Geschichte der Stadt und des Amtes Boizenburg in Daten: Unterschied zwischen den Versionen

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: Bronzezeitliche Besiedlung
 
: Bronzezeitliche Besiedlung
  
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: Eisenzeitliche Besiedlung<ref name="ftn2"><div style="margin-left:0.5827in;margin-right:0in;"><sup>Heitz, Gerhard u. Rischer, Henning, Geschichte in Daten, Mecklenburg-Vorpommern, </sup></div>
  
 
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Version vom 24. Februar 2017, 15:16 Uhr


235000 - 125000 v.u.Z.
Saaleeiszeit. In deren letztem, dem Warthe-Stadium, entstehen die Grundmoränenplatten nordwestlich Boizenburg (Siedlung bis Rensdorf), sowie um Badekow-Granzin und um Vellahn-Wittenburg)
115000 - 8000 v.u.Z.
Weichseleiszeit. In deren Frankfurter Stadium entsteht die südliche Endmoräne zwischen dem Schaalsee, dem Dümmer See und dem Schweriner See. Das abfließende Schmelzwasser hinterlässt die Sandergebiete der Griesen Gegend, aber auch entlang des Schaalelaufes, des Boizelaufes, um Kogel bis Valluhn und um Schwanheide.[1]
10000 – 8000 v.u.Z.
Arktische Jäger und Sammler des Spätpaläolihikums (Altsteinzeit)
6000 - 3000 v.u.Z.
Jäger, Fischer und Sammler des Mesolithikums (mittlere Steinzeit)
3000 - 1800 v.u.Z.
Ackerbauer und Viehzüchter des Neolithikums (Jungsteinzeit)
1800 - 600 v.u.Z.
Bronzezeitliche Besiedlung
600 v.u.Z - 600 u.Z.
Eisenzeitliche Besiedlung[2]
um 0Langobarden siedeln in den Ämtern Boizenburg und Wittenburg, im Amt Boizenburg nachgewiesen durch Grabungen bei Wiebendorf 1973/74, im alten Amt Wittenburg u. a. bei Körchow und Hagenow.[3]
6. Jhdt.Slawische Stämme besiedeln das durch die germanischen Stämme verlassene Land zwischen Oder und Elbe. Das ehemalige langobardische Land besiedeln die Polaben (Elbanwohner), ein Stamm der Stammesgruppe der Abodriten (Obotriten), die zwischen der Kieler Förde und der Warnow siedeln. Die Polaben siedeln von der Elbe bis an die Trave. Deren Zentrum und Heiligtum befindet sich bei Ratzeburg.[4]
789Der Obotritenfürst Witzan unterstützt den Frankenkönig Karl den Großen im Kampf gegen die Sachsen und erhält von diesem Unterstützung in den Auseinandersetzungen mit den Wilzen (Liutizen).4
810Die Wilzen zerstören die fränkische Burg Hobuoki auf dem Höhbeck bei Gartow.4
845Zerstörung Hamburgs durch die Normannen.4
um 850Der „Bayerische Geograph“ nennt u. a. die Polaben, die zwischen der Trave und der Elbe siedeln.4
929Schlacht bei Lenzen. Der deutsche König Heinrich I. (919- 936) bricht den Widerstand der Wilzen. Er richtet im Slawenland die Marken ein, die Billunger Mark in Obotritien, die Nordmark im Norden des heutigen Brandenburg und die Lausitzer Mark.[5]
948 Erste Bistumsgründungen im slawischen Siedlungsgebiet (Starigard/Oldenburg für Wagrien und das übrige Obotritenland, Havelberg für das wilzische Siedlungsgebiet.5
983Slawenaufstand (Obotriten und Wilzen) gegen die Germanisierung und Christianisierung. Der Aufstand sichert für etwa 150 Jahre die Unabhängigkeit der Obotriten.5
1043Der Obotritenfürst Gottschalk bildet mit dänischer Unterstützung ein selbständiges slawisches Fürstentum, das fast ein Jahrhundert besteht, trotz ständiger innerer Auseinandersetzungen und wechselder äußerer Machtverhältnisse. Gottschalk unterstützt die Christianisierung.5
1066Aufstand des Liutizenbundes (Liutizen/Lutizen gleichlautend für Wilzen). Gottschalk wird in Lenzen erschlagen. Bischof Burchard II. von Halberstadt zerstört den Tempel in Rethra.5
1075Adam von Bremen beschreibt in seiner „Gesta Hammaburgensis ecclesia pontificum“ (Hamburger Kirchengeschichte) den Grenzverlauf des Limes saxoniae“, der Grenze zwischen dem Obotritenland und Sachsen „Vom Ostufer der Elbe bis zu dem Flüsschen, das die Slawen Mescenreiza nennen. Oben trennt sich der Limes von ihm und verläuft im Delvenauwalde bis an die Delvenau. …“ [6] Diese Beschreibung ist nicht mehr sicher nachzuvollziehen, da es keine archäologischen Befunde zum Limes saxoniae gibt. Insbesondere ist nicht eindeutig beschrieben, wo sich der Ansatzpunkt an der Elbe befindet. Er wird allgemein bei der Ertheneburg bzw. Lauenburg, aber auch bei Boizenburg vermutet. Das Flüsschen Mescenreiza, dessen slawischer Name nach Kühnel in deutscher Übersetzung aus altslawisch mezda für Grenze (Zwischenraum) und reka für Fluss zusammengesetzt ist, vermutet dieser in dem Auegraben zwischen Horst und Lauenburg.[7] Manchmal wird unter diesem Namen aber auch Boizenburg vermutet. Die Beschreibung Adams kann jedoch auch so gedeutet werden, dass die Boize diesen Namen trug und sich weiter oben an der Boize der Limes saxoniae von der Boize trennte und an die Delvenau hinüberwechselte.
1093Heinrich, der Sohn Gottschalks, festigt seine Macht als Obotritenfürst. Mit dänischer und sächsischer Unterstützung und der der Kirche herrscht er über mehrere Stämme. Er gründet Alt-Lübeck am Schnittpunkt von Wagrien, Polabien und Obotritien.[8]
1129 Nach dem Tod Heinrichs (1127) kommt es zu Erbfolgestreitigkeiten. Knut Laward, ein Däne, erobert Teile Wagriens und des östlichen Mecklenburg, wird „König der Obotriten“.8
1131 Nach der Ermordung Knut Lawards durch einen Verwandten erhält Pribislaw, ein Neffe Heinrichs von Alt-Lübeck, Wagrien und Polabien. Obotritien fällt an Niklot (+ 1160).[9]
1142Heinrich der Löwe wird Herzog von Sachsen.9
1142Gründung der Grafschaft Ratzeburg im ehemaligen Polabenland. Mit der Grafschaft wird Heinrich von Badewide belehnt. Zu der Grafschaft Ratzeburg gehören die Länder Ratzeburg, Mölln, Wittenburg, Gadebusch und Boitin, das spätere Fürstentum Ratzeburg um Schönberg.[10]
1147Wendenkreuzzug gegen die Obotriten, die Liutizen und das bereits christliche Pommern.10
1154Heinrich der Löwe erhält von Kaiser Friedrich Barbarossa auf dem Hoftag in Goslar das Recht der Bischofsinvestitur in den slawischen Gebieten (MUB 56).10
1154Errichtung des Bistums Ratzeburg durch Heinrich den Löwen. Er setzt Evermod von Cambrai, den Probst des Prämonstratenserstifts Magdeburg als Bischof in Ratzeburg ein. Zu dem Bistum Ratzeburg gehören die polabischen Länder (Burgbezirke) Ratzeburg, Sadelbande (Lauenburg), Gadebusch, Schwerin (1160 getauscht mit dem Land Breesen um Klütz und Dassow), Wittenburg, Boizenburg, Jabel, Darzing (Amt Neuhaus), Waninke (Wehningen-Dömitz).10
1158Lüneburg: Heinrich der Löwe stattet das Bistum Ratzeburg aus. Dabei genannt ist das Dorf Bennin - „in Boyceneburg benin“, das als Tafelgut an den Bischof übergeht.[11]
Diese Urkunde, die wahrscheinlich in verunechteter Form vorliegt, stellt die erste Erwähnung des Dorfes Bennin und des Landes Boizenburg dar. In diesem Jahr hat es zumindest bereits die Burg Boizenburg gegeben, die dem Burgbezirk/Land den Namen gegeben hat. Mit Sicherheit ist die Existenz eines Suburbiums, einer Dienstsiedlung unmittelbar neben der Burg, anzunehmen. Dieses wird wahrscheinlich noch nicht eine städtische Siedlung dargestellt haben. Möglicherweise werden sich im Suburbium, der Wiek-Siedlung, einige Handwerker und auch Bauern angesiedelt haben, die der Versorgung der Burgbewohner mit Lebensmitteln und Dienstleistungen gedient haben. Vermutlich wird dieses Suburbium sich in Altendorf und am Bollenberg befunden haben.
1160Die Sachsen und die Dänen besiegen bei Werle in der Nähe Bützows die Obotriten. Niklot kommt durch eine List zu Tode. Heinrich der Löwe verlegt das Bistum Mecklenburg nach Schwerin und gründet bald danach die Stadt Schwerin. Er setzt Gunzelin von Hagen als Statthalter über das Obotritenland ein, der als Hausmacht die Länder Schwerin und Ilow erhält. [12]
1164Die Sachsen besiegen mit ihren Bündnispartnern aus Holstein, Dithmarschen und Friesland die Obotriten bei Verchen. [13]
1167Heinrich der Löwe belehnt Niklots Sohn Pribislaw mit dem Obotritenland (ohne die spätere Grafschaft Schwerin) und Gunzelin von Hagen mit der Grafschaft Schwerin.[14]
1167Lüneburg:“ Heinrich, Herzog von Baiern und Sachsen, bestimmt die Grenzen des Bisthums Ratzeburg“ (Regestentext). Als Zeuge wird Meinricus Comes de Buzeborch (Meinrich, Graf von Boizenburg) genannt.[15]
1169 Artlenburg 1169: Heinrich, Herzog von Baiern und Sachsen, befreit die den drei Bisthümern im Wendenland zugelegten Hufen von der Bede und dem Herzogszinse und bestimmt die Abgaben der Wenden (Regestentext).[16] Zeuge ist Meinricus de Buzeburg. 1170 und 1171 wird Meinricus ebenfalls als Zeuge in Urkunden aufgeführt.[17]
1171Heinrich der Löwe befreit einige Dörfer im Bistum Ratzeburg, u. a. Bennin, von der Heerfolge, dem Markding und dem Burgwerk.[18]
1180/81Heinrich der Löwe gibt das Land Boizenburg an den Grafen Gunzelin von Schwerin. Die tatsächliche Übernahme kann jedoch erst 1227 erfolgen.[19]
1188 Ein Wirad von Boizenburg wird als Erbauer der alten Hamburger Neustadt im Nikolaiviertel im Auftrage des holsteinischen Grafen Adolf III. von Schauenburg erwähnt. Sein Name Wirad deutet auf eine mögliche slawische Abkunft hin. Ein Vertreter dieser Familie, Jordan von Boizenburg, ist als Hamburger Ratsnotar zwischen 1236 und 1269 nachweisbar. [20] Möglicherweise war die Familie von Boizenburg das erste Kastellangeschlecht der Boizenburg. Jugler führt weitere Träger des Namens von Boizenburg an: 1262 und 1287 Eghardus von Boycenburch (Vater Otto, Mutter Ermegard), 1309 in zwei Urkunden Heinrich und Otto von Boizenburg. Sie hatten Zehnte in villa Orle. Heinrich war noch 1342 Canonicus in Verden und Archidiakon in Modestorp (d.i. St. Johannes in Lünburg). Otto war Pleban in Modestorp. Weitere Träger des Namens sind in Brauschweigischen und Dannenberger Urkunden zu finden.[21]
1187Graf Gunzelin II. wohnt in Boizenburg.[22]
1189Heinrich, Herzog von Baiern und Sachsen, befreiet die Hamburger von den Elbzöllen zu Boizenburg u.s.w. und von andern Zöllen und Ungeldern (Regestentext).[23]
1189Als Heinrich der Löwe aus dem englischen Exil zurück gekehrt ist und versucht seine Herzogtümer wieder zu erlangen, lässt er in der Auseinandersetzung mit Adolf von Holstein die Boizenburg stark befestigen.[24]
1191Innerhalb dieser Auseinandersetzungen kommt es zu einer Schlacht bei Boizenburg zwischen Graf Bernhard III. von Ratzeburg und seinem Vater Bernhard II., die auf unterschiedlichen Seiten stehen, wobei Bernhard III. den Sieg davon trägt. Da Gunzelin II. dem Grafen Adolf von Holstein gegen Waldemar von Schleswig, dem Bruder des dänischen Königs, beisteht und Adolf unterliegt, werden auch seine Länder verwüstet.[25]
1194Isfried, Bischof von Ratzeburg, bestimmt durch Schiedsrichter die ratzeburgischen Stiftsgüter, für den Bischof und das Dom-Capitel (Regestentext).[26]
Darin werden als Stiftsgüter im Land Wittenburg u.a. genannt:
In parrochia Zarnethin (Zarrentin): Cultsin (Kölzin) der halbe Zehnte, Vilun (Valluhn) der halbe Zehnte, Scalisce (Schaliß) der halbe Zehnte.
In parrochia Vilen (Vellahn): In eben diesem Dorf der dritte Teil, Bansin (Banzin) der dritte Teil, Domerace (Dammereez) der dritte Teil, Bralistorp (Brahlstorf) der dritte Teil, Paniz (wüst) der dritte Teil, Bolbruche (Bollbrügge, wüst) der dritte Teil.
In parrochia Camin: in eben diesem Dorf der dritte Teil.
Offenbar sind nur Stiftsgüter innerhalb der Grafschaft Ratzeburg betroffen, zu der die Länder Boizenburg und Sadelbande (Lauenburg) nicht gehört haben.


1195Boizenburg: Isfried, Bischof von Ratzeburg, der Abt [Arnold] zu St.Johann in Lübek und der Lübeker Domherr Hermann schlichten den Streit des Schweriner Dom-Capitels mit den Wenden wegen der Wahl eines Bischofs von Schwerin (Regestentext).[27]


1200Die im Streit um die Kaiserwürde zwischen Philipp von Schwaben und Otto von Sachsen auf Seiten Philipps von Schwaben kämpfenden Grafen Adolf von Holstein und Adolf von Ratzeburg dringen in die Länder Boizenburg und Lauenburg ein. Die mecklenburgischen Fürsten Heinrich Burwy und Nikolaus stellen sich im Auftrage Kanuts von Dänemark diesen entgegen. Adolf von Ratzeburg trifft 1201 bei Waschow auf beide und wird geschlagen. Dabei fällt Fürst Nikolaus von Rostock. Der Kampf der Dänen, nun unter Waldemar II. gegen die Holsteiner geht weiter. Auf seiner Seite kämpft nun auch Gunzelin. Die Burgen in Wittenburg, Ratzeburg und Gadebusch ergeben sich, die Lauenburger wird 1203 erobert.[28]
1202 Gunzelin muss dem dänischen König huldigen.[29]
1203 Die Grafschaft Ratzeburg wird aufgelöst. Das Land Ratzeburg fällt an Holstein unter Albrecht von Orlamünde, einem dänischen Vasallen, das Land Gadebusch an Mecklenburg unter Heinrich Burwy von Mecklenburg-Ilow und das Land Wittenburg an die Grafschaft Schwerin unter Gunzelin II. Diesem bestätigt Waldemar auch den Besitz des Landes Boizenburg.[30]
1207Boizenburg wird vom Grafen Albrecht von Orlamünde, dem dänischen Statthalter in Holstein und Ratzeburg, erobert.[31]
1208Das Schloss Boizenburg wird von Albrecht von Orlamünde im Auftrage des Königs Waldemar II. zerstört und die Grafschaft Schwerin verwüstet. Das ist das Ergebnis der Händel mit Johann Gans zu Putlitz, der das Land Grabow aus der Grafschaft Dannenberg in Besitz genommen hatte. Die Zerstörung des Grabower Schlosses duch die Grafen von Schwerin ruft den Unwillen des Königs Waldemar II. hervor. Waldemar ist nun im Besitz des gesamten ehemals wendischen Mecklenburg. Seine Macht ist so groß, dass selbst König Otto IV. zu ihm nach Boizenburg kommt, um ihn um Unterstützung gegen Philipp von Schwaben zu ersuchen.[32]
1209In der Gründungsurkunde der Löwenstadt Bleckede wird die Wiese, genannt Teldau „in prato dicto Teltowe“ erwähnt, deren Nutzungsrecht von Herzog Wilhelm von Lüneburg an die Stadt Bleckede übertragen wird.[33] Es wird sich sicher um die Wiesen des rechtselbischen Bleckeder Ortsteils Neu Bleckede gehandelt haben. Der Name Teldau ist eine Landschaftsbezeichnung, die als Flurname sich auch in den lüneburgischen Teldau-Dörfern Neu Wendischthun, Stiepelse, Krusendorf, Sumte, Neu Garge und Viehle, bis hin zu den ehemals sachsen-lauenburgischen Dörfern Gülstorf und Konau findet.
1214Der deutsche König Friedrich II. (ab 1220 Kaiser) und der Papst erkennen die dänische Oberlehnsherrschaft zwischen Elbe und Ostsee an. Nachdem Waldemar die Grafen von Schwerin erneut besiegt hat, müssen auch diese die dänische Oberhoheit anerkennen.[34] Während Heinrich, Graf von Schwerin, auf Pilgerfahrt ist, besetzt Waldemar 1221 die Burg Schwerin.
1217Ein plebanus, ein Prediger für das Volk, mit Namen Siegfried, und auch ein sacerdos, ein Priester, namens Rötger werden in Boizenburg erwähnt. Außer auf das Vorhandensein einer Kirche deutet die unterschiedliche Bezeichnung auf die soziale Schichtung in der Einwohnerschaft hin. Der Pleban wird sicher auch für die Einwohner wendischer Abkunft zuständig gewesen sein, die größtenteils keinen Bürgerstatus gehabt haben werden.[35]
1222 Graf Heinrich von Schwerin kehrt aus Palästina zurück. Zwischenzeitlich hat Waldemar Schloss und Teile der Grafschaft Schwerin dem Grafen Albrecht von Orlamünde in Verwaltung gegeben.[36]
1223Der Graf Heinrich nimmt auf der Insel Lyoe König Waldemar gefangen und bringt ihn auf die Burg Lenzen und dann in den Burgturm von Dannenberg. [37]
1225Schlacht bei Mölln zwischen dem Grafen Heinrich, verbündet mit dem Grafen Adolf von Schauenburg, Erzbischof Gerhard von Bremen, Heinrich Borwin von Werle und der Gegenseite um den Grafen Albrecht von Orlamünde. Dieser wird gefangen genommen und ebenfalls in den Turm gesperrt. In einem Vertrag von 1225 werden die Länder zwischen der Eider, der Elbe und der Ostsee außer Rügen von der dänischen Herrschaft in die Lehnsherrschaft des Reiches gegeben. Unter dem Einfluss des Papstes wird Waldemar freigelassen und beginnt neue Feinseligkeiten. Bei Rendsburg muss er zurück weichen.[38]
1227Waldemar hat sich mit Otto dem Kinde von Braunschweig-Lüneburg verbündet. Seine Gegner erklären den Askanier Herzog Albert von Sachsen zum Oberlehnsherrn von Noralbingien. Dieser gibt die Länder Schwerin, Wittenburg und Boizenburg an den Grafen Heinrich zum Lehen. Damit gehört das Land Boizenburg jetzt auch de facto zur Grafschaft Schwerin. Waldemar wird in der Schlacht bei Bornhöved von Albert von Sachsen den mecklenburgischen Fürsten, dem Grafen von Schwerin, dem Erzbischof von Bremen und der Stadt Lübeck endgültig besiegt. Er verzichtet auf die Lehnshoheit im Norden des Reiches. Graf Heinrich nimmt Otto von Brauschweig-Lüneburg gefangen und bringt ihn in den Turm, während er Albrecht von Orlamünde unter der Bedingung freilässt, dass er die askanische Oberhoheit über Nordalbingien anerkennt. Mit dem Verschwinden des Orlamünders geht auch die Grafschaft Ratzeburg endgültig unter.[39]
1230Im Ratzeburger Zehntlehenregister[40] verleiht der Bischof von Ratzeburg den Zehnten in seinem Bistumssprengel. Darin ist der das Land Boizenburg betreffende Teil sehr schlecht erhalten. Wittenburg wird bereits als civitas erwähnt. Zu Boizenburg ist keine nähere Aussage erkennbar. Die Übersetzung des Boizenburg betreffenden Abschnittes lautet:
Im Lande Boizenburg ist der Graf von Schwerin solcherart vom Bischof belehnt.
Im Lande Boizenburg hält Gunzelin, Graf von Schwerin, zwei Teile des Zehnten als Lehen des Bischofs von Ratzeburg, der dritte Teil ist frei für den Bischof.
Dort sind bischöfliche Einkünfte
Im Dorfe Granzin (Grancin) … sind für den Bischof die Zehnten abgelöst … XXIIII XX,
Nieklitz (Niclesse) XII, Klimprow (Calinterowe) IIII, Niendorf (Niendorpe) …, Bahlendorf (Balendorpe) …, Karrentin (Carpentin) VII.


In der Curie Bengerstorf (Bunserstorpe) VI, Dersenow (Darsenowe) V, … , Zahrensdorf (Tsarnekestorp) XII,
Blücher (Bluggere) IIII, Lüttenmark (Lvttekemarc) IIII, Leisterförde (Leisteruorde) IIII.


Das ganze Dorf Bennin (Benin) ist frei gemacht für den Bischof in Feldern und Wäldern, Weiden und Wiesen, welche Herzog Heinrich dem Bischof von allen Diensten befreit gewährt hat.
… old… im Lehen vom Bischof haben frei.
Hildegund hat III. In Granzin Wilhelm II, (N)ebande (Neibein) derselbe V, Tessin Reimbold …, (G)amnetin Theoderich Man II, Gallin Gerard II.


Im Land Wittenburg ist auch die Pfarre Vellahn aufgeführt, zu der die Dörfer Brahlstorf, Dammereez und Düssin gehörten.


In parrochia Vilan
Düssin (Dvssin) Johannes Auca II, für den Bischof III frei,X
Brahlstorf (Bralizstorp)Kirche Vellahn I, Luze I, Präpositus III ,XII
Dammereez (Domeratse)Olricus II. Der dritte Teil ist frei für den Präpositus.XX
GansethorpX
Die Angaben am Ende der Zeilen geben die Gesamtzahl der Hufen an, so auch bei Granzin (XX). Bei dem genannten Gansethop wird es sich um ein Dorf bei den Düssiner Ausbaugehöften Goosfeld handeln, das später untergegangen ist.


1241In einer Urkunde, die der Graf Gunzelin III. von Schwerin ausgestellt hat, werden unter den Zeugen Hinrico de Thvedorpe ceterisque consulibus de Boceneborg presentibus (Heinrich von Zweedorf und die übrigen Ratmänner von Boizenburg, die anwesend sind) genannt. Das deutet darauf hin, dass Boizenburg bereits vor der Verleihung des lübischen Stadtrechts (1267) eine Ratsverfassung hatte. Möglicherweise ist bereits früher ein anderes Stadtrecht verliehen worden. Heinrich von Zweedorf wird der Bürgermeister gewesen sein, der möglicherweise ein Adliger war.[41] Diese Urkunde kann als die eigentliche Ersterwähnung einer Stadt Boizenburg angesehen werden.
1244„Gebhard und Werner; Ritter in Lauenburg, übertragen dem Kloster Medingen eine Geldrente aus Medingen, eine Roggenhebung aus der Mühle zu Karrentin (A. Boizenburg) und den Zehnten in einem Wendendorfe“ (Regestentext).[42]
1255„Gunzelin, Graf von Schwerin, bestätigt der Stadt Boizenburg ein vom Ritter Cristancius erkauftes, an der Boize belegenes Gut“ (Regestentext). Auszug aus dem in das Hochdeutsche transformierten Urkundentext: Deshalben tun wir kund nicht allein den Nachkömmlingen, sondern auch denjenigen, die jetzt leben, dass unsere Bürger zu Boizenburg mit unser und unserer Erben Wissen und Willen für sich gekauft haben das Gut und ganze Erbe, welches an der Boize belegen ist, für 30 Mark Pfennige von dem ehrbaren Critantius samt allem des Gutes und Erbes Zubehör.
Ähnlich wie in der Urkunde aus dem Jahre 1241 ist auch hier eine bereits vorhandene Ratsverfassung anzunehmen, wenn von den Bürgern zu Boizenburg die Rede ist.[43]


1258Vereinbarung zwischen den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg und Sachsen-Lauenburg über die Urbarmachung des Marschgebietes zwischen Artlenburg und Bleckede sowie des Landes Teldau (hier wohl die Lüneburgischen Teldaudörfer von Neu Bleckede bis Viehle).[44]


1262Gunzelin, Graf von Schwerin, verleiht dem Kloster Medingen das Eigenthum an der Hälfte der Mühle zu Karrentin, und lässt die Zehnten aus den Dörfern Voerwerk und Haasel (im hann. Amt Medingen) auf, welche das Kloster von dem Bischofe von Verden erworben hat. (MUB 961, Regestentext). Zeuge ist Otto de Boyzeneborg.


1267Gunzelin III. und sein Sohn Helmold II. verleihen der Stadt Boizenburg das lübische Stadtrecht. Urkundentext vom 24. Juli 1267:
„…dat vnse leven borgere vnde inwanre to Boyssenborch vns mit fruntliken vnde innigen beden hebben angefallen, dat vnse vnde ere nakomelinge mochten broken sodane schickinge des rechten, als de stad Lubke..“
„.. dass unsere lieben Bürger und Einwohner zu Boizenburg uns mit freundlichen und innigen Bitten angefallen haben, dass unsere und ihre Nachkommen, sodann das Recht der Stadt Lübeck gebrauchen möchten…“. Es wird jedoch festgelegt, dass kein gräflicher Bedienter, weder Münzer noch Zöllner, wie auch kein Jude sich vor einem Richter des lübischen Rechts verantworten müsste. Es dürfte auch niemand, kein Bürger, Einwohner oder Gast, der nach dem Zollrecht schuldig ist, sich ohne Wissen und Zustimmung des Zöllners von Boizenburg entfernen. Zu der Zeit gab es in Boizenburg folglich bereits gräfliche Bediente, einen Zöllner mit Zollgerichtsbarkeit und einen Münzer sowie auch Juden.[45]


1269Graf Gunzelin III. gerät in eine Fehde mit dem Dannenberger Grafen, der mit den Markgrafen von Brandenburg verbündet ist. In einem Vergleich muss er zugestehen, dass er das Schloss Boizenburg niederreißen wird, was er jedoch nicht umsetzt.[46]


1276Nach Gunzelin III. Tod (1275) und Klärung der Erbschaft residiert Helmold II. bis zu seinem Tode 1299 in Boizenburg.[47]


1280 u. 1281 In zwei von dem Magistrat zu Boizenburg ausgefertigten Urkunden wird bekannt gegeben, dass die Grafen von Schwerin, der Herzog von Braunschweig und der Bischof von Verden in einem Vertrag vereinbart haben, dass bei einer Fehde unter ihnen die Lüneburger Kaufleute sich mit ihren Waren vier Wochen sicher in den Ländern der Schweriner Grafen bewegen dürften. Daraus ist auf die Bedeutung Boizenburgs für den Lüneburger Handel zu schließen, der überwiegend im Salzhandel bestanden haben wird.[48] Die Beurkundung erfolgt im ersteren Falle durch die Ratmänner zu Boizenburg.


1283Boizenburg, 6. Juli: Otto, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, schliesst mit den Herren der Osteeländer ein zehnjähriges Bündnis zu gegenseitigem Beistande im Anschlusse an den zu Rostock geschlossenen Landfrieden (Regestentext).[49] Am gleichen Tage kommt es in Boizenburg zu einem weiteren Vertrag. „Wizlav, Fürst von Rügen, Heinrich und Johann, Fürsten zu Werle und Helmold und Nikolaus, Grafen zu Schwerin, bezeugen, dass die Stadt Lübek ihren Beitrag zu der nach dem Landfriedensbündniss von den Städten zu stellenden Mannschaft mit 375 Mark Silbers an den Herzog Otto von Lüneburg geleistet hat.[50]


1295Etliche Bischöfe ertheilen einen Ablassbrief zu Gunsten der Pfarrkirche zu Boizenburg (Regestentext).[51] Offenbar war zu diesem Zeitpunkt die Kirche noch nicht völlig fertig gestellt und der Ablassbrief sollte der Finanzierung dienen.


