Klütz: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Klütz''' liegt im Nordwesten Mecklenburgs, | + | '''Klütz''' liegt im Nordwesten Mecklenburgs, 3 Km von der Ostseeküste entfert, zwischen Grevesmühlen und den beiden alten Hansestädten Wismar und Lübeck. Diese Lage prägte auch maßgeblich die Geschichte der kleinen Stadt. Es ist der zentrale Ort des [[Klützer Winkel]]s. '''Und:''' "Der Klützer Winkel is so wiet, as man denn Klützer Kirchturm süht." |
Die Einen behaupten, Klütz sei als eine slawische Siedlung gegründet worden, was man aus dem alten Namen "Cluitze" ableiten könne. Andere widersprechen dem vehement. Bewiesen ist keines von beidem. Die Funde slawischer Artefakte beschränken sich bislang auf die Umgegend. In Klütz selbst und der näheren Umgebung gab es bislang noch keine slawischen Funde. '''Aber:''' Was nicht ist, kann noch werden. | Die Einen behaupten, Klütz sei als eine slawische Siedlung gegründet worden, was man aus dem alten Namen "Cluitze" ableiten könne. Andere widersprechen dem vehement. Bewiesen ist keines von beidem. Die Funde slawischer Artefakte beschränken sich bislang auf die Umgegend. In Klütz selbst und der näheren Umgebung gab es bislang noch keine slawischen Funde. '''Aber:''' Was nicht ist, kann noch werden. | ||
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==Einführende Information== | ==Einführende Information== | ||
+ | Die hier angelegte Chronik dient als Sammlungsort für bereits bekannte Quellen und Materialien. Sie dient einerseits der Sammlung als auch zur Information für alle Interessierten. Sie kann und wird nie vollständig sein und ist auch nicht darauf angelegt, jemals beendet zu werden. Zeit fließt, und irgendwann ist auch das Morgen ein Gestern. Sollten sie Quellen und Materialien haben, die sie uns für die Arbeit an der Chronik zur Verfügung stellen möchten, oder möchten sie an der Chronik mirarbeiten, wenden Sie sich gerne an den [[Benutzer:HeimatvereinKlützerWinkel|Klützer Heimatverein]]. | ||
+ | In den Texten wird auch immer wieder neben dem Begriff [[Klützer Winkel]] der Begriff Klützer Ort erscheinen. Beides meint dasselbe Gebiet. Klützer Ort ist die ältere Bezeichnung. | ||
==Das Wappen von Klütz== | ==Das Wappen von Klütz== | ||
− | [[Datei:Wappen | + | [[Datei:Kluetz-Wappen-1997.png|thumb|200px|Klützer Wappen von 1997]] |
+ | Das aktuelle Wappen ist seit 1997 gültig. Zuvor gab es bereits 4 [[Klütz - Wappen|Vorgänger]].<br> | ||
'''Blasonierung:''' In Grün eine silberne Eule auf zwei schräggekreuzten, seitlich wachsenden, vierblättrigen goldenen Lindenzweigen sitzend, darüber zwei schräggekreuzte dreiblättrige goldene Lindenzweige | '''Blasonierung:''' In Grün eine silberne Eule auf zwei schräggekreuzten, seitlich wachsenden, vierblättrigen goldenen Lindenzweigen sitzend, darüber zwei schräggekreuzte dreiblättrige goldene Lindenzweige | ||
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+ | Wann die Geschichte des Ortes Klütz genau beginnt, kann bislang nicht belegt werden. Die frühesten Siedlungsreste im Stadtgebiet finden sich bislang aus [[Klütz - Fortlaufende Ortschronik#Frühdeutsche Besiedlung|frühdeutscher Zeit]] im '''13. Jahrhundert'''. Auf den Feldern des [[Klützer Winkel|Klützer Winkels]] dagegen finden sich zahlreiche [[Klütz - Fortlaufende Ortschronik#Steinzeit|steinzeitliche Artefakte]]. | ||
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+ | Die menschliche Besiedlung des Klützer Winkels erfolgte mit dem Ende der Eiszeit vor '''ca. 12.000''' Jahren. Es werden eiszeitliche Jäger gewesen sein, die mit ihren Familien, als sich die Eismassen zurückzogen, den Herden immer weiter in den Norden gefolgt sind. Ab '''ca. 3000''' v.C. wurden die Menschen im Klützer Winkel sesshaft. Es finden sich zunehmend gut gearbeitete Steinwerkzeuge, Keramiken und die Reste von Bronze-, und später von Eisenverhüttung. Die Bevölkerung im Gebiet des [[Klützer Winkel|Klützer Winkels]] gehörte in germanischer Zeit wahrscheinlich zu dem Volk der [https://de.wikipedia.org/wiki/Warnen Warnen]. Diese verließen etwa im 2. – 3. Jahrhundert zum größten Teil den Klützer Winkel. Ihnen folgten ab dem '''7. Jahrhundert''' die [[Klütz - Fortlaufende Ortschronik#Slawische Besiedlung|Slawen]], welche im Klützer Winkel kaum Spuren hinterließen. Was verwirrend ist, da viele Flur- und Ortsnamen slawischen Ursprungs erscheinen. | ||
