Fortlaufender chronologischer Geschichtsabriß von Rostocker-Wulfshagen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Abriss der Geschichte von Rostocker-Wulfshagen==
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==Chronologischer Abriss der Geschichte von Rostocker-Wulfshagen==
  
  
Um die Chronik von Rostocker-Wulfshagen übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
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Abkürzungen zu den Quellenangaben:
  
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KFC - Krausesche Fundchronik im Archiv der Hansestadt Rostock
  
==Rostocker-Wulfshagen im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)==
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===Rostocker-Wulfshagen im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)===
  
  
'''1233  13. Dezember'''  Ersterwähnung von "Wulfardeshagen" (MUB 421)
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;1233  13. Dezember
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:Ersterwähnung von "Wulfardeshagen" (MUB 421)
  
==Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)==
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;1379
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:Am 21. Januar verpfänden Vicke v. Moltke, dessen Sohn Heinrich und deren nächste Verwandte namens Henneke, Otto und Vicke die Dörfer Willershagen („Willershagene“) und Wulfshagen an Bürgermeister und Rat zu Rostock.
  
'''1573,13. Juli''' "..kommt Nachricht, daß die Bauern von Wulfshagen wieder mit 20 Pferden überzogen werden."  (Rostocker Extractus Libri Missivarum de anno 1572)
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===Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)===
  
'''1619  29. Januar''' Kanzler Gebhard Moltke tritt zur Begleichung von Schuldforderungen den Ort an die Stadt Rostock ab. Fortan wird der Ort als "Rostocker-Wulfshagen" bezeichnet.
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;1573,13. Juli
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:"..kommt Nachricht, daß die Bauern von Wulfshagen wieder mit 20 Pferden überzogen werden."  (während der Rostocker Fehde u.a. mit den Moltkes in: Rostocker Extractus Libri Missivarum de anno 1572)
  
'''1625-1757''' Der Ort besitzt eine eigene Pfarrstelle.
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;1619 29. Januar
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:Kanzler Gebhard Moltke tritt zur Begleichung von Schuldforderungen den Ort an die Stadt Rostock ab. Fortan wird der Ort als "Rostocker-Wulfshagen" bezeichnet.
  
'''1675/76''' Rostocker-Wulfshagen erleidet größere Schäden im schwedischen Kriege. (KFC)
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;1625-1757
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:Der Ort besitzt eine eigene Pfarrstelle.
  
'''zwischen 1683 und 1688''' hat der Rostocker Rat die Absicht das Kirchenpatronat zu verkaufen. (KFC)
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;1675/76
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:Rostocker-Wulfshagen erleidet größere Schäden im schwedischen Kriege. (KFC)
  
==bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)==
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;zwischen 1683 und 1688
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:hat der Rostocker Rat die Absicht das Kirchenpatronat zu verkaufen. (KFC)
  
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===bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)===
  
'''1758''' die Kirchgemeinde wird dem Kirchspiel Kuhlrade zugelegt.
 
  
'''1763'''  Nach den sichern Nachrichten des Geh. Raths J. P. Schmidt war im J. 1763 von zwei ausgesandten "Bergwerksverständigen" Schacht und Weidener auch zu Rostocker Wulfshagen im Amte Ribnitz die Entdeckung eines schönen Eisensteins gemacht. (Christian Siemssen)
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;1758
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:die Kirchgemeinde wird dem Kirchspiel Kuhlrade zugelegt.
  
==bis zur Reichseinigung (bis 1871)==
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;1763
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:Nach den sichern Nachrichten des Geh. Raths J. P. Schmidt war im J. 1763 von zwei ausgesandten "Bergwerksverständigen" Schacht und Weidener auch zu Rostocker Wulfshagen im Amte Ribnitz die Entdeckung eines schönen Eisensteins gemacht. (Christian Siemssen)
  
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;1765
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:Der in Mandelshagen ansässige Christian Vielhack übernimmt das Pachtgut Rostocker-Wulfshagen
  
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===bis zur Reichseinigung (bis 1871)===
  
==Deutsches Reich bis 1918==
 
  
  
'''1898'''  Rostocker-Wulfshagen ist ein Domanialdorf im Amt Ribnitz. Im Ort leben 134 Einwohner, davon 100 Erwachsene und 34 Kinder.
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===Deutsches Reich bis 1918===
  
'''1899 28. Februar'''  Der langjährige Schulvorsteher, Schulze a.D. Jochen Meding wird in den Ruhestand versetzt. Dessen Sohn Carl wird in seiner Nachfolge zu neuen Vorsteher ernannt. Den '''4. Mai''' stirbt Jochen Meding im Alter von 80 Jahren und wird den '''8. Mai''' unter großer Anteilname der Dorfbevölkerung beigesetzt.
 
  
'''1898'''  Im Domanialdorf (Amt Ribnitz) leben 134 Einwohner (100 Erwachsene, 34 Kinder).
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;1898
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:Rostocker-Wulfshagen ist ein Domanialdorf im Amt Ribnitz. Im Ort leben 134 Einwohner, davon 100 Erwachsene und 34 Kinder.
  
