Das Jahr 2022 in Börgerende-Rethwisch: Unterschied zwischen den Versionen
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Könnte so eine Solaranlage meinen Energiebedarf decken? Unser vier Personen Haushalt verbrauchte im März 250kWh Haushaltsstrom. Wenn ich die Wärmeenergie des verbrauchten Gases mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt hätte, wären nochmals 250kWh zum Heizen notwendig gewesen. Für die Fahrten mit einem Elektroauto hätte ich weiter 100kW Ladestrom aufbringen müssen. Einem Verbrauch von 600kWh steht also ein Ertrag von 382kWh gegenüber. Noch größer ist das erwartbare Defizit von November bis Februar, aber ab April kündigt sich bereits ein Überschuss an. Unabhängig wird man durch Solar also nicht. Kritisch sollte man auch die komplexe Technik mit vielen beweglichen Teilen sehen. Diese ist nicht nur in der Anschaffung teuer, es dürften im Laufe der Betriebszeit auch weitere Kosten für Wartung und Instandhaltung hinzukommen. Solarmodule sind über letzten Jahre im Preis gefallen, daher werden die Nachteile, die sich aus der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung im Jahres- und Tagesverlauf ergeben, effizienter durch zusätzliche Solarmodule ausgeglichen. Der „PV-Calculator“ prognostiziert für 10 Module, 400Wp, 35° Neigung, Ausrichtung Süd, für den Standort Börgerende, für den Monat März, mit ca. 400kWh, einen sehr ähnlichen Ertrag. | Könnte so eine Solaranlage meinen Energiebedarf decken? Unser vier Personen Haushalt verbrauchte im März 250kWh Haushaltsstrom. Wenn ich die Wärmeenergie des verbrauchten Gases mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt hätte, wären nochmals 250kWh zum Heizen notwendig gewesen. Für die Fahrten mit einem Elektroauto hätte ich weiter 100kW Ladestrom aufbringen müssen. Einem Verbrauch von 600kWh steht also ein Ertrag von 382kWh gegenüber. Noch größer ist das erwartbare Defizit von November bis Februar, aber ab April kündigt sich bereits ein Überschuss an. Unabhängig wird man durch Solar also nicht. Kritisch sollte man auch die komplexe Technik mit vielen beweglichen Teilen sehen. Diese ist nicht nur in der Anschaffung teuer, es dürften im Laufe der Betriebszeit auch weitere Kosten für Wartung und Instandhaltung hinzukommen. Solarmodule sind über letzten Jahre im Preis gefallen, daher werden die Nachteile, die sich aus der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung im Jahres- und Tagesverlauf ergeben, effizienter durch zusätzliche Solarmodule ausgeglichen. Der „PV-Calculator“ prognostiziert für 10 Module, 400Wp, 35° Neigung, Ausrichtung Süd, für den Standort Börgerende, für den Monat März, mit ca. 400kWh, einen sehr ähnlichen Ertrag. | ||
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Ob sich aktuell eine Solaranlage aus finanzieller Erwägung lohnt, ist auf Grund der unklaren Preisentwicklung schwer absehbar. Fachkräftemangel und fehlendes Material treffen gerade auf einen Markt mit explodierender Nachfrage. Auf jeden Fall kann man sich teilweise aus der Abhängigkeit von Energielieferanten befreien und der Umwelt nutzt es sowieso. Ist der „Schmerz“ der Installationsrechnung erst einmal vergessen, dürfte jede Kilowattstunde aus der eigenen Solaranlage zu wahren Glücksgefühlen führen, gleichgültig ob das Investment im Plus oder Minus liegt. | Ob sich aktuell eine Solaranlage aus finanzieller Erwägung lohnt, ist auf Grund der unklaren Preisentwicklung schwer absehbar. Fachkräftemangel und fehlendes Material treffen gerade auf einen Markt mit explodierender Nachfrage. Auf jeden Fall kann man sich teilweise aus der Abhängigkeit von Energielieferanten befreien und der Umwelt nutzt es sowieso. Ist der „Schmerz“ der Installationsrechnung erst einmal vergessen, dürfte jede Kilowattstunde aus der eigenen Solaranlage zu wahren Glücksgefühlen führen, gleichgültig ob das Investment im Plus oder Minus liegt. | ||
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==Radwege: Stärker in Qualität investieren== | ==Radwege: Stärker in Qualität investieren== |
Version vom 4. Februar 2025, 13:59 Uhr
Januar 2022
Corona-Pandemie
Die Zahl der gemeldeten Corona Neuinfektionen steigt bundesweit stark an. Die Labore arbeiten jetzt fast am Anschlag. Die Kapazitätsgrenzen im deutschen Testsystem könnten bald erreicht sein. Auch die Dunkelziffer unentdeckter Fälle wächst dabei stätig. Bei zuletzt knapp 2,5 Millionen PCR-Tests pro Woche erwies sich bereits fast jede dritte Probe als Treffer. Die ansteckendere Virus-Variante „Omikron“ dominiert das deutsche Infektionsgeschehen. Besonders stark steige das Fallaufkommen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen. Meist verläuft die akute Infektion glimpflich. Von schwereren Covid-Erkrankungen bis hin zur Aufnahme im Krankenhaus sind laut RKI weiterhin vor allem Ungeimpfte in höheren Altersgruppen" betroffen. Trotz rasant steigender Fallzahlen wächst der Unmut in der Bevölkerung bezüglich der Corona-Maßnahmen. Bürger treffen sich „zufällig“, zu „Sparziergängen“. So auch in Bad Doberan.
Ostseezeitung 15.01.2022
Rethwisch hat wieder eine Ärztin
Ostseezeitung 31.12.2022
Aus Lauben werden Wochenendhäuser
Ostseezeitung 08.01.2022
Februar 2022
Krieg in der Ukraine gefährdet Deutsche Energieversorgung
Dass Wladimir Putin einen großen Krieg gegen das 40 Millionen Volk der Ukraine entfesseln könnte, erschien den meisten Menschen in Deutschland bis zum 24.02.2022 sehr unwahrscheinlich. Wir haben es uns über Jahre mit billiger Energie und billigen Rohstoffen aus Russland bequem gemacht. Der Verkauf von kritischer Infrastruktur wie Raffinerien, Pipelines und sogar Gasspeicher an russische Staatskonzerne, war bisher kein Problem für die deutsche Politik. LNG-Terminals als alternative zu russischen Gaspipelines hielt man für verzichtbar. Der Kohleausstieg ist beschlossen und der Atomausstieg fast vollzogen. Windräder und Stromtrassen wurden aber nicht gebaut, meist weil sie niemand vor der eigenen Tür haben wollte. Die Fehler der Energiepolitik treten mit dem Kriegsbeginn offen zu Tage und die Lage ist besorgniserregend!
Sturm an der Küste
Ein schwerer Sturm trifft die Küste. Viel Strandsand geht dabei für lange Zeit verloren.
