Chronik des Dorfes Wardow von Peter Zeese/ Laage

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Chronik des Dorfes Wardow

An Wardow führte die Via Regia vorbei und bei Wardow lag eine schützende Wallburg der Slawen.
Wardow, A. Güstrow O Lage, 1270 Wardo, Wardu (altsl. vrŭd- P, poln. wardawy linkisch, wardęga Taugenichts) adj. poss. §. 15 : " Ort des Vard-".
Klein=Wardow, A. Güstrow O Lage, 1304 Paruum Wardow, 1342 to Lůtteken Wardowe : dasselbe.
1270
wird Wardow erstmals in einer Urkunde erwähnt. Nikolaus von Werle schenkt der Stadt Laage eine Wiese zwischen Spotendorf, Wozeten und Wardow, das Wardower Moor. Das damalige Dorf Wardow bestand aus fünf Bauernhöfen.
In der besagten Urkunde vom 12.Mai wird auch der Meier Gelo aus Wardow genannt.
1342
Zur Anerkennung ihrer Verdienste velieh am 2. Mai 1342 der Fürst Johann von Werle-Goldberg, den vier Brüdern Nicolaus, Eckhard, Mathias I. und Nicolaus Hahn zu Gesammter Hans das Gut Kl. Wardow neben Wozeten bei der Lage mit völliger Freiheit, mit Ausnahme des Lehnsverbandes. Von den vier Brüder übernimmt Martin I. von Hahn ( 1313-1342 ) das Gut Wardow.
1348
Mathias II. von Hahn ( 1343-1368 ) übernimmt das Gut Wardow.
1380
kommt es zur Aufteilung des Hahnschen Familienbesitzes. Wardow mit Mühlenfuhr fiel den Söhnen des Ritters Nicolaus IV. , Nikolus V. und Mathias I. zu.
1405
Am 15. September verpfändeten die von Hahns das Gut Klein Wardow an die von Lehsten. Das Gut Groß Wardow hatten lange Zeit die von Lowtzow besessen. Noch am 6. Dezember 1451 wohnte dort ein ´´ Eler Levetzow zu Gr. Wardow ``.
1421
wird Johann Lehsten mit Wardow und Kobrow belehnt. Bereits der Ritter Wedige II. von Lehsten ( 1390 -1414 ), Landrat auf Gottin und Rat der Herren Balthasar und Johann von Werle, hatte Klein Wardow von den Hahns erworben, zunächst pfandweise, denn 1405 wird er auf Wardow pfandgesessen aufgeführt. Er oder sein Sohn kauft auch Gross Wardow dazu und vereinigte beide Güter ; ferner Wozeten, welches gleichfalls den Hahns gehört hatte. Wedige III. von Lehsten ( 11405-1445 ), Knappe und Landrat auf Gottin und Pölitz, der Bruder von Johann von Lehsten bekam nach dem Todes seines Vaters Wedige II. um 1422 die Güter Gottin und Pölitz, sowie einen Anteil an Klein Wardow.
1425
werden Johann I. von Lehsten auf Gross - und Klein Wardow, Wozeten und Leisten und sein Sohn Claus II. von Lehsten im Verzeichnis der Ritterschaft der Werleschen Vogtei Laage genannt.
1448
befindet sich Wardow in Besitz Bernhard IV. von Lehsten ( Urk. 1448 -1504 ), welcher auch Pfandherr von Teterow war.
1451
ist ein von Lowtzow ( ´´ Eler Levetzow `` ) im Besitz von Groß Wardow.
1466
Am 17. März ging Hans II. von Hahn (1461-1484 ) für Henneke von Lehsten auf Wardow in Bürgschaft.
1503
nehmen Johann III. von Lesten und sein Bruder Reimar II. von Lehsten ein Capital gegen 30 Mark aus Wardow auf.
Wardow hatte wie den Annalen zu entnehmen ist, sehr unter den Folgen des Dreißig -jährigen Krieges zu leiden. Laut Kirchenvisitation von 1646 wird aufgelistet : Klein
Wardow : 3 Einwohner, Groß Wardow ( 3 ), Wozeten ( 4 ). Gut 200 Jahre später zählte Wardow beachtliche 298 Einwohner.