1297 „dem Rectori der Kirche zu Boitzenburg und seinen zeitigen Nachfolgern als ein beständiges freies Kirchengut verleihet das Eigenthum zwoer Hufen in Gresse, zwoer Hufen in Twedorpe, drei und einer halben Hufe in Gheren und dreier Hufen in Rensdorpe mit dem hohen Gerichte, nemlich zu Hand und Hals und dem niederen Gerichte mit allen und jeden Beeden und Diensten mit allem Recht - und Gerechtigkeiten - Nichts von solchen Hufen ausbeschieden, frei und ruhig zu besitzen, nemlich dergestalt, daß die Bauern besagter Hufen gänzlich Keinem, als nur allein Gott und den zeitigen Rectoribus gedachter Kirche zu alleinigen Abgifften oder Dienst verpflichtet sein sollen.“ [52]


1297Nicolaus, Graf von Schwerin verkauft dem Kloster Zarrentin den freien Besitz der Dörfer Zweedorf, Schaliss und Kl.-Welzin, ferner 6 Hufen in Bretzin und 2 Hufen in Kothendorf, auch den Zehnten aus dem Dorfe Stöllnitz (Regestentext).[53]
1299Nach Helmold II. Ableben folgt Nikolaus der II. als Graf mit der Residenz in Boizenburg (+ 1315 oder 1316). Nikolaus hatte bereits zuvor als Graf von Boizenburg beurkundet.[54]


1301Nikolaus II. überlässt am Michaelistage 1301 gegen 200 Lüb. Mark der Stadt Boizenburg den Raum außerhalb der Stadt, die Hude bei der Elbe genannt, von dem Ende ihrer Höfe bis zum St.Georgshospital und von der Stadt bis zur Landwehr, daselbst nach der Art und Weise des Lübschen Rechts Gericht zu halten. Das Halsgericht behält er sich vor. Die Boizenburger erhalten auch das Recht, diejenigen Schiffe, die sie des Nachts auf der Fischerei betreffen würden, anzuhalten. Außerdem verspricht er, niemals Bede von der Stadt zu fordern.[55]


1315/16Graf Nikolaus IV., der offenbar noch sehr jung ist, folgt seinem Vater nach dessen Tode. Er trifft einen Vergleich mit seinem Onkel Heinrich III., dass dieser ihn zu sich nach Neustadt nimmt und überlässt ihm die Länder Boizenburg und Crivitz, die ihm wieder zufallen sollen, wenn sein Onkel vor ihm verstürbe. Nach dem Tode Heinrichs III. (1332) tritt er wieder die Regierung in Boizenburg und Crivitz an.[56]


1323Ersterwähnung von Beckendorf als die Ritter Wipert der ältere und Hermann aus dem Geschlecht der von Blücher mit Einkünften aus sieben Hufen in Beckendorf eine von ihnen gestiftete Vikarei mit einer Kapelle in der Kirche zu Wittenburg bewidmen.[57]
1328 Adelheid, Wittwe des Ritters Heirich Sprengel, bezeugt mit dem Priester Johannes von Tarnewitz und dem Knappen Segeband von Oedem, dass ihr Gemahl die von ihm zu Boizenburg gestiftete Vicarei mit 4 Mk. jährl. Hebungen aus Bekendorf bewidmet hat (Regestentext).[58]
1328Heinrich von Mecklenburg nimmt vier Brüder von Sprengel in seinen Dienst und Schutz. Sie erhalten die Schlösser Zeetze und Gresse als Lehen.[59] Die Lehenshoheit über den Darzing (Amt Neuhaus) ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht eindeutig geklärt. Als Gegenleistung sollten sie „dat nye hus“ an der Herzogenfurt zwischen Besitz und Preten bauen.


1333Graf Nicolaus IV. bestätigt der Stadt Boizenburg weitere Freiheiten, Gerechtigkeiten, Privilegien und Rechte.[60]


1343Nikolaus III. aus der Wittenburger Linie überlässt den Fürsten Albrecht und Johann von Mecklenburg im Sternberger Vertrag den Anteil, der ihm an den Ländern Boizenburg und Crivitz oder sonst in und außerhalb der Grafschaft zufallen würde. 1345 verspricht auch der Boizenburger Nikolaus IV. ebenfalls in Sternberg beiden im Falle seines Ablebens ohne männliche Erben die Sukzession in den Ländern Boizenburg, Wittenburg und Crivitz, auch die Vormundschaft über möglicherweise minderjährige Erben sowie die Eventualhuldigung der Häuser (Burgen), Städte und Lehnsleute in den Ländern. Die Herren von Mecklenburg verheißen der künftigen Gemahlin Nikolaus IV. u. a. den Genuss von Land, Stadt und Schloss Boizenburg oder Crivitz. Die Eventualhuldigung von Land und Stadt Boizenburg erfolgt 1347. Graf Otto I.Rose von Wittenburg widerspricht dem nicht. Er ernennt Nikolaus IV. von Boizenburg zu seinem Erben und lässt ihm im Land Wittenburg unter Zustimmung seines Bruders des Grafen Nikolaus V. von Tecklenburg huldigen. Dieser erhält dafür 1349 von Nikolaus IV. die Erbfolge in Boizenburg. Das widersprach den Vereinbarungen mit den Herren von Mecklenburg. Kurz darauf verstirbt im gleichen Jahre Nikolaus IV. Die verwirrenden Erbschaftsverhältnisse führen nun zu Feindseligkeiten zwischen den nunmehrigen Herzögen von Mecklenburg (seit 1348) und dem Grafen Otto I. Rose von Wittenburg. Die Mecklenburger besetzen Schloss Wittenburg. Da Otto I. unterliegt, muss er 1350 den Mecklenburgern Wittenburg abtreten und erhält dafür Crivitz, den Witwensitz von Lise vom Berge der Witwe Nikolaus IV., den diese zuvor bereits an die Mecklenburger verkauft hatte. Das Schloss Boizenburg muss er den Von Barnekow für 2000 Mark lötigen Silbers als Pfand abtreten.[61] Es bleibt bis 1361 in der Hand der Barnekows.[62]
Der Herzog Albrecht I. von Mecklenburg will den Pfandbesitz von den Barnekows erwerben und dann den Grafen Otto I.Rose zwingen Schloss und Grafschaft von ihm als Lehen zu nehmen. Otto Rose nimmt die Feindseligkeiten wieder auf, wird aber gefangen genommen. Um die Freiheit zu erhalten, verlobt er seine Tochter Richardis mit dem Sohn Albrechts I, späterem Albrecht II.[63]


1355 Laut einem lüneburgischen Lehnbrief residiert Otto I. Rose in diesem Jahre in Boizenburg.[64]


1356OttoI.Rose verstirbt. Herzog Albrecht I. von Mecklenburg will die Grafschaft in Besitz nehmen, erhält auch vom Herzog Rudolf von Sachsen die Belehnung der Grafschaft Schwerin und auch Boizenburg. Nikolaus V. von Tecklenburg behauptet aber auf Grund des Vertrages von 1349 seinen Erbanspruch auf Boizenburg. Im gleichen Jahr verbündet sich Herzog Albrecht I. mit Herzog Wilhelm von Lüneburg gegen Nikolaus V., der seinerseits mit Erich von Lauenburg ein Bündnis abgeschlossen hat. Erich befreit Stadt und Schloss Schwerin von Albrechts Belagerung und erobert dessen Schloss Plau. 1358 vermittelt Waldemar von Dänemark den Frieden. Erich soll Plau abgeben und dafür Stadt und Schloss Boizenburg erhalten. Da er aber weder Boizenburg noch das Pfand Gadebusch erhalten hat, rüstet er von neuem und erobert Plau zurück. Im zweiten Frieden vom 1. Dezember 1358 liefert Albrecht von Mecklenburg den Tecklenburgern die Länder des verstorbenen Otto I. aus und verzichtet auf seine Ansprüche. Sie errichten eine wechselseitige Erbvereinigung, nach der die Herzöge von Mecklenburg die Erbfolge in der Grafschaft Schwerin, jedoch ohne Tecklenburg, und die Grafen im Falle des Aussterbens aller Herzoglich-Mecklenburgischen Linien das Erbrecht in den Ländern Crivitz, Boizenburg und Grevesmühlen erhalten.[65]


1358Die Grafen von Tecklenburg verkaufen, nachdem zuvor zwischen beiden Parteien noch Krieg geführt wurde, besiegelt auf Hof Plüschow bei Grevesmühlen, die Grafschaft Schwerin mit Wittenburg, Boizenburg und Crivitz, auch Neustadt und Marnitz sowie den Pfandbesitz des halben Landes Lenzen mit allen Rechten und allem Zubehör und den hohen Schulden an den Herzog Albrecht von Mecklenburg für 20000 Mark lötigen Silbers. [66]


1359 27. bis 31. März herrscht in Boizenburg Hochbetrieb: Zur Auszahlung der ersten Rate
des Kaufgeldes in Höhe von 5000 Mark sind die Tecklenburger Grafen und die Mecklenburger Herzöge jeweils mit ihrem Gefolge angereist. In diesen Tagen entstehen 14 Urkunden. Am 27. wird das Geld gezahlt und der Kaufvertrag noch einmal bestätigt. Für die Restkaufsumme versprechen 60 Bürgen für die im Dezember fällige zweite Rate und 62 Bürgen für die dritte und vierte Rate bei Nichtzahlung nach Tecklenburg ins Einlager zu gehen bis die Kaufsumme gezahlt wird. Alle diese Bürgen müssen in Boizenburg anwesend gewesen sein. Auch die vier Treuhänder der Tecklenburger waren in Boizenburg anwesend. Die Übergabe der Vogtei Schwerin soll nach Aufforderung innerhalb vier Wochen erfolgen, erfolgt aber bereits am 31. März. Die Schlösser, Städte und Lande Boizenburg, Crivitz und Grevesmühlen werden von allen Gefolgschaftseiden entbunden, wenn die Restkaufsumme gezahlt ist.
Im Jahre 1359 setzen die Herzöge für eine Hälfte des Kaufgeldes Haus, Stadt und Land Boizenburg, mit dem Zoll zu Wasser und zu Lande den Tecklenburgern als Pfand. Der Herzog nimmt gegen den Widerstand der Grafen die Stadt in Besitz. Die Tecklenburger bestätigen den Boizenburgern für die Zeit des Pfandbesitzes noch einmal alle Rechte und Freiheiten und versichern, das Pfand nach Zahlung der Kaufsumme sofort zurück zu geben. Bereits am 31. März übergeben die Tecklenburger Stadt und Land Neustadt, Stadt und Land Wittenburg sowie Stadt und Land Schwerin mit allem Zubehör an die Mecklenburger Herzöge und entbinden alle Burgmannen, Mannen, Ratsherren, Stadtbürger, Pfaffen und Laien non ihren Untertaneneiden. Herzog Albrecht verpfändet umgehend die Grafschaft Wittenburg an seine Gefolgsleute Heinrich von Bülow und Reimar von Plessen. Die Zahlung weiterer Raten verzögert sich. Insgesamt sind nur Zahlungen von 4200 Mark der zweiten Rate bekannt.[67]


1361Die Tecklenburger versuchen durch Ihren Statthalter, den Tecklenburger Pfarrer Werner Struwe den Pfandbesitz an Lübeck abzutreten. Es sind auch bereits die Lübecker Ratsherren angereist. Da sich der Boizenburger Rat aber erklärt, vereinbarungsgemäß solle Boizenburg für die Mecklenburger ein offenes Schloss sein, verlieren die Lübecker das Interesse.[68] Bis 1370 ist Vicke von Moltke herzoglicher Hauptmann in Boizenburg. Gemeinsam mit Heinrich von Bülow, dem Pfandinhaber des Landes Gadebusch führt er 1362 einen Krieg gegen den Herzog von Lüneburg.[69]


1362 Die Grafen setzen Stadt und Amt Boizenburg als Pfand an die von Bülow und von Moltke, um so an das Kaufgeld zu kommen.[70] Anschließend bis 1427 ist das Amt Boizenburg Pfandbesitz der von Sperling und der von Halberstadt.[71] Diese Aussage widerspricht denen von Schlie (Anm. 76) und Jugler (Anm. 78).


1362Schiedsverfahren verlaufen ohne befriedigendes Ergebnis. In dem einen wurde Herzog Albrecht verpflichtet, Boizenburg an die Tecklenburger herauszugeben, in dem anderen wurden die Tecklenburger in die Pflicht genommen. [72]


1366Boizenburg wird wiederum Schauplatz für einen Vertragsabschluss. Dieses Mal handelt es sich um ein Bündnis zwischen dem Herzog Albrecht von Mecklenburg und dem Herzog Albrecht von Sachsen-Bergedorf.[73]


1370 Auf dem Kuhsande vor Boizenburg wird zwischen dem Herzog Albrecht von Mecklenburg und dem Herzog Magnus von Braunschweig ein achtjähriger Friede geschlossen.[74]


1371Der König Waldemar von Dänemark verhandelt in Boizenburg mit den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg sowie von Sachsen-Lauenburg.[75]


1372Ulrich von Pentz und seine Söhne auf Redefin haben das Amt Boizenburg als Pfand inne.[76]


1380Angeblich sollen die Wismarer um diese Zeit den Boizenburgern die Stadtmauern errichtet haben, um den ungestörten Salzhandel zu sichern. Diese Angabe ist nach Schlie irrtümlich, denn die Mauern werden in einer Urkunde (MUB 4457) bereits im Jahre 1323 erwähnt.[77]


1391Die Städte Lübeck und Hamburg vereinbaren in Boizenburg mit den nunmehr dortigen Pfandbesitzern von Zülen, dass diese ihnen Schloss und Stadt bei Gefahren auf drei Jahre offen halten sollten.[78]


1391 bis 1398 Lübeck baut mit der Stecknitzfahrt zur Verbesserung des Salztransports von Lüneburg nach Lübeck einen Kanal, der die Elbe mit der Trave verbindet. Ein Durchstich bei Mölln verbindet dazu die an der Grenze des Landes Boizenburg verlaufende Delvenau mit der Stecknitz, die in die Trave mündet. Dazu mussten in der Delvenau, die gegenwärtig in Mecklenburg allgemein als Stecknitz bezeichnet wird, im Grenzbereich die Dükerschleuse und die Niebuhrschleuse errichtet werden, die wie auch der Kanalbau überhaupt in mecklenburgisches Gebiet eingriffen. Dazu war zuvor keine Einwilligung des Herzogs Albrecht eingeholt worden. Im Jahre 1401 kam es deshalb zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Mecklenburg und Lübeck, die 1402 in einem Vergleich endete, nach dem die Mecklenburger von jeder Last Salz auf ewig 6 Pfennige erhalten sollten und Mecklenburg den Schiffen auf dem Kanal den Schutz zusagte.[79]


1412In Boizenburg kommt es zu einer Zusammenkunft der Herzogin Agnes, sowie der Herzöge Albrecht und Johann mit Vertretern der Hansestadt Lüneburg, die sich von der Abhängigkeit von Lübeck freimachen will. Lüneburg erhält ein Privileg für den Bau eines Kanals von Boizenburg nach Wismar über die Schaale. Die Mecklenburger wahren sich die Oberhoheit auf der Wasserstraße, versprechen aber die Lüneburger im Falle eines Krieges mit dem Lüneburger Fürsten zu beschützen. Dafür dürfen die Lüneburger keine befestigten Stapel- und Hudeplätze einrichten. Für jede Last Salz ist in Boizenburg ein Zoll von 4 Schilling lübisch zu entrichten, während auf der Rückfahrt das Handelsgut der Lüneburger zollfrei ist.[80] Der „Rad tho Boyseneborch“ wird u. a. als Zeuge genannt.[81]


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In den kommenden Jahrzehnten kommt es offensichtlich immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Lüneburg und dem Boizenburger Schifferamt, was an den wechselnden Privilegierungen zu Ausdruck kommt. Diese sollen hier unabhängig von der chronologischen Folge im Übrigen zusammenhängend dargestellt werden:


1422Der Herzog Albrecht V. privilegiert das Boizenburger Schifferamt mit der ausschließlichen Benutzung des Schwarzen Wassers (Unterlauf der Sude) bis zum Bandekower See (Dieser ist jetzt nicht mehr existent.) mit Flößen und Schiffen. Der Rat sollte gegen Störer nach lübischem Recht vorgehen. Das widersprach dem Lüneburger Privileg.
1430Katharina, die Vormünderin der Herzöge Heinrich III. und Johann V. bestätigt in Wittenburg das Lüneburger Privileg aus dem Jahre 1412. Im gleichen Jahre findet sich ein Vergleich zwischen den Lüneburgern und den Boizenburgern, das beide berechtigt die Schaalfahrt und den weiteren Transportweg nach Wismar zu benutzen.[82]
1510Das Bozenburger Schifferamt wird mit der alleinigen Beschiffung der Sude privilegiert. Das erfolgte als Bestätigung auch in den Jahren 1532, 1540 und 1544.[83]
1553Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin bestätigt das Lüneburger Privileg für die Schaalfahrt.[84]
1557Auch Herzog Ulrich bestätigt in Güstrow das Lüneburger Privileg.[85]
1550 bis 1560 Lüneburg beginnt mit dem Bau der Schaalfahrt. „Die Lüneburger legten nun 15 Schleusen auf der Schaale an, leiteten Bäche hinein und gruben Krümmungen ab. Der Weg aus dem Schaalsee in die Elbe war demnach folgender: von dem Schaalsee in den Schaalstrom, unter der Zarrentiner Brücke durch, bis auf die Schaalmühle, auf Kölzin, bei Kogel vorbei, Vitkau, Bennin, die Schildmühle, auf das breite Wasser, Bengerstorff, Wiebendorff, die Zahrensdorffer Brücke, Blücher, Bandekower See, das schwarze Wasser, Wappau vorbei in die Elbe.“ Über diese Trasse wird 1562 duch Herzog Johann Albrecht eine Urkunde ausgestellt, die die Privilegien von 1412 bestätigt und einige neue Bedingungen für den Besitz durch Lüneburg festlegt. Im gleichen Jahr, wenige Wochen danach, bestätigt Herzog Ulrich in Güstrow dem Boizenburger Schifferamt noch einmal das Privileg zur alleinigen Beschiffung der Sude und 1563 kommt es zu einem Vertrag zwischen Lüneburg und Boizenburg über den Holzhandel und das Stapelrecht auf dem Schaalsee. [86]
1565Boizenburg: „das Schiffampt gibt jerlichen, das se frey über das schwartze wasser mugen fahren 6 fl. 16 ß“ (6 Gulden, 16 Schillige).[87]
1568Herzog Ulrich bestätigt nochmals das Privileg des Boizenburger Schifferamts zur Beschiffung der Sude.[88]
1570Die Herzöge setzen fest, dass sich die Lüneburger und die Boizenburger jährlich im Herbst nach dem Gallustag in Boizenburg treffen sollten, um sich über die Modalitäten der Holzflößerei auf der Schaale (Mengen und Preise) zu verständigen.
Diese Festlegung war getroffen worden, weil die Nutzung des Schaalekanals sich hauptsächlich auf den Brennholztransport beschränkte und Boizenburg diesen zuvor allein betrieben hatte. Die Treffen fanden bis 1719 statt, als Lüneburg kein Interesse mehr zeigte.[89]
1586 und 1587 wurden Verträge zwischen Lüneburg und Boizenburg über den Holzhandel und das Stapelrecht geschlossen.[90]
1587 Herzog Johann von Schwerin bestätigt das lüneburgische Privileg, 1603 auch Herzog Carl in Güstrow, der Gleiche 1604 auch für Boizenburg.[91]
1587Der aus Dithmarschen stammende Lüneburger Maler und Kartograph Daniel Frese bereist den Schaalelauf, ausgehend von der Sudemündung in die Elbe bis an das nördliche Ende des Schaalsees. Daraus entsteht die Karte des Schaalelaufs und des Schaalsees.[92] Diese enthält die Schleusen und Zollstätten, die Hudeplätze der Lüneburger bei Kölzin und bei Schwarzen Wasser sowie der Boizenburger bei Schaalmühle und am Bandekower See, die Brücken bei Schaalmühle, Kogel, Bennin, Zahrensdorf, Blücher und Gülze sowie die an der Schaale liegenden Dörfer mit ihren Grundbesitzern.
1610bestätigt Adolf Friedrich in Strelitz das Lüneburger Privileg nochmals.[93]
1612Herzog Adolf Friedrich bestätigt in Schwerin das Boizenburger Schiffahrts-Privileg. [94]
1662Herzog Christian Ludwig I. bestätigt das Privileg des Boizenburger Schifferamtes wegen der Befahrung der Sude.[95]
1674Herzog Christian Ludwig I. bestätigt das Privileg der Stadt Lüneburg für die Schaalfahrt.95
1688Auf dem Landtag in Schwaan beklagen die Boizenburger u. a. „daß den Bürgern und Schifferamtsgenossen vor zwei Jahren aufgebürdet worden, für jeden Faden Holz in dem Amte Boitzenburg einen Schilling sogenanntes Grundgeld zu erlegen, wodurch nicht allein die Handlung hintertrieben, sondern auch die Schifferamtsgenossen in diesen nahrlosen Zeiten desto mehr geschwächt würden“ und
„daß die Schifferamts-Interessenten bei ihren alten, 1422 erhaltenen, und von Fürsten zu Fürsten confirmirten, Privilegien nicht geschützt würden, sondern Fremden verstattet würde, die Handlung den Boitzenburgern aus den Händen zu ziehen, indem die Regierung zu Schwerin den Ersteren nicht allein den Vorzug im Handel, sondern auch das Verflössen, in alle Wege verstattete, wodurch nicht allein die Boitzenburger zu Grunde gerichtet würden und keinen Credit erhalten könnten, sondern auch Andere, bei der Handlung Interessierte , Schaden nehmen müßten; „und
„daß den Interessenten des Schifferamts zu Boitzenburg durch die Fürstlichen Beamten aufgedrungen, in ihrer Handlung im Amte Boitzenburg keine adeliche, noch andere, sondern nur fürstliche Unterthanen, und nicht einmal zur Arbeit tüchtige Leute, zu bestellen, sondern dieselben der Ordnung nach, wie sie wohnten, in Arbeit zu nehmen.“[96]
1697Das Lüneburger Privileg für die Schaalfahrt wird erneut von Herzog Friedrich Wilhelm bestätigt.96
1855Lüneburg verzichtet vollständig auf seine Rechte an der Schaalfahrt, auf die Erhebung des Schaalzolls in Kölzin und Blücher und tritt die Zollgehöfte an die großherzogliche Kammer ab und wird gleichzeitig von allen Instandhaltungspflichten entbunden. Im Jahre 1874 regelt ein Regulativ die Instandhaltung der Schaale durch die Anlieger zwischen der Schildemündung und der Mündung in die Sude. [97]
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1427Schloss, Weichbild und Vogtei Boizenburg werden an die drei Städte Rostock, Wismar und Lüneburg verpfändet. Boizenburg huldigt den drei Städten. Lüneburg stellt im Interesse des Pfandgebers und der anderen beiden Städte den Vogt in Boizenburg.[98]


1448Ersterwähnung von Schild(feld). Werner von Marsow, der häufig als Zeuge in Urkunden auftritt, und sein Sohn Werner auf Zahrensdorf verkaufen an Gerd Bassewitz ihre „erflyken houen und dat gantze gut, dat dat Schylt ghenomet ys, belegen tusken twen wateren, also der Doberschen [Schilde] unde der Schalen … dat horet to deme Schylde, an deme Kerspel to Grantzyn belegen, myt allem akkere buwet unde ungebuwet.“ [99] 1538 zahlen die Benniner Landbede für die Nutzung der wüsten Felder Schilt und Tuskow (Tüschow).[100]


1453Im Landbederegister für das Amt Boizenburg werden die Dörfer Bahlen (villa Bahlen), Bandekow (Bandekouwe), (Groß) Bengerstorf (villa Bengerstorp), (Klein) Bengerstorf (villa Averschalschen Bengerstorp), Bennin (villa Bennyn), Besitz (Barsytze), Bickhusen (Primo villa Bikhusen), Blücher (Parrochia Blucher et villa), Bretzin (villa Brutzin), Dersenow (villa Dersenouwe), Gallin (Villa Gallin), Gehrum (villa Gerem), Gothmann (villa Gutman), Granzin (Parrochia Grantzin et villa), Gresse (Parrochia Gresse et villa), Greven (Greben), Gülze (villa Gultze), Lüttenmark (villa Lutkenmarke), Niendorf (villa Nygendorpe), Nostorf (villa Notstorpe), Rensdorf (villa Rensdorpe), Schwartow (villa Swartouwe), Steder (villa Steder), Tessin (villa Tessyn), Zahrensdorf (Parrochia Tzerninkstorpe et villa), Zweedorf (villa Twedorpe) mit ihren Hufenbesitzern und Abgaben genannt.[101]


1458, 1459 u. 1460 Bemerkung im Schlossregister von Boizenburg unter Gothmann: „unde 4 M boren sunte Annen altaris vicarius unde de kerksworen to Boitzenborg“, übersetzt: „und 4 Mark heben der Vikar des St. Annen-Altars und die Kirchgeschworenen von Boizenburg“.[102] Da es in der Boizenburger Kirche im Mittelalter eine Vielzahl von Altären gegeben hat, ist nicht sicher, ob es sich um den St.Annen-Altar in der Kirche oder um den Altar in der St.Annenkapelle gehandelt hat. Schlie nennt eine 1328 von Heinrich von Sprengel gestiftete Vikarei, vier Altäre 1335 und eine Flörkesche Vikarei 1343 (lt. MUB 4913, 5613, 6310). 1370 stiften die von Moltke eine Vikarei, 1378 verbessern die Brüder Heinrich und Hermann von Boizenburg die Vikarei und den Altar St.Peter und Paul. Schlie führt auch die Altäre St. Annae, St. Nicolai, St. Spiritus, St. Catharinae, St. Antonii, St. Martini, St. Simonis et Judae, Omnium Sanctorum (Aller Heiligen), und St. Trinitatis auf, die in Kirchenvisitationsprotokollen genannt werden.[103] In dem o.g. Register 1458 wird auch der Müller Gherke zu Kladram, der späteren Schwanheider Mühle, genannt, ferner die Mühle buten Boysenburgh“ , die Mühle „bynnen Boysenburgh“, die Mühle „to Czernstorppe“ und die Mühle „to Blücher“.


1460Im Schlossregister werden Einnahmen aus „tolne to Gultze, broke unde holttolne van vlotende to Blucher dor de Sluze, item 200 Mark krech ik vome rade to Molne“ , folglich Einnahmen aus dem Zoll zu Gülze, „broke“ wohl Brackede, aus dem Holzzoll für die Flößung an der Schleuse zu Blücher (Hühnerbusch) und auch 200 Mark aus dem Rade, d.h. der Mühle zu Mölln. Ebenso werden Einnahmen an Korn und Geld aus den Mühlen in Boizenburg, Zahrensdorf und Blücher (Hühnerbusch) und Knechtslöhne u.a. für den „cure“, den „slutre“ (Schließer), „Hinrik dem butensten molre“ (Hinrich den Außenmüller) und den Müllern zu Zahrensdorf und Blücher genannt.[104] Somit hat es zu diesem Zeitpunkt bereits die Außenmühle gegeben.


1462Badekow wird erstmalig im Landbederegister genannt, mit „non dedit“ (geben nichts).[105]
1479 ist das Dorf mit 4 Hufen, 1485 auch mit der Sandmühle (bei Bretzin) genannt. 1554 gehört es den von Sprengel in Gresse.


1473 Zwischen den Herzögen Heinrich III. von Mecklenburg und Friedrich von Lüneburg wird auf dem Kuhsande ein Vergleich geschlossen.[106]


1485Im Schlossregister des Amtes Boizenburg sind als Pachtzahler auch Stiepelser, Viehler, Brackeder, Garzer und Carzer aus dem Lüneburgischen genannt. Es wird sich um Pacht für die Weidenutzung in der Teldau bzw. auf dem Goldufer handeln.[107] Auch in späteren Registern erscheinen die Stiepelser, Viehler und Brackeder.


1494 Die Klingbergstraße in Boizenburg wird erstmalig genannt mit dem Bürger „Heinrich Berchhane ufm Klingenberge“.[108]


1496Das Kaiserbederegister nennt in den Dörfern folgende Personenzahlen:
Zweedorf 54, Nostorf 36, Gresse 61, Lüttenmark 30, Badekow 2, Bickhusen 23, Rensdorf 20, Gehrum 23, Schwartow 35, Zahrensdorf 36, Bretzin 36, Groß Bengerstorf 37, Klein Bengerstorf 38, Tessin 41, Blücher 148, Besitz 71, Niendorf 61, Steder 16, Dersenow 59, Bandekow 33, Gülze 62, Bahlen 21, Gothmann 42, Gallin 67, Greven 50, Granzin 48, Bennin 38.[109] Die Zahlen enthalten nur die steuerpflichtigen Einwohner. Darin enthalten sind nicht die Kinder. Auffällig sind die höheren Einwohnerzahlen von Blücher, Gülze und Zweedorf. Diese resultieren aus dem für den Betrieb der Schaalfahrt und der Stecknitzfahrt einschließlich der Zollerhebung erforderlichen Personal.


