Teterow fortlaufende Chronik: Unterschied zwischen den Versionen

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:Von den sechs Ratmännern sind drei als Deutsche anzusprechen, während wir bei den übrigen drei ihre Nationalität an ihrem Namen nicht erkennen können.  
 
:Von den sechs Ratmännern sind drei als Deutsche anzusprechen, während wir bei den übrigen drei ihre Nationalität an ihrem Namen nicht erkennen können.  
 
:Nach dieser Ratsherrnliste vom Jahre 1288 scheint die Zusammensetzung der frühesten Teterower Bevölkerung überwiegend deutscher Herkunft gewesen zu sein.
 
:Nach dieser Ratsherrnliste vom Jahre 1288 scheint die Zusammensetzung der frühesten Teterower Bevölkerung überwiegend deutscher Herkunft gewesen zu sein.
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:Teterow entstand in der Nähe einer einstigen wendischen Burganlage im Teterower See.
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:Es ist unbekannt wann Teterow genau entstanden ist. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1272.
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:Da der Baubeginn der Stadtkirche bauhistorisch auf die Zeit um 1280 gelegt werden kann, ist davon auszugehen, dass die Verleihung der Stadtrechte um 1250 erfolgten.
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:Als offizielles Gründungsjahr wird jedoch seit dem 18. Jh. 1235 benannt. Dies entbehrt jedoch jeglichen Beweises und basiert lediglich darauf, dass Malchin nachweislich 1236 die Stadtrechte verliehen bekommen hatte.
  
 
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Version vom 13. Februar 2024, 10:41 Uhr

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Teterows Geschichte als Chronologie

Teterow in der Steinzeit

Steinkiste

Die Steinkiste befindet sich im Hohen Holz. 1902 wurde sie bei Fällarbeiten entdeckt. Ein 18 m langer und 7 m breiter Hügel bedeckte die Steinkiste. Bei der Ausgrabung durch Bürgermeister Dr. Franz von Pentz fehlte bereits der Deckstein. Die Kammer ist 1 m lang und 0,8 m breit und war von einer Rollsteinpackung umgeben. Sie enthielt einige Scherben von Tongefäßen.

Großsteingrab

Das Großsteingrab befindet sich an der Chaussee nach Rostock. Der Deckstein enthält kleine, runde Vertiefungen ("Schälchen"), die mit kultischen Handlungen in Verbindung gebracht werden. Ein weiterer Deckstein hat sich in die Kammer gesenkt. Bürgermeister Dr. Franz von Pentz hat hier einen Hohlmeißel, ein dicknackiges Beil, Keramik und Skelettreste ausgegraben, 1907 ließ er die Anlage mit Eichen einfrieden.

3.Jahrtausend v.u.Z.
Besiedlung der Insel im Teterower See

Teterow in der Bronzezeit

Bronzegeräte von Teterow
Am 12. Dec. 1859 wurden zu Teterow vor dem rostocker Thore beim Planiren des Terrains neben dem Friedhofe von dem Herrn Maurermeister Pohlmann zu Teterow gefunden:
2 Handbergen aus Bronze und
2 spiralcylindrische Armringe, mit leichtem edlen Rost, vollständig erhalten, jedoch alle beim Herausnehmen zerbrochen, und vom Burgemeister und Rath der Stadt Teterow geschenkt
G. C. F. Lisch
in: Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde 1861
Hifthorn von Teterow
Beim Ausmodden eines Sumpfes auf der Feldmark der Stadt Teterow ward ein Hifthorn aus Bronze gefunden, durch den Herrn Inspector Beneke zu Pampow bei Teterow erworben und von diesem dem Vereine zum Geschenke gemacht. Dieses interessante Stück des Alterthums bildet ein Seitenstück zu dem merkwürdigen Hifthorn von Wismar, welches im Jahresbericht III, S. 67 flgd. beschrieben und abgebildet ist; es hat nicht die interessanten Gravirungen des wismarschen Hornes, aber dieselben Verzierungen, und stammt mit diesem ohne Zweifel aus derselben Zeit. Auch hat das teterowsche Horn eine andere Einrichtung, indem es aus Einem Stücke, das wismarsche aber aus drei Stücken besteht und nur zum Beschlage eines natürlichen Hornes gedient hat.
Das Horn von Teterow ist aus Bronze aus Einem Stücke gegossen. Es bildet das Mundstück und den mittlern Theil des Ganzen; die Schallmündung ist aus natürlichem Horn oder Metall angesetzt gewesen, wie die Nietlöcher am Ende beweisen. Das Ganze ist etwas gekrümmt, wie das wismarsche Horn, in grader Richtung 12" lang und am weiten Ende 3" im Durchmesser. In Entfernungen von ungefähr 1 1/4" ist es 9 Male durch zwei neben einander stehende, erhabene Reifen in 9 Felder getheilt; die Reifen sind mit eingravirten Schrägelinien verziert. Die Reifenpaare sind an beiden Seiten durch die bekannten, kleinen, mit Stempeln eingeschlagenen Dreiecke begrenzt; diese einer gewissen Zeit der Bronze=Periode eigenthümliche Verzierung ist durchaus charakteristisch, überall gleich und findet sich öfter. Durch diese Verzierungen steht das teterowsche Horn dem wismarschen in der Zeit ohne Zweifel gleich. Hat auch das teterowsche Horn weiter gar keine Verzierungen, so ist es doch im Charakter dem Mundstücke des wismarschen Hornes (abgebildet Lithographie zu Jahresber. III, Fig I.) völlig gleich. Auf dem 7ten Doppelreifen vom Mundstücke und dem 3ten von der Schallöffnung sitzt ein angegossener Ring zur Aufnahme einer Schnur.
G. C. F. Lisch
in: Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde 1848
Scherbenfund in der Schulstraße
Beim Verlegen von Versorgungsleitungen entdeckte Bodendenkmalpfleger Roland Ducks in der Schulstraße Scherben aus der Bronzezeit.
in: Nordkurier vom 07.10.2003
Bronzezeitliche Siedlung und Gräberfeld am Erlenbruch
Beim Verlegen einer Versorgungstrasse zwischen Erlenbruch und Stadtrandsiedlung stieß Stefan Benesch auf ein bronzezeitliches Gräberfeld mit Scherben und Leichenbrand. In der Nähe Reste von drei bronzezeitlichen Häusern.
in: Nordkurier vom 09.11.1996

Teterow in der Eisenzeit

Wohnstätten
Gefunden 1905
In festem Boden, fast 2 m tief, massenweise Scherben, dabei auch Tierknochen und Brandschichten. Genaueres über die Anlage war nicht festzustellen
in: Beltz, Robert "Die vorgeschichtlichen Altertümer des Grossherzogtums Mecklenburg-Schwerin" Bärensprungsche Hofbuchdruckerei Schwerin 1910
Gräberfeld der Germanen in der Niendorfer Furt
Bei der Erweiterung eines Gewerbegebietes wurden durch Bodendenkmalpfleger Roland Ducks germanische Urnen mit Durchmessern zwischen 16,5 und 11 cm gefunden.
in: Nordkurier vom 25.10.1994

Teterow in der Slawenzeit

6./7. Jahrhundert n.Ch.
Slawische Einwanderung
vom 9. bis zum 12. Jahrhundert
existierte auf der heutigen "Burgwallinsel" im Teterower See eine in drei Bauperioden errichtete dedeutenden slawische Burganlage

