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;26. Mai-03. Juni 1985
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:Das KSS „Rostock“, die UAW-Schiffe „Lübz“ und „Bützow“ sowie der Hochseeversorger „Kühlung“ und der Hochseetanker „Usedom“ sind Teilnehmer der 6. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten. Die Fahrt führt in die Nordsee und den Nordatlantik.
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;30. Mai-03. Juni 1985
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des „40. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus“ Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch sind KSS „Berlin“, UAW-Schiff „Waren“ und der Hochseeversorger „Darss“.
 +
 
 +
;16. Juli 1985
 +
:Der jugoslawische Bundessekretär für Verteidigung, Flottillenadmiral Branko Mamula, besucht die 4. Flottille.
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;02.-07. September 1985
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:Die MAW-Schiffe „Kyritz“, „Riesa“ und „Rathenow“ sind zu einem Flottenbesuch in Helsinki.
 +
 
 +
;18. Januar 1986
 +
:Das dritte KS-Schiff Projekt 1159 mit dem Namen „Halle“ wird für die 4.KSS-Brigade in Dienst gestellt.
 +
 
 +
;09. Jun.-03. Juli 1986
 +
:Das KSS „Rostock“, die UAW-Schiffe „Lübz“ und „Waren“ sowie der Tanker „Usedom“ nehmen an der 7. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. KSS „Rostock“ und Tanker „Usedom“ erhalten Bestnoten.
 +
 
 +
;24. Juni 1986
 +
:Der Oberkommandierende der sowjetischen Seekriegsflotte, Flottenadmiral Wladimir Nikolajewitsch Tschernawin, besucht die 4. Flottille.
 +
 
 +
;01. Dezember 1986
 +
:Die UAW-Schiffe Projekt 133 werden neu, als KS-Schiffe, klassifiziert.
 +
:Die 4. Hilfsschiffs- und Bergungsdienstabteilung wird in 4. Sicherstellungsschiffsabteilung umbenannt.
 +
 
 +
;02.-26. Juni 1987
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:Das KSS „Halle“ und 2 KS-Schiffe Typ „Parchim“ nehmen an der 8. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. KSS „Halle“ erhält Bestnoten.
 +
 
 +
;20.-24. Juli 1987
 +
:Das KSS „Halle“ und das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ besuchen die finnische Hafenstadt Kotka. Der Flottenbesuch wird geleitet vom Chef der 4. Flottille, Konteradmiral Gerhard Müller.
 +
 
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;10.-14. Oktober 1987
 +
:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des „70. Jahrestages der Oktoberrevolution” Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Berlin“ und SS „Wilhelm Pieck“.
 +
 
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;24.-28. Mai 1988
 +
:Das KSS „Berlin“ nimmt an der 9. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. Die Fahrt geht in die Nordsee. KSS „Berlin“ erhält Bestnoten.
 +
 
 +
;10. Mai-08. Juni 1989
 +
:Das KSS „Halle“ nimmt an der 10. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. Die Handlungen finden in der Ostsee und im Kattegat statt.
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 +
;12.-16. Mai 1989
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Hoffmann, besucht Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Rostock“ und KSS „Parchim“.
 +
 
 +
;15.-17. August 1989
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:Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs der 4. Flottille, KA Müller, besucht Helsinki. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Rostock“ und KSS „Wismar“.
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 +
;12.-15. Mai 1990
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:Die KS-Schiffe „Lübz“ und „Perleberg“ sind Teilnehmer an den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Warschauer Vertrages in Baltijsk.
 +
 
 +
;31. Mai-08. Juni 1990
 +
:Das KSS „Halle“ nimmt an der 11. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. Die Handlungen finden in der Ostsee statt.
 +
 
 +
 
 +
;02. Oktober 1990
 +
:Die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille sind zu einer feierlichen Musterung im Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ angetreten. Der Chef der 4. Flottille, Kapitän zur See Joachim Fechner, erinnert an die Geschichte der 4. Flottille und würdigt in seiner Dankesrede das pflichtbewusste und besonnene Verhalten der Soldaten und Zivilbeschäftigten besonders auch in der Zeit der „Wende“.
 +
:Die im Stützpunkt Warnemünde stationierten Schiffe der Grenzschiffsabteilungen sind vom Bundesgrenzschutz übernommen und werden als 3. BGS Flottille geführt.
 +
:Der Tonnenhof, der Tonnenleger „Bug“, die Seezeichenkontrollboote und das das SHD-Stabsgebäude (am Fähranleger) sind in den Besitz der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Kiel übergegangen.
 +
:Das Gebäude am Fähranleger wird Sitz der Lotsenbrüderschaft und 2005 abgerissen. An gleicher Stelle wird ein Wohnhaus im ähnlichen Stil erbaut.
 +
:Das Vermessungsschiff „Carl-Friedrich Gauß“ wurde vom „Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie“ übernommen.
 +
:Der Personalbestand des SHD-4 wird zum größten Teil mit übernommen.
 +
:Auf Kommando des Chefs der 4. Flottille werden im Stützpunkt sowie auf den Schiffen und Booten die Dienstflaggen der NVA und der Volksmarine eingeholt.
 +
 
 +
;03. Oktober 1990
 +
:Die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille sind erneut zu einer feierlichen Musterung angetreten. Anwesend ist auch ein Kommando der Bundesmarine unter Leitung von Flottillenadmiral Dirk Horten.
 +
:Mit einem militärischen Zeremoniell wird der neue Kommandeur der 4. Flottille, Kapitän zur See Thomas Kämpf, durch FltlAdm. Horten in seine Dienststellung eingeführt.
 +
:Auf Kommando des Kapitäns zur See Kämpf wird im Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ die Bundesdienstflagge aufgezogen.
 +
 
 +
 
 +
;Chefs der 4. Flottille
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 +
:1956–1958 Konteradmiral (FrgKp) Walter Kühn
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 +
:1958–1961 Konteradmiral (KptzS) Hans Streubel
 +
 
 +
:1961–1965 Kapitän zur See (KptzS) Fritz Notroff
 +
 
 +
:1965–1971 Konteradmiral (KptzS) Herbert Bernig
 +
 
 +
:1971–1976 Kapitän zur See (KptzS) Waldemar Richter
 +
 
 +
:1976–1980 Vizeadmiral (KAdm) Klaus Kahnt
 +
 
 +
:1980–1985 Konteradmiral (KAdm) Rolf Rödel
 +
 
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:1985-1989 Konteradmiral (KAdm) Gerhard Müller
 +
 
 +
:1989–1990 Kapitän zur See (KptzS) Joachim Fechner
 +
:(In Klammern = Dienstgrad während der angegebenen Zeit)
 +
 
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;Abkürzungsverzeichnis
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:BSK         Brandschutzkommando
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:I-Basis Instandsetzungsbasis
 +
:KS-Boot Küstenschutzboot
 +
:KS-Schiff bzw. KSS Küstenschutzschiff
 +
:MAW-Schiff Minenabwehrschiff
 +
:MLR-Schiff Minenleg- und Räumschiff
 +
:Mob-Lager Mobilmachungslager
 +
:MPZ         Marinepionierzug
 +
:MSR-Schiff Minensuch- und Räumschiff
 +
:MStpKdo Marinestützpunktkommando
 +
:OpD         operativer Dienstag
 +
:OpDH         operativer Diensthabender
 +
:R-Boot         Räumboot
 +
:RD         Rückwärtige Dienste
 +
:RTA         Raketentechnische Abteilung
 +
:RTK         Raketentechnische Kompanie
 +
:SB         Sicherungsbrigade
 +
:SHD         Seehydrograph-Dienst
 +
:SS         Schulschiff
 +
:SSK         Schiffssicherungskabinett
 +
:UAW-Schiff Unterwasserabwehrschiff
 +
:UKD         Unterkunftsdienst
 +
:VAL         Versorgungs-Ausrüstungslager
 +
:ZCHA         Zug Chemische Abwehr
 +
 
 +
[[Datei:FreiwachedesMLR-SchiffesGera.jpeg|thumb|450px|links|Die Freiwache des MLR-Schiffes Gera]]
 +
 
 +
<br clear="all">
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 +
====Historischer Überblick 1990–1999====
 +
====Marinestützpunktkommando (MStpKdo) und Marineabschnittskommando Ost (MAKdo Ost)====
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;1990
 +
 
 +
;03. Oktober 1990
 +
:Der neue Kommandeur der 4. Flottille, Kapitän zur See Thomas Kämpf, wird mit einem militärischen Zeremoniell durch FltlAdm Dirk Horten in seine Dienststellung eingeführt.
 +
:Auf Kommando des neuen Kommandeurs wird im Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ die Bundesdienstflagge aufgezogen.
 +
 
 +
;08. Oktober 1990
 +
:Kapitän zur See Thomas Kämpf erlässt als „Kommandeur 4. Flottille“ einen ersten Kommandeursbefehl mit der Nr. 1/90. Alle Befehle, die Tagesdienste und Tagesroutine, militärische innere Ordnung, Meldewesen und dgl. betreffend, behalten bis zum Widerruf ihre Gültigkeit.
 +
 
 +
;11. Oktober 1990
 +
:Der Kdr. Bundeswehrkommando Ost, Generalleutnant Jörg Schönbohm, führt in der 4. Flottille einen Inspektions- und Informationsbesuch durch. Er wird begleitet vom Kdr. Marinekommando Rostock, FltlAdm Horten. U.a. werden die Schiffe „Halle“ und „Parchim“ besichtigt und mit den Besatzungen Aussprachen geführt.
 +
:In der 4. Flottille wird die 40-Std.-Woche eingeführt.
 +
 
 +
;16. Oktober 1990
 +
:Als erste Einheiten der Bundesmarine laufen 2 Boote des 2. SGschw den Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ an.
 +
 
 +
;19. Oktober 1990
 +
:Die Boote „Flensburg“ und „Lindau“ vom 4. MGschw besuchen den Stützpunkt Warnemünde.
 +
 
 +
;22. Oktober 1990
 +
:Der Kdr 4. Flottille bestätigt den am 26./27. September gewählten Personalrat.
 +
 
 +
;31. Oktober 1990
 +
:Aus zwei KS-Schiffen (Typ Koni) „Rostock“ und „Halle“, zwei KS-Schiffen Projekt 133 (Typ Parchim) „Wismar“ und „Lübz“ und drei MAW-Schiffen Typ (Kondor) „Gadebusch“, „Teterow“ und „Grevesmühlen“ wird ein Küstenwachgeschwader aufgestellt.
 +
:Alle anderen Schiffe und Boote werden nach und nach zur Außerdienststellung in andere Stützpunkte bzw. Aufliegeorte überführt.
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:Es wird mit der Aussonderung der Technik (z.B. Kfz) und der Materialien aus NVA-Beständen und deren Überführung in entsprechende Materialabsteuerungsdienststellen begonnen.
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;17. November 1990
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:Im Stützpunkt Warnemünde macht das 1. UGschw mit den Booten U1, U10, U14 sowie den Begleitfahrzeugen „Lahn“ und „Fehmarn“ fest.
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;15. November 1990
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:Mit Befehl Kdr 4. Flottille wird im Stützpunkt Warnemünde eine Sicherungs- und Wachkompanie aufgestellt. Leiter und Hafenkapitän wird KKpt Steinhöfel.
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:Dem HaKa werden zugeordnet:
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:- Schlepper Y 1654 Havel (EX A 442),
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:- Schlepper Y 1656 Wustrow (EX A 445),
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:- Schlepper Y 1655 Zingst (EX A 443),
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:- Binnentanker Y 1657 Fleesensee (EX C 20),
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:- die Bootsgruppe mit allen Hafenbetriebsfahrzeugen,
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:- Die Tauchergruppe.
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;17. Dezember 1990
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:Der Amtschef Marineamt, KA Hein-Peter Weyher, besucht in Begleitung von FA Dirk Horten und FA Jürgen Geier die 4. Flottille.
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;31. Dezember 1990
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:Die Umwandlung der 4. Flottille zur Struktur eines MStpKdo bzw. eines MMatDp nimmt Formen an. Ein großer Teil der überzähligen Soldaten und Zivilbeschäftigten wird aus dem Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis entlassen oder in einem Nachkommando zeitweilig aufgefangen.
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;1991
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;02. Januar 1991
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:In der 4. Flottille beginnen die Sachgebiete S1, S2, S3, S4, S6, HK und die TrV in der neuen Struktur lt. STAN. zu arbeiten.
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;18. Januar 1991
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:Der StvGenInsp Bw, GenLt Siegfried Storbeck besucht die 4. Flottille. Ein Kurzvortrag durch den Kdr, die Besichtigung der Schiffe „Rostock“ und „Lübs“ sowie Gespräche mit den Schiffsbesatzungen stehen auf dem Programm.
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;14. Februar 1991
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:Der GenInsp Bw, Adm. Dieter Wellershoff besucht die 4. Flottille. Er wird begleitet vom Kdr BwKdo Ost, GenMj Werner von Scheven, und vom Kdr MKdo Rostock, FAdm Dirk Horten. Im Programm u.a. Besichtigung des Stützpunktes Warnemünde und des KS-Schiffes „Rostock“.
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;Februar
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:Das Marinearsenal Kiel und MUkdo Sys 49 richten im MStp Warnemünde Außenstellen ein.
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;13. März 1991
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:Eine Gruppe Offiziere der griechischen Marine und Vertreter des Bereiches Rüstung besuchen die 4. Flottille, sie besichtigen Schiffe des Typs „Parchim“ und „Kondor“.
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;01. April 1991
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:Der Strukturwechsel ist abgeschlossen. Die Personalbesetzung des MStpKdo Warnemünde ist in Kraft getreten.
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:- Kdr MStpKdo Warnemünde KptzS Thomas Kämpf
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:- S1           KptLt Steder
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:- S2           OLtzS Kühne
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:- S3           FKpt Schwarten
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:- S4           OLtzS Henning
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:- HK           KptLt Nößler
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:- LtrTrV           Ang Hanstein
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;Juni 1991
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:Im MStp Warnemünde beginnen umfangreiche Abriss- und Bauarbeiten. Es wird begonnen mit dem Abriss:
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:- aller noch vorhandenen Baracken,
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:- den Gebäuden und Einrichtungen des ehemaligen Kfz-Parks,
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:- der Slipanlage,
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:- der alten Holzanleger im Nordwestteil des Hafens
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:Mit dem Bau von sechs Kasernen 2000, einer neuen Sporthalle, mit dem Anlegen eines neuen Sportplatzes und mit der Modernisierung des Stabsgebäudes wird begonnen.
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;06. Juni 1991
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:Die Teilnehmer der großen Militärattaché-Reise „Ostsee 1991“ besuchen den MStp Warnemünde und besichtigen Schiffe vom Typ „Parchim“.
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;22.-28. Juli 1991
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:Durch Präsenz und sicherstellende Aufgaben nehmen Soldaten und Zivilbeschäftigte des MStpKdo Warnemünde an der erstmals in Rostock durchgeführten „Hanse Sail 91“ teil.
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;28. August 1991
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:40 Parlamentarier der Nordatlantischen Versammlung besuchen das MStpKdo in Warnemünde.
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;01. September 1991
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:Die Versorger „Darss“ und „Kühlung“ werden in einer Musterung außer Dienst gestellt. Die Versorger haben bis zu diesem Zeitpunkt von verschiedenen MStp aus zahlreiche Versorgungsfahrten nach Leningrad und Klaipeda durchgeführt.
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;02. September 1991
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:Der Flottenchef der Marine der Republik Uruguay, KAdm Eladio R. Moll Escanellas, besucht das MStpKdo W.mde. Er besichtigt Schiffseinheiten und Versorgungseinrichtungen.
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;02. September 1991
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:Eine gewerbliche Wache übernimmt den allgemeinen Wach- und Sicherheitsdienst im MStpKdo. Die Bezeichnung der WachKp wird in StpKp geändert.
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;September
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:Die Marineschlepper „Zingst“ und „Havel“ werden außer Dienst gestellt und verkauft.
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;13. September 1991
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:Kommandeurswechsel im MStpKdo Warnemünde. KptzS Kämpf übergibt das MStpKdo an seinen Nachfolger KptzS Bischoff.
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;09. Oktober 1991
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:Der Chef der israelischen Marine, Adm Jedidja Ja'ari, besucht das MStKdo Warnemünde.
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;06. November 1991
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:Der Oberbefehlshaber der Königlich Schwedischen Marine, Vizeadmiral Dick Roland Börjesson, besucht das MStpKdo in Warnemünde und besichtigt Schiffseinheiten der ehemaligen NVA.
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;23. November 1991
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:Der Marineschlepper „Dranske“ wird im MStp Warnemünde stationiert und dem Hafenkapitän unterstellt.
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;29. November 1991
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:Das Küstenwachgeschwader wird aufgelöst.
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;1992
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;06. Februar 1992
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:21 Offiziere des „National Defence College“ des Königreichs der Niederlande unter Leitung GenMaj Leeflang besuchen das MStpKdo Warnemünde.
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;12. Mai 1992
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:Eine Deutsch-Französische Parlamentariergruppe besucht den MStp Warnemünde.
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;Juni 1992
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:Der Umbau bzw. die Sanierung des Stabsgebäude des MStpKdo’s ist abgeschlossen. Es beginnt eine rege Umzugstätigkeit im MStp.
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:Der Stab verläßt sein zeitweiliges Domizil im Stab- und Unterkunftsgebäude der ehemaligen Mot. Druckerei.
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:Der Transportbereich mit der Fahrbereitschaft verläßt die Gebäude der ehemaligen RTK und richtet sich im Bereich der ehemaligen mot. Druckerei ein.
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:Das Personal des MMatDp 3 bezieht die Einrichtungen der ehemaligen RTK.
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;11. Juni 1992
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:40 Offiziere der französischen ESGN unter Leitung des Schulkommandeurs VAdm Guy Labouérie und 20 Offiziere der FÜAK Bw statten dem MStpKdo einen Informationbesuch ab.
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;15. Juni 1992
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:30 Offiziere des italienischen „Istituto di Guerra Marittima“ führen im MStpKdo Warnemünde einen Informationsbesuch durch. 
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;26. Juni 1992
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:Erstmalig nimmt eine Kutterbesatzung des MStpKdo Warnemünde am Marinekutterrace anlässlich der „Kieler Woche“ teil. Die Kutterbesatzung mit dem Kutterführer Olaf Jentsch kann einen beachtlichen 7. Platz erringen.
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;14. Juli 1992
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:Der letzte Auflieger KS-Schiff Typ „Koni“ wird nach Kiel überführt.
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:Damit entfällt für die im Nachkommando der 4. Flottille eingesetzten Soldaten die befohlene Aufgabe. Die Soldaten werden dem Kompaniechef der Stützpunktkompanie unterstellt.
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;11. August 1992
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:Im Rahmen einer Marineattaché-Reise besuchen ausländische Marineattachés den MStp Warnemünde.
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;Dezember 1992
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:Die neuen Sportanlagen und die neue Sporthalle im östlichen Teil des MStp Warnemünde sind fertiggestellt, sie werden an den Kdr MStpKdo übergeben.
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;1993
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;16. Februar 1993
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:Die Stützpunktkompanie wird aufgelöst, ein Teil der Soldaten wird in die Stabskompanie übernommen.
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;23.-25. März 1993
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:Das U-Boot „U9“ besucht während seiner letzten Fahrt vor der Außerdienststellung den MStp Warnemünde.
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;April 1993
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:In der 14. Kalenderwoche ist der Schlepper „Malabar“ der französischen Marine Gast im MStp Warnemünde.
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:In der 16. Kalenderwoche findet im MStp und im Seegebiet vor Warnemünde eine Großübung der GSG9 mit der SEK M/V statt. Durch persönlichen Einsatz tragen Soldaten und Zivilbeschäftigte des MStpKdo zum Erfolg der Übung bei.
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;18. Mai 1993
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:Der Flag Officer Sea Training der britischen Marine, Adm John G. Tolhurst, besucht das MStpKdo in Warnemünde.
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;25.-28. Mai 1993
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:Das Versorgungs- und Führungsschiff der französischen Marine „Somme“ hat in Warnemünde festgemacht und wird vom MStpKdo W.mde betreut.
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;26. Mai 1993
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:Der Kmdr der 8. Flottille der polnischen Kriegsmarine besucht den MStp Warnemünde.
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;02.-3. Juni 1993
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:Der Inspekteur der Marine empfängt im MStp Warnemünde viele aktive und über 50 pensionierte Admirale und Admiralsärzte. Die im MStpKdo gezeigten Aufbauleistungen finden Lob und Bewunderung der Teilnehmer des Admiralstreffens.
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;04. Juni 1993
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:Der Zerstörer „Bayern“ hat in Warnemünde festgemacht. Der Verteidigungsminister der Republik Österreich stattet dem MStpKdo Warnemünde und dem Zerstörer „Bayern“ einen Besuch ab.
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;11. Juni 1993
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:Die Bundesministerin für Frauen und Jugend, Dr. Angela Merkel, gibt dem MStp Warnemünde während eines militärischen Zeremoniells den Namen „Kasernenanlage Hohe Düne“ und verleiht anschließend dem MStpKdo das Fahnenband zur Truppenfahne.
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;05. Juli 1993
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:Beim Stab der SFltl wird eine Arbeitsgruppe Warnemünde gebildet.
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:Der Beauftragte der SFltl, FKpt Ohlsen, trifft in Warnemünde ein und übernimmt Aufgaben zur Vorbereitung der Verlegung der SFltl sowie des 2. und 7. SGschw. zum MStp Warnemünde.
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;08.-11.Juli 1993
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:Drei Boote der Dänischen Heimwehr besuchen den MStp W.mde und laden zur Besichtigung ein.
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;11. August 1993
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:Der Generalstabschef der Schweizerischen Armee, Korpskommandant Arthur Liener, besucht gemeinsam mit dem GenInsp Bw General Klaus Naumann das MStpKdo Warnemünde.
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:U.a. wird der erste Block Kaserne 2000 und ein Schnellboot der Klasse 143 A besichtigt.
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;November 1993
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:Die ersten 3 Blöcke (D, E, F) Kaserne 2000 und das sanierte U-Gebäude 48 werden dem MStpKdo zur Nutzung übergeben.
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;1994
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;19.-21. Januar 1994
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:Das Marineamt führt im MStp Warnemünde die 31. Jahrestagung der SanOffz und Zahnärzte durch. Das MStpKdo übernimmt sicherstellende Aufgaben zur Vorbereitung und Durchführung der Tagung.
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;02. April 1994
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:Beim für die Bw-Apotheke vorgesehene Gebäudeteil ist die Sanierung abgeschlossen. Die Bw-Apotheke Warnemünde beginnt offiziell mit der Erfüllung ihrer Aufgaben im MStp Warnemünde.
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;12. April 1994
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:Der Oberbefehlshaber der dänischen Streitkräfte, General Jørgen Lyng, besucht in Begleitung des GenInsp Bw, General Klaus Naumann, das MStpKdo Warnemünde und besichtigt u.a. die Kaserne 2000.
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;16. Mai 1994
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:Im Rahmen der in M/V stattfindenden Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundesrates, besuchen die Teilnehmer das MStpKdo und im MStp Warnemünde eingelaufene Binnenminensuchboote.
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;19. Mai 1994
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:Im Rahmen eines Truppenbesuches auf dem SSS „Gorch Fock“ in Warnemünde, besucht der Bundesminister der Verteidigung, Volker Rühe, auch das MStpKdo.
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;Juni 1994
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:Die Blöcke A, B, C (Kaserne 2000) sind fertiggestellt und werden zur Nutzung übergeben.
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;03.-06. Juni 1994
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:Die französischen Minensuchboote „Cybele“ und „Andromede“ machen im MStp Warnemünde zu einem Höflichkeitsbesuch fest.
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;07.-09. Juni 1994
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:Erstmalig wird die jährliche Infrastrukturtagung des BMVg, Abt. Unterbringung, Liegenschafts- und Bauwesen, mit den Oberfinanzpräsidenten der 21 Oberfinanzdirektionen, beim MStpKdo Warnemünde durchgeführt.
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;01. September 1994
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:30 Militärattaches besuchen im Rahmen einer Militärattache-Reise das MStpKdo Warnemünde.
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;02.-07. September 1994
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:Einheiten der königlich-schwedischen Marine führen im Rostocker Stadthafen eine Informal Visit durch. Der Minenleger „VISBORG“, 4 SBoote und 2 KwBoote werden vom schwedischen Befehlshaber der Flotte geführt.
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;12.-15. September 1994
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:Die SBoote „RAUMA“ und „RAAHE“ vom Wachgeschwader der finnischen Marine führen unter Leitung ihres GeschwKdr, KKpt Kokkonen, eine Informal Visit im MStp Warnemünde durch.
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;16.-17. September 1994
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:Anlässlich der Verlegung des Stabes der SFltlt und des 2.SGschw nach Warnemünde führt der BMVg im MStp eine „Feierliche Musterung“ durch. Anwesend sind u.a. auch der MP von M/V und der InspM.
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;04. Oktober 1994
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:Der Stab der SFltl hat zum MStp Warnemünde verlegt und vorläufig in der ehemaligen Lehrbasis Stabsquartier bezogen.
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;06. Oktober 1994
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:Der russische Admiral Popilin, Beauftragter für Technik und Bewaffnung, besucht das MStpKdo Warnemünde.
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;Oktober 1994
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:Ein neues WDA-Gebäude sowie ein neues Heizhaus sind fertiggestellt und werden von den Nutzern in Betrieb genommen.
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;08. November 1994
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:Der Chairman Joint Chiefs of Staff der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika, General John M. Shalikashvili, besucht die SFltl und das MStpKdo in Warnemünde.
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;01. November 1994
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:Das 2. SGschw hat zum MStp Warnemünde verlegt.
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;22. November 1994
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:Der neue Tender „Donau“ wird im MStp Warnemünde für das 2. SGschw in Dienst gestellt.
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;24. November 1994
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:Der Flag Officer Surface Flotilla der Royal Navy, VAdm Michael C. Boyce, besucht in Begleitung des Kdr ZFltl, FAdm Diether Hülsemann, das MStpKdo und die SFltl in Warnemünde.
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;24. November 1994
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:16 Teilnehmer einer Studienreise der Führungsakademie des Königreichs der Niederlande besuchen das MStpKdo Warnemünde.
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;20. Dezember 1994
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:Der Binnentanker „Fleesensee“ wird außer Dienst gestellt.
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:Der Betriebsstofftransporter „Westensee“ trifft im MStp Warnemünde ein und wird dort für ständig stationiert.
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;20. Dezember 1994
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:Während einer gemeinsamen „Feierlichen Musterung“ MKdo Rostock und MStpKdo Warnemünde in der Warnow-Kaserne, entbindet der Kdr MUKdo, KAdm Horst Sommermeyer, den Kdr MKdo Rostock, FAdm Otto-H. Ciliax, und den Kdr MStpKdo Warnemünde, KptzS Rupert Bischoff,von ihren Pflichten.
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:Anschließend löst der Kdr MUKdo das MKdo Rostock und das MStpKdo Warnemünde auf, stellt das Marineabschnittskommando Ost (MAKdo Ost) auf und überträgt KptzS Dieter Leder das Kommando.
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;1995
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;23. Februar 1995
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:Im MStp Warnemünde und im Seegebiet vor Warnemünde wird mit einer Abschlussübung die Ausbildung von „Boarding-Teams durch das MSichBtl 3 beendet.
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;03.-07. April 1995
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:Der Admiral Logistiktruppen und Chef des Stabes MUKdo, FAdm Uwe Siegfried Kahre, besucht das MAKdo Ost.
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;20.-24. April 1995
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:Die 36. Schnellbootsdivision der kgl. schwedischen Marine ist zu einem Flottenbesuch in den MStp Warnemünde eingelaufen.
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;27. April-01. Mai 1995
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:In Warnemünde laufen ein:
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:Die französische Fregatte „De Grasse“ sowie die Fregatte „LV Lavallee“ und der Versorger „Durance“.
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:An deutschen Schiffen die Fregatten „Köln“ und „Emden.
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:Am 27. April wird mit einem feierlichen Zeremoniell, in Anwesenheit des BMVg und des französischen Verteidigungsministers, ein Deutsch-Französischer Übungsverband aufgestellt.
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;06. Juni 1995
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:Im Rahmen einer zentralen Offiziers- und Unteroffiziersweiterbildung führt der Stab des I. Korps (Münster) unter Leitung des Kommandierenden Generals I. Korps einen Informationsbesuch im Bereich MAKdo Ost durch.
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;16. Juni 1995
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:42 Offiziere der schwedischen Militärhochschule in Begleitung ihres Kommandeurs, KAdm Claes Tornberg, besuchen den MStp Warnemünde.
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;29. Juni-02. Juli 1995
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:Die „USS Clark“ der US Navy hat in Warnemünde festgemacht.
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;August 1995
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:Der neue Eingangsbereich zur Kasernenanlage „Hohe Düne“ und das neue Wachgebäude werden fertiggestellt und an die Nutzer übergeben.
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;11.- 14. August 1995
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:Der Minenleger (Schulschiff) „MOEN“ der kgl. dänischen Marine besucht Warnemünde und nimmt an den „Hanseatischen Hafentagen“ teil.
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;16. August 1995
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:Die erste Patenschaft zwischen der polnischen und deutschen Marine wird im MStp Warnemünde besiegelt. Während einer feierlichen Musterung, im Beisein des BMVg und es polnischen Verteidigungsministers, tauschen der Kdr der polnischen 8. Küstenschutzflottille, KAdm Stanisław Kasperkowiak, und der Kdr der deutschen SFltl, KptzS Haß, die Patenschaftsurkunde aus. Der Stab MAKdo Ost hat sicherstellende Aufgaben übernommen.
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;22.- 25. August 1995
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:Eine Abordnung der Stadt Ingolstadt und der Marinekameradschaft e.V. Ingolstadt unter Leitung des Oberbürgermeisters der Stadt, Peter Schnell, sind Gäste des MAKdo Ost im MStp W.mde.
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:Der OB, Peter Schnell, und der Kdr MAKdo Ost, KptzS Leder, unterzeichnen während einer Musterung einen Patenschaftsvertrag.
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;25.-28. August 1995
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:Im Rahmen „SEF 952“ sind insgesamt 13 Schiffseinheiten, mit dem Flaggschiff Fregatte „Niedersachsen“, in Warnemünde eingelaufen.
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;September 1995
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:Die neuen Schwimmbrücken (LAZ-1) „Schlei“ und „Kieler Förde“ werden fertiggestellt und an die Nutzer übergeben.
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;Oktober 1995
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:Das neue Stabsgebäude für die SFltl wird fertiggestellt und an den Nutzer übergeben.
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;11. Oktober 1995
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:Eine Gruppe der Nationalen Militärischen Vertreter (NMV) beim Obersten Hauptquartier der Alliierten Mächte in Europa (SHAPE) besuchen den MStp Warnemünde. Die insgesamt 20 Adm, Gen und Offz werden durch den Stab MAKdo Ost betreut.
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;11.-12. Oktober 1995
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:Unter Führung des Kdr Marineschule Mürwik, FAdm Götz Eberle, besuchen 23 Teilnehmer der 29. Informationswehrübung den MStp Warnemünde.
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;November 1995
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:Bei den U-Gebäuden 47, 49 und 145 wird die Sanierung abgeschlossen, die Gebäude werden den Nutzern übergeben.
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;08. November 1995
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:Das 7. SGschw wird zum MStp Warnemünde verlegt.
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;06. Dezember 1995
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:Im Rahmen einer Informationsreise besucht der 87. Lehrgang des NATO Defense College, unter Leitung des GenLtn R.J.Evraire, die SFltl im MStp Warnemünde. Die Delegation wird begrüßt durch den StvBefehlshaber Flotte, KAdm Hülsemann. Der Stab MAKdo Ost übernimmt sicherstellende Aufgaben.
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;1996
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;08. Januar 1996
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:Das Ölbekämpfung- und Entsorgungsschiff „Bottsand“ läuft in den MStp Warnemünde ein und wird auf Dauer dem Kdr MAKdo Ost unterstellt.
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;13. Februar 1996
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:Eine Gruppe von Reserveoffizieren aus Östereich, Spanien und Deutschland besucht den MStp Warnemünde. Auf dem Programm: Vortrag durch A31 (Die Marinen in M/V), Besichtigung Kasernenanlage „Hohe Düne“ und Schiffsbesichtigung in der SFltl.
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;27.-28. Februar 1996
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:Der Kdr MUkdo, KAdm Sommermeyer, führt beim Stab Makdo Ost im MStp Warnemünde sowie beim MMunDp 5 in Seltz und beim MStpKdo Peenemünde eine „Teilnahme am Dienst“ durch.
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;05.-06. März 1996
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:Der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages besucht im Rahmen einer „Auswärtigen Sitzung“ den MStp Warnemünde. Teilnehmer sind 26 Mitglieder des VA sowie 10 Befehlshaber bzw. Kdr der drei TSK im Bereich des IV Korps sowie der Präsident der WBV VII.
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;19. März 1996
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:20 Teilnehmer des Stabsdienstlehrganges für Reserveoffiziere an der FüAkBw besuchen den MStp Warnemünde. Auf dem Programm: Vortrag (Marine in M/V), Besichtigung der Kasernenanlage und Bordbesichtigung im 7. SGschw.
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;22.-24. April 1996
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:29 Schnellboote, Teilnehmer an der NATO-Übung „Bold Game, machen im MStp Warnemünde fest und werden von MAKdo Ost versorgt und betreut.
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;15. Mai 1996
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:44 hochrangige Angehörige der Schwedischen Gesamtverteidigungsakademie, unter Leitung des Rektors der Akademie, Dr. N. Gylden, besuchen das MAKdo Ost im MStp Warnemünde. Auf dem Programm u.a. Vortrag durch Kdr MAKdo (Die Marine in M/V) und Besichtigung der Kasernenanlage „Hohe Düne“.
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;15.-20. Mai 1996
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:Insgesamt 22 Schiffe und Boote des „SEF 95“ laufen nach Abschluss der ersten Seephase in ausgewählte Häfen von M/V ein und führen dort ihren Hafenaufenthalt durch. In Rostock-Warnemünde machen 14 Einheiten fest, darunter die Fregatte „Augsburg“ und der Zerstörer „Lüttjens“.
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:Weitere Einheiten haben in Wismar, Stralsund und Lauterbach (Rügen) festgemacht. Das MAKdo Ost hat die Sicherstellungs- und Betreuungsaufgaben übernommen.
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;12. Juni 1996
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:Der erste russische Kriegsschiffsbesuch nach der Wiedervereinigung im MStp Warnemünde. Ein Landungsschiff der „Robucha-Klasse“ hat im MStp Warnemünde festgemacht und übernimmt eine Ladung Hilfsgüter für Kaliningrad. Diese Aktion ist ein Gemeinschaftswerk der „Duisburger Initiative“, der Rostocker Vereine „Charisma“ und „Russland-Hilfe, dem russischen Generalkonsulat und dem MAKdo Ost.
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;14. Juni 1996
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:Im Rahmen einer Studienreise besuchen 68 Teilnehmer eines General- und Admiralstabsoffizierslehrganges der Dänischen Generalstabsakademie, unter Leitung des Kommandeurs der Akademie, Oberst i.G. Fredenslund, das MAKdo Ost und die SFltl im MStp Warnemünde. Der Stab MAKdo Ost hat die Betreuung übernommen. Auf dem Programm: Vorträge der Kdr MAKdo Ost und SFltl sowie Besichtigung der Kasernenanlage.
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;15.-17. Juni 1996
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:Der „Ständige Einsatzverband Kanal“, unter Führung von Commander Colin G. Welborn, läuft zu einem Hafenaufenthalt in den MStp Warnemünde ein. MAKdo Ost hat die Sicherstellungs- und Betreuungsaufgaben übernommen.
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;16. Juni 1996
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:Das Ölbekämpfungs- und Entsorgungsschiff „Bottsand“ nimmt an einer groß angelegten Katastrophenschutzübung im Seegebiet vor Graal-Müritz teil.
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;25.-26. Juni 1996
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:Das BMVg, Führungsstab der Marine II 7, führt gemeinsam mit dem Department of Defense der USA eine Konferenz im MStp Warnemünde durch.
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;27. Juni 1996
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:Anlässlich der Verlegung des MSichBtl 3 nach Seeth findet in der Hanse-Kaserne eine Musterung mit Empfang zur Verabschiedung des MSichBtl 3 statt. An der Verabschiedung nehmen der Stab MAkdo Ost sowie andere militärische und zivile Gäste teil.
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;06.-09. Juli 1996
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:Das MAKdo Ost beteiligt sich mit Organisation, mit sicherstellenden Aufgaben und Präsenz an der „Baltic Sail 96“.
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:Als Gastschiffe der Marine sind in Rostock und Warnemünde eingelaufen:
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:- die Fregatte „Lübeck“,
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:- das UBoot „U13“,
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:- mehrere Boote des 7. SGschw,
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:- die Minenjagdboote „Bad Rappenau“ und „Dillingen“,
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:- das russische Marineschulschiff „Smolny“,
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:- die polnischen Kriegschiffe „“Torun“ und „Dabie“,
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:- der französische Minenjäger „Crois du Sud“.
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;Juli 1996
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:Der Umbau des Kasernengebäudes (in Strandnähe) zum Offiziersheim ist abgeschlossen. Das OHeim wird an die Offiziersheim-Gesellschaft Warnemünde-Hohe Düne übergeben.
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;08.-09. August 1996
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:Der BMVg, Volker Rühe, und der kanadische Verteidigungsminister, David Collenette, besuchen, im Zusammenhang mit einer Fahrt auf dem SBoot „Hermelin“, den MStp Warnemünde.
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;29. August-02. September 1996
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:Ein schwedischer Schnellbootsverband, 4 FlugkörperSBoote des 21. SGschw, 4 SBoote des 23. SGschw und ein Versorger, machen im MStp Warnemünde und zeitweilig im Stadthafen Rostock fest.
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;13.-17. September 1996
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:Im Rahmen einer Auslandsausbildungsreise läuft das französische Schnellboot „L’Audacieuse“ den MStp Warnemünde zu einer Ruhe- und Erholungsphase an. 
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;15.-17. Oktober 1996
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:Etwa 50 Mitglieder der „Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V., Sektion Fulda, besuchen, im Rahmen einer Rundreise durch die Marinedienststellen in M/V, den MStp Wmde. Im Programm Vorträge, Besichtigung der Kasernenanlage und Hafenrundfahrt mit Barkassen.
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;29. Oktober 1996
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:Beim MAKdo Ost wird, in Anwesenheit zahlreicher Gäste, mit militärischem Zeremoniell, ein Kommandeurswechsel vollzogen.
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:Der Kdr MUKdo, KAdm Sommermeyer, verabschiedet KptzS Leder und übergibt KptzS Freier das Kommando über das MAKdo Ost.
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;12. Dezember 1996
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:In feierlichen Musterungen löst der Kdr MAKdo Ost, KptzS Freier, das MMunDp 5 in Seltz sowie das MMatAbstDp in Waren auf und übergibt die Depots an den Kdr der LogBrig 4.
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;13.-15. Dezember 1996
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:Nach Indienststellung am 06.12.1996, während ihrer ersten Übungsfahrt, macht die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ in Warnemünde fest.
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;17. Dezember 1996
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:Der Befehlshaber Flotte, VAdm Horten, besucht, anlässlich einer Präsentation der Ergebnisse „KLV-Studie“ in der SFltl, den MStp Warnemünde.
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;1997
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;07.-09. Januar 1997
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:Die „37. Historisch-Taktische-Tagung der Flotte“ wird im Neptun-Hotel in Warnemünde durchgeführt. Das MAKdo Ost hat Aufgaben der Organisation und der Betreuung übernommen.
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;03.-14. Januar 1997
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:Das MSichReg führt im MStp Warnemünde eine Boarding-Ausbildung durch. MAKdo Ost hat die Unterstützungs- und Betreuungsaufgaben übernommen.
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;05. Februar 1997
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:Im MStp Warnemünde ist ein modernes Fernmeldezentrum fertiggestellt, es wird dem Nutzer offiziell übergeben.
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;25. Februar 1997
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:97 Angehörige des Französischen Forschungsinstitutes für das nationale Verteidigungswesen (I.H.E.D.N.), unter Leitung ihres Direktors, GLt Janvier, und in Begleitung des Botschafters der Republik Frankreich, Francois Scheer, besuchen den MStp Warnemünde.
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;14.-15. März 1997
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:Im Rahmen einer Ausbildungsfahrt hat die Fregatte „Augsburg“ in Warnemünde festgemacht.
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;26. März 1997
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:Der Befehlshaber der Flotte, VAdm Horten, besucht, im Rahmen einer Teilnahme am Tagesdienst der Schnellbootsflottille, den MStp „Hohe Düne“.
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;01. April 1997
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:Das „Informationszentrum Ost“ wurde aus der Struktur MAKdo Ost herausgelöst und dem Marineamt in Rostock unterstellt.
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;16. April 1997
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:Der 90. Lehrgang des „NATO DEFENSE COLLEGE“ unter Leitung seines Kdr, GenLt Fernando Lecea, besucht die Schnellbootsflottille im MStp „Hohe Düne“.
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;28. Mai 1997
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:Der neue Stellv Kdr MUKdo, FAdm Kammholz, besucht den MStp „Hohe Düne“.
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;05. Juni 1997
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:Im Rahmen eines Sicherheitspolitischen Seminars für Stabsoffiziere aus OSZE-Ländern (OSZE-Seminar) besuchen ca. 40 Stabsoffz, unter Leitung von Oberst i.G. Graeger, den MStp Warnemünde. MAKdo Ost hat sicherstellende Aufgaben übernommen.
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;4.-17. Juli 1997
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:Die Ausbildungsboote „Example“ und „Express“ der Royal Navy besuchen den Marinestützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“. Die britischen Boote führen hier einen Crew-Wechsel durch. Das Austauschpersonal ist auf dem Wohnboot „Vogtland“ untergebracht.
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;24. Juli 1997
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:Vor dem Gebäude der Schnellbootflottille wurde eine Bronzeplastik des Bildhauers Jo Jastram feierlich übergeben. Die Silhouette der Skulptur „Mond im Boot“ hat die Wirkung eines Ankers.  Bei „Mond im Boot“ wird ein altes Fährmotiv aufgegriffen, das Verbindung bewahren symbolisiert.
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;31. Juli-03. August 1997
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:Zum zweiten Male hieß es für die Gäste aus der Patenstadt Ingolstadt „Herzlich Willkommen beim MAKdo Ost“. Mit der Musterung am 01.08.1997 wurde die Delegation der Stadt und eine Gruppe der Marinekameradschaft unter Führung des Oberbürgermeisters Peter Schnell durch den Kommandeur des MAKdo Ost begrüßt.
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;20.-27. August 1997
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:Das US-Küstenwachboot „THUNDERBOLT“ besucht den Marinestützpunkt in Warnemünde. Es erfolgte ein Antrittsbesuch des Kommandanten B. Williamson beim Kdr.MAKdo Ost, Kpt z. S. Freier, und Stellv. Kdr. SAL / SOPA, Kpt.z.S. Beyer, sowie ein Höflichkeitsbesuch beim Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock.
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;25. September 1997
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:Kommandeurswechsel im 7. Schnellbootgeschwader. Fregattenkapitän Peter Grothe übergibt das Kommando des 7.SG an Fregattenkapitän Rainer Brinkmann.
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;8. Oktober 1997
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:Das Ölentsorgungsboot „Bottsand“ nimmt an einer großangelegten Übung vor Rügen teil. Bund, Feuerwehren und THW probten den Ernstfall einer Tankerhavarie.
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;31.Oktober-03. November
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:Der ständige Minenabwehr-Verband (Standing Naval Force Channel / SNFC) der NATO besucht im Rahmen einer „Routine Visit“ den Stadthafen in Rostock.
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;10.Dezember 1997
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:Inbetriebnahme der SAR-Außenstelle Warnemünde und Außerdienststellung der SAR-Außenstelle in Parow. Der Rettungshubschrauber „See King“ MK 41 ist künftig in „Hohe Düne“ stationiert.
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;1998
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;03. März 1998
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:Ein Marineverband des 7. Schnellbootgeschwaders ist zu einem zweiwöchigen Manöver nach Stettin ausgelaufen. Bestandteil des Manövers ist u.a. eine viertägige Übung mit dänischen und polnischen Marinebooten zwischen den Inseln Rügen und Bornholm. MAKdo Ost übernimmt Unterstützungsaufgaben.
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;12. März 1998
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:KAdm Sommermeyer übergibt im Stp. W.mde das Kommando über das Marineunterstützungskommando an FAdm Siebert.
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:Gleichzeitig wird KAdm Sommermeyer in den Ruhestand verabschiedet.
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;07.-08. April 1998
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:Drei polnische Offiziere besuchen im Rahmen der „Grenznahen Kontakte“ das MAKdo Ost. Grundlage hierfür ist eine Vereinbarung zwischen dem Kommandeur des MAKdo Ost und dem Kommandeur der 8. Küstenschutzflottille. Die Offiziere wurden in den Bereichen Logistik und Hafenbetriebswesen eingewiesen.
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;20.-30. April 1998
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:Der Wachzug des MAKdo Ost führt im Rahmen des jährlichen Mob-Übungsplanes der Marine eine Truppenübung FORM 1 durch. Ziel dieser Übung ist es u.a. die Mobilmachung zu üben und die Mob-Vorbereitungen zu überprüfen.
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;28. April 1998
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:Die Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitstechnik, Sektion Berlin führt einen Informationsbesuch beim MAKdo Ost und der SFlt durch.
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Zum Programm gehört u.a. eine Rundfahrt durch die Kasernenanlage Hohe Düne mit Besichtigungen der Kaserne 2000 und logistischer Einrichtungen (Bereich Fremdversorgung).
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;12.-15. Juni 1998
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:Der US-BALTOPS-Verband läuft nach der ersten Seephase zu einem viertägigen Hafenbesuch in Rostock ein. Zum Verband gehören 35 Einheiten aus elf Nationen. MAKdo Ost übernimmt Versorgungs- und Betreuungsaufgaben.
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;15.-26.Juni 1998
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:Im Rahmen der NATO –Übung „CENTRAL ENTERPRISE 98“ wird durch die TSK Luftwaffe und Marine die ABC-Melde- und Warndienst-Übung „CENTRAL CLOUD 98“ durchgeführt. MAKdo Ost hat den Auftrag die Übung vorzubereiten, durchzuführen und die Übungsergebnisse auszuwerten.
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;02.-05. Juni 1998
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:Die Ausbildungsboote „Archer“, „Example“, „Explorer“, „Express“ und „Raider“ der Royal Navy machen im Marinestützpunkt Hohe Düne fest.
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;21.-25. September 1998
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:Der Stellv des Kdr und Chef des Stabes MAKdo Ost, FK Behrendt , übergibt die Dienstgeschäfte an FK Reymann.
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;05.-08. Oktober 1998
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:NATO-Offiziere aus 8 NATO-Staaten sowie 3 Staaten des NATO-Kooperationsprogramms „Partnerschaft für den Frieden“ treffen sich im Marinestützpunkt Hohe Düne. Es ist eine erstmalige NATO-Tagung zum Thema „Schnellboote“ und geht auf eine Initiative der deutschen Marine zurück.
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;19. Oktober 1998
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:Der scheidende Bundesminister der Verteidigung, Volker Rühe, verabschiedet sich mit einem Besuch des Marinestützpunktes „Hohe Düne“ von der Marine.
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;Oktober 1998
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:Richtfest für das künftige Gebäude des Hafenkapitäns und der Taucherdienstgruppe. Schwierige Bodenverhältnisse machten eine aufwendige Gründung notwendig.
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;1999
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;25. April 1999
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:Eine Gruppe von ca. 90 wehrübenden Offizieren und Unteroffizieren des Heimatschutzbataillons 45 Hannover besucht im Rahmen einer Truppenwehrübung den Marinestützpunkt Warnemünde.
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;29. April 1999
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:Richtfest für das künftige Wirtschaftsgebäude im Marinestützpunkt „Hohe Düne“. Das Bauwerk soll im März 2000 fertiggestellt sein.
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;08.-09. Mai 1999
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:Hafenbesuch der schwedischen Segelschulschiffe „Falken“ und „Gladan“ in Rostock.
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;Mai 1999
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:„Germania auf dem Meere“ – Eine Wanderausstellung der deutschen Marinegeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart kann bis zum 24.05.99 im Marinestützpunkt besichtigt werden.
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;28.-31. Mai 1999
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:Bundespräsident Roman Herzog führt einen Truppenbesuch bei der Schnellbootflottille durch.
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;17. Juni 1999
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:Das „Mobile Einsatzkommando“ (MEK) Hamburg führt im Rahmen ihrer jährlichen Kommandowoche Aus- und Weiterbildung im Stp.W.mde durch. MAKdo Ost übernimmt Versorgungsaufgaben.
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;16.-25. Juni 1999
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:Die Tauchergruppe MAKdo Ost führt in W.mde, in Neustadt/Holstein und in Swinemünde eine gemeinsame deutsch-polnische Ausbildung für Taucherpersonal der polnischen Marine durch.
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;29. Juni-03. Juli 1999
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:Im Rahmen des Austauschprogramms der Marine führt das Ölauffangschiff „Bottsand“ ein Routine Visit in Kolberg durch.
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;08.-10. Juli 1999
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:Die englischen Ausbildungsboote HMS „Tracker“ und „Parsuer“ weilen zu einem Hafenbesuch im Marinestützpunkt Warnemünde.
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;28. August 1999
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:Das Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ veranstaltet ein Treffen mit Flugpersonal. An diesem Treffen nehmen Piloten/fliegendes Personal aus dem Geschwader und Piloten/fliegendes Personal der Fluggesellschaften Deutsche Lufthansa und CONDOR teil.
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;28. August 1999
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:Eine Abordnung der schweizerischen Kantonspolizei Bern führt einen Informationsbesuch im Marinestützpunkt Warnemünde durch.
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;06.-9. September 1999
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:Eine Gruppe österreichischer Militärhistoriker ist auf Einladung des BMVg FüM zu einen Truppenbesuch in die Dienststellen der Marine und Luftwaffe in Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Es werden Informationen zur alten und neuen Infrastruktur, Kaserne 2000, Bereich Fremdversorgung und SAR Bereich gegeben.
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;13.-14. September 1999
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:Logistikoffiziere der polnischen 8. Küstenschutzflottille besuchen MAKdo Ost. Sie werden in die Logistik des MAKdo Ost eingewiesen.
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;14. September 1999
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:Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Lüssow, nimmt am Dienstbetrieb des MAKdo teil.
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;(Wird fortgesetzt.)
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;Abkürzungsverzeichnis
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:BMVg Bundesministerium Verteidigung
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:BwKdo Ost Bundeswehrkommando Ost
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:FltlAdm Flottillenadmiral
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:FüAK Bw Führungsakademie der Bundeswehr
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:GenInsp Generalinspekteur
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:GenMj Generalmajor
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:GSG 9 Grenzschutz Gruppe 9
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:HK Hafenkapitän
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:InspM Inspekteur Marine
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:KA Konteradmiral
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:KS-Schiff Küstenschutzschiff
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:LogBrig 4 Logistikbrigade 4
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:M Geschw Minengeschwader
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:M MatDep Marinematerialdepot
 +
:M MunDep Marinemunitionsdepot
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:M SichBatl Marinesicherungsbataillon
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:M SichReg Marinesicherungsregiment
 +
:M StpKdo Marinestützpunktkommando
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:MP Ministerpräsident
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:Mstp Marinestützpunkt
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:RTK Raketen-technische-Kompanie
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:S Fltl Schnellbootflottille
 +
:S Geschw Schnellbootgeschwader
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:S1 – S6 Stabsoffizier 1 – 6
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:SanOffz Sanitätsoffizier
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:SEK Sicherheitseinsatzkommando
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:SSS Segelschulschiff
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:StpK Stützpunktkompanie
 +
:StvGenInsp Stellvertreter des Generalinspekteurs
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:TrV Truppenverwaltung
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:TSK Teilstreitkräfte
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:U Geschw U-Bootsgeschwader
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:U-Gebäude Unterkunftsgebäude
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:VA Verteidigungsausschuss
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:WBV Wehrbereichsverwaltung
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:WDA Wasch-Duschanlage
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:Z Fltl Zerstörerflottille
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==Warnemünde als Forschungsstandort==
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===Die Ingenieurhochschule für Seefahrt (IHS)===
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===Seehydrographischer Dienst der DDR===
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===Seewetterdienststelle Warnemünde===
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* [["Seewetterdienststelle Warnemünde" Vilkner, Hans In: Natur und Heimat (1957), 8, S.244-246]]
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===Das Institut für Meereskunde/ Institut für Ostseeforschung===
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In den "Meereskundlichen Berichten" (Nr. 111 2019) ist unter der Autorenschaft von Dr. Wolfgang Matthäus nachfolgender Aufsatz erschienen.
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Wir danken dem Autor für seine Erlaubnis diesen Beitrag an dieser Stelle veröffentlichen zu dürfen.
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Bitte beachten sie die Wahrung der zu Beginn des Beitrages angegebenen Veröffentlichungs- und Autorenrechte!
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* [[Medium:Mattheus warnemünde iow.pdf |Die Anfänge der meeresgeologischen und Küstenforschung in Warnemünde (1950 - 1970)]]
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==Sturmfluten und Küstenschutz in Warnemünde==
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===Die Anfänge des Küstenschutzes in Warnemünde durch Prof. L. Karsten und Forstinspektor Becker===
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[[Prof. Karstens Schriften zu seinen Versuchen der Dünenbefestigung in Warnemünde]]
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===Warnemündes Kampf gegen Flut und Sand===
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[[Datei:Sturmflutschaeden Warnemuende 1913 14.jpg|thumb|250px|rechts|Am Tag danach - Begutachtung der Schäden der zum Jahreswechsel 1913/14 gewüteten Sturmflut an der Warnemünder Strandpromenade]]
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Sturmfluten stellten für den kleinen Küstenort Warnemünde in den vergangen Jahrzehnten mehrfach große Gefahren dar. Besonders schwer traf es den Ort in den Jahren 1825, 1872, 1903 und 1914.
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Bereits zu Beginn des Jahres 1825 wurde Warnemünde von einer Sturmflut erfasst. die sich über den Bereich der Dünen und der Moorwiesen ihren Weg bahnte. Insgesamt wurden 18 der 150 Häuser komplett zerstört und immerhin 74 zum Teil schwer beschädigt. Das Wasser stieg zu seinem Höhepunkt auf 2,52 Meter über die Normalhöhe und trug gut 80 Prozent der Dünenanlagen ab.
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Am schlimmsten in der jüngeren Geschichte wurde Warnemünde 1872 getroffen, als das Wasser 2,80 Meter über Normal stieg und in Warnemünde sowie Diedrichshagen große Schäden verursachte. Verheerende Folgen hatte die Sturmflut von 1872 auch für die ortsansässige Schifffahrt, die sich im Winterstand befand und durch das Hochwasser auf den Feldern trieb.
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====1625 - Warnemünde und die Sturmflut am 10. Februar (Auszug aus H.F.Beckers "Chronik der Rostocker Heide" 1839)====
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(NHG)
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Den 10. Febr. 1625 stand der Wind von Morgen bis Mittag südlich und es war stilles Wetter, als plötzlich um 8 Uhr vormittags die Ostsee so stark in die Warnow drang daß ohnerachtet der Windstille die derzeit vorhanden sieben Strandbrücken und das ganze Warnowufer bis an die Strandthore zur Überraschung der Meteorologen und Seefahrer überschwemmt wurde. Es herrscht bekanntlich in der Ostsee keine bemerkbare regelmäßige Ebbe und Fluth, jedoch verändert sich der Wasserstand zuweilen in der Art, daß die sonst niedriger liegende Ostsee in den Warnow Fluß eintritt oder wie man sagt der Strom einläuft, welches gewöhnlich bei Nordost oder Nordwind der Fall ist. Es vermutheten daher die Schiffer daß ein Sturm aus Nordost im Meere herrschend sey, und diese Vermuthung ward bald zur Gewißheit. Mittags um ein Uhr trat ein Orkan ein, mit Schnee, Hagel und Regen verbunden. Zuerst kam der Wind aus Osten, dann drehete er sich nach Nordosten. Es stürmte den Nachmittag und die ganze Nacht hindurch bis am Morgen den 11. Febr. Die Warnemünder sahen das Meer in einer so heftigen Bewegung, daß sie die Wellen mit Wasserbergen verglichen die bis an die Wolken reichten. Der Sturm war so heftig, daß Reisende weder fahren noch gehen noch stehen konnten, und sich bei den Schneewirbeln auf die Erde niederwerfen mußten um athmen zu können. Da schönes warmes Wetter voraufgegangen war, so wirkte die eingetretene eisige Kälte so stark auf den menschlichen Körper, daß mehrere Menschen erstarreten und verhindert wurden sich von dem überschwemmten Lande zu retten. Die Fluth erreichte abends 5 Uhr bei Rostock den höchsten Stand, und blieb bis Nachts 2 Uhr also 9 Stunden in dieser Höhe, welche den mittleren Waßerstand 14 Fuß überstiegen hatte. Nach 2 Uhr sank das Wasser, stieg aber am 14. Febr. bei gemäßigterem Sturm fast bis zur derselben Höhe. Dies Unwetter traf mit gleicher Wasserhöhe auch Greifswald, Stralsund, Wismar und Lübeck. Die Folgen dieser Sturmflut waren schrecklich. In und um Rostock fand man nach Ablauf des Waßers, daß der Hafen selbst fahrbar geblieben, daß, aber die Waßerwerke, woran man über 20 Jahre gearbeitet, sehr ruinirt waren. Die Dünen, an deren Erhaltung man derzeit erhebliche Kosten verwandt hatte, waren vom Stromgraben bis Warnemünde und von hier bis Diedrichshagen vom Meerwaßer überstiegen, zerrißen und niedergestürzet. Die von Eichenholz mit starken eisernen Klammern verbundenen und mit großen Steinen beschwereten Kisten, sowohl am Meer als im Hafen und am Breitling waren gänzlich umgestürzet, die Steine ins Waßer gefallen, jedoch ohne das Fahrwaßer zu verschütten; das Kistenholz war zerbrochen, gänzlich weggeschwemmt und auf die Ufer von Marienehe und Bramow geworfen. In der Rostocker Heide waren eine große Menge Eichen, Buchen, Kiefern pp. umgeworfen. Die Dörfer Schmarl, Lütten und großen Klein, Marienehe, Redewisch pp. hatten an Häusern, Scheunen, Ställen Obstbäumen pp. sehr gelitten. Mehrere Gebäude waren umgestürzt und weggeschwemmt, viel Vieh ertrunken, Acker und Hausgeräthe weggetrieben. In dem Stadt Dorf Mohr, vermuthlich dem im Walde gelegenen Moorhof, welcher jetzt nicht mehr existirt aber auf die Reiter Charte bemerkt stehet, sind einige Pferde und Ochsen ertrunken. Die Menschen haben sich auf den Boden gerettet und dort drey Tage ohne Speise geseßen. Wie weit das Waßer in die Heide vorgedrungen ist nicht bemerkt worden, nach einer mündlichen Tradition soll es in Niedrigungen bis Blankenhagen vorgerückt seyn. Im Flecken Warnemünde sind von 150 Häusern 74 sehr beschädigt worden. Die Wände sind ausgefallen und nur die Ständer stehen geblieben. Alle Kisten, Betten, Bettstellen, Tische, Schränke pp. sind von den Fluthen weggerißen, 18 Häuser aber an der Nordseite bei der Laterne, gänzlich über den Haufen geworfen. Die steinerne Kirchhofs Mauer ist niedergestürzt, in der Kirche das Waßer drei Fuß hoch gestanden und durch die Vogtei hat man mit Böthen fahren können. Die beiden aeltesten Bürgermeister Tancke und Schütte haben am 12. Febr. den Schaden in Warnemünde in Augenschein genommen und sich die Klagen der Warnemünder, denen von ihren geborgenen Sachen noch manches weggestohlen worden, vortragen laßen. Alle im Hafen gelegenen Schiffe, mit Ausnahme von zweien sind losgerißen, aneinander und gegen die Häuser geschleudert worden. Mehrere sind zertrümmert; 18 haben auf trockenem Boden vor den Häusern und der Voigtei gestanden, unter diesen ein Schiff von 100 Last mit voller Ladung; zwei Schütten hat man auf den Wiesen bei der alten Warnow gefunden.
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(NHG)
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====Die große Novemberflut 1872 in Warnemünde====
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[[Datei:Sturmflut 1872 Gedenktafel Warnemuende.jpg|thumb|250px|rechts|Gedenktafel für die Sturmflut 1872 in Warnemünde]]
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Über die Sturmflut von 1872 erfährt man oft den Nimbus, daß sie die größte Hochwasserkatastrophe gewesen sei, die unsere Ostseeküste hier je gesehen hat.
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Das ist zwar nicht richtig, führt aber dazu, das dieses Natur-Ereignis bei bodenständigen Küstenbewohnern in den Familien-Erinnerungen bis in unsere Tage fest verankert ist.
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Die Allerheiligenflut (1.November 1304), mehr als fünfhundert zuvor, und noch weitere, waren den Quellen zufolge  höher und verheerender. Sie liegt für das Erinnerungsvermögen der Menschen zu weit zurück und ist für die Statistiken der Wissenschaft nicht mehr detailliert fassbar.
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Was nun die Flut vom 12. bis 14. November 1872 so finden sich in den Archiven kaum bildliche Darstellungen der Hochwasserereignisse und ihrer Folgen, dafür aber eine große Vielzahl an Zeitzeugenberichten und die sind oft besonders bildlich in ihrer zeitnahen Beschreibung.
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Gustav Quade, berühmt geworden durch seine dreibändige „Mecklenburgische Vaterlandskunde“, hat in den Monaten unmittelbar nach der Katastrophe in der Region Rostock und Warnemünde solche Zeitzeugenberichte gesammelt, wo immer er ihrer habhaft werden konnte. Davon möchte ich hier einiges in Auszügen wiedergeben, das uns bis heute berührt:
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„Am Nachmittag des 12. November stand schon die See auf dem Fahrdamm der Vorderreihe. Einige vorsichtige Warnemünder zogen daher ihre Jollen näher aufs trockene Land und befestigten die Boote an den Bäumen. Allgemein ging man zu Bett, da mit einem Fallen des Wassers auf das bestimmteste gerechnet wurde. In der Nacht wuchs der Sturm zum Orkan. Lotsenkommandeur Jantzen, der die Gefahr von seinem Hause am Strom, hart an der See, aus erkannte, schickte noch in der Nacht die Nachtwächter im Ort herum, um die Einwohner zu wecken.
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Um 3 Uhr morgens war alles auf den Beinen. Der Sturm raste mit unverminderter Stärke weiter. Die Ziegel fielen haufenweis von den Dachstühlen, ganze Dächer wurden zuweilen abgehoben. Unzählige Veranden und Fensterscheiben gingen in Stücke. Einige Einwohner versuchten noch die Boote in Sicherheit zu bringen. Alles vergeblich. Als es gegen ½ 8 Uhr morgens Tag wurde, waren beide Baken auf den Molenköpfen verschwunden, die Molen standen ganz unter Wasser, die Bismarkpromenade mit der Grotte und die Badeanstalten waren beinahe zerstört.
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Gegen 8 Uhr morgens durchbrach das Wasser die Dünen westlich vom Ort und vereinigte sich über das Diedrichshäger -Moor und die Laak mit dem Breitling. Warnemünde lag auf einer Insel, deren Umfang mit dem Steigen des Wassers immer kleiner wurde. Am Rostocker Ende drang bald darauf das Wasser in die Häuser, die Bewohner flüchteten in die neuerbaute Kirche. Unterdessen hatten die Wogen die Gebäude des Bauhofes erreicht, nachdem sie die dahinter liegenden Dünen durchbrochen hatten. Die Familie des dort wohnenden Zimmermeisters schwebte in höchster Lebensgefahr. Der Aufenthalt in den Häusern war unmöglich, die 6 Personen flüchteten auf einen Hausboden. Die Überfahrt in einem Rettungsboot zu wagen, war unmöglich. Der rasend einlaufende Strom hätte das Boot sofort zerschlagen und seine Insassen in höchste Lebensgefahr versetzt. Man brachte daher den Raketenapparat an das Zollamt und der Lotsenkommandeur schoß eine Leine zum Bauhof hinüber. 6 kühne Männer mit Namen Baade, Borgwardt, Jungmann, Jürß, Radloff und Schmidt, sprangen in das Boot und ruderten es durch den mit Balken und Schiffstrümmern bedeckten Strom hinüber zum Bauhof und retteten die ganze Familie des Bauhofsaufsehers.
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Das Wasser stieg immer weiter, von Süden und Westen drang es in den Ort ein.
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Die Mühlenstraße mit der Mühle, die südliche Hälfte der Anlagen, die Kirche, wo die Flüchtlinge schließlich auf die Bänke steigen mußten und die 4. und 3. Reihe (Anastasia- und Friedrich-Franz-Straße) standen bis in die späten Nachmittagsstunden ganz unter Wasser.
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… Im Orte selbst blieb nur die Schanze, der Georginenplatz und der nördliche Teil der Anlagen trocken. Auf diesen kleinen Raum drängten sich bis zur einbrechenden Dunkelheit etwa 1600 Menschen zusammen, mit Todesangst im Herzen.
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Gegen 3 Uhr nachmittags ging der Wind nach Osten und wurde schwächer, das Wasser steigt nicht weiter. Niemand war verunglückt.
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… Am 14. November konnte man die Verwüstungen erkennen. Die Uferstraße am Strom war mit Holz, Booten, Seesand, Möbeln und Trümmern jeglicher Art bedeckt.
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Auf der Reede trieben 5 Schiffe mit schweren Havarien, 3 andere hatten die Masten gekappt. Sie wurden von dem alten Dampfer „Stadt Rostock“ in den Hafen geschleppt. … Die Molenspitzen waren spurlos verschwunden. ...Das Erdreich an der Schanze war fortgespült und der Strudel hatte eine tiefe Bucht im Durchgang von Hotel Rohn gemacht. ... Die Veranden schienen in der Luft zu hängen, und nur den festen Grundmauern des Hauses des Lotsenkommandeurs Jantzen neben dem Greifenbad war es zu danken, daß diese Häuser nicht völlig eingestürzt waren. Die Bismark-Promenade war verschwunden.“
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Die Küstenschützer bezeichnen diese Sturmflut heute ganz profan als „Bemessungshochwasser“, was bedeutet, das die in den einzelnen Küstenorten unterschiedlichen Wasserstände, wie auch die Spezifik des Vordringens des Meerwassers jenen Jahres als Messlatte für Küstenschutz-bauten und -maßnahmen herangezogen werden. Diese Naturkatastrophe steht aber auch für die seit nun eineinhalb Jahrhunderten anhaltende Messung und statistische Erfassung der Wasserstände und Wetterereignisse der Ostsee an der deutschen Küste als der „Nullpunkt“ und Beginn.
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[[Datei:Sturmflutschutzwand Warnemuende 2020.jpg|thumb|250px|rechts|Die neue Warnemünder Sturmflutschutzwand am Alten Strom südlich der Bahnhofsbrücke im Frühjahr 2020]]
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;1903 blieb Warnemünde von der Sturmflut nahezu unberührt, wohingegen es die Rostocker Altstadt und den gesamten Bereich des Stadthafens besonders schlimm traf, was an der Fahrrinne lag. Das Wasser suchte sich seinen Weg entlang des Breitlings und der Warnow und bedrohte fortan insbesondere die Altstadt. Bei der Rostocker Bevölkerung sorgte dies für einige Empörung und stellte die Politik vor Schwierigkeiten.
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Warnemünde wurde 1913/14 wieder hart von Überflutungen getroffen. So wurde die Promenade über eine Distanz von 300 Metern komplett zerstört und weggespült. Neben der Promenade erfasste das Hochwasser im Januar 1914 einen Großteil der Strandvillen hinter der Promenade und erstreckte sich bis zum Neuen Friedhof.
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<br clear="all">
  