1501Die Herzöge Magnus II. und Balthasar von Mecklenburg bestätigen die Schenkung des Grafen Nikolaus II. über die Pfarrhufen in Gresse, Zweedorf, Gehrum und Rensdorf.[110]


1518Die Herzöge Heinrich und Albrecht von Mecklenburg und der Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg errichten eine Erbverbrüderung. Darin werden dem Lauenburger im Falle des Aussterbens des mecklenburgischen Herzogshauses „für alle seine Länder und Ansprüche unter andern das Schloß und die Stadt Boizenburg mit seiner Vogtei (nebst allen Regalien, Lehnschaften, Obrigkeiten, Diensten, Nutzungen, Zöllen, Gerichten, Gerechtigkeiten, In- und Zubehörungen in den bestimmten Distrikten)“, versprochen.[111]


1538 Öhe (jetzt Horst) wird im Landbederegister als wüstes Feld genannt, das die Bickhuser, Rensdorfer und Gehrumer bebauen (auch 1560, 1569 und 1573). Genannt wird auch das Feld „to Szolkow“, das Groß Bengerstorfer nutzen. Ebenso wird Kuhlendorf (jetzt Kuhlenfeld) erstmalig genannt. Die Besitzer „bur samptlich [zahlen Bede] von dem wusten velde tho Kulendorp“[112]


1541 In Boizenburg erfolgt eine Kirchenvisitation, die die Durchsetzung der Reformation untersuchen sollt. Es zeigt sich, dass wohl ein lutherischer Pfarrer in Boizenburg predigt. Er darf jedoch nicht den Kirchenraum benutzen, den die katholischen Priester beanspruchen, sondern muss auf dem Kirchhof unter einer Linde predigen.[113] Das Kirchenhebungsregister nennt die Boizenburger Pfarrbauern: zwei in Gresse (Stolemaker, Wegener), drei zu Rensdorf (Burmester, Meine, Kunow), drei zu Gehrum (Konow, Linow, Horstmann) und zwei zu Zweedorf (Roder, Wrede).[114]


1543Im Amtsregister wird erstmalig das Feld Vier genannt, das ebenso wie die Wormbeck wohl vom Bahler Hof bebaut wird. Ebenso wird erstmalig die Schildmühle genannt, die anstelle der Zahrensdorfer Mühle zur Amtsmühle wurde. Vermutlich wurde die Zahrensdorfer Mühle im Zuge des Ausbaus der Schaalfahrt aufgegeben. Auch Bauern aus Viehle, Stiepelse und Brackede zahlen Abgaben an das Boizenburger Amt (Vorbiddelgeldt, Weidegeldt, Vorbiddelhaver).[115]


1545 In dem Streit um die Kaufsumme für die Grafschaft Schwerin kommt es noch zu einem Verfahren vor dem Reichskammergericht. Als aber 1557 Conrad von Tecklenburg, der letzte Spross im Mannesstamm des ehemals Gräflich Schwerinschen Hauses, stirbt, wird der Prozess über die unbezahlte Restkaufsumme beendet.[116]


1546Die Kapellen in Bandekow, Gülze und Rensdorf werden als Filialen von Boizenburg erwähnt.[117]


um 1550 In Boizenburg gibt es in der Stadt ein St. Annenhaus für arme Leute und vor der Stadt das Gotteshus St. Jürgen (dat gadehus van sunte Jürgen) , das noch als Stift weiter bestanden hat, sowie eine St. Gertrudenkapelle [wohl westlich des jetzigen Friedhofs] und eine St. Habunduskapelle. Berichte wird auch von einer Kalandsbruderschaft sowie einer Elenden-St.Annen- und einer St.Habundus-Gilde.[118]


1553Eine nochmalige Kirchenvisitation erfolgt in Boizenburg.[119]


1554Wegen der Differenzen zwischen den Herzögen Johann Albrecht und Ulrich kommt es auf Ulrichs Veranlassung zum Einsatz eines kaiserlichen Kommissars, des Herzogs Heinrich von Lüneburg, der mit 13500 Mann in Boizenburg erscheint. Dort kommt dann ein Vergleich zwischen den Brüdern zustande. Nach dem Vergleich und der Zahlung von 16000 Reichstalern verlassen die Lüneburger noch im gleichen Jahr Boizenburg.[120]


1554Im Amtsregister werden die wüsten Felder Borgerstorf und Lipsze genannt, die die Zweedorfer Bauern bebauen. Borgerstorf ist offenbar in Zweedorf aufgegangen. Es lag nördlich von Zweedorf. Dort deuten die Flurnamen Bösdörp und Bösdörper Weg noch heute auf das untergegangene Dorf hin. Lipsze ist identisch mit Wendisch Lieps, das 1577 ein Meierhof im Amt ist und dann später als Lehen an den lauenburgischen Ritter von Bülow auf Gudow geht, in dessen Besitz es sich noch befindet. Im Kirchenhebungsregister 1590 wird es als Avelgunne oder Wendischen Lipz genannt.
In dem Amtsregister ist deutlich die Vielzahl der Abgaben der Bauern zu erkennen. Sie zahlen eine Geldhebung, Geldentschädigung für das Ablager für die Wild- und Schweinejagd, Pachthafer und Schneidelschweine sowie teilweise auch für das Ablager zur Reitjagd.
Ebenso wird das bereits im Ratzeburger Zehntlehenregister genannte, zwischenzeitlich aber wüst gefallene Dorf Karpenthin als durch die Granziner Bauern genutzt erwähnt. Im Jahre 1577 besteht dort eine Walkmühle.[121]


1555Der Viehbestand im Domanialamt beträgt 53 Pferde, darunter 36 „olde wilden“, 118 Rinder, darunter 36 Kühe, und 8 Ochsen, 110 Schweine, 728 Schafe, 53 Gänse, 31 Enten und 198 Hühner. Die Gülzer säen 6 Drömt Hafer in der Teldau, die Bahler auf dem Vier 14 Drömt 2 Scheffel Roggen, 8 Scheffel Gerste, 15 Drömt Hafer und 2 Drömt 10 Scheffel Buchweizen, auf dem Bahlerkamp 5 Drömt Roggen, 1 Drömt 6 Scheffel Gerste und in der Wormbeck (an der Elbe unterhalb des Vierkrugs) 3 Drömt Hafer. [122] Ein Drömt sind 12 Scheffel, ein Boizenburger Scheffel etwa 60 Pfund Roggen.


1556Truppen Herzog Erichs. II. von Braunschweig besetzen Boizenburg im Zusammenhang mit den Verwicklungen um das Amt des Herzogs Christoph von Mecklenburg als Coadjutor des Erzbischofs von Riga.[123]


1560Schwanheide wird als Swaneheiden (offenbar ein Pachthof) genannt, der das Kladrumer Feld gebraucht, das zuvor die Nostorfer innehatten. Kladrum war ein untergegangenes Dorf, das etwa bei der Schwanheider Mühle gelegen hat, die auch bis ins 19.Jahrhundert hinein Clarenmühle genannt wurde. Mehrere Flurnamen deuten ebenfalls auf diese Lage hin. Das Dorf ist als wüste Feldmark in Landbede- und Amtsregistern mehrfach erwähnt.[124]


1563In einem überlieferten Pachtregister des Gutes Zahrensdorf ist ausgeführt: „1563 August 29 Beschreibung des durch den Tod des Hans Gollin erledigten Hofes Zahrensdorf“. Darin sind 8 Hüfner genannt, die an das Dom-Kapitel zu Schwerin verpfändet sind und 5 Kätner, von denen vier an den Zahrensdorfer Hof und einer an das „haus Boitzenburg“ Pacht zahlen.[125]


1563Herzog Ulrich beklagt sich, dass bei den Händeln der vergangenen Jahre das Kriegsvolk des Herzogs Johann Albrecht die Städte und Ämter Boizenburg und Grevesmühlen ausgezehrt hätte.[126]


1563Die Truppen des Herzogs Erich II. von Braunschweig, die für Dänemark kämpfen sollen, setzen bei Boizenburg über die Elbe.[127]


1565Besitz: „De bauren gebin jerligs im Borsitzer S.Vits markete 12 giftochsen.“ Übersetzt: Die Bauern geben jährlich zum Besitzer St. Vitus-Markt 12 Giftochsen, d.i. eine Abgabe von Ochsen an das Amt. Das deutet auf die bereits vorhandenen Besitzer Marktrechte hin. Noch im 19. Jahrhundert werden in Besitz Märkte abgehalten.[128]


1565Groß Bengerstorf: „Es gibt auch jerlichen Marquart Abel 1 fl. 8 ß kompt in St. Annen huß to Boitzenborg und wirt nit berechnet.“[129] (auch 1577). Diese Abgabe soll noch bis in das 19. Jahrhundert, dann aber zu Gunsten von St. Jürgen bestanden haben.


1566Das Amt Boizenburg ist für eine Summe von 20000 Taler Pfandbesitz der lüneburgischen Adelsfamilie von Spörcken.[130]


1577Zweedorf: „Es gibt auch Clauß Lüders uf der Schluße [die Dükerschleuse in der Stecknitz] 3 fl. 3 ß.“ (3 Gulden 3 Schillinge)[131]


1577Viehbestand lt. Amtsregister 1577[132]:
26 Pferde (Wilden, darunter 23 Stuten)
143 Rinder auf der Schwanheide (dar. 2 Bullen, 40 Milchkühe)
138 Rinder auf dem Bahlerhof (dar. 2 Bullen, 26 Milchkühe)
34 Rinder auf dem Vier (dar. 2 Milchkühe, sonst Jungvieh). Im Laufe des Jahres
kamen 22 Jungrinder nach „Wendische Lypsch“.
187 Schweine (dar. 1 Eber, 13 Zuchtsauen)
1940 Schafe auf dem Vier (dazu kamen 49 aus „Stovenhagen“)
1254 Schafe auf der Schwanheide (dazu kamen 36 aus „Stovenhagen“)
1028 Schafe zu Czernstorf“ (Die Schäferei wird aufgelöst, 400 Schafe wurden an Peter Heldorf [neuer Besitzer von Zahrensdorf] verkauft. 244 kamen auf die Wendische Lieps. Der Rest wurde geschlachtet oder verkauft, auch hierher kamen 24 Schafe aus Stavenhagen)
594 Schafe zu Wendische Lypsch.


An Leuten wurden besoldet:
Hauptmann, Küchenmeister, Schließer, Koch, Landreiter, Holzvogt, zwei Fischer, Altfrau, Magd, Pförtner, Futterschneider, 4 Müller mit Jungen, der Zöllner zu Blücher.
Schwanheide: Heidreiter, Meiersche, 2 Mägde, 2 Hirten, 1 Junge,
Bahlenhof: Hofmeister, Bauknecht, Meiersche, 2 Mägde, 4 Hirten, 2 Jungen
Vihr: Kuhhirt und Meiersche.


1584Die Pest wütet in der Region (nach Zühlsdorff).


1597Neben dem Armenhaus St. Jürgen wird auch das St. Annen-Haus genannt.[133]


1600Etwa ab diesem Jahre bis 1620 lässt der Bleckeder Amtshauptmann Fritz von dem Berge das Bett der Elbe bei Bleckede verlegen, um die Gefährdung des Fleckens Bleckede durch den Strom zu vermindern. Davon zeugt der Flurname Abgegrabener Ort bei Mahnkenwerder noch heute.[134]


1610In Brackede findet eine Zusammenkunft zwischen den Herzögen Johann Albrecht II. von Mecklenburg und August, dem Älteren von Braunschweig-Lüneburg statt. Ziel war es, die Differenzen um das Stift Ratzeburg auszuräumen, was jedoch nicht gelang. Im gleichen Jahr gab deshalb noch eine Zusammenkunft in Boizenburg.[135]


1611Vergleich der Herzöge Adolf Friedrich I. und Johann Albrecht II. zu Fahrenholz über die Landesteilung in die Herzogtümer Schwerin und Güstrow. Dabei fiel Boizenburg wegen der Elbzoll-Einnahmen dem Herzogtum Güstrow unter Johann Albrecht II. zu. Es wurden offenbar nicht alle Differenzen insbesondere mit den Ständen ausgeräumt, so dass erst 1621 eine bestandskräftige Entscheidung getroffen wurde.[136]


1613Persönliche Zusammenkunft der Herzöge Johann Albrecht von Mecklenburg und Christian von Braunschweig-Lüneburg auf dem Goldufer an der Elbe gegenüber Boizenburg. Es wurde das Goldufer den Brackedern zum Erbenzins überlassen.[137]


1616Joachim von Blücher auf Wiebendorf kauft Zahrensdorf von Sigismund Heldorfs Erben.[138]
1617Das Amt Boizenburg ist für die Summe von 18500 Talern an die von Bülow verpfändet. Zeitweilig 1632 bis 1888 parallel dazu auch für die Summe von 25000 Taler an die von Buchwald.[139]


16194. Dezember: Der Herzog Johann Albrecht II. schließt einen Vertrag mit den adligen Grundbesitzern in der Teldau Heinrich von Sprengel auf Gresse und Badekow, Günther von Pentz auf Brahlstorf und Volzrade, Marquart von Pentz auf Warlitz, Joachim von Blücher auf Wiebendorf und Zahrensdorf und Hans von Blücher auf Lehsen über die Eindeichung der Teldau. Geregelt werden die Finanzierung und die Zuweisung von Deichabschnitten. Die bisherigen Nutzer großer Teile der Teldau, die Bauern aus Bandekow und Gülze müssen die Nutzung aufgeben. Die Ausführung erfolgt unter Leitung eines holländischen Landmessers. Die Eindeichung ist ist 1622 bereits vollendet. Es werden Siedler aus Butjadingen, dem Land zwischen der Weser und dem Jadebusen, ins Land geholt und auf den domanialen Flächen Pachthöfe angelegt. 1639 bestehen 16 Pachthöfe. Auch auf dem ritterschaftlichen Teil der Teldau werden Höfe in Groß und Klein Timkenberg, Sprengelshof und Teschenbrügge geschaffen.[140]


1620Englische Truppen stehen am Boizenburg gegenüber liegenden Elbufer. Sie sollen durch Mecklenburg weiter in Richtung Süden nach Böhmen ziehen, um dem gerade zum König von Böhmen gekrönten Kurfürsten von der Pfalz zu Hilfe zu kommen. Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg verhindert die Elbquerung.[141]


1620In Boizenburg wird der Boizenburger Frieden zwischen den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg und den Hansestädten Hamburg und Lübeck nach den Händeln geschlossen, die um den Gammer Deich in den Vierlanden geführt wurden.[142]


1621Güstrower Reversalen: Die Stände stimmen den Teilungsabsichten der Herzöge zu, bekräftigen aber ihre Union von 1523, nach der die Stände bei allen möglichen Landesteilungen eine Einheit im Lande bilden sollen. Die Stände übernehmen die Schulden in Höhe von 1 Million Gulden gegen Zugeständnis weiterer Rechte (Mitregierung in Steuerfragen und Bündnisfragen der Landesherren über den Engeren Ausschuss).
Im Anschluss daran vollziehen die Herzöge die Landesteilung in einen Schweriner und einen Güstrower Landesteil mit eigenen Residenzen mit einigen übergreifenden Gemeinsamkeiten (Konsistorium mit Augsburger Konfession, Hof- und Landgericht, Stadt und Universität Rostock, Landesklöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz).[143]


1623Der im Jahre 1618 begonnene Dreißigjährige Krieg verlagert sich in den Norden. Mecklenburg ist als Mitglied des Niedersächsischen Reickskreises betroffen. Der Landtag bewilligt Mittel zur Anwerbung von Truppen. Die Herzöge versuchen, eine neutrale Politik zu betreiben, geraten dadurch aber in Widerspruch zum Kaiser, der versucht die Mitglieder des Niedersächsischen Reichskreises von der Union, dem Bund der evangelischen Fürsten zu lösen. Sie sollen dadurch eine Erhöhung des Boizenburger Zolls auf zwanzig Jahre erhalten.[144]


1625Aus einer Zeit, in der der Dreißigjährige Krieg noch kaum Auswirkungen auf Boizenburg und die Region gehabt hat, ist eine Übersicht über die Hausbesitzer in Boizenburg überliefert, die Franz Schubert veröffentlicht hat. Darin ist das Stadtgebiet in die Lange Wacht und die Kurze Wacht eingeteilt, eine heute kaum noch nachvollziehbare Einteilung. In der Langen Wacht gibt es 70 ganze Häuser und 32 Halbe Häuser, in der Kurzen Wacht 52 Ganze Häuser und 7 Halbe Häuser. Darüber hinaus gibt es 25 Buden. Insgesamt befanden sich in der Stadt folglich 122 Ganze Häuser, 39 Halbe Häuser und 25 Buden, somit in der Summe 186 Häuser.[145]


1625 Der dänische König Christian IV. wird als Herzog von Holstein in Lauenburg zum Kreisobersten gewählt.[146]


1626Nach der verlorenen Schlacht bei Lutter am Barenberge zieht der dänische König sein Heer an das mecklenburgische und das lauenburgische Elbufer zurück, um Holstein, Mecklenburg und Lübeck gegen die Kaiserlichen zu verteidigen. Die Dänen befestigen Boizenburg mit einer Schanze am Goldufer.[147]


1626Oktober. Die mecklenburgischen Herzöge kündigen das Bündnis mit dem dänischen König.[148] Trotzdem werden zu dieser Zeit zwei dänische Regimenter unter Herzog Bernhard von Weimar von Lauenburg nach Boizenburg verlegt.[149]


1626Die Truppen des Ernst von Mansfeld unter dem dänischen Obersten Dodo von Kniphausen, die auf dänischer Seite kämpfen, ziehen aus Holstein durch Mecklenburg über Boizenburg, Dömitz bis nach Perleberg.[150]


1627Mai. Dänische Truppen ziehen durch Mecklenburg, als sie kaiserliche Truppen in Brandenburg verfolgen wollen, bemächtigen sich Lauenburg und überschreiten bei Boizenburg die Elbe, belagern erfolglos Bleckede und brennen im Lüneburgischen eine Reihe von Dörfern nieder. Darauf verfolgt die kaiserliche Reiterei die dänischen Truppen bis an die Boizenburger Schanze.[151] Tilly gewinnt für die Kaiserlichen das Boizenburger Elbufer und die Stadt. Herzog Adolf Friedrich stimmt einer Besetzung der Schanze bei Boizenburg zu.[152]


1627König Christian IV. von Dänemark unterhält im Juni 1627 sein Hauptquartier in Boizenburg. [153] Im Juni kommt es auch zu einem Treffen des Herzogs Adolf Friedrich mit Christian IV. in Boizenburg.[154]


1627Von Mai bis Juni weilt der dänische König Christian IV. in Boizenburg. Er trifft sich hier mit dem Markgrafen Georg Friedrich von Baden-Durlach, der als sein militärischer Vertreter fungiert. Nach Boizenburg kommt in diesem Jahr auch ein an der Seite der Dänen kämpfendes schottisches Kontingent. Es war in Glückstadt gelandet, von dort an die Weser und dann zurück nach Blankenese und in die Nähe von Lauenburg marschiert. Nun verteidigt es die Boizenburger Schanze. Darüber gibt es einen Bericht des Obersten Monro. Nachdem die kaiserlichen Truppen bei Bleckede über die Elbe kommen, brechen die Schotten ihre Schiffsbrücke unterhalb Boizenburgs ab und begeben sich auf dem Wasserwege nach Lauenburg. Fortan liegen in Boizenburg kaiserliche Truppen.[155] Bei deren Angriff auf Boizenburg, sprengen die abziehenden Dänen auf dem Boizenburger Kirchhof ihre restlichen Pulverfässer und beschädigen dabei die Kirche sehr stark.[156]


1627 Juli. Der Kaiser fordert von den mecklenburgischen Herzögen den Anschluss an die kaiserliche Seite, die Vertreibung der Dänen, auch die Übergabe der Festung Dömitz an Tilly. Wallenstein gelangt von Perleberg her über Parchim nach Dömitz und besetzt die Festung.[157]


1628Der Kaiser, der durch die Neubelehnung des Herzogtums Mecklenburg Kriegskosten zu decken trachtet und es deshalb als verwirktes Reichslehen ansieht, belehnt Wallenstein mit dem Herzogtum und entbindet die Untertanen von Ihren Eiden. Den Ständen bestätigt er ihre Privilegien und die Augsburger Konfession. Die Herzöge müssen das Land verlassen.[158]


1628Der neue Landesherr verringert die Militärlasten und beabsichtigt eine Belebung des Handels und der Schifffahrt und bemüht sich um Friedensschluss mit Dänemark. Ende November 1628 trifft er sich mit Tilly in Boizenburg, um über Friedensverhandlungen und die Reduzierung der Truppen zu verhandeln.[159]


1629Mit dem Friedensschluss zu Lübeck am 4. Juli 1629 wird der Niedersächsisch-Dänische Krieg beendet. Es kehrt an der Elbe zeitweilig Ruhe ein.[160]


1630Der schwedische König Gustav-Adolf landet am 6. Juli auf Usedom. Damit beginnt der Schwedische Krieg. Er besetzt auch das Herzogtum Mecklenburg. Beim Überschreiten der mecklenburgischen Grenze bei Ribnitz richtet er einen Aufruf an die mecklenburgischen Untertanen und fordert sie auf, die vertriebenen Landesherren zu unterstützen und sich gegen Wallenstein zu wenden.[161] Der Aufruf findet nur ein geringes Echo.[162]


1631 Die Herzöge kehren aus dem Exil zurück. Mit schwedischer Hilfe werden die kaiserlichen Truppen vertrieben.[163] Dazu operiert Schweden sowohl vom Osten als auch vom Westen durch die aus dem Raum Lübeck in Lauenburg und Boizenburg operierende schwedische Reiterei im Bündnis mit den mecklenburgischen Herzögen. Die unmittelbaren Kriegshandlungen werden in Mecklenburg nun geringer, jedoch gibt es weiterhin Durchzüge verbunden mit Einquartierungen. [164]


1632ff.Nach der Schlacht bei Lützen (1632), die zwar den Schweden den Sieg aber auch den Tod ihres Königs bringt, und er verlorenen Schlacht bei Nördlingen (1634) fluten die demoralisierten schwedischen Truppen zu ihren Versorgungsbasen in Norddeutschland zurück. Der Kaiser kann den Prager Frieden mit Schweden schließen, dem sich nahezu alle Reichsfürsten, einschließlich der mecklenburgischen Herzöge anschließen. Eine neu aufgestellte kaiserliche Armee, die nun auch gegen die seit 1636 mit Schweden verbündeten französischen Truppen kämpfen muss, unterliegt dem schwedischen General Baner bei Wittstock. Mecklenburg und Brandenburg werden nun wieder zu Hauptkriegsschauplätzen Die schwedische Besatzung der Festung Dömitz muss sich ergeben.164


1638 Im Herbst des Jahres haben die Kaiserlichen an Havel und Elbe Stellungen bezogen. Die Schweden operieren mittlerweile wieder nahe der Elbregion bei Lauenburg, nehmen Boizenburg und Dömitz ein und setzen bei Boizenburg ins Lüneburgische über. Da die Region nun aber bereits übermäßig ausgepowert und damit die Versorgung der Truppen gefährdet ist, ziehen die Kaiserlichen ab und die Schweden weiter nach Mitteldeutschland. Es kommt in der Region vorübergehend zu einer Zeit relativer Ruhe.[165]


1640Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf die Dörfer des Domanialamtes Boizenburg gehen aus einer Beschreibung des Amtes aus dem Jahre 1640 hervor.[166] Diese sollen in einer tabellarischen Übersicht dargestellt werden. Eine ähnliche Quelle ist für die Stadt Boizenburg sowie für das ritterschaftliche Amt Boizenburg, mit den Dörfern Badekow, Beckendorf, Blücher, Gresse, Leisterförde, Schwartow, Steder-Niendorf, Timkenberg , Wendisch Lieps, Wiebendorf und Zahrensdorf nicht bekannt.


Dorf Hüfner

1618

Kossaten

1618

Kiffner

1618

Hüfner

1640

Kossaten

1640

Kiffner

1640

Zerstörte

Gebäude

Bickhusen 7 1 3 3 - - 8
Nostorf 7 2 4 6 - - 5
Zweedorf 13 4 4 7 - - 9
Lüttenmark 9 1 1 5 *


1 7
Granzin, domanial

6

4

-

3

1

-

ca. 6

Granzin

ritterschaftlich

5

18

-

-

-

-

ca. 23

Greven 9 3 1 6 3 - 6
Tessin 11 1 1 4 - - 2
Gr.Bengerstorf 11 2 - 11 - - 1
Kl.Bengerstorf 9 3 2 8 2 - 4
Bretzin 9 - - 4 - - 5
Bandekow 9 - - 4 - - 26
Gülze 21 6 - 14 - - 9
Besitz 18 4 - 8 1 - 8
Gothmann - 16 - - 9 - 1
Graf von Oeynhausen vermutet, dass die Dörfer Steder und Niendorf wegen ihrer Abgelegenheit noch recht sehr vom Krieg verschont geblieben, aber von Durchzügen der Dänen und der Kaiserlichen betroffen gewesen seien, die sich in Neuhaus aufgehalten hätten.[167] Da jedoch die mittelalterlichen Verbindungen in erster Linie über Preten mit der Herzogenfurt als Querung der Sude und Besitz verliefen und die Teldau erst nach 1619 besiedelt wurde, werden sich diese Durchzüge in Grenzen gehalten haben. Offenbar hat der Krieg insbesondere in den Dörfern entlang der Sude gewütet, wenn man von Gothmann absieht, was sicher mit den oben erwähnten alten Kommunikationswegen in Verbindung zu bringen ist. Hier sollen die Beschreibungen für die Dörfer Bahlen, Bandekow, Gülze und Besitz folgen[168]:
Bahlen
Der Hoff liegt ganz in Asche.
Das Dörff Bahlen ist gantz wüste, wohnet kein Mensch darin.


Bandekow


Dieses Dörff ist gantz abgebrandt und der Schultze sampt drey Hauswirten noch im Leben, als der Schultz Hans Hase, Michel Seuecke, Heinrich Seuecke, Heinrich Ritzke, haben jeder eine Kuhe und sonst kein lebendige Haabe, auch nichts geseyet.
Und seint Sechs und Zwanzigk Gebäude abgebrannt und vom gantzen Dörffe nichts als die Kapelle und Heinrich Ritzkes Wohnhaus bestehen blieben.
Als das Dörff in gutem Stande gewesen, haben ehe Neun Halbhuefener mit dem Schultzen darinnen gewohnet und seint nachfolgende Hauswirte mit den Ihrigen verstorben, namentlich Jürgen Barfoth, Peter Hase, Heinrich Gower, Hans Beneke und Jochim Peterß.
GeldPacht, Pachthabern und alles was sie vorhero gegeben, ist ihnen als die Teldau eingetheilet und ihnen ihre Wiesen und Ackerland darinnen genommen, alles wie auch die Dienste nachgelaßen, hernachmals hat Herr Jochim Scherling, damals fürstlicher Amptmann von den … und gehört dieses Dörff u.g.F. (unserm gnädigen Fürsten)und Herrn allein zu.


Gültze


In diesem Dörffe sind noch vorhanden wie folget
Des Schultzen Erbe ist wüst, lieget Jochen Kluhs Witbe in dem Haus, hatt ein Kuhe.
Heinrich Lunowes Witwe hatt 1 Kuhe, sonst kein Viehe, auch nichts geseyet.
Christoph Stuefe hatt gantz kein Viehe, auch nichts geseyet.
Claus Behnke hatt kein Vieh und nichts geseyet.
Jacob Levers, hatt 1 Kuhe, 1 Kalb, keine Spannung und nichts geseyet.
Thies Abell hatt keine lebendige Haabe und nichts geseyet.
Jochim Wegener hatt 1 Kuh, sonst kein Viehe und nichts geseyet.
Hans Wolter ist gantz alleine, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Heinrich Batell, ist noch ledig, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Michel Schacke hatt 1 Kuhe, keine Spannung und nichts geseyet.
Claus Castin hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Gabriel Janecke hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Claus Beneke hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Heinrich Tewes, sein Haus ist abgebrandt, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Claus Janecker ist die Frau gestorben, das Haus abgebrandt, hatt 1 Kuhe und nichts geseyet
Frantz Ditmer) diese seint mit alle den Ihrigen
Jürgen Porthun)verstorben
Jost Ohlehövet )und die Häuser abgebrandt
Hans Ohlehövet ist mit den Seinigen verstorben, das Haus stehet noch und ist ein kleines Mägdelein dazu noch im Leben
Claus Samme ist verstorben, das Haus stehet noch, ist ein kleiner Junge noch im Leben, aber zu Hamburgk.
Diese Vorhergeschriebenen alle seint ehe die Teldau eingetheilet Huefener gewesen.
Ein Halb Huefener
Claus Ohlehövet, das Haus ist abgebrandt, hatt 1 Kuhe, sonste kein VIehe, auch nichts geseyet.


Köther
Hans Manecke ist gestorben und ein Junge nachgelaßen die Kathe stehet noch wüste.
Jochim Lampe ist gestorben, die Kathe stehet wüste, 1 Schwester darin
Claus Porthun lebt, ist in Boizenburg, die Kathe steht wüste.
Vicke Marhe lebt noch, die kathe ist abgebrandt
Jochim Samme lebt noch im Dörff, die Kathe ist abgebrandt.
Hans Peterß ist auf der Heide, die Kathe ist baufellich, aber eine Scheune dabei.
Sagen, seit der Zeit da ihnen die Teldau genommen haben sie mit der Spannung nicht gedienet, sondern alle für Köther gepachtet worden.
Und gehört dieses Dörff u.g.F. und Herrn.