'''1905 1. Juli''' Eigentümerwechsel des Erbpachthofes in den Besitz von Richard Vihner aus Hessen (Neffe eines damals bekannten Literaturkritikers).
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;1899 28. Februar
'''15. Oktober''' Küsterschullehrer Theodor Kruse tritt nach 43jähriger Amtszeit (davon 23 Jahre in Rostocker-Wulfshagen) in den Ruhestand.
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:Der langjährige Schulvorsteher, Schulze a.D. Jochen Meding wird in den Ruhestand versetzt. Dessen Sohn Carl wird in seiner Nachfolge zu neuen Vorsteher ernannt. Den '''4. Mai''' stirbt Jochen Meding im Alter von 80 Jahren und wird den '''8. Mai''' unter großer Anteilname der Dorfbevölkerung beigesetzt.  
  
'''1906 26. Oktober''' Amtseinführung des Schulassistenten Friedrich Davids aus Raden als Pastor in Rostocker-Wulfshagen.
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;1898
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:Im Domanialdorf (Amt Ribnitz) leben 134 Einwohner (100 Erwachsene, 34 Kinder).
  
'''1909 10. November''' Der Schweriner Oberschulrat Schleven führt in Rostocker-Wulfshagen eine Schulinspektion durch.
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;1905 1. Juli
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:Eigentümerwechsel des Erbpachthofes in den Besitz von Richard Vihner aus Hessen (Neffe eines damals bekannten Literaturkritikers).
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:15. Oktober Küsterschullehrer Theodor Kruse tritt nach 43jähriger Amtszeit (davon 23 Jahre in Rostocker-Wulfshagen) in den Ruhestand.
  
'''1910''' Schulassistent Gülow wird von der Seminardirektion Neukloster beauftragt die Küsterstellle bis auf weiteres zu verwalten.
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;1906 26. Oktober
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:Amtseinführung des Schulassistenten Friedrich Davids aus Raden als Pastor in Rostocker-Wulfshagen.
  
'''1911 6. Dezember'''  Amtseinführung des Lehrers Wulff, in Gegenwart der beiden Schulvorsteher, durch den Wulfshäger Pastor, nachdem die Stelle vorher 7 Jahre lang faktisch unbesetzt und Interimsweise vertreten worden war.
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;1909 10. November
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:Der Schweriner Oberschulrat Schleven führt in Rostocker-Wulfshagen eine Schulinspektion durch.
  
'''1912 16. Dezember''' inspiziert der Superintendent die Schule.
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;1910
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:Schulassistent Gülow wird von der Seminardirektion Neukloster beauftragt die Küsterstellle bis auf weiteres zu verwalten.
  
==Deutsches Reich bis 1945==
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;1911 6. Dezember
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:Amtseinführung des Lehrers Wulff, in Gegenwart der beiden Schulvorsteher, durch den Wulfshäger Pastor, nachdem die Stelle vorher 7 Jahre lang faktisch unbesetzt und Interimsweise vertreten worden war.
  
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;1912 16. Dezember
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:inspiziert der Superintendent die Schule.
  
'''1920 2. Juli''' Nach bestandener Lehrerprüfung in Lübtheen übernimmt der einheimische Otto Brandt die Schulleitung.
+
===Deutsches Reich bis 1945===
  
'''1922 9. Februar''' Der Rostock-Wulfshäger Stationsjäger Fockenboock wird als Forstschreiber nach Altheide versetzt. '''16.April''' Am 1.Ostertag wird eine gestiftete Gedenktafel in der hiesigen Kirche zum Gedächtnis an die im Weltkrieg gefallenen Bewohner des Ortes, eingeweiht. Die Tafel wurde von dem Rostocker Künstler Rammelt aus Rostock gefertigt.
 
  
'''1926 13. Oktober'''  Gegen 19.30 gerät eine Strohmiete beim Hofbesitzer Brandt in Brand. Durch das Eingeifen der Feuerwehr konnte zwar nicht verhindert werden, das sie vollständig niederbrennt. Die akute Gefahr des Übergreifens auf benachbarte Gebäude konnte jedoch erfolgreich abgewehrt werden.
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;1920 2. Juli
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:Nach bestandener Lehrerprüfung in Lübtheen übernimmt der einheimische Otto Brandt die Schulleitung.
  
'''1928 Oktober''' In Rostocker-Wulfshagen wird ein Steinbeil aus dem Mesolitikum (Jungsteinzeit ca. 2500 v.Chr.)gefunden. Es handelt sich um ein Hohlbeil aus Flint-Stein.
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;1922 9. Februar
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:Der Rostock-Wulfshäger Stationsjäger Fockenboock wird als Forstschreiber nach Altheide versetzt. '''16.April''' Am 1.Ostertag wird eine gestiftete Gedenktafel in der hiesigen Kirche zum Gedächtnis an die im Weltkrieg gefallenen Bewohner des Ortes, eingeweiht. Die Tafel wurde von dem Rostocker Künstler Rammelt aus Rostock gefertigt.
  
'''1929 2. März'''  Carl Meding, Büdner und vordem langjähriger verdienstvoller Dorfschulze stirbt.
+
;1926 13. Oktober
Am 20. Juni werden die umfangreichen Betrügereien eines Knechtes beim Hofbesitzer Brandt aufgedeckt. Der Betrüger flieht unter Mitnahme von einigen hundert Mark und vielen zurückgelassenen Schulden. Man wird seiner in der Folge nicht habhaft.
+
:Gegen 19.30 Uhr gerät eine Strohmiete beim Hofbesitzer Brandt in Brand. Durch das Eingeifen der Feuerwehr konnte zwar nicht verhindert werden, das sie vollständig niederbrennt. Die akute Gefahr des Übergreifens auf benachbarte Gebäude konnte jedoch erfolgreich abgewehrt werden.
  