So soll Nienhagens Küste geschützt werden
Ostseezeitung 14.02.2022
Feuerwehrboot der Gemeinde im Einsatz
Seit kurzer Zeit, hat die Feuerwehr der Gemeinde auch ein Boot im Bestand. Bisher gab es diese Fähigkeit bei den Wehren in Kühlungsborn und Bad Doberan. Unter Umständen bereits zu weit entfernt für eine erfolgreiche Rettungsmission. Das Boot ist aber auch eine Investition in die „Seebad-Zukunft“ der Gemeinde, denn es kann auch für den Aufbau, der dann notwendigen Wasserrettung, eingesetzt werden. Wie es der Lokalzeitung, mit „maritimer Kompetenz im Namen“ gelang, den Aluminiumrumpf des Feuerwehrbootes in ein Schlauchboot umzuformen blieb ungeklärt.
Ostseezeitung 24.02.2022
Stinke-Fußboden kommt raus
Ostseezeitung 09.02.2022
März 2022
Jetzt spielen wir mit Kröpelin in einer Liga!
Ostseezeitung 03.03.2022
Mit Flower-Power gegen Putin-Gas?
Mit Kriegsbeginn stellt sich Deutschland die bange Frage, ob Gas, Öl und Kohle auch für den nächsten Winter reichen. Zeitgleich ragt bei Windkraftunternehmer Carlo Schmidt, in der Seestraße, ein ganz besonderes „Gewächs“ über den Gartenzaun. Jeden Morgen entfaltet sich eine Blüte aus vielen Solarzellen und richtet sich zur aufgehenden Sonne aus. Im Tagesverlauf folgt die Blüte dem Sonnenstand und bei Sonnenuntergang klappt sie wieder zusammen. 2,6 kW elektrische Leistung sind bei optimalen Bedingungen möglich. Der Ingenieur, der sein Berufsleben den erneuerbaren Energien widmet, zeigt sich selbst von der Schönheit seiner Investition fasziniert. Gerne gab er Auskunft über seine Erträge.
Könnte so eine Solaranlage meinen Energiebedarf decken? Unser vier Personen Haushalt verbrauchte im März 250kWh Haushaltsstrom. Wenn ich die Wärmeenergie des verbrauchten Gases mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt hätte, wären nochmals 250kWh zum Heizen notwendig gewesen. Für die Fahrten mit einem Elektroauto hätte ich weiter 100kW Ladestrom aufbringen müssen. Einem Verbrauch von 600kWh steht also ein Ertrag von 382kWh gegenüber. Noch größer ist das erwartbare Defizit von November bis Februar, aber ab April kündigt sich bereits ein Überschuss an. Unabhängig wird man durch Solar also nicht. Kritisch sollte man auch die komplexe Technik mit vielen beweglichen Teilen sehen. Diese ist nicht nur in der Anschaffung teuer, es dürften im Laufe der Betriebszeit auch weitere Kosten für Wartung und Instandhaltung hinzukommen. Solarmodule sind über letzten Jahre im Preis gefallen, daher werden die Nachteile, die sich aus der unterschiedlichen Sonneneinstrahlung im Jahres- und Tagesverlauf ergeben, effizienter durch zusätzliche Solarmodule ausgeglichen. Der „PV-Calculator“ prognostiziert für 10 Module, 400Wp, 35° Neigung, Ausrichtung Süd, für den Standort Börgerende, für den Monat März, mit ca. 400kWh, einen sehr ähnlichen Ertrag.
Das Wort "Schönheit" war bisher im Wortschatz der Solarindustrie nicht enthalten, so kann man es auf der Web-Seite der Firma „SMARTFLOWER“, dem Hersteller der Anlage nachlesen. Vielen Betrachtern dürfte der Blick auf das technische „Kunstwerk“ tatsächlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das „SMARTFLOWER“ nicht die günstigste Art der Solarstromerzeugung ist, dürfte Carlo Schmidt in diesem Fall egal sein. https://smartflower.com/?lang=de
Ob sich aktuell eine Solaranlage aus finanzieller Erwägung lohnt, ist auf Grund der unklaren Preisentwicklung schwer absehbar. Fachkräftemangel und fehlendes Material treffen gerade auf einen Markt mit explodierender Nachfrage. Auf jeden Fall kann man sich teilweise aus der Abhängigkeit von Energielieferanten befreien und der Umwelt nutzt es sowieso. Ist der „Schmerz“ der Installationsrechnung erst einmal vergessen, dürfte jede Kilowattstunde aus der eigenen Solaranlage zu wahren Glücksgefühlen führen, gleichgültig ob das Investment im Plus oder Minus liegt.
Fotos: Carlo Schmidt
Radwege: Stärker in Qualität investieren
Ostseezeitung 02.03.2022
Ein Zeichen des Friedens
Ostseezeitung 12.03.2022
Ich erwarte mehr Verständnis
Ostseezeitung 14.03.2022
April 2022
Corona-Pandemie
Wie könnten die Corona-Maßnahmen einmal enden? Wissenschaftler analysieren die Situation und geben der Politik eine entsprechende Handlungsempfehlung? Zumindest in Mecklenburg-Vorpommern endeten die Maßnahmen auf ganz andere Art!
Ostseezeitung 23.04.2022
Hubschraubereinsatz
Zehn Minuten nach dem Eingang eines Notrufes soll in Mecklenburg-Vorpommern Hilfe beim Patienten sein. Nicht immer eine einfache Aufgabe. Seit 1995 betreibt die private Ambulanz Millich in Kessin einen Kleinhubschrauber, Robinson R44, dessen Aufgabe es ist, den Notarzt schnell zum Patienten zu bringen. Für den Transport eines Kranken oder Verletzten, würde sich parallel ein Krankenwagen auf den Weg machen. Laut Aussage des Unternehmens, ist das Projekt in Deutschland einzigartig. Am 22. April landete der Hubschrauber im Park für eine Hilfeleistung.
Das Bündnis Bürgernähe erstreitet Steuererleichterung für Reiche!
Am 07 April stimmen die Gemeindevertreter über die Kurabgabe ab. Axel Jaeger, BBN, empfindet den vorliegenden Entwurf als Ungerecht. Nach seiner Auffassung werden Eigentümer von Ferienwohnungen, bzw. Häuser bereits mit einer Zweitwohnungssteuer belastet, weshalb diese Gruppe, von der Kurabgabe befreit werden müsse. Zuspruch kam umgehend aus seiner eigenen Fraktion.
Einwohner die ihren Hauptwohnsitz in der Gemeinde anmelden, speisen den Gemeindehaushalt mit ihrer Einkommenssteuer. Wer ein selbst genutztes Ferienobjekt in der Gemeinde besitzt, zahlt 10% einer vergleichbaren Miete als Zweitwohnungssteuer. Ein notwendiger Beitrag zum Unterhalt der Infrastruktur in der Gemeinde.
Dieser Antrag wirft gleich zwei Fragen auf:
Warum sollen ausgerechnet besonders vermögende Menschen zu Lasten unserer Gemeinde bevorteilt werden?
