Insel Usedom: Unterschied zwischen den Versionen

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''Ersterwähnung 1347'' - Pfarrer Albertus aus Cuzerowe war Gast im Kloster Pudagla.
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Eingepfarrte Ortschaften und Siedlungen: Koserow, Damerow, Loddin, Kölpinsee, Kölpin bis 17 Jh., Stubbenfelde, Stagnieß, Wilhelmshöhe, Teufelsinsel, Ückeritz, Neu Pudagla, Zempin.
 
Eingepfarrte Ortschaften und Siedlungen: Koserow, Damerow, Loddin, Kölpinsee, Kölpin bis 17 Jh., Stubbenfelde, Stagnieß, Wilhelmshöhe, Teufelsinsel, Ückeritz, Neu Pudagla, Zempin.
  

Version vom 7. September 2019, 14:14 Uhr

Die Insel Usedom liegt im Oderdelta und war Jahrhunderte von der Fischwirtschaft geprägt. Ab 1824 bekam die Kreisstadt Swinemünde als erster Ort der Insel den Titel "Seebad". Das ist der Beginn des Tourismus auf der Insel Usedom.

Insel Usedom

Literatur zur Insel Usedom

Chronisten der Insel Usedom

Robert Burkhardt Leben

Im "Amtsspeigel" 02/2014 des Amtes Usedom-Mitte veröffentlicht von Hilde Stockmann

Robert Burkhardt – Heimatforscher (1874 – 1954)

Im Jahre 2004 möchten wir unseren - Heimatforscher - , so steht es auf dem Gedenkstein auf dem Grab in Ückeritz aus Anlass des 50. Todestages und des 130. Geburtstages ehren. Die Gemeinde Ückeritz hat im Jahre 1982 ihm zu Ehren diesen Stein setzten lassen.

Robert Max Burkhardt wurde am 02.10.1874 geboren und ist aufgewachsen in Rutha bei Lobeda in Thüringen. Verstorben ist er am 15.03.1954 in Ückeritz und ist dort auf dem herrlich gelegenen Friedhof, mit dem Blick auf das Achterwasser begraben.

Wer etwas mehr über die Geschichte der Insel Usedom wissen möchte, wird bei der Suche nach entsprechender Literatur auf Robert Burkhardt stoßen. Er hat unter anderem die letzte zusammenfassende Chronik über die Insel Usedom in III Teilen in den Jahren 1909 bis 1912 geschrieben.

Dr. Hellmut Hannes hat 1992 in den Baltischen Studien erstmals einen Überblick über das Leben und die Werke von Robert Burkhardt gegeben. Er überschrieb seinen Artikel - Leben und Werk des Chronisten des Odermündungsgebietes - . Denn Robert Burkhardt hat nicht nur die umfassende Chronik über die Insel Usedom geschrieben, sondern auch große Chroniken über den Hafen, die Stadt und das Seebad Swinemünde verfasst. Über 40 größere und kleinere Arbeiten konnte Dr. Hellmut Hannes auflisten und noch sind nicht alle erfasst. Durch den II. Weltkrieg sind einige Werke verlorengegangen, andere sind nur im Original in Privatbesitz vorhanden und deshalb nicht bekannt.

Robert Burkhardt war aber nicht Historiker, sondern Lehrer aus Leidenschaft. Schon sein Großvater war Lehrer und er durfte als Vorschulkind am Unterricht teilnehmen, so dass er gleich in die zweite Klasse eingeschult werden konnte. So erzählte es mir in den vergangenen Tagen seine Schwiegertochter, Frau Hilde Burkhardt geb. Ermel, eine geborene Koserowerin. Sie ist nach dem Tod ihres Mannes, Dietrich Burkhardt, er war viele Jahre Lehrer in Bansin, im Jahre 1997 von Mannheim wieder nach Koserow in ihr Elternhaus gezogen.

