Der Glockenstuhl und seine Bedeutung für das Dorf und Altenheim: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf meine Nachfrage , konnte man dort alle Jahrgänge nachvoll ziehen,nur die Glockenbücher der Jahrgänge von 1935-1939  sind nicht mehr vorhanden.
 
Auf meine Nachfrage , konnte man dort alle Jahrgänge nachvoll ziehen,nur die Glockenbücher der Jahrgänge von 1935-1939  sind nicht mehr vorhanden.
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In den Glockenbücher waren  Listen, wo  aufgeführt  wurde :
 
In den Glockenbücher waren  Listen, wo  aufgeführt  wurde :
  
 
Ort / Kreis-Kirche / Jahr / Tonfolge / Gewicht / Durchmesser und  Z ( Z sagt was zur  Tonfolge der Glocke aus).
 
Ort / Kreis-Kirche / Jahr / Tonfolge / Gewicht / Durchmesser und  Z ( Z sagt was zur  Tonfolge der Glocke aus).
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Was für eine Tonfolge die Bömitzer Glocken haben ? Es könnte gut das Motiv Te Deum sein (mit meinem Laien Gehör).
 
Was für eine Tonfolge die Bömitzer Glocken haben ? Es könnte gut das Motiv Te Deum sein (mit meinem Laien Gehör).

Version vom 22. April 2024, 13:41 Uhr


  • Der Glockenstuhl von Bömitz

Der Glockenstuhl steht auf dem Gelände des Romantisch gelegene Rittergut Bömitz.

Er befindet sich , wenn man zwischen Hauptgebäude und Wirtschaftsgebäude durchgeht am Rande des ca. 2 Hektar großen Park und der Wiese die dort anfängt.

Der freistehende Glockenstuhles wurde so platziert, das er in das damalige Bild passte und nicht zu dicht an das Kreisaltenheim errichtet wurde.

Denn wenn die Glocken gingen und heute gehen , ist es doch recht laut. (Dazu gibt es ganz unten eine Anekdote)

Warum es zum Bau eines Glockenstuhls kam, kann nicht mehr genau gesagt werden.

Es wird mehrere Gründe gegeben haben.

Der Hauptgrund war vielleicht, (da die Diakonie Bethel eine Evangelische Einrichtung war /noch ist und zum Verbund mit der v. Bodelschwinghschen Stiftungen mit Sitz in Bielefeld gehörte), ein Kirchlicher Gedanke.

Und da der Diakon Herr Julius Bröckel (als Leiter des Kreisaltenheim) zur Diakonie gehörte , hatte er großen Anteil zur Durchsetzung und gab sicherlich den Anstoß hierzu.


Wie war es um 1936 etwa.


Nach dem was bekannt ist , gab es zu Trauerfeiern, Hochzeiten und anderen kirchlichen Anlässen, nur den Glockenstuhl von Rubkow.

Obwohl , das Kreisaltenheim hatte eine Kapelle , die auch vom Dorf genutzt wurde und es regelmäßige Gottesdienste im großen Esszimmer des Kreisaltenheim gab,fehlte aber eben das Kirchengeläut.

So kam es, das man um 1936 begann den Gedanken in Taten um zu setzen.

Da aber die finanziellen Möglichkeiten des Kreisaltenheimes (der Diakonie Bethel ) nicht ausreichend waren, wurden die Bauern des Dorfes, mit

Erfolg um eine finanzielle Beteiligung gebeten. An der Finanzierung beteiligten sich alle Bauern.

Aber auch die damaligen Heimbewohner sammelten Geld für die Glocken.

Wer wieviel zur Finanzierung des Glockenstuhles beitrug und wie hoch die Kosten letztlich gesamt waren, ist nicht bekannt.

Da auch das Archiv in Bielefeld keine Unterlagen dazu hat und die Bauern von damals nicht mehr leben, kann hier keine Aussage getroffen werden.

Leider ist auch zu den ganzen Vorbereitungen nichts mehr bis jetzt weiter bekannt.

Aber laut den Inschriften der Glocken sind Sie 1937 gegossen worden und wahrscheinlich auch bald in Bömitz , in den Glockenstuhl gesetzt und Geweiht worden.

Auf dem Bild Ende der 1930ziger ist weiter hinten links im Hintergrund sehr gut das Dach des Wirtschaftsgebäude zu erkennen .

Links hinter dem Glockenstuhl vor dem Wirtschaftsgebäude sieht man noch den einen Schuppen.

Davor wiederum ist die Holzumrandung derTerasse zu erkennen.

Rechts von dem Glockenstuhl sieht man sehr schön Pergola,Parkbänke und die Treppe zum Glockenstuhl ist dazwischen.

Man kann auch sehen das er ganz auf einen Holzaufbau und gemauerten Unterbau steht, während er heute auf Eisenbahnschienen und Mauerwerk ruht.

Auf meine suche nach Hinweisen, über die Gießerei usw., kam ich nach Apolda.

Nach dem jetzigen Stand des Wissen, hatte mit größter Wahrscheinlichkeit die Glockengießerei Schilling & Lattermann OHG die Glocken gegossen,

die Ihren Sitz in Apolda und Morgenröthe-Rautenkranz hatte.

Um in der Nachkriegszeit , nach dem ersten Weltkrieg den Glockenbestand wieder aufzufüllen,

gründeten der Glockengießereimeister Otto Schilling und der Hammerwerkbesitzer Gottfried Lattermann 1918 die Glockengießerei Schilling & Lattermann OHG,

zum Zwecke des Gusses und Vertriebs von Stahl und Eisenhartgussglocken.

Warum Eisenguss? Auf Grund des 1.Weltkriegs wurden viele Bronzeglocken eingeschmolzen für Rüstungszwecke oder als Materialreserve.

Damit kam 1917 das große Glockensterben. Es verblieben nur wenige Glocken. Da Materialmangel war, mussten sich die Gießereien andere Möglichkeiten erschaffen.

Es wurden viele Glocken dort im Eisenguss gefertigt und nach Mecklenburg, Brandenburg, Schlesien, Pommern usw. geliefert.

Auch über die folgenden Jahre des Glockenstuhls ist wenig bekannt.

Auf meine Nachfrage , konnte man dort alle Jahrgänge nachvoll ziehen,nur die Glockenbücher der Jahrgänge von 1935-1939 sind nicht mehr vorhanden.


In den Glockenbücher waren Listen, wo aufgeführt wurde :

Ort / Kreis-Kirche / Jahr / Tonfolge / Gewicht / Durchmesser und Z ( Z sagt was zur Tonfolge der Glocke aus).


Was für eine Tonfolge die Bömitzer Glocken haben ? Es könnte gut das Motiv Te Deum sein (mit meinem Laien Gehör).

Den 2. Weltkrieg konnte der Glockenstuhl glücklicherweise unbeschadet überstehen. Da sich die Glocken zu Waffenproduktion nicht eigneten.

Von 1937 bis Bis 1952 wurde der Glockenstuhl dann regelmäßig zu allen Anlässen , auch zu Gottesdienste im Haus, genutzt.