Die Kannengeter ein ausgestorbenes Handwerk: Unterschied zwischen den Versionen

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In dem Buch schreibt er, dass er sich seit seiner Jugendzeit für alte Gegenstände interessierte und dass dem Zinngeschirr seine besondere Aufmerksamkeit gehörte. Er hatte den Antrieb, sich um die Bewahrung verlorengegangener, verstreuter, vergessener Zinngegenstände im Interesse nächster Generationen zu kümmern.  Diesbezüglich gibt es zwischen dem Verfasser und mir Gemeinsamkeiten.
 
In dem Buch schreibt er, dass er sich seit seiner Jugendzeit für alte Gegenstände interessierte und dass dem Zinngeschirr seine besondere Aufmerksamkeit gehörte. Er hatte den Antrieb, sich um die Bewahrung verlorengegangener, verstreuter, vergessener Zinngegenstände im Interesse nächster Generationen zu kümmern.  Diesbezüglich gibt es zwischen dem Verfasser und mir Gemeinsamkeiten.
  
Ich werde an dieser Stelle mit Zustimmung des Verfassers Jürgen Burchard, dessen Ausführungen zu
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Ich werde an dieser Stelle mit Zustimmung des Verfassers Jürgen Burchard, dessen Ausführungen zu nachstehenden Themen weitestgehend inhaltlich zitieren  
nachstehenden Themen weitestgehend inhaltlich zitieren  
 
  
 
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:Redaktion:  Jürgen Burchard
 
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:Lithografie/Gestaltung/Druck: HAHN Media + DruckGmbH, Rostock-Elmenhorst
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:- AUS DEM LEBEN DER HANDWERKER IM ALTEN GÜSTROW
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GÜSTROW
 
:- ZINN UND DESSEN BEDEUTUNG
 
:- ZINN UND DESSEN BEDEUTUNG
 
:- ZINN IN MECKLERNBURG
 
:- ZINN IN MECKLERNBURG

Version vom 25. Juni 2023, 12:25 Uhr

Güstrow

Bei einem Stadtspaziergang Anfang des Jahres 2023 durch meine Heimatstadt Güstrow wurde ich auf das fast leergeräumte Schaufenster eines kleinen Antiquitätengeschäftes aufmerksam.

Der Eigentümer stand in der geöffneten Haustür und so sprach ich ihn an. Ich stellte mich vor und nannte ihm meine ortschronologischen Interessen.

Danach schenkte er mir ein von ihm geschaffenes Buch (Die Kannengeter - EIN AUSGESTORBENES HANDWERK von Jürgen Burchard). In dem Buch schreibt er, dass er sich seit seiner Jugendzeit für alte Gegenstände interessierte und dass dem Zinngeschirr seine besondere Aufmerksamkeit gehörte. Er hatte den Antrieb, sich um die Bewahrung verlorengegangener, verstreuter, vergessener Zinngegenstände im Interesse nächster Generationen zu kümmern. Diesbezüglich gibt es zwischen dem Verfasser und mir Gemeinsamkeiten.

Ich werde an dieser Stelle mit Zustimmung des Verfassers Jürgen Burchard, dessen Ausführungen zu nachstehenden Themen weitestgehend inhaltlich zitieren

Herausgeber: Jürgen Burchard
Redaktion: Jürgen Burchard
Lithografie: Gestaltung/Druck: HAHN Media + DruckGmbH, Rostock-Elmenhorst
- AUS DEM LEBEN DER HANDWERKER IM ALTEN
GÜSTROW
- ZINN UND DESSEN BEDEUTUNG
- ZINN IN MECKLERNBURG
- KANNENGIESSERAMT GÜSTROW
- ZINNGEGENSTÄNDE GÜSTROWER ZINNGIESSER