„Keine neuen Bettenburgen!“, so war das Versprechen von BBN zur Kommunalwahl 2019. Man war sich, als es um Wählerstimmen ging, sehr wohl bewusst, dass neue Ferienwohnen inzwischen sehr kritisch in der Gemeinde gesehen werden. Doch wirkte da diese Ausnahmeregelung nicht wie eine Botschaft, dass weitere Investitionen in Ferienunterkünfte in unserer Gemeinde willkommen sind?
Die Kurabgabesatzung wurde mit 8 Ja- und 2 Neinstimmen, bei 2 Enthaltungen, beschlossen. Bürgermeister Horst Hagemeister verteidigte den Kompromiss als notwendig, denn eine Ablehnung des Entwurfes hätte einen kompletten Einnahmeausfall für 2022 bedeuten können.
Besitzer von Ferienwohnungen sollten 45€/Person als Kurabgabe im Jahr leisten. Aktuell werden noch 8 der 16 Ferienwohnungen in der Villa Baltic-Star angeboten. Zum Beispiel 68m² zum Preis von 499.000 Euro + MwSt. Einzig von Seiten des BBN gab damals Unterstützung bei der Erteilung der Baugenehmigung. Heute Abend schien es jedenfalls so, als hätte die Wählergemeinschaft auch noch Vertriebsunterstützung leisten müssen.
Touristen müssen ab 15.Mai Kurtaxe zahlen
Ostseezeitung 29.04.2022
"Waldkönner" mit Schnuppernasen
Ostseezeitung 16.04.2022
Mai 2022
Sandburgenwettbewerb
Nach pandemiebedingter Zwangspause erwacht auch das kulturelle Leben in der Gemeinde. Der traditionelle Sandburgenwettbewerb kann wieder stattfinden. Zehn „Claims“ wurden abgesteckt und im laufe des Nachmittags fanden sich, teilweise auch recht spontan, für jedes Feld „Bewirtschafter*innen“.
Kerstin Jakobs übernahm die Moderation.
Frau Reimer und Frau Bieber unterstützten die Veranstaltung mit dem Verkauf von Kaffee und Kuchen. Wurst und Fleisch gab es vom Grill, kalte Getränke waren ebenfalls verfügbar.
Die Jugendwehr der Gemeinde trat mit zwei Teams an. „Ritter Not“ schuf das Projekt „Feuerwehrauto“.
„Fleißige Bienchen“ realisierten den „Löschangriff Nass“ Die beiden Einzelprojekte wurden mittels zu einer Schlauchleitung zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt.
Das Team „Johanna“ aus Börgerende erschuf die „Pinki-Traumburg“.
Die „Strandkrabben“ aus Börgerende/Stavenhagen gestalteten ein Flusspferd.
Deutlich verspätet startete „Pfotenbande“ aus Dresden ihr Projekt „Das Urvieh“.
Kein Teilnehmer schnitt schlechter als Platz vier ab. Goldmedaillen gab es für alle, überreicht von Bürgermeister Horst Hagemeister.
Die „Strandpiratinnen“ aus Konow und Bartenshagen errangen mit ihrem Werk „Die Burg“ den dritten Platz. Sie erhielten Fahrkarten für die oder den Molli.
Der zweite Preis, prämiert mit Eintrittskarten für den Hansa-Park, ging an die „Baumeister Dutzke“ aus Börgerende für einen „Hai-Angriff“.
Das Hamburger Team „Kompost-Kumpels“ wurde zum Sieger gekürt. Ihre Interpretation einer „Prinzessinnen-Burg“ traf genau ins Herz der Jury. Ihr Preis ist ein Zoobesuch.
Es gibt doch (Steuer-) Gerechtigkeit!
Auf Initiative des „Bündnis Bürgernähe“, sollten Eigentümer von selbst genutzten Ferienwohnungen von der Kurabgabe befreit werden. Doch dieses Privileg ist nicht Rechtskonform und musste daher wieder gestrichen werden.
Zweitwohnungsinhaber können sowohl der Zweitwohnungssteuerpflicht als auch der Kurabgabenpflicht unterliegen. Die diesen Abgabearten zugrunde liegenden Abgabetatbestände sind nicht gleichartig. Vielmehr setzen die Erhebung der Kurabgabe und die Zweitwohnungssteuer die Erfüllung unterschiedlicher Tatbestände voraus. Die Kurabgabe ist ein Geldbetrag für die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Kureinrichtungen etc., die Zweitwohnungssteuer hingegen zielt auf die besondere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Inhabers ab (Luxussteuer). Werden Kurbeitrag und Zweitwohnungssteuer nebeneinander erhoben ist insbesondere keine Ermäßigung oder (teilweise) Anrechnung der einen Abgabe auf die andere geboten. (VGH München, Urteil vom 04.05.2006 – 4 BV)
Juni 2022
Mit der Molli vom Salzhaff bis nach Warnemünde
Es gibt Situationen, da lese ich die Zeitung und überlege spontan: „Welcher Tag ist heute eigentlich? Vielleicht der 1. April?“ Nicht zum ersten Mal schafft es die charmante, aber doch eher unrealistische Idee mit dem Molli-Ausbau in das Blickfeld der Öffentlichkeit.
Ostseezeitung 30.06.2022
Ostseezeitung 01.07.2022
Änderung des B-Plangebietes 15 "Segelschule"
Der Bebauungsplan Nr. 15 ist seit dem 14.02.2008 rechtskräftig. Er setzt neben allgemeinen Wohngebieten und Ferienhausgebieten auch drei sonstige Sondergebiete „Segelschule“ im Norden des Plangebietes fest. Nach den Bestimmungen des Bebauungsplans dienen die sonstigen Sondergebiete „Segelschule“ zu Zwecken der Unterrichtung und Ausbildung des Segelsports in Theorie und Praxis. Zulässig sind:
- Schulungs- und Ausbildungsräume
- Beherbergungseinrichtungen, die dem Nutzungszweck des Gebietes zugeordnet sind
- Wohnungen für den Betriebsinhaber und Betriebsleiter, die dem Gewerbebetrieb zugeordnet - und ihm gegenüber in Grundfläche und Baumasse untergeordnet sind
- Service- und Dienstleistungseinrichtungen für den Bootssport
- Büroräume,
- Schank- und Speisewirtschaften,
- Stellplätze für den durch die zulässige Nutzung verursachten Bedarf.
Nach dem Abriss des Waterkant-Hotels sollte sich an dessen Stelle ein attraktives touristisches Arial mit Ferienwohnungen, Hotels und entsprechenden Freizeitangeboten entwickeln. Ein hoffnungsvolles Projekt war zum Beginn dieser Entwicklung, der Bau einer Segelschule. Die Ferienwohnungen, zur Unterbringung der Segelschüler wurden gebaut, die Segelschule kam jedoch nie. Die errichteten Objekte konnten daher nie entsprechend den Vorgaben des Bebauungsplanes genutzt werden. Der Wunsch der Betroffenen, die Realitäten mit einer Änderung des Bebauungsplanes anzuerkennen, ist somit verständlich.