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+ | Für Herkunft und Bedeutung des [[Ortsname (Klütz)|Ortsnamens]] gibt es unterschiedliche Theorien. Urkundlich tritt Klütz das erste Mal '''1188''' aus dem Dunkel der Geschichte. In der sogenannten '''„Barbarossa Urkunde“'''<ref>MUB I: 1188. Sept. 19. Leissnich . S . 143 . Friedrich , römischer Kaiser , setzt die Grenzen des Gebietes der Stadt Lübek fest und verleihet derselben bedeutende Vorrechte und Freiheiten.</ref> wird der silvum Cliutz, der Wald von Klütz erwähnt. In ihr erlaubt Kaiser Friedrich I. den Bürgern der neu gegründeten Stadt Lübeck das Holzschlagen für eigene Zwecke in den Wäldern von Klütz, Dassow und Brodten. Dieses Recht wird vom dänischen König Waldemar<ref>MUB I: 1202. Dec. 7. ( ? ) Wordingborg . 173 . Waldemar , König der Dänen und Wenden , bestätigt der Stadt Lübek alle Besitzungen , Vorrechte und Freiheiten , welche sie von Kaiser Friedrich erhalten hat .</ref>, während der dänischen Eroberung '''1204''', bestätigt. '''1222''' sind dann die Mecklenburger wieder am Zug<ref>MUB I:1222. Juli . 8. Ratzeburg . 284 . S. 267 - 269 . Heinrich Borwin , Fürst von Meklenburg , und seine Söhne Heinrich und Nicolaus vergleichen sich mit dem Bischofe Heinrich von Ratzeburg über die Zehnten in den Landen Bresen und Dassow , in Klüz und Tarnewiz .</ref>. Die [[Klütz - Fortlaufende Ortschronik#Deutsche Besiedlung|deutsche Besiedlung]] des Klützer Waldes und die Gründung der Klützer Kirche werden zwischen dem Ratzeburger Bischof Heinrich und dem Fürsten Heinrich Borwin und seiner Familie beschlossen. Im '''Ratzeburger Zehntenregister''' von '''1230''' existiert bereits der Ort Klütz im Kirchspiel Klütz. '''1250''' dann wird die Klützer Kirche vom Ratzeburger Bischof Ludolf geweiht. | ||
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+ | Als Kern der [[Klütz - Fortlaufende Ortschronik#Deutsche Besiedlung|deutschen Besiedlung]] von Klütz gilt bislang das Dorf Arpshagen (Erpeshaghen). Der Locator soll ein Ritter Erpus gewesen sein, der bislang nicht belegt werden konnte. Wahrscheinlicher ist ein Erpo oder auch Arpo. Allerdings tritt das Dorf selbst, erst mit dem Kauf durch Helmold de Plesse Anfang des 14. Jahrhunderts in Erscheinung. Die Ritter von Plessen waren bis ins 16. Jahrhundert hinein eine der einflussreichsten Familien in Mecklenburg. Sie blieben bis ins 18. Jahrhundert eine der bestimmenden Familien in Klütz und im Klützer Winkel. | ||
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+ | Die ersten „Klützer“ sind hauptsächlich deutsche Bauern. Der erste namentlich bekannte Klützer ist der Magister [[Klütz - Pastoren Sankt Marien#Magister Cono|Cono de Cluze]]. Die vielleicht noch vorhandene slawische Bevölkerung wurde schnell an den Rand gedrängt. Slawische Nachnamen, wie Wend, können kaum nachgewiesen werden. Neben den Bauern wandern im '''13. Jahrhundert''' auch Handwerker ein. Diese können schon früh nachgewiesen werden. Und der Bedarf war hoch. Sowohl die Kirche als auch die Burg der Plessen in Arpshagen bedurften immer wieder Reparaturen und auch die Bauern brauchten Wagen, Pflüge, Hufeisen und vieles mehr. So entwickelte sich Klütz über die Jahrhunderte von einem Bauerndorf zu einem Ritterschaftlichen Flecken mit Handwerk und eigenem '''Jahrmarkt''', der noch Anfang des '''20. Jahrhunderts''' für Verwunderung ob seiner Größe sorgte. Bereits in den ersten Zeitungen der '''1850er''' Jahren schalteten Lübecker Händler Anzeigen, um auf ihre Teilname am Klützer Jahrmarkt aufmerksam zu machen. Handwerker gibt es in Klütz immer noch, den Jahrmarkt schon lange nicht mehr. Der Versuch ihn als „Herbstmarkt“ Mitte der 1990er Jahre wiederzubeleben scheiterte. Übrig blieb ein kleiner Wochenmarkt. Fliegende Händler nutzten die neue Freiheit nach der Wende '''1989/90'''. Heute ('''2024''') finden sich an guten Donnerstagen noch drei Wagen auf dem Klützer Marktplatz ein. | ||