Die Bandekower und die Gülzer Bauern beklagen in dieser Amtsbeschreibung, dass ihnen die Teldau genommen worden sei. Das ist ein Fakt, der zusätzlich zu den Belastungen durch den Krieg hinzugekommen ist, als Herzog Hans Albrecht gemeinsam mit den ritterschaftlichen Anteilshabern der Teldau (Timkenberg, Sprengelshof) auf Grund eines Vertrages vom 4. Dezember 1619 mit der Besiedlung und Neueinteilung der Teldau begonnen hatte.[169]


Besitz


Des Schultzen Benicke Gehöft ist wüst, seint noch zwei Jungen, der älteste etwa 16 Jahr alt, halten sich beide in Boizenburg auf, eine Tochter, nunmehr von 20 Jahren, dienet zu Hühnerbusch.
Noch 8 Huefener
Christoph Lowenbergk, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Hans Burmeister, hatt 1 Kuhe und 1 Schffl. Roggen geseyet.
Claus Wölicke, hatt 1 Kuhe und nichts geseyet.
Claus Dringkgerne, hatt 1 Kuhe und 1 Schffl. Roggen geseyet.
Jochim Dreyer, ist abgebrandt, hatt kein Viehe und und nichts geseyet.
Jochim Dringkgerne, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Hans Schefe, hatt 1 Kuhe, aber nichts geseyet.
Hans Ottens, hatt 1 Kuhe, aber nichts geseyet.
Claus Vyllmann, ein Halbhuefener, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
Hans Brougkmöller, ein Köther, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
In gutem Zustande haben in diesem Dörffe gewohnet
16 Huefener ohne den Schultzen
1 Halbhuefener
4 Köther
Ist keine Anspannung im Dörffe, abgebrandt 6 große Häuser mit Scheunen und Stallung,
2 Kathen


Auch in Granzin hat der Krieg insbesondere in dem ritterschaftlichen zu Tüschow gehörenden Anteil seine Spuren hinterlassen, darinnen 5 halbe Huefener und 18 Köther … vorwüstet und nicht alle mehr vorhanden waren. In der Beschreibung zu Lüttenmark heißt es: Jürgen Wegener, ein Hüfener, ist abgebrandt, hatt kein Viehe, hatt auch weil ihm im vergangenen Sommer durch die Reuter, so unter Rittmeister Jantzen hier herumb gelegen, ihm seine Pferde genommen, nicht seyen können
Zu dem seinerzeit noch dem Domanium angehörenden Bretzin enthält die Amtsbeschreibung folgende Aussagen:
Brützin
In diesem Dörffe ist noch vorhanden der Schultz zu sambt die drey Huefeners, haben an Viehe und lebendiger Haabe wie folget:
Der Schultze Hans Bergkhaen
2 Kühe, 2 Ochsen, hat geseyet (gesät) 6 Scheffel Roggen
Drey Huefener:
Heinrich Kohp
2 Stiere, hat geseyet 2 Schffl. Roggen
Hans Beneke
hatt gantz kein Viehe, auch nur 1 Schffl. Roggen geseyet
Jochim Barckhaen
1 Kuhe, hat 1 Schffl. Roggen geseyet


War das Dörff im rechten stande haben i.f.G. darinnen ohne den Schultzen 8 Huefener. Die Wirte auf den wüsten Hufen haben geheißen:
Heinrich Köster, auf er selben stede stehet noch eine dachloß Scheune
Jochim Pröpke, auf dieser stede stehet noch eine gute Scheune
Jochim Leimkuhle, auf dieser stede eine dachloß und wüste Scheune
Heinrich Tiedemann, das Hauß ist nieder gefallen, die Scheune stehet noch
Heinrich Böddeker, das Hauß ist abgebranndt, die Scheune stehet zwar, aber die Pfannen nieder gefallen.
…..
Dieses Dorf gehöret dem g. F. und Herrn allein zu


Überhaupt fällt in allen Dorfbeschreibungen auf, dass nur noch sehr wenige Pferde, oft auch keine Ochsen vorhanden waren, ebenso die geringe Zahl an Kühen (oft nur 1 bis 2 je Hufe). Die geringe Aussaat – im Allgemeinen nur ein Scheffel je Hufe – dürfte auf die geringe Anspannung auf Grund der fehlenden Pferde und Ochsen, aber auch auf fehlendes Saatgut und verwahrlosten Acker zurück zu führen sein. In Gülze hat niemand etwas eingesät. Man kann sich vorstellen, wie schwer der Neuanfang nach dem Kriege gewesen sein muss.
Verhältnismäßig gut scheint Groß Bengerstorf in dem Krieg weggekommen zu sein, wo es heißt:
In diesem Dorfe wohnet noch der Schulze mit allen Hauswirthen ausgenommen 1 Köther so verstorben. Die Witbe aber mit 5 Kinder noch im Leben sind, 1 Köther mit alles was seiniges verstorben, und abgebrannt.
Die Verluste an Menschen lassen sich aus der Beschreibung nur sehr vage entnehmen. Ein weiterer Aspekt ist die Werbung von Söldnern in den Dörfern. Diese führte ebenso wie die Pestseuchenzüge während des Krieges zu zusätzlichen Verlusten an Einwohnern in den Dörfern, die ebenfalls nicht mit Zahlen zu belegen sind. Jedoch findet sich unter Tessin in der Amtsbeschreibung die Aussage: Jochim Manßicke, ein Huefener, ist zu Kriege gezogen und ist diese Hufe gantz wüste.
Als Resümee kann festgestellt werden, dass das Amt Boizenburg im Vergleich zu pommerschen und ostmecklenburgischen Gebieten bei aller Differenziertheit zwischen den einzelnen Dörfern des Amtes weniger stark von Kriegsfolgen betroffen war.
1641Der schwedische General Torstenson führt neu aufgestellte Truppen von Wolgast kommend über Wismar und Lauenburg bei Boizenburg auf einer Schiffbrücke über die Elbe, um mit dem Ziel Böhmen in die Altmark weiter zu ziehen, wo er von Bauern attackiert wird. Eine weitere schwedische Armee unter Feldmarschall von Königsmarck operiert im Gebiet der unteren Elbe. Kaiserliche Reiter von den Truppen des Generals Gallas streifen von der mittleren Elbe bei Tangermünde, Wittenberge kommend bis in den Raum Boizenburg und Lauenburg.[170]


1642Der mit Gallas kämpfende Kroatenoberst Goldacker haust bestialisch in Wittenburg. Er hat von Gallas den Auftrag, im Kampf gegen die Schweden am nächsten Tage seine Aktionen in Boizenburg fortzusetzen, wird dann aber von der schwedischen Besatzung zurück geschlagen. [171]


1643Die Kirchenvisitatoren Superintendent Michaelis aus Güstrow und Regierungsrat von Plessen stellen den verheerenden Zustand der Pfarren des Amtes Boizenburg fest.[172]
Die Hälfte der Bauern sei gestorben oder abgewandert. Die Kirchen in Blücher, Gresse, Zahrensdorf und Zweedorf hätten keinen Pfarrer mehr. Die Kapellen in Besitz, Gülze, Rensdorf, Lüttenmark und Niendorf seien im Innern verwüstet, in Gallin zerstört.[173]


1643General Torstenson, der noch in Böhmen operiert, wird von Stockholm nach Norddeutschland beordert, um gegen den schwedischen Erbfeind Dänemark zu Felde zu ziehen, der in der Zwischenzeit häufig an der Seite des Kaisers gekämpft hatte. Er überschreitet im Dezember des Jahres die Grenze zu Holstein. Der kaiserliche Hof sendet deshalb 1644 General Gallas zur Unterstützung der Dänen in den Norden. Dessen Oberst Bruay marschiert nach Boizenburg und fordert den dortigen schwedischen Festungskommandanten zur Übergabe auf. Er werde bei einer Weigerung die Stadt mit Artillerie beschießen, da ihre Tore „stark und mächtig“ seien, wie er an Gallas mitteilt.[174]


1644Der schwedische General Torstenson war von Brandenburg kommend über die Elbe bis nach Holstein vorgedrungen. Der kaiserliche General Gallas verfolgt ihn über Havelberg, Parchim, Grabow, Boizenburg und Lauenburg. Hatten die Regionen bereits unter den Schweden sehr gelitten, so kommen auf sie neue Bedrängnisse hinzu. In Boizenburg war in dem Schloss eine schwedische Besatzung von 60 Mann geblieben. Das Schloss wird nun von den Kaiserlichen mit 200 Mann belagert. Diese sprengen das Schloss am 28. Juli des Jahres. Torstenson aber kehrt aus Holstein zurück, quert bei Boizenburg die Elbe und geht ins Halberstädtische.[175]


1648Friedensschluss im Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück.


1649Auch nach Friedensschluss ist mit der Rückführung der Söldner oft für die betroffenen Durchzugsgebiete eine Landplage verbunden. In Boizenburg kehren vor dem Winter
1649 /50 Finnen aus Nienburg ein.[176]


1657Herzog Gustav Adolf erteilt ein Privileg für die Durchführung des Königsschusses in Boizenburg. Im Jahr darauf wird das erste Königsschießen durchgeführt (1658 gilt deshalb als Gründungsdatum der Boizenburger Schützengilde). Eine Schützengilde wird andererseits bereits 1514 erwähnt.[177]


1657 bis 1669 Wiederherstellung der Boizenburger Kirche nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1627 durch Reparatur des Mauerwerks und des Daches, sowie Ergänzung der Ausstattung unter der Leitung Charle Philipp Dieussart. In den Dorfkirchen erfolgen die Reparaturen teilweise erheblich später, beispielsweise in Gresse 1662/Barockisierung 1692, Bennin 1682 und in Gallin der Neubau 1687. Teils werden die Kirchen und Kapellen zunächst nur notdürftig instandgesetzt worden sein. Einige Kirchen werden erst in den folgenden Jahrhunderten vollständig erneuert Granzin 1839/41, Nostorf 1846, Blücher 1874/76 und Greven 1905.[178]


1660Eine erste Fahrpostlinie von Schwerin nach Boizenburg über Wittenburg wird eingerichtet. Sie schließt an die bereits 1640 eingerichtete brandenburgische Postlinie Berlin Hamburg über Perleberg – Lenzen – Lübtheen – Boizenburg an.[179]


1675Die Stadt wird erneut durch schwedische Truppen unter General von Cob besetzt.[180] Die Könige von Frankreich und Schweden, die auch Reichsfürsten sind, sind miteinander gegen das Reich verbündet, um ihre eigensüchtigen Territorialinteressen zu Lasten des Reiches durchzusetzen. Frankreich hat Auseinandersetzungen mit dem Kaiser und gründet den 1. Rheinbund. Schweden fällt in Brandenburg ein und wird in der Folge bei Fehrbellin geschlagen.


1678Boizenburg soll den Besitztitel für die Elbfähre an das Land abgeben, der vor 1613 auch dem Land gehörte. Da die Stadt nicht akzeptiert, bleibt er dann bei der Stadt.[181]


1680Boizenburg erleidet einen großen Hagelschaden. Es sind auf etlichen Dächern die Dachpfannen zerstört, insbesondere aber auch große Flurschäden zu verzeichnen.[182]


1685Permutation (Austausch) der Pertinenzien der von Sprengel auf Badekow in Tessin (4 besetzte Hufen, 1 wüste Hufe) und Klein Bengerstorf (2 Hufen, 1 Katenstelle) mit dem Domanium gegen die Hufen in Bretzin. Bretzin war bis in das 16.Jahrhundert hinein zu dem Kloster Zarrentin gehörig und hatte ursprünglich 9 Hufen, von denen eine 1724 nach Beckendorf verlegt worden ist.[183]


1689Besetzung der Stadt mit dem Elbzoll durch Herzog Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg im Auftrage des Reiches, da Mecklenburg Rückstände bei der Zahlung der Kreissteuern hat. Im gleichen Jahr sieht Boizenburg auch wieder schwedische Truppen in der Stadt. In der Folge schließt sich ein Steuerstreit im Landtag an, in dem Boizenburg außergewöhnliche Belastungen durch die beiden Besetzungen geltend macht.[184]


1693Das Amt Boizenburg mit dem Elbzoll ist an die [wohl schwedische] Familie Bjelke für 116000 Taler verpfändet[185] der Elbzoll etwa gleichzeitig auch an die hannoverschen Familien Buwinghausen und Wallmerode für 30000 Taler.[186]


um 1700 Der Jurist am Hofgericht Güstrow Bertram Christian von Hoinckhusen gibt zu seinem Mecklenburg-Atlas auch eine Beschreibung der Ämter und Städte.[187] Für Boizenburg führt er folgenden Besitzstand auf:
„Boizenburg mit seinen Äckern, Weiden, Wiesen, Heiden; es gehören ferner dazu:
Das Dorf Gehrum, der Bürgerhof, Heide, Ziegelei, Stadtschäferei, die Fähren über die Elbe, die Marsch an der Elbe, die Elbfischerei, woran aber die Landesherrschaft mitbeteiligt ist.“
Das Amt Boizenburg wird folgendermaßen beschrieben:
„Domänen
Das Landesherrliche Amtshaus in der Stadt und das landesherrliche Posthaus
Landesherrliche Höfe westlich der Boize
Vier, dahin dienen zu Hofe Bickhusen, Groß Bengerstorf,
Schwanheide, dahin dienen Zweedorf, Nostorf, Rensdorf.
Landesherrliche Höfe östlich der Boize
Gallin, dahin dient das Dorf Gallin,
Greven, dahin dient das Dorf Greven,
Tessin mit dem Dorfe Tessin
Bahlendorf
Kuhlenfeld, eine Meierei
die im Elbdeich befindliche Teldau mit 16 großen und kleinen Höfen,
das sogenannte Schwarze Wasser.
Das Goldufer, wofür die lüneburgische Herrschaft auf ewig 70 Sack Hafer Pacht gibt.
Das Schildfeld, das an die Schildmühle verpachtet war.


Landesherrliche Dörfer, die Dienstgeld geben
Bahlen, Gothmann, Bandekow, Gülze, Besitz, Klein Bengerstorf, Lüttenmark, Granzin,
alle auf dem Teldauer Deich wohnenden Leute.
Landesherrliche Mühlen
die Mühle in der Stadt,
die Mühle vor der Stadt,
die Blüchermühle,
die Schildmühle,
die Schwanheider Mühle.
Wasserzoll
der Elbzoll mit seinem Zollgeleit,
der Schaale-Zoll in Blücher, woran die Stadt Lüneburg pro Schilling mit 3 Pfennig
beteiligt ist, der Sude-Zoll in Blücher.
Landzoll
in Boizenburg,
in Blücher,
in Schildmühle,
in Greven,
in Gallin.


Adlige Güter
Horst,
Schwartow,
Gresse, dahin gehört der Hof Leisterförde,
Badekow, dazu gehören Steder, Niendorf, Hof und Mühle Beckendorf mit Bretzin,
Blücher, dazu gehören Klein Timpenberg, in der Teldau gelegen,
Groß Timpenberg mit noch einem Hof, auch in der Teldau gelegen,
Wiebendorf, dazu gehört Zahrensdorf,


Pfarren
Boizenburg, hat 2 Prediger, wovon der eine Propst ist,
Landesherrliches Patronatsrecht
Eingepfarrt sind die Stadt Boizenburg, der Hof Vier, Horst, Gehrum, Rensdorf, Bickhusen, Schwartow, Hof und Dorf Bahlen, Gothmann, die vom Schwarzen Wasser [Mahnkenwerder], Bandekow, Gülze, die ganze Teldau.
Zahrensdorf. Landesherrliches Patronatsrecht. Eingepfarrt sind Zahrensdorf, Wiebendorf, Groß und Klein Bengerstorf, Bretzin, Tessin, Hof und Mühle Beckendorf,.
Blücher, eingepfarrt sind das Dorf Blücher, Besitz, Steder, Niendorf, Dersenow, Kuhlendorf, Groß Timpenberg mit Nebenbesitz, Klein Timpenberg, Teschenbrügge, Blücher Mühle, Hühnerbusch, das nach Lüneburg gehörige Krusendorf [bis 1877].
Landesherrliches Patronatsrecht.
Granzin, hier sind eingepfarrt Granzin, Gallin, Schildmühle, Greven, Nieklitz, gehört ins Amt Zarrentin.
Landesherrliches Patronatsrecht.
Ebenfalls eingepfarrt ist der adlige Hof Tüschow aus dem Amt Wittenburg.
[Das zum Fürstentum Ratzeburg gehörende Dorf Bennin wurde dabei offenbar übersehen.]
Zweedorf, eingepfarrt sind Zweedorf, Nostorf, Bürgerhof, Schwanheide, sowohl Hof als auch Mühle.
Landesherrliches Patronatsrecht
Gresse. Das Patronatsrecht steht Gresse und Badekow zu.
Eingepfarrt sind Gresse, Badekow, Heide, Leisterförde, Lüttenmark.


Kapellen
Zu Boizenburg gehören: Rensdorf, Bandekow, Gülze
Zu Blücher gehören: Besitz, Niendorf, Dersenow, Krusendorf [s.o.]
Zu Granzin gehören: Gallin, Greven [Bennin, s.o.]
Zu Gresse gehört: Lüttenmark.“


1700 bis 1721 Im Kampf um die Vorherrschaft im Ostseeraum wird der Nordische Krieg zwischen Schweden, Dänemark, Russland und Polen geführt. Mecklenburg war nicht aktiv beteiligt aber von Truppendurchzügen, Kampfhandlungen und damit verbundenen Einquartierungen und Plünderungen betroffen.[188] Der Raum Boizenburg war nicht unmittelbar betroffen.


1701Hamburger Vergleich zwischen Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin und seinem Oheim Adolf Friedrich II. Ursache für die Auseinandersetzungen war das Aussterben der Güstrower Linie mit Herzog Gustav Adolf im Jahre 1695. In dem Vergleich wird unter Vermittlung des Kaisers der Landesteil Güstrow aufgeteilt. Friedrich Wilhelm erhält den größeren westlichen Teil, Adolf Friedrich das Land Stargard und das Fürstentum Ratzeburg, das ihm die Reichsstandschaft und damit Sitz und Stimme im Reichstag sichert. Dazu erhält er jährlich 9000 Reichstaler aus den Elbzolleinnahmen in Boizenburg.[189]


1701Beginn der Landesvermessung und Bonitierung im Domanium. Dazu werden alle Dörfer des Domaniums vermessen und die Ackerflächen nach den Scheffeln Einsaat und die Wiesen nach Fuder Heu bonitiert. Im Amt Boizenburg erfolgt die Bonitierung bis etwa 1710. In den Beschreibungen sind viele historisch bedeutsame Aussagen enthalten (Namen der Bauern, Zustand der Flächen, Flurnamen). Dieses ist der Beginn der immer wiederkehrenden Überprüfung der Bonität der landwirtschaftlichen Flächen im Domanium, die als Feldmarksregulierungen zur Neueinteilung der Feldmarken führte. Dabei wurden nun auch zunehmend die Kossatenstellen vergrößert und die Kossaten zu Hauswirten aufgewertet.[190]


1704/1705 Anlage eines Stackwerks in der Elbe bei Boizenburg. Erste Regulierungen am angrenzenden Elbelauf.[191]


1709In der Nacht vom 15. Zum 16. Oktober, dem Gallustag, wird Boizenburg von einer schrecklichen Brandkatastrophe heimgesucht, der durch den Leichtsinn des preußischen Postillions Seelcke verursacht wird, als er mit der offenen Laterne im Stall hantiert. Der Brand, der an der Westseite der Stadt vermutlich in der Klingbergstraße zwischen der Reichenstraße und dem Bollenberg ausgebrochen ist, wird durch starken Westwind angefacht und verbreitet sich sehr schnell in der Stadt. Verschont werden nur wenige Häuser der Stadt an der Westseite der Klingbergstraße, an der Petersilienstraße (Großen Wallstraße) und am Bollenberg, sowie die Stadttore und die drei Türme der Stadtbefestigung. [192] Nac h Jugler müsssen etwa 150 Häuser, die Kirche das Rathaus, das Amtshaus u.a. abgebrannt sein.[193]


1717 Die Kirche ist notdürftig repariert. Der Kirchenvorsteher Peterßen richtet an das Herzogliche Elbzollgeleit eine Bittschrift „von den auf der Elbe reisenden Schiffern und Flössern einen Beitrag zur Wiederherstellung der Kirche zu collectiren etc., wofür ein eigner Kirchenstuhl in der Kirche den Schiffern solle erbauet werden“[194]
Nach Jugler liegen 1723 noch 70 Häuser in Schutt und auch 1741 gibt es noch etwa 17 Feuerstellen weniger als 1696.


1719Braunschweigische und hannoversche Exekutionstruppen kommen nach Boizenburg und bemächtigen sich der Stadt und des Elbzolls. In Boizenburg wir die Exekutionskasse stationiert.[195] Auslöser dazu ist der Streit des Herzogs Carl Leopold, der eine absolutistische Herrschaft einführen will, mit den Ständen, die ihrerseits keine Privilegien aufgeben wollen. Die Stände beklagen sich über den Herzog beim Kaiser. Der Kaiser ordnet die Reichsexekution gegen Carl Leopold an, die von Hannover und Braunschweig-Lüneburg ausgeführt wird. Deren Räte nehmen ihren Sitz in Rostock. Carl Leopold muss sich auf die Festung Dömitz zurück ziehen.[196]


1723Boizenburg beschwert sich über Beeinträchtigungen des früher einträglichen Holzhandels. Der Herzog hätte den Handel dem Hamburger Bürgermeister Faber überlassen. Auch in der Ausübung des Scharfrichterdienstes sah sich die Stadt durch die herzogliche Regierung in Dömitz beeinträchtigt.[197] Die Klagen sind offenbar im Zusammenhang mit der Finanznot des Herzogs zu sehen, die ihn beispielsweise zur Überlassung des Holzhandels an den Hamburger Bürgermeister veranlasst haben wird.


1723Rektor Gebauer beschwert sich bei der Dömitzer Regierung, dass der Magistrat ihm seinen „gewöhnlichen Rang“ nicht lassen wolle, nach dem er mit dem Bürgermeister in einer Klasse gestanden hätte. Die Antwort aus Dömitz besagt, dass sich der Rat nach der mecklenburgischen Rangordnung von 1704 zu richten habe.[198] Die Rangordnung wurde später von Ludwig Reinhard karikiert.


1727Die Boizenburger Stadtfeldmark einschließlich der Heide, des Stadtwaldes und des Bürgerhofs wird von hannoverschen Kondukteuren vermessen. Die Vermessung soll die Besteuerung auf eine neue Grundlage stellen. Auf den Karten in drei Blättern von Brückmann senior sind die Namen aller Grundbesitzer aufgeführt.[199]


1728Der Reichshofrat suspendiert Herzog Carl Leopold von der Regierung und setzt seinen Bruder Christian Ludwig II. als kaiserlichen Administrator ein. Die Kommissionstruppen bleiben im Lande, um die Erstattung der Exekutionskosten zu sichern.[200]


1730Herzog Carl Leopold [!?]erteilt der Stadt Boizenburg das Recht, Damm- und Brückengeld zu erheben. Der Grund war der schlechte Zustand der Wege. Die Stadt wird dafür beauflagt, Dämme und Brücken herzustellen.[201]


1732Kaiser Karl VI. setzt Christian Ludwig II. als kaiserlichen Kommissar in Mecklenburg ein. Er erteilt Auflagen zur Ausschreibung eines Landtages, zur Untersuchung der ständischen Beschwerden und zur Friedenswahrung. Die Exekutionskosten sollen aus den Kammergütern aufgebracht und durch die Exekutionskasse verwaltet werden.[202]


1734Zur Erstattung der Exekutionskosten verpfändet Christian Ludwig die Ämter Boizenburg mit dem Elbzoll, Zarrentin, Wittenburg, Bakendorf, Gadebusch, Rehna, Grevesmühlen und Mecklenburg an Hannover, sowie Eldena, Marnitz, Plau und Wredenhagen an Preußen.[203] In den an Hannover verpfändeten Ämtern werden 400 Mann Besatzung stationiert. Die Kommission hat ihren Sitz in Boizenburg, jedoch wird die Exekutionskasse, die seit 1719 in Boizenburg ihren Sitz hatte, 1735 nach Schwerin verlagert.[204]


1753Herzog Christian Ludwig II. schafft in einem Patent zur Ansiedlung von Büdnern die rechtlichen Voraussetzungen zur Einrichtung von Büdnerstellen auf den während der vergangenen Kriege wüstgefallenen Hufen des Domaniums. Die Büdnereien erhielten zunächst in der Regel 100 Quadratruten Land (2168 m2), häufig auch mehr.[205] Zur Ansetzung von Büdnereien kommt es in den meisten Dörfern des Amtes Boizenburg nur zögerlich. In den 1780er Jahren gibt es eine Einschränkung der Büdneransetzung, die erst im beginnenden 19. Jahrhundert allerdings zu schlechteren Bedingungen wieder einen größeren Umfang annimmt. Im Amt Boizenburg gab es in den Jahren 1800 bis 1901 folgende Zahl von Büdnereien[206]:


1800 1818 1851 1901
Amt insg. 102 141 263 277
dar. Besitz 10 10 26 26
dar. Gülze

mit Neu Gülze

6 9 21

+ 8

21

+ 9

Teldau 50 58 78 78
Dabei ist die hohe Zahl der Büdnereien in den Sudedörfern besonders auffällig.


1755Landesgrundgesetzlicher Erbvergleich. Der Herzog Christian Ludwig II., der 1747 nach dem Tode seines Bruders Carl Leopold Herzog von Mecklenburg wurde, schließt nach langjährigen Verhandlungen mit den Ständen auf dem Konvokationstag in Rostock den Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich, der auf lange Zeit (bis 1918) die ständische Verfassung in Mecklenburg festgeschrieben hat. Er regelt u.a. die Steuerfragen.[207]


1756 Etwa bis zum Jahre 1780 wird auf der Grundlage des Landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs die Direktorialvermessung im ritterschaftlichen Landesteil durchgeführt. Diese diente der Neuregelung der Steuerverteilung zwischen dem Domanium und der Ritterschaft. Es wurden nicht nur die ritterschaftlichen Güter vermessen sondern auch die sogenannten Kommuniondörfer, die ritterschaftliche Anteile hatten.[208] Im Amt Boizenburg waren betroffen:
Badekow mit Bretzin (1770), Beckendorf (1774), Groß Bengerstorf (1774), Klein Bengerstorf (1773), Blücher (1770) Granzin (1770) , Gresse (1770), Horst (1770), Niendorf (1770), Rensdorf (1770), Schwartow (1770), Sprengelshof (1770), Teschenbrügge (1770), Tessin (1770 ), Timkenberg (1770), Wendisch Lieps (1770), Wiebendorf (1771), Zahrensdorf (1773) und aus dem ehemaligen Amt Wittenburg Brahlstorf (1771), Dammereez (1769), Dersenow (1771) und Düssin (1771).[209]


1758 Preußische Truppen unter dem Kommando des Herzogs von Holstein-Gottorp marschieren über Boizenburg zu den verbündeten Truppen im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.[210] Das erfolgt im Zuge des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763), in dem es wieder einmal um die Machtverhältnisse in Mitteleuropa geht. Es standen sich Preußen, Hannover, Braunschweig-Wolfenbüttel, Hessen-Kassel und Lippe-Bückeburg einerseits sowie Österreich, Frankreich, Russland, Schweden, Dänemark und die meisten deutschen Reichsstände andererseits gegenüber.[211] Mecklenburg ist an dem Krieg nicht beteiligt, wird aber von Preußen und Schweden als Reservoir für die Truppenversorgung und Soldatenwerbung ausgeplündert. Als Herzog Friedrich auf der Grundlage der Reichsexekution gegen Preußen Stellung bezieht, kommt Mecklenburg-Schwerin im Gegensatz zu Mecklenburg-Strelitz die Kriegseinwirkungen verstärkt zu spüren.[212]


1763Dezember: Die Bauern aus Niendorf kaufen das Dorf ihrem Gutsherrn von dem Knesebeck auf Badekow ab, nachdem sie im Februar aus der Leibeigenschaft entlassen worden sind. Zunächst erhält jeder Bauer seinen Lehnsbrief. Da daraus aber immer wieder Probleme erwachsen, ersuchen die Bauern um eine Lösung der Lehnsträgerschaft zur Gesamthand, die sie 1798 erhalten. Nun wird der Schulze Joachim Wilhelm Greve Lehnsschulze und wird landtagsfähig. Zuvor hatten die Niendorfer 1779 auch das Allodialgut Teschenbrügge gekauft.[213]


1765Ein Befehl des Herzogs Friedrich bezüglich der Belegung des Armenhauses St.Jürgen bestimmt, dass die Stiftung insbesondere verarmten Bürgern und Bürgerkindern zur Verfügung stehen soll.[214]


1766Die verpfändeten Ämter Bakendorf, Wittenburg, Zarrentin und Mecklenburg werden zurück gegeben.[215] Im Jahre 1768 werden auch das Amt Boizenburg, sowie die Ämter Gadebusch, Rehna und Grevesmühlen aus der Pfandschaft entlassen.[216]


1768findet eine Untersuchung der Schulverhältnisse in Boizenburg statt, die zu einigen Verbesserungen führt.[217]


1771Ein Hochwasser der Elbe überflutet die Stadt bis auf den Markt.[218]


!773Ein „Schulreglement für die Stadt Boizenburg“ wird von der Regierung genehmigt.
Herzog Friedrich genehmigt auch das dritte Lehramt in Boizenburg, das der Organist wahrnimmt.[219]


1774Herzog Friedrich gibt den Boizenburger Kornhändlern die Elbzollfreiheit von allem im Lande erzeugten und herausgehenden Korn.[220]


1777Der neue Friedhof außerhalb der Stadt wird eingeweiht. Im Jahre 1788 lässt die Witwe Sophie Elisabeth Regaß, geb. Fischer die Kapelle auf dem Friedhof errichten.[221]


1783Herzog Friedrich hebt das Boizenburger Hackamt (Gilde der Kaufleute) auf.[222]


1788 Von Boizenburg aus werden die von Herzog Friedrich Franz den Holländern im Sold überlassenen Truppen zu Wasser nach Holland transportiert.[223]


1789Das Boizenburger Rathaus wird repariert und erweitert.[224]


vor 1790Die ehemalige Schöpfmühle aus der Teldau wird in den Herrengarten umgesetzt und als Kornmahlmühle eingerichtet.[225] Sie ist noch auf dem Bild von Gottheil um 1850 zu sehen.


1790Aufstellung von „Kaufleuten, Handwerkern, Künstlern und sonst bürgerliche Nahrung Treibende“ in Boizenburg. Die in Klammern gesetzten Zahlen geben den veränderten Stand des Jahres 1792 wieder.
2 Apotheker, 1 Bader, 11 Becker( 9), 4 Böttcher (6), 12 Branntweinbrenner (13), 15 Brauer, 1 Buchbinder, 4 Chirurgen, 1 Drechsler (2), 1 Essigbrauer, 1 Färber, 24 Fischer-Amts-Interssenten, 18 Fuhr-Amts-Interessenten (14), 6 Gastwirte (5), 1 Gelbgießer, 3 Gewandschneider (2), 4 Glaser (3), 1 Goldschmied (2), 1 Handschuhmacher, 2 Holzhändler, 3 Hutmacher (2), 2 Knopfmacher, 2 Kornhändler (3), 1 Kürschner, 1 Kupferschmied, 8 bis 9 Krämer, 2 Leineweber (3), 1 Maler, 4 Maurermeister, 1 Musikus, 3 Perückenmacher (4), 2 Rademacher, 4 Sattler (2), 1 Schiffbauer, 14 Schiffer (17), 8 Schlachter (9), 3 Grobschmiede, 3 Kleinschmiede, 17 Schneider (15), 1 Schornsteinfeger, 40 Schuster (34), 5 Schutz- und Handelsjuden, 2 Seiler, 7 Tischler, 2 Töpfer, 1 Uhrmacher, 1 Weißgärber, 3 Weinhändler und Weinschänken (2), 1 Ziegelmeister, 4 Zimmermeister (3), 3 Zinngießer (2).