Der Teterower Burgwall

Zusammenfassung der Grabungsergebnisse (Fundbeschreibung) von 1950 bis 1953
"Auf eine bestehende offene Siedlung folgten vom Ende des 9. Jahrhunderts bis zur zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts drei Burgphasen.
Eine 750m lange Brückenanlage verband die Burgwallinsel mit dem Festland.
Sie bestand aus senkrechten Pfosten und schrägen Stützen, auf denen vierkantige Träger auflagen.
Die Einzeljoche waren durch locker auf die Träger gelegte Unterzüge verbunden, auf denen die Bohlen lagen, die zusätzlich durch Rödeleisen verbunden waren und ein Geländer trugen.
Die Brücke, für die ebenfalls drei Bauphasen nachzuweisen waren, traf im Süden vor dem 4m hohen Abschnittswall der 1,2 ha großen Vorburg auf die Insel.
Ein zweiter Wall trennte Vor- und Hauptburg von einander.
Die Besiedlung der auf einer natürlichen Anhöhe gelegenen 0,6 ha großen Burg mit einer Innenfläche von 25 x 50 m ist durch Gruben, Teilen von Hauspflastern, Herdstellen und Backöfen nachgewiesen.
Sie zeigte in der Hauptburg dicht Bebauung, in der Vorburg nur entlang der Wälle.
Der Wall war in der ersten und zweiten Phase in Kastenbauweise errichtet, während der dritten Phase nur aus einer Palisade mit Planken, die die Vorderfront verstärkten bestand.
Während es in der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts, also nach der ersten Besiedlungsphase, zu einer Brandzerstörung kam, wurde die Burg schließlich im 12. Jahrhundert friedlich aufgegeben.
Bei den Funden überwiegt wendische Keramik der Menkendorfer Gruppe und Knochen.
Keramikfunde der Teterower Gruppe werden dagegen in das 11. und 12. Jahrhundert datiert, bei der der Fundort beim Teterower Burgwall anmengebend für den Typ war.


Aus Archäologie folgt Korrektur der gängigen Geschichtsschreibung

Zu nachfolgend angeführten Quellen ist der Hinweis erforderlich, das die Mehrheit heute tätiger Historiker die Meinung vertritt, das es sich bei der Teterower Burganlage wohl eher nicht um die in frühen Quellen genannte Burg Othimars handelt und diese mehrheitlich mit der wendischen Burganlage von Behren-Lübchin in Verbindung gebracht wird.
Veröffentlichungen vor den Ausgrabungen 1950-1953



Veröffentlichungen während und nach den Ausgrabungen 1950-1953:


Schuldt, Ewald "Die Burgwallinsel im Teterower See - Ein vorläufiger Bericht über die Ausgrabungen 1950/51"
in: Landesamt für Denkmalpflege Schwerin (Hg.) "Denkmalpflege in Mecklenburg Jahrbuch 1951/52" S. 198 - 212, Sachsenverlag Dresden o. J.
Schuldt, Ewald "Slawische Töpferei in Mecklenburg"
Volksdruckerei Ludwigslust 1964
Schuldt, Ewald "Der Holzbau bei den nordwestslawischen Stämmen vom 8. bis 12. Jahrhundert"
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1988
Schuldt, Ewald "Teterow (1950 - 1953) Forschungen auf einer slawischen Burg im See"
in: Gralow, Klaus-Dieter / Stange, Hartmuth (Hg.) "Ewald Schuldt - Archäologische Expeditionen im eigenen Land (1950 - 1984)" S. 7 - 48, Stock & Stein Verlag Schwerin 2005
Unverzagt, Wilhelm / Schuldt, Ewald "Die Burgwallinsel im Teterower See - Vorläufiger Bericht über die Ausgrabungen 1952/53"
in: Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin (Hg.) "Jahrbuch für Bodendenkmalpflege in Mecklenburg 1953" S. 84 - 107, Petermänken-Verlag Schwerin 1955
Unverzagt, Wilhelm / Schuldt, Ewald "Teterow - Ein slawischer Burgwall in Mecklenburg" (Text- und Beilagenband)
Akademie-Verlag Berlin 1963

Teterow im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

um 1235
Teterow ( slaw. "Birkhahnort") erhält Stadtrecht

Karl Hoffmann : Die Gründung der Stadt Teterow In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 94 (1930), S. 138-139

Mit Penzlin ist die Reihe der Werleschen Städte, von denen uns Stiftungsbriefe erhalten sind, abgeschlossen. Man muß sich daher darauf beschränken, die Entstehung der übrigen Städte der Herrschaft Werle aus späteren Zeugnissen aufzuklären und ihr ungefähres Alter zu bestimmen.
Teterow ist die Stadt, die uns in dieser Gruppe am frühesten als solche begegnet.
Die Stadt liegt zwischen Güstrow und Malchin am Fuße der Heidberge.
Im Jahre 1272 wird die Stadt zum erstenmal erwähnt (M.U.B. II, 1261).
Anscheinend hat sie jedoch damals schon einige Zeit bestanden.
Denn in diesem Jahr wird der Stadt das Dorf Baudorf mit 43 Hufen von Nikolaus von Werle verliehen.
Diese Verleihung deutet darauf hin, daß der Stadt ihre bisherigen Besitzungen nicht mehr genügten, und wir können damit zugleich auch schon auf eine gewisse Blüte der Stadt schließen.
Ferner erkennen wir auch aus derselben Urkunde des Jahres 1272, daß Teterow bei seiner Gründung durch Nikolaus von Werle Schweriner Stadtrecht verliehen wurde.
Denn es heißt in ihr, daß die Ratmänner für sich den Friedensschilling benutzen sollten (Consules etiam suis vsibus pacis denarios usurpabunt).
Da dieses Teterower Ratsprivileg genau dem des Schwerin-Güstrower Rechts entspricht, so können wir daraus schließen, daß auch sonst Schweriner Recht in Teterow galt.
Ob damals, als die Stadt gegründet wurde, noch andere Siedlungen hier vorhanden waren, wissen wir nicht.
Anscheinend ergibt sich aus der slawischen Namensform Teterow, daß hier einst ein slawisches Dorf vorhanden war.
Vielleicht war Teterow auch der Name für den wendischen Burgwall, der noch heute auf der Insel im Teterower See erhalten ist.
Schmaltz behauptet, daß das Teterower Kirchspiel bereits um 1226 gegründet worden ist (M.J.B. 73, S. 46).
Es handelt sich dabei jedoch nur um Vermutungen.
Reifferscheid hat die Entstehung der Teterower Kirche nach ihrem Stil erst in die Zeit um 1270 angesetzt (Reifferscheid a. a. O. S. 147 ff ).
Die Stadt ist, wie aus dem Stadtplan hervorgeht, eine Gründung aus frischer Wurzel ( Plan der Stadt Teterow "fecit Teterow, 26. 2. 1753, Christian Adolf Reinhard, Senator", im Besitz der Stadt Teterow ).
Bereits Fritz hat auf den Teterower Grundriß als Beispiel eines Kolonial-Stadtplans hingewiesen (Fritz a. a. O. S. 27).
Unter den sechs Ratmännern, deren Namen uns im Jahre 1288 genannt werden (M.U.B. III, 1959), ist anscheinend einer ein Slawe gewesen.
Von den sechs Ratmännern sind drei als Deutsche anzusprechen, während wir bei den übrigen drei ihre Nationalität an ihrem Namen nicht erkennen können.
Nach dieser Ratsherrnliste vom Jahre 1288 scheint die Zusammensetzung der frühesten Teterower Bevölkerung überwiegend deutscher Herkunft gewesen zu sein.
Teterow entstand in der Nähe einer einstigen wendischen Burganlage im Teterower See.
Es ist unbekannt wann Teterow genau entstanden ist. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1272.
Da der Baubeginn der Stadtkirche bauhistorisch auf die Zeit um 1280 gelegt werden kann, ist davon auszugehen, dass die Verleihung der Stadtrechte um 1250 erfolgten.
Als offizielles Gründungsjahr wird jedoch seit dem 18. Jh. 1235 benannt. Dies entbehrt jedoch jeglichen Beweises und basiert lediglich darauf, dass Malchin nachweislich 1236 die Stadtrechte verliehen bekommen hatte.
1272
erste urkundliche Erwähnung Teterows
14.Jh.
Die Stadt wurde (wohl zur Zeit seiner größten Bedeutung) befestigt und erhielt seine schönen gotischen Stadttore.
Fertigstellung der Stadtkirche St. Peter und Paul
1316
Teterow kommt an die Herrschaft Werle-Parchim
1374
an die Herrschaft Werle-Güstrow
1436
Die Stadt kommt an das Haus Mecklenburg.