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+ | Auch wenn im [[Klütz - Fortlaufende Ortschronik#Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] in Klütz keine Kampfhandlungen stattfanden, hinterließen mehrfach durchziehende Truppen doch starke Verwüstungen. Auch die Kirche befand sich, wie ein Visitationsprotokoll berichtet, in einem desolaten Zustand. Die nachfolgenden [[Klütz - Fortlaufende Ortschronik#Nordische Kriege|Nordischen Kriege]], in welche die naheliegende Hansestadt Wismar involviert war, sorgten für eine weitere Verarmung der Gegend. Auf der anderen Seite suchte Anfang des '''18. Jahrhunderts''' der frisch ernannte Reichsgraf Hans Caspar von '''Bothmer''' einen Ort für seine Grafschaft. Er fand sie im Klützer Winkel. Bis '''1918''' blieben die von [[Klütz - Die Grafen von Bothmer|Bothmer]] die bestimmende Familie in Klütz und im Klützer Winkel. Sie errichteten die „größte barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns“, die heute jedoch nicht mehr offiziell Schloss genannt werden darf. | ||
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+ | Kriege zogen an dem kleinen Ort Klütz meist vorbei. Größere Kampfhandlungen können für den Klützer Winkel über die Jahrhunderte nicht nachgewiesen werden. Was nicht heißt, dass diese Kriege keine Auswirkungen gehabt hätten. Zwischen den Hansestädten Lübeck und Wismar gelegen, befand sich Klütz ab dem '''13. Jahrhundert''' auch immer in deren Schatten. Dies wirkte sich selbst auf die Sprache, die Art des in Klütz gesprochenen Niederdeutschen aus, deren Klang sich zwischen dem lübischen und dem wismarschen Platt befand. '''Nachnamen''', wie „de Clutze“ (der Klützer/der von Klütz kommende) oder „de Clutzermann“ finden sich im 13. und 14. Jahrhundert in beiden Hansestädten. | ||
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+ | Wirkliche '''Industrie''' hat es, bis auf eine Großbäckerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert, in Klütz nie gegeben. Auch wenn durchaus versucht wurde, diese anzusiedeln. Andere Orte hatten und haben eine '''bessere Anbindung''' an die dazu notwendigen Verkehrs- und Wegenetze. Neben Handwerkern gab es im 19. Jahrhundert auch '''Manufakturbetriebe'''. Auch die im Deutschland der Kaiserzeit aufkommende '''Kaufhauskultur''' bekam mit Gustav '''Ramelow''', der sein erstes Kaufhaus in Klütz gründete, entscheidende Impulse. Gustav Ramelow war ein enger Freund '''Rudolf Karstadt'''s. Wer hier wen inspirierte, sei dahingestellt. Ramelow jedenfalls eröffnete seinen ersten Laden vor Karstadt. | ||
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+ | Klütz bekam '''1938''' vom mecklenburgischen Reichsstatthalter Hildebrand das '''Stadtrecht''' verliehen. Zuvor galt der Ort seit dem '''17. Jahrhundert''' als Flecken, dem '''einzigen ritterschaftlichen Flecken''' Mecklenburgs. Es hatte damit das Recht, Handwerker in seinen Mauern zu beherbergen und einen Jahrmarkt abzuhalten. Im Zuge des [https://de.wikipedia.org/wiki/Landesgrundgesetzlicher_Erbvergleich landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs]<ref>https://www.verfassungen.de/mv/erbvergleich55-i.htm</ref> wurde dieses von Wismar und Grevesmühlen infrage gestellt. Der Schuster Tobias Friede konnte dies durch ein gutes Erinnerungsvermögen verhindern. Sein ehemaliges Haus in der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße ist mit seinem Baujahr '''1617''' heute das '''ältestes Wohnhaus''' von Klütz. Viele andere Häuser wurden bei dem großen Brand von '''1720''' vernichtet. Dieser wurde von einem Krüger/Wirt, an der Ecke der heutigen Wismarschen- zur Predigerstraße gelegen, beim Bierbrauen ausgelöst. Danach wurde das Bierbrauen in Klütz erst einmal verboten und von der bothmerschen Herrschaft in die leerstehende „[[Plessenburg (Arpshagen)|Plessenburg]]“ verlegt und später eingestellt. So tranken Anfang des 20. Jahrhunderts die Klützer Postangestellten im Postgarten Dassower und Grevesmühlenener Bier zum Feierabend. | ||