'''1931 11. Januar'''  Im Försterei-Grundstück bricht gegen 7.00 Uhr ein Schornsteinbrand aus, bei dem die Verbrennungsgase in die Wohn- und Wirtschaftsgebäude gelangen. Die hochbetagte Mutter des Försters erleidet eine schwere Kohlenmonoxid-Vergiftung. Der Brand konnte schnell gelöscht werden.
+
;1928 Oktober
Am '''16. September''' ab 22.00 Uhr brennen am Südrande des Dorfes zwei große Roggenmieten des Hofbesitzers Wöllert. In den Mieten befanden sich 18 bzw. 17 Fuder Korn. Der zwischen den Mieten stehende Dreschsatz wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden ist nur zum kleinen Teil durch die Versicherung gedeckt. Es wird Brandstiftung vermutet.
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:In Rostocker-Wulfshagen wird ein Steinbeil aus dem Neolitikum (Jungsteinzeit ca. 2500 v.Chr.) gefunden. Es handelt sich um ein Hohlbeil aus Flint-Stein.
  
'''1933 1. Januar'''  Dem Kirchgemeinderat gehören an:
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;1929 2. März
Hofbesitzer Bernhard Ehlers
+
:Carl Meding, Büdner und vordem langjähriger verdienstvoller Dorfschulze stirbt.
Hofbesitzer Karl Krüger
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:Am 20. Juni werden die umfangreichen Betrügereien eines Knechtes beim Hofbesitzer Brandt aufgedeckt. Der Betrüger flieht unter Mitnahme von einigen hundert Mark und vielen zurückgelassenen Schulden. Man wird seiner in der Folge nicht habhaft.
Büdnerfrau Emma Methling geb. Millahn
 
für Bartelshagen:
 
Kirchenjurat wilhelm Pieplow
 
Schlachter Ludwig Schröder
 
Schlachter Alfred Siebert
 
Büdner August Langklas
 
Schuhmacherfrau Frieda Below geb. Nagel
 
  
'''1938 16. Februar''' Der Küster der Wulfshäger Kirche, Carl Jürß begeht seinen 70. Geburtstag. Er hat sich die Wertschätzung der ganzen Gemeinde erworben.
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;1931 11. Januar
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:Im Försterei-Grundstück bricht gegen 7.00 Uhr ein Schornsteinbrand aus, bei dem die Verbrennungsgase in die Wohn- und Wirtschaftsgebäude gelangen. Die hochbetagte Mutter des Försters erleidet eine schwere Kohlenmonoxid-Vergiftung. Der Brand konnte schnell gelöscht werden.
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:Am '''16. September''' ab 22.00 Uhr brennen am Südrande des Dorfes zwei große Roggenmieten des Hofbesitzers Wöllert. In den Mieten befanden sich 18 bzw. 17 Fuder Korn. Der zwischen den Mieten stehende Dreschsatz wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden ist nur zum kleinen Teil durch die Versicherung gedeckt. Es wird Brandstiftung vermutet.
  
'''1944 14. Juli''' Der Sohn des Schmiedemeisters Hans Brandt gefallen.
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;1933 1. Januar
 +
:Dem Kirchgemeinderat gehören an:
 +
:Hofbesitzer Bernhard Ehlers
 +
:Hofbesitzer Karl Krüger
 +
:Büdnerfrau Emma Methling geb. Millahn
 +
:für Bartelshagen:
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:Kirchenjurat Wilhelm Pieplow
 +
:Schlachter Ludwig Schröder
 +
:Schlachter Alfred Siebert
 +
:Büdner August Langklas
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:Schuhmacherfrau Frieda Below geb. Nagel
  
==SBZ und DDR bis 1990==
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;1938 16. Februar
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:Der Küster der Wulfshäger Kirche, Carl Jürß begeht seinen 70. Geburtstag. Er hat sich die Wertschätzung der ganzen Gemeinde erworben.
  
'''1954''' Die Kleinorgel in der Kirche wird wieder instand gesetzt, da sie im Krieg stark gelitten hat. Die Kosten, 1450,00 Mark bringt die Kirchgemeinde auf.
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;1944 14. Juli
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:Der Sohn des Schmiedemeisters Hans Brandt gefallen.
  
'''1956'''  Der Kirchhof zu Rostocker-Wulfsagen bekommt ein neues Freidhofstor, gebaut von Johannes Möller, Bartelshagen.
+
===SBZ und DDR bis 1990===
  
'''1957'''  Der Weg vom dorfausgang zum Gehöft Meding wird ausgebessert. Die Wegeverhältnisse in unserer Gemeinde sind katastrophal und kann nur durch die Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft gebessert werden.
+
;1954
 +
:Die Kleinorgel in der Kirche wird wieder instand gesetzt, da sie im Krieg stark gelitten hat. Die Kosten, 1450,00 Mark bringt die Kirchgemeinde auf.
  