Robert Burkhardt unterrichtete schon mit 16 Jahren und legte 1897 die 2. Lehrerprüfung ab, die ihm die Berechtigung gab in anderen Ländern zu unterrichten. Im Sommer 1900 ging er als Mittelschullehrer nach Bergen auf Rügen. Das ist die erste Begegnung mit Pommern, die ihn nicht mehr loslassen sollte. Dazu kam, dass er dort seine Frau Martha geb. Lübky kennen lernte und am 08.10.1903 in Bergen heiratete.

Er wechselte die Stellen. So war er auch ab 1902 Lehrer in der höheren Mädchenschule in Wolgast, bis er im Oktober 1903 zum Rektor der Schulen der Stadt Usedom berufen wurde.

Hier wurde er mit 30 Jahren heimisch. Mit Unterbrechung durch den I. Weltkrieg blieb er bis 1924 in der Stadt Usedom in seiner Stellung als Rektor. Dann übernahm er, wiederum als Rektor, die Knaben- und Berufsschule in der Kreisstadt Swinemünde.

Er gehörte keiner Partei an und vertrat eine konservative Haltung, so wurde er 1934 vorzeitig aus dem Schuldienst entlassen. Doch seine bis dahin veröffentlichten Arbeiten über die Heimatgeschichte wusste der Magistrat der Stadt Swinemünde zu schätzen und bestellte ihn zum Leiter des Stadtarchives.

So hatte er die Möglichkeit viele Dokumente zu sichten und zu verarbeiten. Seine Arbeiten beruhen auf gründlichem Studium der Originale, eine Arbeit, die auch schwerwiegende Fehler der vorangegangenen Chronikschreiber belegte.

Nach dem II. Weltkrieg musste die Familie Swinemünde verlassen, blieb aber auf der Insel Usedom. Eine kurze Zeit wohnte sie in Koserow, wo Robert Burkhardt auch ein Jahr Schulleiter in Koserow war. Danach wohnte er mit seiner Familie in Ückeritz. In der Nachkriegszeit half er mit das Schulsystem wieder aufzubauen und anzuleiten. Er war für den Schulbezirk Ahlbeck – Bansin – Ückeritz zuständig. Trotz eines 1946 erlittenen Schlaganfalles arbeitete er weiter. 1948 trat er endgültig in den Ruhestand. Aber weiterhin arbeitet er an historischen Werken. Seine Frau hielt handschriftlich seine Diktate fest. So entstand noch im Herbst des Jahres 1952 mit Unterstützung des Direktors der Ückeritzer Schule, Oberstudienrat Rudolf Roloff, das Werk: „Das Seebad Ückeritz im Spiegel der Geschichte“. Es ist noch nicht veröffentlicht, es wurde nur als Arbeitsmaterial für den Heimatverein des Ortes abgeschrieben. Selbst in der Bibliographie Robert Burkhardts von Dr. Hellmut Hannes ist die Chronik nicht enthalten.

1953 konnte Robert Burkhardt noch die Goldene Hochzeit mit den Familien seiner beiden Söhne feiern. Am 15.03.1954 verstarb er in Ückeritz in seiner letzten Wohnung in der Villa „Tannenheim“. Seine Frau verstarb im Jahre 1969, sein Sohn Prof. Dr. Jürgen Burkhardt im Jahre 1991 und sein Sohn Dietrich im Jahre 1997. Sie wurden dem Grab des Vaters beigesetzt.

Ich bin auch kein Pommer, sondern bin in Sachsen im Braunkohlegebiet aufgewachsen, habe vor 40 Jahren die Insel kennen und lieben gelernt. Die Werke Robert Burkhardts, die leider nach 1945 selten veröffentlicht wurden, haben mich bei der geschichtlichen Erkundung begleitet. Immer wieder habe ich mir beim Lesen vorgestellt, wie fleißig er beim Studium gewesen sein muss, um all diese Fakten, die er den Originalunterlagen entnommen hat, zu ordnen – ... und das ohne Computer!

