Zempin Gemeindeprotokolle

Aus Ortschroniken
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Auszüge aus Protokollen von 1947 - 1970
Auszüge aus Protokollen der Gemeindevertreter von Zempin / Insel Usedom.
Diese Auszüge zeigen besonders die Probleme der Nachkriegszeit für so eine kleine Gemeinde. Auch dass es immer tüchtige Bewohner gab, die versucht haben unter den ärmlichen Umständen, auch den politischen, den Ort zu lenken und zu leiten und für die Bewohner und Flüchtlingen das Möglichste zu tun.
Die Schwerpunkte, die ich ausgesucht habe, sind nach 1990 ausgewählt und aufgeschrieben worden mit der Sicht der Wendezeit auf die DDR.
12.07.1947
Ortssatzung über Hand und Spanndienste wurden beschlossen.
Der Flurdienst soll mit 2 Männern ab 18 Jahren Wache gehen. Sie werden mit einer roten Armbinde versehen. In der Roggenernte sollen 4 Männergestellt werden. Da die Flurbewachung von Wichtigkeit ist, so soll sich auch keiner davon ausschließen.
Punkt 4: Viehvermehrungsplan für 1947 und Saatguterfassung wurde beschlossen.
Frau Holz verlangt eine Entschädigung für ihr Haus Dorfstraße 10, dies wurde abgelehnt. Die Abgeordneten kamen überein das Haus wieder so in Ordnung zu stellen als es gewesen ist vor dem Einbau der Entlausungsanstalt.
Bezugnahme des Rattengiftes das 720 RM kostet wurde auf die einzelnen Gehöfte umgelegt.
Gleichzeitig wurde der Umsiedlerausschuß mit 30 Umsiedler anvertraut, die in nächster Zeit in Zempin untergebracht werden sollen.
Der 1, Vorsitzende Wilhelm Dinse schloss um 2 Uhr 45 Nacht die Sitzung.
01.08.1947
200 Kurgäste haben sich angemeldet, 72 halten sich augenblicklich in Zempin auf.
In Zempin befinden sich zur Zeit 390 Umsiedler. Es ist hierbei besonders bedauerlich, dass gerade Zempin fast ausschließlich unterstützungsbedürftige Umsiedler aufnahmen musste. Die Finanzlage der Gemeinde ist derart schlecht, dass es nicht möglich war, die Juli-Unterstützung auszuzahlen.
Haus Elisabeth (Waldstraße 16) soll von Umsiedlern geräumt werden. Es soll erholungsbedürftige Bergarbeiter im Jahresbetrieb übernehmen.
Durch falsche Finanzwirtschaft in vergangener Zeit lasten auf der Gemeinde größere Schulden.
Holzeinschlag für die Schule und Gemeinde wird behandelt.
Die Erledigung der notwendigen Malerarbeiten scheiterten anscheinend an der Verpflegungsfrage für die Handwerker.
Abgeordneter Trenkel wird verabschiedet, er bittet die Bevölkerung vor ihren eigenen Sorgen, nicht die viel größeren der Umsiedler zu vergessen.
26.08.1947
Tagesordnungspunkt 1 Verteilung der Gemeinde zugewiesenen 5 Ziegen.
Es erhalten die Ziegen: Lucie Florin (3 Kinder), Günter Krüger (6 Kinder) Richard Brandt (6 Kinder), Getrud Sänger (4 Kinder), Albert Bast jun. (OdF - Opfer des Faschismus)
24.09.1947
…. es wurde kritisiert, dass der Beschluss der letzten Sitzung durch W. Heyden nicht eingehalten wurde.
Entgegen dem Beschluss verkaufte Heyden das Pferd nach Zinnowitz. Durch diese Haltung wird die Arbeit der Gemeindevertretung untergraben. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ein anderes Pferd in die Gemeinde hereinkam.
… die Winterfeuerung für die Schule ist sicherzustellen. Es war bisher nicht möglich Arbeitskräfte freizubekommen. Alle arbeitsfähigen Personen sind in Peenemünde eingesetzt.
16.11. 1947
Tagesordnung: Fristgemäße Erfüllung des Ablieferungssolls
…. Landwirt Mähl teilt mit, dass er noch zu liefern hat: 272 Ztr. Kartoffeln, 9,2 dz Lupinen-Leihgetreide, 400 Stück Eier …. Herr Mähl will die Lupinen- und Eierschuld durch Fleisch decken und in Mölschow will er eine Sterke und 2 Einspänner gegen Kartoffeln tauschen gegen 100 Ztr. ….
17.11.1947
…. Landwirt Mähl teilt mit, dass er in Mölschow keinen Erfolg hat, er will am Dienstag mit dem Dampfer nach Lassan fahren, um einen Tausch zustande zu bringen. ….
19.11.1947
Landwirt Mähl teilt mit, dass er einen Tausch mit seiner Sterke gegen 100 Ztr. Kartoffeln abgeschlossen hat. Sein Partner will sich nur eine Bescheinigung seines Bürgermeisters beschaffen. Wegen des Transports ergeben sich Zweifel, ob man die Kartoffeln auf dem Wasserwege oder mit einem Lastwagen holen sollte. Abgeordneter Schmelzer setzte sich fernmündlich mit der Wasserschutzpolizei in Verbindung, welche mitteilte, dass die Kartoffeln beschlagennahmt werden, wenn nicht eine Bescheinigung des Greifswalder Landrates vorliegt. Darauf setzte sich der Abgeordnete mit dem Greifswalder Erfassungsleiter in Verbindung und bittet um Freigabe von 100 Ztr. Kartoffeln gegen Lieferung einer Sterke. Der Erfassungsleiter kann diese Bescheinigung nicht ausstellen, da Greifswald erst 71% seines Kartoffelsolls erfüllt hat. Hierauf wird beschlossen, die Möglichkeiten auszuschöpfen, die Kartoffeln auf dem Wasserwege heran zubekommen. ….
02.12.1947
Es wird beschlossen, das Hotel Pommernhaus anzuweisen, im kommenden Jahr ständig 20 Bergarbeiter zur Erholung aufzunehmen, andernfalls der Gemeinde die Aufhebung der Schankerlaubnis beantragen werde.
17.12.1947
- es ist für Zempin unmöglich die Nachveranlagung von 300 dz Kartoffeln zu erfüllen, da uns an der Erfüllung unseres diesjährigen Solls noch 200dz fehlen, obwohl wir durch Tausch und Kauf schon eine Menge Kartoffeln eingeführt haben. Damit die Gemeindevertreter aber nicht der Sabotage schuldig machen wurde beschlossen:
- Die Anbaupflichtigen werden mit den 300 dz anteilig belastet.
- Durch Bekanntmachung wird die Bevölkerung auf die katastrophalen Ernährungsverhältnisse in Sachsen eindringlich hingewiesen und aufgefordert, sich mit den notleidenden Menschen Sachsens solidarisch zu erklären. Pro Kopf sollen sie 25 Pfd. Kartoffeln abliefern. Damit erhofft die Gemeindevertretung eine Menge von 100 dz zu erhalten, die nachträglich von den Anbaupflichtigen abgesetzt wird.
18.01.1948
Rechenschaftsbericht über das Geschäftsjahr 1947
….. Die Wege zum Strand, die von der Roten Armee gesprengt wurden, müssen wieder instandgesetzt werden. … In Zusammenhang mit der Lehrerschaft wurden von der Gemeinde Kinderfest, Erntefest und Weihnachtsfest durchgeführt.
Mehrere Versammlungen wurden abgehalten, auf denen Resolutionen für die Einheit Deutschlands und für den Volkskongress gefasst wurden. …
Die meisten Sorgen und die größte Arbeit bereiteten uns die landwirtschaftlichen Probleme. Zempin hat den schlechtesten Boden (Klasse 16). Das Pferdematerial liegt weit unter dem Durchschnitt. … Schwierigkeiten bereitete auch die Erfüllung des Milchsolls. Das ist zum Teil auf Notschlachtung einiger Kühe zurückzuführen. Großen Unwillen erregten zurzeit die in der Gemeinde ausgesprochenen Geldstrafen, da sich die Betroffenen einer Schuld nicht bewusst sind. ….
21.01.1948
… Ch. Gabdrafikoff bittet um Befürwortung eines Gewerbeantrages zur Eröffnung eines Fotobetriebes. Ed. Zaretzki wegen eines Rohrdachdeckergewerbes. Beide Anträge wurden befürwortet. …
28.02.1948
… Die Sequestierungsabteilung Ahlbeck hat die Absicht sequestrierte Möbel, die im Gebrauch von Umsiedlern sind abzufahren. Einstimmig wurde beschlossen, dass sich die Gemeinde weigert, die Möbel aus dem Ort zu lassen. …
05.03.1948
… Ausschuss für Einheit und gerechten Frieden wurde gebildet. …
Frau S. bittet, die bei ihr wohnenden Umsiedler in anderen Quartieren unterzubringen, damit sie Badegäste aufnehmen kann. Antrag wurde abgelehnt. ….
Die Gemeindevertreter sind empört, dass nur Stickstoff gegen Lieferung von Nahrungsmitteln geliefert wird. ….
15.04.1948
… Nach enger Auslegung des Befehls 28 nebst Ausführungsbestimmungen wird beschlossen folgende Landbesitzer über 60 Jahre von der Ablieferung tierischer Produkte im Jahre 1948 abzusetzen:
Knuth, Hermann I Walter, Siegfried
Florin, Wilhelm sen. Valentin, Wilhelm
Knuth, Richard Krüger, Hermann
Tiefert, Heinrich Hälke, Richard I
Walter, Friedrich Florin, Karl I
Krüger, Gottlieb Walter, Richard I
Schütt, Emma Knuth, Wilhelm
Knuth, Marta Florin, Marie
Breuhahn, Friedrich Müncheberg, Marta
Boldt, Hans Walter, Johann
Schütt, Frieda


….. Die Gemeindevertretung beschließt einstimmig, dass die auf dem ehemaligen Flakgelände in Zempin noch vorhandenen Steine für die Bauten innerhalb des Ortes für Umsiedler und landarme Leute beansprucht werden. Die gemäß Befehl 209 benötigten Steine können vom Kreisbauamt in Peenemünde beschafft werden. …
19.05.1948
…… Tagesordnungspunkt 1 Volksentscheid für Einheit und gerechten Frieden - Auf die Wichtigkeit des Volksentscheides für die Zukunft Deutschlands wurde von beiden Fraktionen nachdrücklich hingewiesen.
28.09.1948
… Die Gemeinde steht in diesem Jahr gut. Das Getreide ist zu 100 % erfüllt. Der Bürgermeister dankt allen Landwirten … den Bauer Mähl sieht er als den besten Ablieferer an.
Mähl hat mit schwierigsten Verhältnissen zu kämpfen gehabt. ….
03.10.1948
… Verpachtung des Gemeindeackers und Wiesen
Der Landwirt Richard Walter sen. Soll von dem Acker den er von anderen Pächtern nach und nach übernommen hat so viel abgeben, dass einige vorliegende Anträge berücksichtigt werden können. Und zwar soll er abgeben den Roggenstoppel und 5 m von dem Lupinenacker ….
Die Gemeindewiese (Bootsstelle) wird an Erich Ruhberg und Karl Schätzchen zum Preis von 10 DM verpachtet. Die Gemeindewiese nach Zinnowitz gelegen, wird an die Lehrer Biesenack und Schmelzer sowie an Herrn Wilhelm Dinse zum Preise von insges. 30.- DM verpachtet. Der Damm wird zum Preise von 10,- DM an Wilhelm Dinse verpachtet. …
20.10.1948
…. Verwendung der alten Badeanstalt … Die Gemeinde Zempin wird im Zuge des 2- Jahresplanes den Aufbau des Ferienproblems für den schaffenden Menschen weitgehends unterstützen und fördern. Sie stellt den volkseigenen Braunkohlewerken in Welzow (Sachsen) allen verfügbaren Raum und Betten zur Verfügung … Die Braunkohlenverwaltung will die alte Badeanstalt von der Gemeinde Zempin auf Abbruch kaufen und zwar will sie das Holz zum Wiederaufbau des zerstörten Strandhotels als Ferienheim verwenden. Als Gegenleistung wir sie die zerstörte Bedürfnisanstalt am Strande für die Gemeinde Zempin wieder aufbauen. ….
03.12.1948
… Bildung einer Kommission zur Unterhaltung und Räumung der Wasserläufe und Gräben …. Sie haben die Aufgabe die Reinigung der Gräben und Wasserläufe zu beaufsichtigen und das wieder ein gesunder Zustand ins Wiesenland kommt. Gleichzeitig kam die Rede auf einen Dorfnachtwächter. Dieser Posten soll ausgeschrieben werden.
21.12.1948
… Durch die Nacherhebung der 70%igen Kreisumlage sieht sich die Gemeinde gezwungen die Grundsteuer um 50% zu erhöhen. … Die Stelle des Nachtwächters wurde an Herrn Gabdrafikoff vergeben, wenn er mit seinem monatlichen Entgelt von 100,- DM einverstanden ist.
11.01.1949
… Jedem Anwesenden legt er den 2-Jahresplan ans Herz und appelliert an ihr Gewissen, sich mit ganzer Kraft für ihr Teil für die Erfüllung und Übererfüllung des Planes einzusetzen. Der 2-Jahresplan ist der Lebensplan unseres Volkes. Er brandmarkte die westlichen Besatzungsmächte, die das Saargebiet und das Herz Deutschlands, das Ruhrgebiet, dem deutschen Volk entreißen…..
Die Gemeinde hatte 1830 Gäste gegenüber ca. 5000 Gästen in Friedenszeiten.
18.01.1949
… Getränkesteuer in Höhe von 10% wird einstimmig beschlossen … Es wird beschlossen die Haushaltskarten zu überprüfen, damit keine Doppelzuweisung an Holz erfolgen kann. Jeder Haushalt erhält ½ rm Holz … Der Bürgermeister wird beauftragt den Neubauern Schüttpelz und Stapel aus der Gemeinde Sauzin-Ziemitz, wegen Ruinierens des Walde anzuzeigen.
