Das Jahr 2025 in Börgerende-Rethwisch
Januar 2025
Neujahr
Das Wetter an der Ostsee präsentiert sich mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h äußerst stürmisch. Acht Fährabfahrten zwischen Rostock und Gedser fallen an diesem Tag aus. Auch das 25. Turmleuchten in Warnemünde kann nicht stattfinden. Ola van Sander aus Börgerende wollte mit seiner Band „Bad Penny“ eine neue Interpretation des Rock-Klassikers „Am Fenster“ präsentieren. Sogar Georgi Gogow, der legendäre Teufelsgeiger der Gruppe „City“, sollte dabei auf der Bühne stehen. Die größte Neujahrsveranstaltung Europas dürfte jedoch zu einem späteren Termin nachgeholt werden.
Wer eine Regenpause für einen Strandsparziergang nutzte, konnte eine besondere Niedrigwassersituation beobachten. An vielen Stellen war es trockenen Fußes möglich, bis etwa zur Mitte des Buhnenfeldes vorzurücken.
"Unsere" BALTIC rettet MV vor einer Ölkatastrophe!
Am 11. Januar kommt es zu einer Sturmflut, die für einige besondere Bilder, aber nicht zu großen Schäden führt. Ohne den Weitblick der Politik hätte dieser Tag aber auch mit einer Katastrophe für MV enden können. Der 275 m lange Tanker EVENTIN, der unter Fahne Panamas fährt und mit 99.000 t Rohöl beladen war, havarierte 20 km vor Rügen. Nach dem Ausfall der kompletten Stromversorgung wäre das Schiff antriebslos auf unsere Küste zugetrieben und gestrandet. Nach dem Deutschen Notschleppkonzept liegen zwei sehr starke Schlepper ständig für solche Notfälle bereit. Zunächst wurde die Position des Tankers gesichert und anschließend auf eine geschützte Position vor Saßnitz geschleppt. Im Einsatz waren unter anderem die BREMEN FIGHTER, die ARKONA (WSA), „unsere“ BALTIC sowie das Towing Assistance Team.
siehe auch:
• „Das Schiff vor unserer Küste“ Chronik Okt. 2022)
• Notschleppkonzept https://de.wikipedia.org/wiki/Notschleppkonzept
Der Strand ist fast vollständig überflutet
Die Windgeschwindigkeit beträgt 26 kn (48 km/h), die Wellenhöhe 1,8 m, zum Nachmittag auf 2,1 m ansteigend.
Die Eingangsportale der Schleuse werden mit brachialer Gewalt von den Wellen getroffen
Die Tore wurden noch nicht geschlossen.
Friedlich und idyllisch wirkt die Seite hinter dem Deich
Es wirkt beruhigend, der Deich Richtung Börgerende hat noch ausreichend Reserve.
Neue Grundsteuerbescheide lösen Erleichterung aus
2018 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die Berechnung der Grundsteuer verfassungswidrig ist. Die Einheitswerte waren völlig veraltet und verstießen so gegen das Gleichbehandlungsgebot des Grundgesetzes. Der attraktiven Lage unserer Gemeinde geschuldet, fürchteten viele Einwohner mit einer deutlichen Erhöhung der Grundsteuer. Auf der Gemeindevertretersitzung am 05. Dezember 2024 wurde jedoch ein bürgerfreundlicher Beschluss gefasst. Das Steueraufkommen der Gemeinde aus der Grundsteuer sollte kostenneutral gestaltet werden. Hierzu wurde der Hebesatz der Grundsteuer A (Land- und Forstwirtschaft) von 275 auf 197 % und der Hebesatz der Grundsteuer B (sonstige Flächen) von 325 auf 189 % gesenkt. Der geplante Ertrag lag 2024 aus der Grundsteuer A bei 10.700 € und aus der Grundsteuer B bei 217.700 €.