Zu seinem umfangreichen Werk werden in den nächsten Ausgaben weitere Hinweise folgen. Herzlichen Dank Frau H. Burkhardt und Herrn Oberstudienrat Rudolf Roloff für die Gespräche und die zur Verfügung gestellten Fotos.

Robert Burkhardt Werke

Im "Amtsspeigel" des Amtes Usedom-Mitte veröffentlicht von Hilde Stockmann

Robert Max Burkhardt - Heimatforscher (geb. 02.10.1874 Rutha (bei Jena) – gest.15.03.1954 Ückeritz)

Anlässlich des 50. Todestages hatten die Gemeindevertretung und der Heimatverein des Seebades Ückeritz in das Haus des Gastes eingeladen, um das Leben und Wirken Robert Burkhardts zu würdigen. An dieser festlichen Veranstaltung nahmen die Schwiegertochter, Hilde Burkhardt und die Enkelin, Renate Korb teil.

Was hat Robert Burkhardt geschaffen, was uns heute noch bewegt? Weshalb erinnern wir in Dankbarkeit an seine geschaffenen Werke?

Er war Lehrer und Rektor u.a. in Wolgast, Stadt Usedom, Stadt Swinemünde und Koserow. Eine intensive, interessante Arbeit mit den Schülern hat sein Leben bestimmt. Noch heute erinnern sich einige seiner Schüler der Nachkriegszeit, wie lebendig er die Unterrichtsstunden gehalten hat, obwohl er nicht mehr der Jüngste war. Er selbst saß tagelang über den Büchern und Dokumenten u.a. in den Archiven in Stettin, Berlin, Wolgast und Greifswald. Seine Söhne kannten ihn nur mit Büchern in den Händen und stets eifrig Notizen machend.

Dr. Helmut Hannes hat im Jahre 1992 in den Baltischen Studien erstmals zusammenhängend das Leben und Werk dieses besonderen Menschen gewürdigt. Er konnte auf Aufzeichnungen und Mitteilungen der Söhne Prof. Dr. Jürgen Burkhardt und Realschullehrer i.R. Dietrich Burkhardt aufbauen.

Das Schaffen des Chronisten des Odermündungsgebietes, so der Untertitel von Dr. Helmut Hannes, ist so vielfältig, dass uns die Gliederung der Bibliographie einen Einblick gewährt:

1. Große Chroniken

2. Heimatgeschichtliche Einzelbetrachtungen

3. Heimatgeschichtliche Romane und Erzählungen

4. Festschriften zu Jubiläen und sonstigen Anlässen

5. Beiträge in Zeitschriften und Sammelwerken

6. Verschiedenes

7. Unveröffentlichtes

Heute möchte ich nur die Anlässe, die unter 4. Festschriften fallen, aufzählen, worüber Robert Burkhardt spezielle sehr umfangreiche und geschichtlich genau recherchierte Schriften angefertigt hat:

Im Jahre 1909 zum 600 jährigen Bestehen von Zinnowitz (Zitz) 73 Seiten,

1912 auf 163 Seiten eine Festschrift zum 50 jährigen Jubiläum des vaterländischen Frauenvereins für den Kreis Usedom-Wollin ,

100 Jahre See- und Solbad Swinemünde im Jahre 1924 – eine Festschrift – 48 Seiten,

Zur Feier des 150jährigen Bestehens der Schützengilde zu Swinemünde im Jahre 1925,

„Zum sichern Hafen“ Swinemünde, 75 jähriges Bestehen der Johannisloge im Jahre 1926 – 42 Seiten,

Von der alten Zecheriner Brücke - Einweihung der Usedomer Bäderbrücke am 22.05.1931 – 32 Seiten,

Ein Jahrhundert Stadtsparkasse Swinemünde – 1936 – 72 Seiten.


So zeigen im Heft „Zinnowitz - Geschichtliches aus 6 Jahrhunderten“ von 1909 allein die Literaturnachweise am Ende unterteilt nach handschriftlichen und gedruckten Quellen, welche Studien Robert Burkhardt betrieben hat. Er war immer bemüht die ältesten Quellen zu finden und genau zu übermitteln, deshalb sind seine Werke heute so wertvoll für uns.