11.03.1949
.. Antrag des Pfarramtes Koserow die Gemeinde kirchlich an Zinnowitz anzuschließen … einstimmige Ablehnung … die Gemeinde beantragt das Standesamt wieder nach Koserow zu verlegen. …
31.03.1949
… das Projekt mit der Grube Welzow zerschlägt sich aus finanziellen Gründen, außerdem liegt ein Beschluss vor, der besagt, dass der Badebetrieb nur durch den F.D.G.B. durchgeführt werden kann. … Das Strandhotel wird der Grube Welzow für die Dauer von 5 Jahren zur Verfügung gestellt. ….
… Bericht über die persönlichen Verhandlungen mit Vertretern der Landesregierung und der Reichsbahndirektion wegen Wiederherstellung des Überweges, welcher in der Hitlerzeit aus militärischen Gründen gesperrt wurde …..
06.05.1949
… Der Bürgermeister dankt der Bevölkerung für das festliche Gepräge des Ortes am 1.Mai und für die sehr gute Beteiligung am Aufmarsch ….
Das Ferienobjekt Zempin übernimmt auf Beschluss des Zentralsekretariats der SED der F.D.G.B. .. Es sind für Zempin 2400 Gäste zugesichert, d.h. 300 Personen pro Transport ….
Es ist einzustellen ein zweiter Gemeindearbeiter und ein Badewärter …. In erster Linie sind die Witwen mit Bettenbelegung zu berücksichtigen. …..
15.07.1949
….fragt, ob sein Badegast Lukat den Ort verlassen soll, da er 8 Tage keine Kurtaxe bezahlt hat. Ihm fehlt die Bescheinigung des FDGB, er hat aber eine Bescheinigung des Arztes, dass er erholungsbedürftig ist ….. Er machte dem Bürgermeister schwere Vorwürfe, dass er dem Lukat die Polizei auf den Hals geschickt hat …..
14.09.1949
… Am 18.09.1949 wir von der Gemeinde ein Kinderfest veranstaltet. Eintrittspreise für Erwachsene 3,- DM. 2 ½ Ztr. Korn für Brötchen und Kuchen wurden von der Gemeinde gesammelt. Von der V.S. wurden 36 kg Mehl und 15 kg Zucker zugegeben. Stangenklettern, Taubenstechen und andere Belustigungen werden stattfinden. …
Die Gemeindeangestellten werden nicht nach Tarif bezahlt. … eine Gehaltsaufbesserung vorzunehmen: Kassenverwalter Richter 200,- DM, Sekretärin Schlorf 150,- DM und Hermann Tyck einen :Stundenlohn von 0,86 DM zu geben. ….
Ackerverpachtung - 10 neue Anträge liegen vor. Der Acker soll in 12 Teile a ½ Morgen aufgeteilt und dann verlost werden. ….
22.10.1949
… Über 400 Ferienplätze wurden in diesem Jahr dem FDGB zur Verfügung gestellt. …. Die Herbstbestellung macht Sorgen, da der Regen fehlt ….. Jetzt wurde an 2 Sonntagen die Wohnungsbegehung durchgeführt und Missstände vorgefunden, die auf alle Fälle bereinigt werden müssen ohne Rücksicht auf die Meinung der Hausbesitzer. ….
07.12.1949
Haushaltsplan 1950: …. Die Hundesteuer wurde um 33% herabgesetzt, so sind statt 30,- DM nur 20,- DM pro Hund und Jahr zu zahlen. …. Der Haushaltsplan ist sehr knapp bemessen und es sind keinerlei Ausgaben für Instandsetzung der Straßen vorgesehen. ….an alle Wohlfahrtsunterstützungsempfänger zu Weihnachten pro Person 10,-DM zu zahlen. … Die Installation der Kraftstromanlage in der Bedürfnisanstalt an die Firma Egon Schlechter zu vergeben. ….
16.12.1949
… die Rechtsträgerschaft über die Bäckerei Döring abzulehnen, da der Betrieb als kommunaler Wirtschaftsbetrieb und auch bei der Verpachtung für die Gemeinde nicht rentabel ist.
Der Gewerbeantrag Franz Böttcher Zempin auf Wandergewerbe mit Kartoffeln, Gemüse und Kurzwaren wird einstimmig befürwortet.
09.01.1950
… begrüßt die Anwesenden, von ca. 1000 Einwohnern waren nur 20 erschienen. …
Die Landwirtschaft hat 1949 sehr gut abgeschnitten. Zempin hat ihr Getreidesoll mit als erste Gemeinde am 27. August 1949 100%ig erfüllt. …
….. Die Badesaison hat trotz anfänglicher Schwierigkeiten zu Beginn der Saison, ein gutes Ergebnis gebracht. Das Wohnungswesen ist wie überall das schwärzeste Problem. Nicht nur, dass sich der Hausbesitzer in den meisten Fällen sträubt, sondern auch der Mieter hat seine besonderen Wünsche bei Wohnungstauschen. Der eine möchte am Walde wohnen und lehnt die Wohnung am Achterwasser ab, der andere möchte grundsätzlich nur Parterre wohnen und der andere kann nur ein Sonnenzimmer gebrauchen. Ganz zu schweigen von den Wünschen in Bezug auf Nebenräume, wie Stall und Schuppen. Im Jahre 1949 insbesondere nach der Wohnungsbegehung wurden 18 neue Wohnungen geschaffen, 7 im Tausch verbessert, 3 Wohnungen wurden örtlich vergrößert. Zuzugsgenehmigungen wurden außerdem für 17 Personen erteilt. Davon 10 Personen aus dem Westen und 7 aus der Zone. ….
Im Laufe des Jahres 48 bis zur Währungsreform gestalteten sich die Finanzverhältnisse gut. Der Jahresabschluss 1948 hätte einen Finanzausgleich gebracht, wenn nicht die Rückerstattung der 1:1 umgetauschten Beträge erforderlich gewesen wäre. So musste ein Fehlbetrag von 3400 DM mit in das Jahr 1949 übernommen werden. Das Jahr 1949 schloss mit einem Überschuss von rund 13.500 DM. ..
Der Gemeinderat Karl Schätzchen beanstandete den Holzeinschlag der Neubauern im Bauernwald, der den Kurbetrieb schädigt und den Dünenschutz gefährdet. …
Der Leiter der Schule, Herr Lehrer Biesenack, dankt für die tatkräftige Unterstützung der Schule. ….
09.02.1950
… die Vergnügungssteuerordnung und die Hundesteuerordnung wird einstimmig angenommen. … 20,- DM erster Hund; 35,- DM zweiter und 55,- DM jeder weiterer Hund.
09.03. 1950
…. Die Einführung der neuen Abgeordneten - Anna Lüder, CDU und Rudolf Müller, NDP …. Er verpflichtet dieselben mit Handschlag ….. in Durchführung des Blockbeschlusses vom 30.11.1949 wurden Ergänzungswahlen zu einigen Ausschüssen innerhalb der Gemeinde durchgeführt: Wohnungsausschuss, Sozialkommission, Anbau- und Differenzierungskommission und Bezugsscheinausschuss. …….
Buntmetallaktion: Es wird beschlossen, im Zuge der Buntmetallaktion am Sonntag, den 12.03.50 eine sogenannte Buntmetallerfassung durchzuführen. Diese leitet Herr Albert Bast sen. Von der Volkskontrolle. Hierzu wird der anwesenden Einwohnerschaft klar gemacht, dass sich niemand strafbar macht, der Buntmetall meldet, sondern im Gegenteil eine Entschädigung hierfür erhält.
23.03.1950
… er ruft die Anwesenden zur Spende und Verbreitung der Losung auf: „Auch die Gedanken der Eltern und aller Einwohner gehen mit unserer Jugend nach Berlin und reden für den Frieden“ . …
15.04.1950
… Der Bürgermeister liest das Abschiedsgesuch des Abgeordneten Buchholz vor und dankt nochmals für seine rege Mitarbeit im Gemeinderat. Anschließend führt der stellv. Vorsitzende Gotthard Schätzchen den neuen Abgeordneten Peter Herath ein. Er verpflichtet denselben mit Handschlag ….
Es wird auf die große Bedeutung des Pfingsttreffens der Jugend in Berlin hingewiesen. 500 DM werden von der Gemeinde zur Verfügung gestellt….
Der Beitritt der Gemeinde Zempin zum Landesausschuss Ferien in Mecklenburg wird einstimmig befürwortet. (0,25 % des Kurtaxaufkommens) ….
…soll nach Fortfall der Lebensmittelkarten eine Kraft eingespart werden. …
Herr Willi Krüger stellt Gewerbeantrag auf ambulanten Fischhandel und Räucherei. Gotthold Rüdiger, Pächter des Waldhotels, stellt Antrag auf Genehmigung einer Hotel- und Schankwirtschaft. Beide Anträge werden einstimmig angenommen.
Herr Rudi Krüger fragt, wie lange sich die Fertigstellung des Bahnhofes noch hinziehen würde. Abgeordneter Herath antwortet, dass der Bahnhof noch in diesem Jahr, spätestens aber 1951 aufgebaut wird.
30.04.1950
… Es wurde beschlossen die Bahnhofstraße und den größten Teil der Dorfstraße, insges. Jetzt die gerade Straße von der Chaussee bis zum Achterwasser bei Wilhelm Heyden in Stalinstraße und die Straße von der Post bis zum Strand in Strandstraße umzubenennen.
11.05.1950
… Der Bürgermeister verliest ein Schreiben, demzufolge die Kurtaxe gesenkt werden soll. Und zwar um 50%. Es wird beschlossen hiergegen Protest einzulegen. ….
Der Wohnungsausschuss muss sich aus Vertretern aller Parteien und Organisationen zusammensetzen. Außerdem mindestens 50% Umsiedler …
Schulleiter Biesenack lädt alle Eltern und Freunde der neuen Schule zur „Woche der öffentlichen Schulbegehung“ ein …..
08.06.1950
… dann spricht er über die Bedrohung der Kartoffelernte durch den Abwurf von Kartoffelkäfern über der DDR. Auch in Zempin wurde am Strand ein Kartoffelkäfer gefunden. ….
Eindeichung der Zempiner Wiesen … ist von großer Wichtigkeit, da sonst alle Wiesen einer dauerhaften Überschwemmung ausgesetzt sind. … es soll die Einfahrt zum Zempiner Rieck zugeschüttet werden …. Es schließt sich eine lebhafte Diskussion an. ….
Max Ruhberg II stellt den Antrag auf Wandergewerbe mit nichtbewirtschafteten Seefischen … befürwortet. Bruno Schlorf stellt den Antrag auf Speiseeiverkauf. Das Eis wird von der Molkerei Zimmermann aus Zinnowitz fertig geliefert …. Angenommen.
Frau Hausmann stellt den Antrag auf Genehmigung eines Gewerbes für privaten Mittagstisch … angenommen Das Wildkleben von Plakaten … als Kleber ist Otto Böhm jun. von der Seebäderplakatierungsgesellschaft eingesetzt worden.
Der Abgeordnete Gotthard Schätzchen stellt den Antrag der örtl. Volkskontrollkommission das Vertrauen zu entziehen, da die Einwohnerschaft Beschwerde führt über deren Vorgehen. …
03.07.1950
… von 1050 Einwohnern waren 52 erschienen … es war vorgesehen, dass der gesamte Ort auf den FDGN Bergbau umstellen sollte. Daraus wurde aber nichts, und Zempin hatte dadurch einen Ausfall an Kurgästen … In diesem Jahr haben wir 420 FDGB Ferienplätze … das Nichtstattfinden von Kurkonzerten und Veranstaltungen … da die Kurtaxe für die FDGB- Urlauber um 50% gesenkt worden ist ….
Außerdem wird in kurzer Zeit die Straßenbeleuchtung wieder instand sein.
15.09.1950
….. eine grundlegende Änderung tritt in der Zahlung der Fürsorge ein. Die Fürsorgeempfänger werden am 01.Januar 1951 von der SVK betreut. Also braucht dieser Betrag von der Gemeinde nicht mehr aufgebracht werden, Auch die Kreisumlage fällt im Jahr 1951 fort. …
Der Bürgermeister gibt bekannt, dass die Gemeinde jetzt auch eine Zuteilung an Glühbirnen bekommen habe, so dass bereits am Sonnabend, den 16.09. mit Straßenbeleuchtung gerechnet werden könne. Er verliest dann den Brennkalender. Der Vorsitzende Wilhelm Dinse schlägt vor im Winter zum Frühzug ebenfalls das Straßenlicht einzuschalten …..
Dem Gewerbeantrag von Willi Schön auf Errichtung einer Schuhmacherei wird wegen Dringlichkeit des Gewerbes, da kein Schuhmacher im Ort ist, einstimmig entsprochen. … da gegen Albert Bast keine triftigen Gründe vorliegen, bleibt er als Volkskontrolleur.
12.11.1950
… feierliche Einführung der neugewählten Gemeindevertreter … und verpflichtet sie durch Handschlag ihre ganze Kraft für die Einheit Deutschlands, für einen dauerhaften Friede und damit für das Wohl der Gemeinde einzusetzen …
Der Alterspräsident Ferdinand Biesenack leitet die Versammlung … Herr Peter Herath wird einstimmig zum 1.Vorsitenden der Gemeindevertretung gewählt. …
Die Entschließung wird gegen die Stimme der Abgeordneten Koch, CDU angenommen. Auf Befragen erklärte Fräulein Koch, dass sie nur gegen einen Punkt der Entschließung ist. Sie könne nicht Mitglied der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft werden, weil ein Bekannter von ihr noch in der Sowjetunion sei …..
19.12.1950
Der Bürgermeister Walter Bast wird einstimmig zum Bürgermeister gewählt. Ferdinand Biesenack zum stellv. Bürgermeister.