'''1959'''  Die Kirche erhält neue Paremente als Geschenk einer Kirchgemeinde aus Westfalen auf Veranlassung der Frau Peithmann aus Bartelshagen. Sie sind in grüner Farbe gehalten.
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;1956
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:Der Kirchhof zu Rostocker-Wulfsagen bekommt ein neues Friedhofstor, gebaut von Johannes Möller, Bartelshagen.
  
'''1960 1. Februar'''  Frau Gertrud Jürß, geb. Timm, meldet ihre geerbte Schankwirtschaft zum '''1. Mai 1960''' ab. Gründe: Durch zu hohe Steuerbelastungen ist sie nicht mehr rentabel. Da zu unserer Ortschaft keine feste Straße führt, ist es sehr schlecht mit der Warenbelieferung und sie muß alles selbst besorgen. Von der Gemeinde ist vorgesehen, hier eine Konsumverkaufstelle einzurichten, wodurch die Bevölkerung mit Bier und Spirituosen gesichert ist.
+
;1957
'''10. April'''  Der Kirchhof erhält wieder eine 2. Glocke. Die große Glocke war im 2.Weltkrieg auf Befehl der Reichsregierung zur Kriegsverwendung entfernt worden. Nun wurde aus Gemeindemitteln und Spenden eine neue Glocke aus der Gießerei in Apolda geliefert. Die Glocke trägt die Inschrift "Friede sei mit allen die in Jesu Christo sind"
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:Der Weg vom Dorfausgang zum Gehöft Meding wird ausgebessert. Die Wegeverhältnisse in unserer Gemeinde sind katastrophal und kann nur durch die Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft gebessert werden.
  
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;1959
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:Die Kirche erhält neue Paramente als Geschenk einer Kirchgemeinde aus Westfalen auf Veranlassung der Frau Peithmann aus Bartelshagen. Sie sind in grüner Farbe gehalten.
  
'''1963''' Die Wasserversorgung erfolgt aus zentralen Einzelbrunnen bzw. Quellen.
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;1960 1. Februar
Da der Friedhof in Rostocker Wulfshagen bereits sehr lange sehr dicht belegt ist und mitten im Ort liegt, sollten dort baldmöglichst keine Beerdigungen mehr stattfinden.
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:Frau Gertrud Jürß, geb. Timm, meldet ihre geerbte Schankwirtschaft zum '''1. Mai 1960''' ab. Gründe: Durch zu hohe Steuerbelastungen ist sie nicht mehr rentabel. Da zu unserer Ortschaft keine feste Straße führt, ist es sehr schlecht mit der Warenbelieferung und sie muß alles selbst besorgen. Von der Gemeinde ist vorgesehen, hier eine Konsumverkaufstelle einzurichten, wodurch die Versorgung der Bevölkerung mit Bier und Spirituosen gesichert ist.
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:10. April
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:Der Kirchhof erhält wieder eine 2. Glocke. Die große Glocke war im 2.Weltkrieg auf Befehl der Reichsregierung zur Kriegsverwendung entfernt worden. Nun wurde aus Gemeindemitteln und Spenden eine neue Glocke aus der Gießerei in Apolda geliefert. Die Glocke trägt die Inschrift "Friede sei mit allen die in Jesu Christo sind"
  
'''1970 26. April'''  Küster Wilhelm Bartz wird verabschiedet. Er verzieht mit seiner Frau in die Bundesrepublik. Seither steht das Küsterhaus leer. Die Küsterstelle wird von Kirchenjurat Fritzt Dain übernommen, der aber in seinem eigenen Haus in Ribnitz wohnt.
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;1963
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:Die Wasserversorgung erfolgt aus zentralen Einzelbrunnen bzw. Quellen.
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:Da der Friedhof in Rostocker Wulfshagen bereits sehr lange sehr dicht belegt ist und mitten im Ort liegt, sollten dort baldmöglichst keine Beerdigungen mehr stattfinden.
  
'''1973'''  Der Gehweg des Ortes wird feriggestellt.
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;1970 26. April
Im Oktober wird das alte leer stehende Küsterhaus, das immer mehr verfiel an Michael Voß, den Sohn des gleichnamigen Superintendenten, verkauft.
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:Küster Wilhelm Bartz wird verabschiedet. Er verzieht mit seiner Frau in die Bundesrepublik. Seither steht das Küsterhaus leer. Die Küsterstelle wird von Kirchenjurat Fritzt Dain übernommen, der aber in seinem eigenen Haus in Ribnitz wohnt.
  
'''1974'''  Im Ort ist kein Versammlungsraum mehr vorhanden, da die Räume im alten Gutshaus nicht mehr nutzbar sind.
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;1973
 +
:Der Gehweg des Ortes wird feriggestellt.
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:Im Oktober wird das alte leer stehende Küsterhaus, das immer mehr verfiel an Michael Voß, den Sohn des gleichnamigen Superintendenten, verkauft.
  
'''1977'''  Ausbau des Löschwasserteiches
+
:1974
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:Im Ort ist kein Versammlungsraum mehr vorhanden, da die Räume im alten Gutshaus nicht mehr nutzbar sind.
  