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+ | Die Deutsche Post AG erhielt '''2024''' die hochoffizielle Erlaubnis, länger für die Postzustellung brauchen zu dürfen. Ob dies ein Fort- oder Rückschritt ist, darüber lässt sich „trefflich“ streiten. Die ersten '''regelmäßigen Postlinien''' finden sich in Klütz ab Beginn des 19. Jahrhunderts. Diese werden als '''Fußposten''' jedoch sicherlich noch länger gebraucht haben. Vermutlich führten seit dem 30-jährigen Krieg [[Geschichte der Post (Klütz)|Postlinien]] durch den [[Klützer Winkel]]. Ansonsten wurden Briefe und Ähnliches wohl durch eigene '''Boten''' oder durchfahrende Händler gegen ein Entgelt überbracht. Mit dem Bau der '''Chausseen''', Ende des 19. Jahrhunderts, verbesserte sich die Situation der Klützer. Regelmäßige Buslinien fuhren von Grevesmühlen und Wismar bis nach Boltenhagen, dem zweitältesten deutschen Seebad, und machten die Klützer mobil. '''1905''' wurde dann endlich die lange erwartete [[Eisenbahn (Klütz)|Bahnlinie]] nach Grevesmühlen eröffnet. Damals hieß dies: Post- und Personenbeförderung wechselt von der Straße auf die Schiene und das pünktlich. Heute gibt es die Bahn nur noch als touristische Schmalspurbahn, die es aber nicht mehr bis nach Grevesmühlen schafft. [[Busverkehr (Klütz)|Busse]] fahren '''2024''' alle ein bis zwei Stunden. Manchmal fahren sie zu früh ab oder fallen unangekündigt aus. | ||
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+ | '''1222''' wurde die Gründung der [[Kirche Sankt Marien (Klütz)|Klützer Kirche]], Sankt Marien, zwischen dem Mecklenburgischen Herzog '''Niklot''', seinen Kindern und dem '''Bischof''' von Ratzeburg beschlossen. Das selbst dieses Datum überliefert ist, ist schon faszinierend. Die Balken für das Dach des heutigen Chores wurden, nach einer dendrochronologischen Untersuchung, '''1248''' geschlagen, die Kirche selbst '''1250''', vom später heilig gesprochenen Ratzeburger Bischof '''Ludolf''', geweiht. Die kleine Kirche wurde später immer wieder erweitert und umgebaut. Heute wirkt sie trotz ihres schlichten Inneren fast zu groß für den kleinen Ort. Die Klützer Kirche war [[Klütz - Reformation|eine der ersten reformierten Kirchen Mecklenburgs]], so wie der Adel des Klützer Winkels maßgeblich, wenn auch wenig rühmlich, an der Reformation in Mecklenburg beteiligt war. Heute ist sie die Hauptkirche der Kirchgemeinde Klütz – Boltenhagen – Bössow. Das derzeitige [[Pfarrhaus (Klütz)|Pfarrhaus]] wurde, wie das [[Küsterhaus (Klütz)|Küsterhaus]], '''1730''' von [[Friedrich Künnecke]] im Zuge des Baus von [[Schloss Bothmer (Klütz)|Schloss Bothmer]] erbaut. Gerüchte behaupten, dies geschah mit übrig gebliebenen Steinen. Der kirchliche (der alte) [[Friedhof (Klütz)|Friedhof]] befindet sich heute abseits der Kirche in Richtung Wismar. Bis '''1848''' lag er noch um die Kirche herum. Heute ist hiervon kaum noch etwas zu sehen. | ||
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+ | Klütz ist und bleibt ein kleiner Ort im Herzen des [[Klützer Winkel|Klützer Winkels]], welcher eine Halbinsel in der Lübecker Bucht bildet. Alle Versuche, mehr als dieses zu werden scheiterten bislang. Und doch ist dieser kleine Ort immer auch Teil der Geschichte Mecklenburgs. Von einem Grafen, der zum Königsmacher wurde und Urkunden, welche die Vorgänge in Mecklenburg in der Zeit der deutschen Besiedlung nachvollziehbar machen, finden sich immer wieder interessante und wichtige geschichtliche Details. Schauen wir mal, was in den nächsten Jahren noch passiert. Der kleine Ort bleibt interessant.<br> | ||
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+ | * [[Klütz - Von A bis Z]] | ||
+ | * [[Klütz - Postchronik (1955-1989)]] | ||
+ | * [[Klütz - Quellensammlung]] | ||
==Weiterführende Information zu Klütz== | ==Weiterführende Information zu Klütz== | ||
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Kl%C3%BCtz Klütz bei Wikipedia] | * [https://de.wikipedia.org/wiki/Kl%C3%BCtz Klütz bei Wikipedia] | ||