Reformation und Nachreformationszeit in Teterow (1517 bis 1648)

1540
Beginn der Reformation in Teterow
Entsprechend des Vermögens der Teterower Kirche verlief die Reformation nicht ohne Wiederstände, die Kalandsbrüderschaft mußte sogar aufgelöst werden.
1585
Hexenprozesse
1632
erster großer Stadtbrand vernichtet ein Viertel aller Fachwerkhäuser, was den allgemeinen Niedergang Teterows beschleunigte.

Bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813) in Teterow

um 1650
Die Stadt hat nach dem 30-jährigen Krieg nur noch rund 300 Einwohner
um 1680
Pastor Felix Fiedler stiftet den Ertrag aus der Verpachtung von Äckern und Gärten zur Unterstützung armer Schulkinder (heutiger Schulkamp)
1764
G.S.C. Kirchhoff - Entdecker des Stärkezuckers - wird in Teterow geboren.

Bis zur Reichseinigung (bis 1871) in Teterow

1820
Edikt zur Aufhebung der Leibeigenschaft
1836
Teterow bekommt eine hölzerne Quellwasserleitung
1848
Johann Heinrich von Thünen wird erster Ehrenbürger von Teterow
1850
Große Cholera-Epidemie
1856
Die Stadt bekommt eine Telegraphenverbindung zu den Nachbarstädten Güstrow und Malchin
1867
Auflösung der Zünfte und Gewerbefreiheit in ganz Mecklenburg.

Deutsches Reich bis 1918 in Teterow

1880
Dr. jur. Franz von Pentz wird Bürgermeister.
1881
Hermann Carl Friedrich Pogge wird zweiter Ehrenbürger
1894
William Mantle, geborener Engländer und Gaswerksdirektor wird dritter Ehrenbürger
1910
Einweihung des Rathauses
1914
Einweihung des Hechtbrunnens

Deutsches Reich bis 1945 in Teterow

1927
Errichtung des Ehrenmals in den Heidbergen
Bau des Wendenkruges auf der Burgwallinsel
1929
Mit der Einrichtung der Kurbelfähre ist die Burgwallinsel ständig erreichbar.
1930, 29. Juni
Mit dem ersten Rennen wird der Bergring in Betrieb genommen.

SBZ und DDR bis 1990 in Teterow

1950-1953
Tiefgründige Untersuchung der Burgwallinsel im Rahmen mehrerer archäologischer Grabungskampagnen
17.06.1953
während des Volksaufstandes in der DDR kommt es auch in Teterow zu Demonstrationen
1977
Inbetriebnahme der neuen Seilzugfähre zur Burgwallinsel
1981
Hochwasser in Teterow nach sintflutartigen Regenfällen
1990
Gründung des Heimatbundes - erste Vereinsgründung nach der Wiedervereinigung
Die Verwaltung der Stadt zieht wieder in das Rathaus ein

die heutige Zeit in Teterow

2001
Die Barkasse "Regulus" unternimmt nach Versenkung 1945, Hebung mehr als 50 Jahre danach und anschließender Restaurierung, ihre erste Fahrt.
2002
Eröffnung der Arena am Kellerholz

Zur Teterower Siedlungsgeschichte

Archäologie in der Teterower Region

Teterow entstand in der Nähe einer einstigen wendischen Burganlage im Teterower See.
Es ist unbekannt wann Teterow genau entstanden ist. Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1272.
Da der Baubeginn der Stadtkirche bauhistorisch auf die Zeit um 1280 gelegt werden kann, ist davon auszugehen, dass die Verleihung der Stadtrechte um 1250 erfolgten.
Als offizielles Gründungsjahr wird jedoch seit dem 18. Jh. 1235 benannt. Dies entbehrt jedoch jeglichen Beweises und basiert lediglich darauf, dass Malchin nachweislich 1236 die Stadtrechte verliehen bekommen hatte.

Religionsgemeinschaften in Teterow

Die Gründung und Entwicklung der Stadt Teterow ist eng verbunden mit dem Wirken der römisch-katholischen Kirche in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Das zeigt das heute noch das Stadtbild dominierende Gebäude der St. Peter und Pauls Kirche an zentraler Stelle der neu gegründeten Stadt.
Im Teterower Stadtbuch von 1665 - 1777 findet sich ein Hinweis, dass es in Teterow mehrere Kirchen und Kapellen sowie ein Filialkloster gegeben hat, die aber alle nach der Reformation verschwunden sind. Ihre genaue Lokalisierung ist heute kaum noch nachzuweisen.
Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts wird in Mecklenburg, zuerst in den größeren Städten, nach der Lehre Luthers gepredigt. Etwa 1530 wird auch in Teterow erstmalig lutherischer Gottesdienst abgehalten.
1541 wird in Teterow Joachim Mesekow als festangestellter evangelischer Prediger genannt. Auf dem Landtag an der Sagsdorfer Brücke bei Sternberg wurde am 20. Juni 1549 offiziell die Einführung der Reformation in Mecklenburg verkündet. Das Datum gilt als Geburtstag der evangelischen Landeskirche. Die römisch-katholische wurde vollständig zurückgedrängt und spielte auch in Teterow über Jahrhunderte keine Rolle mehr.

