Fortlaufende Ortschronik Ostseebad Ribnitz (Autor Rainer Lorenz)

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Kenndaten der Ortschronik
OrtRibnitz-Damgarten
Zeitlicher Schwerpunkt1927–fortlaufend
UrheberrechteRainer Lorenz
Erstellungszeitraumseit 2010
Publikationsdatum
Inhaltliche KategorisierungGeschichte des Ortes Ostseebad Ribnitz
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung



Da sich auch zu bereits fertigen Teilen immer wieder neue Aspekte ergeben sowie auch Fehler entdeckt werden können, ist zu empfehlen, beim Arbeiten mit dieser Chronik sich jeweils unter dem Reiter „Versionsgeschichte“ das Veröffentlichungsdatum und ggf. die Kommentare zur Bearbeitung anzusehen.

Umgekehrt können die Hinweise gern unter dem Reiter „Diskussion“ gegeben werden.



* Deutsches Reich bis 1945


Geschichte des "Ostseebades Ribnitz" als Chronologie

!!! Eine notwendige Vorbemerkung: In den folgenden Ausführungen werden sehr oft zur Person Wilhelm Falkenberg bei den verwendeten Zitaten Zusätze wie z. Bsp. „Stadtrat“ oder „Stadtrat a. D.“ genannt. Richtig ist, dass er zu keinem Zeitpunkt ein Stadtrat in Ribnitz war. Am 3. Januar 1934 führt W. Falkenberg selbst in einem Schreiben an das Mecklenburgische Ministerium des Inneren dazu aus: „Ebenso unwahr ist, daß von mir je der Glaube erweckt worden ist, ich sei Stadtrat in Ribnitz gewesen und ich führe die Siedlung für die Stadt durch.“


3. November 1927 Der "Stadt- und Landbote" Nr. 257 vom 3. November 1927 lädt mit einer Annonce seine Leser zu einer abendlichen Veranstaltung ein: "Donnerstag, den 3. November, abends 8.15 Uhr Große öffentliche Versammlung in der "Bürgerhalle". Herr Stadtrat a. D. Falkenberg spricht über das Thema: Ribnitz als Ostseebad Besonders auch die Inhaber von Erbland auf den Ribnitzer Stadtwiesen werden gebeten, v o l l z ä h l i g zu erscheinen. Der Verkehrsverein, e. V. Der Vorstand"

Stadt- und Landbote 3. November 1927
Foto: Stadtarchiv Ribnitz-Damgarten



3. November 1927 Herr Stadtrat a. D. Falkenberg spricht vor den Zuhören im Saal der "Bürgerhalle" abends über seine Idee von einer zukünftigen Errichtung eines Ostseebades; gestaltet nach ganz modernen Grundsätzen. Nur kleine Einfamilienhäuser, Ferienhäuser und Altersheime sollten entstehen und Naturfreunden und Freunden stiller und behaglicher Ruhe Gelegenheit bieten, sich selbst und auch mit ihren Familien zu erholen

5. November 1927 Der „Stadt- und Landbote“ berichtet sehr leidenschaftlich und optimistisch von der Zusammenkunft am 3. November 1927 in der "Bürgerhalle". "Ribnitz als Ostseebad. Eine wohl noch nie erlebte Einmütigkeit herrschte in der gestrigen öffentlichen Versammlung, in der Stadtrat a. D. F a l k e n b e r g seinen angekündigten Vortrag über die Parzellierung unserer Fischland-Stadtwiesen zur Einrichtung eines Ostseebades hielt. Man merkte, daß es allen Besuchern, ob arm oder reich, am Herzen liegt, mitzuhelfen bei der Verwirklichung dieser Idee, die der Stadt vielleicht einmal bessere Zeiten bringen könnte."

10. November 1927 In der Stadtverordnetenversammlung am 10. November 1927 wurde dann über die Idee für ein „Ostseebad Ribnitz“ und den abzuschließenden Pachtvertrag recht ausführlich diskutiert und der SLB berichtete darüber in seiner Ausgabe vom 11.11.1927: "Das Seebad Ribnitz gesichert. Die Verpachtung eines Teiles des Geländes von der Stadt genehmigt."

17. November 1927 Bereits am 17. November 1927 beschließt die Ribnitzer Stadtverordnetenversammlung, Herrn Falkenberg einen Teil der Stadtwiesen für jährlich zu zahlende 1100 RM zur Anlegung einer Seebadkolonie auf 30 Jahre zum Zweck der Parzellierung und Weiterverpachtung als Einzelparzellen zu verpachten.

18. November 1927 Am 18. November 1927 beginnen die erforderlichen und von Herrn Falkenberg beauftragten Vermessungsarbeiten auf den Ribnitzer Stadtwiesen.

29. November 1927 Am 29. November 1927 wird der entsprechende Pachtvertrag vor dem Notar Paul Spiegelberg abgeschlossen und wie folgt unterzeichnet: für die Stadt Ribnitz Dr. Düffert und C. Jürss und als Pächter Wilhelm Falkenberg.