21.12.1950
Festsitzung der Gemeindevertretung anlässlich des Geburtstages des Vorsitzenden des Ministerrates der UdSSR Josef Wissarionowitsch Stalin ….
16.02.1951
… Der Vorsitzende gibt bekannt, dass Zempin nur 2 Gemeinderäte stellen darf, deshalb muss von der SED der Genosse Ferdinand Biesenack als Gemeinderat und stellv. Bürgermeister zurücktreten. Der Gemeinderat Gotthard Schätzchen wird zum stellv. Bürgermeister bestimmt. …
… um den Arzt Dr. Dietz nun endlich die Gelegenheit zu geben seine Praxis ausüben zu können, die Familie Gutzmann „Haus Eden“ in das Haus „Gertrud“, Besitzer Friedrich Wegner einzuweisen und den Dr. Dietz sofort das Haus „Eden“ einzuweisen.
Der 1. Vorsitzende stellt fest, dass alle Gemeindevertreter Mitglied der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische-Freundschaft sind.
20.03.1951
… eröffnet die Sitzung und begrüßt die jungen Pioniere und Anwesenden mit der Tageslosung: „Deutsche an einen Tisch“ … Durch die Witterungseinflüsse hat sich die Frühjahrsbestellung verzögert. :83 ha werden von unseren Gespannhaltern selbst beackert. Die Fleischablieferung an Schwein und Rind sowie Eierablieferung ist übererfüllt. … ein Fehlbetrag an Milch von 540 Liter. Soll im 1. Quartal mit 77,6% erreicht….
Nachdem die Grabenräumungsarbeiten in der Gemeinde zum Teil fertig waren, sind dieselben durch Jugendliche teilweise zerstört worden. Bei weiterer Zerstörung der Gräben sowie bei einer Taubfischerei erfolgt eine Bestrafung.
17.04.1951
Die Anbaupläne sind erfüllt. Die Düngerlieferungsscheine liegen auf der Gemeinde zur Abholung. Bis jetzt wurde abgeliefert: Rindfleisch 883 kg, Schweinefleisch 1407 kg, Eier 2650 Stück, Milch 8270 kg … ein Mangel an Saatgut ist nicht zu verzeichnen. ….
Auf dem Bäderball in Berlin kamen 5 Freiplätze für die Gemeinde Zempin zur Verlosung. Für unsere Gemeinde hat der Saisonbeginn ein gutes Vorzeichen …..
28.05.51
…. Die Volksbefragung am 03.06. ein Markstein zur Einheit Deutschlands … wurde nicht von Kommunisten hervorgerufen, sondern von Dr. Heinemann CDU und Pastor Niemöller ….
Endlich die Einheit und den Abschluss eines Friedensvertrages durchzuführen …
13.06.1951
… dass wir für den anlaufenden Kurbetrieb eine Kurkapelle haben müssen. Mit der Kapelle Blohm aus Bansin …. haben wir eine Panne erlitten. .. er soll mit der Kurkapelle Zinnowitz verhandeln, nun ist der An- und Abtransport in Frage gestellt.
Herr Wilhelm Schätzchen wird einstimmig zum Bademeister gewählt. … es soll ein Zimmer frei sein. Hier schaltete sich die Wohnungskommission ein. Es entstanden Streitigkeiten zwischen Herrn Schack und Herrn Ruhberg, die einen bedrohlichen Charakter gegen Herrn Schack annahmen. . …
Der 1. Vorsitzende erklärte, dass persönliche Streitigkeiten nicht in die Gemeindevertretung gehören. ..Sämtliche Kuhhalter dürfen mit ihren Kühen nicht auf dem Bürgersteig gehen. Die Fischer können mit einsatzbereitem Angelgerät den Bürgersteig benutzen. … Herr Reinhard Sauck stellt Gewerbeantrag für Fisörbetrieb, welcher genehmigt wird. Am Tag der Lehrer wurde der Gemeindevertreter Biesenack ausgezeichnet.
02.07.1951
Alle Zempiner mögen ihre Kräfte einsetzen, die Einheit Deutschlands im Jahre 1951 noch zu erkämpfen. … Ein Sorgenkind der Gemeinde ist immer noch das Minengebiet. Am kommenden Dienstag wird eine Walze zum Walzen der Wiesen eingesetzt. Der Kollege Seifert vom Minenräum-Kommando stellt sich zur Verfügung.
11.07.1951
Für die Vorbereitung der Weltfestspiele wird der Bürgermeister lt. Eines Schreibens der FDJ-Kreisleitung 22 x verantwortlich gemacht. Über diese Punkte hätte man früher mit uns Rücksprache nehmen können. … Die Teilnehmerkarten werden verteilt. Für die erste Welle sind 39 Mädels und 20 Jungens vorgesehen. Die 3. Welle ist mit 10 Jungens vorgesehen. …
01.08.1951
… Punkt 2: Sauenbedeckungsplan und Ferkelproduktion … wir stellen fest, dass in unserer Gemeinde bereits schon begriffen wurde, was es bedeutet, Hebung der Schweinemast … Herr Erich Lüdke der keinen Halteplan hat, hat ebenfalls eine Sau. So haben wir bereits 3 Sauen. … Abschließend führt der Bürgermeister nochmals Kritik über einige säumige Ablieferer und stellt dabei den Landwirt Hermann Knuth I heraus, der absolut kein Verständnis zeigt und neuerdings wieder in den alten Fehler verfällt und sogar der Gemeindebotin dumm kommt, wenn sie auf den Hof kommt.
28.09.1951
In der Gegenüberstellung unserer Landwirtschaft in der DDR zur Landwirtschaft in Westdeutschland, stellte der Bürgermeister klar heraus, dass wir in der DDR eine freie Entwicklung in der Landwirtschaft zu verzeichnen haben … Im Westen der Druck der Kriegsvorbereitung , Marschallplan, Durchführung der Herbstmanöver unter amerikanischem Befehl.
…. Der Bau von Schweinehütten hat noch immer keinen Einzug in unserer Gemeinde gefunden. Der Bauer Alfons Müller verpflichtet sich durch Zwischenruf zum Bau von Schweinehütten, nur mangle es an Material. ….
10.11.1951
Die Ablieferung von Milch steht schlecht. Die Bauern Alfons Müller, Otto Mähl und Fritz Lüder können nicht erfüllen. Fritz Lüder ist in seiner Ablieferung von 689 kg im September auf 159 kg im Oktober plötzlich abgesunken, dieser Zustand kann nicht natürlich sein. Otto Mähl kann außerdem sein Eiersoll nicht erfüllen, da sein Hühnerbestand von 25 Stück durch Fuchs und Habicht auf 4 Stück reduziert wurde. …. eine Kommission zu bilden, welche nochmals diese Wirtschaften überprüft. ….
07.12.1951
…. als einzigster Tageordnungspunkt ist angesetzt: Das Gesetz zum Fünfjahrplan und die Aufgaben in der Gemeinde … Der angekündigte Vertreter des Kreisausschusses der Nationalen Front ist nicht erschienen, so dass die anschließende Versammlung der Nationalen Front nicht stattfinden kann. …
28.12.1951
… Schaffung von Kulturräumen oder -häusern in der Gemeinde. .. Er kritisierte das Verhalten der FDJ, die diesen raum nicht pfleglich behandelt, sondern sogar mutwillig zerstört. …. Der Kindergarten, der zu Beginn des Jahres eingerichtet wurde, hat sich als zu klein erwiesen. …
17.02.1951 Inselhof
… Gründung des Kindergartens wurde am 01.06.1951 abgeschlossen.
… Der Gemeindevertreter Schack weist darauf hin, dass die Anschaffung einer Motorfeuerwehrspritze für die Gemeinde Zempin von großer Notwendigkeit ist. …
22.02.1952
Dorfwirtschaftsplan …. Einebnung der Sprenglöcher auf der Strandpromenade nach Zinnowitz
… Zur Aufstockung des Schulgebäudes sollen in Gemeinschaftsarbeit Mauersteine auf dem ehemaligen Gelände der Flakschule geworben werden. Es wird vorgeschlagen, jeder Einwohner soll 100 Steine werben. …
Dorfwirtschaftsplan 1952
03.12.50 - 148 Schweine - 03.12.1951 - 205 Schweine = 38% Steigerung.
Pferde 18, Rinder 97 davon 57 Milchkühe, Schweine 153 davon 11 Zuchtsauen, Schafe 75, Ziegen 75, Geflügel 1186 davon 903 Legehennen.
06.03.1952 Schule
… Herr Rüdiger wird die Genehmigung auf Pension und Küchenbetrieb erteilt. …
… Für Zempin soll eine HO Imbissbude eingerichtet werden. Dazu ist erforderlich Wohnraum zu schaffen.
21.03.1952 Pommernhaus
.. Kreisrat Kindler verliest einige Beschwerden, z.B. Dass Frau Sauck, Waldstraße sich beschwert, der Untermieter Ernst Hennig, seine Hühner auf dem Balkon hält ……
12.04.1952 Schule
…. Der Gewerbeantrag Margarete Bast auf Verleih von Ruderbooten wird befürwortet. Der Gewerbeantrag Florin auf Fotogeschäft, soll erst dann befürwortet werden, wenn die bisherige Inhaberin Frau Schmidt, tatsächlich verzichtet.
…. Dem Ablieferer Alfons Müller wird eine Frist zur Ablieferung seiner Schweine bis zum 28.04. gestellt.
23.05.1952 Schule
…. , dass man mit der rechtzeitigen Ablieferung aller tierischen und pflanzlichen Produkte sich an dem Kampf um den Frieden beteiligen kann. …
… über den Sinn und Zweck der Hausvertrauensleute und forderte von jedem Abgeordneten einen Rechenschaftsbericht.
… Als Strandkorbfotograf wurde Adrion aus Zinnowitz zugelassen.. die Pacht wurde auf 250 DM festgesetzt. … Der gewerbeantrag von Max Ruhberg auf Handel mit HO Frischfisch und Räucherfisch wurde befürwortet. …
31.10.1952 Schule
… die Diskussion über einen passenden … die Möglichkeit gegeben im Haus Bader einzurichten … fertigzustellen bis zum 21.12.1952, dem Geburtstag Stalins … 3 Räume werden für die Errichtung eines Kulturraumes verwendet. …
20.02.1953 Kulturraum
Für den 1. Vorsitzenden Herath, der durch seine Arbeitsstellung überlastet ist, wird der Abgeordnete Biesenack als neuer Vorsitzender … gewählt.
… für den Strandfotograf der Saison 1953 wurde dem Antrag des Herrn Drachholz aus Berlin zugestimmt, ebefalls der Antrag des Herrn Siehms, Zempin für die Gepäckbeförderung …
13.03.1953 Kulturraum
… viele Bauern haben jetzt schon kein Heu mehr … für die Bestellung der veranlagten Flächen fehlen 150 dz Kartoffeln … eine Kommission gebildet … Kartoffelmieten zu überprüfen. Haus Vineta wurden 65 dz gefunden - 25 dz werden für die Aussaat bereitgestellt. Haus Elisabeth 50 dz gefunden - 12,5 dz werden für die Aussaat …. Wieck stellt 1 Ztr. Florin sen. 6 Ztr. Lüder Fritz 7 Ztr. Gebrüder Walter stellen 4 Ztr. Zur Verfügung. Die FDGB Heime werden die kleinen Kartoffeln heraussuchen und schwachen Betrieben zur Verfügung stellen.
27.03.1953 Kulturraum
… Der Bürgermeister führte aus, dass der Haushaltsplan neu aufgestellt wurde, aber bereits wieder überholt sei, weil andauernd Änderungen eintreffen …. Frau Böhm stellt den Antrag auf Gewerbe auf Zimmervermietung, den Antrag wurde zugestimmt. … den Strandkorbvermietern Erich Tiefert, Gottfried Tiefert und Karl Schätzchen die Aufstellung der Strandkörbe für die Saison 1953 zu untersagen, wenn die Gebühren aus dem Jahr 1952 … nicht bezahlt werden ….
Gottfried Tiefert 150 DM, Erich Tiefert 150 DM, Karl Schätzchen 84 DM (3 DM pro Korb)
Dorfplan 1953
… zur Behebung der Schulraumnot soll eine Lehrerwohnung zu 2 Klassenräumen umgebaut werden … soll auf dem Konzertplatz ein Musikpavillon gebaut werden … Termin 15.06.53 …
17.04.1953 Kulturraum
… Die Nichterfüllung der Milch ist darauf zurückzuführen, dass die Futtergrundlage in Zempin sehr schlecht ist. Wir haben jetzt eine Heuzuteilung bekommen und hoffen, dass die Milchablieferung dadurch besser wird. … Die schlechten Ablieferer müssen angesprochen werden und sie müssen auf ihre Pflichten aufmerksam gemacht werden. ….
19.05.1953 Kulturraum
…. Der Abgeordnete Schack bittet ihn von der Funktion als Gemeindevertreter aus gesundheitlichen Gründen zu entbinden. Als Nachfolger wird der Kollege Machals vorgeschlagen …. Und einstimmig angenommen.
… das Erfassungsaktiv muss sich mit den Betrieben befassen und beachten, dass alles zur Molkerei geliefert wird und kein Tropfen Milch woanders hinkommt. …. Der Bürgermeister sprach der Gemeinde Zinnowitz seinen besten Dank aus für die Lieferung von 54 dz Saatkartoffeln. … In der anschließenden Diskussion gab der Ablieferungspflichtige Müller bekannt, dass er alte Hühner habe und keine Nachzucht. … Der Bürgermeister sprach die Warnung aus, wenn er bewusst Fehler mache, wir hart eingreifen werden. …
Der Abgeordnete Teubner führte aus, dass der Kindergarten und Schulraum im Haus Büge unmöglich ist. … Die Kinder können nicht lernen, die durch die Störung des Kindergartens erfolgt. … Vorschlag für den Veranstaltungsplan Saison 1953 … 26 Kurkonzerte, 8 Strandburgenwettbewerbe und 15 Abendveranstaltungen mit Tanz. ….