'''1980'''  Das alte Schiffsmodell aus der Kirche zu Rostocker-Wulfshagen, das auf Veranlassung des Pastors vom Restaurator des Rostocker Schiffahrtsmuseums überholt wurde, wird zunächst im Gemeinderaum in Bartelshagen aufgestellt. Zum Aufhängen ist die Decke zu niedrig.
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;1977
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:Ausbau des Löschwasserteiches
  
'''1983'''  Rostocker-Wulfshagenfeiert vom '''19. - 26. Juni''' sein 750jähriges Jubiläum.
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;1980
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:Das alte Schiffsmodell aus der Kirche zu Rostocker-Wulfshagen, das auf Veranlassung des Pastors vom Restaurator des Rostocker Schiffahrtsmuseums überholt wurde, wird zunächst im Gemeinderaum in Bartelshagen aufgestellt. Zum Aufhängen ist die Decke zu niedrig.
  
'''1988''' Einwohner von Rostocker-Wulfshagen und aus den umliegenden Gemeinden schaffen in gemeinsamer Arbeit und unentgeldlich bei der Restaurierung der rund 500 Jahre alten Kirche. Nach der Fertigstellung des neuen Daches findet ein Konzert statt.
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;1983
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:Rostocker-Wulfshagen feiert vom '''19. - 26. Juni''' sein 750jähriges Jubiläum.
  
==die heutige Zeit==
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;1988
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:Einwohner von Rostocker-Wulfshagen und aus den umliegenden Gemeinden schaffen in gemeinsamer Arbeit und unentgeldlich bei der Restaurierung der rund 500 Jahre alten Kirche. Nach der Fertigstellung des neuen Daches findet ein Konzert statt.
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===die heutige Zeit===
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==Marksteine in der Geschichte von Rostocker-Wulfshagen==
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'''Die Kirche'''
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* [[Rostocker-Wulfshagen - Das Schiffsmodell|Das Schiffsmodell]]
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'''Das Gut'''
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* [[Wie das Gutshaus verschwunden ist]]
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'''Die Höfe'''
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'''Die Forstgebäude'''
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'''Die Schmiede'''
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==Herausragende Menschen die in Beziehung zu Rostocker-Wulfshagen stehen==
 +
 
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==='''Methling, Fritz''' - Pädagoge, Maler===
 +
 
 +
:geb. 13.8.1911 '''Rostocker Wulfshagen'''
 +
:gest. 17.3.1989 Wustrow
 +
:Soldat im Zweiten Weltkrieg und amerikanische Gefangenschaft; seit 1950-1976 Lehrer für Deutsch und Fremdsprachen an der Seefahrtschule Wustrow
 +
:widmete sich in seiner Freizeit und nach der Pensionierung der Malerei
 +
:1982 Ausstellung im Fischlandhaus Wustrow.
 +
 
 +
==Sagen, Geschichten und Legenden rund um Rostocker-Wulfshagen==
 +
 
 +
 
 +
'''Grete Adrian.'''
 +
 
 +
Nahe bei Rostocker-Wulfshagen im Walde ist ein
 +
Pfost zur Erinnerung an eine Mordthat aufgerichtet.
 +
Eine Aufschrift meldet, daß an dortiger Stelle den 5.
 +
Mai 1826 ein Mädchen, Namens Grete Adrian, erschlagen
 +
gefunden worden. Nach den Aussagen
 +
glaubwürdiger Leute dortiger Gegend, soll diese
 +
Grete Adrian, aus Rostocker-Wulfshagen gebürtig,
 +
von ihrem Verführer in jenem Wald ermordet worden
 +
sein. Seit dieser Zeit haust ein Geist in der Gegend,
 +
wo die Mordthat geschehen. Sowohl bei Abend- und
 +
Nachtzeit, als auch am hellen Tage sind Fuhrwerke,
 +
Reiter und Fußgänger, auf dem Wege durchs Gehölz,
 +
in dessen unmittelbarer Nähe das Erinnerungszeichen
 +
steht, durch Stimmen und Getöse erschreckt, irregeführt
 +
und die Pferde scheu geworden. Ein Mann, der
 +
bei dunkler Abendzeit den Weg ging und an dem
 +
Pfost vorbei wollte, fühlte sich plötzlich beklemmt.
 +
Es erhob sich in den hohen Waldbäumen, deren dichtes
 +
Laubwerk den Fahrweg überragt, ein Getöse und
 +
Gebrause und Knattern, nicht wie von einem starken
 +
Winde bewegt, sondern als ob die Zweige zerbrochen
 +
und das Laub heruntergeschlagen würde. Der Mann
 +
hielt es für einen vom Sturmwinde getriebenen Regen
 +
oder für einen riesigen Hagel. Dem widersprach aber
 +
der Umstand, daß kein Regentropfen oder Hagelkorn
 +
auf ihn herabfiel, und wiewohl er zu wiederholtenmalen
 +
die Hand ausstreckte, doch kein nasser Tropfen
 +
dieselbe berührte. Mittlerweile erreichte er das Ende
 +
des Waldes und befand sich vor Rostocker-Wulfshagen.
 +
So wie er ins Freie trat, vernahm er nichts mehr
 +
von einem ungestümen Wetter, es war Windstille und
 +
klare Luft.
 +
Ein Mann, der bei dunkler Abendzeit den Weg von
 +
Willershagen nach Rostocker-Wulfshagen durch den
 +
Wald ging und voller Besorgniß war, er möchte den
 +
Weg, der vom Landwege rechts ab nach Rostocker-
 +
Wulfshagen geht, verfehlen, hörte, daß ihm ein Fuhrwerk
 +
in langsamem Schritte entgegenkam. Da er dem
 +
Wagen nahegekommen schien, bog derselbe plötzlich
 +
ab und nahm die Richtung nach Rostocker-Wulfshagen.
 +
So deutlich war das Rasseln der Räder und der
 +
Tritt der Pferde zu vernehmen, daß der Mann immer
 +
glaubte, das Fuhrwerk nahe vor sich zu haben und
 +
sich wunderte, da es eben nicht so stockfinster war,
 +
den Wagen nicht sehen, noch denselben greifen zu
 +
können. Bei der ersten Wohnung des Dorfes angelangt,
 +
hielt das Fuhrwerk still und die Erscheinung
 +
verschwand.
 +
 