Im § 1 dieses Vertrages ist u. a. festgeschrieben:

Die Stadt Ribnitz verpachtet den Streifen der Stadtwiese zwischen den Feldmarken Ostseebad Wustrow und Ostseebad Dierhagen einerseits und der Ostsee und einer geraden Linie, die auf der Grenze zwischen dem Haffviertel und Seeviertel nordwärts bis an die Wustrower Weide gezogen wird, andererseits gelegen, auf 30 Jahre und zwar vom 1. Januar 1928 bis 31. Dezember 1957 zwecks Anlegen einer Seebad Kolonie die kurz im folgenden Vertrag als „Seebad Ribnitz“ bezeichnet werden soll, an Herrn Stadtrat a. D. Wilhelm Falkenberg. (Stadtarchiv Ribnitz-Damgarten)


Das Jahr 1928


7. Januar 1928 Zum Jahresauftakt 1928 richtet Herr Falkenberg am 7. Januar 1928 gemeinsam mit dem Segel-Club ein „1. Strandfest“ aus. Für die geladenen Gäste sind in den Räumen des „Schützenhauses“ für das Ostseebad geplante Anlagen und Einrichtungen, wie zum Beispiel die Strandpromenade und das Kurhaus, dargestellt und in einer Annonce im SLB vom 6.Januar 1928 werden für die Teilnehmer dieses abendlichen Festes – abends 8 Uhr - lukrative Tombola-Gewinne ausgelobt.

17. Januar 1928 Am 17. Januar schreibt der SLB: „Wie wir erfahren, herrscht nach den Parzellen auf dem für diese Zwecke abgetretenen Landstreifen der Stadtwiesen eine sehr starke Nachfrage. Aus allen Teilen unserer deutschen Heimat laufen fortwährend Anfragen ein, und man nennt uns deren Zahl auf über 800.“

19. Januar 1928 Der „Rostocker Anzeiger“ Nr. 16 vom 19.1.1928 berichtet recht ausführlich über den „höchst interessanten Versuch … in unserem Nachbarort Ribnitz … ein neues Ostseebad anzulegen“.

19. Januar 1928 Sehr zügig arbeitet W. Falkenberg an der Realisierung der Erschaffung der Badekolonie. Auf sein Betreiben hin wird, um für weniger finanzkräftige Parzellenbewerber die Errichtung eines kleinen Häuschens zu ermöglichen, am 19. Januar 1928 eine Baufinanzierungs-Genossenschaft für das Ostseebad Ribnitz gegründet. Die Zentralverwaltung hat dazu die Einwohner der Stadt in das Hotel „Zur Sonne“ eingeladen.

24. Januar 1928 Bereits zu Beginn des Jahres 1928 gibt es in der Ribnitzer Bürgerschaft jedoch nicht nur uneingeschränkte Zustimmung zum zukünftigen Ostseebad auf der Stadtwiese, sondern auch ablehnende und kritische Meinungen dazu. Und es wird auch auf mögliche Gefahren hingewiesen. Ein leider nicht namentlich im SLB vom 24. Januar 1928 genannter Besucher der oben genannten Gründungsversammlung mahnt: „Die Stadtväter dürfen nie vergessen, daß es sich um Ribnitzer Grund und Boden handelt und das alte ehrliche Renommee der Stadt auf dem Spiele steht.“

7. Februar 1928 Die am 19. Januar 1928 gegründete Baufinanzierungs-Genossenschaft führt am 7. Februar 1928 im Hotel „Zur Sonne“ die 1. Generalversammlung durch.

Dem Aufsichtsrat gehören an:

Wilhelm Falkenberg Inhaber der Firma „Zentralverwaltung des Ostseebades Ribnitz“, Max Kogge Inhaber der Buchdruckerei in der Reinhold-Nizze-Straße, (u. a. Druck des SLB), Herr Barg Schiffsingenieur

Der Vorstand wird gebildet von:

Karl Michelsen Stadtverordneter, Paul Spiegelberg Rechtsanwalt, Gustav Demmler Inhaber der Buch- und Papierhandlung in der Langen Straße

29. Februar 1928 Neben dem Bau der neuen „Kunststraße“ von Körkwitz bis Wustrow wird in den Gemeinden auf der Halbinsel und besonders auch in Ribnitz über den Bau einer Eisenbahnstrecke in diesem Territorium sehr stark diskutiert. Am 29. Februar 1928 findet in Dierhagen im „Bruß Hotel“ dazu eine Beratung statt. Unter der Überschrift: „Die Weiterführung der Bäderbahn nach dem Fischland an der Einmütigkeit der Ribnitzer Bürger gescheitert“ berichtet der SLB vom 1. März darüber. Unter anderem wird auch angemerkt: „… fuhren gestern Nachmittag 2.10 Uhr 21 Herren aus allen Ständen unserer Stadt mit dem Motorschiff „Onkel Fritz“ nach Dierhagen, um an der um 5 Uhr angesetzten Versammlung teilzunehmen. Vorher wurden unter Führung von Stadtrat Falkenberg die Stadtwiesen besichtigt, auf denen dereinst die Kolonie entstehen soll.“