Mit der 1. Änderung des Bebauungsplans Nr. 15 wird aus dem bisher festgesetzten Sondergebiet „Segelschule“ das sonstige Sondergebiet „Ferien- und Dauerwohnen“.
Bedenken wurden dabei hinsichtlich der Nutzung für Dauerwohnen geäußert. Hierfür müssen nach Vorschrift zwei Parkplätze pro Wohneinheit vorgehalten werden. Dies ist im konkreten Fall jedoch nicht gegeben.
Die Änderung wurde mit 11 Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen.
Der Strand ist sein Revier
Ostseezeitung 24.06.2022
Juli 2022
Straßenbaumaßnahmen
In zwei Bauabschnitten wurden über den Sommer umfangreiche Maßnahmen an der Börgerender Straße durchgeführt. Zumindest für den Durchgangsverkehr blieben die halbseitigen Sperrungen beherrschbar.
Ostseezeitung 27.07.2022
Theater im Park
Ein Theaterzelt mit einem Kinderprogram macht auf Ihrer Tournee Stopp in Börgerende“.
Das Zelt wurde auf der Wiese im Park errichtet.
Ist jetzt der kulturelle Tiefpunkt erreicht?
Eine Hüpfburg für Kinder, Essen, Trinken, ein Zelt mit Musik. In diesem Jahr bietet das „große Volksfest“ der Gemeinde wohl so wenig wie noch nie. Auf einen Veranstaltungsplan, konnte in diesem Jahr getrost verzichtet werden. Einziger Lichtblick der Veranstaltung: Traumhaft schönes Sommerwetter! Am Abend wurde, nach auffallend hohem Alkoholkonsum zahlreicher Gäste, sehr ausgelassen gefeiert.
Verwunderlich ist, warum die traditionell eher ideenlos agierende Voss-Company, immer wieder mit neuen Aufträgen für die Ausrichtung unserer Dorffeste bedacht wird. Partys auf „Ballermann-Niveau“, dürfen gerne in der Gemeinde stattfinden, viele Besucher hatten ja auch sichtlich Spaß. Gemeindevertretung und Sozialausschuss sollten aber einmal hinterfragen, welchen Qualitätsansprüchen ein Volksfest genügen muss, welches im Namen und mit Zuschüssen der Gemeinde stattfindet.
August 2022
Mittwochsveranstaltungen am Campingplatz
Auch die traditionellen „Mittwochsveranstaltungen“ des Campingplatzes finden wieder statt. Das Konzept ist einfach und erfolgreich: Bierwagen, Grill, ein Feuer für Stockbrot und Livemusik. Besonders groß ist das Interesse immer dann, wenn Ola van Sander aus Börgerende, Auftritte mit seiner Band „Bad Penny“ hat. Auch Ola dürfte diese Abende genießen. Schließlich kommt es nicht häufig vor, dass er seine Bühne notfalls auch in „Schlappen“ erreichen kann.
September 2022
Alle sind krank!
Corona hat, als Lebensbedrohliche Krankheit, ihren Schrecken verloren. Aber die Wirtschaft leidet unter einem sehr hohen Krankenstand. Offene Stellen sind ohnehin nur noch schwer zu besetzen. Der Mangel tritt jetzt an vielen Stellen offen zu Tage, weil der gewohnte Service nicht mehr erbracht werden kann. So sah sich auch das Rebus-Unternehmen gezwungen, den Linienverkehr auszudünnen.
Ostseezeitung 27.09.2022
De Dörpschaft - ein Verein in Feierlaune gründet sich
Gemeinde plant große Jubiläumsfeier
Ostseezeitung, 13.09.2022
Neun Einsätze an einem Wochenende!
Bei der Feuerwehr wird der (Kinder-) Kaffee kalt!
Eine Hommage auf das beste Buch meiner frühen Kindheit.
Für die meisten Kameraden der Gemeinde war es ein entspanntes Wochenende, denn das „Berufsfeuerwehr-Wochenende“, ist der absolute Höhepunkt im Ausbildungsjahr der Jugendfeuerwehr der Gemeinde. Als Vorbild gilt der 24-Stunden Dienst bei der Berufsfeuerwehr. Freitag 17:00 Uhr ist Antreten des Feuerwehrnachwuchses und die Verlesung des Dienstplanes. Da sind Ausbildung, Wartung der Technik, Arbeitseinsatz und Dienstsport geplant. Natürlich wäre die Enttäuschung des Nachwuchses riesig, wenn in dieser Zeit niemand die Hilfe der Feuerwehr benötigen würde! Hier haben sich die Betreuer einige interessante Aufgaben ausgedacht. Zuerst wurden die Teilnehmer den Fahrzeugen zugeteilt. Zu besetzen waren, der Mannschaftstransportwagen (MTW) und das Löschgruppenfahrzeug (LF) der Gemeinde. Ergänzt wurde der Fuhrpark an diesem Wochenende, durch ein Oldtimer Tanklöschfahrzeug (TLF) IFA W50.
Nach dem gemeinsamen Abendbrot kommen die Kammeraden zu einem gemütlichen Spieleabend zusammen. Doch dieser findet ein jähes Ende. „Hilfeleistung Wasserunfall“, ein Wassersportler wird vermisst. Alarmiert werden LF, TLF und MTW. Die Fahrzeuge positionieren sich zwischen Schleuse und Campingplatz. Dort verteilen sich die Trupps am Strand, scannen mit ihren Augen die Wasserfläche ab. Auch eine Wärmebildkamera kommt zum Einsatz. Nach einer viertel Stunde wird der Einsatz abgebrochen. Die vermisste Person hat sich in Nienhagen gemeldet.
Gegen 23:00 Uhr die nächste Alarmierung, „Feuermittel“.
Auf der Pfarrerwiese ist ein Brand ausgebrochen alle drei Fahrzeuge werden alarmiert. Ein Stapel mit Paletten brennt. Das LF beginnt den Löschangriff mit dem mitgeführten Wasser. Der MTW-Trupp leuchtet die Brandstelle aus und die TLF-Besatzung stellt eine Schlauchverbindung zum nächsten Hydranten her. Der Brand wird gelöscht und die Feuerwehr geht in die Nachtruhe.
Die ist für das LF-Team am kürzesten. Sieben Uhr kommt ein neuer Einsatzbefehl. Eine vermisste Person muss am Strand gesucht werden. Das LF positioniert sich an der Schleuse und beginnt mit der Suche am Strand. Der Einsatzleiter entschließt sich, den Trupp zu verstärken. Der MTW und das TLF werden Nachalarmiert und kommen den Suchenden aus Richtung Wachturm entgegen. Gefunden wird eine Puppe, die Mission ist erfüllt.
Nach dem Frühstück beginnt die Ausbildung. „Die Gruppe im Löschangriff“, anschließend erfolgen Arbeiten zur Fahrzeugpflege.