Februar 2025
Gemeinde auf neuen Wegen
Auf der Gemeindevertretersitzung am 13.02.2024 beschlossen die 12 anwesenden Abgeordneten sich um die Übernahme des Plattenweges, Verlängerung Kiebitzweg Richtung Bad Doberan, zu bemühen. Der Weg gehört zur Gemarkung Rabenhorst und befindet sich in einem sehr schlechten Zustand. Genutzt werden darf er aktuell nur noch von Fahrzeugen der Land- und Forstwirtschaft, doch selbst diese weichen lieber auf die Bäderstraße aus, bestätigte Landwirt Reiner Uplegger. Ziel ist es, die Straße unter Einwerbung von Fördermitteln zu ertüchtigen. Die Kreuzung und die Bäderstraße sollen so entlastet werden. 2026 könnte auch ein neuer Küstenradweg Richtung Nienhagen entstehen und im März 2027 soll die Ausschreibung zum Bau des Radweges in der Schulstraße erfolgen. Sollte zum Wegebau Recyclingbeton notwendig werden, die Gemeinde beauftragte für 163.506 € den Abriss des alten Bauhofes.
Die Ergebnisse der vorgezogenen Bundestagswahl
| Partei | Börgerende-Rethwisch | Deutschland |
|---|---|---|
| AfD | 34,9% | 20,8% |
| BSW | 11,0% | 4,97% |
| CDU | 18,8% | 28,5% |
| FDP | 3,4% | 4,3% |
| Grüne | 5,6% | 11,6% |
| Linke | 10,5% | 8,8% |
| SPD | 16,4% | 16,4% |
Bezöge sich das Wahlergebnis auf eine Landtagswahl, müsste sich unter Berücksichtigung des Unvereinbarkeitsbeschlusses der CDU, eine mehrheitsfähige Regierung aus CDU, SPD, BSW und Grüne zusammensetzten.
April 2025
Das neue „Örtchen“
Der Mangel an öffentlichen Toiletten in der Gemeinde, wird bereits seit Jahrzehnten diskutiert. In letzter Zeit gab es bereits Verbesserungen, nicht zuletzt auf Grund von Verpflichtungen, die die Gemeinde auf Grund des Seebadstatus zu erfüllen hat. Auf dem Parkplatz neben dem Campingplatz, wurde jetzt ein neuer Toilettencontainer installiert. Wie zu beobachten ist, muss so eine Containerlösung nicht zwangsweise hässlich aussehen!
Das Design lässt erahnen: Die Voss-Company rechnet mit einer lebenslangen Vermietung an die Gemeinde.
Mai 2025
Mit dem Besten aus zwei Welten zum Erfolg
Am 24. Mai fand in Zernin, bei Bützow, der Kreisausscheid der Feuerwehren in der Disziplin „Löschangriff Nass“ statt. Da es in diesem Jahr unserer Feuerwehr nicht gelang, mit einer Frauen- und Herrenmannschaft anzutreten, wurde kurzer Hand eine gemischte Mannschaft aufgestellt. Laut Reglement müssen sich diese Mannschaften allerdings mit den reinen Herrenmannschaften messen. Dies taten unsere Jungs und Mädels auch ganz ordentlich. In einem Starterfeld aus 12 Mannschaften erreichten sie den zweiten Platz. Gleichfalls auf Platz zwei schaffte es unsere Jugendfeuerwehr. Sie stellten sich einer Konkurrenz aus 17 Mannschaften.
Was tun, wenn der Rasen nicht bespielbar ist?
Am ersten Samstag nach Pfingsten hat der Verein „De Dörpschaft“ traditionell die kleinsten Einwohner und Gäste im Blickfeld. Bereits zu dritten Mal veranstaltete der ehrenamtlich agierende Verein ein Kinderfest. Bisher fand es hinter der Touristeninformation statt, doch auf Grund des Abrisses des alten und noch nicht vollständig fertiggestellten neuen Bauhofes, lagerten hier noch etliche Gerätschaften. Als Ausweichplatz bot sich unser Park an. Mit seiner großen Rasenfläche und einem Stromanschluss für die Veranstaltungstechnik bietet sich der Ort für vielerlei Veranstaltungen an. Genutzt wurde er schon von einem Zirkus, doch insgesamt blieb der Park bisher hinter seinen Möglichkeiten zurück. Nach dem erfolgreichen Kinderfest bleibt die Hoffnung auf Nachahmer.
Bei schönem Wetter folgten viele Kinder der Einladung von „De Dörpschaft“.
Alle Attraktionen konnten für alle Kinder kostenlosangeboten werden.
Verschiedene Stationen konnten absolviert werden, wie hier beim Gummistiefelweitwurf. Für fünf Stempel gab es einen kleinen Preis.
