Panschenhagen

Aus Ortschroniken
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Kenndaten des Orts
Name (heute)Panschenhagen
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl17194
Verwaltungsamt
LandkreisMecklenburgische Seenplatte
Zahlen
Einwohner
KoordinatenBreite: 53.5945 / Länge: 12.6403

Ortsteil von Grabowhöfe


Geographische Lage



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Kurztext zum Ort

Panschenhagen. Am 6. April 1289 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Panschenhagen in einer Urkunde des Bischofs Hermann von Schwerin. Panschenhagen wurde im 13. Jahrhundert Ingado oder Hagen genannt. Das Dorf gehörte zu den Hagendörfern. Die Hagendörfer wurden von den Siedlern aus dem Wald gerodet. Im Zeitraum des 13. bis 16. Jahrhunderts wird im Dorf eine Burg erwähnt. Pastor Karl Schmalz schreibt in seiner Kirchengeschichte Mecklenburgs Band 1, über die Kirchen von Lansen und Sommerstorf und dem untergegangenen Panschenhagen fehlt es uns an mittelalterlichen Nachrichten. Wann, wie und warum die Kirche von Panschenhagen untergegangen ist oder ob es sich um eine Verwechselung mit der von Domherrenhagen, auch Papenhagen genannt handelt, ist heute nicht mehr bekannt. Ob der Untergang eine Folge der Raubritterpolitik des Herzogs Ulrichs des Dicken war, oder andere Ursachen hatte, ist heute nicht mehr bekannt. Der Wahlspruch des Herzogs lautete "Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun hier die besten im Lande und der dicke Herzog ist dabei." Das Dorf Papenhagen ist dadurch wahrscheinlich zugrunde gegangen. Wie dem auch immer gewesen sein mag, 1587 beschäftigt sich sogar die Reichskammer mit Grenzstreitigkeiten zwischen den Hahn auf Basedow und den Wangelin auf Vielist. Grenzstreitigkeiten und Streit um Anteile in Panschenhagen ziehen sich über Jahrhunderte durch die Geschichte des Dorfes. Am 28. August 1731 erwirbt Amtsrat von Hahn für seine 3 Söhne Anteile von der Panschenhäger Hölzung. Über die Zeit von 1750 bis 1800 wissen wir aus dem Kopulationsregister der Kirchen zu Vielist und Sommerstorf, dass in Panschenhagen der Zimmermann Johann, Christian Schröder lebte und am 04.12.1789 die Marie, Dorothea Sengbusch, Tochter des Hirten Sengbusch aus Faulenrost geheiratet hat. Am 20.10.1791 heiratete Johann, Christian Schröder aus Panschenhagen die Bauerntochter Dorothea Konow aus Levenstorf. 1799 gab es in Panschenhagen die Tagelöhnertochter Maria, Dorothea Baaß. Der Schneider Joachim, Friedrich Johannsen und seine Frau Dorothea, Christina, Elisabeth geb. Runge, lebten 1780 in Panschenhagen. Gab es in Panschenhagen eine Marie, Elisabeth Oldenborg, die am 23.11.1781 mit dem Müllerburschen, Joachim, Friedrich Prignitz die Ehe einging. 1783 ist Leutnant Karl, Bleich, Ernst von Meyenn der Besitzer des Dorfes und Gutes. 1797 gehört Panschenhagen dem Landmarschall Friedrich von Hahn und 1890 dem Erblandmarschall Friedrich, Franz Graf von Hahn, der auch 1910 noch Besitzer ist. 1917 ist Adolf II. regierender Fürst zu Schaumburg-Lippe Besitzer von Gut und Dorf, sein Vertreter ist Hofkammerrat Freidrich von der Lühe. Panschenhagen gehört auch noch 1923 dem Fürsten von Schaumburg-Lippe und 1937 hatte Paul Steffen das Gut Panschenhagen in seinem Besitz. Wahrzeichen des Dorfes war einige Jahrzehnte ein Windrad, mit dem für Hof und Dorf elektrischer Strom erzeugt wurde. Paul Steffen war bis zur Bodenreform Besitzer des Gutes. Heute sind kaum noch Anlagen des ehemaligen Gutes vorhanden. Im Herrenhaus lebten nach dem Krieg Flüchtlinge, von denen einige durch die Bodenreform eine Neubauernstelle erhielten. Später war auch der Kindergarten darin untergebracht. In den 80-er Jahren ist das Haus ziemlich heruntergekommen, aber kurz darauf haben zwei Töpfer das Haus zum Wohn-, Werkstatt und Ausstellungsgebäude ausgebaut. Die Volkszählung vom 8. Oktober 1919 ergab für Panschenhagen eine Bevölkerung von 94 Seelen. Im Jahr 1957 hatte die Gemeinde Baumgarten mit Panschenhagen und dem Forsthof Kalkberger Tannen 287 Einwohner. Die Försterei Kalkberger Tannen, 1894 von Max, Graf Hahn erbaut, war bis zum Ruhestand des letzten Försters Sternberg, eine Revierförsterei. Förster und Forsthof sind sogar in die Literatur eingegangen und werden in dem Buch "Damals in Mecklenburg" von Peter Jakostra erwähnt.

Bildergalerie

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