Teterower Evangelisch-lutherische Kirchgemeinde

Zum Ende des 19. Jahrhunderts zeigt der Chronist der evangelischen St. Peter und Pauls Kirchengemeinde folgendes Bild auf:
"Die Zahl der Gemeindeglieder betrug nach der Zählung vom Dezember 1890: 7005 - nämlich 4781 Erwachsene, 2224 Kinder.
Die Gesamtzahl der Einwohner des mit der Kirchengemeinde identischen Standesamtsbezirks Teterow betrug 7287, als waren 282 Personen nicht lutherischer Konfession, nämlich in der Stadt Teterow 74 Juden, 150 Katholiken und 1 Reformierter, außerdem 57 nicht lutherischer, wohl meistens katholischer Einwohner auf dem Lande."
Zur Kirchengemeinde Teterow gehörten Groß Roge, Klein Roge, Mieckow, Pampow, Groß Köthel, Klein Köthel und Grambzow.
Als Schulaufsicht in den öffentlichen Schulen fungierten die beiden Pastoren des Pfarrbereiches.
In Teterow waren das die lateinlose Realschule II. Ordnung mit 8 Lehrern und ca. 150 Schülern und die Bürger- und Volksschule mit 18 Lehrern und ca. 1050 Schülern, in Groß Roge die 2-klassige Domanialschule, in Groß Köthel die ritterschaftliche Schule im Verbund mit Klein Köthel und Grambzow, in Pampow eine ritterschaftliche Schule.
Die Kinder aus Mieckow gingen nach Appelhagen, das zur Kirchgemeinde Thürkow gehörte. Die 1892 eingerichtete Gemeindepflege wurde von den Diakonissen verwaltet und der Dirigent des tödtischen Armenkollegiums war einer der beiden Pastoren.
Zum Gemeindeleben gehörten auch die Anstalten der Inneren Mission und die geistlichen Vereine. Dazu zählten die Herberge zur Heimat in der Malchiner Straße seit1887, der 1899 gegründete christliche Männer- und Jünglingsverein, der Posaunenchor und seit 1900 der hiesige Lehrlings-Verein.
Die im eigenen Haus auf dem Schulkamp 1888 gegründete Kleinkinderschule wurde von einer Diakonisse aus dem Stift Bethlehem geleitet.
Im ebenfalls 1888 gegründeten Krankenhaus waren drei Diakonissen als Krankenschwestern tätig.
In allen Einrichtungen und Vereinen waren die Pastoren in den Vorständen bzw. in der Leitung vertreten.
Am 4. Dezember 1902 nahm der Landtag in Malchin die Verordnung betreffs die öffentliche Religionsausübung der reformierten und der römisch-katholischen Kirche in beiden Ständen an.
Es wurde jedoch zur Bedingung gemacht, dass den Ständen eine landesherrliche Zusicherung erteilt werde, dass die Niederlassung von katholischen Orden und die Zulassung von Kongregationen und anderen Religionsgemeinschaften nur mit Zustimmung der Stände genehmigt werde, während von der Ritterschaft nur eine entsprechende Bitte an den Landesherren beschlossen wurde. (Teterower Nachrichten vom 6. Dezember 1902)
Die protestantische Kirchengemeinde blieb weiterhin die größte und bedeutendste Glaubensgemeinschaft in der Stadt und spielte im gesellschaftlichen Leben eine herausragende Rolle, wie etwa bei der Weihe des neuen Friedhofs am 25. November 1908 oder der Einweihung des neuen Rathauses am 20. November 1910.
Der Beginn und Verlauf des 1. Weltkrieges brachte auch für das Leben in der Kirchengemeinde enorme Belastungen. Zu Beginn der Mobilmachung kam es zu vermehrten Taufen und Kriegshochzeiten.
Am 11 August 1914 fand im Rathaus eine Zusammenkunft statt, in der man über Möglichkeiten der Unterstützung der Kriegerangehörigen in Teterow beriet. Nach einem Plan, der von Pastor Schumacher nach Beratung mit dem Bürgermeister ausgearbeitet worden war, wurde in der Stadt die Kriegshilfstätigkeit organisiert.
Im November 1914 kamen die ersten verwundeten Soldaten in das neu eingerichtete Lazarett. Durchschnittlich 50 Verwundete erhielten hier ihre ärztliche Behandlung und hilfreiche Betreuung durch Mitglieder der Kirchengemeinde. Am 7. März 1919 wurden mit einer kleinen Abschiedsfeier die letzten Patienten in ihre Heimatorte entlassen.
Am 14. November 1914 trafen in der Stadt etwa 500 ostpreußische Flüchtlinge ein, die wegen des Einmarsches russischer Truppen ihre Heimat verlassen mussten. Sie wurden zum Teil von Familien in ihren Wohnungen aufgenommen, zum Teil aber auch in Gaststätten und Herbergen untergebracht. Sie wurden von der Kirchengemeinde aufgenommen, erhielten aber auch Seelsorge von einem ostpreußischen Pastor, der von Schwerin aus seine Landsleute betreute. Viele der Flüchtlinge waren nur dürftig gekleidet und ohne persönliche Habe geflohen. Für sie wurde eine Kleidersammlung organisiert. Im Frühjahr 1915, die letzten Mitte April, kehrten die Flüchtlinge in ihre Heimat zurück.
Zu Pfingsten 1917 mussten die Zinnpfeifen der Orgel der Kriegswirtschaft zugeführt werden und am 28. Juni 1917 musste die größte der Kirchenglocken den Weg in den Schmelzofen nehmen.
Im Winter 1917 wurde die Krippe als Stiftung des Fabrikbesitzers Müller begründet. Am 14. Juni 1918 wurde sie eröffnet. Zwei Diakonissen vom Stift Bethlehem übernahmen die Leitung und Betreuung der Einrichtung. Im Vorstand des Krippenvereins war Pastor Schumacher vertreten.
Das Kriegsende und die Abschaffung der Monarchie bracht große Umwälzungen auch im Zusammenleben der Kommune mit sich. Der entthronte Großherzog war nicht mehr Oberbischof der Landeskirche.
In der Kirchenchronik heißt es, dass im Januar 1919 in öffentlichen Zusammenkünften in der Stadt die Frage der Trennung von Kirche und Staat diskutiert wurde und dies in der neuen Landesverfassung festgeschrieben werden sollte.
Am 11. August 1919 trat die Weimarer Reichsverfassung in Kraft. Sie brachte die Ablösung des landesherrlichen Kirchenregiments und schuf eine grundlegende Neuordnung des Verhältnisses des Staates zu den Kirchen (Art. 136 ff.). Da den Landeskirchen das volle Selbstbestimmungsrecht zugesprochen war, machte, es sich erforderlich, möglichst schnell eine Kirchenverfassung zu schaffen. In Mecklenburg-Strelitz wurde am 20. Juni 1920 durch den verfassunggebenden Kirchentag eine Kirchenverfassung beschlossen, in Mecklenburg-Schwerin erfolgte das am 12. Mai 1921. Am 23. November 1919, dem Ewigkeitssonntag, fand eine größere Gedächtnisfeier für die Gefallenen in der Kirche statt. Im Adventsbericht des Jahres 1919 ist vermerkt: "Im Kampf fürs Vaterland sind im Verlauf des Krieges im ganzen , soweit bekannt, gefallen: 224, ungerechnet die Vermißten."
Im Dezember 1920 fand die erste Beratung betreffs Errichtung einer Kriegergedenktafel in der Kirche statt und am 22. November 1922 erfolgte die Einweihung der von Teterower Handwerkern geschaffenen Gedenktafel in der St. Peter und Pauls-Kirche.
Am 7. Oktober 1923 wurde in Mecklenburg eine Gedenkfeieranlässlich des 400jährigen Bestehens des evangelischen Kirchenliedes durchgeführt. Im übrigen Deutschland waren diese Feiern wegen der allgemein schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse abgesagt worden. Mecklenburg feierte demnach allein.
Am 10. Mai 1924 fand eine erste Beratung über die Beschaffung neuer Glocken für die Kirche im Kirchgemeinderat statt.
Am 8. Juni , dem 1. Pfingstfeiertag des gleichen Jahres, wurde das neue Geläut feierlich von Pastor Schumacher geweiht und die Glocken erklangen zum ersten Mal. Die Beschaffung der Glocken, die in Torgau gegossen worden waren, wurde durch Spenden ermöglicht. Die Liste der Spender ist lang.
Im Oktober 1932 übernimmt Probst Schumacher die Seelsorge für die Bewohner des Altersheimes des Amtes Malchin in der Wilhelmstrasse ((heute Niels-Stensen-Straße).
Die Wahl des Kirchgemeinderates am 23. Juli 1933 brachte große Veränderungen in der Kirchgemeinde. Dazu heißt es in der Chronik: "Es waren 2 Listen eingereicht, die eine von "Evangelium und Kirche", die andere von den "deutschen Christen", nachdem eine zuvor versuchte Einigung nicht zustande gekommen war. Die erste Liste erhielt 3 Sitze, die zweite 9. Die feierliche Einführung des Kirchgemeinderates durch Pastor Romberg fand im Hauptgottesdienst des 8. p. Trin.am 6. August statt."
Im November 1933 wurde Pastor Plahs in sein Amt eingeführt. Er war Vertreter der Deutschen Christen und Nationalsozialist. Am 1. April 1934 übernahm er den Vorsitz im Gemeindekirchenrat.
Zum Gottesdienst am 1. Mai 1934 hatte er an Stelle des Lesepultes in der Kirche ein Hitlerbild angebracht, unter dem ein Treuespruch für Hitler stand. Das Hitlerbild verdeckte das Christusbild auf dem Altar für den Mittelgang.
Die Deutschen Christen wollten den Nazismus und Faschismus im Christentum durch Erneuerung ihrer Kirche verkörpern. Der Naziideologie folgend, lehnten fanatische Pastoren das alte Testament als jüdisches Glaubensbekenntnis ab, und es wurde offen in der Kirche faschistisches Gedankengut gepredigt.
Es kristallisierte sich aber in den Jahren heraus, dass der Staat das Christentum von Grund auf abzulehnen begann.
In der Folge kam es zu wachsenden Unstimmigkeiten zwischen den Bekenntnischristen und den deutschen Christen. Von allen Seiten wurde massiv Druck auf die zu Pastor Romberg stehenden Gemeindeglieder ausgeübt. Die Stadtverwaltung, Polizeibehörden, die Gestapo und nicht zuletzt der Oberkirchenrat versuchten, die standhaften Gemeindeglieder und den Pastor einzuschüchtern.
Pastor Romberg wurde verhaftet, nach Güstrow in Untersuchungshaft gebracht, es wurden Hausdurchsuchungen vorgenommen und persönliche Dinge beschlagnahmt.
Auch die Pastoren, die für Pastor Plahs nachfolgend eingesetzt wurden, versuchten die Bekenntnischristen durch massiven Druck zum Aufgeben zu zwingen.
Höhepunkt der Schikanen war, dass Pastor Romberg 7 Jahre und 3 Monate die Kirche nicht betreten durfte und bei Beerdigungen verstorbener Bekenntnischristen die Glocken nicht geläutet werden durften.
Jahrelang erhielt Pastor Romberg kein Gehalt. Erst auf dem Klageweg musste ihm das Gehalt von 1935 bis 1940 ausgezahlt werden.
Mehrmals sollte Pastor Romberg strafversetzt werden. Er und die Gemeinde wehrten sich stets dagegen, so dass er in Teterow blieb.
Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Bibelstunden, Chorproben und Auftritte und andere Veranstaltungen konnten nur im Pfarrhaus, meist unter Anwesenheit der Polizei oder Gestapo stattfinden. Häufig wurden Verbote ausgesprochen.
Im Juni 1942 wurden die gottesdienstlichen Räume im Pfarrhaus vom Bürgermeister beschlagnahmt und Rostocker Bürger, die nach den schweren Luftangriffen ausgebombt waren, eingewiesen. Pastor Romberg hat darauf dem Gemeindekirchenrat mitgeteilt, dass er ab sofort seine Gottesdienste wieder in der Kirche halten werde. Ab dem 14. Juni 1942 beginnt sich das Gemeindeleben zu normalisieren und allmählich wächst die Gemeinde wieder zusammen.
Bis zum Zusammenbruch des faschistischen Regimes musste Pastor Romberg aber mit seiner Bekenntnischristen-Gemeinde immer wieder Behinderungen, Erpressungs- und Verleumdungsversuche durch die Deutschen Christen und Versetzungsversuche in andere Orte abwehren. Teterow war im Land Mecklenburg zu einer der standhaftesten Bekenntnischristen-Gemeinden geworden.