==Ballastdrägen in Warnemünde==
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[[Kategorie: Sturmfluten und Küstenschutz]]
;Ballastsand
 
:Besonders eingehende Schilderungen sind aus Warnemünde überkommen, wo schon 1660 vom Diener Hans Holtfreter berichtet wird, daß er zum Ballasttragen angesagt habe (Beitr.Rost.Gesch. IX S.93)
 
:Dat Schipp heißt ´ne Flagg an´t Heck.
 
:Dat wier dat Teeken, dat dat ballasten will.
 
:Weck hebben in Rostock Ballast innahmen, weck hier.
 
:Se müggten jo denn Warnmünner Ballast leewer lieden, de witt sand süggt sik fast in´t Ruum.
 
:De Rostocker Ballast wier gäälen Lehm, de is lööpsch, de löppt oewer´t Ganze, wenn he natt würd.
 
:In´n Frühjohr würd jo ballast´t.
 
:De Häg´deener müßt anseggen, wer an de Rehg wier.
 
:So hooch as de Schipper üp Lasten stünn, so vääl Lüd kreeg he.
 
:Ik heff noog för fremd´Lüd´dragen.
 
:Dörtig bet viertig Frugens wieren dat oft.
 
:De Matrosen wieren jo in´n Ruum.
 
:De Stüermann makte dat Mark vöör an Stäben un achter an´t Roder, wo deep dat Schipp liggen süll.
 
:Denn beden de Frugens:
 
:Oh, Stiermann, sovääl? Mak S´dat man´n bäten läger!
 
:De Stellag´wier anne Siet mit hog´Balken, dee würd rannertaljit an dat Schipp.
 
:Bi de ollen Schäpen künnen wi an Buurdrundümgahn, bi de nigen würden Planken oewer´t Ruum leggt, dat wier gefährlicher.
 
:Dat Frugens bi´t Ballastdrägen in´t Ruum follen sünd,, is vörkamen wenn sesik na binnen oewerböögten un den Sack uutschüddten.
 
:De ollen Manns un Frugens schüffelten, dee müßten uns Frugens ok den Sack uphelpen.
 
:Wenn de Warnemünner Frugens in ehr Viertsbüdels Ballast drögen, dat wier grad´, as wenn de Immen drägen.
 
:Dat güng läufig, dat güng as de Ameisen.
 
:De Warnemünder Diern, de keen Ballast dragen hadd, doegte nich.
 
:De Dierns hadden hölten Tüffel an, up´n Kopp´n Trechterhoot von Stroh.
 
:Mit´n Basket (Kiepe) drögen de Frugens denn Ballast uppe Schääp in Warnmünd´.
 
:En oll Kamisool würd mit gris´Linnen beflickt.
 
:Wenn hoog´ Water wäst wier, wier de Ballast jo natt.
 
:Dat Ballastsägellief wier von Kleeding, de Arm wieren rot.
 
:achter wier´n lütten Schoot inne Vierkant anneight.
 
:Wenn de Madrosen to driest würden, leten wi´n Timpen von den Büdel los, dat ehr de Sand inne Ogen flög.
 
:Auf die Frage, ob beim Ballasttragen gesungen worden sei, kam die Antwort:
 
:Nee, wenn de Frugens de Dracht up´n Nacken hadden, hadden se keen Lust to singen.
 
:Wenn de Frugens den Ballast rindragen hadden in´t Ruum, müßten de Madrosen em körten, dat heet em dorhen bringen, wo he liggen süll.
 
:Wenn de Schippers hier in Warnmünd´dat sihr ilig adden mit de Utreis´, denn würd ok Ballast haalt ut´n Seestrand,
 
:een Schipp künn man ran bi de Mol.
 
:Denn würd Ballast inbööt´t.
 
:Na de Sturmflut 1872 dörfte an´n Strand´keen Ballast wegnahmen warden in Warnmünd´.
 
:Früher ballst´ten de Rostocker Schäpen ümmer in Warnmünd´. As nahst de Dampers upkemen, nehmen se ehren Ballast hier in Rostock von´n Gehlsdörper Fährbarg.
 
  
;Dat Ballastlöschen
+
==Straßen, Wege und Umwege - Von Milchsteg und Kuhbrücke zur Stadtautobahn==
:Bi´t Ballastlöschen würd ruuthiewt.
 
:Dat Wegkooren makten Arbeiters.
 
:De Sandballast ut´n Strand´in Warnmünd´würd wedder verköfft in de fremden Habens, in Rußland to´n Bugen.
 
  
;Kloppsteen und Steenballast
+
==Das Postwesen==
:Wi hebben oft Kloppsteen hier in Warnmünd´von de Stoltera to den Sandballast mit oewernahmen, de würden an´t Keelswien lang packt, dor würd Holt uppackt achter an de Piek, dat dat Schipp hinnen deep leeg.
 
:Wenn wi Holt laden wullen, müßten wi jo dat Schipp hinnen daalbringen, denn würd Steenballst unner inleggt.
 
:Wenn wi keenen Sandballast krigen künnen, nehmen wi Steenballast, ok Stratenschott un so wat.
 
:Den Steenballast in de frömden Habens müßten wi Madrosen alleen rinpuckeln na´t Schipp.
 
:En Stropp würd henleggt, dor würden de Steen rinpackt.
 
:Denn würd anhuukt an´n Haken un mit de Winnsch ruphiewt.
 
:(WRQG232/233234)
 
  
==Dat daamt==
+
==Warnemünde im Spiegel von Zeitgenossen==
:Wenn dat Land so hooch utsüht (durch Luftspiegelung), dat nennen wi Updracht.
+
* [[Warnemünde im Spiegel von Zeitgenossen|Im Spiegel von Zeitgenossen]]
:Wi hier in Warnemün´d seggen ok, dat daamt oewer (das flimmert so).
 
:Nu hödd de Düwel sien Schaap up Land.
 
:(WRQG244)
 
  
==Vörspuk==
+
==Warnemünder Persönlichkeiten==
:De Frugens hier in Warnmün´heben oft dat Schipp up See vör sik shn, hebben ehren Mann an der Reling stahn sehn.
+
* [[Bedeutende Persönlichkeiten aus Warnemünde|Bedeutende Persönlichkeiten]]
:(WRQG265)
 
  
==Warnemünde und der Klabautermann==
+
Aufgenommen wurden Personen, die in Warnemünde geboren oder verstorben sind, beziehungsweise in einem persönlichen Lebensabschnitt zeitweise in besonderer Beziehung zum Ort standen.
:Eens geiht´n Schipp von Warnemünd´weg.
 
:As se jüst buten sünd, ward dat leeg Wäder, un dat fängt an to kloppen.
 
:As nu de Loots trügführt, is en Mann mihr an Buurd, as dor hürt, de springt oewer koppheister oewer Buurd.
 
:Dunn seggt de Loots, dat Schipp kümmt nich wedder, un´t is ok bläben.
 
:De Klabautermann kloppt gewisse Tiden und denn nachts.
 
:Wenn slicht Wäder inföllt, kloppt he mihr
 
:(WRQG288)
 
  
==Des Warnemünder Seemanns letzte Fahrt==
+
==Sagen, Geschichten, Legenden, regionale Literatur und Anekdoten zu Warnemünde==
:Wenn in Warnmünd´n Kaptain beerdigt würd, leten si sik von´t Schippergelag Leiden Christi in Sülver kamen.
+
* [[Sagen, Geschichten, Legenden, regionale Literatur und Anekdoten zu Warnemünde|Sagen, Geschichten, Legenden, regionale Literatur und Anekdoten]]
:Wer to´t Schippergelag in Rostock hüren ded´, de kreeg up´n Sarg´nSchipp befestigt.
 
:Wenn de Sarg in de Gruft rinlaten würd, würd dat wedder afnahmen.
 
:Von´t Schippergelag keem ´ne sülwern Bark up Samt.
 
:Wat ´n richtigen Seemann wier, dat wier fierlich, wenn de grawen würd.
 
:Vier jung Seelüd´güngen langssiet den Sarg un hölen de Flagg oewer´n Sarg.
 
:Wenn´t Graff tomaakt wier, würden de Flaggen oewer Krüüz henstellt, so bleben se bet Sünnenunnergang stahn.
 
:Noch 1928 is hier in Warnemünd´´n Seemann mit Fahnen begrawen.
 
  
:Wenn in Warn´münn´´neWitwe na den Doot von ehren Mann to ´n iersten Mal to Kirch gahn ist, hett se vör den Groten Christopher up´n Schämel sitten müßt.
+
==Warnemünder Volkskunde==
:(WRQG303)
+
* [[Warnemünder Volkskunde]]
  
=Flurnamen in Warnemünde und Umgebung=
+
==Flurnamen in Warnemünde, Unterwarnow- und Breitling-Gebiet==
 +
* [[Flurnamen in Warnemünde und Umgebung|Flurnamen]]
  
=Chronistenkontakt=
+
==Chronistenkontakt==
  
Wilfried Steinmüller
+
Christoph Wegner
  
mailto:windfluechterMV@gmail.com
+
mailto:kontakt@heimatmuseum-warnemuende.de

Aktuelle Version vom 10. November 2024, 19:34 Uhr


Kenndaten der Ortschronik
OrtWarnemünde
Zeitlicher Schwerpunktab 1160 fortlaufend
UrheberrechteAutoren Christoph Wegner, Wilfried Steinmüller, Ronald Piechulek, Achim Schade
Erstellungszeitraumseit 2017
Publikationsdatumunveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungChronologie und Geschichte von Warnemünde
Status (Ampelsystem)unveröffentlicht

Der Küstenort Warnemünde chronologisch

Verwendete Quellen-Kürzel:

MUB = Mecklenburgisches Urkundenbuch

AHR = Archiv der Hansestadt Rostock

LHA = Landeshauptarchiv Schwerin

BGR R = Beiträge zur Geschichte der Stadt Rostock; Register zu Band 1 - 20 mit einer Zeittafel (Das aufgeführte Ereignis findet sich jeweils unter dem angegebenen Datum in der Zeittafel des Registers, dem Kürzel ist die Jahrgangsnummer der oben genannten Beiträge mit Seiten-Angaben hinzugefügt )

KFC = Krausesche Fundchronik

HA = Heidearchiv Steinmüller

RA = Rostocker Anzeiger

Ur- und Frühgeschichte

noch bearbeiten (KFC Wmde Mp45)

Mittelalter bis zur Christianisierung

1160
Der dänische Chronist Saxo Grammaticus beschreibt die Seeschlacht auf dem Gudacra (Breitling) zwischen den Wenden und der dänischen Flotte unter König Waldemar und Bischof Absalon von Roskilde. (BGR R; 12,2 ; 13,17)

spätes Mittelalter 1200 bis zur Reformation 1517

betreffend die Bewidmung der neu angelegten Stadt Rostock mit dem Lübischen Rechte vom 24. Juni 1218 und verkauft der Stadt die Rostocker Heide für 450 Mark wendischer Pfennige, verzichtet auf seine Rechte an den im Hafen der Rostocker gestrandeten Schiffen, verheißt den freien Verkehr vorbehaltlich des fürstlichen Zolles nicht zu stören, verleiht die Fischereigerechtigkeit für die Unterwarnow und das Stadtrecht für die Markscheide der Rostocker.
In dieser Kaufurkunde erfolgt auch Warnemündes Ersterwähnung. Die Stadt Rostock erhält das Strandrecht in ihrem Hafen Warnemünde am rechten Warnow-Ufer. (also östlich Taterhörn) (BGR R 3b,6.24 Nr.32; 12,1f,6; 13,35; 14,7)
1257/58
Ältester Beweis für das Vorhandensein des Ortes Warnemünde durch Erwähnung eines Hauses daselbst. (KFC)
1262, 17.Dez.
die Herzöge Albrecht und Johann von Braunschweig urkunden in Warnemünde. (KFC)
1264, 12. Oktober
Fürst Heinrich Borwin III. verleiht den Rostockern das städtische Recht in ihrem (!!) Hafen Warnemünde. (BGR R 12,2.6)
1278, 21.Dez.
Fürst Woldemar verspricht daß bis nach Warnemünde und bis ans Meer hinunter überall in einer Meile Entfernung vom Fluss keine Festung errichtet werden soll. (HA)
1283
Erwähnung von Steinen für den Hafenbau in Warnemünde in einer Kämmereirechnung. (KFC)
1286, 27. Februar
Die Stadt Rostock erwirbt aus fürstlichem Besitz den Pagenwerder. (BGR R 12,15; 13,21.56)
1288
Der Rat läßt durch Rötger Horn den Rostocker Hafen Warnemünde ("von der Tonne bis ins offene Meer hinaus") auf eine Tiefe von 6 Ellen (12 Fuß) bringen. (MUB Nr.1977 BGR R 3a,XV; 12,7)
1300 April
Die mecklenburgischen Fürsten Heinrich I. der Pilger und Heinrich II. der Löwe im fürstlichen Warnemünde. (KFC)
1301, 28.Juli
König Erich von Dänemark in Warnemünde. (KFC)
1300-1314
Das Rostocker Warnemünde ist Hauptschauplatz der Kämpfe König Erichs von Dänemark, Markgraf Albrechts von Brandenburg, Fürst Heinrichs von Mecklenburg u.A., gegen die Stadt Rostock. (KFC)
1304, 2.Mai
König Erich von Dänemark wiederum in Warnemünde. (KFC)
1307 1. November
(nach anderen Quellen auch 1304) Die Allerheiligen-Flut überflutet die gesamte Dünen-Nehrung von Diedrichshagen bis zur Rostocker Heide. Ihr Scheitelwert soll 14 Fuß (ca. 4,6 m) über dem normalen Wasserstand betragen haben. (BGR R)
1309, 14.Aug.
Heinrich der Löwe in Warnemünde. (KFC)
1311
König Erich von Dänemark in Warnemünde. (BGR R 1a,16; 3c,70. 4d,15; 12,8.56)
1311 nach dem 16. Sept.
Der von König Erich zum Hauptmann (capitaneus) des Landes Rostock ernannte Fürst Heinrich der Löwe sperrt den Warnemünder Hafen, indem er auf jeder Seite des Stromes einen hölzernen Turm errichtet und zwischen den Türmen eine Brücke erbaut. (KFC)
1311/12
Die Rostocker zerstören die beiden Befestigungen
Die Rostocker brennen das fürstliche Dorf Warnemünde nieder.
bis Mai Die Rostocker bauen einen neuen Turm auf der Ostseite ihres (!!) Stromes aus den Steinen des Turmes der abgebrannten Pfarrkirche und des im Bau befindlichen Petriturmes in Rostock. (BGR R 1a,15f. 3a,XI.XII 3c,70. 4d,14f. 12,7ff.11f.56.)
1312 23.Juni
König Erik klagt darüber das nicht nur die Kirche, sondern auch der Ort und besonders das Haus, das er für sich und die Markgrafen (von Brandenburg) gebaut habe, zerstört sei. (BGR R)
30.Juli
Belagerung Rostocks und des Turmes in ihrem(!!) Hafen Warnemünde durch Dänenkönig Erik Menved. (BGR R)
Juli
Heinrich von Mecklenburg sperrt das Tief unterhalb des Turmes. (BGR R)
9.September
Übergabe nach der Belagerung. (BGR R)
September/Oktober
Die Verbündeten bauen den eroberten Turm durch Hinzufügung von 4 kleinen Türmen einer Mauer und eines Grabens zu einer Festung aus und halten sie gemeinsam besetzt (später Dänscheburg/ dän. Danskeborg) (BGR R; KFC)
In den Beschwerden des dänischen Königs heißt es das diese (Die Rostocker) vor der Übergabe von Warnemünde den Ort und die Kirche verbrannt und das Haus, das der König für sich und den Markgrafen Waldemar von Brandenburg erbaut, niedergebrochen hätten. (KFC)
1312, 9.Okt.
König Erich verabredet mit dem Markgrafen Waldemar von Brandenburg, daß die Summe, die sie dafür durch Verhandlung von den Rostockern bekommen würden, daß der vor Warnemünde erbaute Turm wieder abgebrochen und nie wieder aufgebaut werden dürfe, gleichmäßig zwischen ihnen geteilt werden solle. (KFC)
1312, 15. Dez.
Die Stadt Rostock unterwirft sich dem König Erich und dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg und verspricht u.A. in Warnemünde eine schöne hölzerne Kirche zu bauen. (KFC)
1313, 20. Febr.
Der Markgraf Waldemar von Brandenburg verkauft seine Hälfte des Warnemünder Turms an den König von Dänemark, der damit in den Besitz des ganzen Turms gelangt. (KFC)
1314, 25. Nov.
Tod des Fürsten Nikolaus von Rostock, des letzten Fürsten aus der Rostocker Linie. (KFC)
1317 7.Januar
König Erich von Dänemark verleiht dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg und seinen Erben das Land Rostock mit Ausnahme des Schlosses Danskeborrig zu Warnemünde, das sich in Pfandbesitz des Marschalls Niels Olaffson befindet. Dieses dänische Schloß wird noch wiederholt erwähnt. Auf ihm saß jedenfalls auch der Capitaneus Eskil Grüp von dem wir einen undatierten Brief an den Rostocker Rat besitzen. (KFC; BGR R 1d,3. 3c,70)
25.November
Friede von Templin mit dem brandenburgischen Markgrafen Waldemar. Laut Friedensvertrag belehnt Erik von Dänemark Heinrich (II.) von Mecklenburg mit der Herrschaft Rostock, außer Warnemünde und der Dänscheburg. (BGR R)
1319, 9.Okt.
König Erik von Dänemark stirbt und Fürst Heinrich (II.) besetzt die Dänenburg. (BGR R 3c,70. 12,14.)
1322 24.September
Fürst Heinrich II. von Mecklenburg verkauft das "Haus und den Turm" an die Stadt zum Abbruch. (BGR R 3c,70.f. 12,14.)
1323 11.März
Die Stadt erwirbt von Heinrich II. von Mecklenburg das fürstliche Dorf (villa) Warnemünde mit dem ganzen westlichen Warnowufer (das damals am Taterhörn auf der hohen Düne lag, bis an die Grenze von Diedrichshagen, mit Eigentumsrecht, voller Gerichtsbarkeit, mit Gestattung der Anwendung des Lübischen Rechts, Fischereigerechtigkeit bis in die See hinaus, behält sich aber das Patronatsrecht vor. (KFC) Das heutige, ehemals fürstliche Warnemünde wird damit Rostocker Stadtbesitz. (BGR R 3c,71. 4b,1. 4b,1. 12,2.14))
1325, 7. April
In einem Rostocker Stadtbuch findet sich die Notiz, daß Warnemünde freies Eigentum der Stadt sei, die daselbst die volle Gerichtsbarkeit ausübe und ihr die Abgaben und Einnahmen zukämen. Die Warnemünder Renterverhältnisse (?) würde der Rat in Ordnung bringen. Obwohl somit Warnemünde ganz zu Rostock gehörte, finden wir auch in der Folgezeit die Mecklenburgischen Fürsten häufig dort. Auch bleibt es noch längere Zeit der Versammlungsort für die Truppen, die dem Dänenkönig zu Hilfe gesandt werden.
1337
Verfestung des Knappen Vicke Valkenhagen, weil er Strandgut bei Warnemünde geraubt, also in das Strandrecht Rostocks eingegriffen. (KFC)
1339, 5.Nov.
Anlegung eines eigenen Stadtbuchs für Warnemünde, Kassebohm und Barnstorf.(KFC)
1348, 19. Sept.
Erwähnung eines (verstorbenen) Dieners des Warnemünder Vogts und einer von ihm benutzten Wiese. (KFC)
1348
"Lucerna" (Laterne) von Warnemünde erwähnt. (BGR R)
1349, 22. Febr. - 1350, 22. Febr.
Die Kämmereirechnung erwähnt den Bau von Befestigungswerken in Warnemünde, die, wie aus der Kämmereirechnung von 1363/64 hervorgeht, zum Schutz der Leuchte dienten. Auch wird der Baum in Warnemünde genannt. (KFC)
1350, 24. Aug.
Bruchstück einer Rechnung in dem als Einnahme u.A. 7 Mark de collecta in Warnemünde vorkommen. Daß die Gesamtsumme des von Warnemünde aufzubringenden Schoßes jährlich 7 Mark betrug. (zeigt der Vertrag von 1359, 18.Dec. (KFC)
1359 18.Dezember
Vertrag des Rostocker Rats mit den Warnemündern ("burgenses in Warnemunde") über Dienste und Schoß. Die Warnemünder sollen jederzeit unentgeltlich zu den städtischen Bauten in Warnemünde helfen und andere notwendige Dienste leisten. Der Rat sagt ihnen dafür zu, daß die von altersher auf 7 Mark festgesetzte Gesammtsumme des von Warnemünde aufzubringenden Schoßes nicht erhöht werden soll. (KFC)
1381, 22. Febr. bis 1882, 22. Febr.
Erste erhaltene Gewettsrechnung, in der die bisher in den Kämmereirechnungen vorkommenden Ausgaben für Warnemünde erscheinen. (KFC)
1430
Während der Streitigkeiten zwischen dem alten und neuen Rat zu Rostock sperrte die Herzogin Katharina von Mecklenburg den Warnemünder Hafen durch Verfestung von Schiffen und brennt den Ort nieder. (KFC)
1475
Erwähnung von Blockhaus und Burg zu Warnemünde. (KFC)
1475, 23. April
Kaiser Friedrich III. bewilligt den Meckl. Herzögen einen Zoll zwischen Rostock und Warnemünde, doch verzichtet Herzog Heinrich mit seinen Söhnen 1476, am 23. April auf die Erhebung, weil sie den Rechten und Freiheiten der Stadt zuwiderläuft. (KFC)
1485 1.Februar
Der Rat läßt den Hafen auf eine Tiefe von 6 Ellen bringen und verbreitern. (BGR R 3a,XVf.67f.)
1487
Während der Domfehde nehmen die Meckl. Herzöge am 24. Juli 1487 den Ort. Am 1. August der befestigte Leuchtturm vom Herzog genommen, Warnemünde und die dortigen Befestigungen zerstört, die Dachziegel als Beute hinweggeführt. (KFC)und(BGR R 3c,71. 12,16. 13,36f.)
1494
Erwähnung der Warnemünder Vitte (Fischerlager) in Falsterbo, neben der Rostocker Vitte. (KFC)
1495, 17. März
Die Herzöge nehmen Warnemünde ein, arretieren die Rostocker Schiffe und verbieten Ein- und Ausfuhr. Bau von Befestigungswerken zur Sperrung des Hafens. (KFC und BGR R )
10. April
Waffenstillstand; die Herzöge verpflichten sich Warnemünde nicht wieder zu befestigen. (BGR R 3c,71.)
7.Dezember
Vergleich zwischen den Herzögen und der Stadt. Die Herzöge behalten sich vor, die Befestigung um den Leuchtturm zu zerstören. Sie betrachten es seitdem als ihr Recht, daß ohne ihre Genehmigung keine Befestigung in Warnemünde angelegt werden darf, geben aber Warnemünde an Rostock zurück. (BGR R 3c,71f)
1496, 28. Februar
Die Herzöge geben der Stadt die Erlaubnis zur Erhebung einer Bieraccise. Als Grund wird u.A. aufgeführt, daß Mittel zur Instandsetzung des Hafens und des Neuen Tiefs gebraucht würden. (KFC)
1510 27.Juli/2.August
Die Herzöge protestieren gegen den Bau eines Blockhauses, der durch den Krieg mit Dänemark veranlaßt ist. (BGR R 3c,72)
9.August
Der Krieg der Städte gegen König Johann von Dänemark hat die Herzöge von Mecklenburg veranlaßt, den Rostockern die Errichtung eines Block- und Korbhauses zu Warnemünde zu gestatten, unter der Bedingung, daß diese Befestigungen nach Beendigung der Fehde wieder abgebrochen werde. (KFC)