* [https://literaturhaus-uwe-johnson.de Literaturhaus Uwe Johnson] | * [https://literaturhaus-uwe-johnson.de Literaturhaus Uwe Johnson] | ||
+ | * https://www.geoportal-mv.de/portal/ | ||
==Kontakte== | ==Kontakte== | ||
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+ | == Einzelnachweise == | ||
[[Kategorie:Ort]] | [[Kategorie:Ort]] |
Aktuelle Version vom 16. Dezember 2024, 12:02 Uhr
Die Vorbereitungen für eine Erstellung der Chronik laufen. Wir bemühen uns die Rechte aller verwendeten Materialien im Vorfeld zu recherchieren. Sollten wir Bilder, Texte oder anderes verwendet haben, für die sich die Urheberrechte in anderer Hand befinden, wenden sie sich bitte direkt an den Heimatverein Klützer Winkel e.V. (Stand: 29.03.2024)
Klütz liegt im Nordwesten Mecklenburgs, 3 Km von der Ostseeküste entfert, zwischen Grevesmühlen und den beiden alten Hansestädten Wismar und Lübeck. Diese Lage prägte auch maßgeblich die Geschichte der kleinen Stadt. Es ist der zentrale Ort des Klützer Winkels. Und: "Der Klützer Winkel is so wiet, as man denn Klützer Kirchturm süht." Die Einen behaupten, Klütz sei als eine slawische Siedlung gegründet worden, was man aus dem alten Namen "Cluitze" ableiten könne. Andere widersprechen dem vehement. Bewiesen ist keines von beidem. Die Funde slawischer Artefakte beschränken sich bislang auf die Umgegend. In Klütz selbst und der näheren Umgebung gab es bislang noch keine slawischen Funde. Aber: Was nicht ist, kann noch werden.
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Klütz |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 23948 |
Verwaltungsamt | Amt Klützer Winkel |
Landkreis | Nordwestmecklenburg |
Zahlen | |
Einwohner | 3153 (31. Dez. 2022) |
Koordinaten | Breite: 53.9671 / Länge: 11.1657 |
Geographische Lage
-Größere Karte von Klütz anzeigen-
Einführende Information
Die hier angelegte Chronik dient als Sammlungsort für bereits bekannte Quellen und Materialien. Sie dient einerseits der Sammlung als auch zur Information für alle Interessierten. Sie kann und wird nie vollständig sein und ist auch nicht darauf angelegt, jemals beendet zu werden. Zeit fließt, und irgendwann ist auch das Morgen ein Gestern. Sollten sie Quellen und Materialien haben, die sie uns für die Arbeit an der Chronik zur Verfügung stellen möchten, oder möchten sie an der Chronik mirarbeiten, wenden Sie sich gerne an den Klützer Heimatverein. In den Texten wird auch immer wieder neben dem Begriff Klützer Winkel der Begriff Klützer Ort erscheinen. Beides meint dasselbe Gebiet. Klützer Ort ist die ältere Bezeichnung.
Das Wappen von Klütz
Das aktuelle Wappen ist seit 1997 gültig. Zuvor gab es bereits 4 Vorgänger.
Blasonierung: In Grün eine silberne Eule auf zwei schräggekreuzten, seitlich wachsenden, vierblättrigen goldenen Lindenzweigen sitzend, darüber zwei schräggekreuzte dreiblättrige goldene Lindenzweige
Übersicht über die Geschichte des Ortes Klütz
Wann die Geschichte des Ortes Klütz genau beginnt, kann bislang nicht belegt werden. Die frühesten Siedlungsreste im Stadtgebiet finden sich bislang aus frühdeutscher Zeit im 13. Jahrhundert. Auf den Feldern des Klützer Winkels dagegen finden sich zahlreiche steinzeitliche Artefakte.
Die menschliche Besiedlung des Klützer Winkels erfolgte mit dem Ende der Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren. Es werden eiszeitliche Jäger gewesen sein, die mit ihren Familien, als sich die Eismassen zurückzogen, den Herden immer weiter in den Norden gefolgt sind. Ab ca. 3000 v.C. wurden die Menschen im Klützer Winkel sesshaft. Es finden sich zunehmend gut gearbeitete Steinwerkzeuge, Keramiken und die Reste von Bronze-, und später von Eisenverhüttung. Die Bevölkerung im Gebiet des Klützer Winkels gehörte in germanischer Zeit wahrscheinlich zu dem Volk der Warnen. Diese verließen etwa im 2. – 3. Jahrhundert zum größten Teil den Klützer Winkel. Ihnen folgten ab dem 7. Jahrhundert die Slawen, welche im Klützer Winkel kaum Spuren hinterließen. Was verwirrend ist, da viele Flur- und Ortsnamen slawischen Ursprungs erscheinen.
