Loddin Ortschronik in Jahreszahlen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. März 2023, 16:56 Uhr
Kenndaten der Ortschronik | |
---|---|
Ort | Loddin |
Zeitlicher Schwerpunkt | fortlaufend |
Urheberrechte | |
Erstellungszeitraum | seit 2019 |
Publikationsdatum | veröffentlicht |
Inhaltliche Kategorisierung | Geschichte der Gemeinde Loddin |
Status (Ampelsystem) | in fortlaufender Bearbeitung |
Loddin im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
1270 wurde Loddin erstmals urkundlich als „Lodino“ erwähnt. Die Mönche tauschten Land mit Dörfern auf Usedom für den Ort Damerow bei Naugard.
1270 Ersterwähnung - der Bischof von Kammin gibt den Zehnten von Loddin an das Kloster Grobe gegen das Dorf Damerow bei Naugard. 1488 bestimmte Bogislav X., dass zu den Einkünften der Vogtei Wolgast je eine Ackerhufe aus Loddin und Mölschow gelegt werde.
Loddin hat sich am Achterwasser als Fischer- und Bauerndorf entwickelt.
Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
1590 lebten in Loddin 16 Bauern und ein Kossate
1610 nahe bei Loddin gibt es den Ort Colpin
Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)
Unter Schwedens Herrschaft (1648 - 1720)
1652 wurde das Gutsdorf an den von Schweden geadelten Obristen Radecke für seinen Dienst zum Lehen übergeben.
1693 Frau Radeke kämpft nach dem Tode ihres Mannes für sich und die zwei Töchter um den Erhalt des Gutes, da die schwedische Krone das Gut wieder einziehen möchte. Sie lebt bis 1705 in Loddin
1693 Einwohner: 1. Frau Oberst, 2. Casten Thimck, Bauer, 3. Dres Tabel, Bauer, 4. Christian Gengo, Halbbauer, 5. Johan Walte, Zimmermann, 6. Hindrik Slächting, Einlieger, 7. Der Viehhirte
In alten Zeiten haben hier im Dorf 10 Bauern und 2 Kossaten gewohnt. Von den 10 Bauernhöfen hat Frau Oberst 7 1/2 selbst zu bewirtschaften. Die Bauern haben soviel Acker zu bewirtschaften,
wie zu den Bauernhöfen, die sie bewohnen, von alters her belegen waren. Der Halbbauer hat die Hälfte gegenüber einem Vollbauern. Der Zimmernmann hat den Acker eines Kossatenhofes zu bewirtschaften, wofür er der Frau Oberst Pacht gibt, die bei den Abgaben der Bauern angegeben ist.
Dieses Dorf ist auf der Insel Üsedom entlang dem Acterwater gelegen und grenzt an folgende Dörfer: Auf der nördlichen Seite an das Amtsdorf Koserow, auf der östlichen Seite an das Amtsdorf Yckeritz, auf der südlichen und westlichen Seite in das Acterwater. Dieses Dorf gehört kirchlich zu Koserow.
Am Meeresstrand pflegen die Bauern ein wenig zu fischen, und deren Fischen bestehen meist im Flunder- und Dorschfang.
1716 wird Christian Sievert vom Amt Pudagla als Verwalter eingesetzt
Bis zur Reichseinigung (bis 1871)
Unter Preußen (ab 1720)
1763 wurde Hans Tiedemann, Beruf: Radmacher, als Schulhalter eingesetzt.
1779 2 3/4 Meile von Swienemünde nordwestwärts, und 2 Meilen von der Schwedischen Stadt Wolgast gegen Osten, lieget gegen Norden ¼ Meile von der Ostsee, und gegen Westen ganz nahe an dem Achterwasser, und hat außer einem Vorwerke 3 Bauern, 2 Halbbauern, 9 Büdner, 1 Schulmeister, und ist zu Coserow in der Uesedomschen Synode eigepfarret. 1779 Vorwerk hat 712 Morgen 125 ½ Ruthen. Der Acker liegt in 3 Schlägen mit dem Baueracker des Dorfes Loddin in Gemeinschaft. Er ist durchgängig leicht, und wird durch die auf der einen Seite an der Ostsee, und auf der andern an dem Achterwasser liegende hohe Sandberge jährlich mehr versandet. Die Wiesen liegen bis auf die Herrenwiese, welche gutes Gras trägt, sämtlich an dem Achterwasser, und sind der Ueberschwemmung unterworfen. Die Weide für das Rindvieh befindet sich längs des Achterwassers in den Elsenbrüchern, die Lacke genannt. Die Schafe haben teils auf dem Loddinschen Felde eine gute Weide, teils auch gute Abtriften auf die Ueckeritzschen und Coserowschen Feldmarken. Drei Vollbauern und 2 Halbbauern aus dem Dorfe Loddin verrichten die Dienste bei diesem Vorwerke, welches die Fischerei auf dem Achterwasser hat.
1812 ist das königliche Vorwerk in bäuerlichen Besitz übergegangen. Die Domäne Loddin wird für 1000 Taler an den Ortsschulzen und 3 Bauern verkauft, sie verpflichten sich zu einer jährlichen Zahlung von 379 Talern und 3 Pfennigen.