Pfarrkirche St. Peter und Paul
Pfarrkirche St. Peter und Paul ist eine dreischiffige Pseudobasilika aus Backstein mit zweijochigem , kreuzrippengewölbtem Rechteckchor, Nordsakristei und eingezogenem quadratischem Westturm.
Chor und dreijochiges Landhaus wurden nach 1250 begonnen.
Der Einzug der Schiffsgewölbe und Errichtung des Westturms erfolgten im 15. Jahrhundert.
Charakteristisch am Chor sind Lisenen, Rundbogenfriese und Deutsches Band, im Ostgiebel finden sich spitzbogige Blendenreihen und Kreuzblende, darunter in der Ostwand Dreifenstergruppe mit eingelegten Rundstäben. Blendendekore finden sich auch um Staffelgiebel der zweijochigen Nordskristei und den beiden Obergeschossen des Westturmes.
Die südliche Priesterpforte (durch die spätere Südsakristei verdeckt) mit reichem Blattschmuck an Kapitellen und Archivolten. Im Inneren die Kreuzrippengewölbe im Chor lagern auf Wandpfeilern mit Runddiensten, im Langhausmittelschiff auf achteckigen Pfeilern, das südliche Seitenschiff mit achteckigen Rippengewölben.
1877/80 erfolgte eine umfassende Instandsetzung. Dabei wurde die Langhausnordwand mit Fenstern, Verbreiterung des nördlichen Seitenschiffes und einer zweiten Sakristei an der Südseite des Chrores versehen.
Die Gewölbemalerei von 1350 wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts umfassend restauriert.
Dargestellt sind Szenen aus dem Alten und Neuen Testament (Genesis sowie Leben und Passion Christi), zwei geharnischte Fürsten, Mischwesen und Tierdrolerien.
Im Chor befindet sich ein sehr qualitätvoller vierflügeliger Schnitzaltar (um 1430) mit zentraler Marienkrönung sowie Apostelfiguren.



Neben der Pfarrkirche St. Peter und Paul, deren Anfänge in das 13. Jahrhundert zurückreichen, bestanden vor der Stadt Kapellen. Die wichtigste war die nach 1300 errichtete Marienkapelle, die angeblich von Bischof Magnusvon Kammin begründet wurde und gewisse Wallfahrtbedeutung erlangte.

Der städtische St. Georg-Friedhof

Am 20 November 1927, dem Ewigkeitssonntag, wurde auf dem Friedhof die Christusfigur, die die Städtische Friedhofskommission den Gefallenen des 1. Weltkrieges gestiftet hat, an ihren Gräbern aufgestellt und durch Pastor Schumacher geweiht.