1. März 1928 Die erste Hälfte des Monats März 1928 ist in Dierhagen noch von sehr winterlichen Bedingungen geprägt. Alle baulichen Aktivitäten auf dem Gelände der Badekolonie auf der Stadtwiese ruhen. Der Seebäderdienst „Fischland“ G. m. b. H. veröffentlicht trotzdem im SLB am 1. März 1928 seinen Fahrplan „Zur Besichtigung des Geländes des Ostseebades Ribnitz“. Da die im Bau befindliche befestigte „Kunststraße“ zwischen Dierhagen und Wustrow noch nicht fertiggestellt ist kommt nur eine Dampferfahrt auf dem Bodden in Ufernähe zur Stadtwiese wohl als die beste Möglichkeit, das vorgesehene Gelände in Augenschein zu nehmen, infrage. Im Gegensatz zu heute ist damals die Wiese völlig baum- und strauchlos und so vollständig einsehbar. Aufgrund des starken Frostes und der damit verbundenen Vereisung des Boddens können die Fahrten jedoch noch nicht erfolgen und auch die geplanten Arbeiten auf der Stadtwiese ruhen Mitte März des Jahres 1928 immer noch:

7. März 1928 So recht zufriedenstellen ist für Herrn Falkenberg das Ergebnis dieser Beratung am 29. Februar nicht, denn für seine geplante Ferienkolonie, das „Ostseebad Ribnitz“, wäre ein direkter Bahnanschluss von enormen Vorteil. So legte er in einem längeren Artikel im SLB vom 7. März 1928 nochmals ausführlich seinen Standpunkt zur Bäderbahn dar, in der Hoffnung, „… die an dem Bahnbau interessierte Ribnitzer und Fischländer Bevölkerung zu einer einmütigen Stellungnahme zur Bahnfrage zu bringen.“ Ihm ist aber auch klar, dass eine Linienführung vom Darß entlang der Küste bis zur Einbindung an die bereits am 1. Juli 1925 offiziell eröffnete normalspurige Eisenbahnstrecke von Rostock bis Müritz (Bau und Betriebsführung der Bahn durch die Fa. Lenz & Co. als Gesellschafter der Februar 1925 gegründeten Mecklenburgischen Bäderbahn AG) keinen Anschluß für die Stadt Ribnitz bringen würde. So formuliert er dann auch zum Schluss seines Artikels: „Alle beteiligten Kreise werden sich mit aller Kraft für die Schaffung einer rentablen und wirtschaftlichen Bahnlinie für die Stadt Ribnitz und das Fischland einsetzen.“

22. März 1928 Die Zentralverwaltung des Ostseebades, der im Rathaus der Stadt Ribnitz Büroräume zur Nutzung bereitgestellt worden waren, hat die Wintermonate intensiv genutzt, um Werbebroschüren und diverse Drucksachen zu erstellen sowie Annoncen in verschiedenen Tageszeitungen zu schalten. Der dadurch ausgelösten Nachfrage von Bauwilligen und Gewerbetreibenden konnte durch Zuweisung entsprechender Parzellen entsprochen werden. Einige kleinere Artikel im SLB zum Ende des Monats März, so u. a. am 22.03.1928, gehen darauf näher ein: "Betrifft Ostseebad Ribnitz. Von der Zentralverwaltung geht uns folgende Notiz zu: Da sich die Anfragen auswärtiger Gewerbetreibender, die sich in der Kolonie niederlassen wollen, von Tag zu Tag häufen, stellen wir es allen Ribnitzer Geschäftsleuten anheim, sich bis zum 1. n. Mts. bei uns im Rathaus, Zimmer 15, zwecks Zuteilung von Parzellen zu melden, da es nur so möglich ist, die Ribnitzer Geschäftsleute unserem Versprechen gemäß an erster Stelle zu berücksichtigen. Gleichzeitig regen wir wiederholt an, Geschäftskarten und Drucksachen bei uns auszulegen, zwecks Weitergabe an die Interessenten, bei denen oft die Ansicht herrscht, daß die Ribnitzer Geschäftswelt nicht leistungsfähig sei."