Doch ein Notruf fordert die Kammeraden in einen weiteren Einsatz. Auf dem Gelände der Touristeninformation, befindet sich auf einem Container, ein Hund in aussichtsloser Situation. Lösen soll das Problem die LF-Besatzung. Mittels einer Leiter wird das Dach bestiegen. Gerne hätte man den niedlichen Hund von Jugendwartin Maike gerettet, doch sie finden nur einen Plüschhund vor, der bezüglich seiner glücklichen Rettung keinerlei Emotionen zeigt.
Für das leibliche Wohl sorgen fleißige Helfer und einige Eltern. Das heutige Highlight ist Pizza. Jeder kann sich seinen Belag nach eigenen Vorlieben zusammenstellen. Darauf folgt erstmal eine Mittagsruhe, doch das Unglück schläft nicht!
Vor der Schule hat sich ein Verkehrsunfall ereignet. Zwei Autos sind beteiligt und es gibt 3 Verletzte. Eine Person ist eingeklemmt. Rauchentwicklung wurde beobachtet und es treten Betriebsstoffe aus. Der gesamte Fuhrpark rollt vom Hof. Die Verletzten werden geborgen und versorgt. Zur besonderen Freude kann der Hund von Maike aus dem Kofferraum befreit und gestreichelt werden. LF und TLF stellen die Löschbereitschaft her. Es wird Ölbindemittel ausgebracht, um die ausgelaufenen Betriebsstoffe aufzunehmen. In anderen Jahren wurden in solchen Situationen auch schon mal Unfallfahrzeuge mit schwerer Technik zerlegt. Doch dieses Mal geht die Opferbereitschaft der Fahrzeughalter nicht so weit. Sie möchten ihr Fahrzeug gerne weiter nutzen.
Für die Feuerwehr geht es weiter nach Dienstplan. Ausbildung in Knoten und Stiche und in 1. Hilfe.
Bis zum nächsten Einsatz. Wieder ist ein Tier in Not, wieder geht es zum Container bei der Touristeninformation. Dieses Mal ist eine Plüschkatze zu retten. Der MTW-Trupp wird in den Einsatz geschickt.
Wenig später kommt ein weiterer Notruf rein. In der Conventer Niederung, nahe dem Pumpenhaus, werden vier Personen vermisst. LF und TLF rücken aus. Der MTW hat seinen Einsatz inzwischen beendet und wird zur Verstärkung nachalarmiert. Zwei Personen werden schnell gefunden. Sie benötigen keine weitere Hilfe. Doch von Person drei ist ein Bein unter einem Baumstamm eingeklemmt. Die Kammeraden tragen mit dem Spaten Erde ab und können so die Person befreien. Die vierte Person ist beim Auffinden ohne Bewusstsein. Sie muss für den Abtransport durch den Rettungsdienst aus dem Wald getragen werden.
Zum Abendbrot gibt es Nudeln mit Tomatensoße und weil die „Batterien“ der Feuerwehrleute noch lange nicht leer sind, geht es nun, gemäß Dienstplan, mit Feuerwehrsport in der Turnhalle weiter. Gemütlich, mit ein paar Gesellschaftsspielen sollte der Abend ausklingen. Aber es kam anders.
Gegen 21:00Uhr löst die Brandmeldeanlage der Sporthalle aus. Alle drei Teams werden alarmiert. Die Kammeraden finden das Gebäude völlig verqualmt vor. Die MTW-Besatzung sperrt die Straße ab und richtet einen Behandlungsplatz für die Verletzten ein. Die „Angriffstrupps“ von LF und TLF gehen mit Atemschutztechnik in das Gebäude. Sie finden zwei Personen vor, die sie bergen können. Die restlichen Kammeraden bereiten den Löscheinsatz vor, in dem sie die Schlauchverbindungen zum Hydrant herstellen. Dann wird der Einsatz abgebrochen, denn ein richtiges Feuer gibt es natürlich nicht!
Nachts 01:00Uhr, werden die Kammeraden zu ihrem vorerst letzten Auftrag gerufen. Dieses Mal ist es nur eine spaßige Übung. Hinter dem Feuerwehrgebäude sind einige Flaschen aufgereiht. Die Kammeraden bilden eine Reihe und reichen dann Trinkbecher, gefüllt mit Löschwasser, bis zur vordersten Position durch. Dort wird eine Kübelspritze befüllt und mit dem Wasserstrahl die Flaschenreihe umgelegt. Dann geht es wieder ins Bett.
Am Sonntagmorgen wird nach dem Frühstück, die alte Ordnung im Gerätehaus, wiederhergestellt. Zum Mittag sind die Kinder dann wieder bei ihren Eltern. Glücklich, aber sehr müde.
Die Jugendfeuerwehr von Börgerende-Rethwisch steht unter Leitung von Claudia Bonitz und wird von 6 weiteren Jugendwarten unterstützt. Die Mitarbeit in der Jugendwehr ist ab einem Alter von 9 Jahren möglich. Eine Obergrenze von 25 Mitgliedern hat man sich selbst auferlegt, denn es geht bei der Jugendfeuerwehr nicht um Kinderbespaßung, sondern um eine ernsthafte Ausbildung. Feuerwehr bedeutet Sport und Technik, aber auch Kameradschaft, Verantwortung und Disziplin. Die Finanzierung ist durch öffentliche Mittel und durch Spenden abgesichert. Ganz uneigennützig ist diese Arbeit allerdings nicht. Sie ist immer mit der Hoffnung verbunden, dass später einige Jugendliche ihren Weg in die aktive Wehr finden. In diesem Jahr ist dies in 3 Fällen gelungen.
Oktober 2022
Das Schiff vor unserer Küste
Wenn man am Strand von Börgerende steht und auf das Wasser schaut, sieht man für gewöhnlich die „Baltic“ vor Anker liegen, schwarzer Anstrich, 61m lang, Hochsee und Bergeschlepper, im Dienst der Fairplay Schleppdampfschiffs-Reederei Richard Borchard GmbH. Am Bug befinden sich schwarz-rot-gelbe Streifen, eine Kennzeichnung, wie sie von Schiffen der Bundesbehörden wie Zoll oder Polizei verwendet wird. Mit einer Pfahlzugleistung von 127t war sie bei der Indienststellung 2010 der stärkste Schlepper im Ostseeraum.
1998 havarierte das Frachtschiff „Pallas“, beladen mit Holz, im Schleswig-Holsteiner Wattenmeer. Etwa 244t Öl liefen aus, mit dramatischen Folgen für die Natur und Umwelt. Politik und Gesellschaft waren gleichermaßen geschockt, welche Auswirkung der Unfall eines Schiffes hatte, von dem eigentlich kein besonderes Gefahrenpotential ausging. Die Ergebnisse der Unfallanalyse flossen in einem neuen Deutschen Notschleppkonzept ein. Ziel ist es, innerhalb von zwei Stunden, jeden Punkt innerhalb deutscher Gewässer zu erreichen, um einen Havaristen Hilfe zu leisten. Hierfür sind in der Ostsee vier und in der Nordsee drei Schiffe notwendig. Westlich von Fehmarn liegt die „Scharhörn“, dann kommt westlich vor Börgerende die „Baltic“, nördlich von Hiddensee die „Bremen Fighter“ und östlich von Arkona die „Arkona“. Dies sind die Sturmpositionen, die ab Windstärke 8 Btf eingenommen werden. Bei der „Baltic“ ist seit dem 01.01.2019 die Sturmposition auch die Bereitschaftsposition. Die „Scharhörn“ und die „Arkona“ sind Mehrzweckschiffe des WSA Ostsee, die „Baltic“ und die „Bremen Fighter“ sind von privaten Reedereien gechartert.