… dass noch dringend Arbeiten an der Straßenbeleuchtung gemacht werden müssen. … folgende Arbeiten als Schwerpunktvorgesehen: 1. Bei Anna Lüder, 2 am Bahnhof, 3 in der Peenestraße, 4 in der Kuhstraße, 5 in der Waldstraße
29.11.1953 Gemeinderat
… die Mehreinnahmen der Kurverwaltung von 1000 DM werden zum Kauf einer Rechenmaschine und eines Dienstfahrrades verwand ….
11.12.1953 Kulturraum
…. Am Schluss seines Referates aus, dass wir alle für den Frieden eintreten müssten, gleich welcher Konfession ….
… Der Bürgermeister begründete die Rückstände der Grundsteuer, woraus sie entstanden sind. Die Besitzer der Grundstücke leben entweder nicht mehr oder Aufenthalt ist unbekannt.
… Wir haben überprüft, dass der jetzige Pächter Müller sein Soll erfüllt hat und sich geändert hat …. Und unsre Urlauber haben dort mit Zufriedenheit ihre Erholung gefunden …. Ein neuer Vertrag soll abgeschlossen werden. ….
… dass innerhalb der Gemeinde keine Motorspritze vorhanden sei. Der letzte Brand im FDGB Heim Frieden II hat gezeigt, dass unbedingt eine Motorspritze notwendig ist. ….
29.01.1954 Kulturraum
… R. Knuth II SED für den ausgeschiedenen Abgeordneten Helmut Knuth nachgezogen und der Kollege Ernst Bohrer - da die CDU noch einen Abgeordneten nominieren musste. Diese beiden Kollegen wurden einstimmig gewählt.
… dass die Gemeinde ihr Soll in tierischen und pflanzlichen Produkten 100% erfüllt hat. Es ist der beste Ablieferungsstand seit 1946. …
…. Wurde Klage geführt, dass das Gas nicht in Ordnung ist. Wenn man das Gas brauche, dann gibt es entweder keines oder es ist zu viel Druck drauf. …..
17.02.1954 Kulturraum
… im Kapitalismus ist die Jugend ein Ausbeutungsobjekt. … wird durch Schundliteratur verseucht ....
12.03.1954
… Pachtvertrag für den Inselhof jährlich für di Gastwirtschaft 1.570,- DM, für die Landwirtschaft 300,- DM.
… die Überlandzentrale beabsichtigt in der Strandstraße einen Trafo zu bauen …. Der Beschluss wurde gefasst, dass die Trafostation auf dem Ödland zu bauen ist und nicht so dicht an der Straße, den dieses würde das ganze Straßenbild zerstören.
09.04.1954
… Besonders wurde die schlechte Ablieferung des A. Müller vom Inselhof kritisiert, der zu den wenigen gehört, die ihr Soll nicht erfüllen. Müller, der anwesend war, wurde gefragt, wie er sich dazu stelle, worauf dieser erklärte, dass seine Kuh vorzeitig gekalbt habe und deswegen weniger Milch gebe. Über die schlechte Eierablieferung befragt, berief Müller sich darauf, dass der Habicht einige Hühner geraubt hätte. Gemeindevertreter Schätzchen gab bekannt: Über die schlechte Ablieferung des Kurt Tiefert, A. Müller und Meisterknecht sei mit diesen eine harte Aussprache geführt worden, um hier Klarheit zu schaffen. Besonders sei die Angelegenheit Meisterknecht behandelt worden, dessen Vieh ohne jegliche Futtergrundlage im Stall stehe. Es wurde festgestellt, dass zwei größere Betriebe, die als gut zu bezeichnen sind, die Notlage und die Gutmüdigkeit des Meisterknecht dazu benutzt haben ihm 20 Ztr. Roggen abzukaufen. Hätte Meisterknecht dafür Schweine gehalten, diese nach Sollerfüllung als freie Spitzen verkauft, hätte sich M. dafür Futter für seine Kühe kaufen können und er befände sich heute in einer weit besseren Lage.
27.11.1954
…. Kollege Richter gab den Stand der Ablieferung bekannt:
Rind Soll 4336 kg Ist 3931 = 90,6 %
Schwein Soll 5710 kg Ist 4692 = 82,1 %
Eier Soll 15561 St. Ist 13486 St. = 86.3 %
Milch Soll 53228 kg Ist = 97,4 %
Kartoffeln Soll 452,42 dz Ist 416,97 dz = 90,0 %
Ein Teil der Bauern wird das Ablieferungssoll nicht schaffen. Als besonderer Schwerpunkt ist der Bauer meisterknecht … es wurde beschlossen den Bauern Meisterknecht am Sonntag zu besuchen.
…. Ein Gewerbeantrag des Strandfotografen Reiß, der bereits 1954 tätig war, liegt wieder für das Jahr 1955 vor. Die Pacht von 300,- DM sei pünktlich gezahlt worden …. Teubner meldete sich zur Diskussion und betonte, dass die Feriengäste mit Reiß nicht recht zufrieden waren. Es sind Klagen aufgetreten betreffs Entwicklung der Filmabzüge und außerdem haben Gelage stattgefunden, die bis in die späte Nacht hineingingen …. Der Antrag ist zurückzustellen.
… die Gemeindearbeiter Thyk und John stellten den Antrag auf Erhöhung des Lohnes. Sie bekommen 98 pfg. bzw. 94 Pfg. die Stunde und die sei zu wenig …. Dass es Tariflohn ist und keine höheren Löhne gezahlt werden dürfen.
… unsere Abgeordneten verpflichteten sich im letzten Jahr das Fünfjahrplanes unsere Landwirtschaft tatkräftig zu unterstützen, so dass Frühjahrsbestellung und Ernte rechtzeitig erfüllt werden.
16.04.1955
…. 3) Rechenschaftsbericht der Wohnungskommission … die Arbeit lastet daher nur auf 3 Mitgliedern … vom Rat des Kreises wurden Einweisungen getätigt, ohne Wissen des Bürgermeisters und der Wohnungskommission … Herr Bast kritisierte … ferner werde in Zempin alles aufgenommen bzw. Eingewiesen, was in anderen Orten nicht aufgenommen wurde. Es müssen Wohnungen gebaut werden …. :Der Einwohner Karl Schätzchen wurde in seiner Diskussion ausfallend, indem er über die Neubürger herzog. Durch Zwischenrufe der Neubürger musste Sch. Seine Diskussion abbrechen.
…. Der Einwohner Bast führte Klage, warum Zempin als einziger Badeort der Insel für die Zimmervermietung pro Bett nur 1,50 DM erhält und die anderen Orte 1,65 DM …
…. , dass vorgesehen ist eine Bildung der GST (Gesellschaft für Sport und Technik - Wassersparte). Auf dem westzonalem Grundstück Lock ist ein leichtes Motorboot (Außenbootsmotor) vorhanden und das könnte der Ortsgruppe der GST zur Verfügung gestellt werden. ….
13.01.1956
…. Der Bürgermeister kritisiert die schlechte Arbeit der Gemeindevertretung … begründet der Bürgermeister den schlechten Stand der Ablieferung. Der Bauer Mähl konnte aus Altersgründen das Ablieferungssoll nicht erreichen. Müller der am schlechtesten steht …. Das Soll nicht erreicht. Müller ist bereits vorgeladen und es werden noch weitere Schritte unternommen. Meisterknecht ist wegen schlechter Wirtschaftsführung gekündigt worden. Frau Lüder musste die Wirtschaftführung übernehmen, aber durch die Republikflucht sind noch Schwierigkeiten hinzugekommen …..

… dass 1955 ein trockenes Jahr war und die Hackfruchternte darunter zu leiden hatte. ….

06.03.1956
… in der Frage der Kartoffeln werden Schwierigkeiten entstehen … die Beschaffung von Saatgut ist gefährdet … in der Gemeinde fehlen noch 130 dz …. Es sind keine Kartoffeln vorhanden …. Die Gemeinde muss sich selbst helfen durch gegenseitige Hilfe durch eine Sammelaktion innerhalb der Bevölkerung …. Jeder Abgeordnete wird in seinem Wirkungsbereich eine Sammelaktion für Saatkartoffeln durchführen ….es kam der Vorschlag die Aktion schlagartig durchzuführen am Sonntag, d. 11.03. … verlas der Bürgermeister den Dorfplan für das Jahr 1956. …. Da kein Vorsitzender des nationalen Aufbauwerkes vorhanden ist und dadurch kein Erfolg im Nationalen Aufbauwerk sein wird. Es muss jemand dafür verantwortlich sein. ….
24.05.1957
… Unsere Wahlen sollen für unsere im Westen unseres Vaterlandes wohnenden Brüdern und Schwestern für ihre, im Herbst stattfindenden Bundestagswahlen, eine Mahnung und Stärke sein, nicht den Weg der NATO-Politik zu beschreiten, sondern den Weg der friedlichen Wiedervereinigung.
…. In seinem Rechenschaftsbericht gab der Bürgermeister einen Rückblick seit 1945. Besonders die Entwicklung als Badeort für unsere Werktätigen. Wie sah es im Jahre 1945 am Strand aus? Nichts war vorhanden, da alles nach Zinnowitz gegeben werden musste. Erst durch die Mithilfe breiter Schichten der Bevölkerung und durch freiwillige Spenden an Holz usw. konnte der Grundstein gelegt werden für einen geordneten Badebetrieb.
Mit Unterstützung der Regierung konnte mit Hilfe des Bädersofortprogramms der Pavillon, eine Strandfunkanlage und die Freitanzfläche geschaffen werden. Desgleichen wurde zur Sicherheit der Badegäste ein Rettungsturm aufgestellt. Ein zweiter sei in Auftrag gegeben.
Auch, dass die angelandeten Fische gleich am Ort verarbeitet werden, sei ein Erfolg. Die Fischverwertungsgenossenschaft ist infolge der dort geleisteten Qualitätsarbeit über die Grenzen unseres Kreises hinaus bekannt. ….
… schwer zu lösen sei das Wohnungsproblem … wenn die Hausbesitzer die beanstandeten und gesperrten Wohnungen herstellen würden …. Die Situation ist aber auch so, dass kein Handwerker zu bekommen sei. … Der am Ort wohnende Maurermeister Dinse beschäftigt sich lieber außerhalb der Gemeinde, oder vorwiegend mit dem Bau von Ärzte-Wochenendhäusern …..
Herr Rose nimmt zur Frage des Gesundheitswesens Stellung und bedauert, dass die Gemeindeschwesternstation immer noch nicht eingerichtet ist. …
Der ABV (Abschnitts-Bevollmächtigter), Polizeimeister Stahnke, sprach über die Jugend und bat die Eltern Sorge zu tragen, dass die Jugend im fortschrittlichen Sinne erzogen wird. …
12.06.1957
…. Dass ein Gewerbeantrag der Frau Wally Wietstock auf Strandkorbvermietung vorliegt. Da die Dringlichkeit vorlag, wurde der Antrag einstimmig angenommen. …. Wurde die Angelegenheit Strandkorbpacht behandelt ….. , da der FDGB nur 3,- DM zahlt und der Satz für Private 5,- DM betragen soll …. Bei der Abstimmung, ob die Pacht nun auf 5,- DM festgesetzt werden soll, enthielten sich die Abgeordneten der Stimme. ….
27.08.1957
…. Der Rat der Gemeinde …. fasste,, gestützt auf den Beschluss des Rates des Bezirkes, in der Vorbereitung der Saison folgenden Beschluss:
1 . Die bisher im Pommernhaus (ehem. Frieden II) mitverpflegten Urlauber des Deutschen Reisebüros werden durch Urlauber des FDGB in gleicher Höhe der Kapazität wie bisher ersetzt. Die Reichsbahn-Direktion Halle, als Vertragspartner des Pommernhauses, ist … durchaus einverstanden. …
2. Die Verpflegungsstätte Sauck, Haus Vineta, die bisher nur durch Betriebe, insbesondere Entwurfsbüros, besetzt war erhält anstelle der Vielzahl der Betriebe jetzt ab 1958 FDGB Urlauber. Eine andere Zuweisung von Urlaubern ist nicht angängig … § 35 des Gesetzes der Arbeit.
3. Infolge der sich jährlich hier aufhaltenden Urlauber, die sich seit 1954 in gleicher Höhe gehalten hat, lassen es nicht zu …., dass eine Reduzierung vorgenommen wird. ….
12.01.1958
Protokoll über den durchgeführten Landsonntag …. Es waren von den durch die Parteien eingeladenen 28 Agitatoren nur 8 erschienen …. Es soll mit der Bevölkerung, vor allem mit den Bauern, über die Entwicklung der sozialistischen Landwirtschaft, auch in Zempin, gesprochen werden. .. Besonders mit 5 Betrieben - 1 Betrieb 5-10 ha, 2 Betriebe 10-20 ha und 2 Betriebe 20-50 ha … gegenüber den stattgefundenen Bauernversammlungen zeigten sich die Bauern heute weit aufgeschlossener. Keiner der aufgesuchten Bauern lehnte die Gründung einer LPG grundsätzlich ab.
… Der Bauer Kracht ist bereit der LPG beizutreten. Der Pächter Heldt ist bereit, aber nicht in Zempin, da >Zempin eine zu niedrige Bodenwertzahl habe. … Auch die beiden ausgebauten (wohnen im Ausbau) Bauern Reimer und Lüder waren heute aufgeschlossener. … einer hatte Bedenken wegen der Arbeitskräfte, der andere ist bereit, aber nicht mit jedem.
…. Festgestellt werden, dass der Boden zur Gründung einer LPG vorhanden ist. … von den kleinen unter 5 ha kämen dann noch genügend, es kommt aber darauf an erst die starken Mittelbauern zu gewinnen. ….
15.01.1959
Auswertung des Landsonntages …. Trotz des Einsatzes der besten Genossen war die Ausbeute negativ. ….
18.01. 1958
… die Abgeordneten und die Bevölkerung sollten keine Hemmungen haben, wenn sie die aufgestellten Mikrophone sehen, da die Sitzung auf Tonband aufgenommen werde.
