Ivenack - Fortlaufende Ortschronik

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Autor:


Kenndaten der Ortschronik
OrtIvenack
Zeitlicher Schwerpunktfortlaufend
Urheberrechte...
Erstellungszeitraumseit 2021
Publikationsdatumveröffentlicht
Inhaltliche KategorisierungGeschichte des Dorfes Ivenack
Status (Ampelsystem)in fortlaufender Bearbeitung


Die Geschichte von Ivenack

Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.

Ivenack im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

Reformation und Nachreformationszeit in Ivenack (1517 bis 1648)

Ivenack bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

Ivenack bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Ivenack im Kaiserreich (1871-1918)

Ivenack während der Weimarer Republik (1918-1933)

Drittes Reich in Ivenack (1933-1945)

SBZ und DDR in Ivenack (1945-1990)

Die heutige Zeit in Ivenack (ab 1990)

Einigen wichtigen Einrichtungen sind eigene Artikel gewidmet:

Herkunft und erste Erwähnung von Ivenack

Das Kloster Ivenack

Das Schloss Ivenack

Die Ivenacker Kirche

Das Ivenacker Gestüt

Der Hengst Herodot

Das Wildgatter und die Tausendjährigen Eichen

Die Schule von Ivenack

* Menschen die in Ivenack Spuren hinterlassen haben

Opfer von Krieg und Gewalt aus Ivenack

Opfer in napoleonischen Diensten: Französische Flotte, Rußlandfeldzug u.a.

Befreiungskriege

Deutsch/ Französischer Krieg 1870/71

Erster Weltkrieg

Zweiter Weltkrieg

Nachkriegszeit (z.B. Lager Fünfeichen)

Sagen, Geschichten, Legenden und Volkskunde rund um Ivenack

Das Lischen-Denkmal von Ivenack

Im Thiergarten von Ivenack bei Stavenhagen steht ein Denkmal, das Lischen-Denkmal genannt, welches ein Ivenacker Graf dem Andenken der Tochter des Statthalters Gilow in Grischow, Anna Elisabeth, nach ihrem Tode errichtete. Er hatte das Mädchen geliebt und sie in sein Schloß zu sich genommen, wo sie nach wenigen Jahren starb. In dem Schlosse zu Ivenack war es aber nach des Mädchens Tode nicht mehr richtig. Nachts um 12 Uhr ließ sich dort eine weiße, geisterhafte Gestalt blicken, die lautlos alle Räume durchwandelte und mit dem Schlage Eins wieder verschwand. So ging es mehrere Jahre, bis man endlich dieses Treibens überdrüssig wurde. Man ließ den alten Schäfer des Orts, einen weit und breit berühmten Teufels- und Geisterbanner kommen und beauftragte ihn, das Gespenst abzufangen. Das glückte; der Schäfer trug die weiße Gestalt in einem zugeschnürten Sacke nach dem Berge im Thiergarten und scharrte seine Last dort ein. Wenn man aber glaubte, dem Gespenste hiedurch Ruhe verschafft zu haben, so hatte man sich geirrt. Plötzlich verbreitete sich unter den Leuten das Gerücht, daß auf dem Denkmal im Thiergarten ein Groschen läge, der die zauberische Eigenschaft habe, sich durch wieder Deutsche Märchen und Sagen 2.644 Bartsch: Sagen, Märchen und Gebräuche ... Bartsch-Sagen Bd. 1, 190 holtes Umdrehen zu verdoppeln, verdreifachen, vervierfachen und so fort bis ins Unendliche. Indessen jedesmal, wenn sich der Eine oder Andere erkühnte, den zauberhaften Groschen von dem Denkmal zu nehmen, hockte ihm eine schwere Last auf den Rücken, welche ihn nicht eher verließ, als bis er das Stück Geld wieder dorthin legte, wo er es gefunden hatte. Dies konnte jedoch einen kühnen Stavenhäger nicht abhalten, mit der Aneignung des Groschens ebenfalls einen Versuch zu machen. Richtig – da saß auch ihm die Reiterin auf dem Rücken. Er aber war beherzt, packte die verhängnißvolle Bürde mit beiden Händen und trug sie nach einem Kreuzweg, von welchem er gehört hatte, daß ein solcher Ort eine erlösende Wirkung auf Gespenster ausübe. Und siehe! der reitende Geist war augenblicklich aus dem Sattel gehoben und ließ sich auch im Thiergarten niemals wieder blicken. Der glückliche Stavenhäger aber soll durch den Groschen zu großem Reichthum gelangt sein. Vgl. R. Samm bei Niederh. 4, 231ff.