1853 wieder ein reines Bauerndorf
1857 Schullehrer Wendorf fest angestellt.
1858 ein Bauern- und Fischerdorf am Achterwasser, nach Coserow eingepfarrt, 3 Bauern- und 2 Halbbauernhöfe, 20 Büdner, 1 Schule, 34 Wohnhäuser, 224 Einwohner.
1862 232 Einwohner in 34 Häusern und ein Schulhaus.
Kaiserreich (1871-1918)
1874 56 Schüler gehen in die Schule
1885 Freiwillige Feuerwehr Loddin wird gegründet
1895 wurde der Badebetrieb und 1910 der Kurbetrieb aufgenommen. Der Ortsteil Kölpinsee mit seinen Villen entstand und die Häuser auf der Verbindungsstraße zum alten Dorf.
1896 Hotel "Wald und See" baut Carl Prutz - er gab der Ansiedlung den Namen KÖLPINSEE
1897 Eröffnung erstes Restaurant "Seerose" von W. Jäger
1904/05 Sturmflut in der Silvesternacht - Durchbruch der Ostsee durch den Kölpinsee bis ins Achterwasser
1911 am 1. Juni erhielt Loddin den wichtigen Eisenbahnanschluss mit den Bahnhof Kölpinsee und
1913 Dezember - letzter Durchbruch durch Sturmfluten durch den Kölpinsee bis zum Achterwasser, Eisenbahnschienen zerstört.
Weimarer Republik (1918-1933)
1919 Anschluss an das Stromnetz. - Amtsvorsteher Adolf Wendorf
1927 Neubau von Gemeindebüro, Standesamt und Post in Kölpinsee
1928/29 Bau des Schutzdeiches zwischen Kölpinsee und Ostsee
1929 3074 Badegäste kommen nach Kölpinsee
1930 Schulneubau zwischen Loddin und Kölpinsee wird am 07.10. eingeweiht.
Drittes Reich (1933-1945)
1937 in Kölpinsee gibt es 40 Hotels und Pensionen
SBZ und DDR (1945-1990)
1945 erster Bürgermeister nach dem Krieg: Otto Biedenweg, Kaufmann
1945 Juni: Erwin Dornig, Autoschlosser wird Bürgermeister
1946 Sept: Wahlen- Karl Sollich, Maurermeister wird Bürgermeister für 25 Jahe
1950 gibt es 55 Fischer in der Gemeinde
1952 Kindergarten eingerichtet.
1960 Beginn des Deichbaues am Achterwasser.
1981 Dorfclub wird gegründet, Leitung Harry Biedenweg
1983 Loddiner Karnevalsclub gegründet
1987 13 Fischer arbeiten im Ort
die heutige Zeit
1990 Helmut Laudin wird Bürgermeister
1993 Loddiner Heimatverein wird gegründet
1998 Haltestelle Stubbenfelde der UBB (Usedomer Bäderbahn).
2004 Haus für FF und DLRG wird im Ort gebaut. Olaf Müller wird wehrführer und Tobias Schmidtke wird Jugendwart. Hans-Jürgen Labahn war 29 Jahre Wehrführer.
2006 Küstenschutzmaßnahmen - Buhnen - nach Sturmflut
2014 Seepromenade durch die Dünen wird errichtet.
2015 Hafen am Achterwasser wird ausgebaggert.
2019 Bürgermeister wird Ulrich Hahn
aus der Zeitung
Literatur
Chronik der Insel Usedom von Robert Burkhardt, 1909
Ostseebad Kölpinsee-Loddin, 1995 Verlag Axel Dietrich
Chronik der Gemeinde Seebad Loddin , Ulrich Knöfel,
Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:
z.B.
Die Schule Loddin
Aus dem Kirchenbuch von Koserow:
Seit 1829 Lehrer Carl Friedrich MÜLLER Schulhaus 1832 neu gebaut.
1834 - im Mai geht Lehrer Müller nach Netzelkow.
1834 - (05.10.) Lehrer Christoph Erdmann SEMMLER geb. 18.08.1803 in Rosenhagen bei Anklam. Er ist gelernter Schneider und auch noch als Nebengewerbe. (Einkommen als Lehrer pro Jahr 45 Th) Er starb am 08.12. 1847 an einer Brustkrankheit und hinterließ Witwe und mehrere Kinder.
1834 - 1835 Schulgebäude hat Schwamm.
1848 – Schullehrer Emil WENDORF zu Ostern angestellt. Geb. in Casecow bei Garz.
1886 – 01.10. beginnt Hermann Karl August LEOPOLD aus Leopoldshagen.
1914 – die Schülerzahl beträgt etwa 45.
1931 – am 6.Juni stirbt der Lehrer Hermann LEOPOLD.