1790Jugler: „Im Ganzen ist der Ort, was die gangbaren Bedürfnisse betrift, wirklich wohlfeil, wozu seine Nähe bei großen Handelsstädten, der bequeme Transport zu Wasser, der, im Vergleiche mit benachbarten Ländern überaus billge Licent etc. besonders beitragen. Doch giebt auch dieser Vorzug, verbunden mit einigen anderen Veranlassungen, die sich aus dem Vorhergehenden und Folgenden zum Theil dem Menschenkenner erklären, wieder Gelegenheit zu einem gewissen Hange zum Wohlleben und zum Luxus auch unter den mittleren Klassen der Einwohner, der sich unter Andern auch durch Staat in Kleidungsstücken äußert, …“. Der meiste Handel ist Binnenhandel mit Landesprodukten, insbesondere Fisch, Korn und Holz. Es gibt wenig Speditionshandel, fast nur mit Glas aus den mecklenburgischen Glashütten. Es gibt drei Jahrmärkte, den an auswärtigen Kaufleuten in erster Linie solche aus Wittenburg, Lauenburg, Lüneburg, Bleckede etc. gelegentlich auch aus Wismar und Schwerin besuchen. Zwei davon sind auch Vieh- und Pferdemärkte, ein solcher darüber hinaus auch am Mittwoch nach Gallus. Die Boizenburger Kaufleute besuchen Märkte in Besitz, Vellahn, Neuhaus, Stapel, Pritzier, Lübtheen, Hagenow, Büchen, Bleckede, Barskamp, Wittenburg unnd Zarrentin.[226]


1790Im Stadtgebiet gehören zum Amt: das Herrenhaus, der Herrengarten [Fürstengarten], die beiden Mühlen, das Rothe Haus, ein Anteil an Altendorf, die Häuser auf der Amtsfreiheit [am südlichen Ende der Mühlenstraße sowie an der heutigen Hamburger Straße vor dem Elbberg mit dem Richtplatz].
Beim Amt sind beschäftigt: der Amtmann, der Amtsverwalter, der Amtsactuar und Amtsunterbediente, wie der Landreiter und der Amtsdiener.
Zum Amt gehören: 15 Dörfer, 7 Pachthöfe, , die Teldau und 3 Mühlen [Schwanheide, Hühnerbusch, Schildfeld]. Im Amt befinden sich 1 Landesherrliches Gut, 5 Lehngüter und 8 Allodialgüter.
Das Elbzollamt hat 2 Beamte, der 1. Beamte wohnt im Herrenhaus. Zu jedem Beamten gehört ein Zollverwalter. Das Elb-Zollgeleit erstreckt sich von der Boizenburger Fährstelle [gegenüber auf der Brackeder Seite entspricht dem die Einmündung des „Alten Grabens“ am Goldufer] bis an den „abgegrabenen Ort“, der sich an der Landesgrenze bei Mahnkenwerder befindet. Der 2. Beamte ist sogleich für den Landzoll verantwortlich, der in Gallin, Greven, Hühnerbusch, Palmschleuse [an der Grenze bei Lauenburg], Rensdorf, Schildmühle und Schwartzen-Wasser [bzw. Mahnkenwerder] erhoben wird. Zu den öffentlich Bedienten in der Stadt gehören auch 1 Steuereinnehmer, 1 Steuerauseher, 1 Mühlenschreiber für die Binnenmühle, 2 Torschreiber, der Torschreiber am Mühlentor ist zugleich Mühlenschreiber der Außenmühle. [227]


1790Boizenburg ist Poststation auf der Postroute von Hamburg nach Berlin. Das sogenannte Postcomtoir ist das ausgedehnteste im Herzogtum. Der Postmeister ist sowohl mecklenburgischer als auch preußischer Beamter. Diese Regelung für die Post besteht seit mindestens 1712. Das Posthaus und zugleich die Wohnung des Postmeisters ist eine Hälfte des Herrenhauses.[228]


1790Auch ein Kontingent Soldaten, laut Jugler eine Kompanie mit einem Leutnant, ist in Boizenburg stationiert. Seit 1788, als die Söldner nach Holland abgegangen waren, handelt es sich aber nur um Invaliden unter dem Kommando eines Unteroffiziers.[229]


1792Die Klein Bengerstorfer Bauern erhalten einen Dorfkontrakt, Pachtversicherung genannt. Sie sind jedoch noch immer Leibeigene. Solche Dorfkontrakte werden mit allen Hauswirten der domanialen Dörfer in der Regel für 12 bis 14 Jahre abgeschlossen, aber auch wie in diesem Falle bis 24 Jahre. Darin werden die Abgaben neu geregelt. Eine Abmeierung, d.h. Nichtweitervergabe der Hufe an einen Hauswirt erfolgt nur in Einzelfällen, ebenso eine Verkleinerung der Hufe. Der Dorfkontrakt ist auch mit einer Feldmarksregulierung verbunden. Der Kontrakt wird von den Bauern des Dorfes noch nicht unterschrieben, da Leibeigene nicht geschäftsfähig sind. Sie erhalten ihn als Abschrift, während das Original mit der Unterschrift des Herzogs vollzogen worden ist. Die beiden bisherigen Achtelhüfner (Kossaten) werden aufgewertet. Einen Dorfkontrakt haben 1797 auch die Bauern aus Groß Bengerstorf erhalten. In den übrigen domanialen Dörfern des Amtes wird das etwa zeitgleich immer in Verbindung mit einer fälligen Feldmarksregulierung erfolgt sein.[230]


17931.Mai: Gründung der Boizenburger Werft durch den Schiffbaumeister Franz Jürgen Lemm mit 14 „Zunftgenossen“ (Gesellen).[231]


1793In Bretzin werden 5 Bauern gelegt, so dass noch 3 Bauern verbleiben. Aus den gelegten Stellen wird der Hof Bretzin gebildet. Dieser wird 1797 an das Gut Wiebendorf verkauft.[232]


1800Die Güter Wiebendorf und Zahrensdorf, die seit 1616 miteinander verbunden sind, werden wieder getrennt.[233]


1807April: Boizenburg erhält französische Einquartierung in den napoleonischen Kriegen im Umfang von 865 Offizieren und 16737 Soldaten und Bedienten. Zum Jahresbeginn 1813 schreibt ein Zeitgenosse: „Von unserem Landsturm ist nicht zu hören, man läßt uns ruhig unsere Pfeife rauchen. Bei Boizenburg und Dömitz leiden die armen Menschen desto mehr. Die Einquartierungen sind hart, 30 – 40 Mann in einem Hause und dabei alle Scheunen und Ställe voll. Alle Lebensmittel sind aufgezehrt, jenseits der Elbe alles verwüstet. Unsere Freiwilligen haben seit mehreren Wochen nichts als kleine Portionen Kartoffeln, die sie sich selbst bereiten müssen.“ Boizenburg wurde überhaupt besonders belastet. Das kommt in einem Vergleich der später erfolgten Entschädigungszahlungen für die Städte zum Ausdruck, die in in Boizenburg 26000, in Schwerin 15400, in Wittenburg 1100 und in Hagenow 359 Reichstaler betrugen.[234]


1813Der französische General Morand, der bei einem Gefecht in Lüneburg schwer verwundet wurde und von Jakob Klepper nach Boizenburg gebracht worden sein soll, wird in Boizenburg beigesetzt.229


1813Auf dem Vier kommt es zu einem Gefecht zwischen französischen Truppen, die aus Lauenburg kommend sich in Richtung Boizenburg bewegen, und Lützower Jägern verstärkt durch Lübecker Reiter, wobei die französischen Angreifer geschlagen werden.[235] In einer Feldmarkskarte von Susemihl aus dem Jahre 1817 finden sich noch Schanzen nahe der B 5 und an der Rensdorfer Scheide dargestellt, die aus diesen Kämpfen stammen dürften.[236]


182018. Januar: Die“ Patentverordnung wegen Aufhebung der Leibeigenschaft“ schafft auf dem Lande neue Verhältnisse. Die Leibeigenschaft und die Gutsuntertänigkeit werden mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Die Freizügigkeit der Gutsuntertanen wird jedoch erst schrittweise innerhalb von vier Jahren erreicht. Bei Kündigung des jetzt als Arbeitsverhältnis anzusehenden Verhältnisses zwischen Gutsherrschaft und Tagelöhner sind auch das Wohnrecht und das Heimatrecht betroffen.[237] Das erhält ein hohes Maß von Abhängigkeit des Tagelöhners von der Gutsherrschaft und zieht in der Folge große soziale Probleme nach sich, die u. a. zu Heimatlosigkeit, Einweisung in das Arbeitshaus und auch Auswanderung führen.


1828Die Elbzollgrenze wird von Hitzacker nach Boizenburg verlegt. Deshalb wird das neue klassizistische Elbzollgebäude (jetzt Fährweg 1) errichtet. Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes 1867 und dem 1868 erfolgten Eintritt beider Mecklenburg in den Deutschen Zollverein entfällt die Zollgrenze. Das Elbzollgebäude unterliegt von nun an unterschiedlichen privaten Nutzungen.[238]


1829Mit dem Abschluss des Abschnittes Boizenburg-Lauenburg wird die Hamburg-Berliner Chaussee, die im Zeitraum 1826 bis 1829 gebaut wurde, eröffnet. Sie ersetzt die alte Poststraße, die über Hühnerbusch-Lübtheen-Lenzen nach Perleberg führte. Bei Boizenburg wird vor dem Markttor ein 9 Fuß hoher und oben 3 Ruten breiter Damm geschüttet, um Unabhängigkeit vom Hochwasser zu erreichen.[239]


1829Dieses Jahr gilt als Gründungsjahr der Boizenburger Feuerwehr.[240] Diese war noch nicht als Freiwilige Feuerwehr organisiert. Es bestand noch die allgemeine Bürgerpflicht zur Abwehr der Feuersgefahr.


1832Eine Choleraepidemie aus Hamburg kommend erreicht auch Boizenburg. Der Bauer Meyer aus Neu Wendischthun schreibt 1831 in sein Tagebuch: „1831 kam eine schlimme Krankheit die so daß in 24 Stunden die, welche kranck wurden die mehrsten an einer heftigen Leibschmertzen sturben diese Kranckheit hießten sie die Collero es wurden allerwerts besatzungen angestellet, welches aber wenig half in den Städtern war es am schlimsten und starben in vielen Häusern 2, 3, 4, 5 Menschen. Ins Mecklenburgische kam es im anderen Jahr erst.“ [241] Nun ist sie in Boizenburg tatsächlich ein Jahr später in Erscheinung getreten. Der Grund dafür lag in der strengen Bewachung der Grenzen, mit der Choleraverdächtige abgewiesen wurden und in den durch den Boizenburger Amtsarzt Dr. Richter eingeführten Quarantäneregeln. So wurde auf dem Vier eine Cholerabaracke für die Quarantäne eingerichtet, deren Existenz noch in einem Flurnamen fortlebt. In Boizenburg erkrankten 146 Einwohner, von denen 70 verstarben.[242]


1833In Boizenburg wird eine Ersparnisanstalt gegründet. Diese war ein Vorläufer der heutigen Kreissparkasse.[243]


1833Bei einer Regulierung der Gülzer Feldmark entsteht die selbständige Dorfschaft Neu Gülze als sich dreizehn Gülzer Hauswirte als Erbpächter und 5 Büdner im nördlichen Teil der Feldmark ansiedeln. Gleichzeitig entsteht die Gülzer Ausbausiedlung Riet ut zwischen Gülze und Bahlen.
In diesen Jahrzehnten entstehen viele solcher Ausbausiedlungen im Zuge von Feldmarksregulierungen bzw. durch das Bauernlegen in ritterschaftlichen Dörfern, z. B. 1817 Karrentin Klein Bengerstorf, 1834 Hatzberg Lüttenmark, 1835 Schwanheider Ausbauten (Bauernende), 1845 Quälbarg/Heidberg Granzin, 1851 Streitheide, 1853 Zölkow in Groß Bengerstorf, 1854 Rehmen, Saathorst, Köterbusch und Tüdertog in Klein Bengerstorf, 1861 Zweedorfer Ausbauten, 1867 Nostorfer Ausbauten, 1868 Scheiwen Stäwel u.a. Greven, Mitte des 19.Jhdts. Kiekut in Zahrensdorf.[244]


1834Die Stadtschule im ehemaligen Stadthaus in der Mühlenstraße 8 nimmt ihren Betrieb auf.[245]


1836In Wismar konstituiert sich ein Komitee, das eine Eisenbahnverbindung von Wismar in das deutsche Hinterland über Boizenburg und Hannover anstrebt. Vier Jahre später (1840) wird darüber eine vorläufige Vereinbarung zwischen Hannover und Mecklenburg geschlossen.[246]


1840In Boizenburg wird die später von Paul Rabe betriebene Druckerei gegründet, in der dann auch die Elbzeitung erschienen ist.[247]


1840Auf der Boizenburger Werft wird der Dampfer „Alexandrine“ gebaut und nimmt den Verkehr zwischen Boizenburg und Hamburg auf.[248]


1842Der Boizenburger Hafen wird ausgebaut. Ein Jahr zuvor waren bereits ein Anleger für Dampfschiffe sowie ein Fährhaus an der Hafenmündung errichtet worden.[249]


1843Ludwig Reinhard wird Rektor der Stadtschule in der Mühlenstraße.[250]


1843 In Granzin erfolgt eine Feldmarksregulierung und ein Flächenaustausch zwischen dem domanialen und dem ritterschaftlichen Anteil, in dessen Folge 1845 die Karte mit dem beziehungsreichen Titel „Separations Charte von dem bisherigen Communion Dorfe Grantzin, R. A. Wittenburg unter Berücksichtigung der im Jahre 1843 stattgefundenen Permutation sowie der Grenzregulirung mit den Feldmarken Bengersdorf, Bennin, Tüschow, Niecklitz, Gallin, Greven und Lüttenmark, modo Hatzberg, enthaltend 1. Den nunmehrigen Domanial-Antheil; 2. Das aus dem Tüschower Antheile gebildete Hauptgut Sternsruh; 3. Den vormaligen Zurower, nun incamerirten Antheil, in Grundlage der Separations Contracte ueber die Grantziner Communion-Hebung und des Permutations Contracts ueber die geistlichen Grundstuecke, copirt von der Grantziner Directorial Charte de 1770 und den Cammer Charten von den angrenzenden Domanial Feldmarken, im August 1845 durch C.M.R.Burchardt, beeidigter Landmesser“ entstanden ist. Die Verhältnisse in Granzin waren historisch recht verworren, weil es zwei unterschiedliche ritterschaftliche Anteile (Tüschower und Zurower) im Amt Wittenburg, den domanialen Anteil aber im Amt Boizenburg gab.[251]


1845Im Zuge der Aufhebung der Kommunion entsteht der Gutshof Sternsruh, benannt nach dem Tüschower Gutsbesitzer von Stern.


1846Der Großherzog Friedrch Franz II. erlässt ein Patent zur Ansiedlung von Häuslern im Domanium. Dieses wird im Vergleich mit der seit 1753 erfolgten Ansiedlung von Büdnern in weitaus größerem Umfange zur Ansiedlung von Kleineigentümern in den Dörfern führen. Bereits unmittelbar nach dem Erlass des Patents kommt es auch im Amt Boizenburg zur Häusleransiedlung. Die Häusler erhalten 25 Quadratruten Hofplatz und 60 Quadratruten Garten, das sind 1843 m2 Fläche. Sie sollten einer anderweitigen Beschäftigung als Handwerker, Forstarbeiter oder Tagelöhner, später auch Fabrikarbeiter nachgehen.[252] In Klein Bengerstorf beispielsweise werden ab 1849 Häuslereien errichtet. Während es aber nur 3 Büdner gab, kam es bis zur Jahrhundertwende zur Ansiedlung von 15 Häuslern, später insgesamt 25 Häulern. Es entstanden solche ausgeprägten Häuslersiedlungen wie der Katzenschwanz und der Griese Aesel in Besitz.


1846Die erste Eisenbahnlinie von Berlin nach Hamburg, in Mecklenburg von Grabow bis Boizenburg und dann weiter bis Hamburg wird eröffnet. Boizenburg erhält den Bahnhof mehr als zwei Kilometer außerhalb der Stadt.[253]


1847Sanitätsrat Dr. J.C.Richter und Friedrich Klepper senior rufen zur Unterstützung Armer durch Speisung in den Wintermonaten auf.[254]


1848Die Revolutionsereignisse in Wien und Berlin strahlen auch nach Boizenburg aus. In Boizenburg kommt es unter dem Einfluss von Ludwig Reinhard zwar nicht zu Tumulten aber doch zu fortschrittlichen Veranstaltungen. Ludwig Reinhard wird als einer der vier mecklenburgischen Vertreter vom Reformverein für beide Mecklenburg in die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche gewählt. Dort schließt er sich dem linken Flügel an. Im Jahre 1849 wird er vom Großherzog vom Dienst suspendiert.[255]


184829. Juni: Die Bauern von Klein Bengerstorf fordern vom Amt, dass sie den Dorfschulzen selber wählen dürfen. Dieser wurde bis dato vom Großherzog auf Vorschlag des Amtes berufen.
„Da es uns längst als eine belästigende Sachlage erschienen ist, daß ein Erbpächter als Schulze für unsere Interessen von Amts wegen gestellt ist und wir solche Anordnung in den letzten von [... ?] Zeiten oftmals sehr empfindlich befunden haben, so sind wir hierin dahin einstimmig geworden, daß es uns gestattet werden möge unsere Beschwerde vor einem verehrlichen Großherzogl. Amte abzulegen, worinnen wir genügend darlegen wollen, daß es uns durchaus erforderlich sein wird, uns selbst einen Schulzen fernerhin aus unsere Mitte [wählen] zu dürfen, und bitten ganz gehorsamst: das verehrliche Amt wolle geneigtest hierüber einen Termin anberaumen.
In tiefster Ehrfurcht verharren ganz untertänigst
die Dorfbewohner zu Klein Bengerstorf“
Dieses Ansinnen der Dorfbewohner ist sicher durch die Revolutionsereignisse und auch durch das Wirken von Ludwig Reinhard beeinflusst gewesen. Natürlich gab es von Seiten des Amtes wenig Gegenliebe für das Ansinnen der Bauern. Es wurde entschieden, dass nach dem Motto „Teile und herrsche“ jeder für sich das Anliegen vor dem Amt vortragen sollte. Damit verlief dann alles im Sande.[256]
um 1850 Die Inbetriebnahme der Hamburg-Berliner Eisenbahn führt zunächst zu einem Rückgang des Handels in Boizenburg.[257]
1850 bis 1870 In diesen Jahren kommt es im Amt Boizenburg zu zahlreichen Auswanderungen.
Diese betreffen auch Auswanderungen in das benachbarte „Ausland“ insbesondere nach Hamburg. Sehr viel differenzierter muss die Auswanderung nach Amerika gesehen werden. Die Akten des Landeshauptarchivs enthalten eine Vielzahl von Auswanderungsfällen im Domanialamt Boizenburg mit besonderer Häufung in der Teldau, Besitz und Gülze, Dörfern, in denen es viele Büdner gab. Offenbar war dort die Armut der entscheidende Grund für die Auswanderung. Teilweise sind aber auch ganze Familienverbände ausgewandert, die nicht immer von der Armut geplagt waren. Um das zu verdeutlichen, werden hier Fälle aus Klein Bengerstorf, Bennin, Granzin und Tessin aufgeführt: 1857 beantragt der vormalige Erbpächter Franz Heinrich Jacob Abel aus Klein Bengerstorf Nr.5, der seine Hufe verkauft hat, für sich, seine Ehefrau, geb. Bantin aus Bennin, und seine acht Kinder den Auswanderungskonsens. Er weist ein Vermögen von 4500 Thaler Courant nach. Ein Protokoll beim Amt Boizenburg regelt noch erbrechtliche Angelegenheiten. Der zweite und der dritte Sohn sollen noch der ausstehenden militärischen Dienstpflicht genügen, bitten aber mit Unterstützung des Schulzen um Befreiung. Der Konsens wird ohne Auflagen erteilt, Abel verpflichtet sich zum Dank zu einer Zahlung an die Armenkasse. Abel hatte erst 1853 nach der Vererbpachtung seine Hufe im Ausbau (Rehmen) neu errichtet. Die Auswanderung erfolgte mit dem Einlieger J.H.E.Bantin aus Granzin und dem Musicus J.H.C.Bantin aus Bennin, den Verwandten der Frau am 1.September 1857. 1858 beantragt auch Abels Schwager, der Erbpächter Bantin aus Bennin Nr.8 für seine Familie den Auswanderungskonsens, dazu der Einlieger Fick aus Granzin (Frau Fick war Schwester des Bantin) und dessen Bruder aus Gallin. 1858 beantragt der Büdner Franz Hintzmann Nr.1 aus Tessin für seine Tochter Maria den Auswanderungskonsens, die dem Musicus Joh. Bantin „in Begleitung der Bantinschen Familie“ folgen möchte.[258]
1851Auf Flächen aus dem Pachthof Vier und mit dem Stadtfeld Boizenburg ausgetauschten Flächen wird die Siedlung Streitheide mit 2 Erbpächtern, 4 Büdnern und 2 Häuslern angelegt. Gleichzeitig entstehen in Schwanheide neben einem Pachthof 6 Erbpachtstellen und später auch eine Reihe von Büdnern und Häuslern.[259]
1853Die Eisengießerei Beckhaus an der Hamburger Straße wird gegründet. Diese hat bis in die 1920er Jahre bestanden.[260]
1857Gibt es die Idee, die öffentlich diskutiert wird, einer Bahnverbindung nach Lüneburg über die Elbe bei Boizenburg entweder mit einer allerdings sehr aufwändigen Brücke oder aber mit einer Fähre, die Ganzzüge fasst. [261]
1857Die Schäferei in der Stadtheide wird eingerichtet.[262] Später wird daraus der Pachthof Metlitzhof.
1866Nicolaus Hinselmann aus Neumünster kauft die Boizenburger Mühlenanlagen von der großherzoglichen Kammer.[263] Dazu gehörten sowohl die Binnenmühle als auch die Außenmühle und die Windmühle am Herrengarten. Die Außenmühle wird 1880 erneuert und dann schrittweise erweitert. Die Binnenmühle wird nach Inbetriebnahme der erneuerten Außenmühle stillgelegt.[264]
1870Der mecklenburgische Elbzoll wird durch Reichsgesetz vom 11. Juni abgelöst, nachdem die Elbzölle und die Bedingungen ihrer Erhebung insgesamt zur Erleichterung der Schiffahrt nach dem Wiener Kongress 1815 durch die Elbschiffahrtsacte von 1821, die Additionalacte von 1844, durch eine Übereinkunft zwischen Hannover, Lauenburg und Mecklenburg 1848, durch Beschlüsse der Elbschiffahrts-Revisions-Commission von 1850/51 und 1854 und eine Übereinkunft aller Elbanlieger 1863 immer weiter reduziert worden waren.[265]
1876In Boizenburg wird die Amtsgerechtigkeit aufgelöst. Damit gelangen aus dem Domanium die Flächen am südlichen Ende der Mühlenstraße einschließlich des Herrengartens, Altendorf, der Schlossberg mit seiner Umgebung und das Amtshaus in die Bürgergerechtigkeit. Während im Staatskalender 1871 noch als zum Domanium gehörig ausgewiesen sind:Altendorf mit 18 Büdnern und 3 Werdern jenseits der Elbe, Amt, Pfarrkirche, Schule, Jagd, Schlossberg, Rothehaus, 2 Büdner, 1 Häusler und Frohnerei (1865 auch noch 3 Mühlen) sind 1881 nur noch Pfarrkirche, Jagd und Frohnerei zu finden. Auch Altendorf fehlt nun. Das hatte nur hoheitsrechtliche Auswirkungen aber keinen Wechsel des Eigentums zur Folge.[266]
1876Langandauerndes Hochwasser veranlasst die Frau des Bürgermeisters Johann Bürger zur Gründung eines Frauenvereins, der arma alte und kranke Einwohner versorgt.[267]
1877Heinrich Knaack aus Kiekindemark bei Parchim gründet in Boizenburg eine Getreidehandlung.[268]


1877Carl Hermann Theodor Haase (später geadelt) kauft das Gut Wiebendorf. Er gestaltet in der Folge die gesamte Gutsanlage im neugotischen Stil um und baut nach den Plänen des Hamburger Architekten Haller ein Herrenhaus im Stil einer palladianischen Villa, das bedauerlicherweise im Jahre 1943 aus Kostengründen gesprengt wird.[269]


1878Boizenburg verkauft Bürgerhof und Heidekrug an das Rittergut Gresse, nachdem sie zuvor bereits zu Erbpachtrecht an Gresse vergeben waren.[270] Beide sind jedoch im Staatskalender 1881 noch unter Boizenburg ausgewiesen.


1879Durch ein neues Gerichtsverfassungsgesetz wird in Mecklenburg die Trennung von Verwaltung und Justiz vollzogen. Die Patrimonialgerichtsbarkeit auf den ritterschaftlichen Gütern wird aufgehoben.[271] Während zuvor in den Staatskalendern noch Niedergerichte ausgewiesen waren, die freilich bereits bei den Ämtern angesiedelt waren, beispielsweise 1825 zu Boizenburg: Richter vacat, Actuarius Georg Carl Stypmann daselbst.Der Gerichtsveband besteht aus den Gütern Klein Timkenberg (Amt Wittenburg), Badekow c.p., Beckendorf, Blücher, Gresse c.p., Wendisch Lieps, Schwartow, Sprengelshof, Groß Timkenberg, Wiebendorf, Hof Bretzin, Zahrensdorf (Amt Boizenburg), waren nun einheitliche Amtsgerichte mit einem Amtsgerichtsbezirk gebildet worden. Dieser umfasste das Amt Boizenburg und aus dem Amt Wittenburg die Dörfer Dersenow, Dammereez, Brahlstorf und Düssin.[272]


ca. 1880 Die Straße Vellahn-Brahlstorf-Neuhaus wird als Fortsetzung der 1843 gebauten Chaussee Lützow-Wittenburg-Vellahn gebaut.[273]


1886Die Haltestelle Schwanheide der Berlin-Hamburger Eisenbahn wird eingerichtet.[274]


1888Ein Hochwasser im März ruft in der Teldau extreme Schäden hervor. Das Hochwasser wird durch Grundeis und Eisversatz bei Geesthacht und dann auch oberhalb Boizenburg verursacht. Deichbrüche bei Lenzen und Dömitz lassen das Elbhochwasser bei Wehningen in die Niederung zwischen Dömitz und Boizenburg einströmen. Hinzu kommt in der Folge ein schlimmer Deichbruch bei Darchau, der bereits dort acht Todesopfer fordert. Die gesamte eingedeichte Teldau läuft von oben her voll. Das Wasser überströmt den Winterdeich von der Binnendeichseite her in Richtung Sude und strömt bei Boizenburg wieder in die Elbe. Bei Blücher fordert ein Kahnunglück neun Todesopfer.[275]


1888Die Volks- und Bürgerschule an der Quöbbe wird eröffnet. Sie hat zwei Abteilungen, die auf die beiden Eingänge aufgeteilt werden, die Volksschule und die Bürgerschule.[276]


1889Auf der Boizenburger Werft werden die ersten deutschen Motorboote mit Gasmotor gebaut.[277]


1890Bildung einer „Aktiengesellschaft zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn zwischen dem hiesigen Hafen und Bahnhof“. Im gleichen Jahr wird die „Boizenburger Stadt- und Hafenbahn in Betrieb genommen.[278]


1891Eröffnung der Chemischen Fabrik Hirsch und Richter am Schwanheider Weg.[279]


1892In Boizenburg treten erneut Cholerafälle auf, die wiederum ihren Ausgangspunkt in Hamburg haben.[280]


1897Gründung des Boizenburger Marienvereins als Zweig des Schweriner Marienvereins. Dieser unterstützt Hilfsbedürftige.[281]


1898 bis 1901 Bau der Teldauer Nebenchaussee von Niendorf bis Vorderhagen, die dann über Bandekow , Gülze und Bahlen bis zum Bahnhof weitergeführt wird.[282]


1900Das Rittergut Brahlstorf wird aus dem Besitz des Grafen von Oeynhausen in das Domanium aufgekauft. In der Folge entstehen neben dem Pachthof und den vier vorhandenen Erbpachthufen noch 24 Büdnereien und 38 Häuslereien.[283]


1900In Boizenburg entsteht eine Molkerei-Genossenschaft, die die Milch der Bauern eines Einzugsgebietes von der Teldau bis Zahrensdorf verarbeitet. In der Folge entstehen weitere Molkereigenossenschaften in Gallin und Klein Bengerstorf, sowie eine private Molkerei in Schwanheide.


1902Baubeginn für die Plattenfabrik durch Hans Duensing. 1903 erfolgt der Eintrag in das Handelsregister. 1904 hat das Werk 100, 1907 300 Beschäftigte.[284]


In der Folge entsteht auch das Sägewerk Dührkop an der Chausseestraße (Fritz-Reuter-Straße), das Verpackungskisten für die Fliesen hestellt. In dieser Zeit gibt es in Boizenburg bereits drei Sägewerke, die mit Zimmererbetrieben verbunden sind, nämlich Wehmann in der Hamburger Straße, Ziegert ebenfalls in der Hamburger Straße - beide sind später in das Gelände der Elbewerft einbezogen - und Albert Bädker An der Quöbbe, wo sich 2010 eine Stahlbaufirma befindet.