…. 1957 konnte durch die beiden Wirtschaften Meisterknecht (Trapp) und Müller Inselhof nicht das Gemeindesoll in allen Produkten erreicht werden. Dies sei aber schon in den vorangegangen Jahren seit 1946 immer gewesen. … 1957 sei die Gemeinde Zempin in der Getreideablieferung die 5. Im Kreis gewesen, die bis 31.08. 100% erfüllt hat. ….
… vor 5 Jahren haben sich die ersten Produktionsgenossenschaften gebildet. Heute bearbeiten die LPGs 30% der Ackerfläche unserer Republik. … wenn man durch die Feldmark Zempin geht, so stellt man fest, dass gerade die Flächen der größten und besten Bauern zusammenliegen. … Durch einen Zusammenschluss dieser Bauern zu einer LPG Typ I würde fast 70 % der Ackerfläche sozialistisch bearbeitet werden können.
… wenn sich die Bauern Lüder mit 20,23 und Reimer mit 19,77 sowie Heyden mit 11,55 ha, die in Treuhand der Gemeinde befindliche Wirtschaft Lüder Anna mit 23,25 sowie der Inselhof mit 9,25 ha zu einer LPG entschließen würden …
In der Aussprache hierzu herrschte erst ein beklemmendes Schweigen von Seiten der Abgeordneten, welches ein schlechtes Zeichen für die Bewusstseinsbildung ….
… meldete sich der Abgeordnete Heyden, selbst Einzelbauer mit 11,55 ha. Trotzdem er in der Bauernversammlung etwas positiver diskutiert hatte, zeigte dieser in der Sitzung eine völlig neue, fast negative Einstellung. … er ist der Ansicht, dass unsere Bodenwertzahl mit 16-17 nicht dafür geeignet ist. … auch der Bauer Knuth nahm eine negative Haltung ein. … Beschämend ist, dass von den Abgeordneten überhaupt keiner Stellung nahm, und dass selbst der Abgeordnete Parteisekretär der SED keine Stellung bezog. ….
Plan des NAW (Nationales Aufbauwerk) 1958 … so sei es erforderlich, dass die Betonstraße an der Hexenheide hergerichtet werde, da sie für jeglichen Fuhrwerksverkehr verboten ist. … Der Bootssteg am Inselhof kann auch hergestellt werden, wenn das Material aus inneren Reserven beschafft werden kann. ….
Stärken wir unsere Arbeiter- und Bauernmacht, indem wir unsere Jugend davon überzeugen, ihren Ehrendienst in der Nationalen Volksarmee abzuleisten. … Die Liste weise 22 Jugendliche auf. Davon werden 4 ausfallen, gegen sie laufen Strafverfahren, 1 Jugendlicher sei wegen Untauglichkeit zurückgewiesen, 1 Jugendlicher war schon bei der Volksarmee, 2 Jugendliche gehen zum Wachbataillon und 1 Jugendlicher wollte zur Wasserschutzpolizei … Die Abgeordneten werden eine Aufstellung erhalten der in ihrem Wirkungskreis wohnenden Jugendlichen erhalten und aufgefordert, die Werbung zu unterstützen. ….
… es meldet sich Herr Kosel zu Wort, der mit der alten schon seit Jahren laufenden Angelegenheit, eine Klärung forderte. Er beschuldigte den Sachbearbeiter, Koll. Richter, dass er Schuld habe seinen Schwerbeschädigtenausweis angeblich überstempelt habe. An Hand eines dem Tagungsleiterüberreichten ärztlichen Gutachtens ist aber festgestellt, dass Herr Kosel zu leichten Arbeiten herangezogen werden kann und deshalb nicht als Schwerstbeschädigter gilt. Herr Kosel versucht seit Jahren in dieseer Weise ständig den Rat zu belästigen und besonders den Gen. Richter anzugreifen.
(Kosel hat nach dem Einzug unserer Freunde einen Offizier mit Auto angegriffen, indem er ihn schlagen wollte. Bei der Verfolgung durch den Offizier versuchte Kosel diesen mit der Axt zu schlagen, worauf der Offizier von der Waffe Gebrauch machte und Kosel ins Bein schoss. Seitdem hat Kosel ein kurzes Bein und versucht mit Dummheit zu einer höheren Rente zu kommen.) …
07.02.1958
Bauernversammlung … es waren der Bauer Florin (2-5 ha) und der Bauer Schütt (1-2-ha) erschienen … während der Bauer Florin sich einverstanden erkläret beizutreten, sträubte sich der Bauer Reimer (CDU) mit allen Registern … hatte Reimer mit einem Male allerhand Gründe ….wurde Reimer darauf hingewiesen, dass er einer demokratischen Partei angehöre und für die Partei in der Volksvertretung sitze, die den Aufbau des Sozialismus anerkennt und er sollte sich ein Beispiel an seinem Parteifreund Nuschke nehmen …. Gerade von ihm musste man erwarten, dass er ein leuchtendes Beispiel gebe. … Man zeigte die Vorteile der Bauern auf in der Genossenschaft. … Von Reimer wurden diese Beispiele mit lächelnder Miene quittiert.
09.02.1958
Vor allem fehlt es der Jugend an einem geeigneten Raum. Der seinerzeit angelegte Sportplatz auf dm ehemaligen Flakgelände sei durch das Ministerium für Nationale Verteidigung seinem Volkseigenen Betrieb für die Errichtung eines Ferienlagers zugeteilt. …. Da die Bauernstube auf dem Inselhof der Neueinteilung der Wirtschaft hat weichen müssen, benötigt die Jugend einen neuen Raum. ….
Entwicklung der Landwirtschaft zur soz. Produktionsweise. … gestern am Freitag eine erneute Aussprache mit den Bauern ….. Vor Beginn der Versammlung wurde beobachtet, dass sich einige Bauern etwa 100 m vor der Schule unterhielten, die aber infolge der Dunkelheit nicht festgestellt werden konnten. Im Raum selbst waren nur 2 Bauern von der Betriebsgröße 1-2 ha vertreten. Erst später erschien der Vorsitzende der VdgB, der Abgeordnete Walter. Noch später der Abgeordnete und Bauer Reimer (15-20 ha) Reimer. Gen. Döring ging gleich mit dem Bauer Reimer in eine angeregte Diskussion, während dessen beobachtet wurde, dass Bauern durch die Fenster schauten und dann schnell verschwanden. …
Bauer Reimer meinte, die Schweinepest käme von den LPGs, weil zu viele Schweine auf dem Haufen seien. … Die sehr ausgiebig geführte Diskussion endete damit, dass Reimer es ablehnte einer LPG beizutreten. …
…. Erklärte, dass es sich bei dem Gen. Nöbel um einen Funktionär der SED handelt, der infolge seiner politischen Tätigkeit im Zentrum seines Wirkungsbereiches untergebracht werden müsse und daher erst einmal in Zempin wohnen bleibt. .. (in dieser Wohnung sollte die Schwesternstation)
24.02.1958
Bericht über die Gewinnung von Jugendlichen für die NVA, Grenzpolizei und andere Einheiten. … In den vergangenen Wochen wurde mit mehreren jungen Bürgern unserer Gemeinde Aussprachen geführt. :inige äußerten den Wunsch in Spezialeinheiten ihren Dienst zu verrichten. Wiederum gibt es auch solche jungen Bürger, die von vornherein jegliche Diskussion ablehnen. Ein Jugendlicher gab die Antwort: ich hab die Schnauze voll und ein Gewehr fasse ich sowieso nicht an. Ein anderer brachte zum Ausdruck, er wolle bleiben was er ist …… In Anbetracht der Notwendigkeit der Stärkung der Verteidigungsbereitschaft wird auch in der Gemeinde Zempin weiterhin alles getan werden, damit auch wir unseren Beitrag zum Schutze unserer Republik leisten.
15.04.1958
…. Die Gewerbegenehmigung mit der Frau Frieda Sauck zum Betrieb einer Verpflegungsstätte während der Badesaison wird mit sofortiger Wirkung entzogen.
Begründung:
Aufgrund des Beschlusses des Rates des Bezirkes Rostock Nr. 74/16/57 wurden sämtliche Verträge zwischen privaten Vermietern und Volkseigenen Betrieben gekündigt. Somit stehen die in Zempin befindlichen Betten ausschließlich dem FDGB und dem Deutschen Reisebüro zur Verfügung. Da Frau Sauck es ablehnte mit dem FDGB einen Verpflegungsvertrag abzuschließen, war dieser gezwungen seine Urlauber auf die anderen Verpflegungsstätten des Ortes zu verteilen. Damit ist die Verpflegung der FDGB Urlauber gesichert.
Das Reisebüro schloss mit der Verpflegungsstätte Elisabeth Müller einen Verpflegungsvertrag ab, so dass auch die Urlauber verpflegungsgemäß untergebracht sind. Daraus ergibt sich, dass in der Saison 1958 keine weiteren Personen mehr verpflegt werden brauchen. Da bedeutet, dass für die Verpflegungsstätte Sauck kein Bedürfnis mehr vorhanden ist und deshalb die Gewerbegenehmigung gegenstandslos wurde …. Anwesend war … Bast, Staatsanwalt des Kreises.
19.07.1958
… gab bekannt, dass die Genossenschaftsbauern Kracht und Galdzack geladen sind, die auch anwesend waren. … Der Vorsitzende der Kommission für Landwirtschaft Schätzchen erklärte erneut, dass man nicht einen gemachten Fehler des Bauern Kracht dauernd zum Anlass nehmen soll, einen Menschen gänzlich zu verdammen. Kracht hat bisher bewiesen, dass er arbeiten kann. … Er ist heute Mitglied der LPG, die, wenn auch auf schwachen Füßen, nun aber einmal besteht und der geholfen werden muss. …
…. Erinnerte den anwesenden Galdzak, dass man beim Wechsel der Pächter Heldt/Galdzak erklärt hat, mit vollen Rechten und Pflichten in den Vertrag einzutreten. … Galdzak lehnte eine Unterzeichnung ab und erklärte, er binde sich nicht. Hat aber bei der Gründung der LPG mit unterschrieben. … Galdzak erklärte, dass ihm ein falsches Stück Roggen gezeigt wurde, welches in Wirklichkeit einem anderen gehöre. …. Er stellte im Verlauf der weiteren Auseinandersetzung den Rat als dumm und unwürdig hin. … Galdszak verließ daraufhin spontan die Sitzung. … Der Bürgermeister sprach alle Mitglieder an, alle Kräfte einzusetzen, um noch gute Bauern zu der bestehenden LPG hinzuzunehmen und zu überzeugen. So sei es ein schlechter Anfang.
… welche Schwierigkeiten jetzt auftreten in der Verpflegungsstätte der Reichsbahn Halle, wo FDGB Urlauber zum größten Teil verpflegt werden.
… Klagen der Urlauber: Unregelmäßige Verabfolgung des Essens, kalter Kaffee und ungenügende Portionen … nicht genügend Kartoffeln, den letzten Urlaubern Brot verabreicht wurde … dass um 14.30 Uhr die Letzten ihr Essen erhalten. Das Personal sei mürrisch und frech, unlustig bei der Arbeit … die Behandlung des Personals durch die Besitzerin nicht in Ordnung ist, das Personal unregelmäßig Geld erhält ….
Es wurde beschlossen eine Aussprache mit der Gebietsleitung, dem Staatsapparat und den Urlaubern am nächsten Tag herbeizuführen, um die Verhältnisse bei Frau Denker zu verändern. …..


Ratssitzungen
03.02.1958
…. Gensch fragte was mit dem Inselhof geschehen soll, da doch der Holzwurm festgestellt sei. Und neuerdings auch Trockenfäule im Fußboden zu verzeichnen ist. … der Bürgermeister …. Die Gastwirtschaft, die jetzt von der Landwirtschaft getrennt ist, ist in Pacht des KONSUM … hat die Absicht die Rechtsträgerschaft zu übernehmen. … vom Kreis abgelehnt wird … muss die Wurmbekämpfung und die Beseitigung der Trockenfäule noch vom Rat der Gemeinde getragen werden. Dazu sei 2500 DM aus dem Rücklagenfond zur Verfügung zu stellen … die Pacht von 1600 DM jährlich erhält die Gemeinde, während der KONSUM einen Umsatz von 100.000DM hat. Ja Müller hatte schon 85.000 DM Umsatz gehabt …den Wurm allerdings müssen wir noch auf uns nehmen.
Der Bürgermeister gab dann noch bekannt, dass die alte Bäckerei Döring, wo die Gemeinde Rechtsträger ist, eine Wohnung ausgebaut wird, um dort die Schwesternstation unterzubringen, damit endlich die leidige Affäre aus der Welt kommt. Dort ist auch Wasserleitung im Hause vorhanden. …
01.08.1958
… die Verpflegungsstelle Sauck, die in diesem Jahr stillliegt, soll für 1959 für den FDGB erschlossen werden. Ein Verpflegungsvertrag zwischen dem FDGB und Frau Sauck liegt bereits vor. ….
… ein Antrag auf Umschreibung der Konzession von der verstorbenen Frau Walther auf Ester Denker, Tochter von Frau Walther vor … ein Beschluss wurde noch nicht gefällt. …
… es ist grundsätzlich untersagt, dass Jugendliche unter 14 Jahren Abendveranstaltungen ab 20 Uhr besuchen. Dies gilt insbesondere für kostenfreie Veranstaltungen auf dem Kurplatz. …
… es sind Kräfte zu mobilisieren, die beispielgebend die LPG beim Ernteeinsatz unterstützen, und die damit den abseitsstehenden Bauern beweisen, wie in Gemeinschaftsarbeit in kürzester Frist die Arbeit bewältigt werden kann.. … 1-2 Arbeitskräfte von Wolgast anzufordern … dadurch wird vermieden, dass Gegenströmungen Fuß fassen können, die das Bestehen der LPG untergraben wollen. ….