25. März 1928 Offensichtlich sind die ersten Broschüren recht schnell vergriffen und Herr Falkenberg sieht sich veranlasst eine neue Auflage zu erstellen. Jedoch ist er wohl mit dem Engagement der Ribnitzer Geschäftswelt für seine Idee, ein Ostseebad zu schaffen, nicht zufrieden und er wirbt im SLB am 25.03.1928 nochmals für sein Vorhaben: „Da die erste Auflage unserer Drucksachen bereits vergriffen ist und wir zur Neuanfertigung schreiten müssen, fordern wir alle diejenigen Ribnitzer Geschäftsleute, die bei der ersten Auflage mit der Begründung, nicht rechtzeitig benachrichtigt worden zu sein, seinerzeit die Zahlung der anteiligen Anzeigengebühr ablehnten, auf, sich bei uns bis zum 27. d. Mts. zu melden; andernfalls werden ihre Namen in den neuen Werbeschriften nicht mehr erscheinen.“ Und im zweiten Teil dieses Artikels bringt der SLB zum Ausdruck, dass er voller Überzeugung hinter dem Vorhaben „Ostseebad Ribnitz“ steht: „Auch wir möchten an den fortschrittlichen Geist unserer Geschäftswelt appellieren, daß sie die günstige Reklamegelegenheit nicht vorübergehen läßt. Es ist selbstverständlich, daß die Zentralverwaltung nur solche Firmen dem großen Interessentenkreis empfehlen wird, die durch einen kleinen Kostenzuschuß am Gelingen der Sache beigetragen haben. Es dürfte sich daher bei der erneuten Drucklegung der Werbeschrift kein Handwerker und kein Geschäftsmann ausschließen.“

27. März 1928 Herr Falkenberg ist in Schwerin zu zwei Unterredungen. Er trifft sich mit dem Ministerpräsidenten und mit Herrn Wachenhusen vom Architektenbüro „Holthey u. Wachenhusen“. (Anmerkung: In einem Schreiben vom 24. März 1928 vom Architektenbüro an Herrn Falkenberg werden diese Termine bestätigt; ob sie auch realisiert wurden kann bisher nicht belegt werden!) (Stadtarchiv Ribnitz-Damgarten)

31. März 1928 Am 31. März 1928 wird in Ribnitz 11:15 Uhr in der Amtsstube des Bürgermeisters in einer erhebenden Feier das 25jährige Amtsjubiläum des Stadtoberhauptes, des Bürgermeister Dr. Carl Düffert, würdevoll begangen. „Herr Stadtrat J ü r ß, als Aeltester des Rates, sprach herzliche Worte, die der Bürgermeister mit warm empfundenen Dankesworten erwiderte.“ – so berichtete der SLB in seiner Ausgabe vom 4. April 1928, und weiter: „Den Glückwunsch der Zentralverwaltung überbrachten die Herren Stadtrat F a l k e n b e r g, Schiffsingenieur B a r g und Rechtsanwalt S p i e g e l b e r g. Der erstere richtete an den Bürgermeister herzliche Worte des Dankes für das zielbewußte Eintreten für das Gelingen des Ostseebades und überreichte ein herrliches Blumenarrangement.“

19. April 1928 Der Architekt W. Wachenhusen, Reg.-Baumeister a. D, in Schwerin i.M., Strempelplatz 21 bietet „Herrn Stadtrat Falkenberg“ in Ribnitz in seiner Eigenschaft als „Schlaraffe“ in einem Schreiben vom 19. April 1928 an, in der Schlaraffenzeitung einen für die Idee der Schaffung eines neuen Ostseebades – Ostseebad Ribnitz – werbenden Artikel zu veröffentlichen. Einen entsprechenden Textvorschlag legt er diesem Brief mit der Überschrift: „Ein deutsches L e t c h w o r t h ! Schlaraffen hört!“ bei. Zur im Jahr 1903 ca. 50 Kilometer südlich von London entstandenen Englischen Gartenstadt Letchworth schreibt er: „… wo auf 9000 Parzellen ebensoviel Familien ihr Eigenheim, teils nur für zeitweilige Erholung, teils für dauernden Aufenthalt haben. Eine solche Anlage ist im Entstehen an der schönsten Stelle des ganzen Deutschen Ostseestrandes, auf der Halbinsel Fischland, gegenüber der alten Mecklenburg-Pommerschen Grenzstadt Ribnitz.“ Gleichzeitig bedankt sich Herr Wachenhusen in diesem Schreiben für die neue Übersendung der Adressen von Bauinteressenten, denen er selbstverständlich sofort Bewerbungsschreiben seiner Firma (Architektenbüro Holthey u. Wachenhusen) zugesendet hat. (Stadtarchiv Ribnitz-Damgarten)

(Anmerkung des Autors: Die Schlaraffia ist ein Männerbund mit Mitgliedern in gesicherten Positionen. Sie ist eine weltweite Vereinigung. Gegründet wurde sie am 10. Oktober 1859 in Prag und die Pflege von Freundschaft, Kunst und Humor bestimmen das Vereinsleben. Innerhalb des Bundes wird deutsch gesprochen, für einige alltägliche Dinge gibt es jedoch eigene Ausdrücke – das Schlaraffenlatein. Der Uhu als schlaraffisches Symbol steht für Weisheit, Humor und Tugend.)