Die Freiwillige Feuerwehr nutzte die Veranstaltung für die Nachwuchsgewinnung. Aktuell denkt man über die Gründung einer Kinderfeuerwehr nach, die dann unterhalb der Jugendfeuerwehr positioniert ist.
Aktuell kein Platz zum Spielen: Die Wiese hinter der Touristeninformation.
Juni 2025
Großer SAR-Einsatz am Strand von Börgerende
Am Pfingstsonntag kommt es zu einem Großeinsatz verschiedener Rettungskräfte am Strand von Börgerende. Die Wasserwacht Heiligendamm meldete eine Person im Neoprenanzug, mit einem blauen Gegenstand und einer orangenen Boje, in rauer See, die später aus dem Sichtfeld verschwand. Die alarmierten Rettungskräfte waren etwa eine Stunde im Einsatz, bis die Suche ohne Ergebnis eingestellt wurde. An der Aktion waren beteiligt:
1 Rettungshubschrauber
1 Polizeihubschrauber
Polizeischiff „Warnow“
Seenotrettungskreuzer „Bremen“
Seenotrettungsboot „Konrad Otto“
3 Boote der Feuerwehren Bad Doberan, Kühlungsborn und Börgerende.Rethwisch
8 Fahrzeuge Feuerwehr/Wasserwacht, 1 Amphibium, 1 Quad
Kann dieses Boot Menschenleben retten?
Eigentlich sollte es an diesem Abend in der Gemeindevertretersitzung um die Wohnung, im Feuerwehrgebäude gehen. Aktuell steht sie leer und die Feuerwehr würde sie gerne selbst nutzen. Die Brandschutzbedarfsplanung zeigte erhebliche Platzdefizite bei der Feuerwehr auf, die ohnehin bis 2029 zu beheben sind. (siehe Chronik April 2024)
Soll die Gemeinde also auf knappen Wohnraum und Einnahmen verzichten, um der Feuerwehr zusätzlichen Platz zu bieten? Es dauerte nur wenige Sekunden bis die Lage am Tisch zwischen den Gemeindevertretern Claudia Bonitz (FFBR) und Christoph Brakel (WIR) eskalierte. „Mangelnde Dankbarkeit!“ „Die Gemeinde hat bisher alles für die Feuerwehr getan! Sie hat sogar ein wertloses Boot gekauft, eines mit dem man keine Menschen retten kann! Die Wasserwacht hat das bestätigt!“ Der Gemeindevertreter Christoph Brakel redete sich in Rage.
Als Wehrführer Tobias Goldberg in einer öffentlichen Gemeindevertretersitzung um die Anschaffung eines Bootes warb, untermauerte er diesen Wunsch tatsächlich mit der Aussage, dass dieses Boot eine sehr gute Investition in die Zukunft der Gemeinde als Seebad sei. Da die Anforderungen an ein Feuerwehrboot höher sind als die an ein Rettungsboot, könne das Wasserfahrzeug problemlos auch für den Rettungsdienst eingesetzt werden.
Ich bitte Sebastian Berger, Vorsitzender des DLRG in Rostock, um eine Bewertung. Nach seiner Einschätzung haben die typischen Feuerwehrboote mit Aluminiumrumpf erst einmal eine recht gute Seefestigkeit. Die Position der Besatzung befindet sich relativ weit oberhalb der Wasserlinie. Das erleichtert die Suche nach vermissten Personen. Die Bergung von Personen über die Bordwand ist allerdings herausfordernd. Die eigentliche Problematik sieht er jedoch in der Logistik. Wenn das Boot erfolgreich für die Rettung am Strand eingesetzt werden soll, muss es dort bereits einsatzbereit liegen! Das relativ große und schwere Boot müsste also täglich ins Wasser gebracht und abends wieder abgeholt werden. Geeigneter als Rettungsmittel wäre hier ein leichtes Schlauchboot mit festem Kiel, ein Jetski oder ein Wasserscooter (Schwimmhilfe mit Elektroantrieb).
Auch die Rettungsleitstelle hat offensichtlich eine andere Auffassung zum Nutzen des Bootes. Im aktuellen Monat wurde das Boot zwei Mal zur Suche vermisster Personen in den Einsatz gerufen. Auch wenn es sich in beiden Fällen um Fehlalarme handelte, vor unserer Küste sind viele Angler und Wassersportler unterwegs. Ein Szenario, in dem das Boot tatsächlich mal eine Person gerettet, erscheint durchaus wahrscheinlich.