Katholisches Leben in Teterow

Jüdisches Leben in Teterow

Wichtige Teterower Gebäude

Das Teterower Rathaus

Das Rathaus von Teterow wurde 1910 errichtet. Es befindet sich im Stadtkern von Teterow, direkt am Marktplatz in unmittelbarer Nähe zur Stadtkirche St. Peter und Paul.
Der Zeitpunkt für den Bau des ersten Rathauses ist nicht überliefert. Da der Bau der Kirche St. Peter und Paul gegen 1270 begann und Teterow 1272 erstmals urkundlich erwähnt wird, entstand vermutlich auch um diese Zeit ein erstes Rathaus. Am 18. August 1700 kam es nach dem Großbrand von 1632 zum zweiten Mal zu einer Feuersbrunst, die Teterow samt Rathaus in wenigen Stunden fast vollständig vernichtete.
1708 wurde ein Rathaus im Stil des Barocks errichtet. Dieser Bau wurde 1909 abgerissen und es entstand bis 1910 am Marktplatz das heutige zweigeschossige neobarocke Rathaus. Großherzog Friedrich Franz IV. hatte dazu den Grundstein gelegt. Die Marktplatzseite des „dritten“ Rathauses gliedert sich auch in drei Teile mit je drei Fensterachsen. Durch den vorspringenden Mittelrisalit führt der Eingang. Das Gebäude hat ein Mansarddach, das ein offenes, barockes Türmchen überragt.
Ab 1945 wurde das Haus von der sowjetischen Kommandantur, vom Rat des Kreises und vom Polizeikreisamt genutzt. Die Stadtverwaltung residierte in dieser Zeit im ehemaligen Hotel "Erbgroßherzog" in der Malchiner Straße. Nach der Wende übernahm am 13. Februar 1990 die Stadtverwaltung wieder das Rathaus. Im November 1992 brach bei einem Orkan die Spitze des Rathaustürmchens mitsamt der vergoldeten Kugel ab und blieb in der Dachrinne hängen.
Das Rathaus wurde um 1993 gründlich saniert. So auch das Balkongitter über dem Eingang, welches das neu gestaltete Stadtwappen farbenprächtig zeigt.
Auf dem Marktplatz befindet sich eine 1995 eingelassene Gedenkplatte, die den geographischen Mittelpunkt Mecklenburg-Vorpommerns kennzeichnet, und der an die Schildbürgerstreiche erinnernde Hechtbrunnen. Er wurde nach Entwürfen des Plauer Bildhauers Wilhelm Wandschneider gebaut und 1914 eingeweiht.

Der Teterower Schulkampus

Die Stadtmühle Teterows

Teterower Eisenbahngeschichte

Die Altstadt Teterows

Die Stadtbefestigung von Teterow mit den Stadtoren

Der Verlauf der mittelalterlichen Stadtmauer ist an der bogenförmigen Führung der Ringstraßen noch erkennbar.
Die Mauer selbst ist abgetragen bzw. überbaut.
Von den ehemals drei Toren sind noch zwei erhalten.

Rostocker Torturm

Das Tor ist ein mehrgeschossiger Backsteinbau des frühen 15.Jahrhunderts mit einem abgeschlossenen Satteldach zwischen Giebeln zur Stadt- und Feldseite, die spitzbogigen Durchfahrtsöffnungen nachträglich vergrößert.
Der Turmkörper ist an der Stadtseite mit großer mittlerer Spitzbogenöffnung versehen, dem wohl im frühen 18.Jahrhundert durch eine Eisenkonstruktion zugesetzt worden war.
Seitlich gerahmt von kleinen Blenden, sind die Staffelgiebel mit Maßwerkblenden versehen.
Ihre oberen Abschlüsse wurden im 16. Jahrhundert verändert.

Malchiner Torturm

Das Malchiner Tor ist ein annähernd quadratischer Backsteinbau mit Stadt- und Feldseitengiebel sowie kleinteiligen, am Turmkörper zu horizontalen Bändern zusammengeschlossenem Baudekor, erbaut um die Mitte des 15. Jahrhunderts.
Die spitzbogige Durchfahrt ist ebenfalls im 16. Jahrhundert vergrößert und dabei die Giebelabschlüsse verändert worden.

Teterower Museen

Das Teterower Stadtmuseum

Das Teterower Feuerwehrmuseum

Das Teterower Gesundheitswesen

Hospital St. Gertruden

Das ehemalige Hospital St. Gertrud am Gertrudensteig ist ein zweigeschossiger Fachwerkbau, erbaut gegen Ende des 18. Jahrhunderts.

St.Jürgen Hospital

Apotheken in Teterow

Die Teterower Feuerwehr

Das Teterower Wirtschaftsleben

Fischerei in Teterow

Handwerkszünfte

Verkehrsnetz in der Region Teterow

Teterow - über die Jahrhunderte im Spiegel von Zeitgenossen

Teterower Persönlichkeiten

Teterower Vereinsgeschichte(n)

Die Teterower Schützenvereine

Der Bergring - Europas schönste Grasrennbahn


Kunst im öffentlichen Raum Teterows

Der Hechtbrunnen

Was der Teterower Bürgermeister 1912 zum Brunnen schreibt

1912 richtet der Teterower Bürgermeister Dr. Müller ein amtliches Schreiben mit folgenden Worten an das Schweriner Kabinett, "Wie allgemein bekannt sein dürfte, werden die Teterower, besonders auswärts, immer mit der Frage geneckt: Hewwt Ji em all wedder?"
Mit dieser Einführung erbittet er nunmehr die Genehmigung zur Aufstellung eines Brunnens mit Hecht, "der die Teterower in die Lage versetzen würde, diese Neckereien dann endlich zurückzuweisen, indem sie antworten können: Ja, wi hem´em, kiek em Di an, up´n Markt steiht he!"
Die Bürgermeister-Worte überzeugten und mit der bald darauf aus Schwerin erteilten Genehmigung konnten die Teterower Geld sammeln und einen Wettbewerb zu seiner Ausführung ausloben.
Neun Architekten und Bildhauer schickten ihre Entwürfe.
1200 Goldmark brachte die erste Sammelaktion ein.
Der Entwurf des renomierten Mecklenburger Bildhauers Wilhelm Wandschneider überzeugte die Stadtvertreter besonders.
Im November 1913 konnte der Bau des Brunnens aus Granit-Porphyr beginnen.
Der Redakteur des "Kladderadatsch", damals Deutschlands meistgelesene Satirezeitschrift, Paul Warnke, gebürtiger Lübzer und redaktioneller Amtsnachfolger von Johannes Trojan, lieferte den Text für die Randinschrift: "Wek Lüd sünd klauk un wek sünd daesig un wek de sünd wat aewernäsig. Lat´t er spijöken, Kinnings la´t! De Klock hett lüer´t, de Hekt is fat´t".
Die "Teterower Zeitung" berichtet darüber:
"Große Heiterkeit erregte es, als man in dem unteren Bassin einen kapitalen lebenden Hecht der an einem in den Landesfarben gehaltenen Band eine Glocke um den Hals trug, lustig umherschwimmen sah." (TZ 19. Mai 1914)
Seither trägt das kleine Kerlchen den übergroßen Hecht auf seinen Schultern zu Markte.
Bald darauf wurde der Knabe im Schutze des neuen, dritten Rathauses zum ersten Wahrzeichen der Stadt.


Die verschobene Kirche

Der Mittelpunkt (von MV?)