Vereine in Loddin
Angel- und Wassersportverein
Aus der Schwedenzeit in Loddin
Die Schwedenzeit begann mit der Landung des Königs Gustav II. Adolf, mit seinen schwedischen Truppen, im Jahre 1630 zur Mittsommerzeit. Die Schwedenzeit dauerte auf unserer Insel bis zum Erwerb durch Preußen im Jahre 1720. Welche Spuren sind aus dieser Zeit heute noch auf der Insel zu finden? Wer sich ein wenig mit dieser Geschichte befasst, findet noch viele Hinweise auf diese Zeit.
So können wir, dank Herrn Ulrich Knöfel, Loddin und dem Heimatverein Loddin ein Kleinod aus dieser Zeit im Heimatmuseum im Bahnhof Kölpinsee bewundern.
Es ist eine prunkvolle, farbenprächtige hölzerne Grabtafel des schwedischen Oberst Joachim von Radecke, der am 18. Juni 1605 geboren, am 12. Juli 1687 verstarb. Jahrelang hing diese Tafel in der Kirche in Koserow. Als 1897 die Kirche eine Gewölbeerneuerung erhielt, wurde die Tafel auf den Dachboden des Pfarrhauses ausgelagert und geriet in Vergessenheit. Der Lehrer Kurt Freyer hatte sich in Urkunden in Stettin im Jahre 1937 über das Leben des Oberst von Radecke informiert und forschte nach dem Verbleib der Grabtafel. Er fand sie immer noch auf dem Dachboden liegend und hinterließ eine ausführliche Beschreibung über die Tafel und das Leben des Obersts. Diese auf vier Seiten mit der Schreibmaschine geschrieben, machten Ulrich Knöfel neugierig, hatte doch die Familie von Radecke in Loddin gelebt. Die Witwe durfte mit ihren beiden Töchtern, bis zu ihrem Tode im Jahre 1705, das Gut in Loddin bewirtschaften.
Er suchte und fand die Grabtafel im Jahre 2003, noch immer auf dem Dachboden des Pfarrhauses liegend, die schon 1937 „..als stark mit Würmern zerfressen..“ vom Lehrer Freyer beschrieben wurde. Herr Knöfel versuchte erst selbst in unzähligen Stunden die Tafel wieder ansehnlich zu gestalten, doch wie er merkte, diese Arbeit gehörte in die Hände eines Restaurators, so wurde das Werk in Berlin aufs Beste, wie das Foto zeigt, wieder hergestellt.
Doch nun nur kurz zum Leben des Joachim von Radecke: Er wurde in Mecklenburg geboren. Mit 23 Jahren, im Jahre 1628, also vor der Landung der Schweden auf Usedom, wurde er Fähnrich im schwedischen Regiment Axel Duwall. In kurzer Zeit wurde er befördert.
zum Leutnant. Er heiratete seine erste Frau Margarethe Stywerth. Durch seine Tüchtigkeit in den verschiedenen Schlachten wurde er 1642 Oberst und 1645 für seine treuen Dienste geadelt und unter Nr. 341 im schwedischen Ritterhaus geführt. Nach dem 30jährigen Krieg, im Jahre 1652, wurden ihm von der Königin Christine von Schweden die Güter Krummin, Mölchow, das Dorf Loddin und der Hof und zwei Katenteile Acker in Neeberg auf Lehnsrecht und pfandweise verschrieben. Außerdem bekam er die Anwartschaftsbriefe auf mehrere Güter in Bremen. 1655 starben seine Frau und sein Kind in Krummin. Später heiratete er eine geborene von Technitz. Als Joachim von Radecke 1687 verstarb waren die beiden Töchter noch unmündig. 1693 erfahren wir aus einem Brief der Witwe an die königliche Regierung in Stettin, nachdem die schwedische Krone alle Güter wieder einziehen wollte, dass sie ohne das Gut in Loddin verarmen würde. Sie bittet, ihr doch dieses für sich und die Kinder, auf Grund der Verdienste ihres Mannes, zu belassen. Sie hatte Erfolg und konnte zeitlebens in Loddin bleiben.
Opfer von Krieg und Gewalt aus ...
Napoleonische Zeit
Opfer in französischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.
Befreiungskriege
Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71
Erster Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg
Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)
Sagen, Geschichten und Legenden rund um Loddin
Flurnamen auf der Loddiner Feldmark
Culpin (Wüstung) 1421 wurde Culpin erstmals urkundlich als solches genannt. 1618 wurde es als „Calpin“ in der Lubinschen Karte vermerkt. Es soll am Kölpinsee gelegen haben und ist im Dreißigjährigen Krieg total niedergebrannt worden. Der slawische Name wird mit „Schwan“ gedeutet. Der Ort gehörte dem Kloster Pudagla.
Der Kölpinsee war früher eine Ausbuchtung der Ostsee, den die Natur mit Bäumen, Strauchwerk und Sand durch Stürme vom Meer abgetrennt hat. Das entstandene Seebad nennt sich deshalb Kölpinsee.
Stubbenfelde 1825 bekam der Bauer Johann Laban aus Ückeritz vom Forstamt Pudagla ein abgeholztes Waldstück als Abfindung und nannte dieses sein „Stubbenfeld“. Dieser Ortsteil gehörte zur Gemeinde Ückeritz. 1854 wurde Stubbenfelde als „Stubbenfeld“ erstmals offiziell genannt.
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