21. April 1928 Neben seiner Tätigkeit als Stadtverordneter ist Herr Michelsen auch Mitarbeiter der Zentralverwaltung Ostseebad Ribnitz und führt in dieser Funktion deren Finanzgeschäfte. Im SLB vom 21. April 1928 veröffentlicht er einen Artikel, in dem er seine volle Zustimmung für das zu schaffende Ostseebad zum Ausdruck bringt und auch sein Unverständnis darüber äußert, dass es noch Ribnitzer Bürger gibt, die dieses Vorhaben ablehnen. Anfangs zitiert er aus einem Brief eines Berliner Fabrikbesitzers: „Die von Ihnen meines Wissens zum ersten Male durchgeführte Idee der Besiedelung ist s o b e g r ü ß e n s w e r t, daß ich hoffe, mit meinem Beitritt und der Landhinnahme an einem der neuartigsten und sozial auf höchster Stufe stehenden Beginnen teilzuhaben.“ Und etwas weiter schreibt er dann von einem Erlebnis, dass er am Vormittag des Ostersonntages (8. April 1928) bei einer Fahrt mit dem Motorschiff „Onkel Fritz“ hatte. An Bord unterhält er sich mit einem Herren, einem Chemiker aus Altona: „Zu meinem Entsetzen erfuhr ich bei dieser Gelegenheit, daß am Tage vorher im „Kaiserhof“ (Hotel am Anfang der Langen Straße, Ecke Bahnhofstraße) zwei Ribnitzer Herren das Gebiet unseres Ostseebades derartig schlecht gemacht hatten, daß er auf Grund des Gehörten entschlossen gewesen wäre, ohne Besichtigung des Geländes wieder abzureisen; lediglich, um die Reise nicht umsonst gemacht zu haben, sei er mitgefahren.“ Und weiter schreibt er: „…eins muß und kann man von jedem d e n k e n d e n Ribnitzer v e r l a n g e n , nämlich, daß er sich hütet, in einem öffentlichen Lokale die E n t w i c k l u n g u n s e r e s O s t s e e b a d e s d u r c h b ö s w i l l i g e R e d e n z u u n t e r b i n d e n.“

Am Ende dieses Artikels ist noch folgende Bemerkung. „… daß nicht nur auf Ribnitzer, sondern auch auf Dierhäger und Neuhäuser Gebiet gebaut wird.“ Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist aufgrund der Hinweise in mehreren einsehbaren Akten bekannt, dass die Zentralverwaltung auch den Bau von Häusern auf Dierhäger Gebieten unterstützte. Auch findet sich in den Unterlagen ein Hinweis darauf, dass ein entsprechender Pachtvertrag zwischen der Zentralverwaltung und der Gemeinde Dierhagen im Februar 1928 abgeschlossen wurde. Leider konnte dieser selbst bisher nicht gefunden werden. Die Frage, ob die Bautätigkeiten auf dem der Stadt Ribnitz gehörenden Gelände der Gemeinde Neuhaus/Bollhagen auch mit Aktivitäten der Zentralverwaltung im Zusammenhang stehen, kann gegenwärtig noch nicht eindeutig beantwortet, nur vermutet werden. Aus einigen Unterlagen geht hervor, dass seitens des Unternehmers W. Falkenberg daran ein großes Interesse bestanden hat. Entsprechenden Verträge hierzu wurden auch vorbereitet. Eine Parzellierung mit dem Ziel der Anlegung einer Erholungskolonie auf den der Stadt Ribnitz gehörenden Flächen in der Gemeinde Neuhaus/Bollhagen wurde jedoch von der Ribnitzer Stadtverordnetenversammlung erst am 26. Februar 1929 genehmigt; jedoch nicht für die Firma „Zentralverwaltung des Ostseebades Ribnitz“ von Herrn Falkenberg, sondern für den Unternehmer Dr. Leo Goldberg, damit er dort nach seinen Vorstellungen ein „Bad der Intelligenz und Finanzen“ entstehen lassen kann.

29. April 1928 Im Frühjahr 1928 herrscht in der Stadt Ribnitz unter deren Einwohner offensichtlich ein großes Interesse daran, sich selbst ein Bild von dem Teil der Stadtwiese zu verschaffen, auf dem begonnen wird eine Kolonie von Erholungsbauten zu errichten. Die Reise über Land bis dorthin ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr beschwerlich – an der neuen Betonstraße wird noch gebaut. Daher bietet sich als bessere Alternative eine Schiffsfahrt über den Bodden an und es werden infolge der großen Nachfrage Sonderfahrten zusätzlich zu bestehenden Linienfahrten organisiert, so auch am 29. April 1928: „Der Seebäderdienst „Fischland“ veranstaltet am Sonntagvormittag 8 Uhr eine S o n d e r f a h r t nach Dierhagen zur Besichtigung der neuen Bauten auf den Stadtwiesn.“, so informiert der SLB vom 28. April 1928 seine Leser. (Eine kleine Anmerkung! In dem Artikel steht wirklich „Stadtwiesn“ und nicht „Stadtwiesen“. War hier der Schreibfehlerteufel am Werk oder hatte der SLB einen aus Bayern stammenden Mitarbeiter?)

