Nienhagen, Ostseebad

Aus Ortschroniken
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Kenndaten des Orts
Name (heute)Ostseebad Nienhagen
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18211
VerwaltungsamtBad Doberan-Land
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner2.050 (2017)
KoordinatenBreite: 54.161069 / Länge: 11.952071


Das Ostseebad Nienhagen liegt in der Mecklenburger Bucht zwischen Warnemünde und Heiligendamm. Weite Felder und ein ca. 180 ha großer Mischwald, das Nienhäger Holz, umgeben den Badeort. Der urwüchsige "Gespensterwald" ist wegen der bizarren, märchenhaft anmutenden Bäume zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Film- und Fotomotiv.

Geographische Lage

Wappen von Ostseebad Nienhagen

Das aktuelle Wappen wurde vom Schweriner Grafiker und Heraldiker Heinz Kippnick entworfen, am 11. November 1971 von der Gemeindevertretung angenommen und unter der Nr. 100 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.[1]

Einführende Informationen

in Arbeit


Kurztext zur Ortsgründung

Die (bisher) ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung auf dem Gebiet von Nienhagen stammen von Jägern, Fischer und Sammlern aus der Zeit um 1000 v. Chr. (Jungbronzezeit). Im Mai 1988 wurde bei Ausschachtungsarbeiten für die Eigenheimsiedlung "Am Gespensterwald" ein Wohn- und Feuersteinwerkplatz aus dieser Epoche entdeckt. Bei Ausgrabungen konnten zahlreiche Schaber, Messer, Angelhaken aus Holz oder Knochen, Schlagsteine und Amboßsteine gesichert werden.[2]
Im Zuge der Deutschen Ostsiedlung um das Jahr 1200 n. Chr. wird auch das Küstenland durch deutsche Siedler, bestehend aus Rittern, Bauern, Handwerkern und Kaufleuten aus Westfalen, Niedersachsen, Friesland und Holstein besiedelt. Diese folgten den Mönchen des Zisterzienserordens aus Amlelungsborn (Südniedersachsen), die 1171 das Kloster Althof-Doberan gegründet haben. Die neuen Siedler rodeten die dichten Buchenwälder, legten Sümpfe trocken und haben das Ackerland in Lehen und Hufen aufgeteilt. Die wesentlich weiter entwickelten neuen Siedler haben sie sich gegenüber den alten, slawischen Siedlern durchgesetzt und diese vertrieben. In diesem Zuge dürfte auch der auf Klosterland gelegene Hagen "Nienhagen bzw. Nigenhagen oder Nygenhaghen" entstanden sein. Die aktuell erste bekannte urkundliche Erwähnung Nienhagens ist eine Urkunde vom 27. Juli 1264. Mit dieser Urkunde gab Ritter Gherhardus de Snakenborg (Gerhard von Schnakenburg) seinen hier gelegenen Lehnshof an das Zisterzienserkloster Doberan zurück. Im Jahr 1273 war Nienhagen eins von 39 Dörfern unter dem Patronat des Klosters Doberan.[3] Weitere Urkunden aus dem 13., 14., und 15. Jahrhundert belegen den Ackerbau in Nienhagen.[2]
Im Zuge der Reformation und Säkularisation wurde das Kloster Doberan dann 1552 mit allem Landbesitz vom letzten Abt an das mecklenburgische Herrscherhaus übergeben. Nienhagen wurde damit zur Domäne des Herzoglichen Haushalts in Schwerin. Diese unterstand dem Dominalamt Doberan.[3]
Während und nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) dürfte Nienhagen dann, wie große Teile Mecklenburgs, durch die Brandschatzungen, Plünderungen und Mord der sich abwechselnden Besatzungstruppen sowie der wütenden Pest "wüst gefallen" sein. Um 1670 wird von einem einzigen Meierhof berichtet. 130 Jahre später, also um 1800, hatte Nienhagen ganze drei Bauerngehöfte und zwei Büdnereien. Erst um 1870 setzte eine deutliche Weiterentwicklung ein.[3]

