Nienhagen, Ostseebad: Unterschied zwischen den Versionen

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==Spuren erster Besiedlung==
 
==Spuren erster Besiedlung==
Bekannt ist, dass das Gebiet zwischen Warnemünde und dem heutigen Rerik (bis 1938: Ol. Gartz, also Alt Gaarz) in allen Entwicklungsphasen der Menscheit mehr oder weniger dicht besiedelt war. Im Mai 1988 wurden bei Ausschachtungsarbeiten für die Eigenheimsiedlung "Am Gespensterwald" Zeugnisse jungbronzezeitlicher (um die Zeit 1000 v. Chr.) Siedlungsstellen entdeckt. Dabei handelt es sich sich um einen Wohn- und Feuertsteinwerkplatz, der von der Wiederentdeckung des Feuersteins als Werkzeugrohstoff um 1000 v. Chr. kündet. Zu dieser Zeit besann man sich aufgrund der Verknappung der Bronze wieder auf den Feuerstein. Damals konnten zahlreiche Schaber, Messer, Schlagsteine und Amboßsteine gesichert werden. Weitere Funde waren Knebelangelhaken (älteste Angelhaken in Nordeuropa aus Holz oder Knochen), tierische Überreste und drei Spinnwirtel (auch Handspindel, also ein einfaches Werkzeug zum Verspinnen von Fasern), rutenstrichverzierte Keramik, ein 1 cm langes Nadelstück aus Bronze und ein Ring aus Bronzedraht.
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Bekannt ist, dass das Gebiet zwischen Warnemünde und dem heutigen Rerik (bis 1938: Ol. Gartz, also Alt Gaarz) in allen Entwicklungsphasen der Menscheit mehr oder weniger dicht besiedelt war. Im Mai 1988 wurden bei Ausschachtungsarbeiten für die Eigenheimsiedlung "Am Gespensterwald" Zeugnisse jungbronzezeitlicher (um die Zeit 1000 v. Chr.) Siedlungsstellen entdeckt. Dabei handelt es sich sich um einen Wohn- und Feuertsteinwerkplatz, der von der Wiederentdeckung des Feuersteins als Werkzeugrohstoff um 1000 v. Chr. kündet. Zu dieser Zeit besann man sich aufgrund der Verknappung der Bronze wieder auf den Feuerstein. Bei den Ausgrabungen wissenschaftlicher Mitarbeiter des amaligen Museums für Ur- und Frühgeschichte  konnten zahlreiche Schaber, Messer, Schlagsteine und Amboßsteine gesichert werden. Weitere Funde waren Knebelangelhaken (älteste Angelhaken in Nordeuropa aus Holz oder Knochen), tierische Überreste und drei Spinnwirtel (auch Handspindel, also ein einfaches Werkzeug zum Verspinnen von Fasern), rutenstrichverzierte Keramik, ein 1 cm langes Nadelstück aus Bronze und ein Ring aus Bronzedraht.
  
 
==Erste urkundliche Erwähnungen==
 
==Erste urkundliche Erwähnungen==

Version vom 8. Februar 2020, 20:40 Uhr


Kenndaten des Orts
Name (heute)Ostseebad Nienhagen
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18211
VerwaltungsamtBad Doberan-Land
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner2.050 (2017)
KoordinatenBreite: 54.161069 / Länge: 11.952071


Das Ostseebad Nienhagen liegt an der mecklenburgischen Ostseeküste zwischen Warnemünde und Heiligendamm direkt auf dem bewaldeten Hochufer der Ostsee.

Geographische Lage

Spuren erster Besiedlung

Bekannt ist, dass das Gebiet zwischen Warnemünde und dem heutigen Rerik (bis 1938: Ol. Gartz, also Alt Gaarz) in allen Entwicklungsphasen der Menscheit mehr oder weniger dicht besiedelt war. Im Mai 1988 wurden bei Ausschachtungsarbeiten für die Eigenheimsiedlung "Am Gespensterwald" Zeugnisse jungbronzezeitlicher (um die Zeit 1000 v. Chr.) Siedlungsstellen entdeckt. Dabei handelt es sich sich um einen Wohn- und Feuertsteinwerkplatz, der von der Wiederentdeckung des Feuersteins als Werkzeugrohstoff um 1000 v. Chr. kündet. Zu dieser Zeit besann man sich aufgrund der Verknappung der Bronze wieder auf den Feuerstein. Bei den Ausgrabungen wissenschaftlicher Mitarbeiter des amaligen Museums für Ur- und Frühgeschichte konnten zahlreiche Schaber, Messer, Schlagsteine und Amboßsteine gesichert werden. Weitere Funde waren Knebelangelhaken (älteste Angelhaken in Nordeuropa aus Holz oder Knochen), tierische Überreste und drei Spinnwirtel (auch Handspindel, also ein einfaches Werkzeug zum Verspinnen von Fasern), rutenstrichverzierte Keramik, ein 1 cm langes Nadelstück aus Bronze und ein Ring aus Bronzedraht.

