Althöfer Geschichte chronologisch: Unterschied zwischen den Versionen
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===Die Mühle=== | ===Die Mühle=== | ||
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==Flurnamen auf der Althöfer Feldmark== | ==Flurnamen auf der Althöfer Feldmark== | ||
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Aktuelle Version vom 31. Januar 2024, 13:36 Uhr
Kenndaten der Ortschronik | |
---|---|
Ort | Althof, Ortsteil von Doberan (Bad) |
Zeitlicher Schwerpunkt | 1160 - fortlaufend |
Urheberrechte | .. |
Erstellungszeitraum | seit 2019 |
Publikationsdatum | unveröffentlicht |
Inhaltliche Kategorisierung | Geschichte des Dorfes Althof |
Status (Ampelsystem) | unbekannt |
Die Geschichte von Althof
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
Was der Boden aus vorgeschichtlicher Zeit berichtet
- Bis Ende des 5. Jahrhunderts siedeln im Gebiet des heutigen Althof germanische Stämme.
- 7. Jahrhundert
- Im Zuge der Völkerwanderung besiedeln Kessiner und Obotriten, Wenden genannt, das von den Germanen verlassene Gebiet.
Von der Slawenzeit bis zur Christianisierung (1160 - 1200)
- 1164
- Eine heidnische Kultstätte wird durch Pribislav nach seiner Taufe zerstört(nach Schlie, Annahme)
- Etwa ab dieser Zeit beginnen Bau- und Gründungsarbeiten (Bet- und Schlafhaus, Speise- und Gästehaus, Pförtnerzelle, Raum für den Abt) zur Vorbereitung auf den Einzug des Konvents.
- 1167
- Vom Sachsenherzog Heinrich dem Löwen erhält Pribislaw Mecklenburgisches Gebiet als Reichslehen.
- 1171
- Gründung des ersten Zisterzienserklosters Doberan auf dem Territorium von Mecklenburg. Der Abt Konrad zieht mit seinem Konvent von 12 Zisterziensermönchen am 1. März aus Amelungsborn in die neue Besitzung in Althof ein. Pribislaw stattet das Kloster mit einem Gebiet aus, zu dem die nahegelegenen Orte Doberan, Parkentin, Hohenfelde, Stülow, Reddelich, Kröpelin und Wilsen gehören.
- 1172
- Woizlawa, Gattin des Fürsten Pribislaw, wird in der Kapelle beigesetzt.
- 1178
- Pribislaw wird bei einem Turnier in Lüneburg tödlich verletzt.
- 1179
- Überfall auf das Kloster in Althof am 10. November des Jahres. Alle Mönche werden getötet und das Kloster zerstört. Lediglich Abt Konrad gelingt die Flucht. Aufständische Slawen werden hierfür verantwortlich gemacht. Vermutlich ist der Überfall auch im Zusammenhang mit Thronfolgestreitigkeiten der Erben Pribislaws zu sehen.
- 1186
- Am 25. Juni erfolgt die Neuansiedlung des Klosters in Doberan am heutigen Standort. Althof wird Grangie, h.h. Wirtschaftshof des Klosters.
Althof im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
- 1200
- Bau einer ersten Kapelle zu Althof, die wohl als Gedächtnis- und Messkapelle fungiert.
- 1273
- Der Name Alt-Doberan für Althof wird urkundlich erwähnt, später spricht man von "antiqua curia", alter Hof.
- 1312
- Rostocker Fehden: Überfall von Rostockern und Truppen von Heinrich II.(dem Löwen) von Mecklenburg auf die Grangie Althof.
- 1368
- Weihe des neuen Münsters am 04.06. des Jahres in Doberan durch Bischof Friedrich von Bülow von Schwerin. Die Klosterkirche war die wichtigste landesfürstliche Grablege im Mittelalter.
- 1450
- Bis 1461 Umbau der Althöfer Kapelle.
Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
- 1522
- Herzog Heinrich V. besucht den "wilden Ort am Felde und findet die Inschrift mit Pribislaw" in einer vom Verfall gekennzeichneten Kapelle.
- 1552
- Im Zuge der Säkularisation wird das Kloster Bestandteil des landesherrlichen Domanium, späterhin genutzt durch Verpachtung. In der Inventarliste wird die Kapelle als Backhaus geführt, 2 Scheunen und eine nahegelegene Mühle werden erwähnt. Eine Schäferei lässt sich nachweisen.