1902ff. In der Bahnhofsvorstadt erfolgt an der Hamburg-Berliner Chaussee, die dann in Bahnhofstraße benannt wird, an der Bahler Chaussee, an der Duensingstraße und an der Feldstraße die erste Bebauung mit Wohnhäusern und auch Geschäftshäusern. [285]


1903In Boizenburg wird eine Konsumgenossenschaft gegründet.[286] Das erste Geschäft entsteht in der Bahnhofstraße.


1903Müllermeister Hinselmann errichtet in einem Anbau an der Außenmühle ein kleines Elektrizitätswerk. Dieses versorgt im gleichen Jahr auch die Boizenburger Straßenbeleuchtung sowie das Rathaus mit Strom.[287]


1904Die Haltestelle Kuhlenfeld der Berlin-Hamburger Eisenbahn wird eingerichtet.[288]


1907Der Landtag beschließt den Bau der Nebenchaussee von Boizenburg nach Gallin.[289]


1908Die Plattenfabrik erbaut ein Kantinengebäude an der Bahnhofstraße. Der Architekt ist Fritz Höger, Hamburg. [290]


1909Franz Lemm errichtet auf der Schiffswerft eine neue Schiffbauhalle. Auf der Werft wird für den Boizenburger Kommerzienrat Lechler ein Flußschiff mit 850 Tonnen Tragfähigkeit und 72m Länge gebaut. [291]


1910Ein Brand zerstört das Rothe Haus. Dieses war 1702 als Gasthaus erbaut worden.[292]


1910In Boizenburg wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.[293]


1910In Brahlstorf wird eine Kartoffelflockenfabrik gebaut.[294] Diese hat dann eine sehr differenzierte Entwicklung mit unterschiedlichen Produktionsprofilen durchgemacht. Am Kriegsende 1945 war es eine Marmeladenfabrik Cooper und Co. Später war darin die Mecha-Chrom Brahlstorf, ein Galvanisierbetrieb untergebracht, aus dem dann nach Vereinigung mit einem Schweriner Betrieb der VEB Galvanik wurde. Dieser Betrieb überstand dann nicht die gesellschaftliche Wende 1989/90.


1912Die Turnhalle zur Volks- und Bürgerschule wird eröffnet.[295]


1912Die Kleinbahn von Brahlstorf nach Neuhaus wird gebaut. Zuvor gab es Pläne für den Bau einer Bahnlinie von Boizenburg nach Neuhaus und Dömitz, die einen Anschluss über die Boizenburger Stadt- und Hafenbahn an den Boizenburger Hafen erhalten sollte,[296]


1914Die Stadt Boizenburg gibt sich eine Satzung über die Einführung von Hausnummern „und zwar für jede Straße besonders“. Die Straßen werden rechtsläufig umlaufend mit Hausnummern versehen.[297]


1914Der beginnende Weltkrieg scheint in Boizenburg keine überschwängliche patriotische Begeisterung ausgelöst zu haben.[298]


1915 Auf der Werft wird das von Franz Lemm jun., dem ersten Schiffbauingenieur der Werft entworfene seegehende Passagierschiff „Rahlum“ (980 tdw, 67m lang) gebaut.[299]


1917Nachdem sein Sohn Franz Lemm jun. 1915 im Krieg gefallen war, war die Nachfolge nicht mehr gesichert. Deshalb verkauft Franz Lemm nach 124jährigem Familienbesitz die Werft an das Hamburger Bankhaus Thomsen und Co.[300]


1918Am Ende des Weltkrieges sind 122 Boizenburger als Gefallene zu beklagen.[301]


1918Die Werft wird Teilbetrieb der Vereinigten Elbe- und Norderwerft.[302]


19188.November: Die Ortspolizei wird entwaffnet. Am nächsten Tag, dem 9.Novenber, führt ein erster Demonstrationszug durch die Stadt.[303]
Auch in Boizenburg kommt es zur Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates, der die Macht in der Stadt ausübt.[304]
Auch in den Dörfern des Amtes kommt es zu Veränderungen. Teilweise werden Bauernräte gebildet und Schulzen neu, auf den Gütern gar erstmalig gewählt.


1919gibt es erste Aktivitäten der USPD in Boizenburg. Im März wird eine Ortsgruppe der KPD gegründet.[305]


1919Bügermeister Dr. Hermann Burmeister tritt im Alter von 70 Jahren zurück.[306]


1920Das Winterhochwasser erreicht im Januar den Stand von 6,42m. Mecklenburgs Ministerpräsident Dr. Wendorff besichtigt die Überschwemmungsgebiete in Boizenburg und in der Teldau.[307]


1920In der Auseinandersetzung mit den Kapp-Putschisten kommt es auch in Boizenburg zur Teilnahme am Generalstreik. Die Boizenburger Arbeiter besetzen das Munitionslager in Zweedorf und die Zufahrtsstraßen nach Boizenburg, um den Putschisten den Einmarsch in die Stadt zu verwehren.[308]


1920In Boizenburg beginnt die Acht-Klassen-Schulausbildung.[309]


1921Auf Grund der inflationären Entwicklung des Geldes gibt die Stadt Boizenburg örtliches Geld, das sogenannte Reutergeld heraus.
Es wird eine Mittelschule mit der untersten Klasse eröffnet, deren Schüler erstmalig 1926 zur Mittleren Reife geführt werden.
Die Stadt übernimmt das Elektrizitätswerk in der Hinselmannschen Mühle.[310]


1921Auf Grund der im Land Mecklenburg-Schwerin angestrebten Gemeindebildung in den Dörfern wird mit den Kämmereidörfern über die vollständige Eingemeindung verhandelt. Offenbar ist im Falle Altendorf und Heide diese noch 1921 oder 1922 erfolgt. Größere Probleme gab es bei der Eingemeindung von Gehrum, Neuendamm und Piperkaten. Diese war ausweislich einer Anfrage der Landdrostei Hagenow auch 1927 nicht abgeschlossen. Neuendamm wurde dann zur Gemeinde Schwanheide gelegt.[311]


1921Die Plattenfabrik wird in die „Boizenburger Plattenfabrik A.G“ umgewandelt.[312]


1922Bei der Amtsvertreterwahl erreichen die SPD und die KPD jeweils 4 von 15 Sitzen in der Stadtvertretung.[313]


1922In Klein Bengerstorf wird auf der ehemaligen Erbpachthufe 15 auf dem Köterbusch ein Kinderheim unter dem Namen „Jugendhof“ eingerichtet. Darin werden zunächst vor allem Kinder aus Hamburg untergebracht und betreut.[314]
Die ersten Dörfer, wie beispielsweise Bennin werden elektrifiziert. In anderen, wie Tessin, Groß und Klein Bengerstorf erfolgt das ein Jahr später im Jahre 1923.


1923Das neue Amtskrankenhaus Vor dem Mühlentor wird nach dem Umbau des 1922 erworbenen Floragartens übergeben. Das alte Krankenhaus in der Mühlenstraße wird Altersheim.
Die Turnhalle der Schule an der Quöbbe erhält einen Anbau mit 6 Klassenräumen.[315]


1924Das Ziegertsche Sägewerk in der Hamburger Straße fällt einem Großbrand zum Opfer. Gründung des Roten Frontkämpferbundes in Boizenburg.
In Boizenburg leben noch drei jüdische Familien: Bernhard Cohn, Baustraße 12, Hugo Katz, Reichenstraße 18 und Franz Wolf Kirchplatz 1 (jetziges Stadthaus).[316]


1925Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen des Weltkrieges auf dem Friedhofsberg. Das expressionistische Ehrenmal wurde vom Boizenburger Bildhauer Maximilian Preibisch geschaffen.[317]
1925Errichtung des Wasserturms auf dem Penningsbarg an den Eichen.[318] Der pavillonartig gestaltete Turm dient gleichzeitig als Aussichtspunkt auf die Elbniederung und auf das Stadtfeld bis zum Toten Winkel und darüber hinaus. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht die Siedlung auf dem Stadtfeld gebaut.


1925bis 1927 erfolgt die Aufsiedlung von Bürgerhof und Leisterförde.[319]


1926Als Verbindung vom Stadtzentrum zur Quöbbe und zur Schwartower Straße wird die Stiftstraße angelegt. Das erfordert den Abbruch eines Hauses in der Kleinen Wallstraße und den Neubau zweier Brücken über die beiden Wallgräben. [320]


1926Das Bistum Osnabrück stellt den Bauantrag zu Errichtung einer katholischen Kirche in der Bahnhofsvorstadt, deren Bau sofort nach der Genehmigung beginnt. Die Kirche wird 1929 geweiht.[321] Teilweise, wie bei Wieben 2001, wir das Jahr 1919 als Baubeginn angegeben.


1926Gründung des Spiel- und Sportvereins SSV Boizenburg und des Sportangelvereins. Bau der neuen Brücke über den Wallgraben in der Markttorstraße.[322]


1928Boizenburg erhält eine Versorgung mit Stadtgas aus dem Bergedorfer Gaswerk. 322


Auf der ehemaligen Amtsfreiheit am Fuße des Schlossbergs wird neben der Schießbahn der Schützenplatz als Veranstaltungsplatz gebaut. Der dabei anfallende Bodenabtrag wird zur Auffüllung des nahen Hafengeländes genutzt. Die Stadt erwirbt die Schlossbergvilla und verpachtet sie zur Nutzung als Kurhotel.[323] Dabei wird der Stadtpark, damals häufig auch als Kurpark bezeichnet, angelegt.


1930In Boizenburg gibt es folgende Betriebe:
Werft und Plattenfabrik mit jeweils mehreren Hundert Beschäftigten
Betriebe mit mehr als zehn Beschäftigten:

*

Maschinenfabrik Wraase,
  • Baubetrieb Kruse
  • Baubetrieb und Sägewerk Wehmann,
  • Sägewerk Dührkop,
  • Mühle von Hinselmann/Krey
  • Molkereigenossenschaft


Darüber hinaus bestehen 155 Handwerksbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten (darunter 12 Bäcker, 11 Schuhmacher, 10 Maler, 9 Maurer und Bauhandwerker, 8 Zigarrenmacher, 8 Gastwirte, 6 Schlachter, 6 Schmiede, 5 Klempner, 5 Tischler, 5 Gärtner, 5 Friseure und 3 Glaser).
Die Plattenfabrik nimmt auch die Produktion von Fußbodenfliesen auf.
Die Windmühle am Ende der Feldstraße/Weidestraße fällt einem Brand zum Opfer.[324]


1930In der Bahnhofsvorstadt ist in den End-Zwanziger-Jahren ein verstärkter Bauboom zu erkennen. Es kommt zur Anlage und Benennung mehrerer Straßen (Berliner Straße, Weidestraße, Lindenstraße, Kurze Straße).[325]


1930Konkurs des Gutsbesitzers von Lücken in Zahrensdorf. In der Folge wird das Gut aufgeteilt.[326] Es entstehen 20 Büdnereien und ein Resthof.


1931Der Boizenburger Hafen wird ausgebaut. Er erhält eine Kaimauer.[327]


1931Die Boizenburger wählen den kommunistischen Berliner Rechtsanwalt als Bürgermeister.[328] Er kann das Amt jedoch nicht antreten, weil das durch die Landesregierung mit Hilfe einer Notverordnung verhindert wird.[329]


1931Das Rittergut Beckendorf wird an eine Siedlungsgesellschaft verkauft und in der Folge in 20 Siedlerstellen aufgesiedelt.[330] In den nächsten Jahren werden nahezu alle Güter und domanialen Pachthöfe des Amtes aufgesiedelt: 1932 Schwartow und Dersenow, 1933 Sternsruh und Tüschow, 1935 Gresse, 1936 Badekow, 1937 Dammereez und 1938 Horst. Bereits in den 1920er Jahren wurde der Hof Kuhlenfeld teilweise aufgesiedelt.[331]


1932In Boizenburg bestehen zwei Filmtheater, die Boizenburger Lichtspiele (später Kammerlichtspiele) in der Reichenstraße und die Filmburg in der Bahnhofstraße.
Die Städtische Badeanstalt am Mühlenteich wird eröffnet.[332]


1932In den Landtags- und Kommunalwahlen in Mecklenburg-Schwerin wird die NSDAP stärkste Partei, landesweit und auch in Boizenburg. Im Ergebnis wird Dr. Joachim Scharlow, NSDAP Stadtvorsteher und Paul Czellnik, KPD 2. Vorsteher, Dr. Joachim Senst wird Bürgermeister.[333]


1933Nach einer erneuten Kommunalwahl konstituiert sich die Stadtvertretung ohne SPD und KPD. Von 15 Stadtvertretern erscheinen zur Eröffnungssitzung nur zwei nicht im Braunhemd.
Mit der Familie Cohn verlassen die letzten jüdischen Bewohner die Stadt in Richtung Südamerika.
Pastor Ohse, der sich gegen die von den Nazis geförderte Bewegung „Deutsche Christen“ wendet, wird seines Amtes enthoben.[334]



1934Die Freimaurerloge in der Kleinen Wallstraße wird geschlossen, nachdem wenige Monate zuvor ihr bereits jegliche Tätigkeit untersagt wurde.[335]


1934Das ehemalige Domanialdorf Granzin das ehemalige ritterschaftliche Dorf Granzin (Sternsruh) sowie das ehemalige Gut Sternsruh werden zu einer Gemeinde vereinigt.[336]


1935Das neue Bahnhofsgebäude in der Vorstadt wird eröffnet. Es wurde notwendig, weil das alte klassizistische Gebäude aus baustatischen Gründen abgebrochen werden musste. Die Werft baut die Wohnsiedlung Turnereichen. [337]


ca. 1935Die Chaussee von Gresse nach Schwanheide wird gebaut.


1937In diesem Jahr erfolgt nachts heimlich noch ein Begräbnis auf dem jüdischen Friedhof in den Turnereichen. Es handelte sich um Frida Katz.
Das Wasserwerk am Mühlenteich wird in Betrieb genommen.[338]


1938Die Jüdische Landesgemeinde klagt gegen die Stadt Boizenburg wegen der Aufhebung der Erlaubnis zur Belegung des jüdischen Friedhofs.[339]


1938Das Bahnhofsgebäude der Boizenburger Stadt- und Hafenbahn in der Stadt wird eröffnet. Architekt war der Hamburger Bentrup. Das Relief gestaltete Maximilian Preibisch.[340]


1938In Boizenburg wird mit dem Bau einer Stadtrandsiedlung auf dem Stadtfeld nördlich der Stadt begonnen. Die ersten Häuser werden in der heutigen Langen Straße sowie in der heutigen Bebelstraße gebaut.[341] Die kleinen Siedlungshäuser sind als Einfamilienhäuser für weniger Betuchte konzipiert. Sie haben einen recht großen Garten und etwas Stallplatz für die Kleinviehhaltung.


1939Beginn des Zweiten Weltkrieges. Auch in Boizenburg und Umgebung werden nahezu alle 18 bis über 40-jährigen eingezogen. Noch im gleichen Jahr sind die ersten Gefallenen zu beklagen. Der 43-jährige Boizenburger Glaser Kurt Klein verweigert aus Glaubensgründen den Kriegsdienst. Er wird zum Tode verurteilt und hingerichtet.[342]


1940Im Frühjahr werden wieder große Teile der Stadt Boizenburg und der Dörfer Bahlen, Gothmann, Gülze und Bandekow durch ein Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. Im Stadtgebiet steht das Wasser bei einem Pegelstand von 6,51m in den Straßen und niedrig gelegenen Häusern.[343]


1940Die Chausseestraße wird in Fritz-Reuter-Straße umbenannt.[344]


1944Auf dem Elbberg wird ein Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme eingerichtet. Dort werden 400 jüdische Frauen untergebracht, die in der Elbewerft als Zwangsarbeiterinnen eingesetzt werden.
Der Hamburger Helmuth Both gründet eine Maschinen- und Gerätebaufabrik in Boizenburg.[345]


194513. -15.April: Auf Boizenburg und Umgebung erfolgen Luftangriffe, bei denen 24 Menschen getötet werden.
Am 28. April weden die KZ-Häftlinge in Richtung Ludwigslust evakuiert, wo sie bei Groß Laasch von amerikanischen Truppen befreit werden.[346]


19451. Mai: Truppen der 82. US-Luftlandedivision befreien Boizenburg von der Naziherrschaft und ziehen durch Zahrensdorf, Klein Bengerstorf, Karrentin und Schildfeld weiter nach Wittenburg und Schwerin.
3. Mai: Die Amerikaner setzen Paul Hinzmann als Bürgermeister in Boizenburg ein.
1. Juni: Britische Besatzungstruppen lösen die amerikanischen ab.
1. Juli: Entsprechend dem Jalta-Abkommen über die Besatzungszonen rücken sowjetische Truppen in Boizenburg ein. Dazu wird eine 24-stündige Ausgangssperre ab 30.Juni 18 Uhr verhängt. Stadtkommandant wird Hauptmann Schamenow.[347]
Die Aufteilung Nachkriegsdeutschlands in Besatzungszonen macht Boizenburg zur Grenzstadt an der Zonengrenze (britische/sowjetische Zone) mit den daraus entstehenden Folgen für den nachbarschaftlichen Verkehr mit den Gebieten in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Der freie Verkehr über die Grenze wird sofort untersagt. Selbst Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft der Westmächte müssen die Grenze illegal überqueren und geraten deshalb teilweise in eine erneute Haft. Auch die Geschäftsbeziehungen zu den benachbarten Orten werden unterbrochen.


19459. Juli: Der Kommunist Ingenieur Richard Markmann wird als Bürgermeister eingesetzt.[348]


194513. August: Bürgermeister Markmann ordnet die Umbenennung der Straßen auf der Siedlung an, die nach Größen des Nationalsozialismus und nach „Helden“ des Ersten Weltkrieges benannt waren.[349]


1945Wie in allen Orten des Amtes und darüber hinaus leben in Boizenburg nach Kriegsende viele Flüchtlinge, die aus unterschiedlichsten Regionen kommen. Ihre Unterbringung bereitet einige Probleme. Es muss sogar auf die Baracken des ehemaligen KZ-Außenlagers auf dem Elbberg zurück gegriffen werden. Als im Dezember ein zusätzlicher Zug mit aus dem Sudetenland ausgesiedelten Deutschen eintrifft, ordnet Bürgermeister Markmann an, dass diese in Wohnungen aktiver Unterstützer des NS-Regimes untergebracht werden sollen.[350] Unbestätigte Berichte sprechen von zeitweilig über 20000 Einwohnern in Boizenburg.


19451. Oktober: Die Schule nimmt unter Rektor Pegler den Schulbetrieb wieder auf.
Paul Schomaker wird als Werftdirektor eingesetzt.
7. November: Die Fliesenproduktion in der Plattenfabrik beginnt unter sowjetischer Leitung durch Oberst Rakow.[351]


1945Auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration (SMA) wird die Bodenreform durchgeführt. Davon sind nach einer Liste aus dem Kreisarchiv Hagenow betroffen:
- Gresse Waldgut Besitzer:Buchlinde589 ha
- Heidekrug „Bruns268 ha
- Leisterförde„Rehwinkel111 ha
- Metlitzhof„ Kock125 ha
- Schwanheide „Alm123 ha
- Sprengelshof „Bädgen102 ha
- Teschenbrügge „Winkelmann116 ha
- Tüschow „Mangels311 ha (dav. 229 ha Wald)
- Wiebendorf „Puls540 ha
- Zahrensdorf „Immelmann124 ha[352]
Die Liste betrifft in dieser Aufzählung außer Wiebendorf, Sprengelshof und Teschenbrügge nur Resthöfe. Es fehlen Amholz und Timkenberg in der Teldau sowie Wendisch Lieps, aber auch darüber hinaus enteignete und aufgeteilte Höfe von aktiven Nationalsozialisten in Niendorf.


ca. 1946 Die Königstraße wird in Karl-Marx-Straße umbenannt. Etwa zu dieser Zeit erfolgt auch die Umbenennung der Duensingstraße in Karl-Liebknecht-Straße.[353]


1946Die neu gegründete Konsumgenossenschaft eröffnet in Boizenburg vier Verkaufsstellen.[354]


1946In Gülze wird in der ehemaligen Schule ein Kinderheim eingerichtet, um die vielen Kinder unterzubringen, die elternlos oder sonstwie entwurzelt sind.


1946Der erste Stapellauf auf der Elbewerft am 16. März bringt einen Fischkutter für die Sowjetunion zu Wasser.354


1946In Wiebendorf wird auf dem Wirtschaftshof des ehemaligen Gutes der Maschinenhof der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) gegründet. Dieser hatte die Aufgabe, die Neubauern aus der Bodenreform mit landwirtschaftlicher Technik zu unterstützen.[355]
Etwa gleichzeitig werden aus den ehemaligen Raiffaisen-Genossenschaften die Landwirtschaftlichen Dorfgenossenschaften der VdgB, die ebenfalls erweiterte Aufgaben hinsichtlich der Unterstützung der Bauern haben, insbesondere durch Bereitstellung von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, sowie auch anderen landwirtschaftlichen Hilfsmitteln, aber auch hinsichtlich der Kassengeschäfte und Finanzierungen. Diese werden später in Bäuerliche Handelsgenossenschaften (BHG) der VdgB umbenannt und unterliegen einem immer stärkeren Konzentrationsprozess, so dass im heutigen Amtsbereich 1989 nur noch die BHG in Boizenburg und Brahlstorf, diese vereinigt mit Neuhaus und Kaarßen, bestehen.
Für den Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse werden die Volkseigenen Erfassungs- und Aufkaufbetriebe (VEAB) gegründet, die an den Bahnhöfen Brahlstorf, Kuhlenfeld und Schwanheide sowie am Boizenburger Hafen Betriebsteile haben. Wie der Namensbestandteil „Erfassung“ bereits zum Ausdruck bringt, hatten diese Einrichtungen auch repressive Aufgaben zur Eintreibung der Pflichtablieferung der Bauern.


19471. Januar: Die Elbewerft geht in das Landeseigentum über. 1948 wird sie Volkseigener Betrieb. 1. September: In Boizenburg wird eine Oberschule eingerichtet. Damit beginnt erstmalig in der Stadt eine Ausbildung bis zum Abitur.[356]


1949Im Textilwarengeschäft von Johannes Haupt jun. in der Königstraße wird ein Kaufhaus der HO, der volkseigenen Handelsorganisation, eröffnet.[357]


1949Der Maschinenhof der VdgB in Wiebendorf wird in eine volkseigene Maschinen-Ausleih-Station (MAS) umgewandelt und erhält erste neue Technik. Diese umfasst als Arbeitsbereich den gesamten südwestlichen Teil des Kreises Hagenow [358]


1949August: In der Erntezeit kommt es in Klein Bengerstorf zu einer Brandkatastrophe, bei der zunächst das Gehöft des Bauern Fritz Rehse mit Wohnhaus, Scheune, Speicher und Schweinestall, dann auch das Wohnhaus und der Wagenschauer des Bauern Hermann Behncke dem Brand zum Opfer fallen.[359]


ca. 1949 Der Boizenburger Markt wird in Stalinplatz umbenannt. Weitere Umbennungen erfolgen
ca. 1951 Bahnhofstraße in Wilhelm-Pieck-Straße
Reichenstraße in Clara-Zetkin-Straße
1955/56 Baustraße in Straße der Solidarität.
ca. 1960 Stalinplatz in Platz des Friedens[360]


1950Die Fernstraße F 5 wird „Interzonenstraße“ für den Transit nach Westberlin. Durch den Durchgangsverkehr erhält Boizenburg eine ständig hohe Verkehrsbelastung, die auch durch Unfälle zur Zerstörung von Häusern an der Straßenkreuzung Reichenstraße-Klingbergstraße führt.


1950In Mecklenburg wird eine Gemeindereform durchgeführt, bei der viele Gemeinden zusammengelegt werden: Neu Gülze und Zahrensdorf, Gülze und Bandekow, Groß und Klein Bengerstorf, Wiebendorf, Bretzin und Beckendorf, Bennin, Schildfeld und Tüschow, Gresse und Badekow sowie Horst, Bickhusen und Rensdorf.


1951Auch in Schwanheide und Rodenwalde werden Maschinen-Ausleih-Stationen gegründet. Dadurch wird der Wiebendorfer Arbeitsbereich überschaubarer.[361]


1952Die Maschinen-Ausleih-Stationen werden nach sowjetischem Vorbild in Maschinen- und Traktoren-Stationen (MTS) umbenannt.[362]


1952Juni: An der gesamten Westgrenze der DDR wird die „Aktion Ungeziefer“ durchgeführt, nachdem bereits zuvor Maßnahmen eines gestaffelten Sicherheitssystems mit einer Einteilung in Grenzstreifen (10m), der offen gehalten und geharkt wurde, Schutzstreifen (500m) und Sperrgebiet (5 km) getroffen worden waren. Bei der „Aktion Ungeziefer“ werden aus den Dörfern des Amtes Boizenburg viele Familien ausgesiedelt. Das betrifft nahezu alle Gastwirte im 500m-Schutzstreifen, häufig aber gerade gut wirtschaftende Bauern, aber auch Bürger, die für das DDR-System als unzuverlässig galten, wie ehemalige NSDAP-Mitglieder oder kritische Bürger. In vielen Fällen war für die Mitbürger der Betroffenen überhaupt kein Grund zu erkennen. In vielen Fällen werden die Vorbereitung der geplanten Kollektivierung der Landwirtschaft, wie auch Neid und Missgunst eine Rolle gespielt haben. Besonders betroffen waren Dörfer wie Bickhusen, Nostorf und Zweedorf. Die Zwangsausgesiedelten werden in die Kreise Güstrow, Malchin u.a. weiter entfernt von der Westgrenze gebracht.[363]


1952Das Kulturhaus „Kurt Bürger“ der Fliesenwerke erbaut.
Auf dem Schützenplatz entsteht die Betriebsberufsschule mit der Lehrwerkstatt der Elbewerft. Damit wird der schön gelegene Veranstaltungsplatz seiner Funktion beraubt. In der Elbewerft wird mit dem Sektionsschiffbau begonnen.[364]


1952Die Plattenfabrik wird volkseigener Betrieb.[365]


1952Zwischen Gallin und Granzin wird eine Straße gebaut.[366]


1952In der Landwirtschaft wird begonnen, so genannte „devastierte“ (wörtlich: verwüstete) Betriebe zu enteignen. Das waren in der Regel Betriebe, die ihr Soll in der Pflichtablieferung von landwirtschaftlichen Produkten nicht erfüllen können. Betroffen sind im Allgemeinen Bauern mit über 20 ha Fläche, die unabhängig von der Bodenqualität als kapitalistisch wirtschaftende Großbauern eingestuft werden und mit relativ höheren Ablieferungssoll beauflagt werden als kleinere Bauern, aber auch Neubauern, denen die landwirtschaftliche Erfahrung fehlt. Aus den enteigneten Betrieben werden Örtliche Landwirtschaftsbetriebe (ÖLB) gegründet, die später Keimzellen vieler Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG) werden. In Groß Bengerstorf werden beispielsweise acht landwirtschaftliche Betriebe, in Klein Bengerstorf vier und in Besitz sechs Betriebe in den ÖLB überführt und bilden dann den Grundstock für die 1953 gegründeten LPG „Gerechtigkeit“ Bengerstorf und „Kurt Bürger“ Besitz.[367]
In diesem Jahr werden allgemein die ersten LPG gegründet. In Schwartow wird 1953 die LPG „Bundschuh“, in Metlitzhof 1955 die LPG „Paul Czellnik“ gegründet.[368]


1953Das Kinderheim Jugendhof in Klein Bengerstorf fällt der Brandstiftung durch eine Insassin zum Opfer.[369]


1954Die Arbeiter-Wohnungsbaugenossenschaft (AWG) in Boizenburg wird gegründet.[370]


1954Ein Sommerhochwasser im Juni gefährdet die landwirtschaftlichen Kulturen in den Sommerpoldern. Diese müssen mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehren auch aus den benachbarten Dörfern teils vorzeitig geerntet werden.


1956Der Bahnhof Kuhlenfeld wird zu einer Grenzübergangsstelle für den Güterverkehr ausgebaut.


1956In diesem Jahr gibt es einen strengen Winter. Am 25. Februar werden in der Boizenburger Wetterstation -23,50 gemessen. Im März sind auf der Elbe fünf Eisbrecher im Einsatz.[371]


1957Das Gebäude des Amtsgerichts wird zu einem Schulgebäude umgebaut.[372] Die Einweihung für den Schulbetrieb erfolgte 1958.[373]


1958Im Frühjahr wird bekannt, dass die BRD in Geesthacht den Bau einer Staustufe in der Elbe plant. Dieser Plan wird in den Medien der DDR als Attentat auf 17000 ha Bauernland in der Elbniederung bezeichnet.[374] Die Staustufe sollte ein Teil eines schon älteren Konzeptes für die Kanalisierung der Elbe mittels Staustufen zwischen Geesthacht und Melnik sein. Sie soll Auswirkungen auf die Elbniederung bis etwa nach Wehningen haben. Das erfordert in vielen Fällen, so bei Boizenburg, den Neubau von Deichen, in anderen Fällen die Erhöhung und Verstärkung der Deiche, sowie in den entstehenden Poldern den Bau von Schöpfwerken zur Gewährleistung der Vorflut. Die Arbeiten zum Hochwasserschutz „Untere Elbe“ werden 1963 im Wesentlichen abgeschlossen.


1958 Ein Sommerhochwasser im Juni gefährdet den Elbdeich an der Grenze Teldau-Neu Bleckede, weil ein Deichsiel beim Schöpfwerk Bleckeder Holz nicht schließt. Durch Einsatz aller verfügbaren Kräfte kann die Katastrophe verhindert werden.