Erste urkundliche Erwähnungen

Die aktuell erste bekannte urkundliche Erwähnung Nienhagens ist eine Urkunde vom 27. Juli 1264. Mit dieser Urkunde gab Ritter Gherhardus de Snakenborg (Gerhard von Schnakenburg) seinen hier gelegenen Lehnshof zurück an das Zisterzienserkloster Doberan.

„…Es wissen also die damals Anwesenden – als meine Nachkommenschaft – daß ich, Gerhard von Schnakenburg, bei voller Übereinstimmung und Zustimmung meiner Ehefrau, als auch meiner Brüder und aller meiner Erben meinen Besitz, nämlich Nienhagen, welchen ich gehabt habe nach Lehnsrecht von der Doberaner Kirche, derselben Kirche, nämlich zu Doberan für 360 Mark Denar verkauft habe zu ständigem Besitz, denselben Hagen mit meiner Gerichtsbarkeit, mit bebauten und unbebauten Landstücken, Höfen, Feldern, Wiesen, Weiden, Wäldern, Gewässern, Fischgewässern mit allen Fischrechen und allen weiteren Belangen habe ich zum Gebrauch durch die erwähnte Kirche in die Hand des Herrn Werner, dem Abt, freiwillig mit demselben Hagen zurückgegeben. Die Grenzen desselben Hagens lege ich fest in ihrem gegenwärtigen Verlauf, nämlich von dem breiten, aufgerichteten Stein am Meer verlaufend bis zu einer Buche, die gelegen ist am Ende des Ackers von Wulfrad, dem Magister des Hagens. Danach von derselben Buche rechts herum bis zum Kreuz, das aufzurichten ich selbst einst Sorge getragen habe, dann auf geradem Weg bis zum Flüßchen Stenbeke, bis zum eichenen Wehr, wo es das erste Mal zu fallen beginnt; dann bestimmt der Fluß selbst die Grenze bis zum Hagen Stenbeke…“''

Eine Bestätigung, dass der in der Urkunde von 1264 erwähnte Verkauf tatsächlich vollzogen wurde, findet sich in einer Urkunde vom 04. Oktober 1273. In dieser Urkunde wird Nienhagen nocheinmal namentlich und ausdrücklich unter den zum Klöster Doberan gehörigen Dörfern aufgeführt:
"...Hermann, Bischof von Schwerin bestätigt unter Zustimmung seines Capitels, die dem Kloster Doberan zustehenden Zehnten und Patronate..."

Weitere Urkunden aus dem 13., 14., und 15. Jahrhundert belegen den Ackerbau.

Herleitung des Ortsnamens

Nienhagen ist einer von 15 Orten nordwestlich von Rostock mit der Endung -hagen. Diese Region wird daher auch als Hägerort bezeichnet. Der Hägerort ist ein etwa zwölf mal zwölf Kilometer großes Gebiet, dass nach Süden durch die Bahnstrecke Rostock–Bad Doberan und nach Norden durch die Ostsee begrenzt ist. Im Osten endet der Hägerort westlich der Unterwarnow. Weitere Orte in dem Gebiet die auf -hagen enden sind: Admannshagen, Allershagen, Bargeshagen, Bartenshagen, Diedrichshagen, Evershagen, Lambrechtshagen, Lichtenhagen, Sievershagen, Steffenshagen, Brodhagen, Vorder- Mittel- und Klein Bollhagen

Der Name -hagen bezeichnet wie viele andere Ortsnamen im umliegenden Hägerort ein gerodetes Waldgebiet. Die Ortsnamen auf -hagen deuten auf die Entstehungsgeschichte der Orte in Rodungsgebieten hin.

chronistisches über Nienhagen

in Arbeit

Weiterfuehrende Information zu Nienhagen

in Arbeit

Kontakte

Über Anregungen und Hinweise zur Ortsgeschichte von Nienhagen freut sich die Arbeitsgruppe Chronik Ostseebad Nienhagen. Kontakt über E-Mail: [1]