- 1610
- Die Kirche wird nachweislich als Backhaus genutzt.
bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
- 1751
- Im Beichtkinderverzeichnis dieses Jahres gehört Althof zum Kirchspiel Parkentin und wird als herzogliches Gut Altenhof geführt. Schon 1666 lässt sich die Zugehörigkeit Althofs zur Pfarre Parkentin nachweisen.
bis zur Reichseinigung (bis 1871)
- 1819
- In Altenhof leben 89 Personen.
- 1820
- Bau eines chinesischen Tempels auf dem Tempelberg, der 1870 wieder abgerissen wird.
- 1822
- Der strohgedeckte Dachstuhl der Kapelle geht am 09.August durch einen Blitz in Flammen auf. Daraufhin erfolgt die Anordnung von Großherzog Friedrich Franz I.: "...die alte Kapelle zu Althof wegen ihrer wichtigen Inschriften völlig ins Alterthum wieder herzustellen und dagegen für ein anderes Lokal zum Backhause zu sorgen sei".
- 1823
- Sanierung der Kapelle durch Carl Theodor Severin. Die Kirche wird fürstlicher Memorialbau.
- 1838
- Die Straßen von Doberan nach Rostock und Heiligendamm sowie der Fahrweg nach Althof entstehen.
- 1851
- Ein heidnischer Opferstein wird auf dem Gelände der Ziegelei nahe der Kapelle ausgegraben.
- 1852
- Die Gebeine der Fürstin Woizlawa werden in eine neue Gruft vor dem erneuerten Altar versenkt.
- 1855
- Lieferung einer Dampfmaschine an den Besitzer der Wassermühle, Krieg.
- 1870
- Am 01. Juli des Jahres wird Althof Landgemeinde.
Kaiserreich (1871-1918)
- 1883
- Bau der Eisenbahnstrecke Wismar-Rostock mit Haltepunkt Althof
- 1886
- Eine Glocke für Althof wird in Wismar gegossen.
- 1886
- Bis 1888 Restaurierung der Kapelle durch Ludwig Möckel.
- 1888
- 06. September: Das fast völlig neu entstandene Gotteshaus wird seiner Bestimmung übergeben. Die erste Predigt hält Pastor Kliefoth-Doberan. Auch für die Dörfer Hohenfelde und Neu-Hohenfelde, die bisher in Parkentin eingepfarrt waren, ist die Kapelle Althof neuer Mittelpunkt.
- 1888
- Bis 1889: Abbruch und Neubau des Gutshauses durch den Pächter von Plessen. Das Gutshaus erhält seine heutige Form.
Weimarer Republik (1918-1933)
- 1919
- Nach Abdankung des letzten Großherzogs wird Althof Staatsdomäne im neu entstandenen Land Mecklenburg.
- 1926
- Am Althöfer Weg entstehen 28 Häuser.
- 1926
- Der Hof Althof wird vom letzten Pächter Maichel übernommen.
- 1930
- Zwangsversteigerung der Erbpachtmühle.
Um 1933 stellt die Mühle ihren Betrieb ein.
- 1931
- Im Dezember des Jahres brennt der Schafstall auf dem Hof Althof ab.
- 1931
- Althof hat 106 Einwohner.
- 1932
- Errichtung einer neuen Feldscheune.
Drittes Reich (1933-1945)
- 1938
- Die Elektrifizierung in Althof ist abgeschlossen.
- 1939
- Eingemeindung Althofs nach Doberan am 01.April des Jahres. Althof hat 91 Einwohner.
- 1942
- Errichtung eines Barackenlagers am Althöfer Weg durch die Heinkel-Flugzeugwerke Rostock.
SBZ und DDR (1945-1990)
- 1945
- Bodenreform: Enteignung der Staatsdomäne und Verteilung der Besitzstücke durch Losverfahren am 07.Oktober an 18 landarme Bauern und 23 Neubauern.
- 1948
- Im Pächterhaus wird eine Schule für die Althöfer Kinder eingerichtet, in der 34 Schüler unterrichtet werden. Die Schule hat bis 1951 Bestand.
- 1952
- Gründung der LPG "Einigkeit" Althof, Typ II, im Mai 1953 Umwandlung in Typ III.
- 1953
- Ab diesem Jahr wird die ehemalige Ziegelei Hofbauer mit den Ländereien und dem Tierbestand von der LPG übernommen.