 +
Quelle: Bartsch Nr. 653 übermittelt von Stud. Reimers in Rostock.

Aktuelle Version vom 18. Februar 2024, 20:21 Uhr

Chronologischer Abriss der Geschichte von Rostocker-Wulfshagen

Abkürzungen zu den Quellenangaben:

KFC - Krausesche Fundchronik im Archiv der Hansestadt Rostock

Rostocker-Wulfshagen im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)

1233 13. Dezember
Ersterwähnung von "Wulfardeshagen" (MUB 421)
1379
Am 21. Januar verpfänden Vicke v. Moltke, dessen Sohn Heinrich und deren nächste Verwandte namens Henneke, Otto und Vicke die Dörfer Willershagen („Willershagene“) und Wulfshagen an Bürgermeister und Rat zu Rostock.

Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)

1573,13. Juli
"..kommt Nachricht, daß die Bauern von Wulfshagen wieder mit 20 Pferden überzogen werden." (während der Rostocker Fehde u.a. mit den Moltkes in: Rostocker Extractus Libri Missivarum de anno 1572)
1619 29. Januar
Kanzler Gebhard Moltke tritt zur Begleichung von Schuldforderungen den Ort an die Stadt Rostock ab. Fortan wird der Ort als "Rostocker-Wulfshagen" bezeichnet.
1625-1757
Der Ort besitzt eine eigene Pfarrstelle.
1675/76
Rostocker-Wulfshagen erleidet größere Schäden im schwedischen Kriege. (KFC)
zwischen 1683 und 1688
hat der Rostocker Rat die Absicht das Kirchenpatronat zu verkaufen. (KFC)

bis zur napoleonischen Zeit (bis 1813)

1758
die Kirchgemeinde wird dem Kirchspiel Kuhlrade zugelegt.
1763
Nach den sichern Nachrichten des Geh. Raths J. P. Schmidt war im J. 1763 von zwei ausgesandten "Bergwerksverständigen" Schacht und Weidener auch zu Rostocker Wulfshagen im Amte Ribnitz die Entdeckung eines schönen Eisensteins gemacht. (Christian Siemssen)
1765
Der in Mandelshagen ansässige Christian Vielhack übernimmt das Pachtgut Rostocker-Wulfshagen

bis zur Reichseinigung (bis 1871)

Deutsches Reich bis 1918

1898
Rostocker-Wulfshagen ist ein Domanialdorf im Amt Ribnitz. Im Ort leben 134 Einwohner, davon 100 Erwachsene und 34 Kinder.
1899 28. Februar
Der langjährige Schulvorsteher, Schulze a.D. Jochen Meding wird in den Ruhestand versetzt. Dessen Sohn Carl wird in seiner Nachfolge zu neuen Vorsteher ernannt. Den 4. Mai stirbt Jochen Meding im Alter von 80 Jahren und wird den 8. Mai unter großer Anteilname der Dorfbevölkerung beigesetzt.
1898
Im Domanialdorf (Amt Ribnitz) leben 134 Einwohner (100 Erwachsene, 34 Kinder).
1905 1. Juli
Eigentümerwechsel des Erbpachthofes in den Besitz von Richard Vihner aus Hessen (Neffe eines damals bekannten Literaturkritikers).
15. Oktober Küsterschullehrer Theodor Kruse tritt nach 43jähriger Amtszeit (davon 23 Jahre in Rostocker-Wulfshagen) in den Ruhestand.
1906 26. Oktober
Amtseinführung des Schulassistenten Friedrich Davids aus Raden als Pastor in Rostocker-Wulfshagen.
1909 10. November
Der Schweriner Oberschulrat Schleven führt in Rostocker-Wulfshagen eine Schulinspektion durch.
1910
Schulassistent Gülow wird von der Seminardirektion Neukloster beauftragt die Küsterstellle bis auf weiteres zu verwalten.
1911 6. Dezember
Amtseinführung des Lehrers Wulff, in Gegenwart der beiden Schulvorsteher, durch den Wulfshäger Pastor, nachdem die Stelle vorher 7 Jahre lang faktisch unbesetzt und Interimsweise vertreten worden war.
1912 16. Dezember
inspiziert der Superintendent die Schule.