Die Kommission für Handel und Versorgung kritisiert die schleppende Kartoffelbelieferung … alle Zelter können Kartoffeln nur auf ihren Zeltschein bekommen, und zwar 5 kg pro Person. Der Zeltschein ist abzustempeln.
… dass die Gründung dieser LPG mit den 3 schlechtesten Bauern der Gemeinde … diese LPG hätte bereits im Frühjahr gegründet werden können … Es ging uns darum die 5 guten Bauern für eine Genossenschaft zu gewinnen. …
… durch den Fortzug des Genossen Nöbel wird das Haus frei und dort wird die Ärzte-Station nun eingerichtet.
21.01.1959 Ratssitzung
… die Entwicklung der LPG ist ein großes Schmerzenskind der Gemeinde …. Leider sieht es nicht so aus, dass eine Gemeinsamkeit zwischen Kracht und Galdzak nicht besteht. … es zwischen den beiden zu einer Schlägerei gekommen ist … so wirkt die LPG zur Zeit noch abschreckend … Reimer z.B. meint, er hat so viel Schulden zu bezahlen und möchte die LPG nicht belasten … Lüder hingegen erklärt, wenn die Garantie vorhanden sei, dass sein Sohn 400 DM im Monat verdient, müßte man mit ihm darüber sprechen. …
Frau Sauck hat den Vertrag einige Wochen später wieder zurückgezogen … gänzlich das Gewerbe entziehen … mit Frau Elisabeth Müller wurde die Verpflegung der 90 FDGB Urlauber sichergestellt.
… in Vorbereitung der Saison 1959 mehren sich die Anfragen auf Errichtung von Wochenendhäusern auf den einzelnen Grundstücken innerhalb der Gemeinde …. Entsprechend der Entwicklung zum Badeort und zum schönen Ort …. Es kann daher nicht geduldet werde, auf jedem Gartengrundstück diese Art Häuser zu errichten. … Der Rat beschließt einstimmig: Das Bebauen der Grundstücke innerhalb des Ortsbildes mit Wochenendhäusern wird nicht gestattet und ist verboten.
23.01.1959
Perspektivplan bis 1965
… die Bettenkapazität des FDGB ist bis nächstes Jahr voranzutreiben …. Errichtung eines feststehenden Kioskes für die Volksbuchhandlung wurde zugestimmt …
… die Bewirtschaftung der HOG Waldhaus Zempin … ist sehr renovierbedürftig . Frau Schröder, die Eigentümerin … Ziel ist es das Waldhaus für die Bevölkerung und Urlauberverkehr zu erhalten. Es ist der zentrale Sammelpunkt für alle Großveranstaltungen, wie Film, kulturelle Veranstaltungen, Massenveranstaltung politischer Art und für öffentliche Feiern, wie 1. Mai und dergleichen.
… Um die Erweiterung des sozialistischen Sektors im Einzelhandel zu erreichen, hat sich der KONSUM … beim Kaufmann Boldt bemüht … der Kaufmann Boldt seine Einwilligung gegeben hat. …
Der KONSUM gab seinen Perspektivplan bekannt … Renovierung der Fleischwarenverkaufsstelle … Renovierung der Fassade des Lebensmittelkonsums … Renovierung der Gaststätte Inselhof im Jahr 1961 beenden …Angestrebt wurde vom KONSUM im NAW einen Bootssteg entstehen zu lassen und die Gartentische und Stühle ebenfalls im NAW zu streichen ….
… der Arbeitsvertrag mit der Kurkapelle Blohm wurde verabschiedet … Wohnungsprobleme … zur Verminderung der bestehenden Beschwerden (Schernthanner/Witzke) wurden Beschlüsse gefasst, um einen entsprechenden Kredit aufnehmen zu können …. Anfragen betreffs Aufstellung von Wohnwagen usw. wurden ablehnend behandelt. ….
23.03.1959 Beschluss
… aus dem Rücklagenfonds 700 DM für den Umbau des Schornsteins im Schulgebäude entnommen werden.
… dringend notwendig, da es bereits zu Rauchvergiftungen geführt hatte. …
10.04.1959 erweiterte Ratssitzung
… die Schwesternstation ist zur vollsten Zufriedenheit … des Ortes angelaufen. …. Es wird angestrebt wöchentlich eine Sprechstunde des prakt. Arztes ….
… Ferienlager darauf hinweisen, dass das Sammeln von Bernstein, wegen der Gefahr von Phosphorvorkommen nicht erwünscht ist.
… dass die Spezialisierung des Handels beendet sein soll … die endgültige Verteilung der Sortimente auf HO und KONSUM soll … stattfinden. ..
… die Lebensmittel nicht endgültig wegnehmen, da die Kinderferienlager nicht bis ins Unterdorf gehen würden. Demgegenüber sei bemerkt, dass die Eröffnung der Lebensmittelverkaufsstelle bei Boldt ja das gesamte Unterdorf in dieser Verkaufsstelle kaufen wird…
… Problem des Brunnenbaues … alle Ferienlager sofort bei Baubeginn einen Antrag hinsichtlich ihrer Brunnen an die Wasserwirtschaft stellen müssen. …
… um die untragbaren Zustände der HOG Waldhaus schnellsten zu bereinigen. ….
15.05.1959
… lebhafte Diskussion galt der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft …. ein Nutzugstausch durchgeführt werden kann, d.h., dass Ländereien, die zwischen den einzelnen Flächen der LPG Mitglieder liegen, ausgetauscht werden können. Heyden wies darauf hin, dass er in seinem vorgerückten Alter … nicht noch zusätzlich Land derjenigen mitbestellen könnte, die infolge Alters ihre Landwirtschaft abgaben oder aus mangelnder Arbeitsdisziplin … ihre Felder nicht ordnungsgemäß zu bestellen.
Neben der Umgestaltung der Landwirtschaft wurde weiterhin gefordert: die Gründung einer PGH im Fischereiwesen. Hierauf wird in der kommenden Zeit besonders Augenmerk gelegt …
22.05.1959 Ratssitzung
… zunächst das Problem der LPG in Zempin besprochen und entscheidende Maßnahmen getroffen

, um das Ansehen der hiesigen LPG zu stärken …. , dass das Mitglied Galdzak, das der Entwicklung der LPG hemmend entgegensteht, eine Wohnung zugewiesen bekommt. Der Umzug ist am 08.06.

Schätzchen wies darauf hin, dass die Sauenbedeckung darunter leidet, dass der nächste zugelassene Eber in Neuendorf steht, der sich allerdings nicht für Jungsauen eignet. …..
05.06.1959 Beschluss
… zwecks Neubesetzung des landwirtschaftlichen Betriebes „Inselhof“, den gegenwärtigen Inhaber der Wohnung dieses Betriebes umzusetzen. am 08.06.59 durchzuführen.
Begründung: … lt. Beschluss des Parteitages der SED … sind alle Anstrengungen zu unternehmen, um bestehende schwache LPG in kürzester Frist arbeitsfähig und rentabel werden zu lassen. ….
Durch die schlechte Mitarbeit des Heinrich Galdzak in ihrer Entwicklung stark gehemmt wurde. …
02.10.1959 Gemeindevertretersitzung
…. Die wichtigsten Aufgaben: … Holzwurmbekämpfung des Dachstuhles in der Schule … Umbau und Ausbau einer kompl. Wohnung … Umbau in der Schule zum Schulhort…..
…. Landwirtschaft …, dass die Abgeordneten sich am Sonntag um 9 Uhr an der Schule treffen, um abermals Einzelgespräche mit den Bauern über die zweckmäßige Umgestaltung der Landwirtschaft zu führen. ….
29.09.1959 Beschluss
… auf Empfehlung der höheren Sicherheitsdienststellen ist es erforderlich eine ständige Kommission für Ordnung und Sicherheit zu bilden. Der Vorsitzende ist der ABV, sofern er Abgeordneter ist :…. Stahnke muss deshalb die Funktion als Vorsitzender der Kommission für Volksbildung Kultur und Jugendfragen entbunden werde. ….
27.10.1959 Ratssitzung
… nur ein Punkt … das Waldhaus …. FDGB und HO haben die Verträge gekündigt …, da es aus hygienischen und baulichen Verhältnissen nicht mehr entspricht.
… das Waldhaus erhalten bleibt als Kulturzentrum … der kulturellen Betreuungen der Betreuung der Urlauber bei Schlechtwetterlege … es würde bedeuten, dass die wöchentlichen Kinovorführungen auch im Winter in Fortfall kämen. ….
… nur die Möglichkeit … wenn Frau Schröder das Haus der Gemeinde zum Kauf anbietet . … Der von Frau Schröder gemachte Vorschlag das Haus auf Rentenbasis zu übernehmen ist nicht statthaft.
04.11.1959 Ratssitzung
… zu Störungen in der Versorgung der Bevölkerung … ist es bei den Geschäften bis jetzt noch keine Lücke eingetreten, sei es bei dem Kommissionsgeschäft Wieck, HO, Konsum oder bei dem Privatkaufmann Schichlein …. Es könnte jedoch möglich sein, dass der Verkauf von Butter vorrübergehend etwas eingeschränkt wird…..
… die Gemeinde kann auf die Verpflegungsstätte Waldhaus nicht verzichten, das würde bedeuten, dass täglich 200 Urlauber nicht verpflegt werden können und auch die entsprechenden Betten nicht vermietet werden können ….
06.11.1959 Volksvertretersitzung
…. Dass auch bei uns in der DDR die langanhaltende Dürre ihre Auswirkung gehabt hat. … für die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung …., dass die DDR im Weltmaßstab im Verbrauch an Butter den höchsten Stand erreicht hat. … haben wir einen guten Erfüllungsstand bei Schweinen, so muss es doch Ziel eines jeden Bauern sein, eine eigene Zuchtsau zu halten. … Unsere Hausfrauen müssen belehrt werden, dass sie zum Kochen, Braten und Backen nicht nur gute Butter sondern Margarine verwenden.
… Viehzählung vom 03.09.1959 konnte festgestellt werden, dass in der Gruppe 2-8 Monate noch 81 Schweine vorhanden sind , rechnen wir je Betrieb 1 Schlachtschwein für den eigenen Verbrauch ab, so können bis Jahresende noch 55 Schweine zur Ablieferung kommen. … Es mangelt an geeigneten Sortiment und Qualität. Es war so, dass selbst Verpflegungsstätten immer dasselbe den Urlaubern anbieten mussten.
…. es kommt jetzt darauf an mit der Bevölkerung darüber zu sprechen, und sie vor Angstkäufen zu warnen, wozu keine Veranlassung besteht. …. Auch mit den Verkaufskräften zu sprechen, dass sie mit der Bevölkerung in sachlicher und verständlicher Weise spricht und keine falschen, zur Unruhe führende Auskünfte, erteilt.
19.11.1959 erweiterte Ortsausschusssitzung der Nationalen Front
… die einzelnen Verkaufsstellenleiter auf die Bevölkerung einwirken, dass sie in ihren Käufen maßhalten, keine Angstkäufe tätigen und die Gewissheit gewinnen, dass die Verteilung insbesondere von Butter und Milch gerecht vor sich geht. ….bleibt die Tatsache bestehen, dass es bei Kundenlisten bei den einzelnen Geschäften bleiben muss und die Verteilung der Butter den Handelsorganen überlassen werden muss. …
Perspektivplan des Bäderwesens bis 1965
… das dringendste und wichtigste Problem überhaupt ist die Erhaltung des Badestrandes!!
Durch die Sturmkatastrophe im Dezember 1957 wurde der Badestrand zu einem großen Teil erheblich beschädigt … Gefahrenpunkte für die Zukunft:
*FDGB Ferienheim Frieden (Wert 99.210 DM)
*Musikpavillon (erbaut im Jahre 1956)
*Toilettenanlagen mit Wasserversorgung
*Rettungsturm (der bei der letzten Sturmkatastrophe nur infolge Einsatzbereitschaft der gesamten Bevölkerung rechtzeitig durch Abbruch in Sicherheit gebracht werden konnte. …
… Betreuung von 8300 Urlaubern pro Saison tätig sind .. … mangelt es an einem kleineren Lokal, welches als Kaffee und Milchbar Verwendung finden müsste …..
03.12.1959 Auswertung der Viehzählung
…. Dem Argument der Stallraumnot muss entschieden entgegengetreten werden, Räume die früher als Stallung benutzt wurden, werden häufig als Abstellräume für Motorräder usw. benutzt. . …
6. Bisher sind im Kreisgebiet nur zwei Brigaden der sozialistischen Arbeit entwickelt worden. Es muss darauf eingewirkt werden, dass der Gedanke den Titel „Brigade der sozialistischen Arbeit“ zu erlangen, mehr als bisher Fuß hat.
7. Der Bericht Walter Ulbrichts im ND vom 20.10. an Flora und Jolante .. und .. sind zu erläutern und entsprechende Maßnahmen festzulegen .. bis Freitag 8 Uhr ein schriftlicher Bericht der Gemeinde zu geben …. die eingegangenen Verpflichtungen ist ebenfalls zu berichten. …..
GV Sitzungen Zempin
21.04.1960 Ratssitzung
….. die HO brachte zum Ausdruck, dass sie mindestens am 30.05.60 das Waldhaus eröffnen will ….. 7200 DM Jahrespacht … die Kurkapelle 2 mal die Woche mit voller Besetzung am Abend im Waldhaus spielt ……
16.09.1960 Ratssitzung
… Errichtung eines Transformators … VEB Energieversorgung Zeichnung und Antrag ….
20.09.1960 Ratssitzung
In Anbetracht der Krankheit des Bürgermeisters wurde die erfolgte Bestätigung des stellver. Bürgermeisters, Gen. Seidel, bekanntgegeben.
… Nachziehung eines Ratsmitgliedes … gen. Pirnack. … da zwei Mitglieder der Volksvertretung im Vorjahr verstorben sind ….. für Schätzchen und Kienast Nachfolger gestellt werden ….