- 1958
- Zentraler Wasserleitungsbau ab Bahnhof nach Althof
- 1971
- Ausbau Dorfteich
- 1973
- Endgültige Schließung der Gaststätte "Zur Mühle"
- 1981
- Bis 1982: Die erste Kleingartenanlage in der Nähe der Ziegelei entsteht (heute Althof e.V.).
- 1982
- In der Ziegelei wird Feinkeramik als wichtiges Konsumgut produziert.
- 1984
- Sanierung Dorfteich
- 1986
- Einführung der Straßennamen
- 1987
- Bis 1988 Sanierungsarbeiten an der Klosterscheune
- 1987
- Bis 1988: Es entstehen zwei weitere Kleingartenanlagen ("An der Klosterscheune", "Kuckucksberg").
*LPG „Einigkeit“ Althof
die heutige Zeit
- 1990
- Rückübertragung der Ziegelei an die früheren Eigentümer.
- 1993
- Die große Feldscheune brennt ab.
- 1993
- Liquidation der LPG "Rehwisch", in die nach mehrfachen Umstrukturierungen auch die Althöfer LPG "Einigkeit" eingegangen war.
- 1995
- Seit diesem Jahr entstehen 18 neue Häuser.
- 2003
- Schließung des Bahnübergangs von Althof zum Parkentiner Landweg im Zuge des Gleisausbaues.
- 2007/2009
- Dorferneuerung: Bau einer Anlage zur Abwasserbeseitigung, Straßenneubau; 196 Einwohner
- 2007
- Sanierung Dorfteich
- 2007/2013
- Renaturierung Althöfer Bach
- 2008
- Reste des alten Fachwerkschuppens und der alten Garage an der Klosterscheune werden entsorgt.
- 2008
- Gründung des Ortsvereins "Althof e.V.".
- 2008
- Bis 2010: Sanierung der Klosterscheune und Neubau Wanderweg zum Hütter Wohld.
- 2009
- Bis 2010: Sanierung der Althöfer Kapelle und Wiedereröffnung.
- 2016
- Althof hat 182 Einwohner.
- 2018
- Aufstellung von 8 Schautafeln zur Erkundung von Althof und seiner Umgebung.
- 2021
- Mit Datum 17.06. leben in Althof 179 Einwohner.
Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:
z.B.
Herkunft und erste Erwähnung von Althof
Das Kloster und die Kapelle
Die Mühle
Die Ziegelei
Persönlichkeiten aus und um Althof
Lange, Heinrich - Pädagoge, Organist, (niederdeutscher) Schriftsteller
- geb. 23.7.1863 Tessin (Bad Doberan), gest. 6.10.1938 Rostock
- Vater: Zimmerer
Stadtschule in Tessin; 1884/85 Lehrerseminar Neukloster; 1885 Lehrer in Sülze; 1886-1890 Lehrer in Dierhagen; 1890 Erster Lehrer in Hohenfelde (bei Doberan); zugleich Küster und Organist in Althof; 1907-1927 Lehrer, Küster und Organist in Wustrow; 1904 Gründer des Plattdeutschen Vereins in Doberan; nach Übersiedlung auf das Fischland Ehrenmitglied des Vereins; 1908 Vorsitzender des Plattdeutschen Vereins Fischland; Leiter eines Kinderchors und eines Gesangvereins in Wustrow; 1928 Ehrenbürger von Wustrow; lebte seit 1929 in Rostock; niederdeutsche Gedichte und Geschichten in Zeitungen und Zeitschriften; schrieb hoch- und niederdeutsche Erzählungen und Lustspiele; »Kapitän Peiter Potts Abendteuer tau Water un tau Land« (1899); »Dörch Nacht tau’m Licht« (1901); »Dei Wendenkron« (1905); »Dei Gegenbuhlers« (1905); »Unter dem Banner des Löwen. Geschichtliche Erzählung aus dem Anfange des 14. Jahrhunderts« (1906); »Twei Geschichten ut ’e Franzosentid« (1909); »Aus schwerer Zeit. Geschichtliche Erzählungen aus Mecklenburgs Vergangenheit« (1910); »Fritz Reuter als Heiratsstifter« (1910); übersetzte mehrere Werke von John Brinckman ins Hochdeutsche wie »Peter Lorenz bei Abukir und andere Geschichten« (1914); Herausgeber einer Werkausgabe von Fritz Reuter mit Biographie »Sämtliche Werke« (8 Bde.; 1904); Neubearbeitung von Carl Johann Friedrich Peters’ »Das Land Swante Wustrow oder Das Fischland« (1926); »Das Tonnenfest in Wustrow auf Fischland« in der Zeitschrift des Heimatbundes »Mecklenburg« (1912); »Fischerei und Schiffahrt auf dem Fischlande« in »Mecklenburgische Heimat« (1931); »Die Bauernlegung in Mecklenburg-Schwerin« in »Mecklenburgische Monatshefte« (1935).