Zurück zur Wohnung. Gemeindevertreter Christoph Brakel fragte, ob die Wohnung baurechtlich überhaupt für den Feuerwehrbetrieb zugelassen ist. Norbert Person (BBN) wollte wissen, welche konkrete Nutzung genau angestrebt wird und welche zusätzlichen Investitionen hierfür notwendig werden. Fragen, auf die Claudia Bonitz zunächst keine überzeugende Antwort geben konnte. Die Entscheidung wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt.
Juli 2025
Die Gemeinde plant 4 Beachpartys
Nach dem Erfolg im letzten Jahr setzt die Gemeinde in diesem Jahr wieder auf Beachpartys. Während der Hauptsaison finden 14-Tägig Freitags die Veranstaltungen am Bootsstrand statt. Nach einem Gesangsduo im Vorjahr, wird die Auftaktveranstaltung in diesem Jahr von einem DJ bestritten. Zahlreiche Besucher nutzten das Angebot.
August 2025
Bringen Sie das Personal mit, dann gibt es auch wieder Party!
So knapp und eindeutig war die Antwort des Feriencamps, auf die Frage nach den ausbleibenden Mittwochsveranstaltungen. Der Krankenstand ist hoch und auf die Stellenanzeigen meldet sich auch niemand mehr. Da der Campingplatz gut gebucht ist, kann mit dem vorhandenen Personal nur noch das Notwendige realisiert werden. Zunächst wurden zwei Veranstaltungen gestrichen, dann wolle man noch mal sehen. Es wird dann aber doch keines der acht Konzerte über den Sommer stattfinden. Auch der Strandkorb-Cup 2025 wurde mangels Personal abgesagt.
Kinder im Glück: Am 20. August wurden von den traditionellen Elementen Livemusik, Bierwagen und Grill wenigstens das Stockbrotrösten über dem Lagerfeuer realisiert.
Deichterrassen wurden umgestaltet
Seit 2020 richtet die Voß-Company aus Bargeshagen über die Sommermonate einen Imbiss auf der Buswendeschleife ein. Das Angebot einer schnellen und günstigen Versorgung wurde dankbar angenommen. Neben den euphorischen Berichten in der Ostseezeitung oder im Conventer Boten gab es aber genauso kritische Stimmen. Mit den bunt zusammengewürfelten Wagen und dem hässlichen Bauzaun wirkte das Ganze wie ein Wanderzirkus, der in jedem Frühjahr kam, aber dann leider nicht weiterzog. Nachdem sich die Voß-Company und die Gemeinde über eine Verlängerung des Pachtvertrages einigten, wurde nun endlich auf dem Platz investiert. Neben einem festen Zaun wurden attraktive Eingangsbereiche geschaffen. Außerdem wurde neue Sitzbereiche investiert, die teilweise sogar witterungsgeschützt sind. Auch ein Spielplatz wurde geschaffen. Das Gelände hat so eine deutliche Aufwertung erfahren. Laut Aussage des Bürgermeisters, Horst Hagemeister, wurde die Investitionen durch die Voß-Company getätigt, allerdings erhielt sie die Mittel von der Gemeinde, da hier Infrastruktur geschaffen wurde. Zur Höhe der Investition konnte er sich zum Zeitpunkt Fragestellung nicht mehr erinnern.
Die zwei Zugänge wirken jetzt einladend.
Hier gab es Wurst mit Brötchen für 4,00 € und Wurst mit Pommes für 8,00 €.
Für 4,50 € wurde 0,5 l Rostocker, löblicher Weise im Glas, ausgeschenkt.
Vielleicht war der Backfisch noch nie so nah an der Ostsee wie hier, kurz vor dem Verzehr. Die Portion mit Kartoffelsalat wurde für 11,00 € angeboten.
Zum Abschluss noch ein Dessert? Ein großes Softeis gab es für 3,50 €
Warum eigentlich immer Börgerende?