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1519 23.Mai
Ausbesserung des "Neuen Tiefs" (zwischen 1487 und 1519 entstanden) (BGR R)
1522 27.August
Auch als Rostock gemeinsam mit Lübeck Gustav Wasa eine Flotte zu Hülfe sandte wird in Warnemünde ein Korbhaus eingerichtet. (in 14 Tagen vollendet). (BGR R) (KFC)
1535
Neue Verhandlungen mit den Herzögen wegen Errichtung einer Schanze oder eines Korbhauses zum Schutz des Warnemünder Hafens. (KFC)
1535 10.Juni
Die Stadt soll sich dem Herzog verpflichten, das Korbhaus, das sie bauen will, nach Beendigung des Krieges der wendischen Städte gegen den Herzog von Holstein wieder zu zerstören. (BGR R)
1560
Vogtseid für Warnemünde. (KFC)
1573
Die Dänen unter König Friedrich von Dänemark sperren den Hafen. (BGR R)
1573, 21.März
"Senatus beschweret sich bei den Beamten zu Dobberan, daß die Doberanschen Bäcker ihr Brodt nach Warnemünde brächten und daselbst zum praejudice der hiesigen Bäcker, denen Warnemündern in ihren Häusern feil böte; bitten, solches abzustellen." (Extractum Libri Missivarum de anno 1573)
1573, 8.August
"Senatus an den auf der Rhede von Warnemünde mit vier Schiffen liegenden dänischen Admiral Jürgen Appelgarde, darin sich Senatus beschweret, daß das dänische Schiffsvolk die Schwäne auf der Warnow schösse." (Extractum Libri Missivarum de anno 1573)
1573
gegen Ende des Jahres zerstörte ein Sturm die vor Warnemünde liegenden Dänischen Blockade-Schiffe. (Becker Kirchspielchronik Röv.)
1577
Zerstörte ein heftiger Sturm 200 Schiffe und trieb sie ans Gestade des Meers. (KFC)
1577, 20. Febr.
Ratsverordnung, wonach hinfürder kein Warnemünder Schiffahrt treiben soll, ohne besondee Erlaubnis des Gewetts. Diejenigen Warnemünder, die zur Zeit die Schiffahrt betrieben, durften dabei bleiben, mußten aber einen Knecht halten, der während ihrer Abwesenheit die Fischerei und die Wache zu besorgen hatte. (KFC)
- ebenso Gewettsordnung, wonach in Warnemünde außer dem Vogt und dem Barbier nicht mehr als 8 Krüge sein sollen. (KFC)
1579
Warnemünde brennt bis auf wenige Häuser ab. (KFC)
1580
Festsetzung des Bürgereides für Warnemünde
1582 4.Juli
Herstellung des neuen Tiefs (= alter Strom ?) beendet. (BGR R)
Warnemünde 1586 Ausschnitt Vicke Schorler Rolle (AHR)
1583
Erneute Sperrung des Warnemünder Hafens durch dänische Kriegsschiffe. (KFC)
1585
Hochzeitsordnung für Warnemünde (KFC)
1586 Juni-Juli
Verhandlungen mit Herzog Ulrich, aus denen ersichtlich ist, daß die Landesherrn in Warnemünde ein Absteigequartier besaßen. Es wird die Einrichtung eines Kellers und die vom Herzog gewünschte Verlegung der Küche erwähnt. (KFC)
1593, 7.März
Wiederholung der Verordnung wegen der Schiffahrt vom 20. Februar 1577. Wer sich nicht fügen will, soll bis zum nächsten Ostern mit allem seinem Gut nach Rostock ziehen. (KFC)
1603, 29. Sept.
Bestallung des Vogtes Peter Lange. (KFC)
1606 1.Februar
Den Warnemündern wird durch Ratsbeschluß den Warnemündern der Schiffbau verboten (1610 wird Bootsbau gestattet). (BGR R)
1606, 18. Mai
Anordnung einer Schonzeit für Vögel und Wild. (KFC)
1609, 16.Jan.
Ratsbeschluß, wonach zu Warnemünde der Wadenzug einem jeden freistehen soll und "niemandt einigen Ordt der fischerey in der Sehe für sein eigenthumb zu vortheidigen gestattet sein soll." die Weddeherren sollen die Anlegung neuer Wadenzüge begünstigen, da im Vorjahre nur 3 Heringswaden auf 2 Zügen in Betrieb gewesen. (KFC)
1613, 6.Febr.
Jochhim Evers in Warnemünde wird der Bootsbau in seinem Hause gestattet. Auch soll er in Notfällen Schiffsreparaturen vornehmen dürfen, wenn keine Rostocker Schiffszimmerleute anwesend sind. (KFC)
1619, 11./12. Febr.
Die Verlöbnis-, Hochzeits- Kindtaufs- und Feuerordnung für Warnemünde vom 13. Januar wird in Warnemünde in der Vogtei den sämtlichen Warnemündern vorgelesen, resp. von der Kanzel publiciert. Nach der Feuerordnnung sollen die Feuerstallen jährlich besichtigt werden. (KFC)
1621, 10.Febr.
Die Bestrafung Fite Kempes zeigt, daß den Warnemündern das Fischen im Strom verboten war. (KFC)
1625 10./11. Febr.
war die bekannte schreckliche Überschwemmung zu Rostock und in der Umgegend, davon in dem *"Etwas von gelehrten Rostockschen Nachrichten" 4.Jahrg. Nr.898 i.J. 1740 eine ausführliche Nachricht abgedruckt sich findet.
In Warnemünde wurden 74 der 150 Häuser des Ortes zerstört.
In hiesiger Gegend soll ein großer Theil der Waldung unter Wasser gestanden haben, ja es soll das Wasser in Niederungen bis Blankenhagen vorgedrungen seyn. Die Wasserhöhe des Maaßes war 14 Fuß (rund 4,60 m) über den mittlern Stand gestiegen. Die Meierey auf dem Moorhof (vorh. Moor genannt) stand völlig im Wasser, Pferde und Ochsen ertranken, die Bewohner saßen 3 Tage im Dach auf dem Heu. Zu Warnemünde wurden von 150 dortigen Häusern 18 an der Düne gänzlich weggerissen und 74 stark beschädiget ; viele Schiffe zertrümmert. (BK)
1628 15.Februar
Warnemünde durch den wallensteinschen Oberst St. Julian besetzt. Bau einer Schanze. (BGR R)
1628, 9.März
Warnemünde wird durch dänische Kriegsschiffe blockiert und bombardiert. (KFC)
1631 Juli/August'
Angriff der kaiserlichen und der herzoglichen Truppen. (BGR R)
- 27.August Eroberung der Schanze durch Herzog Johann Albrecht und Oberst Lohausen. Abzug der Kaiserlichen. (BGR R)
- 28.August Die Schweden besetzen die Schanze allein. (BGR R)
- 30.August Der schwedische Generalkommissar Erik Anderssen richtet im Einverständnis mit den aus der Verbannung zurückgekehrten Herzögen eine Zollstelle in Warnemünde ein. Sie bestand mit Unterbrechungen bis ins 18. Jahrhundert. (KFC) (BGR R)
1632 29.Februar
Durch Vertrag zwischen Gustav Adolf und den mecklenburgischen Herzögen bleibt der schwedische Zoll in Warnemünde bestehen. Schweden halten die Schanze besetzt. (BGR R)
1634, 3.Nov.
Die Vernehmung einiger Warnemünder Fischer durch die Gewettsherren beweist, daß man noch damals nach Falsterbo zum Heringsfang zog und daß die Warnemünder verpflichtet waren, ihn mitzumachen. (KFC)
1637 29.April
Ausbesserung der Schwedenschanze (BGR R)
1638 11.März
Die Schwedenschanze den Kaiserlichen übergeben. (BGR R)
1639 26.Oktober
Die Schwedenschanze den Rostockern demoliert, aber gleich darauf von den Schweden zurückerobert und wieder hergestellt. (BGR R)
1646, 1. und 7. März, sowie 1647,7.Jan.
Mandate gegen das Karpfen und Hecht angeln. (KFC)
1648
Westphälischer Friede. Vergebliches Bemühen der Stadt Rostock, den Warnemünder Schwedenzoll zu beseitigen. (KFC)

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

1660 8.März
Im schwedisch-polnischen Krieg Besatzung der Schwedenschanze von kaiserlichen Truppen zur Übergabe gezwungen. (BGR R)
- 23./24.März
Die Schwedenschanze von den Kaiserlichen unter Montecuculi zerstört. (BGR R)
- 19.April
Die kaiserlichen Truppen ziehen aus Warnemünde ab. (BGR R)
1661 Juni
Die Schweden bauen eine neue Schanze auf der Ostseite von Warnemünde beim Zimmerhof. (BGR R)
Warnemünde 1661 (LHA)
1664, 12. Febr.
"Verbot, daß aus der See kommende Schiffe in Warnemünde liegen bleiben, dort löschen und laden und Zimmern laßen, ohne mit ihren Waaren an die Stadt zu kommen." (KFC)
1665 25.März
Die Schweden vertreiben die Rostocker Stadtsoldaten aus der Vogtei. (BGR R)
1665, 23. Sept.
"Verbot der Leinenweberei in Warnemünde" (KFC)
1666, 31. März
"Wiederholung des Mandats vom 12. Febr. 1664 mit Zusatz über die dem Vogt von den Schiffen zu zahlenden Gebühren." (KFC)
1667, 20. Aug.
Die Warnemünder werden an die alte Observanz (1359, 18. Dez.) erinnert, wonach sie jederzeit Fuhren und Hülfe bei den notwendigen Bauten zu leisten haben. Wenn sie sich darin willig zeigen, wird ihnen das Aalstechen auf dem Breitling bis nach Großen Klein (mit gewissen Einschränkungen) sowie das Obstverfahren mit kleinen Böten gestattet, falls sie das Obst in Rostock einkaufen. Auch soll ihnen erlaubt sein, Rostocker Bier und Gartengewächse über die See in einige Klipphäfen zu bringen. (KFC)
1667, 19. Dezember
Feststellung, wieviel Bootsschiffer in Warnemünde wären und wieviel Lotsen ihre Böte tragen könnten. (KFC)
1668, 13. April
Wiederholung des Verbots der Leinenweberei in Warnemünde. (KFC)
1668, 14.April
"Mandat betreff die Schonzeit für Wild und Vögel" (vgl. 1606, 18. Mai); "Verbot des Brachens (Kalfaterns), Bauens und Klopfens an den Schiffen während Barsche, Brachsen und andere Fische einziehen."; "Verbot Schweine frei umherlaufen zu lassen" (KFC)
1669, 7.Nov.
Erneutes Verbot des Fischharkens. (KFC)
1669, 7. und 20. Nov.
"Verbot die Krüge bis in die Nacht offen zu halten." (KFC)
1672, 9. Okt.
"Verbot für die Warnemünder, Mehl von fremden Müllern zu kaufen. Das Mehl soll in der Stadt gemahlen und in der Stadt die Accise davon entrichtet sein." (KFC)
1673, 11. Febr.
Auf E.E. Rats Dekret ermahnen die Gewettsherrn den Vogt, auf das Brotbacken beßer Obacht zu geben. Er erklärt, sein Bestes zu tun aber nicht verhindern zu können, wenn die Leute in der Stadt backten. Es soll offenbar in Warnemünde in den dortigen Backstuben gebacken werden. (Vgl. 1679, 29.März) (KFC)
1673, 29. März
Ratsdekret, wonach die Fuhren nach Dänemark und andern Orten von den Warnemündern der Reihe nach besorgt werden sollen. (KFC)
1675 16./17.Juli
Die neue Schwedenschanze von den Brandenburgern besetzt. Die Gewettsherren ergreifen vom Vogtei-Gebäude wieder Besitz. (BGR R)
1676 Januar
Warnemünde geht durch Vertrag an die Dänen über; die Schanze im Osten wird geschleift. (BGR R)
1676,19. Dec.
Feststellung, wievielBoootsschiffer in Warnemünde wären und wieviel Lotsen ihre Böte tragen könnten. (KFC)
1677, 26. Januar
E.E.Ratsordnung für Warnemünde; sie enthält mehrere Paragraphen über anständiges Benehmen auf der Vogtei, Bestimmungen über die Nachtwache, das Verbot, Vieh auf die Hegewiesen zu treiben, die Mahnung zur Ordnung beim Lotsen- und Bergungsdienst sowie beim übersetzten von Reisenden nach Dänemark u. A. . (KFC)
1679, 7. Januar
Festsetzung über Fracht- und Fuhrlohn für Überfahrten nach Dänemark (Gjedser). (KFC)
1679, 29. Mai
Gewettsdekret, das u.A. einschärft, "das Brod nach altem Herkommen in Warnemünde im Vogteibackhause und nicht in Rostock backen zu laßen." (KFC)
1679, 25. Juni
Revision der Gewichte der Warnemünder Händler durch den Gewettsdiener. (KFC)
1680, 5. Febr.
Regelung der Warnemünder Bootfahrt mit Passagieren nach Dänemark und Schonen. (KFC)
1681, 12. Febr.
Besichtigung von Warnemünde durch den schwedischen Generalfeldmarschall Graf Königsmarck wegen Wiedereinrichtung des Zolls. Protest der Stadt Rostock. (KFC)
1681, 5. März
Ein schwedisches Kriegsschiff erscheint in Warnemünde, um den Zoll wieder zu erheben. Die Stadt Rostock verweigert die Öffnung des Hafenbaumes. (KFC)
1681, 12. April
Verhandlungen des Gewetts mit dem schwedischen Kapitän und dem Licentmeister. Der Kapitän erklärt, er bleibe solange vor Warnemünde liegen um den Zoll zu erheben, bis dafür andere Vorkehr getroffen sei. Der Licentmeister erklärt, er habe den Zoll in derselben Weise zu erheben wie bis 1671 geschehen. (KFC)
1681, 3.Mai
Auf die Klagen der Rostocker Fischer, daß der Brachsenfang von Warnemünde sehr gestört würde, weist das Gewett den Vogt an, den Warnemündern das Fischen "Vor der See" und im Strom und die Zimmerei an Schiffen zu untersagen. (KFC)
1682, 12. Januar
Hochzeitsordnung für Warnemünde. (KFC)
1682,21. Febr.
Verordnung des Gewetts wonach, wer in Warnemünde Bier "einlegen" will, es beim Vogt anmelden und der Stadt die Accise entrichten muß. (KFC)
dto.
Jürgen Knutsen wird in Warnemünde als Frei-Leinenweber zugelassen. (KFC)
1686, 4.Mai
Befehl an den Vogt, seiner Instruktion gemäß darauf zu achten, daß die Schiffe den Ballast ein Stück Weges von den Dünen und dem Bollwerk entfernt auswerfen lassen. (KFC)
1686, 18. Juni
Ratsdekret, wonach die Schiffer in Warnemünde, deren Böte mehr als 2 Last Güter fahren können, solche sofort "hinweg thun" oder aber nach Rostock ziehen sollen. (KFC)
1686, 29.Juni
Unter dem Vorsitz des Gewetts vergleichen sich die Warnemünder Fischer und Schiffer mit den Deputierten des Schonenfahrergelags und sämtliche Rostocker Kaufleuten und Seefahrern wegen der beim Aus- und Einbringen von Schiffen und Leichtern durch die Warnemünder zu erhebenden Gebühren. (KFC)
1686, Oktober
Wird in Warnemünde ein Bürger und Krämer erwähnt, woraus hervorgeht, das damals in unserem Hafenorte nicht bloß Haken (von Höker = Händler, der auf der Straße oder in einer Bude Waren mit geringem Umsatz verkauft, Kleinhändler) sondern mindestens auch ein Krämer geduldet wurde. Die "Freyhakerey", d.h. der Handel mit allerhand "Hakenwaaren" wie Hering, Butter, Käse, Fischwerk, Talglichten und dergleichen wurde vom Gewett häufig in Warnemünde vergeben und zwar meist auf Lebenszeit nicht nur für de Antragsteller, sondern auch für dessen Frau. Grade über die vielen Höker klagt obiger Krämer, daß sie ihm das Geschäft verderben. Er hat deshalb den Thranverkauf mit aufgenommen. Dies aber wollen die Rostocker Schuster wieder nicht leiden, und so bekommt die Sache zur Entscheidung vor das Gewett. Letzteres entscheidet für den Krämer (Johann Jörcke) und verleiht ihm "die freyheit mit thran zu handelen" da Jörcke einmal "ein fast abgelebter alter Mann", ferner der Thranhandel in Warnemünde nicht der Schusterrrolle wiederspreche und endlich Warnemünde zwei Meilen von der Stadt entfernt sei, so daß Jörckes Handel mit "Thran wahren" dem Schusteramte nicht schaden könne. (KFC)
1686, 16. Nov.
wird der Wismarsche Barbiergeselle Hinrich Roth "in betracht desselben wohl erlernten und geübten Chirurgiekunst auf Fürbitte seines Stiefvaters," eines Warnemünder Bürgers, vom Gewett als "Frey Barbier" in Warnemünde zugelassen. (Ein Barbier kommt in Warnemünde schon 1577 vor. 1819 wird später darüber geklagt, daß in Warnemünde kein Chirurg sei.) (KFC)
1700, vor dem 20. Sept.
Brand in Warnemünde bei dessen Dämpfung Rostocker Stadtsoldaten mitgeholfen haben, weshalb ihnen durch Ratsdekret vom 20. September eine Belohnung zugesprochen wird. (KFC)
1716
Peter der Große mit einer Flotte vor Warnemünde. (KFC)
1718,26.Februar
Brand in Warnemünde durch den 20 Häuser zerstört werden. (KFC)
1721
4. Juli - Verordnung daß zu Warnemünde, wie auch auf der Stadt und Hospital-Dörfer kein ander als Rostocker Bier verschenkt werden soll. (UA)
1729, 21.April
E.E. Raths-Verordnung "Wie es zu Warnemünde mit Ein- und Ausbringung frembder Schiffe und Fahr-Zeuge, im gleichen mit Lösch- und Beladung der auff der Rhede liegenden, und dann auch mit gestrandeten Schiffen, deren Waaren und Gütern gehalten werden soll." (KFC)
1735, Mai
Während der Wirren unter Karl Leopold und Christian Ludwig ließ letzterer als Kaiserlicher Kommissar Warnemünde von Schwarzburger Kommissionstruppen besetzen, mußte dieselben aber auf Beschwerde der Stadt wegen Verletzung ihres Garnisonsrechtes wieder zurückziehen. (KFC)
1740
ging der Schwedenzoll zu Warnemünde in den Pfandbesitz des Herzogs Carl Leopold über. (KFC)
1755
Vermessung Warnemündes und Aufstellung eines Feldregisters durch den Stadtkassen Sekretär Tarnow. (KFC)
1756, 27.Januar
Gewettsverordnung : Fremde Schiffe müssen während der Winterlage in Warnemünde vom Bollwerk abbleiben. (KFC)
1767
Durchbruch der See auf der Ostseite.(Hohe Düne) (BGR R)
1769, 27.Febr.
Die Warnemünder Bürgerschaft erhält vom Rat die Erlaubnis, eine neue Schule einzurichten, da der Küster im Rechnen und Schreiben nicht gehörig unterrichten kann. (KFC)
1779, 18. Febr.
Gesuch der Warnemünder, die neu zu erbauenden Häuser nicht zwischen Vorder- und Hinterreihe setzen zulassen. (KFC)
1781, 25.Mai
"E.E.Raths der Stadt Rostock Lotsen-Ordnung für den Hafen Warnemünde." (KFC)
1782, 17. Juli
Ratsverordnung wegen des von den kleinen Schiffen zu erlegenden Lotsengeldes. (KFC)
1784
Vorschlag des Warnemünders Joh.Lange zwischen der Vorderreihe und dem Bollwerk eine Reihe von Querhäusern errichten zu lassen, da sich sonst keine geeigneten Bauplätze fänden. - Abschlägiger Bescheid trotz mehrfacher Wiederholung. (KFC)
1784, seit 19. Januar
Verbote, die neu zu erbauenden Häuser in Warnemünde mit Stroh zu decken. (KFC)
1784, 6. Okt.
Verordnung, daß die fremden Schiffe nur in Rostock Winterlager halten dürfen. (KFC)
1796, 15.Jan.
E.E.Rat schlägt der Bürgerschaft die Anstellung eines Dünenwächters zur Bewachung der Warnemünder Dünen vor. (KFC)
1797, seit
wurden besonders auf den Rat des Prof. Dr. Franz Christian Lorenz Karsten, Anpflanzungsversuche auf den Dünen zwischen Warnemünde und Diedrichshagen gemacht. (KFC)
1799, Ende April, Anfang Mai
Forstinspektor Becker schickt seine Waldarbeiter aus der Rostocker Heide nach Warnemünde um 4000 Akazien ("Scheinakazien"= Robinien) sowie eine ungezählte Anzahl an Weiden und Pappeln zu pflanzen. (KFC)
1799, 24.Juli
"Instruktion für den Dünenwärter" (KFC)
1800
Johann Christian Friedrich Wundemann erwähnt Warnemünde in dem 1800 erschienenen 1.Teil seines Buches "Mecklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack" nur als Ausflugsort der Rostocker, ohne des Seebades zu gedenken. Warnemünde wurde demnach damals noch nicht als Badeort benutzt.


1801
lag die englische Flotte unter Admiral Nelson während des dänischen Feldzuges und dem Kopenhagen-Bombardement zur Verproviantierung vor Warnemünde. (KFC)
1802
Verhandlungen über die Bebauung des Ostufers, weil es auf dem Westufer an Bauplätzen mangele. - Der Rat beschließt laut Decret vom 3. November 1802, die Sache vorläufig auf sich beruhen zu lassen. (KFC)
1802, 30. Nov.
Der Rat erläßt eine revidierte Lotsenordnung für den Hafen Warnemünde nebst Erläuterungen dazu. (KFC)
1803, 26.Juni
Schweden verzichtet endgültig auf den Warnemünder Zoll. (KFC)
1806, 2.Januar
Ratsordnung betr. des Ballastgeldes für Warnemünde und die Rhede. (KFC)
1806 21.November/19. Dezember
Einführung der Kontinentalsperre, Sperrung der mecklenburgischen Häfen. (Warnemünde ist dann abwechselnd bis 1812 von französischen und mecklenburgischen Truppen besetzt, um die Sperre durchzuführen.) (KFC) (BGR R)
1809 25.Mai
Alle in Warnemünde befindlichen Schiffe werden durch das Schillsche Corps beschlagnahmt. (BGR R)
26.Mai
Holländische Truppen als Verfolger der Schillschen Truppen in Warnemünde. (BGR R)
1811 5.April
ordnet der Marschall Eckmühl den Bau von zwei Batterien bei Wismar und in Warnemünde an, die nach Art von Redouten in der Mitte ein Blockhaus, ringsherum Gräben erhalten sollten.(BGR R)
1812 2.März
Die Batterien in Warnemünde von den französischen Truppen den mecklenburgischen Truppen übergeben. (BGR R)
- Juli
Für das französische Militär muß eine Warmbadeanstalt errichtet werden. (BGR R)
1813 23.März
Aufhebung der Kontinentalsperre; Öffnung der Häfen. (BGR R)
- August
Die englische Flotte auf der Warnemünder Reede. (BGR R)
- 26.August
die Engländer zerstören und sprengen Blockhaus und Redoute. (BGR R)

Bis zur Reichseinigung (bis 1871)

1817
Das Warnemünde von den Einheimischen bereits als Seebad benutzt ward, ergiebt sich aus den Erinnerungen des Forstinspectors Becker. Dieser schreibt 1817: "Im Junius hielten wir uns vier Wochen zu Warnemünde auf und badeten." (das Baden in der Ostsee betrieb Becker bereits nachweislich spätestens ab 1798, als er dazu Baderegeln veröffentlichte. Ob er da bereits in Warnemünde weilt ist bislang offen.)(BFC)
1819
War Warnemünde nach einem Aufsatze des Prof. G.H. Masius ohne alle ärztliche und wundärztliche Hilfe. (KFC)
1822, 24.Mai
Verordnung Betreffs die Anmeldung der Fremden, auch diejenigen, die als Badegäste kommen. - Es waren in Warnemünde in diesem Jahre schon über 100 Badegäste (Formey, "Die Seebäder und Heilquellen zu Doberan und Warnemünde im Sommer 1822" in Hufelands "Journal der praktischen Arzneykunde" Bd.55, Stück 4.) Über die Badeeinrichtung heißt es ebenda: "Weder Badewagen, noch irgend eine zur Bequemlichkeit der Badenden gereichende Vorkehrung ist vorhanden. Jeder Badelustige eilt in den Fluten des offenen Meeres um Erquickung oder Heilung zu finden. Der Ort ist ein Eigenthum der Stadt Rostock, dessen Magistrat, um alle Rivalität mit dem fürstlichen Doberan zu vermeiden, jede dahin lockende Einrichtung absichtlich unterläßt. Dessen ohngeachtet nimmt die Frequenz der Badegäste mit einem jeden Jahre zu." "Dieser Badeort ziehet durch seine Lieblichkeit und die Ruhe, die dort herrscht, alle diejenigen hin, welche entfernt vom prachtvollen Geräusche Doberans die Seebäder im Genusse der schönen Natur gebrauchen wollen." (KFC)
1823
Erscheint zu Ehren von Prof. F.C.L. Karsten ein Kupferstich mit Rostocker Landschaftsbildern, auf dem auch der Entwicklungsstand der 1799 in Warnemünde gepflanzten Robinien-Bestände dargestellt ist. (KFC)
1825
Stiftung des Gewettssekretärs Karsten für Wittwen und Waisen verunglückter Warnemünder. (KFC)
1827 14.Juni
Besuch des Großherzogs Friedrich-Franz I. (BGR R)
1828
Errichtung eines Damenbades "aus zwei geräumigen Badehäuschen bestehend" auf den sogenannten Kisten an der Ostseite edes Hafens, und zwar als Privatunternehmen. (KFC)
1830-1850
In den Jahren 1830 bis Anfang 1850 wurden die Dünen in Warnemünde geebnet, die Täler ausgefüllt, wuchsen ganz neue Häuserreihen zweistöckig, "modern", empor, und wurden die neuen Gasthäuser, der Pavillion, das Gesellschaftshaus und Hübners-Hotel, angelegt. (KFC)
1831, 23. Febr.
weist das Gewett in einem Bericht noch auf das Fehlen ärztlicher Hilfe hin. - Seit ca. 1831 war dann Friedrich Wilhelm Schütz praktischer Wundarzt und Geburtshelfer daselbst. (KFC)
1833
wird die Dünen-Pflege durch das Bauamt übernommen. (KFC)
1834 24.Juni
Eröffnung der Dampfschiffahrt zwischen Rostock und Warnemünde.
Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten.
Die Zahl der Badegäste steigt infolgedessen in diesem Jahre schon auf über 1000 Personen.(KFC)
1835, 22.April
Der Rat publiziert eine neue Lotsenordnung für Warnemünde. (KFC)
1835
Bau eines Herrenbades (auf der Höhe des 1853 erbauten Hotels Hübner) und eines Damenbades (auf der Höhe des heutigen Kurhauses) mit Zellen für jeweils 20 Personen. (BGR R)
1837 8.Oktober
Durchstich des Pagenwerders vom Breitling zum Warnemünder Strom vollendet. (BGR R)
1843
In den letzten Jahren waren durchschnittlich 1400 Badegäste in Warnemünde. (KFC)
Zur Amtseinführung Pastor Avé Lallemant Laager Wochenblatt 1857.jpg
1857, 15.April
Schiffsunglück auf der Warnow
Schiffsunglück auf der Warnow Laager Wochenblatt 1857.jpg
1853, 14.März
"E.E. Raths der Stadt Rostock Hafen-Ordnung" (KFC)
1859, seit
besteht die Chaussee-Verbindung Rostocks mit Warnemünde. (KFC)
1860
Der Jurist Moritz Wiggers veröffentlicht seine Verteidigungsschrift "Nothwendigkeit einer gründlichen Reform der wirtschaftlichen Zustände in dem Hafenorte Warnemünde - Eine Verteidigung der Rechte der Warnemünder Bürgerschaft vom geschichtlichen, staatsrechtlichen und volkswirtschaftlichen Standpunkte" [1]
1863
Warnemünde erhält eine Telegraphenstation. (KFC)
1865
Einführung der Straßenbeleuchtung in Warnemünde. (KFC)
1866
Verlegung des Herrenbades nach Westen (auf die Höhe des heutigen Hotels "Neptun"). (BGR R)
1866-1871
Bau der neuen Kirche. (KFC)
1867
Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger stationiert in Warnemünde 2 Rettungsboote nebst Raketenapparat. (KFC)
1867, seit
Wird wegen der Erbauung eines neuen Leuchtturmes verhandelt und die Platzfrage erwogen. (KFC)
1870/71
Während des Deutsch-Französischen Krieges wird der Warnemünder Hafen zeitweilig von einer französischen Panzerschiffs-Flotte blockiert. (KFC)

Deutsches Reich bis 1918

1872, 12./13. November
Große Sturmflut, die viel Schaden anrichtet, u.a. Zerstörung aller Bäder. (KFC)
1873
Wiederaufbau beider Bäder an den vorherigen Standorten. (BGR R)
1874
Abbruch der alten Kirche. (KFC)
Warnemünde erhält Straßennamen RA 10.4.1886
1875
Beim Kaisermanöver war Flottenparade vor Kaiser Wilhelm I. auf der Warnemünder Reede. (KFC)
1876
Der "alte Kirchhof am Strande" wird geschlossen.
1886
Warnemünde erhält Straßennamen
1887
Eröffnung des neuen Hafenbassins beim Bahnhof. (BGR R)
1903
Das alte Tief (ostwärts bei der Hohen-Düne) wird bei den Hafenbauten zugeschüttet. (BGR R)
1907
Der alte Friedhof wird eingeebnet und in eine Parkanlage verwandelt.
1910 Januar
Baubeginn der Strandbahn auf der Hohen Düne.


1918, 5.November
Torpedoboote der aufständischen Kieler Schul-Halbflottille laufen unter roter Flagge in den Warnemünder Hafen ein. Deren Obermaate berufen in den Warnemünder Marineeinrichtungen Versammlungen ein.
6.November
Auf die Kieler Initiative hin gründet sich ein Soldatenrat, die Matrosen der Flugzeugstation, der Vorpostenhalbflottille "West" und der 7. Halbflottille weigern sich in See zu gehen und noch länger Dienst zu tun. (RA 8.11.1918)


Deutsches Reich bis 1945

Das Heinkel-Betriebsgelände um 1927 (Quelle: Heidearchiv)
1926
Der "alte" Teepavillon mit Terrassen und Kuppeldächern entsteht neben dem Warnemünder Leuchtturm.
US-Airforce Aufklärung des Bombardements vom 23.7.1943 (Quelle: Heidearchiv)
US-Airforce 27 amerikanische B-17 Bomber im Anflug auf Warnemünde beim Bombardement vom 29.7.1943 (Quelle: Heidearchiv)
1940, 3.Juli
Erster alliierter Bombenangriff auf Warnemünde. (HA WS)
1942, April
Bombardement auf Rostock und Warnemünde. Brände, Zerstörung und Verwüstung am Güterbahnhof, Hotel Reichshof und den Arado- sowie Heinkel-Flugzeugwerken. Eine Brandbombe trifft die Kirche und es kommt zu Brandschäden am Kircheninventar. Im Ergebnis werden der Christophorus und der Danziger Flügelaltar nach Hanstorf ausgelagert. (HA WS)
1942, 8./9. Mai
alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
1942, 7./8. September
alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
1943 23. Juli
Die US-Airforce bombardiert Warnemünde zum wiederholten Male (HA WS)
1943, 29. Juli
Alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
1944, 9. April
Alliierter Bombenangriff auf Warnemünde (HA WS MM)
1945
Ein Feuer zerstört den alten Teepott


SBZ und DDR bis 1990

1947, 13. Mai
Der ausgelagerte Altar und die Christophorus-Plastik werden vom Auslagerungsort Hanstorf geholt und wieder in die Kirche gebracht. (HA WS)
1968
Anlässlich des 750. Geburtstages von Rostock lässt die Stadt den Teepott als Hyparschalen-Bau errichten. Maßgeblich unter der Leitung von Architekt Ulrich Müther und Stadtplaner Erich Kaufmann.

Warnemünde seit der Wiedervereinigung

1991
Der Teepott wird geschlossen, geht in Privateigentum über und steht 10 Jahre leer. Ein geplanter Abriss wird jedoch verhindert.
2001/02
Die Übernahme durch Rostocker Gastronomieunternehmer und einem Bauunternehmer erfolgt.
Es folgt die Entkernung und der Umbau
2015
Das Unternehmen Scanhaus Marlow kauft den Teepott
2018
Verleihung des Titels "Historisches Wahrzeichen der deutschen Ingenieur-Baukunst" wird dem Teepott zuerkannt.
2018, 22.10.
Der Umbau des Warnemünder Bahnhofs wird begonnen (HA WS)
2019, 17.1.
Die RoRo-Fähre der Reederei Transfennica gerät beim Einlaufen in der Hafeneinfahrt auf Grund und legt sich quer zwischen Ost- und Westmole, so das der gesammte Schiffsverkehr unterbrochen ist.