4. Mai 1928 Der in Laage ansässige Architekt Paul Korff, der besonders in der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts in Mecklenburg und Pommern, aber auch in den angrenzenden Regionen bis hin ins Baltikum, eine sehr bedeutende Rolle bei der Projektierung und beim Bau von Guts- und Herrenhäusern sowie Geschäfts- und Sakralbauten innehatte, beantragt eine Genehmigung zur Errichtung eines Ferienhauses für sich und seine Familie im Ostseebad Ribnitz. Diese wurde offensichtlich erteilt. Das Aufstellen des Hauses aus bereits vorgefertigten Elementen erfolgte recht zügig und am 2. Juli 1928 war es fertiggestellt. Ein Aktenvermerk mit diesem Datum in der Bauakte für dieses Grundstück bestätigt dies: „… der Gebrauchsabnahme steht im allgemeinen nichts im Wege …“. Lediglich zur Heizungsanlage wird bemerkt: „… sind jedoch die sich nicht in genügender Entfernung befindlichen Holzteile feuersicher zu verkleiden.“ (Stadtarchiv Ribnitz-Damgarten)

12. Juli 1928 „Vom Ostseebad Ribnitz. Macht man heute eine Wanderung hinter der hohen Dünenkette des Dierhäger und Ribnitzer Gebiets auf dem Fischland, so ist man überrascht über das, was dort auf dem öden Lande entstanden ist. Schmucke, kleine Häuschen reihen sich da wie eine Perlenkette aneinander.“ Mit diesen Worten beginnt ein längerer Artikel im SLB vom 12. Juli 1928 und auch im weiter Textverlauf wird mit sehr wohlklingenden Ausdrücken und in den höchsten Tönen die entstehende Badekolonie beschrieben. Und etwas weiter wird resümiert: „Es ist ein wonniges Plätzchen für die pflastermüden Großstädter, der hier wieder aufatmen kann und neuen Mut zur Arbeit schöpft. Ruhe und Frieden, reine Luft und unbegrenzte Freiheit paaren sich hier zu einer richtigen Sommerfrische.“ Leider ist nicht vermerkt, wer diese Sätze formuliert hat, sie könnten aus der „Zentralverwaltung“ selbst stammen. Aus allen Artikeln im SLB in diesem Zeitraum geht hervor, dass diese lokale Tageszeitung bedingungslos hinter dem privat organisierten Projekt „Ostseebad“ des Herrn Wilhelm Falkenberg steht und jedwede Form der Kritik daran verurteilt wird: „Um so weniger kann man verstehen, daß es in Ribnitz immer noch Leute gibt, die gegen den Ostseebadgedanken Sturm laufen, …“ Dieser Artikel beschreibt jedoch auch den tatsächlichen Stand der Bebauung im Sommer des Jahres 1928: „Aber nicht nur Wohnhäuser gibt es hier, sondern auch ein kleines, sauberes Cafe hat bereits seine Pforten geöffnet und ladet zum würzigen Getränk ein. Weiter nach Wustrow ist auf der Stadtwiese ein kleines Viereck entstanden, indem sogar ein Kaufmannsgeschäft vorhanden ist:…“, sowie „… Schon stehen auf dem Ostseebadgebiet 20 fertige Häuser …“. (Stadtarchiv Ribnitz-Damgarten)


Nach dem Ende des Sommers 1928 gibt die Zentralverwaltung eine neue Werbebroschüre heraus. Im Gegensatz zur ersten Ausgabe vom Anfang des Jahres, in der im Bildteil nur landschaftliche Motive und Fotos vom Ribnitzer Hafen, der städtischen Uferpromenade und vom Strandbad Köppenberg zu sehen sind, kann man nunmehr auf den Abbildungen fertiggestellte Häuser sehen. Es sind dies die Bauten von: Holzhausbau Hans Schmähling, Darmstadt sowie Reg.-Baumeister K. Beckmann, Berlin. Ein nächstes Foto zeigt die Häuser der Fonitram G.m.b.H. Rostock (insgesamt fünf Häuser) und ein drittes, betitelt mit „Bauten auf der Stadtwiese“, das Vorgängerhaus der späteren Gaststätte „Ostseeklause“ (heute Amselweg 2), sowie noch die Gebäude von Familie Gloede (heute Mittelweg 1) und von Familie Domke (heute Mittelweg 2), zusammen also zehn Häuser. Nach der bisherigen Auswertung der erhalten gebliebenen Bauzeichnungen kommen dazu noch drei Häuser, und zwar von Herrn Hoffmann, Familie Gerloff und von Familie Korff – so sind also 13 bebaute Grundstücke gegenwärtig nachweisbar. Die fehlenden sieben Grundstücke sind aus heutiger Sicht leider nur Gegenstand von nicht belegbaren Vermutungen. Das kleine, saubere Cafe, das im Zitat erwähnt wird ist wohl das westlichste, auf Dierhäger Flur befindliche Haus der Fonitram G.m.b.H. Ob der Betreiber sofort von Anfang an Herr Dürkop war ist nicht belegt; denn erst in der Dierhäger Badebroschüre Ausgabe 1930 annonciert er: „Strandkaffee Dierhagen Herrlich an den Dünen gelegen Zimmer mit Veranda und voller Pension Blick auf See und Bodden Auskunft erteilt gern Walter Dürkop“.

