Das Digitale Flurnamenarchiv

Aus Ortschroniken
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hier entsteht eine inhaltliche und technische Beschreibung der Online-Erfassung von Flurnamen im Rahmen des Ortschroniken-Portals M-V.

Übersicht

Flurnamen werden ausgehend von den Kampagnen der Flurnamenkommission des Heimatbundes Mecklenburg, der vor und nach dem ersten Weltkrieg eine weitreichende Erfassung von Flurnamen initiiert und geleitet hat, hier online aufbereitet und der allgemeinen Nutzung bereitgestellt. Dazu werden Flurnamen üblicherweise pro Gemarkung erfasst. Diese ist üblicherweise nach der darauf befindlichen Siedlung (etwa Gemeinde, Ort, Ortsteil) benannt. Damit verbunden ist eine Liste der Flurnamen und deren Beschreibung sowie eine Karte, bei der Flurnamenkommission für Mecklenburg waren dies meist zuvor ausgereichte Messtischblätter.

Von Robert Holsten, der eine ähnliche Erfassung für Pommern vorgenommen hat, wurde ein ähnliches Vorgehen gewählt.

Die online bereitgestellten Flurnamen für Mecklenburg stammen zu großen Teilen aus einer Transkribierung und Geo-Referenzierung durch einen Crowdsourcing-Dienst. Das zugehörige Projekt wurde an der Universität von Rostock konzipiert und koordiniert (siehe den allgemeinen Abschnitt zu Flurnamen). Eine Übersicht der transkribierten und geo-referenzierten Flurnamen des FNA findet sich hier.

Zur digitalen Erfassung

Mögliche Geometrien

Neben Punkten, Linienzügen und Flächen (Polygone) sind auch jeweils Mengen davon bei der Erfassung eines Landschaftselementes möglich.

  • Punkte sollten zur Erfassung von Ortsmittelpunkten, Hügelspitzen, markanten Geländepunkten, Gebäuden, Wegmarken und anderen Objekten ohne wesentliche Ausdehnung genutzt werden.
  • Linienzüge sind für Wege, Bach- und Flussläufe, Wallhecken, Knicke, Geländegrenzen sowie
  • Polygone für Gewässer wie Teiche, Sölle, Seen oder Inseln, Wald- und Flurstücke sowie anderen Landschaftselementen mit einer wesentlichen Ausdehnung zu verwenden.

Da letztere meist nur aufwendig zu erfassen sind, ist eine einfache Kennzeichnung des Flächenmittelpunktes legitim. Die Geo-Referenzierung im Rahmen des Crowdsourcing-Projektes etwa hat nur relativ unscharfe Punktinformation zu den, in der Karte verzeichneten Punkte geliefert.

Zu erfassende Attribute

Name
der Flurname selbst in seiner Vorzugbenennung
Gemarkung
der zugehörige Ort oder Gemeindebezirk
Art/Nutzung
des bezeichneten Landschaftselementes, etwa: Bach, Soll, Teich, Acker, Wiese, Weide, .... Im Kataster des Kreises Wismar waren es noch 1947 üblich, folgende Nutzungsarten anzugeben: Ackerland, Gartenland, Gebäudefläche, Wald (Holzung), Hof- und Gebäudefläche, Hopfenpflanzung, Hutung, Moor (Moos), Streuwiese, Unland, Wiese, Wasserfläche, Weingarten, Weide (Viehweide)
Kategorie
eine Kategorisierung nach typischen Wortbestandteilen ist hier möglich, etwa die auf Tiere, Pflanzen, Flurform, Bodentypen oder ähnliches hinweisen.
Quelle
Angabe der primären Quelle, aus der der Flurname stammt, weitere können unter Bemerkungen erfasst werden.
Beispiele sind
  • das Flurnamenarchiv des Heimatbundes Mecklenburg (FNA),
  • das Robert-Holsten-Archiv (RHA),
  • eine Karte der Landesvermessung im Domanium (LV),
  • der Direktorialvermessung (DVK) oder
  • ein Messtischblatt der preußischen Landesaufname (MB).
Weitere Quellen können
  • das Wossidlo-Archiv (WA) mit seinen Orts- und Flurnamenkästen oder
  • schriftliche Quellen in der Literatur sein.
  • Bei mündlichen Überlieferungen sind möglichst der Zeitzeuge und der Beiträger sowie Ort und Zeit der Erfassung anzugeben.
Link
stellt einen Verweis auf Online-Ressourcen an.
Nummer
ist im Zusammenhang mit dem FNA, die Nummer auf der Karte und in der Liste zur Erfassung. Bei Neuerfassung sollte möglichst eine topologische Vergabe der Nummern erfolgen, sodass benachbarte Flurstücke auch Nummern in geringen Abstand erhalten.
Beiträger
von wem wurde der Flurnamen erfasst
Datum
Zeitpunkt der Erfassung
Etymologie
Angaben zur Wortherkunft, sofern bekannt
Bemerkung
Hier können Anmerkungen, Stellenbibliographien (wo wird etwa in der Literatur auf diesen Flurnamen verwiesen, wo taucht er in einer Geschichte, Sage oder Legende auf), Hinweise zur Herkunft und weitere Quellenangaben oder Referenzen stehen. Es ist möglich ausgewählte Markdown-Elemente zur Formatierung hier zu verwenden.

Vorgehen bei der Bearbeiten von Flurnamen einer Gemarkung

Die Bearbeitung erfolgt mit dem umap-Dienst von OpenStreetMap. Voraussetzung ist eine gültige Registrierung bei diesem Dienst. Der Dienst erlaubt die Bearbeitung von Objekten --- in unserem Fall Landschaftselemente wie Orte und Plätze --- mit zugehörigen Geometrien und Attributen (Eigenschaften, Feature). Gruppen von ähnlichen Objekten lassen sich zu Ebenen zusammenfassen. Ihre Darstellung auf Kartenhintergründen kann beeinflusst werden und über eine Schnittstelle die Integration in das MediaWiki-System, in unserem Fall das Ortschronikenportal, vorgenommen werden.

Einbindung in das Ortschroniken-Portal

Technisch erfolgt die Einbindung über HTML iframe-Elemente und eine spezielle Erweiterung von MediaWiki. Ein Beispiel für solch eine Einbindung findet sich hier.