27.09.1960 Ratssitzung
…. Zukünftigen Besetzung der Bahnhofsgaststätte … , dass wegen der angespannten Wohnraumfrage unbedingt Einwohner des Ortes mit der Führung der Bahnhofsgasstätte betraut werden sollen ….
… Einweisung von Suchanek/Seestreitkräfte in die obere Etage von Scheele wurde beschlossen. Bei Weigerung sollte Zwangseinweisung erfolgen. ….
04.10.1960 Ratssitzung
… Verpflegung von zusätzlich 110 Urlaubern im Jahre 1961 .. Vorschläge … Pommernhaus, jetzt „Rosalie Walter“ … Inselhof …
Transformator mindestens 5 m vom Kiosk Bücherfreund entfernt in Richtung Waldstraße …..
…. Kollege Pohl, Schulleiter … Besetzung in der Küche im Schulhort …. Im Ort etwa 15 Frauen angesprochen, um das Kochen im Schulhort zu übernehmen …. Infolge der geringen Bezahlung keine Kraft zu finden …. Aus Quilitz, Lieper Winkel, eine Kochfrau zu nehmen ….
…. Einweisung Scheele-Suchanek …. Da nicht geöffnet wurde, wurde im Beisein des ABV dem Suchanek Eintritt verschafft. Frau Grimmel, die das Haus gekauft hat, wurde benachrichtigt, ebenso die Kreisleitung der NDP, die bereits in dieser Angelegenheit am 04.10. angerufen hatte.
11.10.1960 Ratsbeschluss
Wiedererrichtung des Verwaltungsgebäudes unter Berücksichtigung des Einbaus der Kurverwaltung und einer Wohnung …. Standort ehemaliges Verwaltungsgebäude.
Protokolle Ratssitzung
18.01.1961
Jugendförderungsplan - Die Jugend kann pachten die ehem. Räucherei Buggele, welche bereits als Kinderferienlager umgebaut wurde, das Objekt soll am 22.01. übergeben werden. Mobiliar soll aus den Beständen der westzonalen alten Einrichtungsgegenstände gestellt werden. Tische und Stühle von den Restbeständen Waldhaus.
24.01.1961
Wiederaufbau des Gemeindebüros beschlossen mit Wohnung im Dachgeschoss.
Kurkapelle 1961 - 12 Mann im Wechsel mit Koserow und Loddin:
1. Woche - 1 Konzert - 3 Tanzabende
2. Woche - 2 Konzerte - 3 Tanzabende
ca. 13.000 DM für die Saison
02.02.1961
Unterbringung und Verpflegung der FDGB-Urlauber
Beschluss: Zwischen dem Reisebüro (DER) und dem FDGB einen Bettenaustausch vorzunehmen - 90 Betten des FDGB müssen in der Nähe des Inselhofes liegen, um dort die Verpflegung vorzunehmen.
Weiterhin soll Frau Elisabeth Müller veranlasst werden. Die Küche so herzustellen, dass sie nutzbargemacht werden kann, bzw. sich zu äußern, ob sie gewillt ist das Haus an den FDGB zu verkaufen. :Der Toilettenausbau muss aber in Kürze erfolgen, wurde das Kreisbauamt, Koll. Böhme, beauftragt.
07.02.1961
Vorstellung des neuen Bürgermeisters - Der Genosse Gerhard Seeck wird sein Amt am 11.02.1961 übernehmen.
Wohnraumzählung: Oberzähler Rentner Otto Kracht
Als Zähler der Volksvertreter: Erich reich, Werner Bock, Johannes Becker, Kurt Grübsch, Hans Knobus, Elfriede Schütt, Elise Ströde, Dora Max, Fritz Pirnack, Otto Guse, Dora Müller, Helga Behn, Hans Stahnke, Wolfgang Florin, Gustav Luck
13.03.1961
Ratsvorlage - Grundstück Peenestraße 13 - Besitzer ehem. Prof. Dr. Ernst Gehrke, z.Zt. Frau Caroline Gehrke. Das Grundstück wurde als westzonales Grundstück geführt, da irrtümlich als Wohnsitz Westberlin angenommen wurde, sondern er wohnte in der DDR, Birkenwerden bei Berlin, Friedenallee 47. Es wird der Erbin, Frau Caroline Gehrke, übergeben, Birkenwerden, Geschw. Scholl Str. 26.
13.03.1961
Ratsvorlage - Antrag des staatlichen Treuhänders für das Grundstück des Fischers Erich Sauck und seiner ehemaligen Frau Margarete Sauck geb. Labahn, Flurstück104/90 Flur 1 Lieg.B.285 Baustelle und Hofraum, Strandstraße 15a die staatliche Treuhänderschaft beantragt.
- Hinweise vom Gericht Wolgast . Aufgrund der Tatsache, dass dieses Haus vom Sohn Reinhard Sauck erbaut wurde und er alle Kosten getragen hat, sind die Eltern ungerechtfertigt bereichert worden. :Dieser Anspruch steht den Eltern nicht zu, auch wenn sie Grundstückseigner sind, es ist deshalb erforderlich einen staatlichen Treuhänder einzusetzen.
28.02.1961
Es wurde beschlossen, dass in Zempin der Verkauf von Ferkeln nur über das Kontor Zucht- Nutzvieh gestattet ist.
Kapellenbesetzung - die Koserower bespielt den Ort, das Waldhaus hat eine eigene Kapelle, die belegt 3-4 Tage den Saal.
NAM Arbeiten (Nationales Aufbauwerk) - Abbruch des abgebrannten Gemeindeamtes (durch Funkenflug der Bahn) durch die Feuerwehr.
Es wurde beschlossen einen Dorfclub zu gründen. Der Arbeitsplan der Mitglieder werde festgelegt. Der Rat beschloss dem Koll. Machals ein Abschiedsgeschenk in Höhe von 50 DM aus dem Haushalt zu geben.
19.03.1961
An Parteisekretär Aster - Die Kuh- und Dorfstraße sollen durch weitere Schotter, Kies- und Lehmfuhren in einen befahrbaren Zustand gebracht werden.
04.04.1961
Planerfüllung in der Landwirtschaft - der Milchrückstand wurde erörtert, anhand der bevorstehenden Abkalbtermine wird sich die Milchablieferung steigern.
Die Einstellung der Schwimmmeister und Rettungsschwimmer wurde beschlossen - Kollege Masurkewitz und Froese für den Ost- und Westturm durchgehend ab 10.Mai 61 für 5 Monate zu beschäftigen.
Tilo Vogel kann auf seiner von der Forstwirtschaft zugewiesenen Parzelle ein Sommerhaus bauen.
11.04.1961
Bis 15.04. sind zwei Müllabladestellen zu brennen, die für alle Bürger bindend sind.
Die FPG (Gen. Klinkicht, Vorsitzender Konrad Tiefert) machte aufmerksam, dass auch das Problem der Fischabfälle in kürzester Frist geklärt werden müsse, da die Vergrabung der Abfälle, wie es z.Zt. geschieht, nur noch bedingte Zeit tragbar ist.
Verlegung des Fischerstrandes - infolge der Abspülung des Weststrandes zum Oststrand führt zur Störung des Urlauberverkehrs.
02.05.1961
LPG Eintracht - es ist zu beraten, wie hoch der Schaden ist, der durch die Hühner auf den Feldern entstand, die Hühnerhalter müssen über die Höhe des Schadens benachrichtigt werden, durch Unterschrift erklären sie sich zur Tragung des Schadens bereit.
Butterversorgung - Zwecks reibungsloser Versorgung mit Butter wurde vereinbart, am Donnerstag alle Verkaufsstellenleiter mit den angefertigten Eintragungslisten zur Abstimmung einzuladen.
09.05.1961
Haushaltsplan 1961 - Die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr wurden im Planrücklauf gemindert - kein Umbau des Waldhauses, kein Ausbau des abgebrannten Gemeindehauses, keine Strandtoiletten. Die Gemeinde kann nicht die begonnen Entwicklung der Werterhaltung von Wohnungen usw.
Die Tendenz der Heranführung an das Weltniveau ist also im Ort nicht gegeben.
Wälzlagerwerk Burg baut ohne Bauantrag und legte unvollständige Unterlagen vor.
19.05.1961
Tagesordnung mit - politischer Übersicht.
Baugenehmigung Herr Schicke, er wurde vom Rat belehrt, dass man nicht immer wieder ohne Baugenehmigung bauen kann, dann die Strafe bezahlt und anderen ein Beispiel gibt, wie sie einfach ohne die Baugenehmigung abzuwarten zu einem Wochenendhaus käme.
Herr Schicke wurde überzeugt, nicht richtig gehandelt zu haben, um dieses Vergehen wieder gut zu machen sei er bereit einen Beitrag der Feuerwehr zu stiften.
30.05.1961
Es wurde darauf hingewiesen, dass entsprechend der Parzellenvergebung in den Jahren 1959 und 1960 eine Rückgängigmachung der Vergebung nicht mehr möglich ist, wie einige Volksvertreter und Ratsmitglieder es annehmen. Es geht jetzt lediglich um die Frage, alles zu bebauen und dann die Vergebung der Parzellen zu beenden.
Schaft kritisiert die Tatsache, dass der Staatl. Forstwirtschaftsbetrieb ohne mit dem Rat der Gemeinde zu sprechen, Gelände der Forts zur Verteilung vergab.
Baugenehmigungen wurden erteilt:
  • Wohn- und Werkbaugesellschaft Berlin Hohenschönhausen
  • Dr. P. Gerhard Schoop, Kreistierarzt Ückermünde
  • Hoffmann-Druck Wolgast, Swinke str. 2a
  • Jendersie Hans, Dipl. Ing. Weimar, Belvedere Allee 9
  • Joachim Lungwitz, Dipl. Oec Sehma, Erzgeb.
  • Sussmann, Bau Ing. Wolgast
  • Nawroth, Crimitschau
  • Seiler, Verbandstrainer Rostock,
  • Konsumgenossenschaft Berlin-Köpenick (Toilettenanbau)
  • 3 Wochenendhäuser „Television“ Bleicherrode
Kulturelle Massenarbeit wurde beraten - die Leistungen des Schulchores, die Gruppe der Laienschauspieler - es hat sich guit entwickelt.
13.06.1961
Landwirtschaft - die freien Flächen sollen verteilt werden ohne sie sofort für das Soll zu erfassen.
Fischerei - Herr Klinkicht geb Bericht über die Erfüllung von Fang und Verarbeitung - der Plan konnte nicht erfüllt werden, da die Sprottenverarbeitung sehr viele Arbeitskräfte benötigt.
Antrag Doege, Leichenwäscherin. Frau Doege legt ihr Amt nieder, eine Nachfolgerin ist noch nicht gefunden.
Beschluss
1. Es ist nicht gestattet Parzellen, die in Privatbesitz sind, an Betriebe, Institutionen oder sonstige Privatpersonen zu vermieten oder zu pachten.
2. Das Zelten und Aufstellen von Campingwagen ist nur auf dem für das Jahr 1962 geplanten öffentlichen Zeltplatz gestattet.
27.06.1961
Stand der Be- und Entwässerung im Kreis - Zempin kann nicht mit einem Anschluss rechnen. Die Ferienlager könnten die Kosten für eine Anlage senken, wenn es gelänge, die aus dem ehem. Wehrmachtsobjekt bestehende Kläranlage und den Brunnen mit zu verwenden.
11.07.1961
Zempin steht in der Ablieferung von tierischen Produkten gut, bis auf die Geflügelablieferung, und vorbildlich in der Eierablieferung.
08.08.1961
Perspektivplan der Gemeinde - Als baugebiet des Feriendienstes ausgewiesen - ein Waldstreifen nördlich und längs der Waldstraße - Dieser Streifen soll für Wohnungsbau ausgewiesen werden, um so eine beiderseitige mit Wohnhäusern bebaute Waldstr. Zu haben.
Weitere Wochenhausgebiete wurden abgelehnt, zunächst müsste eine Großverkaufstelle Industriewaren, Genussmittel Nahrungsmittel sowie Textilien geschaffen werden, notwendige gastronomische Objekte und die notwendige Energieversorgung.
29.08.1961
Anwesend Grundschule bezw. Oberschule Zempin: Koll. Knobus, Koll. Wolfgang Florin, Kollegin Karin Florin, Elternbeirat Otto Böhm und Frau Böhm.
- Kollegin Florin gab Auskunft, dass die Klassenräume in Ordnung sind, die Lehrpläne aufgestellt sind. Sie betonte, dass alle Eltern der Schulanfänger von den Lehrkräften besucht werden und in einer persönlichen Aussprache, insbesondere das Probleme der bevorstehenden Wahlen, im Vordergrund stehen wird. Ebenso wurde erklärt, dass am Tag der Wahl die Kinder mit ihrem persönlichen Einsatz den Tag umrahmen und ab Nachmittag als Wahlhelfer mitwirken.
27.09.1961
1. Volksvertretersitzung nach der Wahl
Besetzung der Kommissionen
04.10.1961
Überblick über die politische Lage - auch die USA erkenn, dass die DDR ein Faktor sei, der sich nicht beiseiteschieben lässt, sondern dessen Existenz man Beachtung schenken müsse. Der 13. August (Mauerbau in Berlin) habe bewiesen, dass man es mit einem Gegner zu tun habe, der nicht zu unterschätzen ist.
Fischerei
Genosse Klinkig, Leiter der FPG, nahm zur Erfüllung des Staatsplanes Stellung - per 30.09.1961:
Mengenmäßig 126,5%, wertmäßig 130 %, davon Zempin Menge 163 %, Wert 165,5%
Verarbeitung 565 TDM= 92,5 % - Grund der nicht 100%igen Erfüllung. Im 3. Quartal fehlte der Hering, es fehlen die Importe der Natopakt Staaten. So kann nur Rohware der blockfreien Staaten Schweden und Dänemark und der eigene Fang verarbeitet werden. Schwierigkeiten bestehen weiterhin mit Verpackungsmaterial. Zur Einhaltung der Dreimeilenzone sei nunmehr Ruhe eingekehrt. Die Unruhe war insbesondere darauf zurückzuführen, dass die guten Fangplätze nicht erreichbar sind.