Als es um die Entscheidung zum Bau des Spielplatzes ging, Entfachte Claudia Bonitz (FFBR), aus Rethwisch, eine Diskussion ob denn die Verteilung der Mittel für den Bau von Spielplätzen noch ausgewogen zwischen den Ortsteilen erfolge. Einen Konsens gab es insoweit, dass Börgerende auf Grund seiner touristischen Bedeutung zu bevorzugen ist, doch kamen die Gemeindevertreter auch zu der Erkenntnis, dass in Rethwisch in den letzten Jahren sehr wenig passiert ist. Wenn wieder Geld für ein neues Projekt zur Verfügung steht, soll es dann in Rethwisch investiert werden, gelobte Bürgermeister Horst Hagemeister. Dass der Spielplatz auf einer verpachteten Fläche der Voß-Company entstand und diese nun darüber entscheidet, wer und wann diesen Spielplatz nutzen darf, spielte in der Diskussion allerdings keine Rolle.
Sonntag, 31.August 11:40 Uhr: Die Voß-Companie hat entschieden, dass der Spielplatz nicht genutzt werden darf! Vielleicht klappt es ja wieder, wenn Papa hier gleichzeitig ein Bier trinken kann?
September 2025
Zielgruppe: Jung und naiv!
Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft. Für unsere Ernährung bedeutet das in vielen Fällen leider nichts Gutes. Zu süß, zu fett, zu salzig. In Sorge um die Konsequenzen, die eine schlechte Ernährung zum Beispiel auf unsere Figur hat, versuchen wir Erwachsenen den Versuchungen bestmöglich zu widerstehen. Doch Kinder greifen hier leider hemmungslos zu! In Sorge um unsere Kinder ist auch das Bentwischer Unternehmen „Fairplay Bell Entertainment GmbH“. Nach ihrer Beobachtung müssen die Schüler über die vielbefahrene (Ampel geregelte) Bäderstraße zum Netto-Markt laufen, um dort ihr Taschengeld in „begehrte Nahrungsmittel“ zu tauschen. Dies könnte nach Ansicht des Unternehmens viel sicherer aus Snack- und Getränkeautomaten in unmittelbarer Schulnähe erfolgen. Auch Gäste und Anwohner könnten sich hier nach Ladenschluss versorgen, so das Unternehmen. Da Erwachsene nur als potentielle Kunden gesehen werden, wenn sie sich in einer Notlage befinden, könnte man bereits erste Schlussfolgerungen bezüglich Preis und/oder Qualität des Angebotes ziehen. Das Angebot mag unmoralisch wirken, wirtschaftliches Handeln und das Streben nach Gewinn sind aber auch die Quelle unseres Wohlstandes. Das gilt auch, wenn es zu Lasten von Gesundheit und Taschengeld unserer Kinder geht. Es wäre also spannend geworden, wie unsere Gemeindevertreter die Interessen gewichtet hätten. Zu einer Abstimmung kam es nach einem entschiedenen Widerspruch der Schule jedoch nicht mehr.
Quelle: Bürgerinformationsportal „SessionNet“, Anlage Tagung des Sozialausschusses vom 02. September 2025.
Grenzkonflikt eskaliert in der Schulstraße
Mit Verwunderung nahmen viele Einwohner seltsame Aktivitäten im Bereich der Hausnummer 9 wahr. Ein Anwohner hatte hier seinen Grundstückszaun teilweise nach vorne verlegt und nahm so einen wesentlichen Teil des Gehweges ein bzw. markierte ihn mit Farbe als „privat“. Auf Grund zahlreicher Nachfragen berichtete Bürgermeister Horst Hagemeister am 02. Oktober auf der Gemeindevertretersitzung ausführlich über den Sachverhalt. Besagter Bürger hatte festgestellt, dass der öffentliche Gehweg über sein Grundstück verlief. Er wollte nun dem Bürgermeister vorschlagen, über einen Grundstückstausch diesen Fehler aus der Vergangenheit zu bereinigen. Objekt der Begierde: Die öffentliche Wiese neben seinem Grundstück, welche er einzäunen und nur für sich selbst nutzen wollte. Der Bürgermeister bot einen Pflegevertrag für das Grundstück an und bestand auf freien Zugang für jedermann. Um seine Verhandlungsposition zu verbessern versetzte der Einwohner nun seinen Zaun auf die Grundstücksgrenze. Zu Unrecht, wie es in einem Schreiben des Landkreises an den Grundstücksinhaber heißt. Das Vorgehen wird als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr gewertet und ist von strafrechtlicher Relevanz. Seitens der Gemeinde wird eine Vereinbarung über den Kauf der betroffenen Fläche angestrebt. Notfalls wäre auch eine Enteignung möglich. In jedem Fall wird es aber zum Rückbau kommen, gab sich der Bürgermeister gewiss.