Ich nehme Kontakt mit „Fairplay“ in Rostock auf und werde an den Nautical Superintendent, Bernd Albrecht, verwiesen. Er koordiniert die Einsätze der Fairplay Notschlepper in Nord- und Ostsee. Schnell wird mir klar, nicht alles was dort draußen passiert, ist auch für die Öffentlichkeit bestimmt. Also beginne ich erstmal ganz unverfänglich. Spätestens nach 4 Stunden Dienst auf der „Baltic“ fällt auf, dass sich unter den 9 Besatzungsmitgliedern kein Koch befindet. Wer muss also in die Küche, gibt es jeden Tag Mikrowellenessen und einmal in der Woche werden 9 Pizzen, zur Abholung am Bootsstrand, bestellt? Das Essen an Bord ist sehr gut. Die Auslösung von Meutereien in der christlichen Seefahrt wurde oft durch eine schlechte Verpflegung begünstigt. Da geht die Reederei kein Risiko ein und so gehören auch Kochkurse zur Fortbildung der Besatzung. Meist findet sich aber jemand in der Crew, der sich im besonderen Maße zur Küchenarbeit berufen fühlt. Dann schmeckt das Essen auf jeden Fall! An Pizzabestellungen mag Bernd Albrecht nicht glauben, aber eines macht er deutlich: „Wenn es Pizza gibt, dann ohne Wein!“ In der gesamten Flotte gilt Null Promille und er lässt keine Zweifel aufkommen, dass das an Bord anders gehandhabt werden könnte. Das Heranfahren und das Manövrieren in der Nähe von Schiffen, sind immer mit Gefahren verbunden, da wird die volle Aufmerksamkeit gebraucht! Gelegentlich verlässt das Schiff seine Position, was passiert dann? Nach zwei Wochen endet ein Einsatztörn, dann läuft das Schiff in Warnemünde ein. Die Besatzungen werden getauscht und die Vorräte aufgefüllt. Nach dem Dienst auf dem Schiff, hat die Besatzung zwei Wochen frei. Im Normalfall liegt die „Baltic“ aber auf ihrer Bereitschaftsposition und die Besatzung hält sich durch Training fit für den nächsten Einsatz. Auch das Zusammenspiel mit Hubschraubern von Bundespolizei und –Marine wird dabei regelmäßig geübt. Ein Nautiker und drei Schiffsmechaniker befinden sich an Land in ständiger Bereitschaft. Ihre Reaktionszeit beträgt lediglich eine Stunde. Sie werden im Bedarfsfall auf einen Havaristen gebracht, um die Besatzung bei der Herstellung einer sicheren Schleppverbindung zu unterstützen.
Neben dem Training, sind auch ständig Arbeiten notwendig, die dem Betrieb und dem Unterhalt des Schiffes dienen. Trotzdem scheint es so, es wäre noch eine Menge Zeit übrig, um ganz andere nützliche Dinge zu tun. Vielleicht im Auftrag der Wissenschaft die Dorsche zählen, die unter dem Rumpf schwimmen? Die Antwort kommt deutlich: „Die BALTIC soll im Notfall Schiffe abschleppen, Feuer löschen, Such- und Rettungsmissionen durchführen und Verkehrswege sichern. Das sind ihre Aufgaben und das kostet!“ Wieviel, möchte er nicht sagen. Auch zu Einsätzen gibt es keine Auskunft. Das hierzu angefragte Verkehrsministerium gibt sich gleichfalls bedeckt. Schade, gerne hätte ich über echte Heldentaten berichtet. In öffentlichen Quellen fand ich einen Fall, wo es nicht so gut lief. Die „Glory Amsterdam“ riss sich im starken Sturm 2017 vom Ankerplatz los und trieb durch die Nordsee. Schnell war der stärkste deutsche Notschlepper, die „Nordic“ zur Stelle. Doch der Kapitän zögerte lange, die Hilfe anzunehmen. Für ihn war die „Nordic“ ein Hochseeschlepper einer kommerziellen Rederei und so er fürchtete er hohe Bergungskosten. Das Einfliegen des „Boardingteams Ostsee“ mit einem Marinehubschrauber, führte zusätzlich zu einer Verunsicherung der Besatzung. Das Schiff lief schließlich vor Langeoog auf Grund. Als vertrauensbildende Maßnahme erhielten nach diesem Vorfall auch alle privaten Notschlepper die Deutschlandfahne auf den Bug und die „Boardingteams“ wurden zu „Towing Assistance Teams“ umbenannt.
Anfang August ist die „Baltic“ verschwunden. Ich finde sie auf Ankerposition vor Helgoland. Vor unserer Küste liegt ein Schlepper, der gegen die mächtige „Baltic“ wie ein „Kleinfahrzeug“ wirkt. Die „Nordic“, liegt in Bremerhaven auf einer Werft. Offensichtlich ist die Anwesenheit eines starken Schleppers in der Nordsee im besonderen Maße geboten. Am 3. September ist die „Baltic“ zurück. Dieses Mal wählt sie Ihren Ankerplatz deutlich dichter an Börgerende, als allgemein üblich. Fast sieht es so aus, als möchte uns die Besatzung sagen: „Alles in Ordnung, wir sind zurück!“ Ich erinnere mich an Bernd Albrecht: „Gehen Sie davon aus, dass nichts da draußen zufällig passiert!“
Der aktuelle Chartervertrag mit dem Bund, läuft noch bis zum 31.06.2028. Ein direktes Anheuern auf der „Baltic“ nicht möglich. Die Besatzung wird aus dem gesamten Pool der Reederei zusammengestellt. Die Web-Seite des Unternehmens weist derzeit 82 Schiffe aus. Wer eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker bei Fairplay beginnen möchte, dem wird jedoch ein Lehrjahr auf der „Nordic“ versprochen. Das ist dann wie „Baltic“, nur eben auf der Nordsee.
November 2022
Halten unsere Gemeindevertreter Wort?
Als sich Projektentwickler Christoph Brakel 2019, innerhalb der CDU, für ein Mandat in der Gemeindevertretung bewarb, zeichnete er ein überaus positives Bild, bezüglich der touristischen Entwicklung in unserer Gemeinde. Das Wahlvolk sah die vielen neuen Ferienwohnungen inzwischen kritisch. Alle anderen Parteien und Wählergruppen positionierten sich daher gegen neue Ferienwohnungen. Für viele Einwohner sah es nach der Wahl so aus, als würden jetzt keine neuen Ferienwohnungen mehr gebaut, jedenfalls dann, wenn unsere Gemeindevertreter Wort halten.