Blüchers Pfeife

Die Teterower Katze

Denkmale in Teterow

Kriegerdenkmal

Auf Initiative des neu ins Amt berufenen Bürgermeisters Franz von Pentz wurde am 3. April 1881 der Teterower Verschönerungsverein gegründet.
Eines der ersten Anliegen des Vereins war die Errichtung eines Kriegerdenkmals mit den Namen der toten Teterower Soldaten. Unterstützung fand der Verein dabei beim Kampfgenossen-Verein, der u. a. einen Programmabend für das zu errichtende Kriegerdenkmal veranstaltete, der Erlös betrug 130 M. Eine Lotterie mit Gewinn-Gegenständen von Arbeiten der Teterower Industrieschule sollte folgen. Einer der wesentlichen Unterstützer des Projektes war der Bauinspektor Wilhelm Müller, Besitzer einer Eisengießerei und Maschinenfabrik in Teterow. Er ließ auf seine Kosten die etwa 4 m lange Säule herstellen. Am 2. September 1882 - dem Jahrestag der Schlacht von Sedan - wurde die Einweihung auf dem Wilhelmsplatz (heute Platz des Friedens) vorgenommen. Eine zeitgenössische Beschreibung: "Auf einem Sockel von poliertem Granit erhebt sich eine ebenfalls granitne polierte Säule mit korinthischem Kapitäl. Auf demselben befindet sich die aus Chamotte gefertigte und vergoldete Figur einer Friedensgöttin, welche in der Linken einen Palmenzweig, in der Rechten einen Lorbeerkranz hält. Die Vorderseite des polierten Sockels trägt eine Tafel, auf welcher in vergoldeten Buchstaben die Namen der im Feldzuge 1870/71 aus hiesigem Amtsgerichtsbezirk gefallenen Krieger verzeichnet sind. Ein eisernes Kreuz mit der Inschrift "Mit Gott für Fürst und Vaterland" schmückt die Tafel, und unter demselben befinden sich folgende Namen:
Heinrich Fiedler aus Teterow
Friedrich Schmaedcke aus Teterow
Friedrich Schenck aus Teterow
Heinrich Schoenfeldt aus Nienhagen
Friedrich Düsing aus Neu-Wockern
Johann Rüger aus Bristow
Christian Dabbert aus Baartz
Johann Ernst aus Appelhagen
Friedrich Krüger aus Vollrathsruhe"
1903 erfolgte die gärtnerische Anlage durch den Verschönerungsverein. 1908 gab es noch einen Beschluss der Rats- und Bürgersitzung im Frühjahr 1909 den Siegesengel neu vergolden zu lassen. Das dazu aufgestellte Gerüst wurde auch von jemandem genutzt, der den Palmzweig zerbrochen hatte. 1947 wurde dann das Denkmal zerstört, der Sockel auf dem St. Georgs Friedhof aufgestellt. Bildhauer Willy Freese und sein Sohn Karl-Heinz fertigten aus den Trümmern der Säule eine Kugel, die heute den Sockel krönt.
Das Denkmal im Ganzen muss über 9 m hoch gewesen sein. Ein ähnliches Denkmal befand sich in Stavenhagen, wurde aber auch zerstört.

Das Bismarck-Denkmal

Mit dem Fund eines Felsens von 4,5 m Länge und 3 m Breite in der Pampower Feldmark kam im Januar 1900 die Idee auf, diesen für ein Bismarck-Denkmal nutzen zu wollen. Die Kosten dafür waren auf 500 M geschätzt worden und wurden per Listensammlung bereits Ende Januar erreicht. Vorgesehene Standorte dafür waren u. a. die Heidberge oder der Schulkamp, letztlich entschied man sich aber für den Friedrich-Franz-Platz - seinen heutigen Standort.
Zum Abtransport wurde der Stein in seine heutige Form gebracht, mit einem Gewicht von 22,5 t. Mittels 4 Dampfpflug-Lokomobilen der Herren Jenke und Godow wurde er im Mai 1900 in die Stadt gebracht. Zu überwinden galt es dabei die Bedenken der Chausseebauverwaltung und auch die Eisenbahnverwaltung gestattete das Überqueren der Geleise erst nach Durchfahrt des letzten Zuges um 1.00 Uhr nachts. Am 8. Mai 1900 konnte er unter Musik der städtischen Kapelle abgeladen werden. Am 12. März trafen sich in Lembckes Lokal die Spender des Bismarck-Denkmals zur Auswertung.
Die bis dahin entstandenen Kosten beliefen sich bereits auf 900 M, die Einnahmen betrugen nur 630 M. Trotzdem erschien den Beteiligten eine Finanzierung des Fehlbetrages möglich und die Idee für ein Medaillon-Bildnis des Fürsten Bismarck entstand. Nach Beratung am 26. März 1900 zwischen Bürgervertretung und Verwaltung wird diese beauftragt, ein Fundament für den Stein errichten zu lassen und der Bürgermeister kann von einer Spende in Höhe von 300 M von Herrn Hermann Paepcke aus Chicago für ein Bismarckmedaillon berichten. Bereits am 30. Mai 1900 begannen die Untermauerungsarbeiten für den Stein, dabei wurden Knochenreste des ehemaligen Friedhofes vor dem Gertrudenstift gefunden. Im September 1901 wurde dann die Vertiefung zur Aufnahme des Medaillons in den Stein gehauen. Im September 1901 kam der Verschönerungsverein zusammen und beschloss unter anderem, einen Klinkersteig am Bismarck-Denkmal verlegen zu lassen, was im September 1902 geschah. Noch im September 1901 wurde das Porträt des ehemaligen Kanzlers in den Stein eingelassen. Von einer offiziellen Einweihung lässt sich in den Zeitungen der Zeit nichts finden.
Nach dem 2. Weltkrieg gründete sich 1947 in Berlin die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (V.V.N.). Die Ortsgruppe des V.V.N. Teterow forderte für die Errichtung eines Denkmals für die Opfer des Faschismus die Überlassung des Bismarcksteins. Da die Denkmalpflege keine Einwände hatte, konnte die Umnutzung erfolgen und zum 1. Mai 1949 übernahm die Stadt den Stein in ihren Schutz, das Bismarck-Medaillon kam ins Museum. (Mit der Auflösung des Museums wurde das Medaillon ins Museum nach Waren verbracht und verschwand dort). Mit der Errichtung des Denkmals am Mühlenteich 1969 hatte der V.V.N.-Stein ausgedient und erhielt 1977 eine Platte mit einigen Angaben. Auf Initiative des Heimatbundes Teterow e. V. konnte durch eine Spendensammlung am 31. Juli 1998 wieder ein Bismarck-Medaillon am Stein enthüllt werden.
Bismark-Stein (Quelle: Stadtarchiv Teterow)