2023/2024

2023, 1.September
Im Rahmen des planmäßigen Aufbaus des Marine-Arsenals am ehemaligen MV-Werften-Standort wird die ehemalige Fregatte "Köln" im Trockendock saniert, zudem das Taucherschulboot "Baltrum", das Wohnboot "Knurrhahn" und das Ex-Minenjagdboot "Auerbach". Etwa 450 Mitarbeiter sind derzeit beschäftigt.
Zudem laufen Verhandlungen, dass das belgische Unternehmen "Smulders" auf einem Teil des Werftgeländes, dass das Bundesverteidigungsministerium für das Marinearsenal gekauft hatte, Plattformen für die Offshore-Windbranche gebaut werden können.
2023, 4. September
Der traditionsreiche Warnemünder Fischkutter "Chemnitz" wird wegen mangelnder Seetüchtigkeit von einem Schlepper in die Werft Rammin nach Barth begleitet. Zeitpunkt für Rückkehr nach Sanierung ungewiss. In den letzten Jahren wurden bereits die Kutter "Ueckermünde", "Hanno Günther", Zufriedenheit", "Barth" und "Doberan" verschrottet.
2023, 9. September
Mit einem Fest wird das 120-jährige Brückenjubiläum gefeiert.
2023, 16. September
Am Riesenrad auf der Warnemünder Mittelmole wird das Oktoberfest mit dem traditionellen Fassanstich eingeläutet. Die Bayrischen Wochen dauern hier noch bis zum 8. Oktober.
2023, 22. September
Bei einem Besuch im Marinearsenal Warnemünde gab Verteidigungsminister Bois Pistorius "grünes Licht" für die Ansiedlung des belgischen Stahlbauunternehmens Smulders für den Bau von Konverterplattformen in direkter Nachbarschaft.
2023, 26. September
Der Stelzenbagger "Nicolaj SAJ" beendet die mehrwöchigen Ausbaggerungsarbeiten im Bereich der Warnemünder Westmole. Aus der sog. "Sandfalle" wurden ca. 45.000 m³ Sand ausgehoben. Diese hält die durch die Küstenströmung mitgeführten Sedimente zurück um eine Versandung des Fahrwassers zu verhindern.
2023, 29. September
Vom 29.09. bis 3.10. finden bereits zum elften Mal die "Stephan-Jantzen-Tage" in Warnemünde statt. Organisatoren der Veranstaltungen zu Ehren des legendären Warnemünder Seenotretters sind Andreas (Doc) Buhse und Knut Linke von der Agentur Kulturmeer.
2023, 29. September
Auf der Hohen Düne übergibt Fregattenkapitänin Bianca Seifert am 29.09.23 nach gut 22 Monaten das Kommando über die Besatzung der Korvette "Bravo" an den 34-jährigen Korvettenkapitän Benjamin Bachmann ab. Bianca Seifert war die erste Kommandantin einer Korvette der Deutschen Marine.
2023, 30. September
8. Ehrenamtsball der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und des Landkreises Rostock für Ehrenamtliche im Bereich der Behindertenhilfe, chronischen Erkrankungen und Selbsthilfe im Kurhaus Warnemünde.
Saisonende für die Rettungsschwimmer*innen und ihre wichtige eherenamtliche Arbeit an den Rostocker Stränden. In diesem Jahr gab es 328 Einsätze, davon 52 im Rettungsdienst. 21 Mal mussten Menschen aus der Ostsee gerettet werden.
2023, Oktober
Beginn der Sanierungsarbeiten des Liegeplatzes (LP 23) des Seenotrettungskreuzers der DGzRS am Westufer des Alten Stromes. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2024 geplant und soll ca. 1,1 Mio € betragen.
2023, 3. Oktober
Der Verein "Tiere in Not Warnemünde" begeht sein 30. Jubiläum, den Barbara Linkis (84) seinerzeit gründete.
2023, 7. Oktober
1. Rostocker Blaulichttag am 7. Oktober in Warnemünde
Um über die Tätigkeiten der Blaulichtorganisationen in Rostock zu informieren, findet erstmals diese Veranstaltung auf der Promenade, dem Leuchtturmvorplatz in Warnemünde sowie am Hauptturm der Wasserwacht, Höhe Hotel Neptun, statt.
2023, 9. Oktober
Als 70.000. Besucher auf dem Warnemünder Leuchtturm wird der 14-jährige Dresdner Robert Klaus durch die Schatzmeisterin Ingelore Morenz und Andreas Herpoldt vom Leuchtturmverein begrüßt.
2023, 13. Oktober
Als 10.000. Gast des Jahres wird der Magdeburger Karl Geßler (80) willkommen geheißen. Er weilte mit seiner Frau Doris und Freunden zu einem Urlaub in Warnemünde.
2023, 14. Oktober
In Warnemünde findet das 25. Kutterpullen statt. Bereits zum 2. Mal findet es am südlichen Ende des Alten Stromes statt.
2023, 19. Oktober
Der Leuchtturmverein feiert im Kurhaus gemeinsam mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt den 125. Geburtstag des Warnemünder Leuchtturmes.
Die Verleger Matthias Redieck und Achim Schade editieren dazu eine Sonderausgabe des Tidingsbringers "30 aus 125" 30 Geschichten aus 125 Jahren.
Bis zum Jubiläum hatte der Leuchtturm über das Jahr 70 000 Besucher.
2023, 20. und 21. Oktober
Eine schwere Strumflut wütet an der westlichen Ostseeküste. Auch Rostock trifft Starkregen. Der Wasserstand der Warnow am Mühlendamm zeigt beispielsweise ein Plus von 1,52 Metern über Null.
2023, 21. Oktober
Pflanzaktion in der Rostocker Heide: Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück nimmt als Schirmherrin daran teil.
2023, 23. Oktober
Baustart für die langerwartete Umgestaltung des Warnemünder Georginenplatzes. Das Grünamt will im Zuge dieser Maßnahme die Versiegelung des Platzes mit Betonplatten und -mauern aufheben. Stattdessen soll ein geschwungener, naturverträglicher, wassergebundener Weg entstehen, sowie Schmuckbeete mit Dahlien (früher Georginen) angelegt werden.
2023, 25. Oktober
Wegen dringender Wartungs- und Reparaturarbeiten muss die 120 Jahre alte historische Drehbrücke über den Alten Strom eine knappe Stunde gesperrt werden.
2023, 27. Oktober
Vom 27.10. bis 04.12.2023 ist der Zugverkehr zwischen Rostock und Warnemünde unterbrochen und wird durch Schienenersatzverkehr (SEV) sichergestellt. Grund sind Gleisarbeiten zur Modernisierung und zum Ausbau der Bahninfrastruktur. Die Fahrzeit des SEV beträgt 50 statt 21 Minuten.
2023, 29. Oktober
Mit dem Anlegen der AidaMar geht die Kreuzfahrtsaison 2023 in Warnemünde zu Ende. In dieser Saison gingen lauf Rostock-Port 411.000 Kreuzfahrtgäste bei 133 Schiffsanläufen mit 30 Kreuzfahrtschiffen an und von Bord. Dies waren 6 Anläufe weniger als 2022 aber 40% mehr Kreuzfahrtgäste.
2023, 31. Oktober
Die "Rostocker Eisbademeisters" starten am Warnemünder Strand in ihre neue Badesaison.
2023, Ende Oktober
Beginn des Abrisses des ehemaligen Ärztehauses Wachtlerstraße 11. Durch die Wiro soll auf diesem Grundstück ein Mehrfamilienhaus mit 9 Mietwohnungen zwischen 80-125 m² errichtet werden.
2023, Ende Oktober
Heinz Plautz, Gründungsmitglied des Leuchtturmvereins tritt nach 30 Jahren aktiver Vereinsarbeit und einem Alter von 87 Jahren vom aktiven Dienst am Leuchtturm zurück, bleibt aber dem Verein weiter erhalten. Mit seinem zeichnerischen Talent hat er von allen seinen Kollegen eine Portraitzeichnung angefertigt, wie auch von dem verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Klaus Möller und dem amtierenden Vorsitzenden Mathias Stagat. Mehr als 100 großformatige Banner hat er für die beliebten Leuchtturm-Hochzeiten gestaltet.
2023, 19. November
Im Stephan-Jantzen-Park Warnemünde findet eine Gedenkstunde für die auf See Gebliebenen statt.
2023, 27. November
Der Warnemünder und ehem. Fischer Karl-Heinz Ruschau (90) und seine Frau Erna (91) begehen nach einem ereignisreichen Leben ihre Gnaden- bzw. Platinhochzeit.
2023, 28.November
Der 28.Band des Bäderjournals "Tidingsbringer" wird im Neptun-Hotel präsentiert.
am Samstag dem 2. Dezember, dem Tag vor dem ersten Advent beginnt in der Buchhandlung Krakow traditionell der Verkauf des Journals mit einer Autoren-Signierstunde.
2023, 2. Dezember
Am 2. Dezember um 12 Uhr öffnet der bisher größte Weihnachtsmarkt auf dem Warnemünder Kirchenplatz vor der Kirche. Der mittlerweile 14. Weihnachtsmarkt, organisiert durch den Handels- und Gewerbeverein Warnemünde, wird statt 11 nun 16 Stände haben. Außer montags und dienstags wird er bis zum 01. Januar 2024 geöffnet haben.
2023, 5. Dezember
Nach 37 Jahren, 490 Ausstellungen mit 750 Künstlern schließt die Galerie Möller am Strom 68 für immer. Galeristin Ulrike Sabine Möller und ihr Mann Peter gehen in den wohlverdienten Ruhestand.
2023, 7. Dezember
Zwischen dem 7. und 21. Dezember findet der traditionelle Weihnachtsbaumverkauf in der Rostocker Heide, an der Alten Forstbaumschule in Rostock-Hinrichshagen, statt. Jedes Jahr werden bis zu 1800 Bäume verkauft.
2023, 8. Dezember
Die Warnemünder Traditionsfirma "Meißner Elektronic" in der Mühlenstraße 12 feiert 75. Geschäftsjubiläum. Axel Meißner eröffnete die Firma für den Verkauf und Reparatur von Radiogeräten in der Poststraße 17.
1954 hielten Fernsehgeräte Einzug ins Sortiment. Sohn Wilhelm Meißner führte das Geschäft bis 2022. Enkel Sven machte 1993 seine Prüfung zum Funkmechanikermeister. Seit Anfang der 1990er Jahre befindet sich das Geschäft an der heutigen Adresse. Seit 2022 ist Peter Jakel Geschäftsführer.
2023, 12. Dezember
Der Leuchtturmverein spendet aus den Einnahmen der bisherigen Turmbesuche insgesamt 9 000 Euro an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Das Geld fließt in den Neubau eines Schuppens, der vor dem Seenotkreuzer "Arkona" liegen wird.
2023, 18. Dezember
Der Warnemünder Bahnhof ist Spitzenreiter im Fahrgäste-Ranking der besten Bahnhöfe Deutschlands.
Laut einer Analyse gehört der Warnemünder Bahnhof zu den beliebtesten in ganz Deutschland, zusammen mit den Stationen Brandenburger Tor und Mexikoplatz Berlin, Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und Landungsbrücken in Hamburg erhielt der Bahnhof 144 561 Bewertungen und damit 4,6 von 5 möglichen Sternen.
2023, 29. Dezember
Die älteste Warnemünderin und Rostockerin Gertrud Blohm ist friedlich in ihrem Warnemünder Zuhause eingeschlafen. Am 7.September feierte sie in ihrer Warnemünder Wohnung, in der sie bis zu ihrem Lebensende wohnte, ihren 111. Geburtstag.
2023, 31. Dezember
Der Museumsverein Warnemünde e.V. als Betreiberverein hat sein gestecktes Ziel von jährlich 10.000 Besuchern wieder erreicht und konnte im Heimatmuseum bis Jahresende 12.193 Besucher begrüßen.
2023, Jahresende
Die 1910 eröffnete traditionsreiche Gaststätte "Forsthaus Markgrafenheide" beendet nach 113 Jahren ihren Betrieb.
2024, Neujahr
Für das Jahr 2023 werden 2.156.422 Übernachtungen verbucht, das zweithöchste Ergebnis seit der Wendezeit.
2024, 1. Januar
Zum 24. Turmleuchten strömten erneut rund 45.000 Zuschauer. Veranstaltet von der Hanseatischen Eventagentur und dem Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. und unterstützt von zahlreichen Sponsoren und Partnern, ist das diesjährige Turmleuchten wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis geworden.
Zum Jahresanfang schließt der 1995 eröffnete REWE-Markt an der Stadtautobahn für eine umfassende Sanierung. Nach dem geplanten Abschluss der Sanierung im 2. Quartal soll es wieder eine Fleischtheke geben und sog. Self-Checkout-Kassen neu eingeführt werden.
2024, 3. Januar
Laut Rudolf Kemnitz vom Deutschen Wetterdienst war das Jahr 2023 mit einer Durchschnittstemperatur in Warnemünde von 10,85°C das zweitwärmste Jahr seit 1946.
2024, 4. Januar
Die Bäckereikette "Lila Bäcker" geht ins Insolvenzverfahren. Von den 232 Filialen sollen 160 erhalten bleiben. Darunter sind auch die beiden gut frequentierten Filialen in Warnemünde, Mühlenstr. 44 und Am Bahnhof 1.
2024, 10. Januar
Durch einen Warnstreik der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) kommt es auch vom 10.-12.1.24 zum Ausfall des gesamten Bahnverkehrs zwischen Warnemünde und Rostock Hbf.
2024, 30. Januar
Nach einem UN-Unifil-Einsatz vor der libanesischen Küste ist die Korvette "Oldenburg" wieder zurück in ihrem Marinestützpunkt Warnemünde-Hohe Düne.
2024, 1. Februar
Jetzt ist endgültig Schluss! Lila Bäcker schließt zum 1. Februar alle seine Filialen. Darunter auch die beiden Filialen in Warnemünde.
2024, 12.Februar
Mit dem 174 Meter langen Versorgungsschiff "Bonn" liegt in dieser Woche das größte Schiff der Bundesmarine im Trockendock der Bundesmarine.
Das Trockendock ist insgesamt 320 Meter lang und 54 Meter breit. Damit können dort sämtliche Einheiten der Deutschen Marine gedockt werden. Im laufenden Jahr sollen noch die Korvetten "Erfurt" und "Oldenburg" sowie der Tender "Rhein" instandgesetzt werden.
2024, Februar/März
Der portugiesische Bagger "Fernao de Magalhaes", 139 Meter lang, 29 Meter breit, kann mit der Kraft von 10 000 PS selbst festes Gestein bis zu einer Tiefe von 35 Metern entfernen. Er baggert den Seekanal auf eine Tiefe von 16,5 Metern aus.
Damit sollen zukünftig Tanker von bis zu 15 Metern Tiefgang in den Rostocker Hafen einfahren können.
2024, 30. März
Zu einem Osterspaziergang im Revier Schnatermann lädt das Stadtforstamt Interessierte ein. Dabei können die Teilnehmer bei einer geführten Wanderung die Vielfalt und Besonderheiten dieses Teiles der Heide erleben, der sich gerade im zeitigen Frühjahr von einer seiner schönsten Seiten zeigt.
2024, 25. April
Auf der Neptun-Werft erfolgt die Kiellegung für ein weiteres Versorgungsschiff für die Deutsche Marine.
Es ist bereits das zweite Kriegsschiff der neuen Klasse 707 binnen eines Jahres dessen Bau begonnen worden ist.
2024, 26. April
Mit dem "Warnemünder Frühlingslandgang" (fast 30 Jahre als "Stromerwachen" bekannt) wird traditionell die Warnemünder Sommersaison eröffnet. Auf der Warnemünder Promenade befindet sich eine maritime Bummelmeile mit Kunsthandwerk und Gastronomie. Die Warnemünder Bademeisters beenden an diesem Tag ihre Badesaison.
Führung über den Neuen Friedhof Warnemünde: Das Begräbnisareal ist in den 1920er-Jahren angelegt worden. Es umfasst heute eine Fläche von knapp fünf Hektar. Zahlreiche Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Einige von ihnen, darunter Handwerker, Wissenschaftler, Händler, Ärzte, Abenteurer, werden beim Rundgang mit der Historikerin Dr. Antje Krause näher vorgestellt.
2024, 9. bis 12. Mai
Das diesjährige Kleinkunstfest findet auf dem Leuchtturmvorplatz und entlang der Seepromenade statt. Kleinkunst unterschiedlicher Art, Spaß, Unterhaltung, Mitmachaktionen, Überraschungen, kleine Köstlichkeiten und auch ein Händlermarkt gehören dazu.
2024, 11. Mai
In der Yachthafenresidenz Hohe Düne findet die 29. Landesmeisterschaft der Auszubildenden des Gastgewerbes statt. Die hier als Beste gekürten Teilnehmer und angehenden Köche treten danach als "Mannschaft Mecklenburg-Vorpommern" bei der angehenden Jugendmeisterschaft im Herbstin Bonn an.
2024, 15. Mai
Nach über 5 Monaten Umbauzeit wird der Warnemünder REWE-Markt an der Stadtautobahn mit einer großen Feier wiedereröffnet. Mehr als vier Millionen Euro hat die Rewe Group in den Standort investiert und dabei auf neue Konzepte gesetzt, sagt Norbert Richartz, Vertriebsleiter Region Ost bei Rewe. Bis zur Insolvenz hatte der Lila Bäcker den Bäckereistand samt Café im Warnemünder Markt betrieben. Diesen hat nun die Bäckerei von Allwörden übernommen.
2024, 16. Mai
An der denkmalgeschützten Drehbrücke in Warnemünde werden Reparaturarbeiten durchgeführt.
2024, 19. Mai
Distinguished Gentleman's Ride in Warnemünde: Am Pfingstsonntag ist Warnemünde wieder Teil eines Spektakels, bei dem sich stilbewusste Motorradfahrerinnen und -fahrer zusammenfinden. Die Teilnehmer der weltweiten Bewegung sammeln Spenden für die Erforschung und Behandlung von Männerkrankheiten und tragen so dazu bei, Leben zu retten. Die Fahrt geht vom Neuen Markt in Rostock über mehrere Stadtteile bis nach Warnemünde.
2024, Mai
Warnemünder Schiffe auf Pazifik-Mission
Die in Hohe Düne stationierten Schiffe, Versorgungsschiff "Frankfurt am Main" und Fregatte "Baden-Württemberg" sind auf der Reise rund um die Welt um in der Nato-Pazifik-Mission die brisante Straße von Taiwan zu durchqueren. "Deutschland will mit der Mission vor allem sein Interesse an den Entwicklungen in der indo-pazifischen Region unterstreichen und seine Solidarität mit den Wertepartnern wie Japan oder Singapur zeigen."
2024, 18. Juni
Der frisch sanierte Warnemünder Georginenplatz wird am 18. Juni 2024 von Rostocks Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde eingeweiht. Die Neugestaltung des denkmalgeschützten Areals hatte sich an dessen ursprünglicher Optik aus den 1920er-Jahren orientiert.
2024, Juni
Beim dritten Summer Open auf dem Golfplatz in Warnemünde kamen 1170 Euro an Spenden zusammen mit denen das Rostocker Frauenhaus unterstützt wird.
2024, 6. Juli
Mit dem traditionellen Festumzug, dem 21. "Niegen Warnemünder Ümgang" mit ca. 2500 aktiven Mitwirkenden, vom Leuchtturm beginnend, durch die Alexandrinenstraße, Kirchenplatz, wird die 86. Warnemünder Woche, eines der größten Segelereignisse an der deutschen Ostseeküste, von der Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger im Warnemünder Kurhausgarten mit einem Fassbieranstich eröffnet.
2024, 11. Juli
Das Marinearsenal in Warnemünde soll binnen drei bis fünf Jahren "kriegstüchtig" werden erklärt der Ostbeauftragte Carsten Schneider (SPD) am Rande eines Besuches in Rostock.
2024, 12. Juli
Im Stephan-Jantzen-Park wird anlässlich des 150. Todestages von Fritz Reuter (1810-1874) wieder eine Warnemünder Fritz-Reuter-Eiche eingeweiht.
Das von Museumsverein, Leuchtturmverein, Warnemünde-Verein und Trachtengruppe initiierte "Erinnerungsensemble" besteht neben der über 100 Jahre alten Eiche aus einem Markierungsstein, einer zweisprachigen Infotafel sowie einer Bank. Die Einweihung fand unter reger Teilnahme der Warnemünder Vereine und Bevölkerung statt.
Der Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V. lädt Freunde und Partner und Wegbegleiter anlässlich des 30-jährigen Bestehens zu einer Ausfahrt mit einem historischen Segelschiff, der Kogge „Wissemara“ ein.
2024, 14. Juli
Bilanz am Ende der 86. Warnemünder Woche
Sportlich waren die Segelwettbewerbe die Glanzlichter, 15 Regatten verschiedener Schiffsklassen,
Events der 1. und 2. Segelbundesliga, sowie die Sailing Champions League standen an.
Mehr als 800 Sportler in rund 400 Booten hatten sich angemeldet.
Den Ausgang bildete ein Drachenbootfestival mit rund 1200 Sportlern
Eine Flaute und eine Unwetterwarnung störten kurzzeitig deren Abläufe.
2024, 27. Juli
Im Kurhausgarten findet das erste "Buntes Meer Festival", eine Mischung aus Kunstmarkt, Konzert und Unterhaltung statt.
2024, 28. Juli
Bundesratspräsidentin Manuela Schwesig (SPD) reist zu den Olympischen Spielen nach Paris.
Dort wirbt sie für das Segelrevier Rostock-Warnemünde im Falle einer deutschen Bewerbung für Olympia. Dafür gibt es einen Beschluss des Landtages.
2024, 31. Juli
Der Warnemünder Fischereikutterverein „Jugend zur See“ verabschiedet sich von seinem Fischkutter „Pasewalk“, einem der letzten bislang fahrtüchtigen Warnemünder 17-m-Kutter. Der vor allem bei Kindern und Jugendlichen für seine Freizeit-Piratenfahrten beliebte Kutter liegt derzeit auf dem Trockenen im Fischereihafen Bramow und soll für den symbolischen Preis von einem Euro verkauft werden, so der Vereinsvorsitzende Norbert Ripka. Als Grund nannte er zu hohe Kosten für die notwendige wiederkehrende Klassifizierung des über 70 Jahren alten Traditionsschiffes. Der 17 Meter lange und 5,60 Meter breite Kutter wurde 1950 auf der VEB Boddenwerft Damgarten gebaut. Der Fischkutterverein ist ein anerkannter Träger der offenen Kinder- und Jugendarbeit.
2024, 2. August
Am Strand von Warnemünde startet das 2. High-Seaciety-Festival mit drei Tagen Livemusik und Kunst.
2024, 7.bis 11. August
Die 33. Hanse Sail begeistert rund 500.000 Besucher, 138 Traditionssegler waren dabei.
Die "Gorch Fock II", das Segelschulschiff der Marine läuft um 10.00 Uhr in Warnemünde ein und ist am Passagierkai 1 bis zum 11. August eines der Glanzlichter der diesjährigen Hansesail.
Am ersten Tag der Hanse Sail startet vom süddänischen Nysted die große Haikutter-Regatta. Die alten Fischerboote segeln auf dem schnellsten Wege nach Warnemünde und laufen am Abend am Ziel ein.
2024, 7. August
Auf einer Marinebarkasse der Bundesmarine, im Stützpunkt Hohe Düne stationiert, bricht ein Brand aus. Der Brand brach aus ungeklärter Ursache im Führerhaus, die dicken Rauchschwaden waren von hoher See aus über 3 km weit zu sehen. Die zwei an Bord befindlichen Mannschaftsmitglieder wurden von der Wasserschutzpolizei unverletzt gerettet und der Brand konnte gelöscht werden. Auch der Seenotrettungskreuzer "Arkona" war an dem Rettungseinsatz beteiligt. Der Havarist wurde in den Marine-Stützpunkt geschleppt.
Die Polizei hatte eine Gruppe Ladendiebe auf frischer Tat ertappt, die zuvor beobachtet wurden, wie sie Textilien von Ständern verschiedener Geschäfte am Alten Strom stahlen. Mit Unterstützung der Bundespolizei konnten Beamte die Diebe am Warnemünder Bahnhof stellen. Sie trugen die gestohlenen Kleidungsstücke zum Teil bereits am Leib und hatten vor der Tat bereits einen Platzverweis wegen Randalierens erhalten. Die Diebe waren der Polizei nicht unbekannt.
2024, 16. August
Hochsee-Racer macht in Warnemünde Station.
Der "Offshore-Racer"des Teams "Next Generation Sailing" machte in der Marina Hohe Düne fest und übernahm dort den Namen des neuen Sponsors "Task Engineering" eines deutsch-dänischen Unternehmens. Das Boot ist ein reines Rennboot und bis zu 30 Knoten schnell. Es ist einzig dazu gebaut Hochseerennen zu bestreiten.
2024, 16. August
Auf dem Leuchtturm wurde der 50.000. Jubiläumsgast begrüßt.
2024, 23. bis 25. August
Europas Top-Athleten messen sich bei "Battle The Beach".
Der Warnemünder Strand ist drei Tage lang Schauplatz eines sportlichen Großereignisses in der sechsten Runde. 560 Athleten aus ganz Europa messen sich in verschiedenen Disziplinen wie Gewichtheben, Triatlon, Wassersport.
2024,26. August
Nach der im September 2023 beschlossenen Erhöhung und Ausweitung der Kurabgabe auf das gesamte Stadtgebiet klingelt es ordentlich in der Stadtkasse.
Zwischen September2023 und Juli 2024 flossen insgesamt 4,5 Millionen Euro in die Stadtkasse. Davon entfallen 2,014 Millionen Euro auf Warnemünde, 817.000 Euro auf Markrafenheide und 332.000 Euro auf Diedrichshagen.
2024, 8. September
Das Heimatmuseum Warnemünde nimmt auch in diesem Jahr am deutschlandweit organisierten "Tag des offenen Denkmals" teil und präsentiert im Heimatmuseum zusammen mit der Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V. sowie dem Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum M-V e.V. den „Thementag Archäologie“.
2024, 12. bis 13. September
8. Rostocker Großmotorentagung in der Yachthafenresidenz Hohe Düne. Sie steht unter dem Motto: „Die Zukunft der Großmotoren – Neue Technologien und Kraftstoffoptionen: Die Wege zur sauberen Schifffahrt“.
2024, 14.September
wurde der Dreh-Test der 120 Jahre alten Warnemünder Bahnhofsbrücke, unter Anwesenheit mehrerer tausend Besucher, als Herzstück des jährlichen Büchenfestes zu einem erlebenswerten Spektakel.
2024, 21. September
World Cleanup Day (Küstenputztag). Um unsere Küste von Dingen zu säubern, die da nicht hingehören, treffen sich erneut engagierte Telnehmer, u.a. in der Wiedenortschneise in Torfbrücke, dem Strandresort in Markgrafenheide, am Strand in Hohe Düne, am Schnatermann, an der Jugendherberge und am Warnemünder Leuchtturm. An allen Rostocker Einsatzorten zusammengenommen wird von den etwa 300 Teilnehmern rund eine Tonne Müll gesammelt.
2024, 23. September
In der Kirchenstraße wird eine Versenkpolleranlage in der Zufahrt zur Fußgängerzone errichtet. Dafür muss die Einmündung zum Kirchplatz für 2 Monate für Fahrzeuge gesperrt werden.
2024, 26. bis 28. September
Letztmalig in diesem Jahr präsentiert sich der Kunsthandwerkermarkt auf dem Kirchenplatz mit vielfältigen Angeboten.
2024, 28. September
Das Motorschiff Nordstjernen (dt. Polarstern) läuft erstmals in Warnemünde ein. Es ist ein denkmalgeschütztes norwegisches Passagierschiff, das zwischen 1956 und 2012 auf der Hurtigrute eingesetzt war. Inzwischen wird es vorrangig für klassische Kreuzfahrten genutzt und soll Warnemünde in diesem Jahr noch 2x anlaufen.
Zum zweiten Mal ist in Markgrafenheide ein „Tag der Sinne“ zu erleben. An dem Aktionstag dreht sich fast alles ums Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen und Tasten. Und das meist auf unterhaltsame Weise für Groß und Klein.
2024, 29. September
Am Leuchtturm wird der 70.000. Besucher begrüßt. Gerhard Kehl aus Rostock freut sich gemeinsam mit seiner Familie über die unerwartete Überraschung.
2024, 3.-6. Oktober
Für die Stephan-Jantzen Tage – Namensgeber ist der legendäre Warnemünder Lotsenkapitän – wird der Platz vor dem Warnemünder Leuchtturm zum Hauptveranstaltungsort. Zu den Höhepunkten gehört die Aufführung der Stephan-Jantzen-Suite. Für die Besucher ist viel Musik, Kultur und maritimes Flair zu erleben.

2024/2025

2024, 21. Oktober
World Cleanup Day (Küstenputztag). Um unsere Küste von Dingen zu säubern, die da nicht hingehören, treffen sich erneut engagierte Telnehmer, u.a. in der Wiedenortschneise in Torfbrücke, dem Strandresort in Markgrafenheide, am Strand in Hohe Düne, am Schnatermann, an der Jugendherberge und am Warnemünder Leuchtturm. An allen Rostocker Einsatzorten zusammengenommen wird von den etwa 300 Teilnehmern rund eine Tonne Müll gesammelt.
2024, 23. Oktober
In der Kirchenstraße wird eine Versenkpolleranlage in der Zufahrt zur Fußgängerzone errichtet. Dafür muss die Einmündung zum Kirchplatz für 2 Monate für Fahrzeuge gesperrt werden.
2024, 26. bis 28. Oktober
Letztmalig in diesem Jahr präsentiert sich der Kunsthandwerkermarkt auf dem Kirchenplatz mit vielfältigen Angeboten.
2024, 28. Oktober
Das Motorschiff Nordstjernen (dt. Polarstern) läuft erstmals in Warnemünde ein. Es ist ein denkmalgeschütztes norwegisches Passagierschiff, das zwischen 1956 und 2012 auf der Hurtigrute eingesetzt war. Inzwischen wird es vorrangig für klassische Kreuzfahrten genutzt und soll Warnemünde in diesem Jahr noch 2x anlaufen.
Zum zweiten Mal ist in Markgrafenheide ein „Tag der Sinne“ zu erleben. An dem Aktionstag dreht sich fast alles ums Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, Sehen und Tasten. Und das meist auf unterhaltsame Weise für Groß und Klein.
2024, 29. Oktober
Am Leuchtturm wird der 70.000. Besucher begrüßt. Gerhard Kehl aus Rostock freut sich gemeinsam mit seiner Familie über die unerwartete Überraschung.
2024, 3. bis 6. Oktober
Für die Stephan-Jantzen Tage – Namensgeber ist der legendäre Warnemünder Lotsenkapitän – wird der Platz vor dem Warnemünder Leuchtturm zum Hauptveranstaltungsort. Zu den Höhepunkten gehört die Aufführung der Stephan-Jantzen-Suite. Für die Besucher ist viel Musik, Kultur und maritimes Flair zu erleben.
2024, 16. Oktober
Am Nachmittag prallt eine Fähre wegen eines Maschinenausfalls auf den Fähranleger in Hohe Düne. Drei Menschen wurden dabei verletzt. Bereits am Abend kann der Fährbetrieb nach Reparatur wieder aufgenommen werden.
2034, 28. Oktober
Die Initiative DigitalTeilhabe in Warnemünde lädt Senior*innen und Interessierte zum Digital-Thementagen „iPhone&Smartphone“ in den Gemeindesaal der Evangelischen Kirche ein.
2024, 30. Oktober
An der denkmalgeschützten Drehbrücke in Warnemünde werden Wartungsarbeiten durchgeführt. Dafür ist dieser Überweg wegen der Drehung der Brücke für eine halbe Stunde gesperrt.
2024, 5. bis 7. November
5. Rostock Ocean Convention meets Hydro 2024: Vom 5. bis 7. November 2024 findet die internationale hydrographische Konferenz und Ausstellung HYDRO 2024 statt. Es werden aktuelle Trends, neueste Entwicklungen und Projekte der Unterwassertechnologie gezeigt. Die Veranstaltung bietet mehr als 190 Teilnehmern, Referenten und Partnern eine Kommunikationsplattform. Im Yachthafen Hohe Düne sind dabei beispielsweise spannende Bootsvorführungen unterschiedlicher Anbieter zu erleben.

Marksteine in der Warnemünder Geschichte:

Die Anfänge von Warnemünde - Ersterwähnung in der Kaufurkunde der Rostocker Heide am 25.März 1252

In den Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts vorkommende Namensbezeichnungen: Warnemunde, Warnemonde, Wernemunde, Wernowemunde, Werneminde, Wernemynne, Warneminne, Varneminde, Verneminde

Warnemündes Bedeutung für die Stadt Rostock tritt bereits mit der ersten Urkunde hervor, in der der Ort genannt wird. Am 25. März 1252 verkauft Fürst Borwin III: der Stadt Rostock die heutige Rostocker Heide und verleiht ihr ausser anderen Freiheiten auch die Fischereigerechtigkeit auf der gesamten Unterwarnow, von der Petri-Brücke bis Warnemünde und über den Hafen hinaus bis ins Meer. Zwölf Jahre später, am 12. Oktober 1264 überträgt Fürst Borwin alle seine Rechte über den Hafen (!) zu Warnemünde auf die Stadt.

Anmerkung: In verschiedenen historischen Quellenwerken wird eine erste Erwähnung Warnemündes im Jahre 1195 in dänischen Dokumenten angeführt. Intensive Suchen nach diesen Dokumenten in der jüngeren Vergangenheit blieben aber bislang ergebnislos.

1323 - Die Stadt Rostock kauft das Fischerdorf Warnemünde vom mecklenburgischen Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen

Warnemünde Kaufvertrag vom 11.März 1223 (Quelle: Barnewitz)
Karte der östlichen Grenzziehung zwischen Warnemünde und der Rostocker Heide nach den Verträgen von 1252 und 1323
Vor 1314 kaufte die Stadt Rostock das Dorf Barnstorf als ersten größeren Landerwerb,
1323 kam als nächstes das Fischerdorf Warnemünde hinzu, das die Stadt vom Fürsten Heinrich (II.) dem Löwen käuflich erwarb.
Der Landesfürst hatte durch vorangegangene Kriege einen hohen Schuldenberg angehäuft und brauchte dringend Geld.
So bescheinigte er den Rostockern am 11. März des genannten Jahres:
"Wir haben jenseits des Warnowflusses den ... Ratsherren und Gemeinde das Dorf Warnemünde mit Grund und Boden, jedem hohen und niederen Gericht - ausgenommen das Patronatsrecht für uns und unsere Erben - bis an die Grenzen des Dorfes Diedrichshagen, so weit es in der Länge und der Breite nach erstreckt, übertragen und überlassen es den Gegenwärtigen zu dauerndem Besitz, dergestalt, das sie in den oben bezeichneten Grenzen sich des vollen lübischen Rechtes erfreuen."
Wieviel die Rostocker für Warnemünde zahlten wissen wir nicht.
Der Stadt aber mußte daran gelegen sein, den Ort in ihre Hände zu bekommen.
(Hans Bernitt 1956)


Vörreeg und Achterreeg - Das alte Warnemünde


Das alte Warnemünder Haus

Das Heimatmuseum Warnemünde

Eröffnung des Heimatmuseums am 1. Juli 1933
In der Alexandrinenstraße 31 befindet sich seit 1933 das Heimatmuseum Warnemünde. Das Museum ist in einem typischen Warnemünder Haus untergebracht.
Man geht davon aus, dass es sich bei der Urform des Warnemünder Fischerhauses um ein abseitenloses Niedersachsenhaus handelt.
Da Baugrund im Ort rar war, bekamen Haus und Grundstück ein selbständiges Gepräge. Die Grundstücke waren in der Regel 26 bis 28 Fuß breit (ca. 7,50 m).
Das Warnemünder Haus bestand ursprünglich aus einem Raum mit offener Herdstelle, in dem später eine "Vörstuw", eine "Koek" und eine "Achterstuw" neben einer seitlichen Diele eingefügt wurden.
Zur Erweiterung des Hauses entstanden hinten schmale Anbauten als Unterkunft für die Eltern (Altenteil) sowie einiges Vieh (häufig eine Kuh).

Letzte Besitzerin des Hauses in der Alexandrinenstraße 31 war Fräulein Christine Jungmann. Da sie unverheiratet und ohne Erben war, verkaufte sie das Haus an die Stadt Rostock zum Zweck der Einrichtung des Heimatmuseums. Den Anstoß zur Einrichtung eines Museums hatte es bereits 1914 gegeben. Auf einer Sitzung des Plattdeutschen Vereins für Warnemünde und Umgebung am 12. Februar wurde beschlossen: "Der Verein möge die Sammlung aller geschichtlich und kulturgeschichtlich wichtigen Sachen betreiben. Es ist hohe Zeit, daß man jetzt damit anfängt. Von Händlern wird ungemein viel weggeschleppt."

Einem Sammlungsaufruf folgten zahlreiche Warnemünder. Innerhalb kürzester Zeit kamen hunderte von Objekten zusammen. Erster Bewahrer der Sammlung wurde Adolph Ahrens, Lehrer und Direktor an der Fritz-Reuter-Schule. Ihm war es auch zu verdanken, dass die Sammlung von Anfang an der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Auf dem Boden der Fritz-Reuter-Schule dienten ab 1915 ein Zimmer und ein kleiner Vorraum als Museum.

Zu den aktivsten Förderern des Museums zählten außerdem Friedrich Barnewitz, Ernst Strübing, Johannes Gosselck und der Fischer Heinrich Holtfreter. Wissenschaftliche Unterstützung erhielten die Warnemünder Museumsgründer auch vom mecklenburgischen Volkskundler Richard Wossidlo.

Die Vogtei

Die Vogtei auf einem Gemälde von Johannes Werner (1914)


Die Vogtei markiert den historischen Ortsmittelpunkt von Warnemünde, am alten Strom.
Sie ist das älteste erhaltene Gebäude von Warnemünde.
Das Haus wurde 1605 auf den Grundmauern eines Vorgängergebäudes erbaut, dessen Funktion bis heute nicht endgültig geklärt ist.
So gibt es Thesen von einer mittelalterlichen fürstlichen Nebenresidenz, wie auch einer königlich dänischen Residenz unter Dänenkönig Erik Menved von 1309 bis 1319.
Seit dem Erwerb Warnemündes 1323 durch die Hansestadt Rostock steht der Ort unter hansestädtischer Verwaltung und Rechtsaufsicht eines Vogtes, der die Weisungen und Verordnungen der Stadt am Ort durchzusetzen hatte.
Ab 1472 ist das Gebäude als Dienstwohnsitz der Rostocker Vögte (warscheinlich 35 auf einander folgende Vögte) nachweisbar.
Das zweistöckige Gebäude war über mehrere Jahrhunderte hinweg das einzige Gebäude inmitten der "Vörreeg", das mit der Traufseite zur Straße steht.


Aufgaben des Vogtes (Stand 22.4.1906)
- wichtigste Aufgabe: Ortspolizeibehörde
- bevollmächtigt, Steuern und Abgaben zu erheben und ggf. einzutreiben
- Vollstreckung der von ihm verhängten Strafen bei Zuwiderhandlungen gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit
- Vorsitz des Armenkollegiums
- Vorsitz des Gemeindewaisenrates und des Schulvorstandes
- Beteiligung an der Badeverwaltung
- Schätzungs- und Einzugshoheit für Grundsteuern
Weitere in der Vogtei angesiedelte Aufgaben
- Gästehaus für die Hansestadt Rostock, aber auch offene Herberge und Gasthaus (daher auch 1832 Anbau eines Küchenhauses)
- ab 11.3.1606 Verkaufsmonopol für den Verkauf von Rheinwein, Meth, Aquavit und anderen hochprozentigen alkoholischen Getränken
- ab zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts auch Sitz der Badeverwaltung.
- 1888 erfolgte die letzte Einsetzung eines Vogtes
Marksteine in der Geschichte der Vogtei
- 1675, Februar stand das Wasser im Gebäude 3 Fuß hoch, so daß man "die höchste Treppe vor der Stube erreichet, mit Böten durch die Zimmer fahren konnte."
- 1665 vertrieben die Schweden die Rostocker Stadtsoldaten aus der Vogtei
- 1675 Als der Kurfürst von Brandenburg in Warnemünde einzog richteten die Schweden ein Geschütz auf die Vogtei. Die Salve schlug in das Gebäude ein und tötete den Adjutanten des Kurfürsten. Unmittelbar darauf eroberten die Brandenburger die Schwedenschanze.
- 1996 Bei Beginn der Restaurierung des Gebäudes wurden alte Malereien entdeckt, deren älteste auf ein Alter von rund 600 Jahren datiert
- 1999, 26.März, nach fünfjährigem Leerstand und Rekonstruktion öffnet das Haus des Gastes in der Vogtei.

Ur-Warnemünder sind besondere Menschen

Warnemünder Paar

Die Rostocker beschneiden die Rechte der Warnemünder

(NHG) Die mittelalterlichen Zünfte Rostocks rechneten zu ihren Vorrechten, daß im Bannkreis ihrer Stadt weder Handwerk noch Handel betrieben werden durfte. Sie suchten die dadurch gewonnene Monopolstellung unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Zum Bannkreis Rostocks zählte auch der Hafenort Warnemünde sowie die städtischen Dörfer in der Rostocker Heide.

Als im hanseatischen Rostock die Schiffahrt blühte, fanden auch Warnemünder Einwohner darin ihren Verdienst. Sie besaßen in der Hauptsache kleine Boote, doch führten sie in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts bereits Fahrten nach Schweden durch . Das läßt schon auf größere Ausmaße der Schiffe schließen. Um die Mitte des Jahrhunderts wird von Schiffern berichtet, die in Warnemünde ansässig und aus der dortigen Bevölkerung hervorgegangen waren. Ihre Zahl vermehrte sich schnell. Damals war in den Seefahrt treibenden Kreisen des Hafenortes ein gewisser Wohlstand anzutreffen, was aus dem reichen Besitz der Warnemünder Kirche an Silbergerät und Bargeld ersichtlich ist.

Der Rostocker Handel war damals im Absinken begriffen. Bis dahin hatten die Rostocker Kaufleute und Schiffer wenig gegen die Entwicklung Warnemündes einzuwenden. Bei den geringeren Verdienstmöglichkeiten wurde das anders. Man sah in der Warnemünder Schiffahrt nunmehr eine Konkurrenz, die manbeseitigen wollte. Die Möglichkeit dazu war gegeben; denn der Rostocker, von den Besitzbürgern gebildete Rat herrschte auch über Warnemünde. Die Einwohner des Hafenortes konnten wohl das Rostocker Bürgerrecht erwerben, waren abere ohne Mitbestimmungsrecht.

Im Jahre 1565 vereinigten sich in Rostock die beiden Kompanien der Schonen- und Bergenfahrer, deren Bedeutung stark gefallen war, zur Schiffergesellschaft. Die neue Berugsorganisation strebte sofort danach, die Schiffahrt und den Handel der Warnemünder zu unterbinden. Ihre dahin gehenden Wünsche wurden in einem Statutenentwurf festgelggt und damit begründet, daß Warnemünde lediglich ein Fischerlager darstelle. Bald darauf reichte die Schiffergesellschaft beim Rostocker Rat eine Klage gegen die Warnemünder Einwohner ein, daß sie den Rostocker Schiffern ihre Nahrung entziehen. Obgleich die Warnemünder auf ihr Gewohnheitsrecht hinweisen konnten, daß sie schon seit langem ungehindert ausgeübt hatten, bestimmte das Urteil des Rates vom 14. April 1567, daß sie für Seefahrtzwecke nur kleine Boote mit Dollbord benutzen durften. Jegliche Schiffahrt mit Schuten oder "verbauten" Booten sollte ihnen untersagt, jedoch auf den Kleinschiffen die Verfrachtung von Kaufmannsgütern gestattet sein.

Im Jahre 1574 reichten die Rostocker Schiffer zwei weitere Beschwerdeschriften gegen die Warnemünder ein. Am 20. Februar 1577 beschränkte der Rat die Anzahl der für Warnemünde zugelassenen Schiffer. Außer 33 namentlich genannten, die bis dahin schon als Schiffer tätig gewesen waren, sollte sich niemand "Schuten edder böthe mehr tholegen, kopen edder buwen, ane der ersamenweddeherrn ... vorweten und willen". Den Zugelassenen wurden noch besondere Bedingungen auferlegt: sie sollten jederzeit im Hafen drei Boote segelfertig halten, "damit frombde lüde mögen awergeföret", d.h. nach Dänemark gebracht werden könnten. Weiter sollten sie Knechte halten, die in ihrer Abwesenheit zu fischen und den Rostockern Fische auf den Markt zu liefern hatten. Eine Besetzung frei werdender Schifferstellen sollte nur mit Genehmigung der Gewettsherren erfolgen dürfen.

Warnemünder durften nicht Kapitän, Reeder oder Schiffseigner sein

(NHG) Am 20. November 1581 unternahmen die Rostocker Schiffer einen neuen Vorstoß. Sie forderten in einer Eingabe, daß in Warnemünde weder Seefahrt noch Handel getrieben werden dürfe; wer sich weiterhin samit befassen wolle, müsse nach Rostock ziehen. Das 100-Männer-Kollegium trat am 6. März 1584 dem Verlangen bei. Es erklärte sogar, als der Rat mit seiner Entscheidung zögerte, im Januar 1585, keine Steuern bewilligen zu wollen. Die Rostocker Schiffer wandten sich außerdem am 2. März 1585 an Herzog Ulrich, der sich auf ihre Seite stellte. Nun erließ der Rat am 15. März ein völliges Schiffahrtsverbot für die Warnemünder Einwohner. Sie sollten bei einer Strafe von 40 Talern innerhalb von 14 Tagen ihre sämtlichen Schuten und Boote verkaufen. Zur Ausführung des Entscheids kam es vorerst noch nicht. Die Warnemünder gingen an das Land- und Hofgericht in Güstrow, jedoch ohne Erfolg. Es bestätigte das Verbot des Rates. Dann wandten sie sich am 18. Oktober 1586 an das Reichskammergericht in Speyer. dort blieb der Fall lange liegen. Die Zahl der konzessionierten Warnemünder Schiffer war bis 1590 auf 20 zurückgegangen. Da beschloß der Rat, jeden, der sich außer ihnen mit der Führung eines Schiffes befasse, mit 50 Talern Strafe zu belegen. Er mußte im Jahre 1597 jedoch feststellen, daß trotz seiner Einschränkungsbestimmungen die Anzahl der Schiffer in Warnemünde auf 54 gestiegen war. Darauf ordnete er am 25. Februar an, daß neue Schiffe nur mit seiner Genehmigung gebaut werden dürften. Die Erlaubnis der Weddeherren genügte nicht mehr. Die ledigen Schiffer sollten nach Rostock ziehen und die verbleibenden alten sich nicht mehr mit Warenhandel abgeben. Da der Rat aber den Warnemünder Schiffern nicht traute, so ließ er jeden von ihnen in jedem Jahre erklären und mit einem Eide bekräftigen, daß er nicht den ihm verbotenen Warenhandel betrieben habe. Am 31. Dezember 1604 schränkte der Rat die Schiffahrt der zugelassenen Warnemünder nochmals ein. Sie durften fortan nur ein einziges Boot besitzen, nicht mehr als 30 Last laden und nicht über den Sund hinaus fahren. Die jungen Schiffer sollten nach Rostock ziehen. Da der Prozeß vor dem Reichskammergericht nicht aus der Stelle kam und nur Kosten verursachte, auch wenig Aussicht auf einen guten Ausgang vorhanden war, so nahmen schließlich am 1. Februar 1606 die Warnemündere ihre Klage zurück, zwanzig Jahre nachdem sie sie eingereicht hatten. Sie erklärten, sich dem Willen des Rates zu fügen, das heißt, in die Stadt zu ziehen. Der größte Teil der Schiffer zog nun aus Warnemünde fort. Einige blieben. Im Juli 1622 erhielten auf ihre Bitte endlich 5 Schiffer die jederzeit widerrufliche Genehmigung, in Warnemünde wohnen und Schiffahrt treiben zu dürfen. Die Wirkung der einschneidenden Handels- und Schiffahrtsbeschränkung machte sich bald in Warnemünde bemerkbar. Das Steuerregister von 1623 berichtet in dem kleinen Ort von 12 wüsten Hausstellen. Die ehemaligen Besitzer waren fortgezogen. Die Warnemünder versuchten im Laufe der Zeit immer wieder, das Verbot des Rates zu umgehen. Während des Siebenjährigen Krieges beschwerten sich Rostocker Bürger, daß in Warnemünde schon wieder Warenhandel bettrieben worden sei. Daraufhin untersagte der Rat am 27. April 1764 den Warnemündern nochmals jegliche Schiffahrt. Der Vogt wurde angewiesen dort keinerlei Handel zuzulassen. Im Jahre 1768 wurde das Verbot erneuert und den Einwohnern strengstens befohlen, den Ankauf und die Verladung von Backobst, Wolle, Flachs und anderen ländlichen Erzeugnissen hionfort zu unterlassen. Aber schon 1777 gab es wieder ein paar Schiffer in Warnemünde. Die Schiffergesellschaft ruhte indessen nicht und erreichte, daß der Rat in seiner Verordnung vom 26. Oktober 1785 ihnen die Ausübung ihres Gewerbes in Warnemünde unmöglich machte. Wiederum wurde verfügt, daß die Warnemünder Bevölkerung nur fischen, auf fremden Schiffen als Matrosen fahren und Lotsendienste verrichten durfte. Auf eigenen Schiffen zu fahren blieb ihnen verboten. Im folgenden Jahre unterband der Rat den Warnemündern auch den Frachtverkehr auf der Unterwarnow zwischen Warnemünde und Rostock. Wiederum gab es Abwanderung aus dem Hafenort, zum Teil sogar nach dem Fischland, während andere Einwohner dem Rat ein Schnippchen schlugen, indem sie das Ribnitzer Bürgerrecht erwarben, aber in Warnemünde wohnen blieben.

Diebereien der Warnemünder

(NHG) Das Rostocker Gewett, städtische Behörde für Hafen und Schiffahrt, Handel und Gewerbe, hatte auch den Hafenort Warnemünde zu verwalten und als Niedergericht die in Warnemünde auftretenden Streitfälle zu verhandeln. Deshalb hielt es regelmäßige Gerichtstage in Warnemünde ab. Die hauptsächlichsten Vergehen, die zur Verhandlung standen, waren unzweifelhaft Eigentumsdelikte. Es wurden Steine und Holz von den sogenannten Stein- und Moddekisten, die zur Uferbefestigung und zum Schutz gegen Versandung des Fahrwassers aufgestellt wurden, entwendet. Holz stahl man natürlich auch in der nahen Heide. 1772 ist ein Palisadenwerk von der Schanze bis zu den Steinkisten erwähnt, von dem die Warnemünder ständig Holz stahlen. Zahlreich sind auch Fälle von Diebereien am Strand. Daneben fallen noch Klagen wegen rückständiger Zahlungen auf, zum Beispiel durch den Pastor, und auch die Hebamme klagte gegen zahlungssäumige Wöchnerinnen. Diese Prozesse bestätigen aber nicht die Warnemünder als "Langfinger". Hinter ihnen verbirgt sich die große Armut der Menschen. Was sollten sie auch machen, gab es doch so weit das Auge reichte nur Sand und Seewasser. 1847 bat zum Beispiel der Warnemünder Vogt Meyer um Lieferung von verbilligtem Roggen für die in äußerste Not geratene Warnemünder Bevölkerung. In diesem Jahr hatte weder Feuer, noch Wasser, noch Militär, die Menschen heimgesucht. Es war also für die Warnemünder ein ganz normales Jahr.

Regelmäßige Böhnhasenjagden der Rostocker Zünfte in Warnemünde

Weiter durften in Warnemünde weder Schlachter, noch Müller oder Bäcker wohnen. Das Verhältnis zwischen den Rostocker Stadtbehörden und den Warnemündern blieb gespannt. Immer wieder suchte man sich über die auferlegten Beschränkungen hinwegzusetzen. Die Rostocker Zünfte übernahmen mit Vorliebe in Warnemünde die Verfolgung heimlich arbeitender Handwerker. Es kam oft zu sogenannten Böhnhasenjagden (auf illegale Handwerker, die nicht Zunft-Mitglied waren). Noch als Warnemünde Badeort wurde, sträubten sich die Rostocker Zünfte, dort Handwerker zuzulassen.

Der Rat bezeichnete im Jahre 1854 den Hafenort Warnemünde als "eine zum Vorteile der Stadt Rostock, weil dieser untertänige, in Unterordnung gehaltene Kommüne". Erst 1861 wurde das Schiffahrtsverbot aufgehoben. Bis ein Bäcker in Warnemünde sein Handwerk ausüben durfte, wurde es 1865. Und 1866 ließen die Rostocker Handwerksämter endlich zu, daß dort eine Mühle erbaut werden konnte und erstmalig ein Schlachter seinen Betrieb eröffnen durfte. Durch das Notgewerbegesetz des Norddeutschen Bundes von 1867 fielen dann die letzten Beschränkungen für Warnemünde. Damit war die jahrhundertelange Unterdrückung der Bevölkerung des Hafenortes beendet.

Erst mit der Reichseinigung 1871 fielen die Beschränkungen denen die Warnemünder unterlagen

Sie hatte dazu geführt, daß die Warnemünder auf manchen Verdienst der möglich gewesen wäre, verzichten mußten, daß sie in manchen Dingen geradezu ausgebeutet wurden und zu Einkaufen in Rostock weite und nicht immer gefahrlose Fahrten zu unternehmen gezwungen waren. Die Kehrseite war, daß sich in den Warnemünder Familien eine vielseitige Handgeschicklichkeit entwickelte. Gerade weil manche Dinge des täglichen Gebrauchs am Orte nicht zu haben waren, fertigte man sie selbst an. Der Haß gegen die Rostocker machte sich noch lange bemerkbar. Er kam auch in der vielgebrauchten Redensart zum Ausdruck: "Schmiet´n Diewel in´n Strom! Lat´n driwen, is´n Rostocker!"

Die Schwedenschanze und der schwedische Zoll

Der Warnemünder Zoll
Durch den Vertrag vom 29. 11. 1632 zwischen Gustav Adolf und den mecklenburischen Herzögen Adolf Friedrich I. und Johann Albrecht II. nahm dieser Zoll seinen Anfang. Warnemünde wurde an die Schweden abgetreten und ihnen zugleich das Recht eingeräumt, hier von aus- und eingehenden Fahrzeugen eine Abgabe zu erheben, von der den Herzögen 1 Prozent als Lizentquote zugesichert wurde. Mit dem Prager Frieden, dem sich auch die mecklenburgischen Herzöge angeschlossen hatten, trat eine Wendung ein, indem die Schweden nun Mecklenburg als Feindesgebiet behandelten, und das Land für einige Jahre Tummelplatz der feindlichen Armeen wurde. Im Jahre 1638 kam es zum Kampf um die Warnemünder Schanze, und die Schweden sahen sich genötigt, diese Befestigung den Kaiserlichen zu überlassen. Bald aber wandte sch das Blatt. Die Kaiserlichen mußten Mecklenburg räumen, und der Kommandant von Warnemünde verließ heimlich auf einem dänischen Schiff die Schanze, nachdem er sie den Rostockern übergeben hatte. Diese versuchten nun das Schanzwerk zu zerstören, wurden aber daran von den Schweden gehindert, die es von neuem eroberten und befestigten und darauf fortfuhren, den Zoll zu erheben. Dieser Zustand hat dann bis zum Westfälischen Freden und darüber hinaus bestanden, denn alle Versuche der Herzöge und der Rostocker, während der Friedensverhandlungen eine klare Bestimmung hierüber in die Friedensartikel hineinzubringen, waren vergeblich. So ist es dahin gekommen, daß noch bis ins 18 Jahrhundert hinein dieser Zoll erhoben werden konnte zum Schaden für Rostocker Handel und Schiffahrt.