Für Herkunft und Bedeutung des Ortsnamens gibt es unterschiedliche Theorien. Urkundlich tritt Klütz das erste Mal 1188 aus dem Dunkel der Geschichte. In der sogenannten „Barbarossa Urkunde“[1] wird der silvum Cliutz, der Wald von Klütz erwähnt. In ihr erlaubt Kaiser Friedrich I. den Bürgern der neu gegründeten Stadt Lübeck das Holzschlagen für eigene Zwecke in den Wäldern von Klütz, Dassow und Brodten. Dieses Recht wird vom dänischen König Waldemar[2], während der dänischen Eroberung 1204, bestätigt. 1222 sind dann die Mecklenburger wieder am Zug[3]. Die deutsche Besiedlung des Klützer Waldes und die Gründung der Klützer Kirche werden zwischen dem Ratzeburger Bischof Heinrich und dem Fürsten Heinrich Borwin und seiner Familie beschlossen. Im Ratzeburger Zehntenregister von 1230 existiert bereits der Ort Klütz im Kirchspiel Klütz. 1250 dann wird die Klützer Kirche vom Ratzeburger Bischof Ludolf geweiht.
Als Kern der deutschen Besiedlung von Klütz gilt bislang das Dorf Arpshagen (Erpeshaghen). Der Locator soll ein Ritter Erpus gewesen sein, der bislang nicht belegt werden konnte. Wahrscheinlicher ist ein Erpo oder auch Arpo. Allerdings tritt das Dorf selbst, erst mit dem Kauf durch Helmold de Plesse Anfang des 14. Jahrhunderts in Erscheinung. Die Ritter von Plessen waren bis ins 16. Jahrhundert hinein eine der einflussreichsten Familien in Mecklenburg. Sie blieben bis ins 18. Jahrhundert eine der bestimmenden Familien in Klütz und im Klützer Winkel.
Die ersten „Klützer“ sind hauptsächlich deutsche Bauern. Der erste namentlich bekannte Klützer ist der Magister Cono de Cluze. Die vielleicht noch vorhandene slawische Bevölkerung wurde schnell an den Rand gedrängt. Slawische Nachnamen, wie Wend, können kaum nachgewiesen werden. Neben den Bauern wandern im 13. Jahrhundert auch Handwerker ein. Diese können schon früh nachgewiesen werden. Und der Bedarf war hoch. Sowohl die Kirche als auch die Burg der Plessen in Arpshagen bedurften immer wieder Reparaturen und auch die Bauern brauchten Wagen, Pflüge, Hufeisen und vieles mehr. So entwickelte sich Klütz über die Jahrhunderte von einem Bauerndorf zu einem Ritterschaftlichen Flecken mit Handwerk und eigenem Jahrmarkt, der noch Anfang des 20. Jahrhunderts für Verwunderung ob seiner Größe sorgte. Bereits in den ersten Zeitungen der 1850er Jahren schalteten Lübecker Händler Anzeigen, um auf ihre Teilname am Klützer Jahrmarkt aufmerksam zu machen. Handwerker gibt es in Klütz immer noch, den Jahrmarkt schon lange nicht mehr. Der Versuch ihn als „Herbstmarkt“ Mitte der 1990er Jahre wiederzubeleben scheiterte. Übrig blieb ein kleiner Wochenmarkt. Fliegende Händler nutzten die neue Freiheit nach der Wende 1989/90. Heute (2024) finden sich an guten Donnerstagen noch drei Wagen auf dem Klützer Marktplatz ein.
Auch wenn im Dreißigjährigen Krieg in Klütz keine Kampfhandlungen stattfanden, hinterließen mehrfach durchziehende Truppen doch starke Verwüstungen. Auch die Kirche befand sich, wie ein Visitationsprotokoll berichtet, in einem desolaten Zustand. Die nachfolgenden Nordischen Kriege, in welche die naheliegende Hansestadt Wismar involviert war, sorgten für eine weitere Verarmung der Gegend. Auf der anderen Seite suchte Anfang des 18. Jahrhunderts der frisch ernannte Reichsgraf Hans Caspar von Bothmer einen Ort für seine Grafschaft. Er fand sie im Klützer Winkel. Bis 1918 blieben die von Bothmer die bestimmende Familie in Klütz und im Klützer Winkel. Sie errichteten die „größte barocke Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns“, die heute jedoch nicht mehr offiziell Schloss genannt werden darf.