Ostseezeitung, 12.11.2022
499T€+MwSt für die Wohnung einer Köchin oder eines Hausmeisters? Hat jemand, der für 799T€+MwSt. eine Wohnung kauft, tatsächlich nur ein Auto? Hat die kompromisslose Haltung der Gemeinde in der Parkplatzfrage, die Schaffung von Wohnraum für Angestellte verhindert? Selbst, Knud Wilden, seit vielen Jahren für Andreas Pfann und Christoph Brakel im Vertrieb von Ferienimmobilien tätig, äußert seine Zweifel.
Die Gemeindevertretersitzung behandelte den Bauantrag letztmalig am 01. Oktober 2020 in öffentlicher Sitzung. Zur Abstimmung stand die Frage, ob die Gemeindevertretung die Baugenehmigung erteilt. Als Konsequenz einer Ablehnung wurde jedoch angekündigt, dass in diesem Fall die übergeordnete Behörde das „gemeindliche Einvernehmen“ ersetzt. Das heißt, gebaut wird, aber es geschieht mit oder gegen den Willen der Gemeinde. Für Andreas Pfann, Geschäftsführer der ABC Brakel GmbH & Co. KG und offiziell Bauherr, war die Baugenehmigung somit sicher, aber es drohte ein Makel. Für ex. Bürgermeister Axel Jaeger Grund genug, mit großer Leidenschaft für das Projekt zu werben. Die Entwicklung zu einer Ostseegemeinde ohne Hochhäuser und neue Bettenburgen versprach BBN ihren Wählern in ihrem Flyer zur Kommunalwahl 2019. Diesem Versprechen wurde keines der vier Mitglieder der Wählergemeinschaft gerecht.
So stimmten die Gemeindevertreter ab:
Christlich Demokratische Union Deutschland
Schieber, Grit Enthaltung
Jacobs, Kerstin Enthaltung
Sozialdemokratische Partei Deutschland
Buhr, Mathias Nein
Bündnis BürgerNähe Börgerende-Rethwisch
Dr. Baumbach, Lutz Enthaltung
Jaeger, Axel Ja
Person, Norbert Ja
Dr. Schmidt Ralf, Reiner Enthaltung
Wählergruppe Feuerwehr & Handwerk Plus
Ruß, Hannes Nein
WG Unabhängige Wählerschaft B.-R.
Bergmann, Klaus Nein
"Wählergruppe Wir für unsere Gemeinde"
Hagemeister, Horst Nein
Uplegger Rainer Enthaltung
Mahnke, Volker Nein
Mergenthal Janina Nein
Das sich Andreas Pfann heute noch als Sieger fühlt, kann angezweifelt werden. Er konnte zwar sein Bauprojekt mit einer minimalen Anzahl von Parkplätzen durchsetzen, aber er verlor dabei viel Zeit. Dadurch rutschte er in eine Phase, in der Baukosten und Zinsen stark stiegen. Gleichzeitig brach der Immobilienmarkt ein. Aktuell werden noch acht der sechzehn Wohneinheiten zum Verkauf angeboten.
1. Adventsleuchten
Mehr Weihnachten wagen! Diese Idee hatten schon viele in der Gemeinde. Nur an der Umsetzung ist es immer wieder gescheitert. Mit der Gründung des Vereins „De Dörpschaft e.V.“ steht jetzt aber eine starke Truppe bereit, die in der Lage ist, ein solches Vorhaben umzusetzen. Den Verein haben in diesem Jahr neun Einwohner aus der Gemeinde ins Leben gerufen, die bereits freundschaftlich verbunden waren. Inzwischen ist die Mitgliederzahl auf fünfzehn gewachsen. Man möchte die Dorfgemeinschaft stärken und dafür muss man öfters zum Feiern zusammenkommen. So lässt sich knapp das Ziel von „De Dörpschaft“ interpretieren. Die Veranstaltung wurde sehr professionell geplant. An der Kreuzung stand rechtzeitig ein Werbebanner, der auf das Event hinwies. Es gab ein Feuer zum Aufwärmen, Toilette, ein Notstromaggregat für die Beleuchtung und natürlich genug Essen und Trinken. Auch die Biertischgarnituren im Freien, waren weihnachtlich dekoriert. Da die Märchenerzählerin kurzfristig erkrankte, wurde Ihr Zelt kurzfristig zur „Bastelbude“ umfunktioniert. Wem noch ein Weihnachtsgeschenk fehlte, konnte den Kalender mit historischen Aufnahmen der Gemeinde erwerben. Dieses Projekt steht im Zusammenhang mit der 750-Jahrfeier der Gemeinde 2023 Da der Verein seine Veranstaltungen gerne zur Tradition werden lassen möchte, besteht durchaus Hoffnung auf ein neues Adventsleuchten 2023.
Droht Abriss des Börgerender Grenzturms
Ostseezeitung, 25.11.2022
Dezember 2022
Die Gasmangellage
Energie ist in diesem Winter knapp. Die Gaspipelines Nord Stream 1+2 wurden von Unbekannten gesprengt, Öl- und Kohleimporte aus Russland nach Kriegsbeginn auf ein Minimum begrenzt. Flüssiggas kommt bald über eilig installierte LNG-Terminals. Öffentliche Gebäude dürfen nur auf 19°C beheizt werden. Auch Industrie und Verbraucher sparen, denn die Energiepreise haben sich etwa verdoppelt. Besonders mildes Wetter hilft aber, die Einsparziele einzuhalten. Für kurze Zeit im Dezember, wird es aber kalt, es liegt etwas Schnee und auf dem Conventer See bildet sich eine tragfähige Eisschicht.
Neu aufgestellt, Automaten an den die Kurtaxe zu entrichten ist.
Ein bisschen Weihnachtsatmosphäre in Börgerende
Einen Plan für einen Weihnachtsmarkt, im Park von Börgerende, gab es bereits 2021. Doch dieser konnte auf Grund der Corona-Situation nicht umgesetzt werden. Einen weiteren Anlauf im Jahr 2022 wagten die damaligen Akteure nicht.
Seit dem Frühjahr 2022 betreibt Thomas Gross seinen Kaufladen „Strand & Hafer“ An der Waterkant 2. Die Wurzeln von Tom, wie er sich selbst gerne vorstellt, liegen in Lüneburg. Er arbeitete als Erzieher, bevor er ein BWL-Studium in Hamburg begann. Nebenbei arbeitete er in der Veranstaltungsbranche. Dies war der Einstieg in seine weitere berufliche Karriere, die ihn nach Berlin führte. Gläubiger setzten ihn als Geschäftsführer in Veranstaltungsunternehmen ein, die in wirtschaftliche Schieflage geraten sind. Er sanierte dann das Geschäft, damit es erfolgreich verkauft werden konnte. Bekannte Namen kann der dabei aufzählen: Tempodrom, Waldbühne, Goya, Metropol. Obwohl er in Berlin erfolgreich war, fühlte er sich in der Großstadt nie wohl. Er kam in Urlauben gerne nach Börgerende und hatte auch zeitweise eine Wohnung in Warnemünde. Er genoss die Ruhe und die Entschleunigung an der Küste. Das nahende Ende des „Fachausrüsters für Strandgänger“ sah er voraus und bewarb sich um einen Mietvertrag für das kleine Ladenlokal. Dabei stach er den Investor für eine Vinothek aus. Auffällige Änderung war zunächst die Errichtung einer Terrasse mit Sitzgelegenheiten. Ansonsten schien doch vieles an dieser Stelle zu sein wie früher. Bereits mehrfach habe ich mir erklären lassen, dass man einen Laden in Börgerende schließen muss, wenn die Urlauber weg sind. Doch Tom Gross setzt auch auf Nachbarschaft, verteilt Flyer und wirbt für seine Weihnachtsaktion. Damit hat er mein Interesse geweckt.