AUS DEM LEBEN DER HANDWERKER IM ALTEN GÜSTROW

Die zentrale Lage der Stadt Güstrow in Mecklenburg, die Entstehung und wirtschaftliche Ausstrahlung der Hanse und der Sitz der mecklenburgischen Herzöge von 1556 bis 1695 in Güstrow, besonders in der Residenzzeit. 1556 bis 1603 von Herzog Ulrich, führten zu einer guten und bedeutenden Entwicklung des Handwerks in Güstrow. Selbst der Umstand, dass Wallenstein in. Dreißigjährigen Krieg 1628 und 1629 im Güstrower Schloss residierte, beförderte Güstrow. Nach dem Großherzoglich Mecklenburg-Schwerin schon Staatskalender von 1822 sind in Güstrow unter anderem neben 6 Goldschmieden und 3 Gelbgießern noch 3 Zinngießer tätig (1852 sind es nur noch 2 Zinngießer). Daneben arbeiteten in der Stadt 78 Schneider, 120 Schuster, 54 Kauf- und Handelsleute (1852 sind es schon 80). 19 Grob- und Kleinschmiede, 17 Riemer und Sattler, 8 Stell- und Rademacher, 28 Tischler und andere mehr. Das städtische Handwerk florierte. Immer mehr Menschen strömten in die Stadt. Um hier leben und arbeiten zu dürfen mussten sie auch unter anderem einen Bürgereid auf die Stadt ablegen.

Die giebelständigen Häuser der Stadt schmiegten sich aneinander mit kleinen Fensteröffnungen und einer Hofzufahrt. Im Vorderhaus befand sich in der Regel das Gewerbe, die Werkstatt, der Ort wo das tägliche Brot verdient wurde. Im kleinen Hinterhaus, dem sogenannten Kemladen befanden sich die Wohnräume mit der Feuerstelle des Hauses. Der Hofplatz teilte sich in Stallungen für Tiere und einen kleinen Garten zur Eigenversorgung auf. Einzelne Handwerker waren auch nebenbei als Ackerbürger tätig, weil das eigene Handwerk sie allein nicht ernähren konnte.

In einer Zinngießerwerkstatt waren Ofen und Schmelztiegel, Lötkolben, verschiedene Feilen, Achatsteine zum Glätten und eine Drehlade, die wichtigsten Werkzeuge. Ein Schatz jeder Werkstatt waren aber die Gussformen aus Sandstein oder Messing. So ist wahrscheinlich die Grepelstraße in Güstrow, als Groperstraße kannte man diesen Straßenzug bereits Anfang des 15. Jahrhunderts, eine Straße der Töpfer, der Gelb- und der Zinngießer. Jedenfalls stand der heutige Wortlaut schon 1740 endgültig fest. Der Name stammt von dem Gefäß, dem Grapen, einem mittelalterlichen Topf aus Ton oder Gelbguss (Bronze) mit kugelförmigem Boden, drei Füßen und einem beweglich Henkel aus Eisen. Er war in jedem norddeutschen Haushalt zu finden. So kann man im heutigen Krippenmuseum (altes Hospiz am Schloss) im inneren Mauerwerk einige Grapennischen, die zum Breikochen genutzt wurden, erkennen. Die Spuren der Zinngießer führen bis in die Gegenwart. In der Stadt gab es schon im frühen 16. Jahrhundert eine eigene Wasserversorgung (Wasserkunst), auch als Löschwasservorrat genutzt, denn die verheerenden Stadtbrände1503, 1508 und 1512 waren den Menschen tief im Gedächtnis geblieben. Im Jahre 1830 wurden die Holzleitungen (Piepen) durch gusseiserne Rohre ersetzt. Der Güstrower Zinngießermeister Hausherr hatte dem Rat den Vorschlag gemacht, für die Eisengussrohre der neuen Wasserleitung in der Stadt doch die leichter zu verlegenden Bleirohre zu verwenden. Dieser Vorschlag wurde aber vom Rat abgelehnt.

Das Zusammenleben der Menschen in den Städten wurde durch die Amtsrollen der einzelnen Ämter bestimmt, die von der Obrigkeit bestätigt waren (von der Stadt oder vom Herzog). Diese wurden in einer Lade neben Geld und anderen wichtigen Papieren aufbewahrt. Die Lade war eine kleine Truhe, in der Regel aus kunstvoll verarbeitetem Holz, in echteckiger Form und den Maßen ca. 40x60x35 cm und wurde oft durch zwei voneinander getrennte Schlösser verschlossen. Das Herzstück des üppigen fröhlichen Treibens der alten Sitten in den Ämtern war diese „Amtslade“, ein Sinnbild der ganzen Gemeinschaft. Nicht die Bauart und Verzierungen der Lade weisen auf ihre Bedeutung hin, sondern auch der hohe symbolische Wert für das Amt. Ohne rechtmäßig geöffnete Lade fing keine beschlussfähige Versammlung an.