Kriege zogen an dem kleinen Ort Klütz meist vorbei. Größere Kampfhandlungen können für den Klützer Winkel über die Jahrhunderte nicht nachgewiesen werden. Was nicht heißt, dass diese Kriege keine Auswirkungen gehabt hätten. Zwischen den Hansestädten Lübeck und Wismar gelegen, befand sich Klütz ab dem 13. Jahrhundert auch immer in deren Schatten. Dies wirkte sich selbst auf die Sprache, die Art des in Klütz gesprochenen Niederdeutschen aus, deren Klang sich zwischen dem lübischen und dem wismarschen Platt befand. Nachnamen, wie „de Clutze“ (der Klützer/der von Klütz kommende) oder „de Clutzermann“ finden sich im 13. und 14. Jahrhundert in beiden Hansestädten.
Derzeit (2024) praktizieren in Klütz zwei Allgemeinärzte und eine Zahnärztin. Nachweise für Ärzte und Tierärzte finden sich ab dem 18. Jahrhundert. Bader, als deren Vorläufer, lassen sich ab dem 14. Jahrhundert für Klütz nachweisen. Auch ein Hospital soll es im 14. Jahrhundert gegeben haben. Wahrscheinlich handelt es sich hier um eines der „Pesthäuser“ die im Zuge der Pestepidemie 1349 – 1350, die auch in Mecklenburg wütete, erbaut wurden. Ein Alten- und Siechenhaus befand sich später am Ende der Straße „Im Thurow“ und auch in Kühlenstein, einem kleinen Dorf an der Straße von Lübeck über Dassow nach Klütz und weiter nach Wismar gelegen, einer alternativen Handelsstraße zwischen den Hansestädten, die allerdings bis zum Chausseebau im 19. Jahrhundert nur im Sommer und bei Trockenheit befahren werden konnte.
Wirkliche Industrie hat es, bis auf eine Großbäckerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert, in Klütz nie gegeben. Auch wenn durchaus versucht wurde, diese anzusiedeln. Andere Orte hatten und haben eine bessere Anbindung an die dazu notwendigen Verkehrs- und Wegenetze. Neben Handwerkern gab es im 19. Jahrhundert auch Manufakturbetriebe. Auch die im Deutschland der Kaiserzeit aufkommende Kaufhauskultur bekam mit Gustav Ramelow, der sein erstes Kaufhaus in Klütz gründete, entscheidende Impulse. Gustav Ramelow war ein enger Freund Rudolf Karstadts. Wer hier wen inspirierte, sei dahingestellt. Ramelow jedenfalls eröffnete seinen ersten Laden vor Karstadt.
Klütz bekam 1938 vom mecklenburgischen Reichsstatthalter Hildebrand das Stadtrecht verliehen. Zuvor galt der Ort seit dem 17. Jahrhundert als Flecken, dem einzigen ritterschaftlichen Flecken Mecklenburgs. Es hatte damit das Recht, Handwerker in seinen Mauern zu beherbergen und einen Jahrmarkt abzuhalten. Im Zuge des landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs[4] wurde dieses von Wismar und Grevesmühlen infrage gestellt. Der Schuster Tobias Friede konnte dies durch ein gutes Erinnerungsvermögen verhindern. Sein ehemaliges Haus in der heutigen Rudolf-Breitscheid-Straße ist mit seinem Baujahr 1617 heute das ältestes Wohnhaus von Klütz. Viele andere Häuser wurden bei dem großen Brand von 1720 vernichtet. Dieser wurde von einem Krüger/Wirt, an der Ecke der heutigen Wismarschen- zur Predigerstraße gelegen, beim Bierbrauen ausgelöst. Danach wurde das Bierbrauen in Klütz erst einmal verboten und von der bothmerschen Herrschaft in die leerstehende „Plessenburg“ verlegt und später eingestellt. So tranken Anfang des 20. Jahrhunderts die Klützer Postangestellten im Postgarten Dassower und Grevesmühlenener Bier zum Feierabend.