Ehrenmal in den Heidbergen

Ursprünglich hatte schon der Baudirektor Gustav Hamann aus Schwerin - 1910 bei der Errichtung des Rathauses in Teterow weilend - einen Turm auf dem Teterower Heidberg errichten wollen. Die Lage über der Stadt bot eine gute Fernsicht und hätte auch den Tourismus in der Stadt weiter beleben können. Daher wandte er sich mit Schreiben vom 27. Januar 1910 an den Bürgermeister Schmidt mit dem Vorschlag, einen Aussichtsturm auf dem Heidberg zu errichten. Hamann wollte dazu kostenlos eine Zeichnung und einen Kostenvoranschlag zur Verfügung stellen. Nach Rücksprache mit Hamann wurde von der Rats- und Bürgersitzung die Einrichtung eines Baufonds bewilligt, in den bis 1926 70,89 Mark eingezahlt wurden. Am 26. November 1922 wurden die Gedenktafeln an die Gefallenen des 1. Weltkrieges der Kirchengemeinde in der Pfarrkirche eingeweiht, dies war der Anlass für Kriegerverein und Gewerbetreibende eine Würdigung für die Gefallenen in der Stadt anzuregen. Beide bildenten am 25. September 1924 ein Komitee, dem die Herren Molkereibesitzer Wickboldt, Major von Zeppelin auf Appelhagen, Bürgermeister Dr. Müller, Lehrer Köpcke, Kaufmann Ehrich, Gärtnereibesitzer Franz, Pastor Schumacher, Ihde, Kaufmann Bülow, Kämmereiberechner Rußdorf, Uhrmacher Mäting, Maurermeister Kohlert, Voß, Müschen, Vick und später auch Ackerbürger Hannemann angehörten.
Die Spenden zum Bau stammten von Teterowern mittels Haussammlungen, kamen aber auch von ausgewanderten Familien (Hugo Altschwager aus Milwaukee, Erna Volkner aus Chicago), Zeitungsanzeigen, Benefizveranstaltungen und eine Lotterie brachten ebenfalls Geld ein. Die Inflation ließ das gesammelte Geld immer wieder zusammenschrumpfen. Molkereibesitzer Wickboldt dazu: "Immer wenn die Kommission glaubte nunmehr bald mit dem Bau beginnen zu können, war der Wert der Mark wieder geschwunden. Es mag als Kuriosa angeführt werden, das wir im Jahr 1923, um noch etwas von den Geldern zu retten, mit dem Restgeld eine Kiste Kognak kauften, um es wertbeständig anzulegen. Dies ist bei späteren Verlosungen auch wieder verwertet worden."
Zur Standortfrage wendete sich die Kommission an den Heimatbund Mecklenburg, dieser empfahl den Stadtgartendirektor Schomburg als Sachverständigen, der mehrere Standorte untersuchte. Der Friedhof schien als Platz durchaus geeignet, da Hintergrund und Anlage bereits vorhanden waren, für größere Gedenkfeiern fehlte allerdings der Platz. Ein Platz auf dem Schulkamp kam wegen des kleinen Geländes nicht in Frage. Das Mühlenbruch böte genug Platz, hätte aber für ein Ehrenmal befestigt werden müssen. Der Halbkreisrasen gegenüber dem Bahnhof wäre "bedingt durch den Post- und Bahnhofsverkehr der Obhut des Publikums anvertraut" und somit geeignet. Der Heidberg schien für eine weit ins Land ragende Gedächtnisstätte geeignet. Der weite Weg könnte durch Fahrgelegenheiten absolviert werden und auch die "alte Herren-Kolonne" mit zum Teil über 80jährigen legte diesen Weg täglich zurück. Ein weiteres Argument war, dass der Heidberg der historische Platz für die Gedenkfeiern der Teterower sei. Die Sedan-Feier und auch die Feier 1813 hatten hier stattgefunden, an diesen Tagen brannten Holzstöße und fast ganz Teterow - Alt und Jung - waren hier versammelt. Daher beschloss die Denkmalkommission den Standort Heidberg und die Stadtverordnetenversammlung genehmigte im November die Freigabe des Platzes für ein Denkmal.
Für die Gestaltung erarbeitete die Kommission schon im Dezember 1925 Leitsätze und stellte diese den Vereinen zur Diskussion. Mit Verweis auf den Ernst-Moritz-Arndt-Turm in Bergen wurde eine Verbindung aus Aussichtsturm und Denkmal vorgeschlagen, entsprechende Entwürfe dazu wurden im Schaufenster des Kaufhauses Ramelow ausgestellt. Die Ausführung eines Turmes durch Teterower Firmen war ein weiteres Argument für diese Variante, da bei einer Skulptur ein auswertiger Künstler das Geld erhalten würde. Zahlreiche Künstler reichten dazu Entwürfe ein. Im November 1926 empfahl daher der Geheime Baurat Pries aus Schwerin (Mitglied des Ausschusses für Denkmalspflege und Denkmalsbau der Mecklenburg-Schwerinschen Regierung) der Kommission den Entwurf von Korff aus Laage, der daraufhin einstimmig angenommen wurde.
Noch im Dezember 1926 erfolgten die Ausschreibungen, die Bauausführung übernimmt Maurermeister Krenzin aus Rostock, die Bauarbeiten die Maurermeister Kohlert und Rathcke aus Teterow. Zur Grundsteinlegung am 12. Juni 1927 konnte bei Gärtner Franz kostenlos Grünes zum Schmücken der Häuser abgeholt werden. Der Festzug versammelte sich um 15.30 Uhr auf dem Wilhelmsplatz (Platz des Friedens) und setzte sich um 16.00 Uhr in Bewegung. In den Grundstein war ein Bleibehälter eingelassen, der Geld, Briefmarken und Papiere enthielt. Nach den Ansprachen erfolgten die symbolischen Hammerschläge und das Spiel des Posaunenchores. Am Abend wurde zum Großen Festball im Hotel "Mecklenburger Hof" eingeladen.
Die Weihe des Ehrenmals erfolgte in ähnlicher Form wie die Grundsteinlegung. Erwähnt wurden einige Baudetails: Höhe: 20,1 m, 114 Stufen, Schwertlänge: 8,5 m, Kosten über 18.000 RM, 104 Tage Bauzeit, 23.350 Ziegel und 50 t Zement wurden verbaut. Die Gestaltung des Umfeldes und die Anlage eines Weges wurde 1928 durch Teterower Vereine bewerkstelligt. Fortan wurde das Ehrenmal für Feiern und Kranzniederlegungen zum Ewigkeitssonntag und zur Tannenbergfeier (am 27. August - siegreichen Schlacht gegen Russland 1914) regelmäßig genutzt. Darüber hinaus war es auch Treffpunkt des Stahlhelmtages in Teterow am 14. und 15. Juni 1930, des Teterow-Malchiner-Schülertreffen am 24. Juni 1931 und des SA-Tages am 19. Juni 1932. Die Reden bei diesen Anlässen entsprachen mit dem üblichem Chauvinismus und Revanchismus der Zeit. Einen Höhepunkt des Missbrauchs erlebte das Ehrenmal dann mit dem Besuch Adolf Hitlers, der von hier am 19. September 1937 das Herbstmanöver der Wehrmacht beobachtete. 1939 erfolgte noch der Anbau der Wärterkabine mit Verkaufsstand und die Anbringung der Bronzetafeln mit den Namen der Gefallenen. Im 2. Weltkrieg befand sich im Umfeld eine Funkmessstation, das Ehrenmal lag im umliegenden Sperrgebiet und war somit nicht zugänglich.
Nach 1945 verlor das Ehrenmal seinen Zweck als zentraler Gedächtnisort der Stadt an den VVN-Stein und später an das Denkmal am Mühlenteich. Ansichtskarten der Zeit bezeichnen es dann auch folgerichtig als "Aussichtsturm auf dem Heidberg". Erst 1979 gab es die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt. Mit dem politischen Umbruch 1989/90 galten die anderen Denkmale als belastet und das Ehrenmal wurde wieder der zentrale Gedenkort Teterows. Die Bedeutung des Ehrenmals wurde auf alle Opfer von Krieg und Gewalt erweitert, die entsprechenden Tafeln 1999 angebracht. Zu jedem Volkstrauertag sind Teterower hier im Gedenken versammelt.

Teterow, das Schilda Norddeutschlands?

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Flurnamen auf der Teterower Feldmark