1958Die Firma Both wird Betrieb mit Staatlicher Beteiligung. In der Berliner Straße wird der Verkehrshof des VEB Kraftverkehr Hagenow eingeweiht.[375]


1958Bennin, das ältesterwähnte Dorf des Landes Boizenburg, feiert sein 800-jähriges Bestehen.


1959Die LPG Schwartow und Metlitzhof schließen sich zur LPG „Boizetal“ Metlitzhof zusammen.[376]


1960In einer konzertierten Aktion der SED in Verbindung mit den Blockparteien, den Massenorganisationen und den staatlichen Organen wird durch massive Agitation bis hin zum Einsatz von Druckmitteln der Eintritt aller Bauern in die LPG erzwungen. Im März ist der Kreis Hagenow „vollgenossenschaftlich“. Es existieren 317 LPG auf 90258 ha.[377] Bis etwa 1965, teilweise auch noch später, erfolgt ein Zusammenschluss vieler kleiner LPG zu größeren Betrieben. Das betrifft insbesondere die kleinen LPG des Typs I, die nur eine gemeinsame Feldwirtschaft aber eine individuelle Viehwirtschaft betreiben.


1960Im Rahmen des landwirtschaftlichen Strukturwandels wird die Molkereigenossenschaft Klein Bengerstorf nach 50jährigem Bestehen der Boizenburger Molkerei angeschlossen. Die Galliner Molkerei bleibt als Annahmestelle bestehen.


1960Für die Badeanstalt an der Boize bei Schwartow erfolgt der Baubeginn. Die Einweihung erfolgt erst 1964.[378]


196113. August: Der Mauerbau in Berlin ist der Startschuss für die Errichtung von Grenzzäunen durch die DDR-Organe an der innerdeutschen Grenze, so auch im Bereich des Amtes und der Stadt Boizenburg. Die Grenze wird nun auf Jahre völlig undurchlässig.


1961Die Grenzsicherungsmaßnahmen haben auch die Folge, dass die Gläubigen aus Schwanheide nicht mehr die Gottesdienste in der Kirche in Zweedorf besuchen können. Deshalb wird gleich nach 1961 in Schwanheide eine Kapelle aus Holz im schwedischen Stil errichtet. Die Kirche in Zweedorf wird aus Gründen der „Grenzsicherheit“ 1978 abgerissen. Der wertvolle Schnitzaltar wird nach Sülstorf bei Schwerin umgestzt. In diesen Jahren werden weitere weitere Kapellen wegen des schlechten Bauzustands abgerissen, so in Gülze und in Niendorf. In Niendorf entsteht 1975 ein Ersatzbau in einfacher unangepasster Bauweise. Die Ausstattung der Gülzer kapelle wird nach Bandekow umgesetzt.[379]


19613. Oktober: In der Aktion „Kornblume“ erfolgen erneut Zwangsaussiedlungen aus den Orten entlang des Sperrgebietes an der Westgrenze der DDR. Von diesen Zwangsaussiedlungen sind wiederum viele Familien aus Boizenburg und den umliegenden Dörfern betroffen.[380]


1962-65 Bau der Kreisstraßen von Horst nach Bickhusen, Rensdorf, Nostorf, Zweedorf, Schwanheide, sowie von Leisterförde nach Lüttenmark bis Hatzberg.


1963Bau der Kreisstraße von Kuhlenfeld nach Besitz und Blücher.[381]


1963Boizenburg wird an die Ferngasleitung Rostock-Schwerin-Magdeburg angeschlossen.[382] Die Stadt war bereits seit 1928 mit Ferngas aus Bergedorf versorgt worden. Nach der Bildung der Besatzungszonen wurde die Ferngasversorgung jedoch unterbrochen.


1963Die Kommunale Wohnungsverwaltung übernimmt die Verwaltung des städtischen Wohnungsbestandes in Boizenburg.[383]
Zwei Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) werden gegründet, die PGH „Installation und Heizungsbau“ sowie die PGH „Ofenbau“.382


1965In Boizenburg stellt die Chemische Fabrik (vormals Hirsch und Richter) die Produktion ein. Die Mühle wird modernisiert.[384]


1965Bau der Kreisstraße von der Fernstraße F 5 nach Tessin.


1966Der Erweiterungsbau des Krankenhauses in der Bahnhofsvorstadt wird eingeweiht.[385] In dem Bau, der ursprünglich eine andere Funktion für die Fliesenwerke bekommen sollte, wir die Internistische Station untergebracht.


1966Auf dem Vier wird die Polderleitstelle übergeben.[386] Diese moderne Einrichtung dient sowohl der technischen Überwachung als auch teilweise der Steuerung des Betriebs der Schöpfwerke, die seit 1958 gebaut bzw. modernisiert wurden. Außerdem wird dort die Flussbereichsleitung Sude, der Wasserwirtschaftsdirektion Untere Elbe-Sude-Elde untergebracht.


1967Die Boizenburger „Stadt- und Hafenbahn“ stellt den Betrieb ein. Der innerstädtische Personennahverkehr wird vom VEB Kraftverkehr Hagenow übernommen. In diesem Zuge entsteht ein Busbahhof in der Bahnhofsvorstadt.[387]


1968Auf die Landwirtschaft des heutigen Amtes Boizenburg kommt eine neue staatlich initiierte Erscheinung zu, die Entwicklung von Koopoerationsbeziehungen zwischen den LPG. Diese vertiefen sich in den kommenden Jahren immer mehr über die Zusammenarbeit in der Ernte mit gemeinsamen Erntekomplexen, bestehend aus Mähdreschern, Strohräum- und Transportttechnik bis hin zu gemeinsamer Silomaisernte und Feldbestellung.[388]


1969Die Fliesenwerke Boizenburg übernehmen als Betriebsteile nacheinander das Dachziegelwerk Karstädt, Kreis Perleberg, das Mosaikplattenwerk Zahna, Kreis Jüterbog und das Bodenfliesenwerk Friedland, Kreis Neubrandenburg.[389]


1969An der Theodor-Körner-Straße entsteht ein Neubaugebiet auf ehemaligem Gartenland.[390]


1969Bau der Kreisstraße von Besitz nach Preten.[391] Etwa um diese Zeit erfolgt auch der Bau der Kreisstraße von Brahlstorf nach Düssin und Melkof.


1970Die Werft in Roßlau an der Elbe wird mit der Boizenburger Elbewerft unter dem Namen VEB Elbewerften Boizenburg/Roßlau vereinigt. Die Elbewerft eröffnet einen Betriebsteil in Zarrentin, der der Produktion von „Konsumgütern“ dient. [392]


1972Das 5km-Sperrgebiet wird aus ökonomischen Gründen verkleinert, weil dadurchdie Versorgungsbedingungen des Umlandes vereinfacht werden und auch besondere Zahlungen für im Sperrgebiet wohnende Beschäftigte in Höhe von 15% des Bruttogehalts u.a. Vergünstigungen entfallen können. Dadurch werden außer Boizenburg auch Neu Gülze, Gülze, Bandekow, Bahlen, große Teile der Teldau, Timkenberg, Niendorf, Schwartow, Gresse, Badekow, Lüttenmark, Greven, Gallin und Granzin aus dem Sperrgebiet ausgegliedert. Der Kontrollpunkt an der F5 wird von Neu Gülze auf den Elbberg verlagert.


1972Die Kommunale Wohnungsverwaltung Boizenburg wird in einen VEB Gebäudewirtschaft umgewandelt.
Die Firma Both wird verstaatlicht und firmiert nun unter dem Namen VEB Metallbau Boizenburg.
Aus der Firma Rausch wird durch Verstaatlichung der VEB Papierverarbeitung Boizenburg.
Der VEB Ofenbau Hagenow eröffnet einen Betriebsteil in Boizenburg.
Eine PGH Elektroinstallation entsteht in Boizenburg.
Aus der Teilen der Bäuerlichen Handelsgenossenschaft der VdgB wird durch Ausgliederung das Agrochemische Zentrum (ACZ) Boizenburg als Zwischengenossenschaftliche Einrichtung der LPG der Umgebung gebildet.[393]


1973Die Fliesenwerke Boizenburg werden Stammbetrieb des Kombinats Baukeramik mit Betrieben in Karstädt, Zahna, Velten, Meißen und Friedland.[394]


1973Die Dörfer Gothmann, Bahlen und Vier-Streitheide werden als Ortsteile nach Boizenburg eingemeindet.393


1974Im Dezember führt die Elbe Hochwasser. Bei einem Pegelstand von 5,82 m werden in der Altstadt Räumungen erforderlich.[395]


1975Aus dem Schmiede- und Schlossereibetrieb Lüthke entsteht die PGH Stahlbau.[396]


1975Bildung der Kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion (KAP) aus den Kooperationsgemeinschaften der LPG heraus.[397]


ca. 1975 Durch Zusammenschluss der Gemeinden Teldau. Timkenberg, Gülze-Bandekow und Stiepelse entsteht die flächenmäßig große Gemeinde Teldau, die dem Bereich der zuvor zusammen geschlossenen LPG entspricht.


1976Im Boizenburger Hafen wird der Umschlagbetrieb eingestellt. Das Hafengelände übernimmt die Elbewerft.[398]


1978Für das Wohngebiet „Schwartower Steig“ beginnen die Bauvorbereitungen. Am Bretternhof entstehen 27 Eigenheime.[399]


1978In den letzten Dezembertagen kommt es zu einer Katatstrophensituation durch extremen Schneefall mit Verwehungen. In Boizenburg ist die Folge ein Stromausfall in der Silvesternacht.[400]


1979Durch Umstrukturierung entsteht das Kombinat Fliesen- und Sanitärkeramik mit dem Stammbetrieb in Boizenburg. Diesem werden weitere Betriebe in Dresden, Haldensleben und Wallhausen, später auch das Steinzeugwerk Zwickau zugeordnet.[401]


1980Boizenburg feiert sein 725-jähriges Bestehen.[402] Parallel dazu feiern in diesen Jahren einige Dörfer, wie Tessin-Kuhlenfeld, ihr 750-jähriges Bestehen auf Grund der Ersterwähnung im Ratzeburger Zehntlehenregister 1228/30.


1980Vorgeblich aus Anlass des 85. Geburtstages von Otto Grotewohl wird die Hamburger Straße in Otto-Grotewohl-Straße umbenannt. Die gleichzeitige Einbeziehung des Lauenburger Postweges in die Bergstraße macht aber deutlich, dass der eigentliche Grund der Umbenennung das Abgrenzungsbestreben der DDR-Führung war.[403]


1980Gründung der LPG Pflanzenproduktion aus den Kooperativen Abteilungen Pflanzenproduktion.[404]


1981Die Elbe führt wieder ein extremes Frühjahrshochwasser. Der Wasser erreicht einen Pegelstand von 6,13 m.[405]


1981Im Zuge des landwirtschaftlichen Wegebaus erhalten Beckendorf und Bretzin eine feste Straße nach Wiebendorf. Ein Jahr später (1982) wird ebenfalls als landwirtschaftlicher Weg die Verbindung von der Landesstraße beim Klein Bengerstorfer Ausbau Strittkamm nach Tessin gebaut.[406]


1982Die Autobahn Wittstock-Zarrentin-Hamburg wird freigegeben. Dadurch entfällt der seit Jahrzehnten hohe Durchgangsverkehr durch Boizenburg und die Dörfer an der F5.[407]
In diesem Jahr beginnen die Arbeiten am Sudeumfluter von Gothmann bis in die Hafenmündung.


1984Auf der Elbewerft werden nun Binnenfahrgastschiffe für die Wolga und denDnjepr gebaut.
Der Umfluter der Sude mit neuen höheren Deichen und einem Abschlusswehr wird fertig gestellt.
Für die Grenzziehung auf der Elbe werden Gespräche zwischen der BRD und der DDR geführt.[408]


1985In der Boizenburger evangelischen Stadtkirche wird ein neues Gemeindezentrum in moderner Stahl-Glas-Konstruktion geweiht.[409]


1988Das Hochwasser der Elbe erreicht am 5. April in Boizenburg einen Pegelstand von 6,22 m. Die ständige Kontrolle der Deiche wird auch mit Hubschraubereinsatz durchgeführt. Auch das Sommerhochwasser 1987 hatte bereits einen Stand von 5,88 m erreicht.[410]


1989In Boizenburg tagt am 23. Oktober der erste Runde Tisch. Teilnehmer: Andreas Köckert und Dr. Michael Paasch (Neues Forum), Hans-Jürgen Weishaupt und Jürgen Hoclas (SED), Hermann Konow und Hans Seibt (CDU), Dieter Manthei und Dr. Uwe Wieben (NDPD), Hans Wilm und Knuth Wolfgramm (LDPD),Rolf Fischer (DBD) und Rudolf Matz (Freidenkerverband).[411]


1989Am 2. November findet eine Bürgerversammlung in der Sporthalle statt. In der emotionsgeladenen Diskussion sieht sich Bürgermeister Otto Jahnke heftigen Angriffen ausgesetzt.[412]


19899. November: Nach der Pressekonferenz des SED-Politbüros mit Günter Schabowski wird auch der Grenzübergang Horst-Lauenburg geöffnet. Unzählige Bürger der Stadt sowie der näheren und ferneren Umgebung nutzen die Gelegenheit zu einem ersten Besuch in Lauenburg, Lüneburg und Hamburg.[413]


1989Noch im gleichen Monat finden in der Kirche zwei Veranstaltungen des Neuen Forums statt. Am 30. November tritt der Bürgermeister Otto Jahnke zurück.[414]


198912. Dezember: In Boizenburg wird wieder ein Ortsverein der SPD gegründet. Damit wird eine alte Boizenburger Tradition, beginnend im 19. Jahrhundert (das genaue Gründungsdatum ist noch nicht aufgefunden worden) wieder belebt, die durch die Zwangsvereinigung mit der KPD seit 1946 unterbrochen war.[415]


198923. Dezember: „Tausende Bürger aus Lauenburg und Umgebung reisen in Boizenburg ein und feiern in der Kirche, dem Rathaus, dem Museum, in allen Gaststätten usw. die neue Freiheit“.[416]


1989Dezember: In einem spontanen Akt der Basisdemokratie werden die Otto-Grotewohl-Straße und ein Teil der Bergstraße wieder zu den historischen Namen rückbenannt in die Hamburger Straße und den Lauenburger Postweg.[417]


199018. Januar: In die Stadtverordnetenversammlung werden Heinz Gohsmann und Alfred Margenberg (SPD) sowie Michael Paasch, Andreas Köckert und Elmar Wiener (Neues Forum) zusätzlich aufgenommen. Stadtverordnetenvorsteher wird nun Hans Seibt (CDU) und Bürgermeister wird Dr. Uwe Wieben (NDPD).
Am 24. Februar stellt der „Runde Tisch“ seine Arbeit ein.
Am 3. März protestieren Frauen auf dem Markt gegen den drohenden Arbeitsplatzverlust.
Am 15. April bilden die Städte Lauenburg und Boizenburg gemeinsame Stadtwerke.
Am Karfreitag wird der Grenzübergang Zweedorf- Dalldorf auf der Stecknitzbrücke eröffnet.
Am 29. April schließen die Städte Boizenburg und Lauenburg im Kulturhaus „Kurt Bürger“ einen Vertrag über die Städtepartnerschaft.
Am 6. Mai finden die ersten freien Kommunalwahlen nach fast sechs Jahrzehnten statt. Dabei ergibt sich in der Stadtverordnetenversammlung die folgende Sitzverteilung: SPD 8 Sitze, CDU 6 Sitze, PDS 5 Sitze, FDP 2 Sitze, Neues Forum 2 Sitze, DBD 1 Sitz, DSU 1 Sitz. Stadtverordnetenvorsteher wird Klaus-Dieter Möller (SPD), Bürgermeister Dr. Uwe Wieben (FDP).[418]


1990Zwischen Wittenberge und Hamburg wird eine Eilzugverbindung hergestellt.
Der Werftenverbund Boizenburg mit Roßlau wird aufgelöst.
Am 1.Juli wird in den neuen Bundesländern die Deutsche Mark eingeführt. Der Umtausch erfolgt zu bevorzugten Sätzen.
Das Boizenburger Krankenhaus wird in die Trägerschaft der Johanniter gegeben.
Die Elbewerft befindet sich trotz voller Auftragsbücher in einer schwierigen ökonomischen Situation. Es kommt zu einem Warnstreik. Der Betriebsteil Zarrentin wird aufgegeben.
Der Hafen kann wieder für den Getreideumschlag genutzt werden.
Aus dem VEB Gebäudewirtschaft enteht die Elbe-Wohnungs- und Verwaltungs-GmbH.[419]


199014. Oktober: In Mecklenburg-Vorpommern, das als Land am 30. Septemberg wieder gebildet worden ist, finden seit fast sechs Jahrzehnten die ersten freien Landtagswahlen statt.[420]


1991Februar: Die Hamburger Gaswerke liefern nach 46-jähriger Unterbrechung wieder Gas nach Boizenburg.
Februar: Auf der Elbewerft kommt es zu einer Protest-Demonstration gegen die drohende Betriebsschließung.
Juni: Auf dem ehemaligen Grenzstreifen südlich der B 5 wird ein Radweg nach Lauenburg eröffnet.
Aus der Erweiterten Oberschule wird nun das Elbe-Gymnasium.
Juli: Die Fliesenwerke werden privatisiert. Eigentümer werden Apel-Dube und Brehmer.
Das Biosphärenreservat Elbetal wird zunächst unter der Bezeichnung Nationalpark gegründet.[421]


1991In den Dörfern werden die LPG aufgelöst und teilweise in Agrargenossenschaften m.b.H. umgebildet, wie in Nostorf, Greven, Bengerstorf, Neu Gülze, Brahlstorf und Dersenow. Es bilden sich auch private Betriebe als Wiedereinrichter, wie Hof Weitenfeld. In einigen Dörfern, wie in Wiebendorf und Tessin sind Niederländer als Neueinrichter ansässig geworden. In Beckendorf und Heidekrug sind Betriebe der Pferdezucht und -haltung und Reiterhöfe, in Gresse ein Gemüsebaubetrieb entstanden.


1991Dezember: In der Ellerholzwiese unmittelbar am Rande der Altstadt eröffnet ein neu gebauter Einkaufsmarkt.[422]


1992Die Elbewerft ist akut in ihrem Bestand gefährdet. Beim 568. Stapellauf wird ein Büro- und Kommunikationscenter ohne eigenen Antrieb zu Wasser gelassen. Wegen finanzieller Schwierigkeiten wird der Weiterbau eingestellt. Es kommt zu Protestkundgebungen mit Blockade der B 5.


In der Stadt werden mehrere Straßen umbenannt:
Rückbenennungen: Platz des Friedens in Markt
Karl-Marx-Straße in Königstraße
Straße der Solidarität in Baustraße
Clara-Zetkin-Straße in Reichenstraße
Wilhelm-Pieck-Straße in Bahnhofstraße
Carl-Templiner-Straße in Straße der Einheit
Umbenennungen:Ernst-Thälmann-Straße in Hans-Jürgen-Peter-Lemm-Straße
Straße der Aktivisten in Friedrich-Jakob-Klepper-Straße
Karl-Liebknecht-Straße in Rudolf-Tarnow-Straße


Im neuen Gewerbegebiet am Gammgraben werden die ersten Gewerbebetriebe eröffnet (Autohaus Sturm, Gummi Bear Factory, Drinkuth Fensterbau).
In der Dr.-Alexander-Straße entsteht ein neues Einkaufszentrum.
Boizenburg und Lauenburg entscheiden sich für ein neues gemeinsames Krankenhaus am Galgenberg. Die Entscheidung wird dann aber nicht umgesetzt.[423]


1993Auf der Elbewerft wird ein Longliner-Fischereifahrzeug gebaut.
Der Bau der Umgehungsstraße für die B 5 beginnt.
Auf der Horst wird die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber des Landes Mecklenburg-Vorpommern eröffnet.
Das Boizenburger Schützenhaus fällt einem Brand mit einem Schaden von 500000 DM zum Opfer.
Mai: Die Elbewerft feiert ihr 200-jähriges Bestehen.
Juni: Die Werft wird privatisiert. Neuer Eigner ist die Firmengruppe Petram Stahlwasserbau Werft KG und Petram Schiffsreparaturen und Anlagenbau.


Die Sanierung der Altstadt beginnt mit der Straßenerneuerung auf dem Bolllenberg.
Die Maschinenfabrik BAGELA im Gewerbegebiet nimmt die Produktion auf.
Die wiedergegründete Freimaurerloge „Vesta zu den drei Türmen“ erhält ihr Logengebäude in der Kleinen Wallstraße 7 rückübertragen.
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) baut eine neue Seniorenanlage.[424]


1993Der Schaalelauf wird unter Naturschutz gestellt.[425]
199330. Juni: Das Amt Neuhaus wird nach Niedersachsen rückgegliedert. Dabei wird das urmecklenburgische Dorf Niendorf als Ortsteil der seinerzeitigen Gemeinde Sumte mit nach Niedersachsen gelegt. Die Rückgliederung hat auch Veränderungen in der Gemeinde Teldau zur Folge, weil die ursprünglich lüneburgischen Dörfer Neu Bleckede, Neu Wendischthun und Stiepelse aus der Gemeinde ausscheiden und der Stadt Bleckede bzw. dem Amt Neuhaus (Stiepelse) zugelegt werden.
1994In diesem Jahr werden auf der Grundlage der neuen Kommunalverfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern die Ämter als Zusammenschluss von Gemeinden gebildet. Das Amt Boizenburg-Land entspricht nun im Wesentlichen dem historischen Amt Boizenburg, aus dem nur die Gemeinden Bennin (Amt Vellahn), Gallin (Amt Zarrentin) und Niendorf (Gemeinde Amt Neuhaus, jetzt in Niedersachsen) fehlen. Amtsvorsteher wird Harry Guhl aus Zahrensdorf. Die wesentlichen Verwaltungsvorgänge werden nun in den Ämtern bearbeitet. Aus diesem Grunde werden in den kleinen Gemeinden keine hauptamtlichen Bürgermeister mehr benötigt.[426]


1994Beginn der Sanierung des Boizenburger Rathauses.
Die Stadtwerke übernehmen die Stromversorgung der Stadt von der WEMAG.
Zwischen Boizenburg und Brackede wird eine Fährverbindung eingerichtet. Diese hat aber nicht lange Bestand.
Die wieder privatisierte Firma Both Metallbau feiert ihr 50-jähriges Jubiläum. Kurz danach kommt es zur Werksschließung auf Grund einer Insolvenz.
12. Juni: Bei der Kommunalwahl ergibt sich für die Stadt Boizenburg folgende Stimmverteilung: SPD 10 Sitze, CDU 7 Sitze, PDS 6 Sitze, Bürgerbündnis 2 Sitze.
Am Tage der Kommunalwahl wird der neue Großkreis Ludwigslust, der aus den Kreisen Hagenow und Ludwigslust entstanden ist, mit seinem neu gewählten Kreistag wirksam.


1995Die Elbewerft hat nach wie vor mit finanziellen Problemen zu kämpfen, obwohl die Auftragslage gut ist.
Die Boizenburger Umgehungsstraße wird eingeweiht.
Das Land Schleswig-Holstein steigt aus dem gemeinsamen Lauenburg-Boizenburger Krankenhausprojekt aus, für das 1994 bereits der Erste Spatenstich erfolgt war. In Boizenburg kommt es deshalb zu Protesten mit einer Blockade der B 5 und einem Hungerstreik des Landtagsabgeordneten Till Backhaus, des Bürgermeisters Dr.Uwe Wieben, des Chefarztes Dr.Winfried Heß und der Oberschwester Monika John in der Boizenburger Kirche.
Ein neu gegründeter Trägerverein widmet sich der Aufgabe der Einrichtung des „Ersten Deutschen Fliesenmuseums“ in Boizenburg.[427]


1996Das sanierte Rathaus wird übergeben.
In der Elbewerft dauern die Finanzierungsprobleme bei guter Auftragslage an, während sich die Fliesenwerke als gesundes Unternehmen sehen. Im Oktober hat die Werft noch 400 Beschäftigte und Aufträge für acht Containerschiffe, benötigt aber einen Überbrückungskredit in Höhe von 15 Millionen DM.
Im Gewerbegebiet wird der Grundstein für die Basys Print GmbH mit geplanten 100 Arbeitsplätzen gelegt.
Die Medigreif Greifswald bietet sich als Träger des Boizenburger Krankenhauses als „Gesundheitszentrum“ an.
Bürgermeister Dr. Wieben wird auf Grundlage einer Stasi-Überprüfung von der Stadtvertretung beurlaubt, verbunden mit der Untersagung der Dienstgeschäfte.[428]


19976. Februar: Die Fliesenwerke melden beim Amtsgericht die Gesamtvollstreckung an.
In der Elbewerft läuft das letzte komplett gefertigte Schiff vom Stapel.
28. Mai: Die Elbewerft stellt den Antrag auf Gesamtvollstreckung. Am 19. Dezember läuft das letzte Schiff als Rohbau vom Stapel.
Nahe dem Gewerbegebiet wird ein neues Klärwerk gebaut.[429]
Boizenburg hat 10662 Einwohner.[430]


199815. Januar: Das Abwahlverfahren gegen den Bürgermeister Dr.Wieben scheitert in der Stadtvertretung.
Harald Jäschke, bisher Sozialamtsleiter in Lauenburg, wird mit der Wahrnehmung der Bürgermeisterfunktion beauftragt. Der Rechtsstreit Dr. Wieben gegen die Stadt dauert noch an.
Die Fliesenwerke melden wieder ein positives Betriebsergebnis.
Der Umbau des alten Krankenhauses Vor dem Mühlentor sowie der Neubau einer Feuerwache sind in der Planung.
Beim Wiederaufbau des Schützenhauses kommt es zum Stillstand wegen finanzieller Schwierigkeiten.
Das „Erste Deutsche Fliesenmuseum“ wird eröffnet .
November: Der Interessent für die Elbewerft Hegemann springt ab. Mit dem Jahresende gehen die letzten Werftarbeiter in die Beschäftigungsgesellschaft.[431]
Der Naturpark „Mecklenburgisches Elbetal“ wird gegründet.[432]


1998Die Verbindungsstraße Groß Bengerstorf-Beckendorf-Hatzberg wird im Zuge eines Bodenordnungsverfahrens gebaut.[433] Zuvor war bereits eine Straße von Badekow bis zum Hatzberg gebaut worden. Im Anschluss folgt auch die Straße vom Hatzberg nach Granzin mit einer Verbindung nach Greven. Dadurch haben sich die Verkehrsverhältnisse zwischen der B 195 und der L 05a wesentlich verbessert.


1999Einweihung des Integrativen Gesundheitszentrums der Medigreif im neuerbauten Krankenhaus Vor dem Mühlentor 3.
Beginn der Sanierung des Marktes und der Wallanlagen.[434]


2001Übergabe der sanierten Wallanlagen.[435]


2002August: Ein Sommerhochwasser gefährdet die Stadt, weil die Sanierung der Hochwasserschutzanlagen am Hafen noch nicht abgeschlossen ist. Durch Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr, der Bundeswehr und vieler freiwilliger Helfer wird eine Überschwemmung des Altstadtgebietes abgewendet.[436]


2004Das Amt Vellahn schließt sich als Gemeinde Vellahn dem Amt Zarrentin an. Dabei wählen die Gemeinden Dersenow-Dammereez und Brahlstorf-Düssin einen anderen Weg. Sie schließen sich dem Amt Boizenburg an, zu dem sie bereits um 1930 gehört haben.


2004Im Gewerbegebiet an der Ringstraße nimmt die Toffee tec GmbH die Süßwarenproduktion auf.[437]


2004/05 In der Bahnhofsvorstadt wird nach vielen Auseinandersetzungen mit der Bundesbahn ein Tunnel im Zuge der Berliner Straße/Bahnhofstraße gebaut.[438] Im Amtsbereich werden darüber hinaus die Tunnel in Schwanheide und Brahlstorf - ebenfalls nach Auseinandersetzungen mit der Bundesbahn - sowie die Straßenüberführungen in Schwanheide, Neu Gülze, Kuhlenfeld, Dersenow und Brahlstorf gebaut. Im Interesse höherer Reisegeschwindigkeiten auf der Bahnstrecke Hamburg-Berlin wird eine große Zahl von niveaugleichen Bahnübergängen geschlossen. Das führt zu Erschwernissen bei der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen insbesondere in Düssin und Dammereez, sowie in Schwanheide, Kuhlenfeld und Neu Gülze auch zur Trennung der Dorfgebiete. Darüber hinaus ist in diesem Zuge auch der Bahnhof Kuhlenfeld aufgegeben worden.


2005Die Gemeinden Klein Bengerstorf und Wiebendorf schließen sich zur Gemeinde Bengerstorf zusammen.[439]


20069. April: Ein „Jahrhunderthochwasser“ erreicht den Pegelstand 6,76 m, den höchsten Stand seit Beginn der systematischen Messungen im Jahre 1895. Die Katastrophe blieb jedoch aus.[440]


2006Juni: Die Bengerstorfer feiern in diesen Jahren ihr 777-jähriges Jubiläum bezogen auf das Ratzeburger Zehntlehenregister 1229/30. Andere Dörfer haben zuvor bereits das 775. Jubiläum gefeiert.


2006November: Das Kulturhaus „Kurt Bürger“ fällt einem Brand zum Opfer und wird nicht wieder aufgebaut.


2006Im Gewerbegebiet Lindhorst nimmt die Sweet Tec GmbH ihre Süßwarenproduktion auf.[441]


2008Das historisch zum Amt Boizenburg gehörige Dorf Bennin, jetzt Bestandteil der Gemeinde Vellahn im Amt Zarrentin, feiert das 850. Jubiläum als erstgenanntes Dorf des Landes Boizenburg.