Die versunkene Stadt bei Ivenack

Twischen Ivenack un Bas'pauhl liggt en lütten See, dei wir früher œwer gröter, dorin is ne Stadt ünnergan, dei heit Grabow. – Bi dissen See güng mal en Mann ut Ivenack. Dor kem en ganz lütten Kirl bi em tau stan un sęd tau em ›Aewer drei Dag süll hei na ein bestimmte Stell hengan un dor wat seggen, wat hei em uk sęd, denn würr dei Stadt wedder dor sin.‹ De Mann versprök dat uk, œwer na drei Dag dor würr em de Sak doch tau gruglich un obglik de lütt Kirl em seggt hadd, hei künn sik sovęl Lüd mitnemen as hei wull, un hei allein künn de Stadt erlösen, so let hei dat doch na un so blew dei Stadt denn ünner de Ird und in den See. Mündlich aus Lanken. Behm.

Die letzten Ritter von Stave

Die letzten Stammhalter des Rittergeschlechtes von Stove oder Stave, nach welchem Stavenhagen benannt ist, waren zwei Brüder, von denen der eine auf Stavenhagen, der andere auf Ivenack wohnte. Sie hatten eine einzige Schwester, die oftmals zwischen ihnen vermittelnd eintrat. Einst aber bei einer Zusammenkunft geriethen sie in so heftigen Streit, daß sie die Schwerter gegen einander zogen. Die Schwester warf sich zwischen sie und wurde von den eigenen Brüdern durchbohrt. Verzweifelnd schwuren sie, sich niemals mehr auf Erden wiederzusehen. Als sie aber alt geworden, regte sich doch die Sehnsucht nach Versöhnung. Da sie ihren Schwur nicht brechen wollten, ließen sie einen unterirdischen Gang zwischen Stavenhagen und Ivenack, unter dem Ivenacker See, anlegen, um sich unter der Erde zu sehen und zu versöhnen. Kaum aber hatten sie sich die Hände gereicht, als die Decke einbrach und sie unter ihrem Schutte begrub. Die vermauerten Oeffnungen des Ganges sind noch heute erhalten. R. Samm bei Niederh. 4, 159 ff.

Die sieben Nonnen von Ivenack

Bis zum Jahre 1555 bestand auch zu Ivenack ein katholisches Nonnenkloster, da wurde dasselbe aber damals durch die regierenden Herzoge Johann Albrecht I. von Meklenburg-Schwerin und dessen Bruder Ulrich III. von Meklenburg-Güstrow aufgehoben. Der Sage nach sind die sieben Eichen im Thiergarten zu Ivenack, welche sich vor allen andern dort befindlichen durch ihr Alter, ihre Stärke und Größe auszeichnen, sieben verwünschte Nonnen. Als nämlich, so heißt es, in uralten Zeiten einmal sieben Ivenacker Nonnen ihr Gelübde gebrochen und eine schreckliche Sünde begangen hatten, wurden sie zur Strafe dafür in diese Eichen verwandelt. Nach tausendjährigem Bestehen soll nun zuerst eine dieser sieben Eichen ausgehen und damit zugleich die darin verwandelt gewesene Nonne erlöst sein; hundert Jahre später soll dann die zweite absterben, und so fort, alle folgende hundert Jahre immer eine, bis alle sieben Eichen todt und somit sämmtliche Nonnen erlöst sind. Vgl. Niederh. 1, 194 f.

To de Ivenacker Geschicht up platt (Läuschen un Rimels in uns tweit Amtssprak)

Die Kindesmörderin von Ivenack

Woll vör 'n hunnert Jor würr tau Ivenack en Mäten anschülligt, dat sei ęr Kind versöpt hadd. Sei sęd nu tworst, sei hadd dat nich dan, œwer ęr würr dat nich glöwt un sei würr taun Dod' verurtelt. Up dat Feld dicht bi Ivenack würr sei köppt; œwer ęr Blaut, dat up dei Ird dallopen wir, künn nich stillt warden, dat kem ümmer wedder ut dei Ird rut, sovęl Sand dor ok œwer schürrt würr. Donn plant'te men tauletzt Böm an dei Stęd un donn irst hürte dat Blaut up tau fleiten. – Dat Busch, wat dor œwerplant't is, steit hüt noch un heit ›dat Köpkenbusch‹. Mündlich aus Ivenack. G. Schmidt.
Dormit en Sülstmürder kein Rooh hett, stött men mit 'n Pal up sin Sark.
Aus Ivenack. G. Schmidt.

Flurnamen auf der Ivenacker Feldmark