In der Festschrift zur Einweihung der Usedomer Bäderbrücke beschreibt Robert Burkhardt die Bedeutung der Zecheriner Fähre seit 800 Jahren mit wertvollen Hinweisen auf geschichtliche Zusammenhänge. In vielen Festschriften finden Familienforscher dabei zufällig auch wichtige Hinweise auf ihre Vorfahren.

Leider sind all diese Festschriften nur selten noch aus zweiter Hand zu haben oder man leiht sie, soweit vorhanden, aus dem Landesmuseum in Greifswald aus.

Klöster und Kirchen der Insel Usedom

Kloster Grobe

Kloster Grobe vor 1155 von Prämonstratenser auf der Insel Usedom gegründet.

Gründer: Herzog Ratibor I. (*um 1124 + 1156), Bruder von Wartislaw, und seine Frau, die polnische Prinzessin Pribislawa (*um 1126 * nach 1156. Sie wurden im Kloster Grobe bestattet. Die Grabplatte befindet sich heute in der Marienkirche der Stadt Usedom.

Zum Kloster gehörte die Klosterkirche "St. Marien und St. Godehard". Sie zerfiel als der Klostersitz verlegt wurde. 1421 wurde diese Kapelle dort neu errichtet, da sie Begräbnisstätte von Mitgliedern des Herzogshauses war. Nach der Reformation keine Erwähnung mehr.

Zeitweilig hatte der Bischof von Pommern hier seinen Sitz.

Ca. 1309 wurde das Kloster nach Pudagla auf der Insel Usedom verlegt.

1997 und 2010 wurden auf dem Flurstück "Pristerkamp" Stichgrabungen durchgeführt, die die Anlage bestätigen. Diese Gräben wurden wieder zugeschüttet.

Kloster Pudagla

1308/09   von Grobe an den Schmollensee nach Pudagla ins Innere der Insel Usedom verlegt.

1347 14  Priester und 5 Laienbrüder.

1533  wurde durch die pommerschen Herzöge das Inventar des Klosters aufgenommen.

1535  im Zuge der evangelischen Reformation aufgehoben.

Weitere Verwendung der Gebäuse siehe "Schloss Pudagla"

Goldene Rosen - Wallfahrtsort

Wappen von Pudagla


1. Rose - Herzog Wartislaw VIII. erhält 1406 nach der Reise ins Heilige Land in Rom eine goldene Rose vom Papst Urban VI.

2. Rose – nach überstandener Pest des Herzogs Pilgerreise nach Rom – Papst Gregor XII. verehrte ihm eine Rose aus Gold Balsam und Muskus

3. Rose vom Bischof Magnus / Cammin „Wer am Sonntag Lätare und in der darauf-folgenden Woche die Kapelle der Jungfrau Maria zu Pudagla besucht , erhält Ablass auf 40 Tage“. Kapelle soll auf dem Marienberg in Usedom gestanden haben. Ein wundertätiges Bild der heiligen Mechthild in Zitz – Kapelle „Himmelskönigin Maria“–

Abt Heinrich des Kloster Pudagla zerbricht die Rosen um 1430 und entfernt das Bild, um gegen den Aberglauben vorzugehen.

Kloster Krummin

Es war schon eine Kirche erbaut bevor ein Kloster gebaut wurde:

1278 von Barnim I. erhält Ritter Johann Voß das Patronat über die von ihm erbaute Kirche in Crummin.

1290 von Bogislav IV. erhalten die Söhne: Friedrich, Konrad und Heinrich das Patronatsrecht über Crummin - Nachweis der Familien später in Mecklenburg.