Deutsches Reich bis 1945

1920 2. Juli
Nach bestandener Lehrerprüfung in Lübtheen übernimmt der einheimische Otto Brandt die Schulleitung.
1922 9. Februar
Der Rostock-Wulfshäger Stationsjäger Fockenboock wird als Forstschreiber nach Altheide versetzt. 16.April Am 1.Ostertag wird eine gestiftete Gedenktafel in der hiesigen Kirche zum Gedächtnis an die im Weltkrieg gefallenen Bewohner des Ortes, eingeweiht. Die Tafel wurde von dem Rostocker Künstler Rammelt aus Rostock gefertigt.
1926 13. Oktober
Gegen 19.30 Uhr gerät eine Strohmiete beim Hofbesitzer Brandt in Brand. Durch das Eingeifen der Feuerwehr konnte zwar nicht verhindert werden, das sie vollständig niederbrennt. Die akute Gefahr des Übergreifens auf benachbarte Gebäude konnte jedoch erfolgreich abgewehrt werden.
1928 Oktober
In Rostocker-Wulfshagen wird ein Steinbeil aus dem Neolitikum (Jungsteinzeit ca. 2500 v.Chr.) gefunden. Es handelt sich um ein Hohlbeil aus Flint-Stein.
1929 2. März
Carl Meding, Büdner und vordem langjähriger verdienstvoller Dorfschulze stirbt.
Am 20. Juni werden die umfangreichen Betrügereien eines Knechtes beim Hofbesitzer Brandt aufgedeckt. Der Betrüger flieht unter Mitnahme von einigen hundert Mark und vielen zurückgelassenen Schulden. Man wird seiner in der Folge nicht habhaft.
1931 11. Januar
Im Försterei-Grundstück bricht gegen 7.00 Uhr ein Schornsteinbrand aus, bei dem die Verbrennungsgase in die Wohn- und Wirtschaftsgebäude gelangen. Die hochbetagte Mutter des Försters erleidet eine schwere Kohlenmonoxid-Vergiftung. Der Brand konnte schnell gelöscht werden.
Am 16. September ab 22.00 Uhr brennen am Südrande des Dorfes zwei große Roggenmieten des Hofbesitzers Wöllert. In den Mieten befanden sich 18 bzw. 17 Fuder Korn. Der zwischen den Mieten stehende Dreschsatz wurde ein Raub der Flammen. Der Schaden ist nur zum kleinen Teil durch die Versicherung gedeckt. Es wird Brandstiftung vermutet.
1933 1. Januar
Dem Kirchgemeinderat gehören an:
Hofbesitzer Bernhard Ehlers
Hofbesitzer Karl Krüger
Büdnerfrau Emma Methling geb. Millahn
für Bartelshagen:
Kirchenjurat Wilhelm Pieplow
Schlachter Ludwig Schröder
Schlachter Alfred Siebert
Büdner August Langklas
Schuhmacherfrau Frieda Below geb. Nagel
1938 16. Februar
Der Küster der Wulfshäger Kirche, Carl Jürß begeht seinen 70. Geburtstag. Er hat sich die Wertschätzung der ganzen Gemeinde erworben.
1944 14. Juli
Der Sohn des Schmiedemeisters Hans Brandt gefallen.

SBZ und DDR bis 1990

1954
Die Kleinorgel in der Kirche wird wieder instand gesetzt, da sie im Krieg stark gelitten hat. Die Kosten, 1450,00 Mark bringt die Kirchgemeinde auf.
1956
Der Kirchhof zu Rostocker-Wulfsagen bekommt ein neues Friedhofstor, gebaut von Johannes Möller, Bartelshagen.
1957
Der Weg vom Dorfausgang zum Gehöft Meding wird ausgebessert. Die Wegeverhältnisse in unserer Gemeinde sind katastrophal und kann nur durch die Eigeninitiative der Dorfgemeinschaft gebessert werden.
1959
Die Kirche erhält neue Paramente als Geschenk einer Kirchgemeinde aus Westfalen auf Veranlassung der Frau Peithmann aus Bartelshagen. Sie sind in grüner Farbe gehalten.
1960 1. Februar
Frau Gertrud Jürß, geb. Timm, meldet ihre geerbte Schankwirtschaft zum 1. Mai 1960 ab. Gründe: Durch zu hohe Steuerbelastungen ist sie nicht mehr rentabel. Da zu unserer Ortschaft keine feste Straße führt, ist es sehr schlecht mit der Warenbelieferung und sie muß alles selbst besorgen. Von der Gemeinde ist vorgesehen, hier eine Konsumverkaufstelle einzurichten, wodurch die Versorgung der Bevölkerung mit Bier und Spirituosen gesichert ist.
10. April
Der Kirchhof erhält wieder eine 2. Glocke. Die große Glocke war im 2.Weltkrieg auf Befehl der Reichsregierung zur Kriegsverwendung entfernt worden. Nun wurde aus Gemeindemitteln und Spenden eine neue Glocke aus der Gießerei in Apolda geliefert. Die Glocke trägt die Inschrift "Friede sei mit allen die in Jesu Christo sind"
1963
Die Wasserversorgung erfolgt aus zentralen Einzelbrunnen bzw. Quellen.
Da der Friedhof in Rostocker Wulfshagen bereits sehr lange sehr dicht belegt ist und mitten im Ort liegt, sollten dort baldmöglichst keine Beerdigungen mehr stattfinden.
1970 26. April
Küster Wilhelm Bartz wird verabschiedet. Er verzieht mit seiner Frau in die Bundesrepublik. Seither steht das Küsterhaus leer. Die Küsterstelle wird von Kirchenjurat Fritzt Dain übernommen, der aber in seinem eigenen Haus in Ribnitz wohnt.
1973
Der Gehweg des Ortes wird feriggestellt.
Im Oktober wird das alte leer stehende Küsterhaus, das immer mehr verfiel an Michael Voß, den Sohn des gleichnamigen Superintendenten, verkauft.
1974
Im Ort ist kein Versammlungsraum mehr vorhanden, da die Räume im alten Gutshaus nicht mehr nutzbar sind.
1977
Ausbau des Löschwasserteiches
1980
Das alte Schiffsmodell aus der Kirche zu Rostocker-Wulfshagen, das auf Veranlassung des Pastors vom Restaurator des Rostocker Schiffahrtsmuseums überholt wurde, wird zunächst im Gemeinderaum in Bartelshagen aufgestellt. Zum Aufhängen ist die Decke zu niedrig.
1983
Rostocker-Wulfshagen feiert vom 19. - 26. Juni sein 750jähriges Jubiläum.
1988
Einwohner von Rostocker-Wulfshagen und aus den umliegenden Gemeinden schaffen in gemeinsamer Arbeit und unentgeldlich bei der Restaurierung der rund 500 Jahre alten Kirche. Nach der Fertigstellung des neuen Daches findet ein Konzert statt.