2011 23. Januar: Gas Hochwasser der Elbe erreicht mit 6,90 m eine neue Höchstmarke. Die neuen Hochwasserschutzanlagen betehen ihre Bewährungsprobe.



  1. Schulz, Werner, Streifzüge durch die Geologie des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 1998
  2. Heitz, Gerhard u. Rischer, Henning, Geschichte in Daten, Mecklenburg-Vorpommern,
    München/Berlin 1995, Seite 10
  3. Keiling, Horst, Das Römische Reich und die Germanen im Boizenburger Raum um den Beginn unserer Zeitrechnung, in: Wieben, Uwe u. a., Zur Geschichte Boizenburgs, Boizenburg 2007
  4. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 13f.
  5. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 14ff.
  6. de.wikipedia.org/wiki/Limes_Saxoniae
  7. Kühnel, Paul, Die slawischen Ortsnamen in Meklenburg, MJB 46/1881, Seite 21
  8. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 16f.
  9. Heitz u. Rischer, wie Anm. 2, Seite 17f.
  10. Vitense, Otto, Geschichte von Mecklenburg, Gotha 1920, Reprint Würzburg 1990, Seite 38ff.
  11. MUB 65
  12. Vitense wie Anm. 10, Seite 45 ff.
  13. Heitz u. Rischer, wie Anm. 2, Seite 18
  14. Ebenda, Seite 21
  15. MUB 88
  16. MUB 90
  17. Jugler, Abriß einer Geschichte der Stadt Boizenburg nebst einer Beschreibung derselben, Herausgegeben von J.E. Fabri, Nürnberg 1797, Abdruck in: Wieben u.a., Verflucht, wer mit dem Teufel spielt, Boizenburg 2010, Seite 10
  18. MUB 101
  19. Vitense, wie Anm. 10, Seite 67
  20. Wikipedia.org/Geschichte_Hamburgs
  21. Jugler, wie Anm. 17, § 5, Seite 10
  22. Ebenda, § 6, Seite 10
  23. MUB 146
  24. Jugler,wie Anm. 17, § 6, Seite 10
  25. Ebenda, Seite 10f.
  26. MUB 154
  27. MUB 158
  28. Vitense, wie Anm.10, Seite 71f.
  29. Jugler, wie Anm.17, § 6, Seite 11
  30. Vitense, wie Anm.10, Seite 72
  31. Schlie,Friedrich, Die Kunst- und Geschichtsdenkmäler des Großherzogthums Mecklenburg-Schwerin, Schwerin 1899, Reprint 1993, Seite 111
  32. Jugler, wie Anm. 17, § 6, Seite 11
  33. MUB 190
  34. Heitz u. Rischer, wie Anm.2, Seite 22
  35. Hagen, Richard und Wieben, Uwe, Ein Überblick über die Geschichte der Stadt Boizenburg bis 1917, in Stendell, Günther (Hg), Boizenburg. Beiträge zur Geschichte der Stadt; Boizenburg 1980, Seite 12
  36. Vitense, wie Anm. 10, Seite 75ff.
  37. Ebenda
  38. Vitense, wie Anm.10, Seite 76f.
  39. Schlie, wie Anm. 31, Seite 43
  40. MUB 375
  41. Hagen und Wieben, wie Anm.35, Seite 10
  42. MUB 7169
  43. MUB 755
  44. Meyn Jörg, Sachsen-Lauenburg im hohen und späten Mittelalter, in Eckhard Opitz, Herzogtum Lauenburg. Das Land und seine Geschichte, Neumünster 2003, Seite 120
  45. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 10f.
  46. Jugler, wie Anm. 17, § 8, Seite 12
  47. Ebenda, § 9, Seite 12
  48. MUB 1549 und MUB 1564
  49. MUB 1688
  50. MUB 1689
  51. MUB 2723
  52. MUB 2452 und Jugler, wie Anm. 17, § 10, Seite 12
  53. MUB 2448
  54. Jugler, wie Anm. 17, § 10, Seite 12
  55. Ebenda
  56. Ebenda, § 11 u. 12, Seite 12f.
  57. MUB 4423
  58. MUB 4913
  59. Meyn, Jörg, wie Anm. 44, Seite 121
  60. Jugler, wie Anm. 17, § 12., Seite 13
  61. Ebenda, § 13, Seite 13
  62. Balck, Carl Wilhelm August, Finanzverhältnisse in Mecklenburg-Schwerin, Schwerin 1878, § 28, Seite 52
  63. Jugler, wie Anm. 17, §§ 12 u. 13, Seite 13
  64. Ebenda, § 13, Seite 13
  65. Jugler, wie Anm. 17, § 14, Seite 14.; Röpcke, Andreas, Der Verkauf der Grafschaft Schwerin 1358, MJB 124, 2009, Seite 54 ff.
  66. Röpcke, wie Anm. 65
  67. Ropcke, wie Anm. 65, Seite 57f.
  68. Ebenda, Seite 59
  69. Schlie, wie Anm. 31, Seite 114
  70. Jugler, wie Anm. 17, § 15, Seite 15
  71. Balck, wie Anm. 62
  72. Röpcke, wie Anm. 60, Seite 60
  73. Jugler, wie Anm. 17, § 15, Seite 15
  74. Ebenda
  75. Schlie, wie Anm. 31, Seite 115
  76. Ebenda
  77. Ebenda
  78. Jugler, wie Anm.17, § 15, Seite 15
  79. Müller, Walter, Die Stecknitzfahrt, Ratzeburg 1990, Seite 7ff. und Jugler, wie Anm. 12, §16, Seite 13
  80. Krieg, Luise, Die Schalfahrt im 16. Jahrhundert und ihre geschichtliche Bedeutung, Schwerin 1914, Seite 4f., siehe auch Goldammer, Götz, Der Schaale-Kanal, Stuttgart 1997
  81. Jugler, wie Anm. 17, § 17, Seite16
  82. Ebenda, § 20, Seite 16
  83. Jugler, wie Anm. 17, § 22, Seite 17
  84. Ebenda
  85. Ebenda, § 24, Seite 17
  86. Ebenda, Seite 17f.
  87. Tessin, Georg, Mecklenburgische Bauernlisten des 15. Und 16, Jahrhunderts, Heft 1: Das Amt Boizenburg, Schwerin 1937, Seite108
  88. Jugler, wie Anm. 17, § 25, Seite 18
  89. Ebenda, § 26, Seite 18
  90. Ebenda, § 29, Seite 20
  91. Ebenda
  92. Goldammer, Götz, Der Schaale-Kanal. Relikterforschung historischer Binnenkanäle zwischen Elbe und Ostsee, Stuttgart 1997, Seite 99ff. und Anlage Karte 26
  93. Jugler, wie Anm. 17, § 26, Seite 18
  94. Ebenda, § 27, Seite 18
  95. Ebenda,
  96. Ebenda, § 30, Seite 20f.
  97. Balck, wie Anm. 62, § 273, Seite 248
  98. Schlie, wie Anm. 31, Seite 116
  99. Schildt, Franz, Die untergegangenen Dörfer Mecklenburg-Schwerins, MJB 56 1891, Seite 161
  100. Tessin, wie Anm.87, Seite 67.
  101. Ebenda, Seite 1ff.
  102. Ebenda, Seite 11
  103. Schlie, wie Anm. 31, Seite 119
  104. Tessin, wie Anm. 87, Seite 17
  105. Ebenda, Seite 26
  106. Jugler, wie Anm. 17, § 21, Seite 17
  107. Tessin, wie Anm. 87, Seite 50f.
  108. Felten, Werner, Die Personennamen der Stadt und des Landes Boizenburg vom 13. bis zum 17. Jahrhundert, MJB-Sonderdruck 1936
  109. Tessin, wie Anm. 87, Seite 54ff.
  110. Jugler, wie Anm. 17, § 21, Seite 17
  111. Ebenda, § 22, Seite 17
  112. Tessin, wie Anm. 87, Seiten 64, 94, 109, 123
  113. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 12
  114. Tessin, wie Anm. 87, Seite 72
  115. Ebenda , Seite 73f.
  116. Jugler, wie Anm. 17, § 14, Seite 14
  117. Schlie, wie Anm. 31, Seite 118
  118. Ebenda
  119. Jugler, wie Anm. 17, § 22, Seite 17
  120. Ebenda, § 23, Seite 17
  121. Tessin, wie Anm. 87, Seite 77ff. und Seite 135
  122. Ebenda, Seite 87
  123. Schlie, wie Anm. 31, Seite 116
  124. Tessin, wie Anm. 87, Seite 95
  125. Ebenda, Seite 101f.
  126. Jugler, wie Anm. 17, § 25, Seite 18
  127. Ebenda
  128. Tessin, wie Anm. 87, Seite 106
  129. Tessin, wie Anm. 87, Seite 105 u. 133
  130. Balck, wie Anm. 62
  131. Tessin, wie Anm. 87, Seite 130
  132. Ebenda, Seite 136
  133. Jugler, wie Anm. 17, § 26, Seite 18
  134. Preuß, Werner H. (Hg.), Bleckede. Die Löwenstadt im Herzen der Elbtalaue, Bleckede 2009, Seite 8f.; und Schötteldreyer, Ute, Bleckeder Heimatbuch, Bleckede 1983, Seite 238
  135. Jugler, wie Anm. 17, $ 27, Seite 18
  136. Ebenda
  137. Ebenda, Seite 19
  138. Greve, Dieter Geschichte des Dorfes Wiebendorf (unveröffentlichtes Manuskript)
  139. Balck, wie Anm. 62
  140. Graf von Oeynhausen, Geschichte der ritterschaftlichen Lehnsbauernschaft Steder-Niendorf, Amts Boizenburg, Schwerin 1903, Seite 23f.
  141. Wieben, Uwe, Boizenburg im Spiegel der Literatur zum Dreißigjährigen Krieg,
    i n : Wieben u.a., Verflucht, wer mit dem Teufel spielt, Boizenburg 2010, Seite 95
  142. Ebenda, Seite 97
  143. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 72
  144. Heitz u. Rischer, wie Anm. 2, Seite 74; Jugler wie Anm. 17, § 28, Seite 19
  145. Schubert, Franz, Bürgerbuch von Boizenburg, Neustadt a.d.Aisch, o.J., Seite 40ff.
  146. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 74
  147. Jugler, wie Anm. 17, § 28, Seite 19
  148. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 74
  149. Wieben, wie Anm. 141, Seite 98
  150. Langer, Herbert Der Raum der unteren Elbe - Ein Schauplatz des Dreißigjährigen Krieges, in:

    Wieben u. a. Verflucht, wer mit dem Teufel spielt, Boizenburg 2010, Seite 51

  151. Ebenda, Seite 52
  152. Jugler, wie Anm. 17, § 28, Seite 19
  153. Wieben, wie Anm. 141, Seite 99
  154. Vitense, wie Anm. 10, Seite 191
  155. Langer, wie Anm. 150, Seite 52f.
  156. Wieben, wie Anm. 141, Seite 101
  157. Heitz u. Rischer, wie Anm. 2, Seite 75
  158. Ebenda, Seite 75
  159. Langer, wie Anm. 150, Seite 53
  160. Ebenda, Seite 54
  161. Heitz u. Rischer, wie Anm. 2, Seite 76
  162. Langer, wie Anm. 150, Seite 54
  163. Heitz u. Rischer, wie Anm. 2, Seite 77
  164. Langer, wie Anm. 150, Seite 54f.
  165. Langer, wie Anm. 150, Seite 56
  166. LHAS, Bestand Domanialamt Boizenburg, Nr. 1, Fasc. 3
  167. Graf von Oeynhausen, wie Anm. 140, Seite 15
  168. LHAS, Bestand Domanialamt Boizenburg, Nr. 1, Fasc. 3
  169. Graf von Oeynhausen, wie Anm. 140, Seite 23.
  170. Langer, wie Anm. 150, Seite 56
  171. Vitense, wie Anm. 10, Seite 219
  172. Wieben, wie Anm. 141, Seite 102
  173. Ende, Horst, Architektur und bildende Kunst in Boizenburg und seinem Umland nach dem Dreißigjährigen Krieg, in: Wieben u.a., Verflucht, wer mit dem Teufel spielt, Bozenburg 2010
  174. Langer, wie Anm. 150, Seite 57
  175. Jugler, wie Anm. 17, § 28, Seite 19
  176. Langer, wie Anm. 150, Seite 58
  177. Baier, Hans-Jürgen, Aus der Geschichte der Bozenburger Schützenzunft, in: Wulf, Karin und Wieben, Uwe, Boizenburg. Beiträge zur Geschichte der Stadt III, Boizenburg 1985
  178. Ende, wie Anm. 173, Seite 85ff.
    und Gutte, Roland u. a., Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim, Bremen-Rostock 2001, Seite 11 bis 29
  179. Baier, Hans-Jürgen, Die Post und das Postwesen in Boizenburg, in: derselbe Boizenburg Stadt & Land, Beiträge zur Heimatgeschichte Südwestmecklenburg, Nr.1, Boizenburg 2009, Seite 172
  180. Jugler, wie Anm. 17, § 30, Seite 20
  181. Jugler, wie Anm. 17, § 30, Seite 20
  182. Ebenda
  183. Zühlsdorff, Werner, Flurnamenatlas Südwestmecklenburg, Teil 3, Nr. 225 (unveröffentlichtes Manuskript im Stadtarchiv Grabow)
  184. Jugler, wie Anm. 17,Seite 21
  185. Balck, wie Anm. 62
  186. Ebenda, § 183, Seite 68
  187. Bertram Christian von Hoinckhusen, Mecklenburg-Atlas, mit Beschreibung der Ämter, in Überarbeitung herausgegeben durch das Landesvermessungsamt Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit dem Mecklenburgischen Landeshauptarchiv, Schwerin 1995
  188. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 84 f.
  189. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 84 f.
  190. Greve, Dieter, Ruthen Hufen und Erben, Schwerin 1998, Seite 11ff.
  191. Jugler, wie Anm. 17, § 30, Seite 21
  192. Vick, Hans, Sagen und Erzählungen aus Boizenburg, Boizenburg 1956, Seite 44f.
  193. Jugler, wie Anm. 17, § 31, Seite 21
  194. Ebenda, § 31, Seite 22
  195. Ebenda, § 32, Seite 23
  196. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 88f.
  197. Jugler, wie Anm.17, § 32, Seite 23
  198. Ebenda
  199. Greve, wie Anm. 190, Seite 38ff. und die im Heimatmuseum vorhandenen Karten.
  200. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 89
  201. Jugler, wie Anm. 17, § 32, Seite 23
  202. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 89
  203. Ebenda, Seite 90
  204. Jugler, wie Anm. 17, § 32, Seite 23
  205. Heitz und Rischer, wie Anm. 2,Seite 92 und Balck, Carl Wilhelm August, Domaniale Verhältnisse in Meckleburg-Schwerin, Wismar, Rostock, Ludwigslust 1864, § 115-118, Seite 161ff.
  206. Mecklenburg-Schwerinsche Staatskalender 1800, 1818, 1851, 1901
  207. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 92
  208. Greve, wie Anm. 190, Seite 18ff.
  209. Greve, Dieter, Flurnamenatlas für das südliche Westmecklenburg, Bände 1 und 2, Schwerin 2011
  210. Jugler, wie Anm. 17, § 32, Seite 23
  211. Kleine Enzyklopädie, Deutsche Geschichte, Leipzig 1965, Seite 794
  212. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 94f.
  213. Graf von Oeynhausen, wie Anm.140, Seite 44ff.
  214. Jugler, wie Anm. 17, § 32, Seite 24
  215. Jugler, wie Anm. 17, § 32, Seite 24
  216. Ebenda
  217. Ebenda
  218. Ebenda, Seite 25f.
  219. Ebenda, § 32, Seite 24
  220. Ebenda
  221. Ebenda
  222. Ebenda
  223. Ebenda
  224. Ebenda
  225. Ebenda, Seite 28
  226. Ebenda, Seite 31f.
  227. Ebenda, Seite 35
  228. Jugler, wie anm. 17, Seite 35
  229. Ebenda, Seite 35f.
  230. Greve, Dieter, Bengerstorfer Chronik, als Manuskript veröffentlicht 1999, Seite 43ff.
  231. Schröder, Heinz, Die Entwicklung der Elbewerft von den Anfängen bis in unsere Zeit, in: Stendell, Günther (Hg.), Beiträge zur Geschichte der Stadt, Boizenburg 1980
  232. Schildt, wie Anm. 99, Seite 162
  233. Greve, wie Anm. 138
  234. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 16
  235. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 16
  236. Greve, Dieter, Flurnamenatlas des südlichen Westmecklenburg, Band 1, Seite 128ff.
  237. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 108
  238. Wulf, Karin, Boizenburg in alten Ansichten, Band 1, Zaltbommel 1991, Bild 14; und Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 120
  239. Bull, Hartwig, Die Poststraße von Grabow nach Boizenburg/Elbe. Der erste Chausseebau in Mecklenburg, MJB 119 2004, Seite 193 ff.
  240. Wieben, wie Anm. 286, Seite 130
  241. Greve, Dieter, Aus dem Hausbuch des Joachim Hinrich Meyer aus neu Wendischthun, in: Zeitdokumente, Fünftes Heimatbuch des Landkreises Lüneburg, Husum 2004, Seite 229ff.
  242. Vick, wie Anm. 192, Seite 8, sowie
    Will, Erika, Armenarzt unentgeltlich. Der Boizenburger Arzt, Ehrenbürger und Freimaurer Dr. Johann Carl Richter, in SVZ Mecklenburg-Magazin 1997
  243. Baier, Hans-Jürgen, Boizenburg Stadt & Land, Beiträge zur Heimatgeschichte Südwestmecklenburg, Nr.1, Seite 208
  244. Greve, Dieter, Flurnamenatlas für das südliche Westmecklenburg, Band 2, Schwerin 2011, div. Seiten
  245. Kruse, Karl-Heinz, Schulgebäude in Boizenburg, in: Wieben u. a. Stadtentwicklung und Bauen in Boizenburg, Boizenburg, 2004, Seite 82
  246. Balck, wie Anm. 62, § 274, Seite 250
  247. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 16
  248. Schröder, wie Anm. 231, Seite 52
  249. Baier, wie Anm. 243
  250. Borchert, Jürgen, Je dunkler der Ort, Rostock 1980, Seite 20
  251. Greve, wie Anm. 244 , Seite 144
  252. Balck, wie Anm. 205, § 119 bis 122, Seite 161ff.
  253. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 112
  254. Will. Erika, Von der Speise-Anstalt zur Tafel, in: SVZ Mecklenburg Magazin vom 4. April 2011
  255. Borchert, wie Anm. 250, Seiten 64ff. und 86f.
  256. Greve, Dieter, Streit um das Schulzenamt, SVZ-Mecklenburg-Magazin 03/94,vom 04.02.1994
  257. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 18
  258. Greve, wie Anm. 230, Seite 116f.
  259. Zühlsdorff, wie Anm. 183, Nr. 234 und 239
  260. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 18
  261. Steffen, Uwe, Aus der Geschichte der „Boizenburger Stadt- und Hafenbahn“ in, Stendell, Günther, Boizenburg. Beiträge zur Geschichte der Stadt, Boizenburg 1980, Seite 22
  262. Hertel, Wilhelm, Plan von der neuanzulegenden Schäferei in der Stadtheide Boizenburg, 1857
  263. Kahns, Ina, geb. Hinselmann, Zur Volkskunde des Landes Mecklenburg am Beispiel des alten Amtes Boizenburg zu Beginn des 20.Jahrhunderts, Dortmund 1983, Seite 91
  264. Wulf, Karin, Boizenburg in alten Ansichten, Band 2, Zaltbommel 1994, Bild 63
  265. Balck, wie Anm. 62, § 183 , Seite 69f.
  266. Mecklenburg-Schwerinsche Staatskalender 1871 und 1881
  267. Will, wie Anm. 254
  268. 259 Schubert, wie Anm. 145, Seite 38
  269. Greve, wie Anm. 138
  270. Zühlsdorff, wie Anm. 183, Nr. 228
  271. Heitz und Rischer, wie Anm. 2, Seite 124
  272. Staatskalender, wie Anm. 266
  273. Graßmann, Siegfried, Die Kleinbahn Neuhaus/Elbe – Brahlstorf. Die Geschichte einer fast vergessenen Eisenbahn, Schwerin 1999, Seite 4
  274. Internet
  275. Greve, Dieter, Wenn die Deiche brechen, SVZ-Mecklenburg-Magazin, 31/1997
  276. Kruse, wie Anm. 245
  277. Schröder, wie Anm. 231, Seite 52
  278. Steffen, wie Anm. 261, Seite 24
  279. Hagen und Wieben, wie Anm. 35, Seite 18
  280. Roßmann, Rolf, Die Epidemie kam die Elbe herauf, 1892 wohl letzte Cholerafälle in Mecklenburg, in: SVZ-Mecklenburg-Magazin 14/2004, Seite 16
  281. Will, wie Anm. 254
  282. Graf von Oeynhausen, wie Anm. 140, Seite 102ff.
  283. Zühlsdorff, wie Anm. 183, Nr. 201
  284. Schiller, Klaus, Die frühen Jahre der Boizenburger Wandplattenfabrik und ihrer Bahnhofsvorstadt, in: Wieben u.a. Stadtentwicklung und Bauen in Boizenburg, Boizenburg 2004, Seite 69f.
  285. Ebenda, Seite 72f.
  286. Wieben, Uwe Boizenburger Chronik, Schwerin 2001, Seite 18
  287. Wieben, wie Anm. 286
  288. Internet
  289. Wieben, wie Anm. 286
  290. Ebenda, Seite 21 und Schiller, wie Anm. 284 , Seite 74
  291. Wieben, wie Anm. 286, Seite 21
  292. Ebenda, Seite 24
  293. Wieben, wie Anm. 286, Seiite 24
  294. Hiller, Karl, Chronik des Dorfes Brahlstorf, Brahlstorf 1994, Seite 23
  295. Wieben, wie Anm. 286, Seite 26
  296. Graßmann, wie Anm. 273, Seiten 7 und 19
  297. Greve, Dieter, Die Boizenburger Straßennamen, in Wieben u. a., Stadtentwicklung und Bauen in Boizenburg, Boizenburg 2004, Seite42
  298. Wieben, wie Anm. 286, Seite 28f.
  299. Schröder, wie Anm. 231, Seite 53
  300. Wieben, Uwe, Boizenburger Biographien, Rostock 1998, Seite 49f.
  301. Wieben, wie Anm. 286, Seite 33
  302. Ebenda, Seite 33
  303. Ebenda
  304. Stendell, Günther, Boizenburger Kommunisten im Kampf gegen Imperialismus und Faschismus, für Demokratie und Sozialismus, in derselbe (Hg.) Boizenburg. Beiträge zur Geschichte der Stadt, Boizenburg 1980, Seite 27
  305. Wieben, wie Anm. 286, Seite 34
  306. Ebenda
  307. Ebenda , Seite 38
  308. Stendell, wie Anm. 304, Seite 27
  309. Wieben, wie Anm. 286, Seite 39
  310. Wieben, wie Anm. 286, Seite 40f.
  311. Archivalien im Kreisarchiv Hagenow
  312. Wieben, wie Anm. 286, Seite 41
  313. Ebenda, Seite 42
  314. Greve, wie Anm. 230, Seite 144
  315. Wieben, wie Anm. 286, Seite 43
  316. Ebenda
  317. Ebenda, Seite 44
  318. Ebenda, Seite 44
  319. Zühlsdorff, wie Anm. 183, Nr. 241
  320. Greve, wie Anm. 297, Seite 58
  321. Schiller, wie Anm. 284, Seite 76
  322. Wieben, wie Anm. 286, Seite 47
    und Wulf, wie Anm. 264, Bilder 46 und 47
  323. Wieben, wie Anm. 286, Seite 48
  324. Ebenda, Seite 52
  325. Greve, wie Anm. 297, Seite 48ff.
  326. Wieben, wie Anm. 286, Seite 53
  327. Ebenda
  328. Wieben, wie Anm. 286, Seite 53
  329. Stendell, wie Anm. 300, Seite 31
  330. Greve, Dieter, Geschichte des Dorfes Beckendorf (unveröffentlichtes Manuskript)
  331. Zühlsdorff, wie Anm. 187, Nr. 202, 203, 215 - 234
  332. Wieben, wie Anm. 286, Seite 54
  333. Ebenda
  334. Wieben, wie Anm. 286, Seite 56
  335. Ebenda, Seite 57
  336. Schulz, Kurt, Beiträge zur Chronik des Dorfes Granzin bei Boizenburg, Manuskript 2006, Seite 30
  337. Wieben, wie Anm. 286, Seite 61
  338. Wieben, wie Anm. 286, Seite 61
  339. Ebenda
  340. Ebenda
  341. Ebenda, Seite 63
  342. Ebenda, Seite 64
  343. Wieben, wie Anm. 286, Seite 68
  344. Greve, wie Anm. 297, Seite 50f.
  345. Wieben, wie Anm. 286, Seite 71
  346. Ebenda, Seite 73

    und Baier, wie Anm. 243, Seite 209

  347. Ebenda, Seite 73f.
  348. Ebenda, Seite 74
  349. Greve, wie Anm. 297, Seite 43ff.
  350. Wieben, wie Anm. 286, Seite 74f.
  351. Ebenda, Seite 74
  352. Archivalien aus dem Kreisarchiv Hagenow
  353. Greve, wie Anm. 297, Seite 54ff.
  354. Wieben, wie Anm. 286, Seite 75
  355. Greve, wie Anm. 138
  356. Wieben, wie Anm. 286, Seite 76f.
  357. Ebenda, Seite 80
  358. Greve, wie Anm. 138
  359. Greve, wie Anm. 230, Seite 153
  360. Greve, wie Anm. 297, Seite 48ff.
  361. Greve, wie Anm. 138
  362. Ebenda
  363. Gentzen, Udo und Wulf, Karin, „Niemand wußte, wohin wir gebracht werden …“. Zwangsausgesiedelte von 1952 und 1961 berichten über ihr Schicksal, Hagenow und Boizenburg 1993,

    dazu: Erinnerungen des Verfassers Dieter Greve

  364. Wieben, wie Anm. 286, Seite 85
  365. Ebenda, Seite 86
  366. Schulz, wie Anm. 336, Seite 53
  367. Greve, wie Anm. 230, Seite 134ff. und Dettmann, Erwin, Chronik des Dorfes Besitz (Manuskript), Besitz 1996
  368. Wieben, wie Anm. 286, Seite 86 und 88
  369. Greve, wie Anm. 230, Seite 159
  370. Wieben, wie Anm. 286, Seite 87
  371. Ebenda, Seite 90
  372. Ebenda, Seite 91
  373. Kruse, wie Anm. 245, Seite 84
  374. Wieben, wie Anm. 286, Seite 96
  375. Ebenda
  376. Wieben, wie Anm. 286, Seite 97
  377. Ebenda, Seite 102
  378. Ebenda, Seite 102 und 112
  379. Gutte, wie Anm. 178, Seiten 16, 21 und 28
  380. Ebenda, Seite 109
  381. Dettmann, wie Anm. 367, Seite 72
  382. Wieben, wie Anm. 286, Seite 110
  383. Ebenda
  384. Ebenda, Seite 112
  385. Wieben, wie Anm. 286, Seite 115
  386. Ebenda
  387. Ebenda, Seite 116
  388. Greve, wie Anm. 230, Seite 161
  389. Wieben, wie Anm. 286, Seite 117
  390. Ebenda
  391. Dettmann, wie Anm. 367, Seite 72
  392. Wieben, wie Anm. 286, Seite 120
  393. Wieben, wie Anm. 286, Seite 122
  394. Ebenda, Seite 125
  395. Ebenda, Seite 127
  396. Ebenda, Seite 128
  397. Greve, wie Anm. 230, Seite 161
  398. Wieben, wie Anm. 286, Seite 128
  399. Ebenda, Seite 129
  400. Ebenda
  401. Wieben, wie Anm. 286, Seite 130
  402. Ebenda, Seite 134
  403. Greve, wie Anm. 297, Seite 52
  404. Greve, wie Anm. 230, Seite 161
  405. Wieben, wie Anm. 286, Seite 136
  406. Greve, wie Anm. 138
  407. Wieben, wie Anm. 286, Seite 137
  408. Ebenda, Seite 140f.
  409. Ebenda, Seite 142
  410. Wieben, wie Anm. 286, Seite 145f.
  411. Ebenda, Seite 148
  412. Ebenda
  413. Ebenda
  414. Ebenda
  415. Internet
  416. Wieben, wie Anm. 286 Seite 150
  417. Greve, wie Anm. 297, Seite 52
  418. Wieben, wie Anm. 286, Seite 154ff.
  419. Ebenda, Seite 157f.
  420. Ebenda, Seite 158
  421. Ebenda, Seiete 159
  422. Baier,wie Anm. 243, Seite 209
  423. Wieben, wie Anm. 286, Seite 164
  424. Ebenda, Seite 169ff.
  425. Greve, wie Anm. 230, Seite 217
  426. Greve, wie Anm. 138
  427. Wieben, die Anm. 286, Seite 181ff.
  428. Ebenda, Seite 187ff.
  429. Wieben wie Anm. 286, Seite 190ff.
  430. Baier, wie Anm. 243, Seite210
  431. Wieben, wie Anm. 286, Seite 193ff.
  432. Ebenda, Seite 197
  433. Greve, wie Anm. 230, Seite 218
  434. Wieben, wie Anm. 286, Seite 200f.
  435. Baier, wie Anm. 243, Seite 210
  436. Ebenda
  437. Internet
  438. Baier, wie Anm. 243, Seite 211
  439. Greve, wie Anm. 138
  440. Greve, Dieter, Jahrhunderthochwasser. Boizenburg und die Boizenburger leben mit dem Hochwasser an der Elbe, SVZ-Mecklenburg-Magazin vom 21. April 2006
  441. Internet