Warnemünde während der Franzosenzeit

1809 - Schillsche Truppen in Warnemünde

(NHG)

Im Stadtarchiv der Hansestadt findet sich ein umfangreiches Aktenstück aus der Franzosenzeit, also der Besetzung durch napoleonische Truppen zwischen 1806 und 1813.
In diesem Dokumentenbestand ist auch der vom 29.Mai 1809 datierte ausführliche Bericht des Warnemünder Vogtes Lange enthalten.
Er berichtet was sich am Rande des in der deutschen Geschichtsschreibung oft heroisch geschilderten Kriegszuge Ferdinand von Schills mit seinem Bataillon Husaren rund um den alten Strom zutrug:
„Dienstag d. 23. (Mai) gegen Mittag sprengten 4 Husaren vom von Schillschen Corps hinten an die Voigtey und fragten nach dem commandirenden Officier in Warnemünde.
Es trat der Herr Lieutenant v. Horn heraus, welcher sogleich befragt ward, ob er diesen Platz dem Schillschen Corps übergeben wolle ?“
Der antwortete: „Der Platz sey allenthalben offen, und könne er denselben mit seinen Invaliden nicht verteidigen.“
Daraufhin wies man den 4 Husaren Quartiere bei Warnemünder Bürgern an.
Deren Pferde bezogen den Stall beim Bürger Grimm. Am darauf folgenden Mittag erschienen weitere 14 Mann unter dem Kommando eines Sergeanten, der erklärte, das er nun Besitz von Warnemünde nehme.
Leutnant von Horn entgegnete darauf, das er Befehl habe nicht von seinem Posten zu weichen.
Der Sergeant erwiderte, dass er durchaus an seiner Seite weiter auf seinem Platz bleiben könne.
Vor dem Einmarsch der Husaren hatte der Leutnant Schildwachen vor allen in Warnemünde liegenden Schiffen postiert.
Um einer Entwaffnung zuvor zu kommen ließ er bei ihnen nun heimlich alle Patronen einsammeln und so die Gewehre unbrauchbar zu machen.
Aber die Maßnahme half nichts. Die Husaren entwaffneten die Rostocker Wachen trotzdem.
Am darauf folgenden Tag traf Graf von Moltke, ein Schillscher Stabsoffizier mit weiteren 14 Mann, teils Kavallerie, teils Infanterie hier ein.
Auch für sie musste nun ein Quartier gefunden werden.
Der veranlasste nun, das drei requirierte Kutter-Boote in die See vor die Hafeneinfahrt gelegt wurden.
Fortan war auch den Fischern das Auslaufen verboten.
Ein Schillscher Bataillonsschreiber brachte schließlich aus Rostock an von Moltke die Order alle hier liegenden Schiffe zu begutachten und festzulegen.
Am nächsten Tage belief sich die Zahl der so erlangten Schiffe auf 22.
Nun erging an den hiesigen Lotsenkommandeur Weisung, bei Strafandrohung von 50 Hieben, dass er die Räumung der Wasserfahrzeuge zu organisieren habe.
Anschließend sollen sodann auf drei der Schiffe Pferdeställe eingebaut werden.
Bald darauf rückt von Rostock der Schillsche Leutnant von Hagen mit 12 Mann an, um nun mit Verspätung den Leutnant von Horn doch noch zu arretieren.
Auch müssen die Rostocker Wachsoldaten jetzt den letzten Rest an Ausrüstung und Uniform abliefern.
Der Lotsenkommandeur schien außerstande, den Einbau der Pferdeställe in die Schiffe zu organisieren.
So sandte man kurzerhand ein Boot in den Breitling. Hier arbeitete gerade eine Reihe von Zimmerleuten an den Steinkisten der Molenbauwerke.
Unter Androhung, sie im Wiedersetzungsfalle umgehend zu erschießen zwang man sie nun auf die Schiffe zwecks Einbau der Pferdeställe.
Es mangelte jedoch an Material. Polier Stark musste nun angeben was gebraucht wurde.
Das erforderliche Holz brachte man in Warnemünde bald zusammen, aber es mangelte an Nägeln.
Zwischenzeitlich setzte aus Rostock ein Strom an Waffen, Proviant und Husaren aus Rostock ein.
Allein acht Wagen mit Gewehren, Piken und Munition waren in Rostock requiriert worden. Deren Verladungen scheiterten an dem fehlenden Umbau der Schiffe. Der Umbau wiederum an den noch nicht aus Rostock eingetroffenen Nägeln.
Als schließlich Schills Adjudant von Baersch in Warnemünde eintraf um die Einschiffung von Truppen auf den requirierten Schiffen zu kommandieren, sprach der ein Machtwort und ließ jede verfügbare Hand dazu kommandieren, aus Umzäunungen, Steganlagen und Gebäuden alle sichtbaren Nägel herauszuziehen und für die Stallanlagen auf den Schiffen zu gewinnen.
Es kam auch eine ansehnliche Menge zusammen, allein die Zimmerleute erklärten sie alle für unbrauchbar.
So wurde schließlich ein Kavallerist nach Groß Klein gesandt, um dort von einem Schmied ausreichend Nägel zu holen. Zwischenzeitlich beklagten sich die Schiffseigentümer bei Baersch, wer ihnen den Verlust der Schiffe ersetze?
Baersch sicherte zu, das Schill ihnen alles ersetze.
Nach einem Tag trafen schließlich auch die Nägel ein und die Arbeit an den Pferdeställen begann.
Nun erging an den Vogt Lange die Weisung alle in den Warnemünder Häusern verfügbaren Töpfe und Pfannen zu requirieren und für die Truppen auf die Schiffe zu bringen, was bei den Bewohnern zu großem Wehklagen Anlaß bot. Man schickte auch Requirierungstrupps in die Dörfer der Umgebung um Futter und Lebensmittel zu beschlagnahmen.
Inzwischen begann die Einschiffung der Husaren und ihrer Pferde.
Gegen Abend erreichte den Kommandeur von Baersch die Meldung, das einige Husaren der Witwe Heberer ihren Wein mit Gewalt aus dem Keller geholt hatten. Der Kommandeur eilte sogleich mit einem weiteren Offizier dorthin um die Marodeure zu verhaften.
Einer von ihnen widersetzte sich und ward von von Baersch noch am Ort exekutiert und vor dem Haus verscharrt.
Kurz darauf erklärt von Baersch dem Vogt, dass er dessen Dienstmädchen Lene als Köchin mit auf sein Schiff nehmen wolle.
Die entzog sich dem aber sogleich durch Flucht und versteckte sich zunächst im Pfarrhaus.
Die Anzahl der höheren Offiziere, die in der Vogtei Quartier bezogen hatten und sich zwangsweise am Tisch des Vogtes Lange beköstigen ließen stieg unablässig.
Inzwischen begann man bereits einzelne Schiffe auf die Reede auszuschiffen.
Das zwei der erfahrenen heimischen Schiffer nacheinander die Segler auf eine Untiefe von Einheimischen „Lichtbogen“ genannt, auflaufen ließen, war sicher nicht deren Unerfahrenheit zuzuschreiben. Viel Zeit kostete nun deren Bergung um auch für die anderen Segler die Hafenzufahrt passierbar zu machen.
Am 28. Mai morgens hatten holländische Truppen Warnemünde von Westen her erreicht und versuchten nun durch Beschuß die gegnerischen Schillschen Truppen am Auslaufen zu hindern.
15 Schiffe lagen bereits auf Reede. Das sechzehnte, geführt vom Schiffer Maas aus Rostock segelte eine viertel Stunde lang unter starkem Beschuß aus der Hafenausfahrt.
Den Holländern gelang es nicht im weichen Dünensand die Kanonen richtig auszurichten, so dass sie immer wieder nur die Segel des Schiffes trafen.
Zwei weitere Schiffe mit Husaren an Bord lagen noch in Warnemünde.
Da ihnen die Ausfahrt offensichtlich nicht mehr gelingen würde, flüchteten die Schillschen an Land über den Strom und die Hohe Düne in die Rostocker Heide.
22 Der Husaren gerieten jedoch bei der anschließenden Verfolgungsjagd noch in Gefangenschaft der Holländer.
Ein Teil der holländischen Truppen quartierte sich nun in den Warnemünder Häusern ein und ließ sogleich erneut Lebensmittel requirieren.
Einen Tag später ließen sie sich jedoch zur Hohen Düne übersetzen um die Schillschen Truppen weiter in Richtung Stralsund zu verfolgen.
Am darauf folgenden Tage war Warnemünde wieder militärfrei.

1810 - Im Frühsommer des Jahres war die Franzosenherrschaft an der Ostseeküste so schwach, daß die Engländer kleinere Landungen wagten

Am 3.Juni war ein nach Russland bestimmtes, amerikanisches Schiff von einem in Warnemünde stationierten französischen Kaper aufgebracht worden.
Als Reaktion landete eine englische Marine-Einheit, eroberte Kaperschiff und Beuteschiff. Sie entführten sodann beide aus dem Hafen. Die schwache mecklenburgische Wachmannschaft hatte sofort nach der Landung die Flucht ergriffen.
Warnemünde Redoute 1912)
Dieses Ereignis veranlasste den französischen Marschall Eckmühl dazu, umgehend stärkere, ausschließlich französische Truppen in Warnemünde zu stationieren.
Damit einher ging sein Befehl an die Stadt Rostock, unverzüglich den Bau verschiedener Befestigungsanlagen in Warnemünde abzusichern und zu finanzieren.
Um die Befestigungsanlagen mit einer Redoute als Kern in Warnemünde in kurzer Zeit herzustellen, hatte die Stadt Erdarbeiter, Zimmerleute und andere Handwerker aller Art, sowie sämtliches Bauholz aus der Rostocker Heide zu stellen.
Die Bürgerschaft war zunächst unentschlossen.
Am 7. September gibt das erste Quartier in der Beschluß-Findung dazu folgende Stellungnahme ab. „...ein außerordentlicher Holzhieb scheitert bereits daran, das nichts mehr zu entscheiden ist, außer, wie er praktisch ausgeübt werden kann. Besser ist, noch einmal den Forstinspektor Becker zu befragen und ihn ein Konzept fertigen zu lassen. ...“
Das zweite Quartier hat darauf nur noch zu erwidern, daß man den Holzeinschlag vorrangig in den Rövershäger Waldungen ausführen solle, da aus den damals ebenfalls im Rostocker Besitz befindlichen Willershäger Waldungen die Anfuhrkosten zu hoch seien.
Die Entscheidung war somit gefallen und der Forstinspektor erhielt freie Hand.
Noch in derselben Woche begannen alle seine Waldarbeiter in den Trassen der abgesteckten, zukünftigen Waldschneisen, das gesamte für den Warnemünder Redouten-Bau benötigte Holz einzuschlagen und damit es sich auch leicht transportieren ließ, gleich einen guten Untergrund für die Fuhrwege herzurichten.
So entstanden nach einander die Meiershausstellenschneise von Wiethagen nach Meiershausstelle, die Trasse der heutigen Bäderstraße, als Forstweg, von Hinrichshagen nach Torfbrücke, sowie die Schneise vom Mönkortsbaum nach den Wiesen und Schnatermann (die heutige Bauernwiesenschneise).
Der unfertige Landweg von Hinrichshagen nach Markgrafenheide bekam nun als Transportweg zur Warnemünder Baustelle eine besondere Wichtigkeit und konnte 11 Jahre nach seinem Baubeginn, dem ursprünglichen Plan entsprechend, fertiggestellt werden und Beispiel gebend solide ausgeführt werden.
Nach Abschluß der Bauarbeiten war selbst das bis dahin permanent opponierene zweite Quartier nunmehr von der Sinnhaftigkeit des entstandenen Wegenetzes überzeugt und machte der Forstverwaltung sogar Vorwürfe, warum man damit nicht schon eher begonnen habe.
Von 1791 bis 1811 hatten sie dieses Projekt stets verhindert
Der Bau der Warnemünder Redoute zog sich bis Februar 1812 hin.
Nur vierzehn Monate später, am Ende der Franzosenzeit, beschlossen die Hundertmänner am 12. April 1813 bereits den Abriß der Redoute.
Da sich die Umsetzung des Abrisses aber laufend verzögerte, landeten schließlich am 26. August rund 100 Engländer, schickten die Bürgerwache der Warnemünder nachhause und „demolierten“ die Redoute. Am folgenden Tage beendeten sie ihr Zerstörungswerk endgültig und sprengten die gesamte Anlage.
Zwei Wochen darauf besichtigte die Stadtverwaltung die Trümmerstätte und befand: „..daß die Redoute sich nicht mehr ähnlich war.“
Beckers Waldschneisen dagegen haben bis in unsere Tage Bestand.

Warnemünde während des ersten Weltkrieges 1914-1918

Die Bahnberaubungen in Warnemünde

Warnemünde in der Zeit des dritten Reiches und des zweiten Weltkrieges

Das Kriegsende In Warnemünde am 1. Mai 1945


Der Hafen mit Leuchtfeuern und Molen

Die erste Leuchte auf der Hohen Düne ab 1323 bis warscheinlich 1487

Der Warnemünder Leuchtturm in "die Wahrhaftige Abcontrafactur der hochloblichen und weitberuhmten alten See- und Hensestadt Rostock" von 1578 bis 1586

Bevor der Leuchtturm kam

(Wilfried Steinmüller) (WG)

Eine Zeitungsmeldung im "Freimüthigen Abendblatt" Januar 1832
Offensichtlich war ursprünglich ein hölzerner Bau geplant.


Die Leuchte, der 1836 erbaute Vorgänger unseres heutigen Leuchtturms, links daneben der Signalmast


Der Leuchtturm, das Wahrzeichen von Warnemünde

Der Leuchtturm im Bau 1897/98
Der Leuchtturm vor 1905
Im Jahre 1898 wurde der Warnemünder Leuchtturm, heute wohl wichtigstes Wahrzeichen des Ostseebades seiner Bestimmung übergeben. Versucht man die Wurzeln seiner Entstehung zu ergründen, entdeckt man in alten Quellen bald, daß die Überlegungen zur Errichtung eines solchen Bauwerkes schon viel weiter zurückliegen.
Auch in den Zeitungen des 19.Jahrhunderts wiederspiegelt sich dieses Thema.
So weiß das "Freimütige Abendblatt" in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts dazu folgendes zu berichten:
"Hinsichtlich der jüngst von hier gemeldeten Absicht, ein Feuersignal im Warnemünder Seehafen anzulegen, ist es allgemein zu bedauern, daß man weit davon entfernt scheint, die Ideen zum Grunde zu legen, die der verstorbene sehr unterrichtete und hellsehende Schiffskapitän Eichmann, ehemaliger Lehrer der Nautik hieselbst, in einer höchsten Ortes vor etwa 6 Jahren von ihm über die Frage an welchem Punkte der mecklenburgischen Seeküste es am vorteilhaftesten wäre einen ordentlichen Leuchtturm zu errichten, erforderten und eingereichten, überaus wohlgearbeiteten Denkschrift, über die, seiner Meinung nach, in Warnemünde allein am allernützlichsten und unentbehrlichsten zu verfügende Errichtung eines solchen Leuchtturms entwickelt hat. Der Referent hat dies Memoire damals gelesen, und erinnert sich noch mit Vergnügen der lichtvollen mündlichen Erläuterungen des einsichtsvollen Verfassers, so wie der Wärme, mit der er den seit einigen Jahren neugebaueten und mit englischen Leuchtinstrumenten versehenen Leuchtturm zu Cuxhafen als das vortreffliche Modell pries, dem man in Warnemünde zu folgen hätte. Aber freilich steht die hohe Nützlichkeit, ja unentbehrliche Nothwendigkeit einer solchen Anstalt, so wie ihre dem Muster nacheifernde Vortrefflichkeit, die der Referent vor fünf Jahren stundenlang zu untersuchen und zu bewundern Gelegenheit hatte, auch im Verhältnis zu den sehr erheblichen Kosten, die die Nachahmung zu Warnemünde erfordern würde; Kosten zu denen, wenn dieser Gedanke je ins Leben träte, Fürst und Land, aus den entscheidenden Gründen wahren Gemeinwohls, auf die Hälfte oder doch ein Drittel beisteuern müßten und könnten.
Rostock den 30.Januar 1832"
Immer wieder bieten die so "hellseherischen" Gedanken jenes Kapitäns Eichmann Stoff zur Diskussion über die längst fällige Errichtung eines Leuchtturmes und man kann ihn wohl getrost als geistigen Vater eines solchen Bauwerkes bezeichnen. Auch sonst bietet sein Wirken in Warnemünde noch reichliche Betätigungsfeld für die Warnemünder Geschichtsforscher.
Der Anstoß war gegeben, aber bis zur Realisierung verging noch viel Zeit und das Thema bot im Freimütigen Abendblatt auch weiterhin reichlich Lesestoff, wie hier zum Beispiel drei Jahre darauf:
"Was die schon vor mehreren Jahren beantragte Anlegung eines Leuchtturmes am Eingange des Warnemünder Hafens betrifft, so scheint diese Angelegenheit, obgleich sie, wie man erfährt, sowohl von den Seiten des Handels- als des Schifferstandes als sehr dringend empfohlen und von demselben auch bereits verschiedene annehmliche Offerten gemacht sein sollen, doch ganz in den Hintergrund gestellt zu werden, und vielleicht nur aus dem einzigen Grunde, weil die Rostocker Schiffahrt seit Jahrhunderten schon ohne Leuchtturm bestanden hat. Wohin aber sollen solche Grundsätze führen ? Man überzeuge sich doch endlich von der Nützlichkeit, ja von den Notwendigkeit dieser Einrichtung! Eben wegen des Mangels derselben scheiterte noch jüngst wiederum ein Schiff; denn das Ansegeln an die mecklenburgische Küste bei irgend trüber Witterung, besonders bei starkem Sturm und Seegange ist bekanntlich sehr gefährlich. Unsere Baubehörde wird deshalb wenn sie sich auch in dieser Hinsicht des Raths sachkundiger Männer bedient, gewiß keinen Anstand nehmen, auch diesem Gegenstande seine Erledigung zu verschaffen, zumal da bei den vorseienden Hafenbauten gewiß der Bau eines solchen Leuchtthurmes auf eine zweckmäßige und vieleicht minder kostspielige Art als sonst zur Ausführung gebracht werden kann.
Rostock den 29.December 1835"
Im Folgejahr schließlich scheint die Sache in Gang zu kommen denn in der Augustausgabe steht zu lesen: :"Bei der am 16.des Monats stattgefundenen Grundsteinlegung zu dem auf der Düne Warnemünde´s zu erbauenden Leuchtthurm war leider der Mehrzahl der hier Anwesenden Fremden der zu dieser feierlichen Handlung angesetzte Zeitpunkt fremd geblieben, weshalb nur ein kleiner Teil derselben auf der bezeichneten Anhöhe sich versammelt hatte. Befremden mußte es wohl allgemein, daß von der obersten städtischen Behörde nichts geschehen war um diesem Actus auch in seiner äußerlichen Form eine festliche Bedeutung zu geben, das auch nicht eines ihrer Mitglieder gekommen war, um die Theilnahme an einem Werke an den Tag zu legen, welches dem Vaterlande zur Ehre und so vielen zur Rettung und zum Heile gegründet werden sollte. Freuen müssen wir uns aber andererseits, daß dennoch diese Handlung nicht ohne eine gewisse Solenität (Feierlichkeit) vollzogen wurde. Es hatte nämlich eine Dame aus Rostock (C.v.W.) diesen Gegenstand in einem Gedichte besungen, welches auf allgemeines Begehren ein gerade anwesender, sehr beliebter Redner, Herr Candidat Bartsch aus Rostock, nachdem er einige, dem Gegenstande angemessene Worte vorausgeschickt, auf eine dem Inhalte des Gedichtes vollkommen entsprechende Weise recitierte. Nachdem hierauf von dem Herrn Administranten des Baues ein Toast unter dem Klange der Gläser ausgebracht worden, wurde diese eben so einfache als ansprechende Feier beendigt. Wie es heißt, erreicht der Bau, unter der Leitung des Stadtbaumeisters Herrn Schwedtler, noch vor dem Winter seine Vollendung.
Warnemünde d. 19.August1836"
Leider nennt uns die Zeitung jener Tage den Verfasser der Zeilen nicht.

1898 der Bau des Warnemünder Leuchtturms

Bei Nebel mussten Sondermaßnahmen durchgeführt werden (Hornsignale, Glocke, Nebelkanone). Die Entwicklung der Rostocker Segelschiffflotte zur größten im Ostseeraum mit 372 Schiffen im Jahre 1878 machte einen weiteren Ausbau der Hafeneinrichtungen zwingend notwendig. So wurde bereits im Jahre 1862 dem Rat der Stadt Rostock ein Entwurf vorgelegt zum Umbau der Hafenleuchte in Warnemünde zu einem vollständigen Leuchtturm mit prismatischem Laternenhaus. Aber erst im Jahre 1897/98 kam es dann zum Bau des Leuchtturms in seiner jetzigen Form. Davor waren durch Streitigkeiten über die Notwendigkeit und die Finanzierung des Leuchtturms mehr als 30 Jahre ins Land gegangen. Erbaut wurde der Turm unter der Leitung des Rostocker Hafenbaumeisters Karl Friedrich Kerner.
Der neue Leuchtturm und links daneben der Wetteranzeiger-Signalmast 1904
Handskizze von Ludwig Krause über die Bedeutung der Signale am Mast neben der Leuchte 1904


Das Feuer wurde zunächst mit Petroleum betrieben, das aus dem Petroleumkeller, in dem

4 Petroleumbottiche untergebracht waren, heraufgepumpt werden musste. Im Jahre 1917 wurde das Licht auf Gas umgestellt. Um 1927 wurde der Leuchtturm auf elektrisches Licht umgestellt. Die Lampentypen wurden ständig dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Heute wird der Turm mit einer 250W/230V HQL-Lampe betrieben. Das Linsensystem wurde von der Firma Picht & Co. Rathenow geliefert und eingebaut und tut noch heute in unveränderter Form seine Dienste.


1968 Die Symbiose von Teepott und Leuchtturm als Warnemünder Wahrzeichen

Warnemünde mit Leuchtturm und Teepavillon 1936
1926 Der runde "alte" Teepavillon mit Terrassen und Kuppeldächern entsteht
neben dem Warnemünder Leuchtturm in unmittelbarer Nachbarschaft, den der Volksmund schon bald nach seiner Eröffnung "Teepott" nannte.
Er brannte 1945 ab.


Der Architekt Ulrich Müther und der Hyparschalenbau
noch fortsetzen
Inneres des Teepotts 1979
1967/68 Anlässlich des 750. Geburtstages von Rostock lässt die Stadt den Teepott als Hyparschalen-Bau errichten.
Eine Architektengruppe des Wohnungsbaukombinates Rostock um Stadtplaner Erich Kaufmann entwickelte das Gebäude des "Teepotts".
Die statische Konstruktion eines Hyparschalenbaus erstellte dazu der Konstrukteur Ulrich Müther aus Binz. Die Dachkonstruktion besteht aus einer Membranschale, die Last der 1000 m2 umfassenden Dachfläche ruht auf nur drei Auflagenpunkten. Die Dachschale hat eine Dicke von 7cm.
Die künstlerische Gestaltung führten Achim Kühn, Inge Jastram und Felix Büttner aus


Der Teepott seit der Wiedervereinigung
1991
Der Teepott wird geschlossen, geht in Privateigentum über und steht 10 Jahre leer.
Ein geplanter Abriss wird jedoch verhindert.
2001/02
Die Übernahme durch Rostocker Gastronomieunternehmer und einem Bauunternehmer erfolgt.
Es folgt die Entkernung und der Umbau
2015
Das Unternehmen Scanhaus Marlow kauft den Teepott
2018
Verleihung des Titels "Historisches Wahrzeichen der deutschen Ingenieur-Baukunst" wird dem Teepott zuerkannt.

Die Molen und Seezeichen

Forstinspektor Becker beschreibt den Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen
(Freimüthiges Abendblatt 1826):
Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen a
Bau der Seekisten für die Warnemünder Molen b


Die Fischerei

(u.a. Warnemünder Jolle) noch einpflegen

Die Warnemünder Fischerei bis zum Beginn des 20.Jahrhunderts

Niemand der nach Warnemünde kann sich dem besonderen Flair des Alten Stromes und des Fischereihafens an seinen beiden Ufern entziehen.
Allein schon der Duft von frischem Räucherfisch zieht die Touristen magisch an.
Lang ist die Tradition der Fischerei in Warnemünde.
Erstmals findet sie 1288 in Rotger Horns Angebot, die "Durchfahrt bei Warnemünd auf 6 Fuß zu vertiefen" (ca. 1,80m).
Bereits 1494 befuhren nicht weniger als 30 Warnemünder Fischer ihre Fangplätze in der Ostsee und leisteten ihre Abgaben an den dänischen Vogt auf Schonen. Sie befuhren bzw. befischten die gesante südwestliche Ostsee.
Die größte Länge der damaligen Fischerboote betrug ca. 6,30m und 2,20 Breite.
Ab 1880 mußten die Fischer Registriernummern an Booten und Segeln führen, 1917 ergänzt durch "WA" vor der Registriernummer.
Die Warnemünder selbst befaßten sich ungern mit dem Bootsbau und überließen das den Tischlern und Stellmachern aus Groß-Klein.
Gefischt wure mit Stellnetzen, Waden Reusen, Angeln und Eisen.
Die Netze und Angeln wurden in Warnemünde gefertigt und in der heutigen Friedrich-Franz-Straße entstand die erste 250m Reiferbahn.
Aber nicht nur gefischt wurde von den Warnemündern sondern sie verkauften ihre Fänge zu großen Teilen auch selbst.
In erster Linieg boten sie ihre Fänge regelmäßig auf dem Rostocker Markt an.
Da der Markt bereits um 8.00 Uhr öffnete, mußte die Ausfahr zum einholen der Netze schon morgens zwischen 1 und 2 Uhr erfolgen.
Leider wurden nie Aufzeichnungen über Fangmengen und erzielte Preise gemacht.
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wares den Warnemünder Fischern per Rostocker Edikt strikt untersagt auf dem Breitling zu fischen. Das war den Rostocker Fischern, die ihren Standort uweit der Petribrücke hatten, vorbehalten.
Wenn aber Rostocke fischer nach Warnemünd kamen, hieß es "Vorsicht die Türken kommen".
Das hatte aber nichts mit Bewohnern die aus der Türkei kamen zu tun,sondern ein einstiger Rostocker Fischmeister hieß Thürk und wurde zum Namensgeber dieses Ökelnamens.

Die Warnemünder Fischerei nach dem zweiten Weltkrieg

In den 50iger Jahren wurde in Warnemünde eine sehr leistungsfähige FPG (Fischerei-Produktionsgenossenschaft) gegründet.
Es entstand eine neue LÖschhalle zur Übernahme des gerade angelandeten Fisches und eine Fischverarbeitungsstätte.
Die hauptsächlich angelandeten Fische waren Ostsee-Hering, Dorsch, Steinbutt, Scholle und Lachs.
Edelfische gingen in den Export, Hering und Dorsch kamen in die genossenschaftseigenen Geschäfte.

Die Warnemünder Fischerei nach dem Umbruch 1990

Ab 1990 verzeichnete die heimische Fischerei wegen der einströmenden Fisch-Importe, besonders aus Holland, mit der Kutterfischerei in Warnemünde rapide bergab.
Heute gibt es nur noch drei privae Kutterfischer, die ums Überleben kämpfen.
Eine Reihe der darüber hinaus verbliebenen Kutter führen oft Angeltouren für die zahlreichen Touristen durch.
Deren Tour-Angebote sind sehr beliebt und sind meist lange voraus ausgebucht.
Trotz des Niederganges der Küstenfischerei ist das Flair eines Fischereihafens geblieben und dort fangfrischen Fisch geräuchert oder als Bismark-Hering angeboten haben auch eine zusätzliche Anziehungskraft Warnemünde und die Fischer zu besuchen.

Das Lotsenwesen

Der Lotse und das Einlaufen in den Hafen
Die Rostocker Lotsenordnung von 1782 a
Die Schwierigkeit der Hafeneinfahrten erforderte, dass das Schiff von einem Spezialisten in den Hafen geführt wurde, der alle Tücken des Fahrwassers genau kannte, das ist der Lotse.
Seine Verantwortung ist groß, größer als sie Brinckmans humoristische Charakteristik im „Kasper Ohm“ erkennen läßt: „Loots is´n Loots ´n Kierl, de sein Schuldigkeit doon mööt, Haaben rin un Haaben ruut, süs ward he oewer Buurd smäten, un doför kriggt he sein Betalung!“
Weit draußen vor der Hafeneinfahrt warten die Lotsenboote bei jedem Wetter auf Schiffe, die den Hafen anlaufen wollen.
Über die Tätigkeit der heimischen Lotsen wird mancherlei erzählt:
Fiew Lotsen wieren hier in Warnemünd in´t Boot. Dree bleben langsiet un maakten naher dat Schipp fast. Twee stegen oewer.
De Warnmünner Lotsen säden, wenn se an Buurd güngen: Klaas, gah du an´t Stier, ik gah an´t Kommdier („Ich regier“, ich gebe die Kommandos).
De Lotsen smus´ten solang´rüm up´t Schipp bi´n Kaptain, un güngen nich ihrer von´t Schipp, bet se´n Foi kreegen.
Näherte sich ein Schiff der Warnemünder Reede, dann fuhren in einem Eifer, Geld zu verdienen, die Lotsen oft schon aus, ehe das Schiff die Lotsenflagge zeigte, dann gab es aber gelegentlich bittere Enttäuschung.
Wenn de Warnmünner Lootsen ruutführt wieren mit ehr Boot un dat Schipp denn oewer Stagg güng un na buten fohrt, denn schüllen de Lotsen „Dat is´n Heichler“ („Das ist ein Heuchler“, er tat nur so, als wollte er den Hafen anlaufen.)
Wi Lotsen säden, wenn en Schipp oewerkrüzen ded`vör.nHaben: „Dat is´n Bidewinner (Das Schiff segelt bei dem Winde).
Wenn es so stürmisch war, dass die Lotsen nicht hinauskamen, gab es ein Aushilfsmittel, das Schiff in den Hafen zu lotsen, denn würd de Windbaak bruukt.
Dat wier up´t Warnmünner Spill ´ne Flagg mit´n langen Staken, dor winkten se mit.
Wenn slicht Wäder wier, dat de Lotsen nich ruutgahn künnen, würd mit de Windbaak winkt.
Wo de henwinkt, dor mööt he´t Roder henleggen.
Wenn hoges Wäder wier un de Strom dull uutloopen ded, würden mit de Windbaak Tecken gäben.
Wenn dat Schipp to läg´stüern ded´, würd dormit winkt, he süll na de anner Siet stüern.
Wnn keen Wind wier un de Strom in War´münn hart utloopen ded´, dat dat Schipp dor nich gegenankünn, denn müßten de ollen Lotsen dat Schipp rintrecken. Denn geew de Schipper´n Soopji uut.
De Treckers wieren Lotsen, dee all up´t Ollendeel wieren.
Früher wier dat jo all schier un glatt an´n Strom (es ist gemeint, dass am Strom entlang habe ein glatter Weg geführt.)
De Lien würd an´n Mast bunnen.
De Treckers hadden´n Trecksädel, dor wier´n höltern Knoop aan.
Wenn´n Schipp fastkeem bi de Infohrt, würd dat Gangspill dreiht, dorbi würd ok sungen.
An jede Siet güng een mit´n Prickpahl, dorbi müßt he sik mit de Bost upleggen. Dat keem vöör, dat he dorbi ringahn ded´ in´t Water.
De Treckers wieren vier bet söß Mann, oder twee Pier tröken.
An jede Siet güng een mit´n Prickpahl.
(Richard Wossidlo WRQG 1940 )

Besonders Vormann Stephan Jantzen wurde zur Legende

Das Zollwesen

Das Zollamt am südlichen Ende der Häuserreihe am Strom wurde 1891/92, warscheinlich vom Stadtbaumeister Gustav Dehn erbaut. (WS)

Warnemünde Der kaiserliche Postdampfer Kaiser Wilhelm passiert das Zollamt
Das Zollamt auf einer Ansichtskarte 1917


Das Gebäudec des ehemaligen Zollamtes in den 1990er Jahren.


Die Kirchen und die drei Friedhöfe von Warnemünde

Im Laufe der Jahrhunderte sind in Warnemünde mindestens vier Kirchen nachweisbar. Zwei frühe Kirchen aus dem 13. und 14. Jahrhundert fielen den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Rostock und den Dänen zum Opfer. Die erste steinerne Kirche wurde um 1280 wahrscheinlich auf Veranlassung des Doberaner Klosters erbaut, was zur Folge hatte, das das Kloster auch über eine sehr lange Zeit deren Kirchenpatronat inne hatte. Als Rostocker die Kirche nach einem Sieg gegen die Dänen abbrannten, wurde dieser Frevel sogar dem Papst in Rom gemeldet. Die Stadt wurde im Dezember 1312 mit dem Bau einer neuen hölzernen Kirche beauftragt, die aber ebenfalls durch Feuer zerstört wurde.

Verwirrende Überlieferungen über Warnemünder Kirchen im 13.und 14. Jahrhundert

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Die alte Kirche mit ihrem Friedhof bei der Vogtei

Der Vorläufer der heutigen Kirche war ein Gotteshaus, das ganz in der Nähe des Alten Stroms einige Meter nördlich von der Vogtei stand und Anfang des 15. Jahrhunderts im gotischen Stil erbaut worden war.
Sie hatte an der Südseite zwei Anbauten.

Der "Alte Kirchhof am Strande"

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Die neue Kirche

Kirchenplatz mit neuer Kirche um 1875
Die Warnemünder Pfarrkirche um 1900
Da die Einwohnerzahl von Warnemünde ständig wuchs und die alte Kirche ("Fischerkirche") zunehmend baufällig wurde, begann im September 1867 die Errichtung eines neuen Gotteshauses.
Am 1.10.1871 fand in Gegenwart des Großherzogs Friedrich Franz II. die feierliche Einweihung statt.
Das Gotteshaus entstand nach einem Entwurf des Rostocker Baumeisters Wilhelm Wachenhusen.
Der kreuzförmige Backsteinbau birgt wichtige Bestandteile von der Innenausstattung der alten Warnemünder Kirche.
Zu den bemerkenswetesten Gegenständen dürfte die überlebensgroße Schnitzfigur des heiligen Christophorus (Ende 15.Jh.) gehören.
Die alte "Fischerkirche" wurde 1874 abgerissen.
Geschichte am Rande:
Das zum Kirchspiel Warnemünde gehörende Dorf Diedrichshagen, das zuvor noch in Schwaan eingepfarrt war, kam nach dem Dreißigjährigen Krieg unter das Dach der Warnemünder Kirche.
Dort in der alten Kirche am Ufer des "Alten Stroms", befand sich vor der Ostwand die geschnitzte, überlebensgroße Figur des heiligen Christophorus.
Als 1871 nun die neue Kirche fertiggestellt war, sollte die große Figur nicht mehr übernommen werden.
Besonders die Diedrichshäger Pfarrkinder protestierten dagegen und erklärten, ohne Christophorus würden sie keine Ababen mehr leisten, sondern sich selbst eine Kirche bauen.
Sie waren alter Überlieferung gemäß hier nur so lange eingepfarrt, wie die Figur im Gotteshaus stünde.
Die Kirchenleitung gab klein bei, und der Schutzpatron der Reisenden blieb dem Gotteshaus und uns bis heute erhalten.
Inventarteile die aus der Vorgängerkirche übernommen wurden
- Schnitzalter von 1475 (angeblich eine Danzige Arbeit, über See nach Warnemünde verschifft)
Im Schrein befinden sich zwei Gruppen von Heiligen jeweils unter Maßwerkbaldachinen, dazu 3 Heilige in den Flügelaußenseiten.
- Kanzel mit Schalldeckel von 1591
- Heiliger Christophorus - monumentale Schnitfigur vom Anfang des 16. Jahrhunderts
Die Warnemünder machten ihn zum Schutzheiligen des Ortes
Einer Legende nach sollte der Christophorus Tränen vergießen können.
Einer weiteren Legende nach lebte in der Frühzeit Warnemündes in der Nähe der Vogtei ein Mann, der Leute bei Bedarf gegen einen kleinen Obolus über den damals noch flachen Strom trug. Er galt als Sinnbild des Warnemünder Christophorus.
- Altargemälde mit Kreuzigungszene von Gustav Stever um 1870
- Zwei Pastorenporträts: J.Albinus gest. 1670 und N.Bims gest. 1724
- Gestühlwangen mit Inschriften und Hausmarken 16.-18.Jh.
- Truhe von 1620
- Glocke von 1434
- Votivschiffe von 1820 und 1885 (Dankesgabe von in Seenot geratenen und geretteten Seeleuten)
Bei der Sturmflut vom 12.-14. November 1872 retteten sich viele Einwohner in die Kirche, als Warnemünde nach dem Durchbruch der Dünen westlich des Ortes wie auf einer Insel lag. Zuletzt mußten die Geretteten auf die Bänke steigen, während draußen Lotsenkommandeur Stephan Jantzen mit seinen Lotsen Menschen aus unmittelbarer Gefahr rettete.

Der neue Friedhof

Warnemünder Denkmalgeschichten

Das Denkmal für John Brinckman im Warnemünder Kurpark

Warnemünde Brinckman-Stein im Kurpark

"Ein Dichter und sein Gedenkstein - John Brinckman kam zur Kur ins Seebad"

(Autor: Ronald Piechulek in Ostsee-Zeitung 22.11.2002)
Am 18. September 2001 wurde der John Brinckman-Gedenkstein am Kurhausgarten gegenüber dem Institut für Ostseeforschung (nach 1914 zum zweiten Mal) eingeweiht.
Zum Dichter und zur Geschichte des Steins recherchierte der Warnemünder Ortschronist Ronald Piechulek:
John Frederick Brinckman wurde am 3.Juli 1814 in der Rostocker Koßfelder Straße als zweiter Sohn einer Kapitänsfamilie geboren. Er war sieben Jahre alt, als Warnemünde erstmals als Badeort erwähnt wurde. John Brinckman der sich zur Seefahrt hingezogen fühlt, erlebte, wie im Jahre 1834 der Dampfer "Rostock-Packet" seine regelmäßigen Fahrten zwischen Warnemünde und der Stadt aufnahm 1834 ließ er sich an der Rostocker Universität immatrikulieren und studierte bis 1837 Jura und Philosophie. Die akademische Laufbahn fand ein jähes Ende, als John Brinckman am 26.September 1838 wegen "versuchter Stiftung eines verbotenen Vereins" an der hiesigen Universität zu drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Diese Strafe brauchte er aufgrund eines Gnadenerlasses des Großherzoges jedoch nicht zu verbüßen.
Diese und andere Erlebnisse bewogen Brinckman. 1839 seiner Heimatstadt den Rücken zu kehren und in den USA sein Glück zu versuchen. Das Heimweh und die Nichterfüllung seiner Wünsche und Vorstellung ließen aber John Brinckman 1842 nach Mecklenburg zurückkehren. Nach mehreren Anstellungen in verschiedenen mecklenburgischen KLeinstädten führte ihn sein Weg nach Güstrow, das nun seine Wahlheimat werden sollte. Dennoch zog es ihn immer wieder nach Rostock zurück.
Brinckman weilte von 1850 bis 1870 jeweils in den Sommerferien in Warnemünde anfangs allein, später mit der gesamten Familie.
Sie fand Unterkunft in dem Haus am Strom Nr. 35.
Seine schwankende Gesundheit zwang den Dichter, in den letzten Lebensjahren dem eindringlichen Rat seines Arztes zu folgen und in Warnemünde , das für seine Heilkuhren berühmt war, Erholung zu suchen.
Bei den Warnemündern war Brinckman ein gern gesehener Gast. Am Tage saß er stundenlang am alten Strom, snackte mit den Fischern und Lotsen Platt und ließ sich von ihnen Geschichten erzählen, die sicherlich einmal in seinen Werken Niederschlag finden sollten.


"Wihred, hollen bi de Enthüllungvon den "John Brinckman-Steen", in Warn´münn von H. Burmeister-Rostock"

(Weiherede gehalten bei der Enthüllung von dem "John Brinckman-Stein", in Warnemünde von H.Burmeister_Rostock]
(Erschienen in "Die Heimat" Nr. 38 am 16.Juni 1914 S.335/336)

"John Brinckman - Taun´n 100. Geburtstag (3.Juli 1914)"

(Erschienen in "Die Heimat" Nr. 34, 4.Juli 1914)


Der Reuter-Stein und die Reuter-Eiche bei der Sedan-Wiese

Die Einweihung von Reuter-Stein und Reuter-Eiche erfolgte anlässlich des 100. Geburtstages der Schriftstellers am 6. November 1910. Stein und Eiche befanden sich an der damaligen Sedan-Wiese. Diese Wiese, die an den vorentscheidenden Sieg der deutschen Armee nahe der französischen Stadt Sedan im deutsch-französischen Krieg 1870/71 erinnern sollte, befand sich westlich des damals neuen Warnemünder Friedhofs und heutigen „Stephan Jantzen-Parks“. Zur Einweihung findet sich in der Rostocker Zeitung vom 8. November 1910 eine Meldung über „Die Reuter-Jubiläumsfeier des Plattdeutschen Vereins in Warnemünde“. Darin heißt es: „In unmittelbarer Nähe der Küste, etwas unterhalb der Dünen pflanzte der Plattdeutsche Verein in Warnemünde zum Andenken an den Dichter eine Eiche und setzte dazu einen Denkstein mit einer Inschrift. Die Feier fand unter großer Beteiligung der Einwohnerschaft statt. Ein stattlicher Festzug bewegte sich vom Vereinslokal zu dem in Aussicht genommenen Platz in den neuen Anlagen. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden des Plattdeutschen Landesverbandes, Herrn Burmeister aus Rostock, übernahm Vogt Rechtsanwalt Beselin im Namen des Ortes Eiche und Denkmal. (…)“ Der Stein mit dem Namen und den Lebensdaten des Heimatdichters sollte die Eiche markieren. Es ist derzeit unklar, ob die ursprünglich gepflanzte Eiche noch existiert. Ungeklärt ist auch, was aus dem Stein wurde. Wie bei anderen Gedenksteinen aus Warnemünde, hält sich auch hier das Gerücht er sei im Fundament des Neptunhotels verbaut worden.

Pressemeldung zur Vorbereitung von Reuter-Stein und Reuter-Eiche im Rostocker Anzeiger vom 27.10.1910


Der Fritz Reuter-Stein vor der Warnemünder Schule

Der Bismarck-Stein auf der Promenade

Der ehemalige Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) erhielt auch in Warnemünde Ehrungen und Denkmäler. So wurden unter anderem die Promenade und die anliegende Heinrich-Heine-Straße nach ihm benannt. Eine weitere Würdigung erhielt Bismarck in Warnemünde in der Form eines Gedenksteines, der am 25. August 1907 auf der Promenade feierlich eingeweiht wurde. Verbunden mit verschiedenen Ehrerbietungen, Reden und Kranzniederlegungen, wurde der Gedenkstein festlich enthüllt. Das Denkmal fand seinen Standort mitten auf der belebten Promenade und war mit dem Schriftzug „Bismarck zum Gedächtnis“ verziert. Durch den Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde dem Bismarck-Gedenkstein nach Kriegsende zunächst sein Schriftzug entfernt, bevor er 1968 endgültig von der Promenade verschwand. Versuche, den schweren Koloss an einen anderen Standort zu verlegen scheiterten und hatten die Sprengung des ehemaligen Denkmals zur Folge.

Das Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges

Presseartikel über Fundamentfunde SVZ 23. Januar 2006
Presseartikel über Fundamentfunde SVZ 2006


Der Geinitz-Stein an der Stoltera

Traditionspflege, Kultur und Vereinsleben

(in Bearbeitung)

Warnemünder Ümgang

Der Brauch des „Ümgangs“ geht zurück ins 14. Jahrhundert. In jedem zweiten Jahr wurde der Öllermann, der Wortführer des Altermänner-Kollegiums, gewählt. Gleichzeitig wurden die Steuereinkünfte von den Bürgerältesten abgerechnet. Anschließend führte ein Umzug vorbei an Pfarre und Vogtei durch den Ort – auch gedacht als Repräsentanz der Warnemünder gegenüber Rostock. Diesen Brauch pflegte man bis 1850, in vereinfachter Form sogar bis 1909. Als Bestandteil des Warnemünder Sommerfestes, heute im Rahmen der Warnemünder Woche, wird seit 1976 der „Warnemünder Umgang“ (seit 2001 „Nieger Ümgang“) durchgeführt. Mitglieder der 1976 gegründeten Warnemünder Trachtengruppe verkörpern seither historische Figuren, wie den Tidingsbringer, Wuurdholler, Öllermänner, Polizisten, Hegediener und Fischersfrauen. Seit 1979 werden auch die sogenannten Ümgangsstäbe mitgeführt. Sie symbolisieren die drei wichtigsten Warnemünder Berufsstände: Fischer, Schiffer und Schiffbauer.