Herleitung des Ortsnamens
Der Präfix 'Nien-' oder 'Nigen-'(wie in der Urkunde von 1264) steht im Niederdeutschen für 'Neu'. Und die Endung '-hagen' bezeichnet im Niederdeutschen eine durch Waldrodung entstandene Ortschaft. Nienhagen dürfte seinen Namen also auch von den deutschen Siedlern erhalten haben, die die in der Slawenzeit noch vorherschenden ausgedehnten Buchenwälder systematisch gerodet haben. Nienhagen ist einer von 15 Orten nordwestlich von Rostock mit der Endung -hagen. Diese Region wird daher auch als Hägerort bezeichnet. Weitere Orte, die in diesem Bereich auf -hagen enden, sind: Admannshagen, Allershagen, Bargeshagen, Bartenshagen, Diedrichshagen, Evershagen, Lambrechtshagen, Lichtenhagen, Sievershagen, Steffenshagen, Brodhagen, Vorder- Mittel- und Klein Bollhagen [4]

Die Gemeinde Nienhagen besteht aus den Gemarkungen...

  • Nienhagen-Dorf: Der Bereich um den Schulweg ist der ältere Teil, das ursprüngliche Dorf Nienhagen. Hier gibt es seit 1871 eine Gemenideverordnung.
  • Nienhagen-Hof: Der westlich vom eigentlichen Dorf gelegene Teil, der Bereich um die Strandstraße, ist heute der Ortsmittelpunkt. Die Gemeindeverordnung von 1871 gilt hier aber erst seit 1874.


Entwicklung zum Badeort
in Arbeit

Ostseebad Nienhagen im Kartenbild

Ostseebad Nienhagen auf historischen und aktuellen Luftbildern

Bildergalerie zu Ostseebad Nienhagen

in Arbeit

Chroniken von Ostseebad Nienhagen

  1. Zeittafel (In Arbeit)[2] [3]

Die Bürgermeister

in Arbeit

Name Amt Stand/Beruf von bis
Joch. Seger Dorfschulze Hauswirt um 1794 ...
Joh. Seyer Schulze Grundbesitzer um 1819 ...
... ... ... ... ...
H. Schmidt Schulze Erbpächter um 1890 ...
Wilhelm Barten Dorfschulze Erbpächter ? (vor 1905) März 1916
Ernst Saß sen. Dorfschulze ... um 1932 ...
Soltow ... ... um 1939 ...
Wilhelm Kubbernuß ... ... 1945 ...
Blum ... ... ca. 1953 ...
Teuchert ... ... ca. 1961 ca. 1968
... ... ... ... ...
Harnack ... ... ... ...
Günther Höfer hauptamtl. BM Ingenieur 1975 April 1979
Georg Boß hauptamtl. BM Hochseefischer April 1979 Juni 1990
Günther Höfer haupt-/ehrenamtl. BM Ingenieur/Hauptamtsleiter 06.06.1990 19.11.1992
Wilhelm Chmiela ehrenamtl. BM Ingenieur/Rentner November 1992 Juni 2004
Uwe Hans Heiner Kahl ehrenamtl. BM Handwerksmeister/Rentner Juni 2004 25.03.2022

Entwicklung Einwohnerzahl

in Arbeit

Weiterführende Information zu Nienhagen

Nienhagen in gov.genealogy.net

Weblinks zum Ostseebad Nienhagen

Homepage der Gemeinde Ostseebad Nienhagen
Wikipedia Ostseebad Nienhagen

Kontakte

Über Anregungen und Hinweise zur Ortsgeschichte von Nienhagen freut sich die Arbeitsgruppe Chronik Ostseebad Nienhagen.

Kontakt über E-Mail:

Quellenangaben

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/Nienhagen_(Landkreis_Rostock)
  2. 2,0 2,1 2,2 "Ostseebad Nienhagen, Aus der Ortschronik", Herausgeber: Rat der Gemeinde Ostseebad Nienhagen von 1989
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 "Wolfgang Ortmann: "750 Jahre Nienhagen, vom Lehnshof zum Ostseebad"".
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Hägerort