Wustrow (Ostseebad): Unterschied zwischen den Versionen

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Band 1 Seite 723-729 und Band 2 S. 443/444 "'''Wustrow''', Poststation, Dorf mit Pfarrkirche, Schule, Navigationsschule, 12 Erbpächtern, 250 Büdnern (dav. 3 Gasthäuser,, 4 Schenkwirthe, 2 Mühlen, Schmiede), 2 Zollwächter. 1890  1052 Einwohner, 1855 1083 Einwohner.
 
Band 1 Seite 723-729 und Band 2 S. 443/444 "'''Wustrow''', Poststation, Dorf mit Pfarrkirche, Schule, Navigationsschule, 12 Erbpächtern, 250 Büdnern (dav. 3 Gasthäuser,, 4 Schenkwirthe, 2 Mühlen, Schmiede), 2 Zollwächter. 1890  1052 Einwohner, 1855 1083 Einwohner.
Wustrow ist der Hauptort des sogenannten Fischlands. ....wird fortgesetzt
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Wustrow ist der Hauptort des sogenannten Fischlands, welches an dieser Stelle eine besondere Besprechung finden mag, da es entschieden zu den interessantesten Bezirken Mecklenburgs gehört, einmal wegen der durch die abgelegene Lage des Ländchens bedingten Eigenthümlichkeiten des Bodens, der Lebensweise, Sitten und Gebräuche der Einwohner, und dann wegen der ansehnlichen Bedeutung, die der seemännische Beruf der Bevölkerung hieselbst gewonnen hat.
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Das Fischland bildet einen schmalen Landstrich zwischen der Ostsee und dem Ribniter Binnensee und ist ein Theil der Landenge, welche 1/2 Meile westwärts von Ribnitz nach Nordosten sich hinziehend die zu Pommern gehörige Halbinsel Darß mit dem Festlande Mecklenburgs verbindet. Die Grenze des Binnenwassers zwischen Mecklenburg und Pommern läuft von der nordöstlichen Spitze des Fischlandes in grader Linie südlich. Das Fischland hieß ursprünglich Swante Wustrow, d.h. die heilige Insel - der Name Fischland kam erst Ende des 16. Jahrhunderts auf -, und war ein selbständiges, rings von Wasser umgebenes Ländchen. Vom Darß war es durch einen Wasserlauf getrennt. Am nördlichen Ende desselben lag ein alter Ort Ahrenshoop (zu Pommern gehörig), der sich bis auf die Gegenwart als kleines Dorf erhalten hat. Die Wasserverbindung soll dort nach der Sage bis Mitte des 18. Jahrhunderts bestanden haben, aber schon 1567 scheint sie nicht mehr in befahrbarem Zustande gewesen zu sein. Die Südgrenze des ehemaligen Swante Wustrow ist bei dem Dorf Wustrow zu suchen, woselbst die Recknitz sich ehedem einen Weg zur Ostsee bahnte, und zwar da, wo noch heute die Binnensee - dort der Permin genannt - scharf in das Land einschneidet. Das Fischland tritt in der Geschichte zuerst im 13. Jahrhundert als Klosterbesitz auf und zwar gehörte es damals dem Cisterezienserkloster in Riga. Im 14. Jahrhundert kam es vorübergehend an die dänische Krone, sodann an die Ritter v.d.Hude. Dann ward es wiederum Klosterbesitz, es kam zum Kloster Ribnitz, dem es 341 Jahre angehörte. 1669 ward es für das Domanium erworben, wozu es noch jetzt gehört. - Die Zugehörigkeit zum Kloster Ribnitz hatte sich vielfach für das Fischland als wohlthätig erwiesen, geschädigt wurde dasselbe dagegen schwer durch die nordischen Wirren Ende des 14. Jahrhunderts, zu welcher Zeit die Vitalienbrüder im Ribnitzer Hafen bei Wustrow eine Zufluchtstätte fanden. Auf einer alten Karte ist wohl im Zusammenhang hiermit jener Hafen als Störtebecker-Hafen verzeichnet. Das Unwesen der Vitalienbrüder veranlaßte verschiedene Seestädte zu Gegenmaßregeln, und hierbei kam es zu einer Zuschüttung des Ribnitzer Hafens. Verschiedene thatkräftige Landesfürsten machten später Versuche, den Hafen
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==Wustrow im Spiegel von Karten und Luftbildern==
 
==Wustrow im Spiegel von Karten und Luftbildern==

Version vom 15. Mai 2018, 21:22 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Wustrow (Ostseebad)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18347
VerwaltungsamtAmt Fischland-Darß
LandkreisVorpommern-Rügen
Zahlen
Einwohner1131 (2016)
KoordinatenBreite: 54.3486 / Länge: 12.3981


Das Ostseebad Wustrow liegt ...