Dieses Grundstück sollte die Gemeinde im Tausch für den Gehweg hergeben.
Oktober 2025
Fahrzeugpanne sorgt für vierstündige Sperrung der Kreuzung
Ein geplatzter Hydraulikschlauch sorgte am 2. Oktober für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Ausgerechnet im Kreuzungsbereich ereignete sich die Havarie einer Landmaschine. Die internen Schutzmechanismen machten eine Weiterfahrt unmöglich. So blieb die Kreuzung für ca. 4h gesperrt, um das Fahrzeug zu bergen und um die Ölspur zu beseitigen. Auf Grund einer aktuellen Vollsperrung der L22, zwischen Rethwisch und Bad Doberan, im Zusammenhang mit Straßenbaumaßnahmen, war die Kreuzung zum Glück deutlich weniger frequentiert als im Allgemeinen üblich.
Im Einsatz waren auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Börgerende-Rethwisch
StALU MM arbeitet bis zum Umfallen an einer Lösung für den BT 11
Die Gemeinde Börgerende-Rethwisch war einmal Pächter des Beobachtungsturms 11 am Strand. Sie wollte das Relikt der Grenzbrigade Küste eigentlich als Mahnmal erhalten. Immer höhere Auflagen ließen die Sanierungskosten aber auf rund eine halben Millionen Euro ansteigen. Im Dezember 2022 stieg die Gemeinde aus dem Projekt mit der Hochrisikoimmobilie aus. (siehe Chronik) Das Problem des Denkmalgeschützten BT 11 liegt seither beim „Staatlichem Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg“. Im Oktober 2024 berichtete Bürgermeister Horst Hagemeister über erhebliche Probleme mit der Statik des Turmes. Sogar die sofortige Sperrung der Straße nach Heiligendamm wurde erwogen (siehe Chronik). Folgt jetzt der Abriss oder die Sanierung? Die Datenlage mit den Baukosten von 2022 sollten eigentlich für eine schnelle Entscheidung reichen. Doch die kommt nicht. Auf meine Anfrage beim StALU MM erhalte ich Antwort von Carolin Steddin, verantwortlich für Rechtsangelegenheiten, Liegenschaften, Öffentlichkeitsarbeit, und Koordinierung TÖB. Die Antwort besteht aus einem beiliegen Artikel der Ostseezeitung, wonach über die Zukunft des BT 11 Mitte 2025 entschieden wird. Die Nachricht wird mir am 01. Juli zugestellt. Es folgt ca. 10 Wochen später meine Nachfrage und folgende Antwort von Frau Steddin:
„Hinsichtlich des Grenzturms Börgerende stehen wir mit dem Amt Bad-Doberan Land in engem Austausch. Das Amt Bad Doberan-Land wird fortlaufend über unsere Schritte und den Bearbeitungsstand informiert. Der Bürgermeister der Gemeinde Börgerende-Rethwisch kann sich hier die aktuellen Informationen einholen und in der Gemeindevertretersitzung hierüber berichten. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ihnen keine weiteren Auskünfte geben können.“
Auf der Gemeindevertretersitzung am 02. Oktober bitte ich Horst Hagemeister um Auskunft. Nach seiner Auffassung hat das StALU MM selbst, durch immer höhere Anforderungen, den Preis für eine Sanierung ins Unermessliche getrieben. Alle Auflagen, die man unserer Gemeinde aufbürden wollte, müssen nun selbst erfüllt werden. Der Bürgermeister spekuliert, dass niemand im Amt den Mut hat, eine Entscheidung zu fällen. Man hofft auf eine klare Ansage von Minister Till Backhaus, doch die kam bisher nicht. Also wird weiter auf Zeit gespielt und einmal im Jahr die Statik des Turmes geprüft. Sollte es zur Sanierung des Turmes kommen, dürfte es einer der letzten großen Siege der DDR über den Klassenfeind BRD bedeuten. Entsprachen die Baukosten seiner Zeit vielleicht dem Gegenwert eines PKW „Trabant“, mit Pur-Lenkrad, Momentan-Kraftstoffanzeige, und Benzinhahnverlängerung, könnten heute für die Bundesrepublik Kosten in Millionenhöhe auflaufen. Ein baugleicher Turm kann nur wenige Kilometer entfernt, in Kühlungsborn, besichtigt werden.