Zisterzienser - Nonnenkloster

Mutterkloster Stettin - Tochterkloster in Wollin (gegr. 1288) – weiters Tochterkloster in Crummin  

21.05.1302 – Wolliner Kloster wird Eigentümer im Lande „Buckow“ (Teil der heutigen Insel Usedom) und erhält das Patronatsrecht über die Kirche Crummin.

heute - evangelische Kirchen

Ahlbeck

Ort Ahlbeck hatte seinen Kirchgang: seit 1792 zur Kirche Swinemünde

ab 1890 zur Kirche Heringsdorf

1894 12. Juli Grundsteinlegung der Ahlbecker Kirche wurde nach den Plänen von Regierungsbaumeister Werner aus Berlin geplant.

1895 29. August Einweihung

seit 1951 eigene Pfarrstelle

Johann Christian Koch *1818 + 1894 Lehrer, Kantor, Chorgründer sammelte jahrelang für einen Kirchenbau Juni 2002 wurde ein zentraler Platz nach ihm benannt


Bild links: Weihnachtsbild von Moggy - - BIld rechts: „Handreichung in der Not“ von H.Iser

Diese Ölgemälde sind aus Spenden kurz nach der Einweihung der Kirche im Altarraum aufgehangen worden.

Um 1970 wurde die Kirche renoviert und die schon beschädigten Gemälde entfernt. Mit Spenden wurden die Gemälde restauriert und im Herbst 1998 wieder an alter Stelle aufgehangen.

Bansin

Bansin Waldkirche - Baumeister war Architekt Ostermaier. Er hat den Plan der Kirche nach dem Vorbild der altlutherischen Kirche in Swinemünde entworfen.

Einweihung: 12. Februar 1939

Bansin Dorf – gehörte vorher zur Kirche Benz 1897 eigenes Amtsdorf gegründet 1939 eigener Kirchenbau, ab 1927 eigenständig, aber von Benz betreut, 1958 eigenes Pfarramt

Zur Kirche gehören die Orte: Bansin Dorf, Bansin Bad, Sallenthin und Neu-Sallenthin

Altarkreuz

von Pastor Alexander Neumann Er war hier von 1975-1995 Pfarrer.

Er hat es in den Jahren 1979 – 1981 für Bansin geschnitzt und am 12.04.1981 geweiht

Für die Winterkirche hat er ein Triptychon geschaffen.

Orgel

war vorher in einer Hamburger Schul-Aula ist ca. von 1907, Sanierung 2007 Glocken: 1939 waren 3 Bronzeglocken geweiht. 1942 mussten 2 Glocken abgeliefert werden. 1956 wurden als Ersatz 2 Gußeisenglocken angeschafft.

Benz

Kirche St. Petri - Ersterwähnung 1229

Im 30jähr. Krieg Bänke zerstört – als Pferdestall benutzt

1663 – große Renovierung

1740 – Zahl der Wetterfahne – Turm heutige Gestalt

1741 – wurde der Chor zum heutigen Altarraum umgebaut

1836 – Renovierung – Tonnengewölbe eingebaut

1814 – eine Glocke trägt diese Jahreszahl und hat die Kriege überlebt, 1959 zweite Glocke gegossen

1847 - Orgel von Kaltschmidt, Stettin eingebaut

1889 – Orgel Reparatur durch Grüneberg, Stettin, 1967 und 1978 überholt und erweitert

1875 - wurde der Turm repariert und Kronenleuchter

1892 - Neubau Benzer Pfarrhaus

1911 - Turm abgetragen und auf erste Etage neu errichtet im alten Stil

1938 - Bansin eigene Kirche

1972 - Eingliederung von Balm in Benz

1991 /92 saniert

Kassettendecke 1910 mit 148 verschiedenen Sternen (nur 2 sind gleich) und 64 Rosen vom Stettiner Kirchenmaler Adolf Dittmer bemalt 2019 erneuert. 6 Figuren aus dem mittelalterlichen Altarschrein waren erhalten: Johannes der Jüngere, Johannes der Täufer, Petrus, Elisabeth von Thüringen