Geographische Lage

Kurztext zum Ort

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894:

Band 1 Seite 723-729 und Band 2 S. 443/444 "Wustrow, Poststation, Dorf mit Pfarrkirche, Schule, Navigationsschule, 12 Erbpächtern, 250 Büdnern (dav. 3 Gasthäuser,, 4 Schenkwirthe, 2 Mühlen, Schmiede), 2 Zollwächter. 1890 1052 Einwohner, 1855 1083 Einwohner. Wustrow ist der Hauptort des sogenannten Fischlands, welches an dieser Stelle eine besondere Besprechung finden mag, da es entschieden zu den interessantesten Bezirken Mecklenburgs gehört, einmal wegen der durch die abgelegene Lage des Ländchens bedingten Eigenthümlichkeiten des Bodens, der Lebensweise, Sitten und Gebräuche der Einwohner, und dann wegen der ansehnlichen Bedeutung, die der seemännische Beruf der Bevölkerung hieselbst gewonnen hat. Das Fischland bildet einen schmalen Landstrich zwischen der Ostsee und dem Ribniter Binnensee und ist ein Theil der Landenge, welche 1/2 Meile westwärts von Ribnitz nach Nordosten sich hinziehend die zu Pommern gehörige Halbinsel Darß mit dem Festlande Mecklenburgs verbindet. Die Grenze des Binnenwassers zwischen Mecklenburg und Pommern läuft von der nordöstlichen Spitze des Fischlandes in grader Linie südlich. Das Fischland hieß ursprünglich Swante Wustrow, d.h. die heilige Insel - der Name Fischland kam erst Ende des 16. Jahrhunderts auf -, und war ein selbständiges, rings von Wasser umgebenes Ländchen. Vom Darß war es durch einen Wasserlauf getrennt. Am nördlichen Ende desselben lag ein alter Ort Ahrenshoop (zu Pommern gehörig), der sich bis auf die Gegenwart als kleines Dorf erhalten hat. Die Wasserverbindung soll dort nach der Sage bis Mitte des 18. Jahrhunderts bestanden haben, aber schon 1567 scheint sie nicht mehr in befahrbarem Zustande gewesen zu sein. Die Südgrenze des ehemaligen Swante Wustrow ist bei dem Dorf Wustrow zu suchen, woselbst die Recknitz sich ehedem einen Weg zur Ostsee bahnte, und zwar da, wo noch heute die Binnensee - dort der Permin genannt - scharf in das Land einschneidet. Das Fischland tritt in der Geschichte zuerst im 13. Jahrhundert als Klosterbesitz auf und zwar gehörte es damals dem Cisterezienserkloster in Riga. Im 14. Jahrhundert kam es vorübergehend an die dänische Krone, sodann an die Ritter v.d.Hude. Dann ward es wiederum Klosterbesitz, es kam zum Kloster Ribnitz, dem es 341 Jahre angehörte. 1669 ward es für das Domanium erworben, wozu es noch jetzt gehört. - Die Zugehörigkeit zum Kloster Ribnitz hatte sich vielfach für das Fischland als wohlthätig erwiesen, geschädigt wurde dasselbe dagegen schwer durch die nordischen Wirren Ende des 14. Jahrhunderts, zu welcher Zeit die Vitalienbrüder im Ribnitzer Hafen bei Wustrow eine Zufluchtstätte fanden. Auf einer alten Karte ist wohl im Zusammenhang hiermit jener Hafen als Störtebecker-Hafen verzeichnet. Das Unwesen der Vitalienbrüder veranlaßte verschiedene Seestädte zu Gegenmaßregeln, und hierbei kam es zu einer Zuschüttung des Ribnitzer Hafens. Verschiedene thatkräftige Landesfürsten machten später Versuche, den Hafen

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Wustrow im Spiegel von Karten und Luftbildern

fortlaufende Chronik von Wustrow

chronistische Arbeiten zu Wustrow

Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.

https://play.google.com/store/books/details?id=r3MAAAAAcAAJ&rdid=book-r3MAAAAAcAAJ&rdot=1

Weiterfuehrende Information zu Wustrow

[Quellenhinweise aus Archiven, Findbüchern und Publikationen]

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