Die Deutsche Post AG erhielt 2024 die hochoffizielle Erlaubnis, länger für die Postzustellung brauchen zu dürfen. Ob dies ein Fort- oder Rückschritt ist, darüber lässt sich „trefflich“ streiten. Die ersten regelmäßigen Postlinien finden sich in Klütz ab Beginn des 19. Jahrhunderts. Diese werden als Fußposten jedoch sicherlich noch länger gebraucht haben. Vermutlich führten seit dem 30-jährigen Krieg Postlinien durch den Klützer Winkel. Ansonsten wurden Briefe und Ähnliches wohl durch eigene Boten oder durchfahrende Händler gegen ein Entgelt überbracht. Mit dem Bau der Chausseen, Ende des 19. Jahrhunderts, verbesserte sich die Situation der Klützer. Regelmäßige Buslinien fuhren von Grevesmühlen und Wismar bis nach Boltenhagen, dem zweitältesten deutschen Seebad, und machten die Klützer mobil. 1905 wurde dann endlich die lange erwartete Bahnlinie nach Grevesmühlen eröffnet. Damals hieß dies: Post- und Personenbeförderung wechselt von der Straße auf die Schiene und das pünktlich. Heute gibt es die Bahn nur noch als touristische Schmalspurbahn, die es aber nicht mehr bis nach Grevesmühlen schafft. Busse fahren 2024 alle ein bis zwei Stunden. Manchmal fahren sie zu früh ab oder fallen unangekündigt aus.
1222 wurde die Gründung der Klützer Kirche, Sankt Marien, zwischen dem Mecklenburgischen Herzog Niklot, seinen Kindern und dem Bischof von Ratzeburg beschlossen. Das selbst dieses Datum überliefert ist, ist schon faszinierend. Die Balken für das Dach des heutigen Chores wurden, nach einer dendrochronologischen Untersuchung, 1248 geschlagen, die Kirche selbst 1250, vom später heilig gesprochenen Ratzeburger Bischof Ludolf, geweiht. Die kleine Kirche wurde später immer wieder erweitert und umgebaut. Heute wirkt sie trotz ihres schlichten Inneren fast zu groß für den kleinen Ort. Die Klützer Kirche war eine der ersten reformierten Kirchen Mecklenburgs, so wie der Adel des Klützer Winkels maßgeblich, wenn auch wenig rühmlich, an der Reformation in Mecklenburg beteiligt war. Heute ist sie die Hauptkirche der Kirchgemeinde Klütz – Boltenhagen – Bössow. Das derzeitige Pfarrhaus wurde, wie das Küsterhaus, 1730 von Friedrich Künnecke im Zuge des Baus von Schloss Bothmer erbaut. Gerüchte behaupten, dies geschah mit übrig gebliebenen Steinen. Der kirchliche (der alte) Friedhof befindet sich heute abseits der Kirche in Richtung Wismar. Bis 1848 lag er noch um die Kirche herum. Heute ist hiervon kaum noch etwas zu sehen.
Klütz ist und bleibt ein kleiner Ort im Herzen des Klützer Winkels, welcher eine Halbinsel in der Lübecker Bucht bildet. Alle Versuche, mehr als dieses zu werden scheiterten bislang. Und doch ist dieser kleine Ort immer auch Teil der Geschichte Mecklenburgs. Von einem Grafen, der zum Königsmacher wurde und Urkunden, welche die Vorgänge in Mecklenburg in der Zeit der deutschen Besiedlung nachvollziehbar machen, finden sich immer wieder interessante und wichtige geschichtliche Details. Schauen wir mal, was in den nächsten Jahren noch passiert. Der kleine Ort bleibt interessant.
Klütz im Spiegel von Karten und Luftbildern
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Klütz - Ortschronik/en
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
- Klütz - Fortlaufende Ortschronik
- Klütz - Von A bis Z
- Klütz - Postchronik (1955-1989)
- Klütz - Quellensammlung
Weiterführende Information zu Klütz
- kluetz-mv.de/
- Amt Klützer Winkel in www.kluetzer-winkel.de
- Klütz in gov.genealogy.net
- Klütz bei Wikipedia
- Literaturhaus Uwe Johnson
- https://www.geoportal-mv.de/portal/
Kontakte
Einzelnachweise
- ↑ MUB I: 1188. Sept. 19. Leissnich . S . 143 . Friedrich , römischer Kaiser , setzt die Grenzen des Gebietes der Stadt Lübek fest und verleihet derselben bedeutende Vorrechte und Freiheiten.
- ↑ MUB I: 1202. Dec. 7. ( ? ) Wordingborg . 173 . Waldemar , König der Dänen und Wenden , bestätigt der Stadt Lübek alle Besitzungen , Vorrechte und Freiheiten , welche sie von Kaiser Friedrich erhalten hat .
- ↑ MUB I:1222. Juli . 8. Ratzeburg . 284 . S. 267 - 269 . Heinrich Borwin , Fürst von Meklenburg , und seine Söhne Heinrich und Nicolaus vergleichen sich mit dem Bischofe Heinrich von Ratzeburg über die Zehnten in den Landen Bresen und Dassow , in Klüz und Tarnewiz .
- ↑ https://www.verfassungen.de/mv/erbvergleich55-i.htm