(Eine Anmerkung zur Bedeutung der Fonitram G.m.b.H in den 20iger Jahren bei der Entstehung von Wochenendsiedlungen in Deutschland: In mehreren Fachzeitschriften wird in dieser Zeit über die Rostocker Firma Fonitram berichtet. Aber auch in neuerer Literatur findet man Hinweise zur Fonitram-Bauweise. Im „Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte“ Band 66, erschienen im Jahr 2015 wird die Vorreiterrolle des Rostocker Unternehmen bei der Entwicklung von Erholungsbauten noch einmal besonders gewürdigt. Im Zusammenhang mit der historischen Betrachtung der Planungen und der Realisierungen von Erholungskolonien im Großraum Berlin und im Besonderen rund um den Groß Glienicker See wird auf ein großzügiges Wochenendhaus eingegangen, wie es auch schon in ähnlicher Form auf der Berliner Wochenendausstellung (vom 16. April bis 12. Juni 1927) gezeigt wurde. „Es war ein Produkt der Fonitram-Gesellschaft in Rostock, einem der Pioniere in der Herstellung vorgefertigter Wochenendhäuser. … Die Fonitram-Bauweise war ein System aus genormten Bauelementen. Dabei wurden „besonders feuerfeste Wandplatten (Holzbeton) an der Tragkonstruktion befestigt, wodurch 12 cm tiefe, isolierende Hohlräume entstanden, die innen von 1 cm starken Gabun-Sperrholzplatten abgeschlossen wurden“... Das System bot die Möglichkeit, eine Vielzahl verschiedener Größen und Grundrisse zu realisieren.“)


Beim „Kaufmannsgeschäft“ im „kleinen Viereck auf der Stadtwiese“ aus dem obigen Zitat ist bestimmt das Haus von Herrn Paul Gloede gemeint. Herr Gloede war ein Ribnitzer Kaufmann und betrieb als Stammgeschäft einen Laden in Ribnitz, Damgartner Chaussee.

19. Juli 1928 „Wir glauben bestimmt, daß hier auf Ribnitzer und Dierhäger Gebiet in einigen Jahren ein Ostseebad entstehen wird, das alle Nachbarorte weit in den Schatten stellen wird.“ Unter „Unser Ostseebad“ berichtet der SLB an diesem Tag über den „äußerst regen“ Besucherverkehr in der entstehenden Erholungskolonie. Hunderte von Fremden durchwanderten täglich die Siedlung und die Zentralverwaltung sowie auch die auf dem Gelände beschäftigten Handwerksmeister stünden diesen gern zur Verfügung. Alle Besucher wären von dem „Ostseebadgedanken“ begeistert und so einige würden an Ort und Stelle auch sofort in einem eingerichteten Baubüro einen Pachtvertrag abschließen.

Bei dieser Gelegenheit werden die Besucher wohl auch eine der ersten von der Zentralverwaltung herausgegebenen und in der Buchdruckerei Georg Haak (Ihn. Max Kogge) in Ribnitz gefertigten Werbebroschüre erhalten haben. Beim darin Blättern und beim Anblick des im Mittelteil abgedruckten „Bebauungsplan des Ostseebades Ribnitz“ wird so mancher von ihnen überwältigt gewesen sein vom gigantischen Ausmaß des geplanten neuen Ostseebades – „Da will ich mit dabei sein!“ werden viele gedacht und sofort einen Pachtvertrag unterzeichnet haben.

27. August 1928 Der Amtsausschuss des Amtes Rostock unternimmt an diesem Tag eine Rundfahrt durch mehrere Amtsgemeinden. „In Ribnitz wurde im Hotel zur Sonne ein kleiner Imbiß eingenommen und dann fuhr man zur Besichtigung der neu erbauten Betonstrecke Ribnitz Dierhagen.“ Mit diesen Worten beginnt der Teil der Berichterstattung über den Verlauf des Nachmittages dieser Tour im SLB vom 30. August 1928. Der Amtshauptmann, Herr Adolf Ihlefeld, würdigt besonders die Bauweise und die Bedeutung der neuen Straße. „Das Amt könne insofern stolz sein, als hier zum ersten Male in Deutschland eine größere Strecke als Betonstraße ausgebaut sei.“ und „ … wies darauf hin, das hier unmittelbaren im Anschluß an den Bau, oder sogar vorauseilend die Notwendigkeit der Chaussee bewiesen sei durch die Entstehung des Ostseebades Ribnitz Dierhagen.“ Nach seinen Worten, die er an die Anwesenden und besonders an die am Bau beteiligten Vertreter des Amtes und der Baufirma richtete, wurde das neue Teilstück von Ribnitz bis nach Dierhagen für den Verkehr freigegeben. Mit großem Interesse besichtigten die Vertreter des Amtes Rostock daran anschließend das im Entstehen begriffene Ostseebad Ribnitz. Allgemeine Anerkennung fand der breite, steinfreie Strand an der Küste vor Dierhagen. Nachdem sie sich auch vom Fortschritt der Planierungsarbeiten an der Trasse der noch fertigzustellenden Strecke Dierhagen Wustrow überzeugen konnten formuliert der SLB abschließend in dem Artikel: „Vollbefriedigt von dem Gesehenen wurde abends 6 Uhr die Rückfahrt angetreten.“