die heutige Zeit

Marksteine in der Geschichte von Rostocker-Wulfshagen

Die Kirche

Das Gut

Die Höfe

Die Forstgebäude

Die Schmiede


Herausragende Menschen die in Beziehung zu Rostocker-Wulfshagen stehen

Methling, Fritz - Pädagoge, Maler

geb. 13.8.1911 Rostocker Wulfshagen
gest. 17.3.1989 Wustrow
Soldat im Zweiten Weltkrieg und amerikanische Gefangenschaft; seit 1950-1976 Lehrer für Deutsch und Fremdsprachen an der Seefahrtschule Wustrow
widmete sich in seiner Freizeit und nach der Pensionierung der Malerei
1982 Ausstellung im Fischlandhaus Wustrow.

Sagen, Geschichten und Legenden rund um Rostocker-Wulfshagen

Grete Adrian.

Nahe bei Rostocker-Wulfshagen im Walde ist ein Pfost zur Erinnerung an eine Mordthat aufgerichtet. Eine Aufschrift meldet, daß an dortiger Stelle den 5. Mai 1826 ein Mädchen, Namens Grete Adrian, erschlagen gefunden worden. Nach den Aussagen glaubwürdiger Leute dortiger Gegend, soll diese Grete Adrian, aus Rostocker-Wulfshagen gebürtig, von ihrem Verführer in jenem Wald ermordet worden sein. Seit dieser Zeit haust ein Geist in der Gegend, wo die Mordthat geschehen. Sowohl bei Abend- und Nachtzeit, als auch am hellen Tage sind Fuhrwerke, Reiter und Fußgänger, auf dem Wege durchs Gehölz, in dessen unmittelbarer Nähe das Erinnerungszeichen steht, durch Stimmen und Getöse erschreckt, irregeführt und die Pferde scheu geworden. Ein Mann, der bei dunkler Abendzeit den Weg ging und an dem Pfost vorbei wollte, fühlte sich plötzlich beklemmt. Es erhob sich in den hohen Waldbäumen, deren dichtes Laubwerk den Fahrweg überragt, ein Getöse und Gebrause und Knattern, nicht wie von einem starken Winde bewegt, sondern als ob die Zweige zerbrochen und das Laub heruntergeschlagen würde. Der Mann hielt es für einen vom Sturmwinde getriebenen Regen oder für einen riesigen Hagel. Dem widersprach aber der Umstand, daß kein Regentropfen oder Hagelkorn auf ihn herabfiel, und wiewohl er zu wiederholtenmalen die Hand ausstreckte, doch kein nasser Tropfen dieselbe berührte. Mittlerweile erreichte er das Ende des Waldes und befand sich vor Rostocker-Wulfshagen. So wie er ins Freie trat, vernahm er nichts mehr von einem ungestümen Wetter, es war Windstille und klare Luft. Ein Mann, der bei dunkler Abendzeit den Weg von Willershagen nach Rostocker-Wulfshagen durch den Wald ging und voller Besorgniß war, er möchte den Weg, der vom Landwege rechts ab nach Rostocker- Wulfshagen geht, verfehlen, hörte, daß ihm ein Fuhrwerk in langsamem Schritte entgegenkam. Da er dem Wagen nahegekommen schien, bog derselbe plötzlich ab und nahm die Richtung nach Rostocker-Wulfshagen. So deutlich war das Rasseln der Räder und der Tritt der Pferde zu vernehmen, daß der Mann immer glaubte, das Fuhrwerk nahe vor sich zu haben und sich wunderte, da es eben nicht so stockfinster war, den Wagen nicht sehen, noch denselben greifen zu können. Bei der ersten Wohnung des Dorfes angelangt, hielt das Fuhrwerk still und die Erscheinung verschwand.

Quelle: Bartsch Nr. 653 übermittelt von Stud. Reimers in Rostock.