Der "Tidingsbringer" - Einst und jetzt ein Stück Warnemünde

Der ursprüngliche "Tidingsbringer"
Eine kleine Warnemünder Jolle rudert von schnellen kräftigen Schlägen getrieben die Warnow herauf.
In dem Boot sitzt ein Mann mit seiner Frau. Schon von weitem wird es in Rostock als das des Tidingsbringers erkannt und spannungsvoll erwartet. Jetzt schießt es an das Bollwerk heran. Ein kleiner Mann springt ans Ufer, der Schweiß perlt ihm von der Stirn.
"Was gibts Neues, Jungmann, wer ist heute binnengekommen?"
Aber vergeblich sind alle Fragen. Der Tidingsbringer weiß genau, von wem er den klingenden Lohn für seine Neuigkeiten zu erwarten hat. Keine Sekunde darf verlorengehen, an niemand die Nachricht, die er bringt, vorzeitig verraten werden.
Atemlos eilt er durch das Fischertor und verschwindet in der Strandstraße. Zuerst klopft er an die Tür des Steuermanns Schütz.
"Gute Nachricht Frau Schütz, Kapitän Lembke ist mit der Anna Maria im Ansegeln vor Warnemünde.
Ihr Mann wrd heute abend noch in den Hafen kommen."
Diese dankt hocherfreut und lässt ein Silberstück in die Hand des Tidingsbringers gleiten.
Weiter führt ihn sein Weg jetzt zur Wohnung des Kapitäns Krahnstöver und von dort zu den anderen Schiffer- und Steuermannsfamilien, denen er gleichfalls die freudige Mitteilung machen kann, dass günstiger Wind die Schiffe mit ihren Angehörigen auf Warnemünde zusteuern lässt.
Der letzte Gang gilt den weiter im Innern der Stadt gelegenen Kontoren der Reeder. Hier nimmter sich schon etwas mehr Zeit zur ausführlichen Berichterstattung, denn er ist sicher, dass ihm nun keiner mehr mit der Meldung der neuesten Schiffsnachrichten zuvorkommen wird.
Bevor nach 1850 wegen des langen und beschwerlichen Landweges die Dampfer zum Hauptverkehrsmittel wurden und 1863 der Anschluss Warnemündes an das Telegrafennetz erfolgte, gab es zwei besoldete Tidingsbringer (auch Tidungenbringer) als Nachrichtenübermittler zwischen Rostock und seinem Vorhafen Warnemünde.
Über Bewegungen im Rostocker Schiffsverkehr, über Abgangszeiten, Bestimmungsort und mutmaßliche Rückkehr wussten diese genauso Bescheid, wie über Namen, Größe, Takelung und Kapitäne der Fahrzeuge, die sie mit dem Fernrohr durch Besonderheiten an Rumpf oder Takelage erkannten.
(Auszug aus: Tidingsbringer - Ein Warnemünder Bäderjournal" Jahrgang 01 1996/1997 S.129)
Im Jahre 1995 trafen sich Mitglieder des Leuchtturmvereins Warnemünde e.V. mit den beiden Verlegern Dr. Mathias Redieck und Achim Schade um einen neuen Tidingsbringer aus der Taufe zu heben, diesmal nicht vordergründig mit dem Ziel den Seemannsfamilien und Schiffsreedern Ankünfte oder Abreisen von Schiffen und ihren Besatzungen zu vermelden, sondern um alte und neue Nachrichten aus Warnemünde weit ins Land zu übermitteln.
Damals ahnten sie nicht, das dieses, jährlich zwischen zwei Buchdeckeln randvoll mit spannenden "Tidings" (Nachrichten) gefüllte Medium in den nun folgenden zweieinhalb Jahrzehnten, seine Nachrichten hinaus bis nach Japan, Australien, Afrika und Amerika tragen wird. Selbst nach 26 Jahren halten noch immer viele Autoren Geschichte und Geschichten um Warnemünde und seine Menschen fest, bis eines Tages, warscheinlich wieder abgelöst durch neue Medien, auch wieder eine neue Form der Nachrichtenübermittlung wachsen läßt.

Die Klaashahns

Im Jahre 1963 waren es acht junge Segler aus der Betriebssportgemeinschaft der Warnowwerft, die zusammen kamen, um die Abende gemeinsam mit dem Singen von Seemannsliedern und Shantys zu verbringen. Sie selbst fanden Gefallen daran und auch zufällige Zuhörer.

Der erste Auftritt der Sänger fand am 7. Mai 1964 im Warnemünder Veteranenclub mit großem Erfolg statt. Erst danach beschloss man, eine Shantygruppe zu bilden und sich den Namen „De Klaashahns“ zu geben.

Gründungsmitglieder der Shantygruppe waren:

Edwin Lenz, Uwe Jahnke, Kurt Jahnke, Dietrich Zager, Siegfried May, Helmut May, Christian Rösler, Lutz Buchmann

Die Warnemünder Trachtengruppe

Die Trachtengruppe wurde 1976 gegründet und setzt sich seither für die Erhaltung und Pflege der Traditionen des Ortes ein. Dazu gehören insbesondere die alten Volkstänze, aber auch die niederdeutsche Sprache. Bei ihren Auftritten tragen die Mitglieder Trachten, wie sie um 1840 in Warnemünde getragen wurden. Einmal jährlich im Juli organisiert die Trachtengruppe das "Warnemünder Trachtentreffen". Die Mitglieder der Trachtengruppe präsentieren seit 1976 im Zuge des "Warnemünder Ümgangs" historische Figuren, wie den Tidingsbringer, Wuurdholler, Öllermänner, Polizisten, Hegediener und Fischersfrauen.

Der Leuchtturmverein

Eigentlich "Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V.". Keimzelle für die Entstehung des Fördervereins war der Wunsch den Leuchtturm nach der Wende von 1989/90 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hauptinitiator hierbei war der damalige Rostocker Denkmalpfleger Gerhard Lau. Er und andere Enthusiasten, die sich schnell für diese Idee begeistern konnten, überzeugten den Bürgermeister der Stadt Rostock und das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) von dieser Idee. Da weder die Stadt noch das WSA Personal hatten, um den Turm zu betreuen, wurde am 22. April 1994 daher der "Förderverein Leuchtturm Warnemünde e.V." gegründet. Das WSA, die Hansestadt Rostock und der „Leuchtturmverein“ einigten sich zugleich auf die Schließung eines Überlassungsvertrages zur Bewirtschaftung des Leuchtturms, der am 24. April 1994 direkt vor dem Leuchtturm unterzeichnet wurde. Der Turm ist seither unter der Obhut der Warnemünder Leuchtturmmänner wieder für alle geöffnet die den Aufstieg wagen wollen.

Der Warnemünder Yachtklub

Das Schulwesen in Warnemünde

(in Bearbeitung)

Eine Schule wird für Warnemünde schon im 16. und 17. Jahrhundert erwähnt. Friedrich Barnewitz schreibt in seiner Ortschronik (1925), dass 1578 ein Schulmeister erwähnt wird und 1619 eine neue Schule errichtet wurde. Bis 1836 handelt es sich, wie vielerorts, um eine einklassige Schule. Barnewitz schreibt, dass die Warnemünder ihre Kinder nach eigenem Gutdünken zur Schule bzw. zum Küster schickten (beim Küster waren meist die 4- bis 6-jährigen Kinder). Die älteren Kinder mussten häufig durch Arbeit zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Um 1800 überzeugte Pastor Schmiedekampf die Warnemünder ihre Kinder wenigstens von November bis Ostern zweimal wöchentlich zur Schule zu schicken. 1899 kam es zur Einrichtung einer Knabenschule. Am 1.4.1915 wurde die neue Schule in Fritz-Reuter-Straße eröffnet.

Die Fritz Reuter-Schule

Die Heinrich Heine-Schule

Handwerk in Warnemünde

Die Warnemünder Mühle

Die Warnemünder Mühle


Vom Fischer-, Lotsen- und Hafenort zum Ostseebad

Marine in Warnemünde
Wmde RA 7 1 1909 Torpedoboote


Fähren nach Dänemark

Die Post- und Passagier-Schiffsverbindung nach Dänemark ab 1886 bis 1903
(NHG)
Warnemünde Postdampfer Kaiser Wilhelm vor 1903 Berlin Kopenhagen
Von Entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des Ostseebades Warnemünde war der Bau einer Eisenbahnverbindung von Neustrelitz mitten durch Mecklenburg nach Warnemünde, wo ein Brückenschlag nach Dänemark hergestellt werden sollte.
Um eine rasche und sichere Einfahrt der Postdampfer zu gewährleisten, waren umfangreiche Bauten in Warnemünde nötig.
Zunächst war eine Vertiefung der Fahrrinne und eine Verlängerung der Westmole sowie der Bau eines neuen Hafenbeckens erforderlich.
Das Hafen-Bassin war 450m lang, 100m breit und 4,6m tief.
Außerdem wurde die Mole um 133m verlängert und erhielt an ihrem Kopf eine Leuchtbake.
Die Arbeiten wurden so auf Hochdrück gefördert, daß am 26.Juni 1886 die Eröffnung der Strecke von Neustrelitz über Rostock-Warnemünde nach Gedser erfolge.
Die neue Verbindung verlief über eine Distanz von 24,3 Seemeilen oder 45 km.
Die zwei 12 Knoten schnellen Raddampfer "Kaiser Wilhelm" und "König Christian" übernahmen die Verkehrsverbindung.
Von dänischer Seite wurden die "Freya" und Anfang der 90er Jahre die "Edda" in Dienst gestellt.
Ab 1.Mai 1892 wurde auch eine Nachtverbindung eingerichtet.
Mit der Herstellung einer schnellen Verbindung ins Binnenlande, besonders zur Reichshauptstadt Berlin nahm auch der Urlauberverkehr einen großen Aufschwung.
Die Trajektverbindung (Transport mit Eisenbahn) ab 1903
Warnemünde Trajekt Prins Christian um 1910
Der Verkehr auf der Postdampferroute, die im Jahre 1894 mit der Besitzübernahme in die Großherzoglich Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn unter Landeshoheit kam, nahm eine sprunghafte Entwicklung ihren Lauf.
Für den Personenverkehr, wie auch den Güterverkehr war für Personen der Umstieg von der Bahn aufs Schiff bzw. die ständige Umladung des Frachtgut ein umständliches und zeitraubendes Hindernis. Dem entsprang der Gedanke die Verkehrsbrücke zwischen Deutschland und Dänemark in eine Trajektverbindung umzuwandeln.
Der Baubeginn für dieses deutsch-dänische Gemeinschaftsprojekt war im September 1900 an den beiden jeweiligen Fährhäfen.
Am 30.September 1903 fand deren feierliche Eröffnung unter der persönlichen Teilnahme von Kronprinz Christian (X.) und dem mecklenburgischen Großherzog Friedrich Franz IV. statt.
Der Fährbetrieb wurde zunächst mit vier Schiffen, der "Großherzog Friedrich-Franz", der "Mecklenburg", der "Prinzessin Alexandrine und der "Prinz Christian" eröffnet.
Das war der Beginn für eine unkomplizierte, schnelle und kostengünstige Seeverbindung zwischen Deutschland und Skandinavien.
Hatten die Postdampfer in ihrem letzten Betriebsjahr rund 4000 t Güter befördert, so bewältigten die vier neuen Trajektfähren im gleichen Zeitraum das 20fache.
Warnemünde Dampffährverbindung 1903 Berlin Kopenhagen
Die Zahl der beförderten Personen schnellte von 50 000 auf 80 000.
Um deren Leistungsfähigkeit zu erhöhen wurden die beiden Radfähren 1906 auf eine Gesamtlände von jeweils 104m verlänger.
Raddampfer waren grundsätzlich nicht für Eisfahrten tauglich, so entschloß man sich eine eistüchtige Ostseefähre, die "Mecklenburg" zu bauen. Das Fahrzeugdeck war zweigleisig und konnte 15 Güterwagen aufnehmen. Die "Mecklenburg" war bis 1945 im Einsatz.
1922 nahm dänischerseits die "Danmark" ihren Betrieb auf. In der Zeit ihrer Inn-Dienst-Stellung war sie mit einer Kapazität für 15 Güterwagen und 1100 Passagiere, die größte und leistungsfähigste Dampffähre im Ostseeraum.
Auf deutscher Seite folgte 1926 die Inbetriebnahme der Hochssefähre "Schwerin". Sie übertraf technisch und beim Reisekomfort alles Dagewesene im Ostseeraum.
Sommer-Fahrplan der Bahnverbindung Berlin-Kopenhagen via Warnemünde und Gedser 1937
Zwischen den Weltkriegen entwickelte sich der Verkehr über die Ostsee nach Skandinavien sprunghaft.
Das Kriegsende setzte schließlich auch dem Fährverkehr auf lange Zeit ein Ende.
Am 1.Mai 1945 wurde der Fährverkehr auf der Linie Warnemünde-Gedser eingestellt.


schwedische Fähre zu Beginn der 50er Jahre, Interimbetrieb vor Wiederinbetriebnahme des Hafens Sassnitz
Die deutschen Fährschiffe "Mecklenburg" und "Schwerin" waren verloren. Die "Mecklenburg" interniert und die "Schwerin" durch Bomben zerstört.
Die ersten Fährschiffe die nach Kriegsende in Warnemünde anlegten kamen aus dem schwedischen Trelleborg hierher, da der Saßnitzer Fährhafen wegen des zerstörten Hafens und des gesprengten Rügendammes nicht angelaufen werden konnte.
Erst am 10. Mai 1947 wurde der Fährbetrieb wieder aufgenommen.
Mit dem Fährschiff "Danmark" begann man zunächst nur Bedarfsfahrten auszuführen.
Erst in den 60er Jahren kam mit dem Umbau des westlichen Fährbetts und dem Einsatz des DDR-Fährschiffes "Warnemünde" und dem dänischen Fährschiff "Kong Frederik" der Trajektverkehr zu neuem Leben.
Ab 1990 erreichte die Frequentierung der Fähren im Güterverkehr, wie auch im Personenverkehr einen nie dagewesenen Höhepunkt erlebte, was angesichts der erwachsenden und nicht mehr beherrschbaren Verkehrsprobleme auf der binnenseitigen Verkehrsanbindung nach Warnemünde zum Ende des Fährverkehrs in Warnemünde führte.
Der stetig wachsende Passagier- und Güterverkehr und die unzureichende Hafenanbindung führten 1995 zur Umverlagerung der Fähranbindung in den Rostocker Überseehafen.
Das Ein- und Auslaufen der Fähren zum Überrseehafen, auf der Warnemünder Mittelmole zu beobachten ist dagegen bis in unsere Tage für die Warnemünder und ihre Gäste zum wichtigen Event geworden.
Warnemünde - Gedser und die Eisenbahn (1903 - 1995)
1900 Bauplan des Trajekt-Fähranlegers von Hafenbaudirektor K. Kerner Quelle:Archiv Heimatmuseum Warnemünde
1903
1903, 30. September
Mit dem eingleisigen Radfährschiff "Friedrich Franz IV." verlässt erstmalig eine Eisenbahnfähre den Hafen von Warnemünde via Gedser.
Gleichzeitig wird das Schwesterschiff "Prinsesse Alexandrine" in Dienst gestellt.
1926, Dezember
Erste Fahrt des Passagierfährschiffes "Schwerin".
Als "Schwan der Ostsee" gewinnt die neue Fähre schnell Berühmtheit.
1945, 17.März
Die dänische Widerstandsbewegung sprengt die Fähre "Danmark"
Sie wird zu Kriegsende wieder gehoben.
1963
Auszug aus der damals in Bremen erscheinenden Wochenzeitschrift der mecklenb. Landsmannschaft "Unser Mecklenburg"
1963,23. Mai
Werftdirektor Kurt Dunkelmann übergibt den Fährschiff-Neubau "Warnemünde" an die Deutsche Reichsbahn.
1968,14. April
In den Mittagsstunden läuft das Fährschiff "Danmark" Warnemünde letztmalig an.
1995, 24.September
Mit dem Fährschiff "Warnemünde" verläßt letztmalig ein Trajekt auf der Ostseelinie Warnemünde - Gedser den Fährhafen von Warnemünde.
Eine Ära hat ihr Ende gefunden.

Die Stromfähre über den Seekanal

Mit dem Bau des Warnemündere Bahnhofes, der Fährbecken für die Trajektverbindung und dem dazu notwendigen Bahndamm über den alten Strom in Höhe des Warnemünder Zollhauses, war eine völlig neue Zufahrt für den Warnemünder Hafen ereforderlich.
Gleichzeitig mußten die nun östlich des neuen Seekanals gelegenen Teile der Stadt Rostock (Hohe Düne, Markgrafenheide, Rostocker Heide) Verbindung zum Verkehrsnetz haben.
Der Bau einer Flussfähre war unumgänglich geworden.
Unmittelbar nach dem umfassenden Umbau der Hafenanlagen und des Seekanals wurde mit einer improvisierten floßartigen Fähre, die per Seilverbindung die Seiten wechselte, eine auf kurze Zeit ausgelegte Interimsverbindung geschaffen.
Sie wurde nach Bedarf durch die Personenfähre "Maischolle" ergänzt. Nachts wurde die Überfahrt mit einem Ruderboot bewerkstelligt, um die Betriebskosten gering zu halten. Bei allen folgenden Entwicklungen im Fährausbau wurde der nächtliche Ruderbootverkehr bis in die 50er Jahre beibehalten.
Mit der Erweiterung des 1913/14 errichteten Flugplatzes auf Hohe Düne und der bald nach dem Ende des ersten Weltkrieges dort schnell wachsenden Flugzeugindustrie, reichte die nötdürftige Verkehrsverbindung nicht mehr aus und es mussten neue, bedarfsgerechte Lösungen gefunden werden
Der zeitweilig ins Auge gefaßte Bau einer über den "Neuen Strom" führenden Schwebefähre, konnte wegen der für die ungehinderte Schifffahrt vorzuhaltende Höhe nicht weiter verfolgt werden.
So verfiel man auf die Lösung durch eine Kettenfähre, die dann bis 1955/56 zuverlässig unseren Dienst versah.
Ältere östliche Anlieger-Bewohner wissen noch zu berichten, daß sie auch wiederholt nach Kettenrissen als antriebsloses Wasserfahrzeug auf die Ostsee abgetrieben und mittels Schlepper wieder "eingefangen" werden mußte.
Zum Glück kam es dabei nie zu Personenschäden und es ging glimpflich ab.
Der Bau des Rostocker Überseehafens ab 26.Oktober 1957 und der fast zeitgleiche Bau der Marinebasis Hohe Düne erforderte wiederum neue Lösungen. Dazu wurden auf beiden Seiten des Seekanals kleine Fährbecken mit Anlegesteg erbaut.
Bis zur Fertigstellung der neuen Flußfähre "Ostsee" wurden die 1955 im Rahmen des "Nationalen Aufbauwerkes" gebauten Gehlsdorfer Fähren "Willi Schröder" und "Albert Schmidt" eingesetzt. Alle drei Fähren blieben lange im Einsatz.

Die Warnemünder Seenotrettungsstation

Warnemünde, die Nr.1 unter den deutschen Kreuzfahrthäfen

Warnemünde als Badeort

Werbung für das Ostseebad 1936

Über die Anfänge des Badewesens in Warnemünde

(NHG) Im Sommer des Jahres 1885 führt der Weg rund 5000 Erholung suchende „Berliners“, also Badegäste nach Warnemünde. Das Badewesen hatte in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Veränderung und Entwicklung des Küstenortes zur Folge gehabt.

Einige Meilensteine bis dahin seien hier genannt
1828 Hinter der Ostmole wird ein Damenbad mit zwei Zellen geschaffen
1834 Dr. Schütz lässt ein Warmbadehaus im Ortszentrum errichten
1835 Bau eines Herrenbades (auf der Höhe des 1853 erbauten Hotels Hübner) und eines Damenbades (auf der Höhe des heutigen Kurhauses) mit Zellen für jeweils 20 Personen
1866 Verlegung des Herrenbades nach Westen (auf die Höhe des heutigen Hotels Neptun)
1872 Zerstörung aller Bäder bei der Novemberflut
1873 Wiederaufbau beider Bäder an den vorherigen Standorten

Der Badetourismus ist zum bedeutenden Wirtschaftszweig Warnemündes geworden, als der hier ansässige Kaufmann A. Bruger mit seinem Pressebeitrag „Badeplauderei“ im „Anzeiger für die Ostseebäder Warnemünde, Heiligendamm, Groß-Müritz, Wustrow“ am 6.Juli 1885 für Aufregung und lebhafte Diskussion im Ort sorgt. Übrigens weisen die Diskussionsinhalte bemerkenswerte Parallelen zu unseren Tagen auf und eine unterhaltsame Beschreibung des Lokalcolorits jener Tage in Warnemünde ist es in jedem Falle.

Er schreibt:

„Das Seebad Warnemünde, dessen Besuch von Jahr zu Jahr mehr zunimmt, gehört jetzt schon, und mit Recht, zu den besuchtesten Ostseebädern. In der That findet man selbst in den viel genannten und fashionabelsten Ostseebädern Misdroy, Häringsdorf und Colberg nicht eine solche Anzahl hübsch und anmuthig gelegener und mit so vielem Comfort eingerichteter Privatwohnungen wie in Warnemünde, und gar die großen Hotels dieses Badeortes können nicht nur wegen ihrer schönen Lage in unmittelbarer Nähe der See, sondern auch wegen ihrer vortrefflichen Einrichtung und Leitung, den gelobtesten Hotels in den sogenannten großen Bädern an die Seite gestellt werden. …“
Bruger stellt Vergleiche mit den in damaliger Zeit etabliertesten Ostseebädern und ihren Angeboten an und kommt zu dem Schluß:
„Nur an Einem fehlt es in Warnemünde, und dieser Mangel macht sich von Jahr zu Jahr mehr fühlbar, das ist eine Badedirection, welche die Aufgabe hat, dem Fremden in Bezug auf die Wohnungen Auskunft zu geben und für das Amusement der Badegäste zu sorgen. Seitens der Stadtverwaltung, welcher zugleich auch die Verwaltung des Fleckens Warnemünde unterstellt ist, geschieht sehr wenig für die Hebung des Bades als solches und gar nichts für die Annehmlichkeit und Bequemlichkeit der Gäste. Insbesondere könnte man füglich die Anforderung stellen, daß in einem so frequenten Bade die Badeeinrichtungen besser wären. …“
Seine im Beitrag folgenden Beschreibungen über den praktischen Ablauf des Badelebens und den damit verbundenen Dienstleistungen jener Zeit lassen uns heute an freies Baden gewöhnte Strandbesucher schmunzeln:
„Die Zellen im Damenbade, deren Anzahl in der Hauptsaison nicht im Entferntesten dem Bedürfniß entspricht, sind zum größten Theil völlig dunkel und besitzen mit Ausnahme der wenigen gemauerten, anstatt des Fensters nur eine etwa 1 Fuß (28 cm) große Öffnung in der Rückwand, welche, wie in den Hühnerställen (Legeställen) auf dem Lande mit einem hölzernen Schieber geschlossen wird.
Will der Badegast sich nun nicht im Finstern anziehen, was immerhin seine Schwierigkeiten hat, so muß er jenen Schieber öffnen und erhält nun durch diese Öffnung und das gegenüber in gleicher Höhe befindliche Loch in der Thür, dessen einstiger Zweck nicht erfindlich ist, die intensivste Zugluft, die man sich wünschen kann.
Die Kleider, welche man an der weißgetünchten Wand der Zelle aufzuhängen hat, zieht man mit Kalk beschmutzt wieder an. :Handgroße Spiegel sind allerdings in den Zellen vorhanden, sie hängen aber entweder zu hoch oder zu niedrig, wenn man von „hängen“ überhaupt sprechen kann, da sie fest genagelt sind.
Im Uebrigen ist das Glas völlig fleckig und blind, und zeigt dem Hineinschauenden entweder nichts oder ein völlig verzerrtes Antlitz.
Eine Wanne zum Abspülen der Füße ist nicht vorhanden, und doch wäre diese um so mehr am Platz, als der auf der Brücke und auf den ins Wasser führenden Treppen befindliche Leinwandläufer stets beschmutzt mit dickem grünem Schlamm. …“
Auch an dem betreuenden Personal der beiden Bäder hat der Kaufmann mancherlei zu kritisieren:
„Die Bedienung der Badenden ist ebenso mangelhaft wie die Einrichtung der Zellen.
Allerdings umdrängen im Herren- wie im Damenbade eine Menge Menschen den neu hinzugekommenen Badegast und bieten ihre Dienste an.
Es beschränken sich aber die Dienstleistungen in der Regel ausschließlich auf das Trocknen und Aufbewahren der Badewäsche. :Das sorgfältigste der Gesundheit und dem Wohlbefinden so notwendige Frottieren der Haut unterbleibt entweder ganz oder es wird von dem Badediener (respective der Badedienerin ) gewissermaßen im Vorübergehen auf dem Badesteg vorgenommen.
Die Bedienenden haben in der Regel so vielen Badegästen ihre Dienste verdingt, daß es für sie eine Unmöglichkeit ist, jeden Einzelnen in die Zelle zu begleiten und ihm dort beim Ankleiden behilflich zu sein.
Dies und noch vieles Andere, sind Übelstände, welche jeder Badegast unangenehm empfindet. …“
Alle Kritik an der Situation im „Baderegiment“ von Warnemünde führt Bremer schließlich zu der Forderung:
„Von Seiten der Stadt müßte in Bezug auf die Einrichtung der Zellen, der Bedienung der Badegäste etc. , ein festes Reglement aufgestellt werden, dessen Innehaltung zu überwachen und zu controllieren Sache des Bade-Direktors wäre, der in jedem größeren Seebade für die Sommermonate angestellt ist, und dessen Abwesenheit sich in Warnemünde, auch in Bezug auf das Miethen der Wohnungen, das Arrangement der Vergnügungen etc. von Jahr zu Jahr mehr fühlbar macht.“ :Schon wenige Tage darauf reagiert der Hotelbesitzer C. Hübner, gleichzeitiger Betreiber von Damen- und Herrenbad mit unverhohlener Wut:
„Wenn ich beipflichte, daß wenn in unserem Orte für die Dauer der Saison eine Badedirektion existirte, es in vielen Dingen besser stehen würde wie zur Zeit, so ist es doch sehr zu bedauern, daß eine Einrichtung, die nicht besser, einfacher und reinlicher sein kann, wie unsere Badeanstalt, einer Kritik unterworfen wird.
Was den Punkt anbetrifft, daß eine Badedirektion fehle, um Fremden betreffend Auskunft zu geben, so findet auch jetzt jedes an die nicht existierende Badedirektion gerichtete Schreiben sofortige Beantwortung und wird ihm gerne Rath ertheilt.“ :Es hatte sich in der Vergangenheit eingebürgert, daß der Postbote Briefschaften, die an die Badedirektion adressiert waren zur Auskunft und Bearbeitung an das Hotel Hübner, eben das größte Haus am Platze gab, wo sie dann bearbeitet wurden.
Waren im eigenen Haus keine Unterkünfte frei hatte, leitete man sie dann an die anderen Hoteliers des Ortes weiter.
Was verständlicherweise deren Unmut weckte.
Hübner führt weiter aus:
„…daß Amusements bis jetzt ohne eine Badedirektion stattfanden, so z.B. die Stromfahrten, welche doch nur von Privatpersonen (auf Hübners Rechnung) angeregt wurden und in jeder Weise rege Beteiligung fand.“ :„Was nun die Einrichtung unserer Badeanstalten betrifft, so fehlt es in denselben durchaus nicht an Luft und Licht, denn jedem , der sich in denselben seiner Kleider entledigen respective sich ankleiden will, ist es gestattet, die Thüre der Zelle offen zu stellen, so oft er entweder des Lichtes oder der Luft entbehrt, doch thun wohl solche, die sich vor einem Luftzuge scheuen besser, wenn sie im Hause bleiben und ein warmes Bad von 30 bis 40 Grad nehmen. …“
Was die angebotenen Dienstleistungen angeht bemerkt Hübner:
„…Zum Abtrocknen und Frottiren der Badenden befinden sich in der Badeanstalt 2 kräftige junge Männer, auf jeder Seite einer, die gewiß ihrer Aufgabe gewachsen sind und willig tun, was von ihnen der Badende verlangt.“
Als Resümé schließt der Hotelier an:
„Fragen wir uns nun zum Schlusse, zu welchem Preise ist ein Bad in Warnemünde, und zu welchem Preise ist ein Bad in Häringsdorf oder Colberg zu haben:
...ein Bad kostet in Warnemünde 20 Pf., in Colberg 40 Pf. Und in Häringsdorf sogar 75 Pf., so gelangen wir zu der Einsicht, daß Warnemünde bei solchen niedrigen Preisen stolz darauf sein kann, eine solche Badeanstalt zu besitzen, und gewiß in dieser Hinsicht den anderen Seebädern ebenbürtig dasteht.“
Auch Kaufmann Bruger fühlt sich nun noch zu einer Erwiderung bemüßigt:
„Freilich geht es auch ohne Badedirektion, wie Herr „C.H.“ zu beweisen sich bemüht.
Es kommt hier wie überall im Leben nur auf die Ansprüche, die man erhebt, und auf den Platz den man einnehmen und behaupten will.
Warnemünde gehört zu den besuchtesten Ostseebädern, es stellt sich mit Recht „Häringsdorf und Colberg“ gleich, da darf es auch bezüglich seiner Badeeinrichtungen nicht so weit hinter den genannten Bädern zurückstehen, wie dies doch in Wahrheit der Fall ist.
Wem die Bade-Einrichtungen als die „besten“ erscheinen und er sogar „stolz“ darauf ist, dem zeugt dies von einer nachahmungswürdigen Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit, welche leider das die Bäder besuchende, größtentheils wohlhabende Publikum nicht zu besitzen pflegt.
Wem es nichts ausmacht bei offener Zellenthür vor zahllosen Zuschauern aus- und anzukleiden, wem die fleckigen blinden Spiegel genügen, wem es nicht unangenehm ist, die mit Sand und Schlamm beschmutzten Füße ohne vorherige Reinigung in dem Badelaken abzutrocknen, wer endlich die Bedienung bei dem Verlassen des Bades nicht entbehrt, der könnte sich füglich auch ganz ohne Zelle behelfen und hätte dabei die Freude, an jedem Bade 20 Pf. Zu sparen.
Die Badegäste, vorzugsweise die Damen, sind indessen leider so verwöhnt, daß sie es vorziehen sich bei geschlossener Tür und nicht im Finstern anzuziehen. …und sie haben sogar das Bedürfnis in ihrer Zelle von einer Dienerin abgerieben zu werden. … es ist mir unverständlich, weshalb man solche Mängel nicht rügen soll, weil die Badeanstalt sich in den Händen einer Privatperson befindet.
Die letztere würde jedenfalls in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie hier gründliche Abhülfe schafft.
… Wenn de Besitzer der Badeanstalt, an welcher er die genannten Verbesserungen vorgenommen hat, dagegen einen etwas höheren Preis für die Bäder verlangt, so wird das Publikum dies nur billig finden.
Wer sich den Luxus einer Badereise gestatten und für eine Wohnung täglich 5 – 12 Mark Miethe zahlen kann, dem wird es wahrlich auf die 20 Pf. nicht ankommen, um welche er vielleicht das tägliche Bad theurer bezahlen muß und Warnemünde wird durch Verbesserung seiner Badeeinrichtungen wesentlich gewinnen.“
Es läßt sich heute nicht mehr aufklären, ob dieser öffentlich ausgetragene Disput mit dazu beigetragen hat, daß drei Jahre darauf auf Initiative und unter Leitung des Rostocker Bürgermeisters Dr. Paschen im Jahre 1888 für Warnemünde eine amtliche Badeverwaltung eingerichtet wurde.
Ein Denkanstoß dazu war es gewiß.

Das Kurhaus von Gustav Berringer

Das im Dessauer Bauhausstil errichtete Kurhaus an der Strandpromenade wurde 1914 begonnen.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges waren die Grundmauern des Gebäudes ca. 2m aus dem Boden gewachsen.
Durch Krieg und Inflation unterbrochen fand der Bau seine Fertigstellung erst 14 Jahre später im Jahre 1928.
Um den Bau finanzierbar und umsetzbar zu machen übernahm die Hansestadt Rostock im Jahre 1913 die Bauträgerschaft und beauftragte ihren Stadtbaudirektor, den Diplomingenieur Gustav Wilhelm Berringer, mit der Projektierung.
Gustav Wilhelm Berringer
Er wurde am 17.Februar 1880 in Rostock geboren und entstammte einer seit Generationen in Rostock ansässigen Bäcker- und Konditorenfamilie.
Bis 1905 studierte er Hochbau in München, Dresden und Berlin-Charlottenburg
Berringer schuf den Entwurf für die frühere Gewerbeschule in der Parkstraße und wirkte seit 1924 im Verein für Rostocks Altertümer unter anderem als Museumswart.
Weiterbau ab 1922
In den Jahren 1922/23 begann eine weitere Etappe. Der Kurhausgarten mit dem Musikpavillion, der Wandelhalle und der Lesehalle entstand.
1927 standen für die Fertigstellung des Kurhauses 525.000 Mark zur Verfügung
Am 24.Mai 1828 fand die festliche Eröffnung des Kurhauses begangen werden.
Im Laufe des zweiten Weltkrieges wurde das Kurhaus in ein Tarnnetz gehüllt.
Nach den Bombadements auf Rostock im April 1942 wurden im Keller des Gebäudes Bauteile für die Ernst Heinkel Flugzeugwerke gefertigt.
In den oberen Etagen befand sich deren Konstruktionsbüro.
Der Betrieb nach dem zweiten Weltkrieg
Nach Ende des zweiten Weltkrieges, etwa ab 1950 begann sich im Kurhaus ein breites Veranstaltungsangebot zu entfalten.

Das Hotel Neptun

Von 1969 bis 1971 wurde das Hotel vom städtischen Wohnungsbaukombinat und dem schwedischen Unternehmen SIAB errichtet und im Frühjahr 1971 eröffnet. Die Architekten hatten den Bau so geplant, dass alle Zimmer einen Meerblick haben. Neben einem Meerwasserschwimmbad direkt in der 2. Etage des Hotels gab es eine angeschlossene Meerwasserschwimmhalle mit Wellenanlage und die Sky-Bar in der 19. Etage, in der das Dach für den "Tanz unter Sternen" geöffnet werden konnte. Im Keller des Hotels befand sich die erste Diskothek der DDR. Bis 1990 war das "Neptun" Vertragshotel der Handelsorganisation.

Warnemünde als Industriestandort

Die Werften

Das Gelände der ehemaligen Krögerwerft

Auf dem heutigen Gelände der MV Werft, begann nach Kriegsende 1945 die Geschichte der Warnowwerft. Während der unmittelbaren Nachkriegszeit, wurden die vorhandenen Überreste der alten Krögerwerft zum Bau von Fischkuttern für die Besatzungsmacht aus der Sowjetunion genutzt. Die Krögerwerft in Warnemünde war in den Jahren 1939 – 1945 vor allem für den Bau von Flugsicherungsbooten zuständig.

Den neuen Namen „Warnowwerft“, sowie eine damit verbundene Eigenständigkeit, erhielt die VEB Warnowwerft Warnemünde am 01. August 1948. Die Werft konzentrierte sich in der Folgezeit auf die Reparaturen von Schiffen. Ein Umschwung erfuhr die Werft ab 1951, als fortan neben den Reparaturarbeiten, der Neubau von Schiffen dazukam. So wurde unter anderem der Neubau des Segelschulschiffes Wilhelm Pieck abgeschlossen und mit der Produktion von Serienschiffen begonnen. Die Warnowwerft entwickelte sich zu der größten Schiffbauproduktionsstätte der DDR. Die Schiffe wurden in erster Linie für die Handelsflotte der DDR verwendet, aber auch im Ausland erfuhr die Werft einen Aufschwung und lieferte Schiffe an die UdSSR, Jugoslawien, China, Rumänien und in die Tschechoslowakei. Eine besondere Beziehung pflegten die Werfteigner aber auch zu dem unmittelbaren Nachbarn, der Bundesrepublik Deutschland, die die regelmäßig Handelsschiffe ausgeliefert wurden.

Die Kabelkrananlage der Warnowwerft

Ab 1959 erfolgte ein Zusammenschluss der Werften der DDR, zur Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Schiffbau. Diese Vereinigung blieb bis 1979 erhalten und entwickelte sich fortan zum Kombinat Schiffbau Rostock. Zwischen 1948 bis 1989 wurden unter anderem Fischkutter, Stückgutfrachter, Schlepper, Schwimmkräne und Containerschiffe gebaut.

Mit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands, änderten sich auch die Umstände der Werft. Im Zuge der Wirtschaftsreformen während der Wendezeit, wurde am 1. Juni 1990 der VEB Warnowwerft Warnemünde in eine Kapitalgesellschaft überführt und agierte als Warnowwerft Warnemünde GmbH. Im Oktober 1992 erfolgte der Verkauf der Werft an den norwegischen Gesellschafter Kvaerner, der die Werft in den Jahren 1993 – 95 modernisierte. Die Werft operierte bis 2001 unter dem Namen Kvaerner Warnow Werft GmbH. Highlights der Kvaerner Werft stellten beispielsweise der letzte konventionelle Stapellauf am 30. Juni 1995 oder der Bau der Bohrinsel „Stena Don“ 2001 dar.

Nach der Wende: die Kvaerner-Werft

Aufgrund von wirtschaftlichen Problemen und damit verbundenen Zusammenschlüssen mehrerer Konzerne, wechselte der Name der Werft in den Folgejahren mehrfach. So entstand 2008 die Aker Yards Ostsee und 2007, nach einer erneuten Umstrukturierung, die Wadan Yards. Den dramatischen Höhepunkt dieser schwierigen Zeit, stellte am 5. Juni 2009 der Insolvenzantrag der deutschen Unternehmensteile der Wadan Yards Group AS dar. Die Werft wurde anschließend vom russischen Investor Witali Jussufow übernommen, der über die durch ihn ins Leben gerufene „Nordic Yards“, die Vermögensgegenstände der deutschen Wadan-Unternehmensteile erwarb. Seit Juli 2016 fungiert die Warnemünder Werft in der Unternehmensgruppe MV Werften und beteiligt sich unter anderem an dem Bau verschiedener Sektionen für Kreuzfahrtschiffe.

Fliegerei und Flugzeugbau in Warnemünde

Zivile Anfänge der Fliegerei in Warnemünde

1912
Der Deutsche Luftflottenverein plant auf dem "Neuen Land" an der Grenze zur Groß-Kleiner Feldmark eine Luftschiffwerft zu errichten. Das Projekt kommt jedoch nicht über die Planungsphase hinaus.
(Quelle: AHR KFC SO "Groß-Klein")


1913
Bau des Land- und Wasserflugplatzes am Breitling

Das Seeflieger-Versuchskommando (1914-1917)

Warnemünde Werbung 1914
1914
August - Die Kaiserlich Deutsche Marine übernimmt den Warnemünder Flugplatz mit dem vorhandenen Bestand unmittelbar nach der Mobilmachung
Es wird neues Fluggerät für die Marine erprobt.
Deren Eröffnung erfolgte im Rahmen der Austragung des 2. Deutschen Wasserflugzeug-Wettbewerb.
Am Ort Gründung der Firma "Luftverkehr Sablatnig" mit dem Konstrukteur Dr. Hans Seehase
1915
Im Dünenwald unmittelbar östlich der Stromfähre werden zwei Unterkunftsbaracken errichtet.
Im Laufe des Sommers wird der technische Bereich wesentlich ausgebaut. So entstand u.a. die 72,5m x 26m sowie 16m hohe Halle IV. Ihre Tore hatten jeweils eine Breite von 7,25m und nahmen die Hallenbreite zum Breitling hin ein.
Gegen Ende des Jahres folgen auf der Nehrung , Kasernen, ein Offiziershaus, ein Wirtschaftsgebäude, das Deck-Offizierhaus und die Krankenstation
Zur Ostsee hin wurde neben der bereits Vorhandenen eine weitere hölzerne Ablaufbahn für das Zuwasserlassen der Seeflügzeuge angelegt
Während des Kriegsverlaufes wuchs die Zahl der Hallen von drei auf zwölf.
1917
Auf dem aufgefüllten Gelände am Laak-Kanal wird die Firma "Flugzeugbau Friedrichshafen Gmbh" angesiedelt. Sie geht 1925 in den Besitz der Arado-Werke über.
Am Ende des Krieges sind auf der Fliegerstation bis zu 1500 Mann und 60 Offiziere stationiert.
1920
Gemäß des Versailler Vertrages erfolgte der Abriß von sechs Hallen und weiterer Gebäude. Zwei Hallen waren bereits im Kriegsverlauf abgebrannt.


Die Heinkel-Flugzeugwerke

1922, 1. Dezember
Gründung der Ernst Heinkel Flugzeugwerke
Warnemünde Heinkel Werbung 1930


Die Arado-Flugzeugwerke

private Internetseite zur Arado-Geschichte
Warnemünde Arado Logo 1939


Die Strandbahn

Die militärische Nutzung der Hohen Düne nach dem zweiten Weltkrieg

Die 4. Flottille

Die 4. Flottille

Vorbemerkung
Am 02. Oktober 1990 wurden, auf Befehl des Chefs der 4. Flottille, die Dienstflaggen der NVA und der Volksmarine niedergeholt. Die Ära der 4. Flottille war beendet.
Ich war Teilnehmer dieser letzten Musterung der 4. Flottille. Wie die Mehrzahl der anwesenden Matrosen, Maate, Meister, Offiziere und Zivilbeschäftigten, war auch ich sehr bewegt. 34 Jahre waren Geschichte, 32 Jahre davon war ich Angehöriger dieser Flottille und somit ein Teil davon. Als Kommandant von Booten und Schiffen, als Stabsoffizier und als Zivilbeschäftigter habe ich diese Geschichte sogar praktisch mitgeschrieben aber leider in meiner aktiven Dienstzeit nichts wirklich notiert.
Und was wird in einigen Jahren sein? Wird sich noch jemand an die 4. Flottille erinnern? Man müsste das Aufschreiben nachholen! Solche und viele andere Gedanken, vor allem aber über die eigene Zukunft, gingen mir nach der Musterung durch den Kopf.
Es war im Sommer 1994, ich war vom Bund übernommen worden und im Marinestützpunktkommando Warnemünde als Verwalter der Vorschriftenstelle tätig. Eines Tages wurde ich angesprochen, ob ich nicht die Chronik des Marinestützpunktkommandos (MStpKdo) führen möchte, ich wäre doch seit dessen Bildung dabei und könnte die Ereignisse der vergangenen dreieinhalb Jahre am besten zusammenfassen und für die Chronik verwenden. Von dieser Idee war ich nicht gleich begeistert und sah vor allem zusätzliche Arbeit auf mich zukommen. Nach langem Überlegen kam ich zu dem Schluss, das zu machen. Aber warum nur eine Chronik des MStpKdo`s? Ich hatte seit Oktober 1990 alles gesammelt, was mir in irgendeiner Weise Auskunft über die Geschichte der 4. Flottille geben konnte. Darüber hinaus hatte ich aber auch vieles zusammengetragen, was mir über die Ereignisse im Bereich der „Hohen Düne“ vor dieser Zeit bekannt geworden war.
Für die Zeit von 1956 bis 1990 konnte ich leider auf keine Zeitungsartikel zurückgreifen. Durch meine Tätigkeit als Verwalter der Vorschriftenstelle begünstigt, machte ich allerdings noch einige Dienstvorschriften der Volksmarine ausfindig.
Diese Vorschriften, eine Broschüre der 4. Flottille, private Fotos und meine eigenen Erinnerungen waren die Grundlage für die jetzige Chronik.
Für die Zeit nach den 03.10.1990 nutzte ich entsprechende Unterlagen aus der Registratur des MStpKdo`s, Zeitungsartikel und natürlich eigene Beobachtungen.
Da ich für die Jahre 1956 bis 1984 keine Lagepläne vom Stützpunkte Warnemünde zur Verfügung hatte, habe ich diese aus eigener Erinnerung skizziert. Das sind keine grafischen Kunstwerke, aber es sollte doch einen Überblick über die vorhandene Ausgangslage und die bauliche Entwicklung des Stützpunktes Warnemünde ermöglichen.
Die weiteren Abbildungen stammen aus verschiedenen Quellen. Bilder aus Zeitungen standen mir in einigen Fällen nur als s/w-Kopien zur Verfügung.
Fotos von Booten und Schiffen sowie die Stützpunktansichten habe ich aus alten Vorschriften der Volksmarine entnommen. Einige stammen aus eigenem Besitz. Die Qualität ist deshalb unterschiedlich.
Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch geringe Abweichungen bei einigen Daten sind möglich. Ich habe keine wissenschaftliche Forschungsarbeit betrieben, sondern lediglich mir Bekanntes bzw. mir Bekanntgewordenes zusammengetragen.
Mein Ansinnen war es, einiges über den Stützpunkt Warnemünde und besonders über die 4. Flottille zu bewahren und gleichzeitig spätere, detailliertere Forschungen anzuregen.
A.-F. Tippach als Kommandant des MLR-Schiffes Gera
Adolf-Friedrich Tippach
Fregattenkapitän a.D.