Landwirtschaft
Planerfüllung - Getreide wurden 110 kg nicht erfüllt, davon allein 100 kg von Karl Schätzchen, mit dem in den nächsten Tagen eine intensive Aussprache geführt werden wird.
Zeltplatz
Zustimmung eines Zeltplatzes von 450 höchstens 500 Zeltern, wenn gesichert ist, dass das Bauvolumen und die Investitionsmittel freigegeben werden und eine geeignete Verkaufsstelle errichtet wird.
18.10.1961
Strandkorbvermieterin Margarete Sauck - Überpreise - Sie meint es waren Trinkgelder der Gäste. Vorwurf: Sie hätte öfter kein Wechselgeld gehabt und auch nicht den Versuch gemacht den Rest herauszugeben. Eine Geldstrafe und ein öffentlicher Aushang sollen Abhilfe schaffen.
08.11.1961
Im Anschluss an diese Tagung wurden die Ratsmitglieder über die wichtigsten Probleme des Luftschutzes unterrichtet.
Volksvertretersitzung 07.02.1964
… Brandruine des alten Gemeindegebäudes müssten weggeräumt werden.
Volksvertreter 29.02.1964
… Schulspeisung - Überziehung des Tagessatzes pro Kind von 0,65 DM auf 0,675 DM .. für manche Kinder ist es zur Hauptmalzeit geworden.
…. Verwirklichung der Vollgenossenschaftlichkeit in Zempin, die ÖLP ist ein Museumsstück … denn der Sozialismus geht auch an Zempin nicht vorbei.
Volksvertreter 10.04.1964
…Wahl des Bürgermeisters - Vorstellung des vorgeschlagenen Koll Glosch
Tätigkeitsbericht des Rates der Gemeinde 11.06.1964
… ungeklärt war noch das Problem der Sickergrube an der Strandtoilette … nahe des Uferabbruches gelegenen Sickerschachtes
…., um zu verhindern dass das ungeklärte Wasser zum Strand hinunter läuft.
…. Nicht allen bewusst, dass nicht der Kollege Klinkig sondern der Gen. Bartelt Vorsitzender der FPG ist. Die Fischer mehr an die Leitung heranzuziehen sind, dass auch sie mit am Sozialismus bauen.
Bericht über den Haushaltsplan 10.08.1964
Eine gute Erfüllung hat der Zeltplatz mit 20,8 TDM aufzuweisen.
Tätigkeitsbericht des Rates vom 15.09.1964
In der Sitzung am 08.09. wurde mit der Konsum Genossenschaft Berlin-Köpenick ein Nutzungsvertrag über die Benutzung der von der KG erbauten Toiletten im Schulgebäude durch die Oberschule Zempin beschlossen. …. Die Anlage benutzen, aber während dieser zeit die Unterhaltung und Pflege übernehmen.
.... Umzug in das neue Gemeindebüro - das im weiten Umkreis wohl seinesgleichen sucht.
… Information … laut Beschluss unserer Regierung Bürger im Rentenalter der Besuch von Verwandten in Westdeutschland und Westberlin gestattet wird. … Begleitpersonen können nicht mitfahren, es gibt kein Geldumtausch, die Bürger lösen ihre Fahrkarte bis zum Zielort durch. Es können jetzt auch Personen, die ihren Wohnsitz in Westdeutschland haben und die Republik vor dem 13.08.1961 verlassen haben als Besucher einreisen. Sie dürfen aber keine feindlichen Handlungen gegen unseren Staat begangen haben.
VV Sitzung 15.09.1964 in der neuen Verwaltung
Direktor der Oberschule, Gen. Winkler ergreift das Wort … „im vergangenen Jahr waren 12 Sitzenbleiber bei 135 Kinder … das Hören von Westsendern muss bekämpft werden …“ Der Bürgermeister informiert über die Volks- und Berufszählung am 31.12.
Bericht über die Lage in der Landwirtschaft 17.10.1964
… die weitere Entwicklung wird nun so aussehen, dass auch unsere LPG Typ 1 den Schritt zum Anschluss an Zinnowitz vollziehen wird. Auch die Kleinbetriebe werden mit ihren Flächen in die sozialistische Bewirtschaftung einbezogen. Der Anfang ist gemacht, Erich Knuth wird Mitglied der LPG Zinnowitz, ebenfalls wird ab 01.01.65 der Bauer Lüder und sein Sohn sehr wahrscheinlich zu LPG Typ III gehören.
Bericht über die Badesaison 1964 im Ostseebad Zempin vom 17.10.1964
… es gibt immer noch einige Urlauber, denen der Satz für die Kurtaxe zu hoch ist .. … bei einigen Wochenendhäusern geb es Schwierigkeiten mit der Kurtaxe, weil nach Auffassung der Besitzer die Zahlung der Grundsteuer genüge.
Bericht des Bürgermeisters 12.11.1964
… für die nächsten fünf Jahre muss unbedingt die Erweiterung des Kindergartens und die Einrichtung einer Kinderkrippe vorgesehen werden. Man sollte z.B. für die Krippe das vorhandene alte Fundament der ehem. Gemeindeverwaltung verwenden. Es sind hier Be- und Entwässerung vorhanden, das Fundament stellt ebenfalls noch einen erheblichen Wert dar.
Bericht über die Erfüllung des Volkswirtschaftsplans 1964, Teil Landwirtschaft 26.02.1965
… Der Bauer Kracht ist freiwillig in eine andere LPG gezogen, der ÖLP wurde mit Wirkung vom 31.12.1964 aufgelöst.
Die Entwicklung des Viehbestandes in der Gemeinde
1963 1964
Schweine 83 Stück 83 Stück
Sauen 6 Stück 7 Stück
Rinder 84 Stück 83 Stück
Kühe 49 Stück 56 Stück
Bericht Bäderwesen Saisonvorbereitung 1965 (20.03.1965)
Durch die letzte Sturmflut wurden am Weststrand im Bereich des Heimes „Frieden“ erneut ca. 8 m Düne abgespült. Dadurch wurden die Klär- und Sickerschächte der Toilette freigelegt und einer stürzte auf den Strand. Die Toilette ist dadurch unbrauchbar. Es soll nun eine neue Toilette östlich vom Heim „Frieden“ stehen.
Bericht Kommission Ordnung und Sicherheit (28.05.1965)
…Eine sehr wichtige Frage ist die Angelegenheit der Fäkalienabfuhr. Sie gab schon des Öfteren Anlass zu Beschwerden der Bevölkerung und der Urlauber. Von Seiten des Rates werden zurzeit Anstrengungen unternommen, um das Problem zu bereinigen. ….
Analyse über die Eingaben der Bürger 18.02.1965
Für das Jahr 1964 sind 23 Eingaben festgestellt, 23 davon nur Wohnungsprobleme. Die Wohnraumzählung 1961 ergab für Zempin: 17.000 m², das ergibt pro Einwohner 17m²! Darin enthalten sind Flure, Kammern und nicht beheizbare Räume, so dass eigentlich nur 10m² pro Person vorhanden sind. Dieser Zustand ist seit 1950 unverändert!
Bericht über die Badesaison 1965 im Ostseebad Zempin 26.10.1965
… die gastronomische Betreuung der Urlauber über den „Inselhof“ und die Bahnhofsgasstätte verlief normal. Auch hier sind ja durch die Räumlichkeiten Grenzen gesetzt, normal heißt also nicht ausreichend, jedoch gab es keinerlei Klagen.
… Ein weiteres Problem ist die Müll- und Fäkalienabfuhr. Der Schwerpunkt dabei sind die Fäkalien, und zwar nicht so sehr die Abfuhr, als vielmehr ein geeigneten Schüttplatz. Das Territorium unserer Gemeinde ist an sich recht klein und gestattet nur ein Ausweichen nach Osten oder Westen. Die Fäkalien wurden im vorigen Jahr sämtlich an der Westseite in unmittelbarer Nähe der Zufahrt zum Zeltplatz geschüttet. Das war nicht zu verantworten. Ein Stück weiter östlich belästigte der Gestank bei Westwind die Anlieger, also auch das war nicht länger tragbar. Der am Ostausgang in Richtung Koserow mit viel Mühe ausgesuchte Platz belästigte nun wiederum bei Ostwind die Anlieger. Es erhebt sich nun die Frage, wie soll es im nächsten Jahr werden? ….
… Die Einrichtung in der Schule als Austauschkinderferienlager ist sehr unrentabel, durch das ewige Umräumen werden die Möbel sehr mitgenommen. ….
Ortssatzung über die zentrale Müllabfuhr 13.12.1965
Volksvertreterprotokoll 23.01.1968
Katastrophenalarm 12.01.1968 - Auswertung
Entwurzelte Bäume, Schnee bis 1,5 m, Dach bei Frau Medow beschädigt.
23.04.1968
Die Auslastung der Speisekapazität in den Ferieneinrichtungen hat so zu erfolgen, dass die Bahnhofsgasstätte ganz und die HOG Waldhaus weitgehend von Urlaubern aus den Beriebsferienheimen entlastet und für die Naherholer frei werden.
… es muss sofort mit der zentralen Versorgung der Betriebe im Trümmergelände (später Seestraße) begonnen werden, besonders mit Backwaren, weil das nicht mehr über den örtlichen Einzelhandel zu bewältigen ist.
30.07.1968 VV Sitzung
.. im Zusammenhang mit der Müllgrube wird gefordert, dass Feure dort jetzt löschen zu lassen. Es wird vorgeschlagen Schrittplatten zu beschaffen, um nach und nach mit der Verbesserung der Gehwege zu beginnen.
03.09.1968 Analyse Haushaltsplan
Kinderkrippe: Durchschnittsbelegung sind 13 Kinder - Kapazität 25 Plätze, 6 Plätze werden durch Krankheit und Urlaub der Eltern nicht ausgelastet.
18.10. 1968 Beschluss
16 TDM sollen für die Finanzierung der Ruderboote des Bootsverleih verwendet werden.
Herbst 1968 Einschätzung Urlaubssaison
- eine völlig neue Wasserversorgungsanlage (2x1000 Liter Kessel) installiert, zwei neue Toiletten mit 40 Sitzen standen bereit, ein, wenn auch dürftiges Gaststättenzelt war errichtet. Der Platz war überbelegt, Juli/August täglich rund 900 Personen! Die Überbelegung entstand ausschließlich durch Touristen aus der CSSR. (Diese mussten aufgenommen werden ohne Anmeldung!) Es gab einen tödlichen Badeunfall - ein Junge, Nichtschwimmer war mit Schnorchel und Taucherbrille in bewegter See baden.
Durch den Dorfklub wurden viele Seefeste organisiert für die Urlauber. Bootsverleih am Achterwasser in Betrieb genommen. (Am Strand war jegliches Boot oder Luftmatratze verboten, außer Fischerboote - später sind die im Winter untergestellten Boote im ehem. Bauernhof durch Silvesterraketen vom Inselhof verbrannt).
30.01.1969 VV - Sitzung
.. der Abgeordnete Richter bringt zum Ausdruck, dass für die Einwohnerin Barbara Wieck eine Ehrung vorgenommen werden müsse, weil sie Teilnehmerin an den olympischen Spielen von Mexiko war.
Abgeordneter Erich Knuth verstorben, Nachfolgekandidatin Charlotte Seeck.
27.02.1969 VV Sitzung
Haushaltsplan 1969 - Einnahmen und Ausgaben 351,4 TGM
10.04.1969 VV Sitzung
… unser Hauptvorhaben ist der Bau der Gehwege in der Haupt- und Rieckstraße. Baumaterial ist in der Hauptstraße schon gelagert, die Beschaffung der Schrittplatten ist das Hauptproblem! -
Aufbausonntag am 12.04. - die Stubben an der Hauptstraße müssen gerodet werden! Die Durchführung der Jugendweihe am 20.04. ist vorbereitet, Festredner ist der Direktor der Palucca-Schule in Dresden, Herr Tilo Vogel. (Wochenhausbesitzer in Zempin!)
… Schwerpunkt der Diskussion … Einhaltung der Zimmerpreise und Kampf gegen die Schwarzvermietung-
11.06-1969 Antrag an den Rat des Kreises Wolgast
Planung und Bau eines Kindergartens für 1971/72 für die Gemeinde Zempin. Zurzeit 45 Kinder - überbelegt. Planung für 65 bis 75 Plätze
07.08.1969 - Saisonbericht 1969
Dieser Sommer mit seinen extremen Temperaturen und der langen Trockenheit … - 1000 m Gehwege sind fertig zur Verschönerung der Ortsdurchfahrt. Auf dem Zeltplatz entsteht ein neues Anmeldegebäude. ….
- einen tödlichen Badeunfall hat es gegeben. ….
Diskussion: Bei der Vermietung muss darauf geachtet werden, dass die Freigrenze von fünf Zimmern - eingehalten wird. Es darf nicht passieren, dass in einer Familie auf jedes Mitglied fünf Zimmer vermietet werden.
20.11.1969 Grundrichtung zur Wohnraumlenkung in Zempin
.. das Nachzugsrecht für bewaffnete Organe ist vertraglich festgelegt, jedoch nicht mehr als 7 Wohnungseinheiten.
Belegungsnorm: 1 Erwachsener, alleinstehend kann zugewiesenbekommen:
1 Zimmer 8-16m² mit Küchenbenutzung bzw. kleiner Küche
Ehepaar mit Kind bis 9 Jahre kann zugewiesen bekommen:
2 Zimmer bis 16m² und Küchenbenutzung oder kleiner Küche …..
11.12.1969 VV Sitzung
… dass die Grundlage von Kenntnissen der wichtigsten Werke Lenins für alle Abgeordnete die Hauptaufgabe für die gesamte Plandiskussion überhaupt ist ….
29.01.1970 VV Sitzung
01.06.1967 war Übergabe der Kinderkrippe - Bauzeit ca. 1 Jahr