Das mecklenburgische Ribnitz - Ortsgeschichte bis 1950

Aus Ortschroniken
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einführende Information

Das Wappen von Ribnitz

In blau ein aufsteigender goldener Greif

Wappen der Stadt nach Teske 1885

Kurztext zum Ort

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894; Seite 420-430: "Ribnitz liegt an einem, mit der etwa eine Meileentfernten Ostsee in Verbindung stehenden Binnensee - der Ribnitzer binnensee genannt - und an einem Graben, der zum Theil ein Rest des ehemaligen Befestigungsgrabens, die Südwestseite der Stadt umfließend, den (meist trockenen)Klosterteich mit dem gedachten Binnensee vereinigt. Die Stadt liegt auf einer Anhöhe, übrigens in ziemlich ebener Gegend, an dem breiten Wiesensaume des 1/4 Meile von der Stadt in den Binnensee mündenden Recknitzflusses, 3 km von der pommerschen Grenzstadt Damgarten und 27 km von Rostock, mit welchen beiden Städten Ribnitz durch eine Chaussee verbunden ist. Eine weitere Chausseeverbindung hat Ribnitz mit Sanitz (19,5 km), wodurch es Anschluß an das im Süden gelegene Chausseenetz erhält. Die ehemaligen Thorgebäude sind alle bis auf das des Rostocker Thors, welches von sehr alter Bauart, wahrscheinlich zwischen 1200 und 1230 aufgeführt worden ist, abgebrochen. Ribnitz hat 21 Straßen und 680 Häuser. Die Versicherungssumme der auf dem 7339,4 ha umfassenden städtischen Gebiet gelegenen und in der städtischen Brandsocietät versicherten Gebäude beträgt nach dem Abschluß von Ostern 1891 3 191 700 Mark. Die Einwohnerzahl beträgt 1890 4061 (1855 4072), darunter 1890 53 (1855 90) Juden. Ribnitz ist Sitz eines Amtsgerichts, eines Domanial- (zugleich Strand-) Amts, eines Seemanns-Amts, eines Post- und Telegraphenamts II. Classe, eines Krankenhauses, zweier Armenhäuser, eines Vorschußvereins und einer am 1. Mai 1839 begründeten Ersparniscasse, in die am 1. Januar 1891 491 967 Mark eingelegt waren. Rinitz ist sehr regelmäßig gebaut, hat gergade und breite, gut gepflasterte und mit Klinkertrootoirs versehene Straßen, in der Mitte eiunen großen mit dem Kirchenplatz zusammenhängenden Marktplatz, der ein längliches Viereck bildet und woran auch die Lange Straße, die als Hauptstraße die Stadt der Länge nach durchschneidet, belegen ist. Parallel mit der Langen Straße läuft eine andere Straße während von Süden nach Norden durch die ganze Breite des Ortes 7 Querstraßen laufen, die, besonders nach dem Binnensee zu, abschüssig sind. Am Marktplatz liegt das etwa 37 m lange, zweistöckige, stattlich gebaute, mit einem Balkon versehene Rathaus, welches früher auch das Local der Stadtschule hergab, jetzt aber nur 6 Classen dereselben aufnimmt. Die Stadtkirche ist ein altes wahrscheinlich zu Anfang des 13. Jahrhunderts errichtetes ansehnliches Gebäude, das nicht mehr durch Capellen und andere Anhängsel verunziert, aber auch die Arme dieser ehemaligen Kreuzkirche sind längst abgebrochen. Die von zwei Baumreihen umgebene Kirche ist etwa 63 m lang, 20 m breit und ihr Turm ist 55 m hoch. Mit dem Amtshaus, das an der Hauptstraße gelegen, ist das Amtsgericht verbunden. Ebenfalls an der Hauptstraße und zwar in der Nähe der Bahnhofstraße ist erst in neuerer Zeit angelegt, weist eine Reihe stattlicher Gebäude auf und führt an einem Platz vorbei, an dem sich das Realschulgebäude befindet. Das Kloster, von dem bei den Klostergütern die Rede sein wird, begreift den südöstlichen Theil der Stadt in sich. Die ehemaligen Stadtmauern sind bis auf einen unbedeutenden Rest abgebrochen und die früheren Stadtwälle sind sämmtlich abgetragen. Der dadurch gewonnene Raum ist mit zur Stadt gezogen und zu neuen Straßen, sowie zu Anpflanzungen benutzt. Der Strand ist gut gepflastert und mit Brücken zum Anlegen von Fahrzeugen versehen. die nähere Umgebung der Stadt hat sehr durch Anpflanzungen gewonnen, hauptsächlich aber durch Anlegung des sogenannten Stadtparks. In diesem befindet sich auch das jetzige, dicht bei der Damgartener Chaussee errichtete Schützenhaus der 1704 gestifteten Schützenzunft. eigentliche Vorstädte gab es früher nicht, doch kann jetzt der Stadtteil vor dem Rostocker Thor, der in den letzten dreißig Jahren entstanden ist und mehrere hundert Einwohner zählt, als Vorstadt bezeichnetn werden. die nächste Landumgebung der Stadt hat zwar durch die ebenen waldlosen Flächen etwas Einförmiges,doch hat sie durch die scho erwähnten Anlagen neuerdings sehr gewonnen; die Nordseite aber hat den Spiegel des weiten Binnensees, an dessen jenseitigen Ufern die Halbinsel Fischland mit ihren hübschen Fischerdörfern sich ausdehnt; auch zeigt sich dasbenachbarte Damgarten. Eine Fahrt auf dem Binnensee, auf welchem Passagier-Dampfboote verkehren, gewährt viele Annehmlichkeiten. Lohnend sind ferner Aussichten vom Waschenberg, vom Neuhöfer Wege und von der Rostock-Ribnitzer Chaussee. Ribnitz macht ganz den Eindruck einer kleinstadt, die im Verhältnis zu ihrer Lage und ihrem Umfang in allen ihren Einrichtungen sich der Zeit angemessen fortentwickelt hat. Immerhin hatte ihre Entwickelung, wie schon der Vergleich der Einwohnerzahlen von 1855 und 1890 errathen läßt, mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Diese Schwierigkeiten erklären sich vorwiegend durch den Rückgang der Segelschifffahrt und den Mangel einer directen Verbindung mit der Ostsee. So lange die Segelschifffahrt blühte, hatten Ribnitzer Einwohner an der mecklenburgischen Kauffahrteiflotte und namentlich an der Erbauung der Schiffe einen reichen Antheil. Der Nahrungszweig, der sich auf diese Weise gebildet, litt jedoch mehr und mehr, als überwiegend die großen Dampfer die Frachtschifffahrt übernahmen. Für Ribnitz

Ribnitz im Spiegel von Karten und Luftbildern

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Ortschronik/en von Ribnitz

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   Fragen bei der Geschichtsaufarbeitung der Stadt

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Sagen, Geschichten und Legenden aus Ribnitz und Umgebung

Weiterfuehrende Information zu Ribnitz

   Ribnitz in gov.genealogy.net
   Ribnitz bei Wikipedia
   [ Quellenhinweise aus Archiven, Findbüchern und Publikationen]

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