Historischer Überblick 1946–1990

1946–1956
1946–1947
Die Anlagen auf dem Flugplatz „Hohe Düne“ werden in Erfüllung der Beschlüsse des „Potsdamer Abkommen“ gesprengt bzw. demontiert.
Nur im Eingangsbereich zum Flugplatz (unmittelbar am „Neuen Strom“), in der Nähe des Fähranlegers bleiben 4 Gebäude stehen:
- das Eingangsgebäude zum Flugplatz,
- ein Gebäude mit Turm (der Turm hat eine Plattform),
- ein weiteres Flugplatzgebäude und
- ein Straßenbahndepot.
Das Eingangsgebäude und das Straßenbahndepot werden 1957/58 im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Seekanals abgerissen.
In dem Haus mit Turm hat die Baltische Flotte eine Marinesignalstelle eingerichtet, 1960 wird die Signalstelle geschlossen. Das Haus wird Wohnhaus und später wegen Baufälligkeit abgerissen.
Das dritte verbliebene Gebäude dient ab 1956 als Offiziers-Unterkunft und später als Dienststelle des SHD Warnemünde. Ab 1990 gehört das Gebäude dem Wasser- und Schiffahrtsamt Stralsund und ist Sitz der Lotsenbrüderschaft. 2005 wird auch dieses Gebäude abgerissen und heute steht dort ein modernes Wohnhaus.
1948
Der Flugplatz „Hohe Düne“ ist eine Trümmerlandschaft.
1955
Die Wohn- und Kasernenbauten auf der „Hohen Düne“ und in Markgrafenheide sind von Flüchtlingen und Umsiedlern bezogen worden.
Einige Baracken auf dem ehemaligen Flugplatzgelände, ein Kasernenbau in Strandnähe und vier angrenzende Doppelhäuser werden von einer motorisierten Küstenbatterie der Baltischen Flotte genutzt. Die Feuerstellungen und der Gefechtsstand befinden sich in den Dünen.
Im Hafen ist ein Versorgungsboot stationiert
Zeitweilig ist eine Abteilung Minensuchboote der „Baltischen Rotbanner Flotte“ im Bereich des Flugplatzgeländes stationiert. Die Boote haben ihre Liegeplätze im Pinnengraben. Die Abteilung ist zum Freiräumen der Hauptzwangswege durch das minenverseuchte Seegebiet in der westlichen Ostsee eingesetzt.
Im Westteil des ehemaligen Flugplatzgeländes entsteht eine Wohnsiedlung für Angehörige der Warnow-Werft durch die eigens gegründete Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft (AWG) Warnowwerft Warnemünde. Es ist die erste ihrer Art in der DDR. Am 1. Juni 1954 erfolgt die Grundsteinlegung.
An einem Anleger im Nordwestteil des Breitlings führt eine kleine Bootswerft Reparaturen an Kuttern und anderen Kleinfahrzeugen aus.
1956–1958
Juli bis November 1956
Der Stab der „Flottenbasis West“ der Seestreitkräfte der DDR wird von Rostock-Gehlsdorf nach Warnemünde „Hohe Düne“ verlegt.
Es wird mit den Vorbereitungen für die Stationierung von Boots- und Schiffseinheiten begonnen. In den bereits vorhandenen Baracken werden untergebracht:
- der Stab der Flottenbasis West,
- ein Klub mit Kinosaal und Kantine,
- eine Küche mit Speiseräumen,
- ein Bekleidungs- und Ausrüstungslager,
- Personalunterkünfte,
- ein Krankenrevier,
- ein Verpflegungslager.
In dem Gebäude an der Fähranlegestelle wird ein Wohnheim für Offiziere eingerichtet.
Die Straßen innerhalb des Stützpunktes sind stark zerstört und kaum benutzbar. Sie werden durch das Personal des Stützpunktes und die Besatzungen der Boote in manueller Arbeit befahr- bzw. begehbar gemacht.
Das nördliche Ufer des Breitlings ist zwar teilweise befestigt, es gibt aber nur eine kurze befestigte Anlegemöglichkeit für Schiffe und Boote. Deshalb werden hölzerne Anleger gebaut.
Das außer Dienst gestellte Schulboot „Prenzlau“ (ehemals dänische Marine „Quintus“, dann Kriegsmarine), von den Matrosen wegen seiner eigenartigen Aufbauten auch als „Hochhaus“ betitelt, dient als Hafensignalstelle; Basisfunkstelle und Führungsstelle für den operativen Diensthabenden (OpD).
Die ersten schwimmenden Einheiten werden zum Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ verlegt:
- 4. KS-Bootsabteilung mit 8 Küstenschutzbooten (KS-Boote), Typ Seekutter, 10 Hafen- und Reedeschutzbooten, Typ Tümmler und Delphin
- 4. R-Bootsabteilung mit 10 Räumbooten (R-Boote), Typ Schwalbe
- Hafenkommando mit Barkassen u.a. Hafenbooten
Das ehemalige Flugplatzgelände in Tarnewitz (bei Boltenhagen/Nordwestmecklenburg) mit seinen Hafenanlagen wird dem Stützpunkt Warnemünde als Nebenstützpunkt zugeordnet. Ein Teil der o.a. Boote wird zeitweilig in Tarnewitz stationiert.
Den Stützpunkten werden Wach- und KFZ-Einheiten zugeordnet.
Dezember 1956
Aus dem Stab und den Einheiten der Flottenbasis West wird am 04.12. die 4. Flottille gebildet.
Ihr untergeordnet werden die Seehydrographischen Dienste Warnemünde mit den Unterabteilungen Seezeichenwesen, Vermessungswesen, Nautische Werkstätten und einer Bootsgruppe Vermessungs- und Seezeichenkontrolle sowie Tonnenlegern.
1957–1958
Es werden folgende Baumaßnahmen durchgeführt:
- Stabsgebäude unmittelbar am Ufer des Breitlings,
- Stichpier (Beton) in der Nähe des o.a. Stabsgebäudes,
- Sperrwerkstatt mit Sperrlager,
- Wachgebäude,
- Torpedoregelstelle,
- Tonnenhof.
Die MLR-Schiffsneubauten vom Typ „Krake” (MLR steht für Minenleg- und Räumschiff) werden nach ihrer Indienststellung in den Schiffsbestand der 4. Flottille übernommen und zeitweilig in Tarnewitz stationiert. Aus den 10 MLR-Schiffen Typ „Krake“ wird die 4. MLR-Schiffsabtlg. formiert.
1957
Ein Teil des Stabes, der op. DH und die Funkstelle beziehen das Stabsgebäude am Ufer des Breitlings. Die Stäbe der Bootsabteilungen sind an Bord untergebracht, Baustellenwagen dienen als Mehrzweckräume.
25.-27. Juni 1957
Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung mit der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil.
Januar 1958
In Markgrafenheide wird das Flottillenmunitionslager eingerichtet.
Ebenfalls in Markgrafenheide wird mit dem Bau einer Wohnsiedlung für die Angehörigen der 4. Flottille begonnen. (Max-Reichpietsch-Str.)
1. Mai 1958
In Warnemünde wird die erste Flottenparade der Seestreitkräfte der DDR durchgeführt (einlaufend durch den „Neuen Strom“).
19.-21. Juli 1958
Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Flottenübung der Seestreitkräfte der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil. Die Übung wird vom Chef er Baltischen Flotte, Admiral Nikolai Michailowitsch Charlamow, geleitet.
Oktober 1958
Die 4. Flottille übernimmt weitere 4 KS-Boote. Die KS-Boote werden neu als „Kleine U.Jäger“ klassifiziert.
Die KS-Bootsabtlg. wird in 4. U-Jagdabtl. umbenannt und in 3 U-Jagdgruppen unterteilt. Eine Gruppe wird in Tarnewitz stationiert.
1959–1960
Durch die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille werden in unzähligen Stunden, oft auch in der Freizeit, Arbeiten zur Trümmerbeseitigung und Geländeverschönerung durchgeführt. In der unmittelbaren Umgebung von Liegeplätzen der Schiffe und Boote sowie von Dienst- und Unterkunftsgebäuden werden durch sie Grünflächen mit Ziersträuchern und Blumen angelegt. Bäume werden in großer Anzahl gepflanzt. Mit Hilfe der Schiffs- und Bootsbesatzungen werden ein Sportplatz mit Aschenbahn und eine Freilichtbühne angelegt bzw. errichtet.
Die Einrichtungen SHD-4 werden von der Seestraße in Warnemünde nach Hohe Düne verlegt, sie beziehen das Haus an der Fähranlegestelle und den Tonnenhof. Durch den SHD-4 werden die hydrographischen und seezeichentechnischen Voraussetzungen für das Minenräumen in den küstennahmen Gewässern geschaffen.
Die Räumboote beginnen mit dem operativen Räumen in den minenverseuchten Küstengebieten vor Warnemünde (Küstenzwangswege).
Es werden folgende Bauten bzw. Einrichtungen fertiggestellt:
ein „großes“ Stabsgebäude,
drei Unterkunftsgebäude,
ein Flottillenlazarett,
eine Schiffsinstandsetzungswerkstatt,
eine Slipanlage für Boote bis ca. 200 tn,
eine Bootshalle,
eine Kohleheizwerk,
eine Großküche mit Speiseräumen,
ein Kfz-Park mit Dienstgebäude, Kfz-Hallen, Kfz-Werkstatt und Tankstelle,
ein Feuerwehrgebäude,
eine Ausrüstungs- und Versorgungspier am Westufer des Stützpunkthafens mit Portaldrehkran, Wasser-, Dampf- und Treibstoffübergabestellen,
ein Tanklager westlich der Ausrüstungs- und Versorgungspier.
Es wird die 4. Hilfsschiffs- und Bergungsdienstabteilung formiert. Ihr werden Reedeschlepper, Versorger, Tanker, Taucher- und Feuerlöschboote unterstellt.
27.-30. Juli 1959
Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Flottenübung der Seestreitkräfte der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil.
Oktober 1959
Der 4. Flottille werden 4 MLR-Schiffe vom Typ Habicht zugeführt und der 4. U-Jagdabtlg. unterstellt. Sie beginnen den operativen Dienst (Vorpostendienst) in der westlichen Ostsee.
03. Nov. 1960
Die Seestreitkräfte der DDR werden in „Volksmarine“ umbenannt, für die Schiffe und Boote wird eine neue Dienstflagge der Volksmarine eingeführt. Einheiten der 4. Flottille nehmen an der Flottenparade, anlässlich der Namensgebung, im Greifswalder Bodden teil.
Die 4. Flottille wird mit den Aufgaben einer Sicherungsflottille beauftragt.
Zu den Hauptaufgaben der 4. Flottille gehören:
- Küstensicherung,
- Minenabwehr,
- U-Bootabwehr,
- Geleitsicherung.
November 1960
Die 4. U-Jagdabtlg. wird nach Tarnewitz verlegt.
1961-1964
1961
Indienststellung des Vermessungsschiffes „Hydrograph“, ein für Aufklärungszwecke speziell ausgerüstetes ehemaliges Fischereifahrzeug. Das Schiff „Hydrograph“ wurde der 4. Flottille unterstellt und im Stützpunkt Warnemünde stationiert.
Beginn der Außerdienststellung der KS-Boote sowie der Reedeschutzboote vom Typ „Delphin“ und „Tümmler“.
1. März 1961
Die Schiffe und Boote erhalten Namen von Bezirks- und Kreisstädten. Es beginnen enge Partnerschaftsbeziehungen zwischen Besatzungen und Städten.
MLR Typ Krake: Berlin, Gera, Magdeburg, Erfurt, Dresden, Potsdam, Rostock, Halle, Karl-Marx-Stadt und Frankfurt (Oder).
MLR Typ Habicht: Neubrandenburg, Schwerin, Cottbus und Suhl.
20.-24. Juli 1961
Erster offizieller Flottenbesuch in der VR Polen (Gdynia) mit einem KS-Schiff und 3 MLR-Schiffen der 4. Flottille.
22.-28. August
Erster offizieller Flottenbesuch, unter Leitung des Chefs der VM Konteradmiral Heinz Neukirchen, in Leningrad. Teilnehmer: KS-Schiff „Karl Liebknecht“ und die MLR-Schiffe „Erfurt“, „Magdeburg“ und „Rostock”.


1962
Die vier MLR-Schiffe vom Typ „Habicht“ werden nach Peenemünde verlegt und der 1. Flottille unterstellt.
Die 4. U-Jagdabteilung wird aufgelöst.
Von den während des Zweiten Weltkrieges insgesamt ca. 708 000 verlegten Seeminen entfiel ein Großteil auf die Ostsee. In den Seegebieten zwischen Wismar und Usedom waren sowohl Minensperren der Kriegsmarine als auch Streuminenfelder vorhanden, die zum Teil von U-Booten, überwiegend aber von britischen Bombenflugzeugen gelegt worden waren. Da die Alliierten Seestreitkräfte in der westlichen Ostsee die Seeherrschaft nicht erringen konnten, hatten sie die Taktik der Minenverseuchung angewandt.
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges hatten Räumkräfte der Baltischen Flotte die wichtigsten Ansteuerungen zu den Seehäfen der damaligen sowjetischen Besatzungszone freigeräumt. Von September 1952 bis Januar 1953 führten Räumkräfte der Seepolizei weitere Räumaktionen vor der Küste der DDR durch. Danach war das Durchfahren der Seegebiete und das Anlaufen der Seehäfen nur auf den freigeräumten Zwangswegen möglich. Es verblieben jedoch große Seegebiete, in denen mit Minen gerechnet werden musste. Diese Gebiete waren in den Seekarten als „minenverseucht“ bezeichnet.
Die 2. Räumbootsabteilung und die 4. MLR-Schiffsabteilung beteiligen sich am Freiräumen des Seegebietes zwischen Wismar und Usedom.
1963
begannen die Räumkräfte der 4. Flottille gemeinsam mit denen der 1. Flottille (Peenemünde) mit dem Freiräumen des Seegebietes zwischen Wismar und Usedom. In oft wochenlangen, ununterbrochenen Tag- und Nachteinsätzen wurden an die Besatzungen der beteiligten Räumschiffe und -boote sehr hohe Anforderungen an ihre physische wie auch psychische Belastbarkeit gestellt. Erschwert wurden die Einsätze durch den Umstand, dass gegen Ende des Krieges überwiegend elektromagnetische Fernzündungsminen gelegt wurden. Diese Minen hatten Zündsysteme mit Schrittschaltwerken bis zu 22 Schritten. Jeder Räumstreifen musste somit mindestens 22-mal mit dem Kabelfernräumgerät überlaufen werden.
Teilnehmer an den Räumeinsätzen im Jahr 1963 war u.a. das MLR-Schiff „Gera“, Kommandant KptLt. A. F. Tippach.
Nach Beendigung der Räumeinsätze werden die Seegebiete uneingeschränkt für die internationale Schifffahrt freigegeben.
10.-16. August 1963
Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung der Volksmarine der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte mit den Land- und Luftstreitkräften der DDR, der VR Polen und der UdSSR, teil. Die Übung „Flut“ wird geleitet durch Flottillenadmiral Sergei Georgijewitsch Gorschkow, Oberbefehlshaber der Seekriegsflotte der UdSSR.
07.10.1964
Flottenparade anlässlich des 15. Jahrestages der DDR.
1965–1990
25.-29. Juni 1965
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Wilhelm Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 20. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer: 2 KS-Schiffe, ein Rettungsschiff und das MLR-Schiff „Gera“.
28. November 1965
Vom Stützpunkt Saßnitz werden vier Küstenschutzschiffe (KSS Projekt 50), „Karl Marx“, „Friedrich Engels“, „Ernst Thälmann“ und „Karl Liebknecht“ zum Stützpunkt Warnemünde verlegt und als 4. KSS-Abteilung der 4. Flottille unterstellt.
05. Dezember 1965
Aus den Räumeinheiten, 4. MLR-Schiffsabteilung und 2. Räumbootsabteilung, wird die 4. Sicherungsbrigade (4.SB) gebildet.
Juli 1966
Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung der Volksmarine der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR sowie der Polnischen Seekriegsflotte teil. Die Übung „Baikal“ steht unter der Leitung von Marschall der Sowjetunion Andrei Antonowitsch Gretschko.
20. Oktober 1966
Die Küstenschutzschiffe „Karl Marx“ und „Karl Liebknecht“ nehmen an einer Flottenparade anlässlich des 50. Jahrestages der Oktoberrevolution in Leningrad teil.
Januar 1967
Angehörige der 4. Flottille kämpfen gegen die Unbilden des harten Winters im Raum Rövershagen bis Ribnitz und befreien die Passagiere aus einem total eingeschneiten Zug.
1968
Die motorisierte Küstenbatterie der Baltischen Flotte wird abgezogen.
In den freigewordenen Kasernenteil ziehen die Bergungsdienste der 4. Flottille und eine mot. leichte Flak-Batterie, die der 4. Flottille zugeordnet wurde, ein.
Die 4. SHD-Bootsabteilung erhält vier neue Seezeichenkontrollboote und den neuen Tonnenleger „BuK“.
01. Oktober 1968
Das KSS „Karl Liebknecht“ wird außer Dienst gestellt.
1970
Es beginnt die Indienststellung der ersten Minensuch- und Räumschiffe (MSR) Projekt 89/1. Diese Schiffe werden später durch MSR-Schiffe Projekt 89/2 (eine verlängerte Ausführung) ersetzt. Aus jeweils 6 Schiffen dieses Typs werden die 2. und 4. MSR-Schiffsabteilung im Bestand der 4. SB gebildet.
25.-28. Juni 1970
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 25. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer von der 4. Flottille: KSS „Ernst Thälmann“ und MLR-Schiff „Rostock“.
1972
Der Nebenstützpunkt Tarnewitz wird aus der Unterstellung der 4. Flottille entlassen.
18. Juni 1972
Fidel Castro, Staatsoberhaupt Kubas, besucht die 4. Flottille. Er wird von den Besatzungen der Schiffe und Boote begeistert empfangen.
19. September 1972
Das Vermessungsschiff „Hydrograph“ und zwei speziell umgerüstete MSR-Schiffe 89/1 werden zur 4. Vermessungsschiffsabteilung formiert.


21. September 1972
Der Präsident der ČSSR, Dr Gustáv Husák, besucht die 4. Flottille.
Oktober 1972
Es beginnt die Außerdienststellung der MLR-Schiffe Typ „Krake“.
1973
Die 4. Flottille übernimmt vier U-Jagdboote Projekt 201M. Sie werden als 2. UAW-Schiffsabteilung der 4.SB zugeordnet.
27.-31. Juli 1973
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Ernst Thälmann“, UAW-Schiff „Wismar“ und MAW-Schiff „Bernau“.
27.-30. Juni 1975
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 30. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer von der 4. Flottille: KSS „Karl Marx“, UAW-Schiff „Ludwigslust“ sowie die MAW-Schiffe „Röbel“ und „Schönebeck“.
1976
Die vier U-Jagdboote Projekt 201M werden ausgemustert und durch vier U-Jagdboote Projekt 12.4 Typ „Hai“ ersetzt.
Die 4. SHD-Bootsabteilung erhält das neue Vermessungsschiff „Carl Friedrich Gauß“. Der veraltete Vermessungskutter mit gleichem Namen wird außer Dienst gestellt.
Der 4. Flottille wird eine Raketen-technische-Abteilung (RTA) unterstellt. Die RTA wird in Schwarzenpfost bei Rövershagen stationiert.
06. Juli 1976
Die 4. Flottille übernimmt das Motorschulschiff „Wilhelm Pieck“. Auf dem Schulschiff erhalten vorwiegend Offiziersschüler ihre praktische Ausbildung.
25. Juli 1976
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Ernst Thälmann“ und Schulschiff „Wilhelm Pieck“.
31. August 1976
Das KSS „Karl Marx“ wird außer Dienst gestellt.
Juli 1977
Einheiten der 4. Flottille nehmen an einer gemeinsamen Übung der Volksmarine der DDR, der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte teil. Die Übung in der südl. Ostsee steht unter der Leitung des Oberkommandierenden der Vereinten Streitkräfte Marschall der Sowjetunion Kulikow.
29. August 1977
Das KSS „Karl Marx“ wird außer Dienst gestellt.
21. Juli 1978
Das Schulschiff „Wilhelm Pieck“ besucht als erstes Schiff der VM die Nordmeerflotte der UdSSR in Murmansk.
25. Juli 1978
Das erste KS-Schiff Projekt 1159 wird unter dem Namen „Rostock“ in Dienst gestellt.
29. Dezember 1978
Das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ wird in Dienst gestellt und der 4. Flottille unterstellt.


Bau von Einrichtungen im Stützpunkt Warnemünde in der Zeit von 1973–1978
Ein Versorgungs- und Ausrüstungslager (VAL-4) mit:
- Ersatzteillagern für alle Fachbereiche,
- Bekleidungs- und Ausrüstungslager,
- Verpflegungslager,
- Tanklager mit Bunkerpier,
- Farbenlager.
Eine Instandsetzungsbasis (I-Basis-4) mit:
- Nautischer Werkstatt,
- Waffenwerkstätten,
- Nachrichtenwerkstatt,
- Schiffselektronikwerkstatt,
- Rettungsfloßprüfwerkstatt,
Des weiteren:
Eine Lehrbasis mit Unterrichtsräumen und Fachkabinetten für die Aus- und Weiterbildung bzw. Festigung der Fertigkeiten des Personals aller Gefechtsabschnitte der Schiffe und Boote,
Ein Schiffssicherungskabinett für die Leck- und Brandbekämpfungsausbildung der Besatzungen,
Zwei neue Unterkunftsgebäude,
Ein neues Heizwerk,
Eine physiotherapeutische Station mit Sauna.
Ein Klubhaus mit:
- Gaststätte,
- Kino- und Mehrzwecksaal,
- Mehrzweckräume,
- Bibliothek,
- Billardzimmer,
- Fotolabor.

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10. Mai 1979
Das zweite KS-Schiff Projekt 1159 mit dem Namen „Berlin“ wird in Dienst gestellt.
18. Mai 1979
Das Schulschiff „Wilhelm Pieck“ und das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ laufen zu einer Ausbildungsfahrt in das Mittelmeer und das Schwarze Meer aus. Es werden die Häfen Sewastopol, Constanza und Varna angelaufen.
27.-31.(?) 1979
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht Tallinn. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Berlin“ und SS „Wilhelm Pieck“.
1980
wird auf der „Hohen Düne“ mit dem Bau einer weiteren Wohnsiedlung für die Angehörigen der 4. Flottille begonnen. (Würfelhäuser Hohe Düne 22–27)
07. April 1980
Erstmalig führen die Baltische Flotte, die polnische Seekriegsflotte und die Volksmarine eine gemeinsame Geschwaderfahrt durch. Das teilnehmende KSS „Rostock“ erhält Bestnoten.
27. Juni-01. Juli 1980
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich der „Tage der Meere“ und des 35. Jahrestages der polnischen Seestreitkräfte Gdynia. Teilnehmer sind das KSS „Rostock“ und das SS „Wilhelm Pieck“.
April 1981
Es beginnt die Indienststellung der UAW-Schiffe vom Typ „Parchim“. Jeweils 4 Schiffe bilden die 2. und 4. UAW-Schiffsabteilung im Bestand der 4.SB.
16. Juni-06. August 1981
Das SS „Wilhelm Pieck“ und das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ laufen während einer Ausbildungsfahrt die Häfen Sewastopol am Schwarzen Meer und Split an der Adria an.
03.-19. Juli 1981
Das KSS „Berlin“ und der Tanker „Usedom“ sind Teilnehmer an der 2. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten. Die Fahrt führt in die Nordsee und den Nordatlantik. Das KSS „Berlin“ erhält Bestnoten.
09. Juli 1981
Das UAW-Schiff „Wismar“ wird in Dienst gestellt.
24.-28. Juli 1981
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des „Tages der Seekriegsflotte” Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Rostock“ und UAW-Schiff „Parchim“.
19. September 1981
Das UAW-Schiff „Perleberg“ wird in Dienst gestellt.
25.-29. September 1981
Das KSS „Berlin“ besucht als erstes Schiff der Volksmarine die finnische Hauptstadt Helsinki. Der Flottenbesuch wird geleitet vom Chef der 4. Flottille, Konteradmiral Rolf Rödel.
30. Dezember 1981
Das UAW-Schiff „Bützow“ wird in Dienst gestellt. Damit ist die 4. UAW-Schiffsabtlg. vollständig.
1982
Die UAW-Schiffe vom Typ „Hai“ werden ausgemustert.
12. Februar 1982
Das UAW-Schiff „Lübz“ wird in Dienst gestellt.
02.-15. Juni 1982
Das KSS „Rostock“ und das UAW-Schiff „Perleberg“ sind Teilnehmer an der 3. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten.
26.-27. Juni 1982
Eine Militärdelegation unter Leitung von Großoberst Hoàng Nghĩa Khánh, Vietnam, besucht die 4. Flottille.
30. Juni 1982
Das UAW-Schiff „Bad Doberan“ wird in Dienst gestellt.
22. September 1982
Der Chef der schwedischen Seestreitkräfte, Vizeadmiral Per Yngve Rudberg, besichtigt die 4. Flottille.
10. November 1982
Das UAW-Schiff „Güstrow“ wird in Dienst gestellt.
23. November 1982
Das UAW-Schiff „Waren“ wird in Dienst gestellt. Damit ist die 2. UAW-Schiffsabtl. vollständig.
Januar 1983
Der Hochseeversorger E41 „Darss“ wird in Dienst gestellt.
27. Mai 1983
Das Vermessungsschiff „Hydrograph“ wird außer Dienst gestellt.
3.-16. Juli 1983
Das SS „Wilhelm Pieck“ besucht die finnische Hafenstadt Turku.
11.-29. August 1983
Das KSS „Rostock“ ist Teilnehmer der 4. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten und erhält wieder Bestnoten.
Oktober 1983
Der Hochseeversorger (Werkstattschiff) P41 „Kühlung“ wird in Dienst gestellt.
Dezember 1983
Die RTA wird in eine Raketen-technische Kompanie (RTK) umgewandelt. Die RTK erhält im Stützpunkt Warnemünde Dienstgebäude, Unterkünfte und einen Technikpark.
Mai 1984
Die 4. KSS-Abteilung wird in die 4. KSS-Brigade umstrukturiert.
04. Mai-06. Juni 1984
Das KSS „Berlin“ ist Teilnehmer der 5. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten und erhält wieder Bestnoten. Die Fahrt führt nach Murmansk und steht unter Leitung des Chefs 4. Flottille, KA Rolf Rödel.
03. Mai-30. Juni 1984
Das SS „Wilhelm Pieck“ und der Hochseeversorger „Kühlung“ laufen während einer Ausbildungsfahrt in das Mittelmeer und das Schwarze Meer Sewastopol, Tripolis und Piräus an.
19.-23. Juli 1984
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des 40.Jahrestages der VR Polen Gdynia. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Berlin“ und SS „Wilhelm Pieck“.
15. Mai 1985
Die 4. Vermessungsschiffsabteilung erhält für das ausgemusterte Schiff „Hydrograph“ den umgerüsteten Hochseeversorger „Jasmund“.
26. Mai-03. Juni 1985
Das KSS „Rostock“, die UAW-Schiffe „Lübz“ und „Bützow“ sowie der Hochseeversorger „Kühlung“ und der Hochseetanker „Usedom“ sind Teilnehmer der 6. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten. Die Fahrt führt in die Nordsee und den Nordatlantik.
30. Mai-03. Juni 1985
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des „40. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes vom Faschismus“ Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch sind KSS „Berlin“, UAW-Schiff „Waren“ und der Hochseeversorger „Darss“.
16. Juli 1985
Der jugoslawische Bundessekretär für Verteidigung, Flottillenadmiral Branko Mamula, besucht die 4. Flottille.
02.-07. September 1985
Die MAW-Schiffe „Kyritz“, „Riesa“ und „Rathenow“ sind zu einem Flottenbesuch in Helsinki.
18. Januar 1986
Das dritte KS-Schiff Projekt 1159 mit dem Namen „Halle“ wird für die 4.KSS-Brigade in Dienst gestellt.
09. Jun.-03. Juli 1986
Das KSS „Rostock“, die UAW-Schiffe „Lübz“ und „Waren“ sowie der Tanker „Usedom“ nehmen an der 7. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. KSS „Rostock“ und Tanker „Usedom“ erhalten Bestnoten.
24. Juni 1986
Der Oberkommandierende der sowjetischen Seekriegsflotte, Flottenadmiral Wladimir Nikolajewitsch Tschernawin, besucht die 4. Flottille.
01. Dezember 1986
Die UAW-Schiffe Projekt 133 werden neu, als KS-Schiffe, klassifiziert.
Die 4. Hilfsschiffs- und Bergungsdienstabteilung wird in 4. Sicherstellungsschiffsabteilung umbenannt.
02.-26. Juni 1987
Das KSS „Halle“ und 2 KS-Schiffe Typ „Parchim“ nehmen an der 8. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. KSS „Halle“ erhält Bestnoten.
20.-24. Juli 1987
Das KSS „Halle“ und das Bergungsschiff „Otto von Guericke“ besuchen die finnische Hafenstadt Kotka. Der Flottenbesuch wird geleitet vom Chef der 4. Flottille, Konteradmiral Gerhard Müller.
10.-14. Oktober 1987
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Ehm, besucht anlässlich des „70. Jahrestages der Oktoberrevolution” Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Berlin“ und SS „Wilhelm Pieck“.
24.-28. Mai 1988
Das KSS „Berlin“ nimmt an der 9. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. Die Fahrt geht in die Nordsee. KSS „Berlin“ erhält Bestnoten.
10. Mai-08. Juni 1989
Das KSS „Halle“ nimmt an der 10. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. Die Handlungen finden in der Ostsee und im Kattegat statt.
12.-16. Mai 1989
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs VM, Vizeadmiral Hoffmann, besucht Leningrad. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Rostock“ und KSS „Parchim“.
15.-17. August 1989
Ein Schiffsverband der Volksmarine unter Leitung des Chefs der 4. Flottille, KA Müller, besucht Helsinki. Teilnehmer am offiziellen Flottenbesuch: KSS „Rostock“ und KSS „Wismar“.
12.-15. Mai 1990
Die KS-Schiffe „Lübz“ und „Perleberg“ sind Teilnehmer an den Feierlichkeiten zum 30. Jahrestag des Warschauer Vertrages in Baltijsk.
31. Mai-08. Juni 1990
Das KSS „Halle“ nimmt an der 11. Geschwaderfahrt der Verbündeten Ostseeflotten teil. Die Handlungen finden in der Ostsee statt.


02. Oktober 1990
Die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille sind zu einer feierlichen Musterung im Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ angetreten. Der Chef der 4. Flottille, Kapitän zur See Joachim Fechner, erinnert an die Geschichte der 4. Flottille und würdigt in seiner Dankesrede das pflichtbewusste und besonnene Verhalten der Soldaten und Zivilbeschäftigten besonders auch in der Zeit der „Wende“.
Die im Stützpunkt Warnemünde stationierten Schiffe der Grenzschiffsabteilungen sind vom Bundesgrenzschutz übernommen und werden als 3. BGS Flottille geführt.
Der Tonnenhof, der Tonnenleger „Bug“, die Seezeichenkontrollboote und das das SHD-Stabsgebäude (am Fähranleger) sind in den Besitz der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Kiel übergegangen.
Das Gebäude am Fähranleger wird Sitz der Lotsenbrüderschaft und 2005 abgerissen. An gleicher Stelle wird ein Wohnhaus im ähnlichen Stil erbaut.
Das Vermessungsschiff „Carl-Friedrich Gauß“ wurde vom „Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie“ übernommen.
Der Personalbestand des SHD-4 wird zum größten Teil mit übernommen.
Auf Kommando des Chefs der 4. Flottille werden im Stützpunkt sowie auf den Schiffen und Booten die Dienstflaggen der NVA und der Volksmarine eingeholt.
03. Oktober 1990
Die Soldaten und Zivilbeschäftigten der 4. Flottille sind erneut zu einer feierlichen Musterung angetreten. Anwesend ist auch ein Kommando der Bundesmarine unter Leitung von Flottillenadmiral Dirk Horten.
Mit einem militärischen Zeremoniell wird der neue Kommandeur der 4. Flottille, Kapitän zur See Thomas Kämpf, durch FltlAdm. Horten in seine Dienststellung eingeführt.
Auf Kommando des Kapitäns zur See Kämpf wird im Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ die Bundesdienstflagge aufgezogen.


Chefs der 4. Flottille
1956–1958 Konteradmiral (FrgKp) Walter Kühn
1958–1961 Konteradmiral (KptzS) Hans Streubel
1961–1965 Kapitän zur See (KptzS) Fritz Notroff
1965–1971 Konteradmiral (KptzS) Herbert Bernig
1971–1976 Kapitän zur See (KptzS) Waldemar Richter
1976–1980 Vizeadmiral (KAdm) Klaus Kahnt
1980–1985 Konteradmiral (KAdm) Rolf Rödel
1985-1989 Konteradmiral (KAdm) Gerhard Müller
1989–1990 Kapitän zur See (KptzS) Joachim Fechner
(In Klammern = Dienstgrad während der angegebenen Zeit)
Abkürzungsverzeichnis
BSK Brandschutzkommando
I-Basis Instandsetzungsbasis
KS-Boot Küstenschutzboot
KS-Schiff bzw. KSS Küstenschutzschiff
MAW-Schiff Minenabwehrschiff
MLR-Schiff Minenleg- und Räumschiff
Mob-Lager Mobilmachungslager
MPZ Marinepionierzug
MSR-Schiff Minensuch- und Räumschiff
MStpKdo Marinestützpunktkommando
OpD operativer Dienstag
OpDH operativer Diensthabender
R-Boot Räumboot
RD Rückwärtige Dienste
RTA Raketentechnische Abteilung
RTK Raketentechnische Kompanie
SB Sicherungsbrigade
SHD Seehydrograph-Dienst
SS Schulschiff
SSK Schiffssicherungskabinett
UAW-Schiff Unterwasserabwehrschiff
UKD Unterkunftsdienst
VAL Versorgungs-Ausrüstungslager
ZCHA Zug Chemische Abwehr
Die Freiwache des MLR-Schiffes Gera


Historischer Überblick 1990–1999

Marinestützpunktkommando (MStpKdo) und Marineabschnittskommando Ost (MAKdo Ost)