Johannes der Jüngere wurde am 27. April 2014 gestohlen

Das Altarbild ist eine Kopie von v. Dycks Beweinung Christi -1909 vom Berliner Museum geschenkt – als Gegenleistung für den Verkauf des mittelalterlichen Altarbildes

Grabplatte des Jakob Küssow war ursprünglich in der Mitte der Kirche, heute an der Nordwand Text auf der Grabplatte: Der edle, gestrenge und ehrenfeste Jakob Küssow , gewesener fürstlicher pommerscher Rat, zwölf Jahre lang Hofmarschall und Hauptmann auf Wolgast danach Hauptmann auf Usedom und Pudagla geworden, zu Megow erbgesessn, ist im Kloster Pudagla anno 1586 den 4. November selig entschlafen. Ihm Gott und uns allen am jüngsten Tage eine fröhliche Auferstehung verleihen wolle.

Sarg der Catharina Appelmann geb. Reenskiöld, Frau des schwedischen Gouverneurs. Sie starb am 08.07.1671 im Wochenbett nach der Geburt des 3. Kindes. 1711 beim Einfall der Moskowiter wurde er geplündert und danach vom Pastor vergraben. 1906 fand man bei Grabungen in Benz diesen Sarg und gab ihn in das Heimatmuseum Swinemünde – nach 1945 verschollen.

Feininger zeichnete die Benzer Kirche mehrfach

Garz

Kirche ist der Maria Magdalena geweiht

1231 Ersterwähnung

Mauern mit Findlingen und Backsteinen Die Kirche hatte einen hölzernen Glockenturm, der im 19. Jahrhundert baufällig war – man lagerte die Glocken auf dem Dachboden – bis sich die Deckenbalken bogen

Neuer Glockenstuhl vor der Kirche

Die Innengestaltung ist aus dem 18. Jahrhundert

Gegen Entgelt durften die Fischer die Netze für das große Wintergarn auf dem Kirchenboden lagern.

Heringsdorf

vor 1890 zu Benz

ab 1831 Predigtort

1848 Kirchenbau. Wurde nach den Plänen von Ludwig Persius erbaut, ein Schüler K.F. Schinkels.

ab 1890 eigenständig dann für die Orte: Heringsdorf, Neukrug, Gothen und Neuhof

1914 erweitert um zwei Seitenschiffe.

Die Martin-Luther-Holzfigur im Chor wurde von Flüchtlingen aus der Swinemünder Christuskirche, hierher gebracht.

Karlshagen

1829 wurde der Ort gegründet. Da der Weg zur Kirche nach Krummin sehr weit war, baute man im Wald eine Kanzel auf einem freien Platz. Im Winter nutzte man das Schulhaus.

02. Juli 1912 wurde die Kirche geweiht

11. April 1926 Orgelweihe

01. August 1943 brannte sie durch Bomben aus

06. August 1952 Kirchenneubau geweiht

2015 Glockenstuhl erneuert (Glocken 432 kg + 267 kg)

Koserow

Ersterwähnung 1347 - Pfarrer Albertus aus Cuzerowe war Gast im Kloster Pudagla.

Eingepfarrte Ortschaften und Siedlungen: Koserow, Damerow, Loddin, Kölpinsee, Kölpin bis 17 Jh., Stubbenfelde, Stagnieß, Wilhelmshöhe, Teufelsinsel, Ückeritz, Neu Pudagla, Zempin.

Kirche steht mitten im alten Dorfkern der rohrgedeckten Häuser, 1831 wird die Kirche renoviert. 1845 wird der Chor an der Nordseite ganz neu erbaut.

Spätmittelalterliche Portal

Kein hoher Turm – kein Seezeichen – oder Orientierungspunkt vom Achterwasser aus.

1913 – Erneuerung des Kirchgiebels, bis dahin war der Westgiebel der Kirche nur in Holzlattenwerk gekleidet.

1922 zwei Kirchenöfen werden aus Zinnowitz beschafft.