20. Dezember 1928 Trotz aller mahnenden Worte, von den Vertretern der Stadt Ribnitz als auch in mehreren Artikeln der Lokalzeitung, verstummten die Stimmen nicht, die der Entstehung der Badekolonie auf der Stadtwiese recht kritisch gegenüberstanden. Unter der Überschrift „Aus der Tätigkeit der Stadtverwaltung“ berichtet der SLB vom 20. Dezember 1928 unter anderem davon, dass der Amtshauptmann Ihlefeld gemeinsam mit Stadtrat Michelsen am Tag zuvor das Ostseebad Ribnitz besuchten, um sich über den aktuellen Zustand des Areals zu informieren. Konkreter Anlass war eine Beschwerde der Gemeinde Wustrow, die angegeben hatte, dass „ … die Zufahrtswege zur Stadtwiese … durch Buschwerk unterbrochen würden.“ Die Herren überzeugten sich davon und meinten, die Hindernisse seien recht kurzfristig zu beseitigen. Auch die wilden Gerüchte, die Ferienhäuser hätten beim letzten Herbsthochwasser unter Wasser gestanden, so stellten sie fest, seien völlig aus der Luft gegriffen. „Nicht ein Haus ist auch nur annähernd vom Hochwasser berührt. Das Wasser hätte ruhig noch zirka 50 cm höher steigen können.“ Der Artikel endet mit der Ausführung, dass „noch weiteren unverantwortlichen Gerüchten die in unserer Stadt über die Verwaltung des Ostseebades kreisen“ entschieden entgegenzutreten sei. „Die Verbreiter übler Nachreden, die ja so gern Gläubige finden, seien also eindringlichst gewarnt.“


Das Jahr 1929


Mit großer Unterstützung des Rates und der Stadtverordneten von Ribnitz und auch mit viel Zuspruch der Einwohner konnte Herr Falkenberg im Zeitraum von Ende 1927 bis Ende 1928 an der Realisierung seines Traumes von einer Erholungskolonie auf den Ribnitzer Stadtwiesen arbeiten. Im Laufe des Jahres 1929 ändert sich diese Situation jedoch schleichend und er verliert zunehmend die anfangs vorbehaltlose Zustimmung für sein privat geführtes Unternehmen „Zentralverwaltung“.


23. Januar 1929 Bereits im Januar 1929 zeichnet sich dieses ab. Im Stadt- und Landboten vom 25. Januar 1929 wird recht ausführlich von der Stadtverordnetenversammlung vom 23. Januar berichtet und besonders ein Satz davon benennt die Problematik recht drastisch:

"Wenn die Stadt jetzt nun den Erbauern sogleich das Erbbaurecht erteilen würde, so tritt aber das ein, was man vermeiden wollte, nämlich, das Minderbemittelte sich auf den Stadtwiesen häuslich niederlassen.“

Lediglich 20 Häuser, meist sehr kleine, waren bisher fertiggestellt und die erhofften zusätzlichen Gewinne für die Handwerksbetriebe und Händler der Stadt hatten sich nicht eingestellt.



6. März 1929 Vor dem Ribnitzer Notar Paul Spiegelberg unterzeichnen Herr Bürgermeister Dr. Carl Düffert, Herr Stadtrat Berthold Ladwig und Herr Stadtrat a. D. Wilhelm Falkenberg einen Änderungsvertrag einschließlich der Anlage „Erbbauvertrag“ zu dem am 29. November 1927 abgeschlossenen Pachtvertrag.



Über das neue Ostseebad Ribnitz schreibt 1933 Dr. phil. Paul Kühl:

Zweifellos war die Gründung dieser Sommerfrischen- und Wochenendsiedlung Ribnitz ein glücklicher Griff. Die oft von Miesmachern geäußerte Frage, ob der unternehmungslustige Schöpfer des Ostseebades Ribnitz, Stadtrat Falkenberg, oder die Stadt Ribnitz in Zukunft Nutzen oder Nachteil davon haben werden, ist bei der augenblicklichen schlechten allgemeinen Wirtschaftslage nicht mit Sicherheit zu beantworten. Auch in Zukunft werden die Badegäste und Bewohner des neuen Bades ihren Konsum wenigstens zum Teil in Ribnitz decken müssen.



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