1990
03. Oktober 1990
Der neue Kommandeur der 4. Flottille, Kapitän zur See Thomas Kämpf, wird mit einem militärischen Zeremoniell durch FltlAdm Dirk Horten in seine Dienststellung eingeführt.
Auf Kommando des neuen Kommandeurs wird im Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ die Bundesdienstflagge aufgezogen.
08. Oktober 1990
Kapitän zur See Thomas Kämpf erlässt als „Kommandeur 4. Flottille“ einen ersten Kommandeursbefehl mit der Nr. 1/90. Alle Befehle, die Tagesdienste und Tagesroutine, militärische innere Ordnung, Meldewesen und dgl. betreffend, behalten bis zum Widerruf ihre Gültigkeit.
11. Oktober 1990
Der Kdr. Bundeswehrkommando Ost, Generalleutnant Jörg Schönbohm, führt in der 4. Flottille einen Inspektions- und Informationsbesuch durch. Er wird begleitet vom Kdr. Marinekommando Rostock, FltlAdm Horten. U.a. werden die Schiffe „Halle“ und „Parchim“ besichtigt und mit den Besatzungen Aussprachen geführt.
In der 4. Flottille wird die 40-Std.-Woche eingeführt.
16. Oktober 1990
Als erste Einheiten der Bundesmarine laufen 2 Boote des 2. SGschw den Stützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“ an.
19. Oktober 1990
Die Boote „Flensburg“ und „Lindau“ vom 4. MGschw besuchen den Stützpunkt Warnemünde.
22. Oktober 1990
Der Kdr 4. Flottille bestätigt den am 26./27. September gewählten Personalrat.
31. Oktober 1990
Aus zwei KS-Schiffen (Typ Koni) „Rostock“ und „Halle“, zwei KS-Schiffen Projekt 133 (Typ Parchim) „Wismar“ und „Lübz“ und drei MAW-Schiffen Typ (Kondor) „Gadebusch“, „Teterow“ und „Grevesmühlen“ wird ein Küstenwachgeschwader aufgestellt.
Alle anderen Schiffe und Boote werden nach und nach zur Außerdienststellung in andere Stützpunkte bzw. Aufliegeorte überführt.
Es wird mit der Aussonderung der Technik (z.B. Kfz) und der Materialien aus NVA-Beständen und deren Überführung in entsprechende Materialabsteuerungsdienststellen begonnen.
17. November 1990
Im Stützpunkt Warnemünde macht das 1. UGschw mit den Booten U1, U10, U14 sowie den Begleitfahrzeugen „Lahn“ und „Fehmarn“ fest.
15. November 1990
Mit Befehl Kdr 4. Flottille wird im Stützpunkt Warnemünde eine Sicherungs- und Wachkompanie aufgestellt. Leiter und Hafenkapitän wird KKpt Steinhöfel.
Dem HaKa werden zugeordnet:
- Schlepper Y 1654 Havel (EX A 442),
- Schlepper Y 1656 Wustrow (EX A 445),
- Schlepper Y 1655 Zingst (EX A 443),
- Binnentanker Y 1657 Fleesensee (EX C 20),
- die Bootsgruppe mit allen Hafenbetriebsfahrzeugen,
- Die Tauchergruppe.
17. Dezember 1990
Der Amtschef Marineamt, KA Hein-Peter Weyher, besucht in Begleitung von FA Dirk Horten und FA Jürgen Geier die 4. Flottille.
31. Dezember 1990
Die Umwandlung der 4. Flottille zur Struktur eines MStpKdo bzw. eines MMatDp nimmt Formen an. Ein großer Teil der überzähligen Soldaten und Zivilbeschäftigten wird aus dem Dienst- bzw. Arbeitsverhältnis entlassen oder in einem Nachkommando zeitweilig aufgefangen.
1991
02. Januar 1991
In der 4. Flottille beginnen die Sachgebiete S1, S2, S3, S4, S6, HK und die TrV in der neuen Struktur lt. STAN. zu arbeiten.
18. Januar 1991
Der StvGenInsp Bw, GenLt Siegfried Storbeck besucht die 4. Flottille. Ein Kurzvortrag durch den Kdr, die Besichtigung der Schiffe „Rostock“ und „Lübs“ sowie Gespräche mit den Schiffsbesatzungen stehen auf dem Programm.
14. Februar 1991
Der GenInsp Bw, Adm. Dieter Wellershoff besucht die 4. Flottille. Er wird begleitet vom Kdr BwKdo Ost, GenMj Werner von Scheven, und vom Kdr MKdo Rostock, FAdm Dirk Horten. Im Programm u.a. Besichtigung des Stützpunktes Warnemünde und des KS-Schiffes „Rostock“.
Februar
Das Marinearsenal Kiel und MUkdo Sys 49 richten im MStp Warnemünde Außenstellen ein.
13. März 1991
Eine Gruppe Offiziere der griechischen Marine und Vertreter des Bereiches Rüstung besuchen die 4. Flottille, sie besichtigen Schiffe des Typs „Parchim“ und „Kondor“.
01. April 1991
Der Strukturwechsel ist abgeschlossen. Die Personalbesetzung des MStpKdo Warnemünde ist in Kraft getreten.
- Kdr MStpKdo Warnemünde KptzS Thomas Kämpf
- S1 KptLt Steder
- S2 OLtzS Kühne
- S3 FKpt Schwarten
- S4 OLtzS Henning
- HK KptLt Nößler
- LtrTrV Ang Hanstein
Juni 1991
Im MStp Warnemünde beginnen umfangreiche Abriss- und Bauarbeiten. Es wird begonnen mit dem Abriss:
- aller noch vorhandenen Baracken,
- den Gebäuden und Einrichtungen des ehemaligen Kfz-Parks,
- der Slipanlage,
- der alten Holzanleger im Nordwestteil des Hafens
Mit dem Bau von sechs Kasernen 2000, einer neuen Sporthalle, mit dem Anlegen eines neuen Sportplatzes und mit der Modernisierung des Stabsgebäudes wird begonnen.
06. Juni 1991
Die Teilnehmer der großen Militärattaché-Reise „Ostsee 1991“ besuchen den MStp Warnemünde und besichtigen Schiffe vom Typ „Parchim“.
22.-28. Juli 1991
Durch Präsenz und sicherstellende Aufgaben nehmen Soldaten und Zivilbeschäftigte des MStpKdo Warnemünde an der erstmals in Rostock durchgeführten „Hanse Sail 91“ teil.
28. August 1991
40 Parlamentarier der Nordatlantischen Versammlung besuchen das MStpKdo in Warnemünde.
01. September 1991
Die Versorger „Darss“ und „Kühlung“ werden in einer Musterung außer Dienst gestellt. Die Versorger haben bis zu diesem Zeitpunkt von verschiedenen MStp aus zahlreiche Versorgungsfahrten nach Leningrad und Klaipeda durchgeführt.
02. September 1991
Der Flottenchef der Marine der Republik Uruguay, KAdm Eladio R. Moll Escanellas, besucht das MStpKdo W.mde. Er besichtigt Schiffseinheiten und Versorgungseinrichtungen.
02. September 1991
Eine gewerbliche Wache übernimmt den allgemeinen Wach- und Sicherheitsdienst im MStpKdo. Die Bezeichnung der WachKp wird in StpKp geändert.
September
Die Marineschlepper „Zingst“ und „Havel“ werden außer Dienst gestellt und verkauft.
13. September 1991
Kommandeurswechsel im MStpKdo Warnemünde. KptzS Kämpf übergibt das MStpKdo an seinen Nachfolger KptzS Bischoff.
09. Oktober 1991
Der Chef der israelischen Marine, Adm Jedidja Ja'ari, besucht das MStKdo Warnemünde.
06. November 1991
Der Oberbefehlshaber der Königlich Schwedischen Marine, Vizeadmiral Dick Roland Börjesson, besucht das MStpKdo in Warnemünde und besichtigt Schiffseinheiten der ehemaligen NVA.
23. November 1991
Der Marineschlepper „Dranske“ wird im MStp Warnemünde stationiert und dem Hafenkapitän unterstellt.
29. November 1991
Das Küstenwachgeschwader wird aufgelöst.
1992
06. Februar 1992
21 Offiziere des „National Defence College“ des Königreichs der Niederlande unter Leitung GenMaj Leeflang besuchen das MStpKdo Warnemünde.
12. Mai 1992
Eine Deutsch-Französische Parlamentariergruppe besucht den MStp Warnemünde.
Juni 1992
Der Umbau bzw. die Sanierung des Stabsgebäude des MStpKdo’s ist abgeschlossen. Es beginnt eine rege Umzugstätigkeit im MStp.
Der Stab verläßt sein zeitweiliges Domizil im Stab- und Unterkunftsgebäude der ehemaligen Mot. Druckerei.
Der Transportbereich mit der Fahrbereitschaft verläßt die Gebäude der ehemaligen RTK und richtet sich im Bereich der ehemaligen mot. Druckerei ein.
Das Personal des MMatDp 3 bezieht die Einrichtungen der ehemaligen RTK.
11. Juni 1992
40 Offiziere der französischen ESGN unter Leitung des Schulkommandeurs VAdm Guy Labouérie und 20 Offiziere der FÜAK Bw statten dem MStpKdo einen Informationbesuch ab.
15. Juni 1992
30 Offiziere des italienischen „Istituto di Guerra Marittima“ führen im MStpKdo Warnemünde einen Informationsbesuch durch.
26. Juni 1992
Erstmalig nimmt eine Kutterbesatzung des MStpKdo Warnemünde am Marinekutterrace anlässlich der „Kieler Woche“ teil. Die Kutterbesatzung mit dem Kutterführer Olaf Jentsch kann einen beachtlichen 7. Platz erringen.
14. Juli 1992
Der letzte Auflieger KS-Schiff Typ „Koni“ wird nach Kiel überführt.
Damit entfällt für die im Nachkommando der 4. Flottille eingesetzten Soldaten die befohlene Aufgabe. Die Soldaten werden dem Kompaniechef der Stützpunktkompanie unterstellt.
11. August 1992
Im Rahmen einer Marineattaché-Reise besuchen ausländische Marineattachés den MStp Warnemünde.
Dezember 1992
Die neuen Sportanlagen und die neue Sporthalle im östlichen Teil des MStp Warnemünde sind fertiggestellt, sie werden an den Kdr MStpKdo übergeben.
1993
16. Februar 1993
Die Stützpunktkompanie wird aufgelöst, ein Teil der Soldaten wird in die Stabskompanie übernommen.
23.-25. März 1993
Das U-Boot „U9“ besucht während seiner letzten Fahrt vor der Außerdienststellung den MStp Warnemünde.
April 1993
In der 14. Kalenderwoche ist der Schlepper „Malabar“ der französischen Marine Gast im MStp Warnemünde.
In der 16. Kalenderwoche findet im MStp und im Seegebiet vor Warnemünde eine Großübung der GSG9 mit der SEK M/V statt. Durch persönlichen Einsatz tragen Soldaten und Zivilbeschäftigte des MStpKdo zum Erfolg der Übung bei.
18. Mai 1993
Der Flag Officer Sea Training der britischen Marine, Adm John G. Tolhurst, besucht das MStpKdo in Warnemünde.
25.-28. Mai 1993
Das Versorgungs- und Führungsschiff der französischen Marine „Somme“ hat in Warnemünde festgemacht und wird vom MStpKdo W.mde betreut.
26. Mai 1993
Der Kmdr der 8. Flottille der polnischen Kriegsmarine besucht den MStp Warnemünde.
02.-3. Juni 1993
Der Inspekteur der Marine empfängt im MStp Warnemünde viele aktive und über 50 pensionierte Admirale und Admiralsärzte. Die im MStpKdo gezeigten Aufbauleistungen finden Lob und Bewunderung der Teilnehmer des Admiralstreffens.
04. Juni 1993
Der Zerstörer „Bayern“ hat in Warnemünde festgemacht. Der Verteidigungsminister der Republik Österreich stattet dem MStpKdo Warnemünde und dem Zerstörer „Bayern“ einen Besuch ab.
11. Juni 1993
Die Bundesministerin für Frauen und Jugend, Dr. Angela Merkel, gibt dem MStp Warnemünde während eines militärischen Zeremoniells den Namen „Kasernenanlage Hohe Düne“ und verleiht anschließend dem MStpKdo das Fahnenband zur Truppenfahne.
05. Juli 1993
Beim Stab der SFltl wird eine Arbeitsgruppe Warnemünde gebildet.
Der Beauftragte der SFltl, FKpt Ohlsen, trifft in Warnemünde ein und übernimmt Aufgaben zur Vorbereitung der Verlegung der SFltl sowie des 2. und 7. SGschw. zum MStp Warnemünde.
08.-11.Juli 1993
Drei Boote der Dänischen Heimwehr besuchen den MStp W.mde und laden zur Besichtigung ein.
11. August 1993
Der Generalstabschef der Schweizerischen Armee, Korpskommandant Arthur Liener, besucht gemeinsam mit dem GenInsp Bw General Klaus Naumann das MStpKdo Warnemünde.
U.a. wird der erste Block Kaserne 2000 und ein Schnellboot der Klasse 143 A besichtigt.
November 1993
Die ersten 3 Blöcke (D, E, F) Kaserne 2000 und das sanierte U-Gebäude 48 werden dem MStpKdo zur Nutzung übergeben.
1994
19.-21. Januar 1994
Das Marineamt führt im MStp Warnemünde die 31. Jahrestagung der SanOffz und Zahnärzte durch. Das MStpKdo übernimmt sicherstellende Aufgaben zur Vorbereitung und Durchführung der Tagung.
02. April 1994
Beim für die Bw-Apotheke vorgesehene Gebäudeteil ist die Sanierung abgeschlossen. Die Bw-Apotheke Warnemünde beginnt offiziell mit der Erfüllung ihrer Aufgaben im MStp Warnemünde.
12. April 1994
Der Oberbefehlshaber der dänischen Streitkräfte, General Jørgen Lyng, besucht in Begleitung des GenInsp Bw, General Klaus Naumann, das MStpKdo Warnemünde und besichtigt u.a. die Kaserne 2000.
16. Mai 1994
Im Rahmen der in M/V stattfindenden Sitzung des Verteidigungsausschusses des Bundesrates, besuchen die Teilnehmer das MStpKdo und im MStp Warnemünde eingelaufene Binnenminensuchboote.
19. Mai 1994
Im Rahmen eines Truppenbesuches auf dem SSS „Gorch Fock“ in Warnemünde, besucht der Bundesminister der Verteidigung, Volker Rühe, auch das MStpKdo.
Juni 1994
Die Blöcke A, B, C (Kaserne 2000) sind fertiggestellt und werden zur Nutzung übergeben.
03.-06. Juni 1994
Die französischen Minensuchboote „Cybele“ und „Andromede“ machen im MStp Warnemünde zu einem Höflichkeitsbesuch fest.
07.-09. Juni 1994
Erstmalig wird die jährliche Infrastrukturtagung des BMVg, Abt. Unterbringung, Liegenschafts- und Bauwesen, mit den Oberfinanzpräsidenten der 21 Oberfinanzdirektionen, beim MStpKdo Warnemünde durchgeführt.
01. September 1994
30 Militärattaches besuchen im Rahmen einer Militärattache-Reise das MStpKdo Warnemünde.
02.-07. September 1994
Einheiten der königlich-schwedischen Marine führen im Rostocker Stadthafen eine Informal Visit durch. Der Minenleger „VISBORG“, 4 SBoote und 2 KwBoote werden vom schwedischen Befehlshaber der Flotte geführt.
12.-15. September 1994
Die SBoote „RAUMA“ und „RAAHE“ vom Wachgeschwader der finnischen Marine führen unter Leitung ihres GeschwKdr, KKpt Kokkonen, eine Informal Visit im MStp Warnemünde durch.
16.-17. September 1994
Anlässlich der Verlegung des Stabes der SFltlt und des 2.SGschw nach Warnemünde führt der BMVg im MStp eine „Feierliche Musterung“ durch. Anwesend sind u.a. auch der MP von M/V und der InspM.
04. Oktober 1994
Der Stab der SFltl hat zum MStp Warnemünde verlegt und vorläufig in der ehemaligen Lehrbasis Stabsquartier bezogen.
06. Oktober 1994
Der russische Admiral Popilin, Beauftragter für Technik und Bewaffnung, besucht das MStpKdo Warnemünde.
Oktober 1994
Ein neues WDA-Gebäude sowie ein neues Heizhaus sind fertiggestellt und werden von den Nutzern in Betrieb genommen.
08. November 1994
Der Chairman Joint Chiefs of Staff der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika, General John M. Shalikashvili, besucht die SFltl und das MStpKdo in Warnemünde.
01. November 1994
Das 2. SGschw hat zum MStp Warnemünde verlegt.
22. November 1994
Der neue Tender „Donau“ wird im MStp Warnemünde für das 2. SGschw in Dienst gestellt.
24. November 1994
Der Flag Officer Surface Flotilla der Royal Navy, VAdm Michael C. Boyce, besucht in Begleitung des Kdr ZFltl, FAdm Diether Hülsemann, das MStpKdo und die SFltl in Warnemünde.
24. November 1994
16 Teilnehmer einer Studienreise der Führungsakademie des Königreichs der Niederlande besuchen das MStpKdo Warnemünde.
20. Dezember 1994
Der Binnentanker „Fleesensee“ wird außer Dienst gestellt.
Der Betriebsstofftransporter „Westensee“ trifft im MStp Warnemünde ein und wird dort für ständig stationiert.
20. Dezember 1994
Während einer gemeinsamen „Feierlichen Musterung“ MKdo Rostock und MStpKdo Warnemünde in der Warnow-Kaserne, entbindet der Kdr MUKdo, KAdm Horst Sommermeyer, den Kdr MKdo Rostock, FAdm Otto-H. Ciliax, und den Kdr MStpKdo Warnemünde, KptzS Rupert Bischoff,von ihren Pflichten.
Anschließend löst der Kdr MUKdo das MKdo Rostock und das MStpKdo Warnemünde auf, stellt das Marineabschnittskommando Ost (MAKdo Ost) auf und überträgt KptzS Dieter Leder das Kommando.
1995
23. Februar 1995
Im MStp Warnemünde und im Seegebiet vor Warnemünde wird mit einer Abschlussübung die Ausbildung von „Boarding-Teams durch das MSichBtl 3 beendet.
03.-07. April 1995
Der Admiral Logistiktruppen und Chef des Stabes MUKdo, FAdm Uwe Siegfried Kahre, besucht das MAKdo Ost.
20.-24. April 1995
Die 36. Schnellbootsdivision der kgl. schwedischen Marine ist zu einem Flottenbesuch in den MStp Warnemünde eingelaufen.
27. April-01. Mai 1995
In Warnemünde laufen ein:
Die französische Fregatte „De Grasse“ sowie die Fregatte „LV Lavallee“ und der Versorger „Durance“.
An deutschen Schiffen die Fregatten „Köln“ und „Emden.
Am 27. April wird mit einem feierlichen Zeremoniell, in Anwesenheit des BMVg und des französischen Verteidigungsministers, ein Deutsch-Französischer Übungsverband aufgestellt.
06. Juni 1995
Im Rahmen einer zentralen Offiziers- und Unteroffiziersweiterbildung führt der Stab des I. Korps (Münster) unter Leitung des Kommandierenden Generals I. Korps einen Informationsbesuch im Bereich MAKdo Ost durch.
16. Juni 1995
42 Offiziere der schwedischen Militärhochschule in Begleitung ihres Kommandeurs, KAdm Claes Tornberg, besuchen den MStp Warnemünde.
29. Juni-02. Juli 1995
Die „USS Clark“ der US Navy hat in Warnemünde festgemacht.
August 1995
Der neue Eingangsbereich zur Kasernenanlage „Hohe Düne“ und das neue Wachgebäude werden fertiggestellt und an die Nutzer übergeben.
11.- 14. August 1995
Der Minenleger (Schulschiff) „MOEN“ der kgl. dänischen Marine besucht Warnemünde und nimmt an den „Hanseatischen Hafentagen“ teil.
16. August 1995
Die erste Patenschaft zwischen der polnischen und deutschen Marine wird im MStp Warnemünde besiegelt. Während einer feierlichen Musterung, im Beisein des BMVg und es polnischen Verteidigungsministers, tauschen der Kdr der polnischen 8. Küstenschutzflottille, KAdm Stanisław Kasperkowiak, und der Kdr der deutschen SFltl, KptzS Haß, die Patenschaftsurkunde aus. Der Stab MAKdo Ost hat sicherstellende Aufgaben übernommen.
22.- 25. August 1995
Eine Abordnung der Stadt Ingolstadt und der Marinekameradschaft e.V. Ingolstadt unter Leitung des Oberbürgermeisters der Stadt, Peter Schnell, sind Gäste des MAKdo Ost im MStp W.mde.
Der OB, Peter Schnell, und der Kdr MAKdo Ost, KptzS Leder, unterzeichnen während einer Musterung einen Patenschaftsvertrag.
25.-28. August 1995
Im Rahmen „SEF 952“ sind insgesamt 13 Schiffseinheiten, mit dem Flaggschiff Fregatte „Niedersachsen“, in Warnemünde eingelaufen.
September 1995
Die neuen Schwimmbrücken (LAZ-1) „Schlei“ und „Kieler Förde“ werden fertiggestellt und an die Nutzer übergeben.
Oktober 1995
Das neue Stabsgebäude für die SFltl wird fertiggestellt und an den Nutzer übergeben.
11. Oktober 1995
Eine Gruppe der Nationalen Militärischen Vertreter (NMV) beim Obersten Hauptquartier der Alliierten Mächte in Europa (SHAPE) besuchen den MStp Warnemünde. Die insgesamt 20 Adm, Gen und Offz werden durch den Stab MAKdo Ost betreut.
11.-12. Oktober 1995
Unter Führung des Kdr Marineschule Mürwik, FAdm Götz Eberle, besuchen 23 Teilnehmer der 29. Informationswehrübung den MStp Warnemünde.
November 1995
Bei den U-Gebäuden 47, 49 und 145 wird die Sanierung abgeschlossen, die Gebäude werden den Nutzern übergeben.
08. November 1995
Das 7. SGschw wird zum MStp Warnemünde verlegt.
06. Dezember 1995
Im Rahmen einer Informationsreise besucht der 87. Lehrgang des NATO Defense College, unter Leitung des GenLtn R.J.Evraire, die SFltl im MStp Warnemünde. Die Delegation wird begrüßt durch den StvBefehlshaber Flotte, KAdm Hülsemann. Der Stab MAKdo Ost übernimmt sicherstellende Aufgaben.
1996
08. Januar 1996
Das Ölbekämpfung- und Entsorgungsschiff „Bottsand“ läuft in den MStp Warnemünde ein und wird auf Dauer dem Kdr MAKdo Ost unterstellt.
13. Februar 1996
Eine Gruppe von Reserveoffizieren aus Östereich, Spanien und Deutschland besucht den MStp Warnemünde. Auf dem Programm: Vortrag durch A31 (Die Marinen in M/V), Besichtigung Kasernenanlage „Hohe Düne“ und Schiffsbesichtigung in der SFltl.
27.-28. Februar 1996
Der Kdr MUkdo, KAdm Sommermeyer, führt beim Stab Makdo Ost im MStp Warnemünde sowie beim MMunDp 5 in Seltz und beim MStpKdo Peenemünde eine „Teilnahme am Dienst“ durch.
05.-06. März 1996
Der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages besucht im Rahmen einer „Auswärtigen Sitzung“ den MStp Warnemünde. Teilnehmer sind 26 Mitglieder des VA sowie 10 Befehlshaber bzw. Kdr der drei TSK im Bereich des IV Korps sowie der Präsident der WBV VII.
19. März 1996
20 Teilnehmer des Stabsdienstlehrganges für Reserveoffiziere an der FüAkBw besuchen den MStp Warnemünde. Auf dem Programm: Vortrag (Marine in M/V), Besichtigung der Kasernenanlage und Bordbesichtigung im 7. SGschw.
22.-24. April 1996
29 Schnellboote, Teilnehmer an der NATO-Übung „Bold Game, machen im MStp Warnemünde fest und werden von MAKdo Ost versorgt und betreut.
15. Mai 1996
44 hochrangige Angehörige der Schwedischen Gesamtverteidigungsakademie, unter Leitung des Rektors der Akademie, Dr. N. Gylden, besuchen das MAKdo Ost im MStp Warnemünde. Auf dem Programm u.a. Vortrag durch Kdr MAKdo (Die Marine in M/V) und Besichtigung der Kasernenanlage „Hohe Düne“.
15.-20. Mai 1996
Insgesamt 22 Schiffe und Boote des „SEF 95“ laufen nach Abschluss der ersten Seephase in ausgewählte Häfen von M/V ein und führen dort ihren Hafenaufenthalt durch. In Rostock-Warnemünde machen 14 Einheiten fest, darunter die Fregatte „Augsburg“ und der Zerstörer „Lüttjens“.
Weitere Einheiten haben in Wismar, Stralsund und Lauterbach (Rügen) festgemacht. Das MAKdo Ost hat die Sicherstellungs- und Betreuungsaufgaben übernommen.
12. Juni 1996
Der erste russische Kriegsschiffsbesuch nach der Wiedervereinigung im MStp Warnemünde. Ein Landungsschiff der „Robucha-Klasse“ hat im MStp Warnemünde festgemacht und übernimmt eine Ladung Hilfsgüter für Kaliningrad. Diese Aktion ist ein Gemeinschaftswerk der „Duisburger Initiative“, der Rostocker Vereine „Charisma“ und „Russland-Hilfe, dem russischen Generalkonsulat und dem MAKdo Ost.
14. Juni 1996
Im Rahmen einer Studienreise besuchen 68 Teilnehmer eines General- und Admiralstabsoffizierslehrganges der Dänischen Generalstabsakademie, unter Leitung des Kommandeurs der Akademie, Oberst i.G. Fredenslund, das MAKdo Ost und die SFltl im MStp Warnemünde. Der Stab MAKdo Ost hat die Betreuung übernommen. Auf dem Programm: Vorträge der Kdr MAKdo Ost und SFltl sowie Besichtigung der Kasernenanlage.
15.-17. Juni 1996
Der „Ständige Einsatzverband Kanal“, unter Führung von Commander Colin G. Welborn, läuft zu einem Hafenaufenthalt in den MStp Warnemünde ein. MAKdo Ost hat die Sicherstellungs- und Betreuungsaufgaben übernommen.
16. Juni 1996
Das Ölbekämpfungs- und Entsorgungsschiff „Bottsand“ nimmt an einer groß angelegten Katastrophenschutzübung im Seegebiet vor Graal-Müritz teil.
25.-26. Juni 1996
Das BMVg, Führungsstab der Marine II 7, führt gemeinsam mit dem Department of Defense der USA eine Konferenz im MStp Warnemünde durch.
27. Juni 1996
Anlässlich der Verlegung des MSichBtl 3 nach Seeth findet in der Hanse-Kaserne eine Musterung mit Empfang zur Verabschiedung des MSichBtl 3 statt. An der Verabschiedung nehmen der Stab MAkdo Ost sowie andere militärische und zivile Gäste teil.
06.-09. Juli 1996
Das MAKdo Ost beteiligt sich mit Organisation, mit sicherstellenden Aufgaben und Präsenz an der „Baltic Sail 96“.
Als Gastschiffe der Marine sind in Rostock und Warnemünde eingelaufen:
- die Fregatte „Lübeck“,
- das UBoot „U13“,
- mehrere Boote des 7. SGschw,
- die Minenjagdboote „Bad Rappenau“ und „Dillingen“,
- das russische Marineschulschiff „Smolny“,
- die polnischen Kriegschiffe „“Torun“ und „Dabie“,
- der französische Minenjäger „Crois du Sud“.
Juli 1996
Der Umbau des Kasernengebäudes (in Strandnähe) zum Offiziersheim ist abgeschlossen. Das OHeim wird an die Offiziersheim-Gesellschaft Warnemünde-Hohe Düne übergeben.
08.-09. August 1996
Der BMVg, Volker Rühe, und der kanadische Verteidigungsminister, David Collenette, besuchen, im Zusammenhang mit einer Fahrt auf dem SBoot „Hermelin“, den MStp Warnemünde.
29. August-02. September 1996
Ein schwedischer Schnellbootsverband, 4 FlugkörperSBoote des 21. SGschw, 4 SBoote des 23. SGschw und ein Versorger, machen im MStp Warnemünde und zeitweilig im Stadthafen Rostock fest.
13.-17. September 1996
Im Rahmen einer Auslandsausbildungsreise läuft das französische Schnellboot „L’Audacieuse“ den MStp Warnemünde zu einer Ruhe- und Erholungsphase an.
15.-17. Oktober 1996
Etwa 50 Mitglieder der „Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V., Sektion Fulda, besuchen, im Rahmen einer Rundreise durch die Marinedienststellen in M/V, den MStp Wmde. Im Programm Vorträge, Besichtigung der Kasernenanlage und Hafenrundfahrt mit Barkassen.
29. Oktober 1996
Beim MAKdo Ost wird, in Anwesenheit zahlreicher Gäste, mit militärischem Zeremoniell, ein Kommandeurswechsel vollzogen.
Der Kdr MUKdo, KAdm Sommermeyer, verabschiedet KptzS Leder und übergibt KptzS Freier das Kommando über das MAKdo Ost.
12. Dezember 1996
In feierlichen Musterungen löst der Kdr MAKdo Ost, KptzS Freier, das MMunDp 5 in Seltz sowie das MMatAbstDp in Waren auf und übergibt die Depots an den Kdr der LogBrig 4.
13.-15. Dezember 1996
Nach Indienststellung am 06.12.1996, während ihrer ersten Übungsfahrt, macht die Fregatte „Mecklenburg-Vorpommern“ in Warnemünde fest.
17. Dezember 1996
Der Befehlshaber Flotte, VAdm Horten, besucht, anlässlich einer Präsentation der Ergebnisse „KLV-Studie“ in der SFltl, den MStp Warnemünde.
1997
07.-09. Januar 1997
Die „37. Historisch-Taktische-Tagung der Flotte“ wird im Neptun-Hotel in Warnemünde durchgeführt. Das MAKdo Ost hat Aufgaben der Organisation und der Betreuung übernommen.
03.-14. Januar 1997
Das MSichReg führt im MStp Warnemünde eine Boarding-Ausbildung durch. MAKdo Ost hat die Unterstützungs- und Betreuungsaufgaben übernommen.
05. Februar 1997
Im MStp Warnemünde ist ein modernes Fernmeldezentrum fertiggestellt, es wird dem Nutzer offiziell übergeben.
25. Februar 1997
97 Angehörige des Französischen Forschungsinstitutes für das nationale Verteidigungswesen (I.H.E.D.N.), unter Leitung ihres Direktors, GLt Janvier, und in Begleitung des Botschafters der Republik Frankreich, Francois Scheer, besuchen den MStp Warnemünde.
14.-15. März 1997
Im Rahmen einer Ausbildungsfahrt hat die Fregatte „Augsburg“ in Warnemünde festgemacht.
26. März 1997
Der Befehlshaber der Flotte, VAdm Horten, besucht, im Rahmen einer Teilnahme am Tagesdienst der Schnellbootsflottille, den MStp „Hohe Düne“.
01. April 1997
Das „Informationszentrum Ost“ wurde aus der Struktur MAKdo Ost herausgelöst und dem Marineamt in Rostock unterstellt.
16. April 1997
Der 90. Lehrgang des „NATO DEFENSE COLLEGE“ unter Leitung seines Kdr, GenLt Fernando Lecea, besucht die Schnellbootsflottille im MStp „Hohe Düne“.
28. Mai 1997
Der neue Stellv Kdr MUKdo, FAdm Kammholz, besucht den MStp „Hohe Düne“.
05. Juni 1997
Im Rahmen eines Sicherheitspolitischen Seminars für Stabsoffiziere aus OSZE-Ländern (OSZE-Seminar) besuchen ca. 40 Stabsoffz, unter Leitung von Oberst i.G. Graeger, den MStp Warnemünde. MAKdo Ost hat sicherstellende Aufgaben übernommen.
4.-17. Juli 1997
Die Ausbildungsboote „Example“ und „Express“ der Royal Navy besuchen den Marinestützpunkt Warnemünde „Hohe Düne“. Die britischen Boote führen hier einen Crew-Wechsel durch. Das Austauschpersonal ist auf dem Wohnboot „Vogtland“ untergebracht.
24. Juli 1997
Vor dem Gebäude der Schnellbootflottille wurde eine Bronzeplastik des Bildhauers Jo Jastram feierlich übergeben. Die Silhouette der Skulptur „Mond im Boot“ hat die Wirkung eines Ankers. Bei „Mond im Boot“ wird ein altes Fährmotiv aufgegriffen, das Verbindung bewahren symbolisiert.
31. Juli-03. August 1997
Zum zweiten Male hieß es für die Gäste aus der Patenstadt Ingolstadt „Herzlich Willkommen beim MAKdo Ost“. Mit der Musterung am 01.08.1997 wurde die Delegation der Stadt und eine Gruppe der Marinekameradschaft unter Führung des Oberbürgermeisters Peter Schnell durch den Kommandeur des MAKdo Ost begrüßt.
20.-27. August 1997
Das US-Küstenwachboot „THUNDERBOLT“ besucht den Marinestützpunkt in Warnemünde. Es erfolgte ein Antrittsbesuch des Kommandanten B. Williamson beim Kdr.MAKdo Ost, Kpt z. S. Freier, und Stellv. Kdr. SAL / SOPA, Kpt.z.S. Beyer, sowie ein Höflichkeitsbesuch beim Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock.
25. September 1997
Kommandeurswechsel im 7. Schnellbootgeschwader. Fregattenkapitän Peter Grothe übergibt das Kommando des 7.SG an Fregattenkapitän Rainer Brinkmann.
8. Oktober 1997
Das Ölentsorgungsboot „Bottsand“ nimmt an einer großangelegten Übung vor Rügen teil. Bund, Feuerwehren und THW probten den Ernstfall einer Tankerhavarie.
31.Oktober-03. November
Der ständige Minenabwehr-Verband (Standing Naval Force Channel / SNFC) der NATO besucht im Rahmen einer „Routine Visit“ den Stadthafen in Rostock.
10.Dezember 1997
Inbetriebnahme der SAR-Außenstelle Warnemünde und Außerdienststellung der SAR-Außenstelle in Parow. Der Rettungshubschrauber „See King“ MK 41 ist künftig in „Hohe Düne“ stationiert.
1998
03. März 1998
Ein Marineverband des 7. Schnellbootgeschwaders ist zu einem zweiwöchigen Manöver nach Stettin ausgelaufen. Bestandteil des Manövers ist u.a. eine viertägige Übung mit dänischen und polnischen Marinebooten zwischen den Inseln Rügen und Bornholm. MAKdo Ost übernimmt Unterstützungsaufgaben.
12. März 1998
KAdm Sommermeyer übergibt im Stp. W.mde das Kommando über das Marineunterstützungskommando an FAdm Siebert.
Gleichzeitig wird KAdm Sommermeyer in den Ruhestand verabschiedet.
07.-08. April 1998
Drei polnische Offiziere besuchen im Rahmen der „Grenznahen Kontakte“ das MAKdo Ost. Grundlage hierfür ist eine Vereinbarung zwischen dem Kommandeur des MAKdo Ost und dem Kommandeur der 8. Küstenschutzflottille. Die Offiziere wurden in den Bereichen Logistik und Hafenbetriebswesen eingewiesen.
20.-30. April 1998
Der Wachzug des MAKdo Ost führt im Rahmen des jährlichen Mob-Übungsplanes der Marine eine Truppenübung FORM 1 durch. Ziel dieser Übung ist es u.a. die Mobilmachung zu üben und die Mob-Vorbereitungen zu überprüfen.
28. April 1998
Die Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitstechnik, Sektion Berlin führt einen Informationsbesuch beim MAKdo Ost und der SFlt durch.

Zum Programm gehört u.a. eine Rundfahrt durch die Kasernenanlage Hohe Düne mit Besichtigungen der Kaserne 2000 und logistischer Einrichtungen (Bereich Fremdversorgung).

12.-15. Juni 1998
Der US-BALTOPS-Verband läuft nach der ersten Seephase zu einem viertägigen Hafenbesuch in Rostock ein. Zum Verband gehören 35 Einheiten aus elf Nationen. MAKdo Ost übernimmt Versorgungs- und Betreuungsaufgaben.
15.-26.Juni 1998
Im Rahmen der NATO –Übung „CENTRAL ENTERPRISE 98“ wird durch die TSK Luftwaffe und Marine die ABC-Melde- und Warndienst-Übung „CENTRAL CLOUD 98“ durchgeführt. MAKdo Ost hat den Auftrag die Übung vorzubereiten, durchzuführen und die Übungsergebnisse auszuwerten.
02.-05. Juni 1998
Die Ausbildungsboote „Archer“, „Example“, „Explorer“, „Express“ und „Raider“ der Royal Navy machen im Marinestützpunkt Hohe Düne fest.
21.-25. September 1998
Der Stellv des Kdr und Chef des Stabes MAKdo Ost, FK Behrendt , übergibt die Dienstgeschäfte an FK Reymann.
05.-08. Oktober 1998
NATO-Offiziere aus 8 NATO-Staaten sowie 3 Staaten des NATO-Kooperationsprogramms „Partnerschaft für den Frieden“ treffen sich im Marinestützpunkt Hohe Düne. Es ist eine erstmalige NATO-Tagung zum Thema „Schnellboote“ und geht auf eine Initiative der deutschen Marine zurück.
19. Oktober 1998
Der scheidende Bundesminister der Verteidigung, Volker Rühe, verabschiedet sich mit einem Besuch des Marinestützpunktes „Hohe Düne“ von der Marine.
Oktober 1998
Richtfest für das künftige Gebäude des Hafenkapitäns und der Taucherdienstgruppe. Schwierige Bodenverhältnisse machten eine aufwendige Gründung notwendig.
1999
25. April 1999
Eine Gruppe von ca. 90 wehrübenden Offizieren und Unteroffizieren des Heimatschutzbataillons 45 Hannover besucht im Rahmen einer Truppenwehrübung den Marinestützpunkt Warnemünde.
29. April 1999
Richtfest für das künftige Wirtschaftsgebäude im Marinestützpunkt „Hohe Düne“. Das Bauwerk soll im März 2000 fertiggestellt sein.
08.-09. Mai 1999
Hafenbesuch der schwedischen Segelschulschiffe „Falken“ und „Gladan“ in Rostock.
Mai 1999
„Germania auf dem Meere“ – Eine Wanderausstellung der deutschen Marinegeschichte von ihren Anfängen bis zur Gegenwart kann bis zum 24.05.99 im Marinestützpunkt besichtigt werden.
28.-31. Mai 1999
Bundespräsident Roman Herzog führt einen Truppenbesuch bei der Schnellbootflottille durch.
17. Juni 1999
Das „Mobile Einsatzkommando“ (MEK) Hamburg führt im Rahmen ihrer jährlichen Kommandowoche Aus- und Weiterbildung im Stp.W.mde durch. MAKdo Ost übernimmt Versorgungsaufgaben.
16.-25. Juni 1999
Die Tauchergruppe MAKdo Ost führt in W.mde, in Neustadt/Holstein und in Swinemünde eine gemeinsame deutsch-polnische Ausbildung für Taucherpersonal der polnischen Marine durch.
29. Juni-03. Juli 1999
Im Rahmen des Austauschprogramms der Marine führt das Ölauffangschiff „Bottsand“ ein Routine Visit in Kolberg durch.
08.-10. Juli 1999
Die englischen Ausbildungsboote HMS „Tracker“ und „Parsuer“ weilen zu einem Hafenbesuch im Marinestützpunkt Warnemünde.
28. August 1999
Das Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ veranstaltet ein Treffen mit Flugpersonal. An diesem Treffen nehmen Piloten/fliegendes Personal aus dem Geschwader und Piloten/fliegendes Personal der Fluggesellschaften Deutsche Lufthansa und CONDOR teil.
28. August 1999
Eine Abordnung der schweizerischen Kantonspolizei Bern führt einen Informationsbesuch im Marinestützpunkt Warnemünde durch.
06.-9. September 1999
Eine Gruppe österreichischer Militärhistoriker ist auf Einladung des BMVg FüM zu einen Truppenbesuch in die Dienststellen der Marine und Luftwaffe in Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Es werden Informationen zur alten und neuen Infrastruktur, Kaserne 2000, Bereich Fremdversorgung und SAR Bereich gegeben.
13.-14. September 1999
Logistikoffiziere der polnischen 8. Küstenschutzflottille besuchen MAKdo Ost. Sie werden in die Logistik des MAKdo Ost eingewiesen.
14. September 1999
Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Lüssow, nimmt am Dienstbetrieb des MAKdo teil.
(Wird fortgesetzt.)

Abkürzungsverzeichnis
BMVg Bundesministerium Verteidigung
BwKdo Ost Bundeswehrkommando Ost
FltlAdm Flottillenadmiral
FüAK Bw Führungsakademie der Bundeswehr
GenInsp Generalinspekteur
GenMj Generalmajor
GSG 9 Grenzschutz Gruppe 9
HK Hafenkapitän
InspM Inspekteur Marine
KA Konteradmiral
KS-Schiff Küstenschutzschiff
LogBrig 4 Logistikbrigade 4
M Geschw Minengeschwader
M MatDep Marinematerialdepot
M MunDep Marinemunitionsdepot
M SichBatl Marinesicherungsbataillon
M SichReg Marinesicherungsregiment
M StpKdo Marinestützpunktkommando
MP Ministerpräsident
Mstp Marinestützpunkt
RTK Raketen-technische-Kompanie
S Fltl Schnellbootflottille
S Geschw Schnellbootgeschwader
S1 – S6 Stabsoffizier 1 – 6
SanOffz Sanitätsoffizier
SEK Sicherheitseinsatzkommando
SSS Segelschulschiff
StpK Stützpunktkompanie
StvGenInsp Stellvertreter des Generalinspekteurs
TrV Truppenverwaltung
TSK Teilstreitkräfte
U Geschw U-Bootsgeschwader
U-Gebäude Unterkunftsgebäude
VA Verteidigungsausschuss
WBV Wehrbereichsverwaltung
WDA Wasch-Duschanlage
Z Fltl Zerstörerflottille

Warnemünde als Forschungsstandort

Die Ingenieurhochschule für Seefahrt (IHS)

Seehydrographischer Dienst der DDR

Seewetterdienststelle Warnemünde

Das Institut für Meereskunde/ Institut für Ostseeforschung

In den "Meereskundlichen Berichten" (Nr. 111 2019) ist unter der Autorenschaft von Dr. Wolfgang Matthäus nachfolgender Aufsatz erschienen. Wir danken dem Autor für seine Erlaubnis diesen Beitrag an dieser Stelle veröffentlichen zu dürfen. Bitte beachten sie die Wahrung der zu Beginn des Beitrages angegebenen Veröffentlichungs- und Autorenrechte!

Sturmfluten und Küstenschutz in Warnemünde

Die Anfänge des Küstenschutzes in Warnemünde durch Prof. L. Karsten und Forstinspektor Becker

Prof. Karstens Schriften zu seinen Versuchen der Dünenbefestigung in Warnemünde

Warnemündes Kampf gegen Flut und Sand

Am Tag danach - Begutachtung der Schäden der zum Jahreswechsel 1913/14 gewüteten Sturmflut an der Warnemünder Strandpromenade

Sturmfluten stellten für den kleinen Küstenort Warnemünde in den vergangen Jahrzehnten mehrfach große Gefahren dar. Besonders schwer traf es den Ort in den Jahren 1825, 1872, 1903 und 1914.

Bereits zu Beginn des Jahres 1825 wurde Warnemünde von einer Sturmflut erfasst. die sich über den Bereich der Dünen und der Moorwiesen ihren Weg bahnte. Insgesamt wurden 18 der 150 Häuser komplett zerstört und immerhin 74 zum Teil schwer beschädigt. Das Wasser stieg zu seinem Höhepunkt auf 2,52 Meter über die Normalhöhe und trug gut 80 Prozent der Dünenanlagen ab. Am schlimmsten in der jüngeren Geschichte wurde Warnemünde 1872 getroffen, als das Wasser 2,80 Meter über Normal stieg und in Warnemünde sowie Diedrichshagen große Schäden verursachte. Verheerende Folgen hatte die Sturmflut von 1872 auch für die ortsansässige Schifffahrt, die sich im Winterstand befand und durch das Hochwasser auf den Feldern trieb.

1625 - Warnemünde und die Sturmflut am 10. Februar (Auszug aus H.F.Beckers "Chronik der Rostocker Heide" 1839)

(NHG) Den 10. Febr. 1625 stand der Wind von Morgen bis Mittag südlich und es war stilles Wetter, als plötzlich um 8 Uhr vormittags die Ostsee so stark in die Warnow drang daß ohnerachtet der Windstille die derzeit vorhanden sieben Strandbrücken und das ganze Warnowufer bis an die Strandthore zur Überraschung der Meteorologen und Seefahrer überschwemmt wurde. Es herrscht bekanntlich in der Ostsee keine bemerkbare regelmäßige Ebbe und Fluth, jedoch verändert sich der Wasserstand zuweilen in der Art, daß die sonst niedriger liegende Ostsee in den Warnow Fluß eintritt oder wie man sagt der Strom einläuft, welches gewöhnlich bei Nordost oder Nordwind der Fall ist. Es vermutheten daher die Schiffer daß ein Sturm aus Nordost im Meere herrschend sey, und diese Vermuthung ward bald zur Gewißheit. Mittags um ein Uhr trat ein Orkan ein, mit Schnee, Hagel und Regen verbunden. Zuerst kam der Wind aus Osten, dann drehete er sich nach Nordosten. Es stürmte den Nachmittag und die ganze Nacht hindurch bis am Morgen den 11. Febr. Die Warnemünder sahen das Meer in einer so heftigen Bewegung, daß sie die Wellen mit Wasserbergen verglichen die bis an die Wolken reichten. Der Sturm war so heftig, daß Reisende weder fahren noch gehen noch stehen konnten, und sich bei den Schneewirbeln auf die Erde niederwerfen mußten um athmen zu können. Da schönes warmes Wetter voraufgegangen war, so wirkte die eingetretene eisige Kälte so stark auf den menschlichen Körper, daß mehrere Menschen erstarreten und verhindert wurden sich von dem überschwemmten Lande zu retten. Die Fluth erreichte abends 5 Uhr bei Rostock den höchsten Stand, und blieb bis Nachts 2 Uhr also 9 Stunden in dieser Höhe, welche den mittleren Waßerstand 14 Fuß überstiegen hatte. Nach 2 Uhr sank das Wasser, stieg aber am 14. Febr. bei gemäßigterem Sturm fast bis zur derselben Höhe. Dies Unwetter traf mit gleicher Wasserhöhe auch Greifswald, Stralsund, Wismar und Lübeck. Die Folgen dieser Sturmflut waren schrecklich. In und um Rostock fand man nach Ablauf des Waßers, daß der Hafen selbst fahrbar geblieben, daß, aber die Waßerwerke, woran man über 20 Jahre gearbeitet, sehr ruinirt waren. Die Dünen, an deren Erhaltung man derzeit erhebliche Kosten verwandt hatte, waren vom Stromgraben bis Warnemünde und von hier bis Diedrichshagen vom Meerwaßer überstiegen, zerrißen und niedergestürzet. Die von Eichenholz mit starken eisernen Klammern verbundenen und mit großen Steinen beschwereten Kisten, sowohl am Meer als im Hafen und am Breitling waren gänzlich umgestürzet, die Steine ins Waßer gefallen, jedoch ohne das Fahrwaßer zu verschütten; das Kistenholz war zerbrochen, gänzlich weggeschwemmt und auf die Ufer von Marienehe und Bramow geworfen. In der Rostocker Heide waren eine große Menge Eichen, Buchen, Kiefern pp. umgeworfen. Die Dörfer Schmarl, Lütten und großen Klein, Marienehe, Redewisch pp. hatten an Häusern, Scheunen, Ställen Obstbäumen pp. sehr gelitten. Mehrere Gebäude waren umgestürzt und weggeschwemmt, viel Vieh ertrunken, Acker und Hausgeräthe weggetrieben. In dem Stadt Dorf Mohr, vermuthlich dem im Walde gelegenen Moorhof, welcher jetzt nicht mehr existirt aber auf die Reiter Charte bemerkt stehet, sind einige Pferde und Ochsen ertrunken. Die Menschen haben sich auf den Boden gerettet und dort drey Tage ohne Speise geseßen. Wie weit das Waßer in die Heide vorgedrungen ist nicht bemerkt worden, nach einer mündlichen Tradition soll es in Niedrigungen bis Blankenhagen vorgerückt seyn. Im Flecken Warnemünde sind von 150 Häusern 74 sehr beschädigt worden. Die Wände sind ausgefallen und nur die Ständer stehen geblieben. Alle Kisten, Betten, Bettstellen, Tische, Schränke pp. sind von den Fluthen weggerißen, 18 Häuser aber an der Nordseite bei der Laterne, gänzlich über den Haufen geworfen. Die steinerne Kirchhofs Mauer ist niedergestürzt, in der Kirche das Waßer drei Fuß hoch gestanden und durch die Vogtei hat man mit Böthen fahren können. Die beiden aeltesten Bürgermeister Tancke und Schütte haben am 12. Febr. den Schaden in Warnemünde in Augenschein genommen und sich die Klagen der Warnemünder, denen von ihren geborgenen Sachen noch manches weggestohlen worden, vortragen laßen. Alle im Hafen gelegenen Schiffe, mit Ausnahme von zweien sind losgerißen, aneinander und gegen die Häuser geschleudert worden. Mehrere sind zertrümmert; 18 haben auf trockenem Boden vor den Häusern und der Voigtei gestanden, unter diesen ein Schiff von 100 Last mit voller Ladung; zwei Schütten hat man auf den Wiesen bei der alten Warnow gefunden.

(NHG)

Die große Novemberflut 1872 in Warnemünde

Gedenktafel für die Sturmflut 1872 in Warnemünde

Über die Sturmflut von 1872 erfährt man oft den Nimbus, daß sie die größte Hochwasserkatastrophe gewesen sei, die unsere Ostseeküste hier je gesehen hat. Das ist zwar nicht richtig, führt aber dazu, das dieses Natur-Ereignis bei bodenständigen Küstenbewohnern in den Familien-Erinnerungen bis in unsere Tage fest verankert ist. Die Allerheiligenflut (1.November 1304), mehr als fünfhundert zuvor, und noch weitere, waren den Quellen zufolge höher und verheerender. Sie liegt für das Erinnerungsvermögen der Menschen zu weit zurück und ist für die Statistiken der Wissenschaft nicht mehr detailliert fassbar. Was nun die Flut vom 12. bis 14. November 1872 so finden sich in den Archiven kaum bildliche Darstellungen der Hochwasserereignisse und ihrer Folgen, dafür aber eine große Vielzahl an Zeitzeugenberichten und die sind oft besonders bildlich in ihrer zeitnahen Beschreibung. Gustav Quade, berühmt geworden durch seine dreibändige „Mecklenburgische Vaterlandskunde“, hat in den Monaten unmittelbar nach der Katastrophe in der Region Rostock und Warnemünde solche Zeitzeugenberichte gesammelt, wo immer er ihrer habhaft werden konnte. Davon möchte ich hier einiges in Auszügen wiedergeben, das uns bis heute berührt: „Am Nachmittag des 12. November stand schon die See auf dem Fahrdamm der Vorderreihe. Einige vorsichtige Warnemünder zogen daher ihre Jollen näher aufs trockene Land und befestigten die Boote an den Bäumen. Allgemein ging man zu Bett, da mit einem Fallen des Wassers auf das bestimmteste gerechnet wurde. In der Nacht wuchs der Sturm zum Orkan. Lotsenkommandeur Jantzen, der die Gefahr von seinem Hause am Strom, hart an der See, aus erkannte, schickte noch in der Nacht die Nachtwächter im Ort herum, um die Einwohner zu wecken. Um 3 Uhr morgens war alles auf den Beinen. Der Sturm raste mit unverminderter Stärke weiter. Die Ziegel fielen haufenweis von den Dachstühlen, ganze Dächer wurden zuweilen abgehoben. Unzählige Veranden und Fensterscheiben gingen in Stücke. Einige Einwohner versuchten noch die Boote in Sicherheit zu bringen. Alles vergeblich. Als es gegen ½ 8 Uhr morgens Tag wurde, waren beide Baken auf den Molenköpfen verschwunden, die Molen standen ganz unter Wasser, die Bismarkpromenade mit der Grotte und die Badeanstalten waren beinahe zerstört. Gegen 8 Uhr morgens durchbrach das Wasser die Dünen westlich vom Ort und vereinigte sich über das Diedrichshäger -Moor und die Laak mit dem Breitling. Warnemünde lag auf einer Insel, deren Umfang mit dem Steigen des Wassers immer kleiner wurde. Am Rostocker Ende drang bald darauf das Wasser in die Häuser, die Bewohner flüchteten in die neuerbaute Kirche. Unterdessen hatten die Wogen die Gebäude des Bauhofes erreicht, nachdem sie die dahinter liegenden Dünen durchbrochen hatten. Die Familie des dort wohnenden Zimmermeisters schwebte in höchster Lebensgefahr. Der Aufenthalt in den Häusern war unmöglich, die 6 Personen flüchteten auf einen Hausboden. Die Überfahrt in einem Rettungsboot zu wagen, war unmöglich. Der rasend einlaufende Strom hätte das Boot sofort zerschlagen und seine Insassen in höchste Lebensgefahr versetzt. Man brachte daher den Raketenapparat an das Zollamt und der Lotsenkommandeur schoß eine Leine zum Bauhof hinüber. 6 kühne Männer mit Namen Baade, Borgwardt, Jungmann, Jürß, Radloff und Schmidt, sprangen in das Boot und ruderten es durch den mit Balken und Schiffstrümmern bedeckten Strom hinüber zum Bauhof und retteten die ganze Familie des Bauhofsaufsehers. Das Wasser stieg immer weiter, von Süden und Westen drang es in den Ort ein. Die Mühlenstraße mit der Mühle, die südliche Hälfte der Anlagen, die Kirche, wo die Flüchtlinge schließlich auf die Bänke steigen mußten und die 4. und 3. Reihe (Anastasia- und Friedrich-Franz-Straße) standen bis in die späten Nachmittagsstunden ganz unter Wasser. … Im Orte selbst blieb nur die Schanze, der Georginenplatz und der nördliche Teil der Anlagen trocken. Auf diesen kleinen Raum drängten sich bis zur einbrechenden Dunkelheit etwa 1600 Menschen zusammen, mit Todesangst im Herzen. Gegen 3 Uhr nachmittags ging der Wind nach Osten und wurde schwächer, das Wasser steigt nicht weiter. Niemand war verunglückt. … Am 14. November konnte man die Verwüstungen erkennen. Die Uferstraße am Strom war mit Holz, Booten, Seesand, Möbeln und Trümmern jeglicher Art bedeckt. Auf der Reede trieben 5 Schiffe mit schweren Havarien, 3 andere hatten die Masten gekappt. Sie wurden von dem alten Dampfer „Stadt Rostock“ in den Hafen geschleppt. … Die Molenspitzen waren spurlos verschwunden. ...Das Erdreich an der Schanze war fortgespült und der Strudel hatte eine tiefe Bucht im Durchgang von Hotel Rohn gemacht. ... Die Veranden schienen in der Luft zu hängen, und nur den festen Grundmauern des Hauses des Lotsenkommandeurs Jantzen neben dem Greifenbad war es zu danken, daß diese Häuser nicht völlig eingestürzt waren. Die Bismark-Promenade war verschwunden.“ Die Küstenschützer bezeichnen diese Sturmflut heute ganz profan als „Bemessungshochwasser“, was bedeutet, das die in den einzelnen Küstenorten unterschiedlichen Wasserstände, wie auch die Spezifik des Vordringens des Meerwassers jenen Jahres als Messlatte für Küstenschutz-bauten und -maßnahmen herangezogen werden. Diese Naturkatastrophe steht aber auch für die seit nun eineinhalb Jahrhunderten anhaltende Messung und statistische Erfassung der Wasserstände und Wetterereignisse der Ostsee an der deutschen Küste als der „Nullpunkt“ und Beginn.

Die neue Warnemünder Sturmflutschutzwand am Alten Strom südlich der Bahnhofsbrücke im Frühjahr 2020
1903 blieb Warnemünde von der Sturmflut nahezu unberührt, wohingegen es die Rostocker Altstadt und den gesamten Bereich des Stadthafens besonders schlimm traf, was an der Fahrrinne lag. Das Wasser suchte sich seinen Weg entlang des Breitlings und der Warnow und bedrohte fortan insbesondere die Altstadt. Bei der Rostocker Bevölkerung sorgte dies für einige Empörung und stellte die Politik vor Schwierigkeiten.

Warnemünde wurde 1913/14 wieder hart von Überflutungen getroffen. So wurde die Promenade über eine Distanz von 300 Metern komplett zerstört und weggespült. Neben der Promenade erfasste das Hochwasser im Januar 1914 einen Großteil der Strandvillen hinter der Promenade und erstreckte sich bis zum Neuen Friedhof.

Straßen, Wege und Umwege - Von Milchsteg und Kuhbrücke zur Stadtautobahn

Das Postwesen

Warnemünde im Spiegel von Zeitgenossen

Warnemünder Persönlichkeiten

Aufgenommen wurden Personen, die in Warnemünde geboren oder verstorben sind, beziehungsweise in einem persönlichen Lebensabschnitt zeitweise in besonderer Beziehung zum Ort standen.

Sagen, Geschichten, Legenden, regionale Literatur und Anekdoten zu Warnemünde

Warnemünder Volkskunde

Flurnamen in Warnemünde, Unterwarnow- und Breitling-Gebiet

Chronistenkontakt

Christoph Wegner

mailto:kontakt@heimatmuseum-warnemuende.de