1950 acht bleiverglaste Kirchenfenster können endlich angeschafft werden. Zwei stilwidrige Fenster an der Ostwand des Altarraumes werden vermauert – das Vinetakreuz hängt dort. Altar neu aufgemauert.

1977- in den schwierigen Zeiten der DDR, wurde die Kirche renoviert. Sie erhielt auch neue Dachziegel.


Vinetakreuz - Es soll von Fischern aus der Ostsee geborgen worden sein, wann ist nicht überliefert. – Da die Sage das untergegangene Vineta in der See vor dem Streckelberg vermutet, spricht der Volksmund vom Vineta-Kreuz. Nach Untersuchungen ist es eine schwedische Schnitzarbeit aus dem 15. Jahrhundert. Für die kleine Kirche scheint das Kreuz sehr groß. Vermutlich ist es oben und unten einmal gekürzt worden. So ist es wahrscheinlich, dass es nicht für Koserow angefertigt wurde.

Es hatte schon verschiedene Plätze in der Kirche. Vor 80 Jahren hing es an der Südseite, vor 40 Jahren über dem Altar und seit den 70er Jahren an seinem heutigen Platz. Die Restauratorin Anja Gundermann kommt zu folgender Feststellung:

- Der Korpus ist möglicherweise über 600 Jahre alt

- vier Bemalungen sind zu finden, nur die dritte aus dem 18. Jahrhundert ist von höherer Qualität und fast vollständig erhalten.

Christus hatte einst eine geschnitzte Dornenkrone, die verloren gegangen ist.

Ein Votivschiff des Ückeritzer Fischer J. Labahn im Jahre 1823 als Dank für die Rettung aus Seenot. (Achterwasser?)

Am 14. Juni 2009 wurde das restaurierte Schiff im Gottesdienst feierlich begrüßt mit dem Adventslied (Ankunft): Es kommt ein Schiff geladen bis an sein höchsten Bord, trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewigs Wort.

Der 82 jährige Gerhard Frankenstein aus Stade, seine Frau Ilse und Siegfried Greinke aus Büchen haben das Schiff kostenlos restauriert.

Orgel Seit 1871 sammelte man für eine Orgel. 1897 am 26. Juli wird sie geweiht. Orgelbaumeister GRÜNBERG, Stettin, fertigte sie für 2709 Mark an.

Aus der Chronik: 1925 – Im Weltkrieg waren die Orgelprospektpfeifen abgeliefert worden. Sie sah kläglich aus und hatte ihre Klangfülle verloren. Die Firma GRÜNBERG hat die neuen Pfeifen gesetzt, die Orgel gereinigt und gestimmt. 1941 erhält die Orgel ein elektrisches Gebläse. 1977 – Firma SCHUSTER, Zittau, erweitert und überholt die Orgel. Sie hat heute 4 Register im Pedal und 7 Register im Manual.

Taufschale Sie stammt aus der Zeit um 1650. Es ist eine Messing-treibarbeit. Adam und Eva reichen sich den Apfel als Symbol der Sünde, der Trennung von Gott. Der Lebensbaum in der Mitte bildet mit den Armen das Kreuz als Zeichen der Versöhnung.

Altarschrein Robert Burkhardt beschreibt 1910 in der Chronik der insel Usedom den Altarschrein. Er wurde um 1500 in der Werkstatt des Hochaltars der Stralsunder Nikolaikirche gefertigt. Bei der Renovierung im Jahre 1897 hatte man auf der Rückseite des Altarscheins Reste alter Gemälde entdeckt, die vorderen Figuren hatte ein „Stubenmaler sinnlos überpinselt“ – er wurde im September 1903 zur Restaurierung nach Berlin gegeben. 1906 kam er zurück „So konnte der Schrein unmöglich aufgestellt werden. Wir schraubten die neuen Bildtafeln ab und haben sie provisorisch an den Seiten des Altarschreins lose angebracht.“ So steht es in der Kirchenchronik.

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Buch: Verlag epubli Kirchen der Insel Usedom