Suhrlandt, Rudolph (Friedrich Karl) - Maler
- geb. 19.12.1781 Ludwigslust, gest. 2.2.1862 Schwerin
- Vater: Johann Heinrich S., Maler
Ehefrau: Wilhelmine S., Grafikerin Schüler seines Vaters; 1799 Studium mit Herzoglichem Stipendium an der Akademie Dresden; 1803 in Wien; kopierte dort nach Raffael und Antonio Allegri da Correggio; malte Bildnisse russischer und polnischer Adliger, in deren Familien er Malunterricht gab; 1803 Porträt der Erbprinzessin Helene für das Mausoleum Ludwigslust; 1808 in Rom; Ehrenmitglied der Lukas-Akademie Rom; erhielt dort Beziehungen zu Mitgliedern der deutschen Künstlerkolonie, die er auch malte; Porträts von Christian Daniel Rauch, lebenslange Freundschaft und Briefkontakt; 1810 Hofmaler von Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin; 1817 Professor in Ludwigslust; porträtierte die mecklenburgischen Fürstlichkeiten, Mitglieder des Hofes, der Regierung und der Gesellschaft; jährlich mehrmonatige Reisen, um Bildnisaufträge im Ausland auszuführen; nach seiner Pensionierung 1849 in Schwerin; Werke in mecklenburgischen Museen, Schlössern und in Privatbesitz; Kirchenbilder für Althof, Brenz, Brunow, Cramon, Lübtheen und Ludwigslust; »Huldigung der Wissenschaften, Künste und Gewerbe« im Ludwigsluster Schloss.
Voß, Gerhard - Theologe
- geb. 22.3.1903 Rostock, gest. 9.12.1993 Schwerin
- Vater: Friedrich V., Theologe
Große Stadtschule Rostock, 1921-1926 Theologiestudium in Erlangen, Halle und Rostock; Hauslehrer in Herleshausen (bei Eisenach); 1927 Predigerseminar Schwerin; 1928 Praktikant im Wohlfahrtsamt Köln; Vikar in Althof (bei Bad Doberan); seit November 1930 Pfarrverweser in Klaber; seit November 1938 Pastor in Pokrent; 1945-1970 Pastor an der Paulskirche Schwerin; nach Wiedereröffnung des Predigerseminars im Oktober 1948 in Schwerin fast 25 Jahre Dozent für Kirchengeschichte; Mitbegründer und 1960-1975 Leiter der Arbeitsgemeinschaft für mecklenburgische Kirchengeschichte; Herausgeber der »Kirchengeschichte Mecklenburgs« von Karl Schmaltz (1952); 120 Artikel in der »Mecklenburgischen Kirchenzeitung« (1946-1987); erforschte die Geschichte der mittelalterlichen Tauffünten in Mecklenburg; beschäftigte sich mit der Besiedlungsgeschichte Mecklenburgs und den Kirchen.
Woizlawa († 1172, beigesetzt in Althof)
War die zweite Ehefrau Pribislaws, des letzten Fürsten der Obotriten und ersten Herren von Mecklenburg. Die Herkunft Woizlawas ist unklar. Der mittelalterliche Chronist Ernst von Kirchberg ging von einer skandinavischen Abstammung aus, doch gibt es hierfür keine weiteren Belege.[1] Möglicherweise war sie maßgeblich an der Gründung des Klosters Doberan beteiligt.[2] Woizlawa soll 1172 im Wochenbett verstorben sein. Kind: Heinrich Borwin I., 1178 bis 1227 Herrscher in Mecklenburg.
Quellennachweise: Sven Wichert; Das Zisterzienserkloster Doberan im Mittelalter. Lukas, Berlin 2000 . - 287 S. : Ill., graph. Darst.. - (=Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser, Band 9.) ISBN 3-931836-34-7, S. 15 . Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 15 1850, S. 166 .
- 850. Todestag von Fürstin Woizlawa
Woizlawa im Artikel: Tochter des Pommernfürsten Wartislaw I.