Ortsnamen im Carinerland

Aus Ortschroniken
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Zu den Quellen der Ortsnamen im Carinerland

Die Ortsnamen sind ein beredtes Zeugnis der Geschichte im Carinerland, bezeichnen sie doch seit vielen Jahrhunderten die Siedlungen in unserer Landschaft. Erste schriftliche Zeugnisse von den Ortsnamen in Mecklenburg erhalten wir seit dem Mittelalter durch Reiseberichte, Chroniken und Urkunden. Sprachlich sind sie zu großen Teilen durch ihre Einwohner geprägt, den Wenden (Slawen), die seit dem 6. und 7. Jahrhundert aus dem Osten kommend hier einwanderten und den Deutschen, die im Zuge der Ostsiedlung ab dem 12. Jahrhundert als Siedler von den Landesfürsten angeworben wurden. Damit stammen Namensbestandteile oft aus dem Altpolabischen, der Sprache der Wenden, die bis an die Elbe (slawisch Labe) siedelten und dem Mittelniederdeutschem, das hier von den Ost-Westfalen, die in unserer Gegend vorrangig angesiedelt wurden, gesprochen wurde. Dies sind Sprachen, die im Mittelalter gesprochen wurden, heute aber immer noch in den Orts- und Flurnamen fortleben. Wie stabil und kaum einer Änderung unterworfen solche Ortsnamen sind, sieht man an der Vielzahl der wendischen Ortsnamen in unserer Gegend, nur Clausdorf, Garvensdorf, Ravensberg und Steinhagen sind „neueren“ Ursprungs.

Nachfolgend schauen wir auf jeden einzelnen Ortsnamen, erfahren etwas zu seiner Ersterwähnung und den Änderungen, denen er unterworfen war. Zu den Quellen, auf die man dafür zurückgreift, zählt vor allem das Mecklenburgische Urkundenbuch (MUB), aber gehören auch Standardwerke der Ortsnamenforschung für Mecklenburg, wie „Die wendischen Ortsnamen Ostholsteins, Lübecks, Lauenburgs und Mecklenburgs“ von Reinhold Trautmann (1950), „Die deutschen Ortnamen Mecklenburgs“ von Fritz Haeger (1935), „Mecklenburgische Vaterlandskunde, Bd 1“ von Raabe und Quade (1893), den „Mecklenburgische Bauernlisten“ des 15. Jhds. von Georg Tessin, sowie „Ortsnamen und Siedlungsentwicklung“ von Foster und Willich (2007). Ebenfalls geben die Kartenwerke von v. Schmettau oder Wiebeking oder die preußischen Messtischblätter Hinweise zu den benutzten Ortsnamen am Ende des 18. und 19. Jahrhunderts. Im Folgenden listen wir auf, wann und unter welchem Namen der Ort genannt wurde. Dann folgt eine Angabe der sprachlichen Herkunft, dabei steht aplb. für die altpolabische und mnd. für die Mittelniederdeutsche Sprache.