An jenem Tag, als ich den Laden besuche, hat der Chef selbst Dienst hinter dem Tresen. Mit mir betreten fünf Urlauberpaare den Laden. Zwei Männer erzählen, nicht ohne Stolz, dass sie gerade in der Ostsee baden waren. Wie selbstverständlich, werden wir sofort in Ihre Unterhaltung eingebunden. Sie ordern Glühwein und Kekse und genießen ihren Aufenthalt sichtlich. Immer wieder blicken sie zu den Regalen. Ein paar besondere Lebensmittel aus der Region hier, ein paar ansprechende Souvenirs dort. Besonderes Interesse finden Weihnachtsbaumkugeln mit Bezug zur Gemeinde. „Die wurden von einer meiner Verkäuferrinnen gefertigt“, stellt Tom die Exklusivität seines Angebotes heraus. Doch auch die Pragmatiker unter uns, werden bei ihm fündig. Seine Brötchen sind von bester Qualität, gibt sich der Chef überzeugt. Außerhalb der Saison ist das Frühstücksgeschäft eine wichtige Stütze. Die weihnachtlich dekorierte Terrasse lädt zum Verweilen ein und er bietet Snacks, Kuchen, kalte und heiße Getränke an. Man merkt Ihn den Spaß an, den er mit seinem Geschäft hat und er nennt den Mietvertrag einen Glücksfall. Ich versuche mir hingegen gerade einzureden, dass der erfahrene Manger mit BWL-Abschluss tatsächlich weiß was er hier macht. Trotz schönem Wetter und Aussicht auf einen Gratisglühwein, kommen nur wenige Kunden und die Umsätze bleiben heute gering. Als hätte er meine Gedanken gelesen, liefert er auch gleich die Erklärung: „In der Großen Orangerie des Schlosses Charlottenburg veranstalte ich im Jahr 100 Klassische Konzerte und betreibe dort auch ein kleines Café. Von dem Laden hier, könnte ich nicht leben.“ Also wirtschaftliches Handeln zum Zwecke der Selbstverwirklichung? Idealismus dürfte tatsächlich eine ganz starke Säule in seinem Businessplan gewesen sein, davon bin ich jetzt überzeugt!
„Drei Türme Gemeinde“ Börgerende! Für wie lange?
Ein Anblick, der nicht lange Bestand haben dürfte. Denn zwei Türme sind in Ihrer Existenz unmittelbar gefährdet. Der Gittermast wurde kürzlich errichtet. Neue Technik für den Mobilfunk ist erforderlich, um die aktuellen Standards zu erfüllen und um die immer noch unzureichende Netzabdeckung zu verbessern. Der dezente Betonmast, hatte seine Belastungsgrenze erreicht und konnte nicht weiter aufgerüstet werden. Auch wenn man es ihnen nicht ansieht, die Kosten für solche Betonmasten sind immens. Daher hat man sich in Börgerende, wie bereits zuvor in Rethwisch für eine Stahlgitterkonstruktion entschieden. Sorgte das Erscheinen des Mastes in Rethwisch, wegen seines architektonischen Stieles eines Gustave Eiffel, noch bei manchem Mitbürger für blankes Entsetzen, nahmen die Einwohner den Bau des Mastes in Börgerende eher gelassen hin. Ist die neue Technik erstmal funktionsfähig installiert, wird der Beton-Funkturm zurück gebaut.
Über die Zukunft des Grenzturmes, der in der Denkmalliste des Landkreises Rostock eingetragen ist, wird in der Gemeindevertretersitzung am 01.Dezember gesprochen. Das Grundstück und der Grenzturm werden durch die Gemeinde vom Land M/V gepachtet. Seit 2016 bemüht sich die Gemeinde um eine Rettung des Baudenkmals. Es begann einmal mit einer Kostenschätzung von 100.000 €. Dann folgten weitere Auflagen, die eine Sicherung des Deiches beinhaltete. Auch die damit verbundene Kostensteigerung auf 260.000€ konnten das Projekt nicht aufhalten. Nun werden weitere Untersuchungen zur Bausubstanz des Turmes gefordert, Die Kosten für die Stabilisierung des Turmes drohen nochmals um 200.000 bis 250.000 € zu steigen. Fördermittel können beantragt werden, aber erst, wenn die genauen Kosten dafür bestimmt wurden. Hierfür müsste die Gemeinde zunächst weitere 60.000 € für Planungsleistungen investieren. Für die weitere Verfahrensweise gibt es drei Vorschläge: 1. Der Pachtvertrag für den Turm wird gelöst, erhaltene Fördermittel werden zurückgezahlt 2. Die Gemeinde zahlt 60.000 € für die Bestandsaufnahme und klärt anschließend, ob eine Förderung möglich ist. 3. „Whatever it takes!“ (Mario Draghi EZB) Die Gemeinde zahlt alles was notwendig ist, egal was es kostet. Keiner der 11 Gemeindevertreter lehnt den risikoreichen dritten Weg ab, es spricht sich aber auch niemand dafür aus, ihn zu gehen. Vier Gemeindevertreter möchten mit weiteren 60.000 € ins Risiko gehen, sieben haben hierzu keine Meinung. Der Vorschlag, das Projekt zu beerdigen, ist für fünf Gemeindevertreter die richtige Option. Auch hier gibt es keine Gegenstimmen. Das Abstimmungsergebnis entspricht im Wesentlichen meinen eigenen Beobachtungen. Die Nachwendegeneration zeigt sich eher gleichgültig. Einwohner, die nicht in der DDR sozialisiert sind, haben zwar keine Beziehung zu dem Bauwerk, halten sich aber meist, aus Respektgründen, mit einer Bewertung zurück. Besucher und Einwohner mit DDR-Vergangenheit hätten sicher gerne den Turm erhalten. Ob dies Steuergelder in Höhe einer halben Millionen Euro rechtfertigt, ist aber auch hier höchst umstritten. Mit dem Votum der Gemeindevertretung ist der Turm erstmal noch nicht weg. Das Problem liegt aber dort, wo es eigentlich hingehört, beim Eigentümer der Immobilie, dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Hier muss nun entschieden werden, ob der BT11 als Denkmal oder als Objekt für die politische Bildung erhalten werden soll.