Einer der Besitzer des Gutes Wardow ist Jaspar Friedrich von Lehsten ( 1650-1675 ) über dem uns ein ausführlicher Lebenslauf vorliegt ( Quelle: LdsBibl. Schwerin, Mkl gen l 412 )
Geboren als Sohn des Fürstl. Mecklenburgischen Landrats und Land- und Hofgerichts-Assessors Hans Friedrich v.Lehsten auf Wardow, Dölitz, Boddien, Schönow, Wesselstorff und Ridsenow und seiner Gattin Ilsche v.Oertzen aus dem Hause Roggow wurde der 12. Februar 1650 sein Geburtstag. In der Taufe die Namen seiner Großväter Jaspar v. Oertzen und Friedrich v. Lehsten erhaltend, wurde er mit seinen Brüdern und Schwestern zur Schule angehalten und auch privatim unterrichtet. Wegen ´´ seines geschwinden Kopffs und Begierde `` lernte er schnell und sein Informator, der Prediger Friedrich Wagner aus Lübz, konnte ihm nur das beste Zeugnis seiner Eifrigkeit ausstellen. Hier blieb er bis 1665, als er auf Weisung seiner Eltern in die Obhut von Ida v.Barnewitz geborene Grubben ins Königreich Dänemark kam. Sie war die Witwe des ehemaligen Kgl. Dänischen Rats und Amtmanns auf Aalhom, Erbherrn auf Rubiergard, Aalholm und Fritzholm Friedrich v.Barnewitz. Hier wurde er mit dem Sohn des Hauses, Joachim v.Barnewitz, zusammen weiter erzogen. Nach drei Jahren kehrte er auf Anfordern seiner Eltern in die Heimat zurück und kam nun auf die Universität Rostock und unter den In -formator Prof. Dr.jur. Johann Sybrand. Drei Jahre lernte er von ihm Mathematik, Latein, Geschichte, Politik und die Rechte. Zusammen mit seinem Bruder Hans Christoph v. Lehsten hatte er Anfang November 1671 sogar eine eigene Disputation gehalten.
Anschließend war er von seinen Eltern auf die Peregrination verschickt worden. Dabei begleiteten ihn seine beiden Brüder Hans Christoph, der nachgehends als Leutnant am 17.November 1674 an einem hitzigen Fieber starb, und Jürgen Heinrich, bisher Student in Rostock. Nun besuchten die drei Brüder während dreier Jahre Frankreich, England und die Niederlanden, erlernten die französische Sprache, Geschichte, Musik, Ball - spiele, Fechten, Reiten, Tanzen, das Geben von militärischen Befehlen in französisch und deutsch sowie die Kunst der Fortifikation (des Festungsbaus).
In Frankreich nahmen sie außerdem Dienste beim Grafen Otto Wilhelm v.Königsmarck an, um sich militärisch zu üben. Dann aber trennte er sich von seinen Brüdern und ging im Mai 1674 wieder nach England, pflegte dort Umgang mit den Botschaftern der Generalstaaten und lebte am Hof in London. Über die Niederlande reiste er anschließend wieder nach Mecklenburg und kam gesund am Pfingstmontag, den 8.Juni 1674, bei seinen Eltern an. Er begab sich nun zum Hof Herzog Gustav Adolphs von Mecklenburg, nahm aber doch bald wieder seinen Abschied, da er den Kriegszug im Elsaß mit -machen wollte, um ´´ dabey mit ritterlichen Thaten sich zu signalisiren.`` Der mecklenburgische Herzog versah ihn noch mit einem Rekommendationsschreiben an den Herzog und Kreisobristen des Niedersächsischen Kreises von Lüneburg-Celle, woraufhin er am 28. Juli 1674 abreiste. In der Tat begab er sich mit der Armee des Kreises in das Elsaß und diente hier unter der Kompanie des Barons v.Gösselberg als Leutnant. In einem Heerlager zwischen Kolmar und Schlettstadt wurde er aber von einer hitzigen Krankheit befallen, lag im elsässischen Städtchen Reichenweiler fast sechs Wochen zu Bett. Obwohl er zu Weihnachten 1674 noch sehr schwach war, begab er sich doch wieder zu den Truppen. Wegen seiner bewiesenen Tapferkeit wollte ihm der Oberbefehlshaber schon den Rang eines Kapitänleutnants verleihen, aber in Schwaben erfaßte ihn erneut eine schwere Krankheit. In Meßkirchen nahm er die Ärzte zu Rat. Als er sein Ende fühlen konnte, ließ er sich von seinem mitgenommenen Bedienten - in Ermangelung eines Pastors unter den katholischen Priestern - fromme Sprüche vorsagen. Nach sieben Tagen Bettlägerigkeit ging er schließlich am 30.Januar 1675 kurz vor seinem 25.Geburtstag von den Lebenden zu den Toten über. Nebst den Eltern trauerten um ihn noch fünf Brüder und drei Schwestern. So war er noch in seiner ersten Berufstätigkeit verstorben, ohne daß er von seinen zahlreichen Latifundien etwas gehabt hatte, denn außer auf Wardow war er ferner Erbherr auf Dölitz, Bod - dien, Schönow, Wesselstorff, Ridsenow.
Auch über Hans Friedrich von Lehsten ( 1621-1678 ), Erbherr auf Wardow, Dölitz, Boddien, Ridsenow, Schönow liegt uns ein Lebenslauf vor : Als er auf dem Fürstl. Pfandhof Satow am 30.Januar 1621 das Licht der Welt erblickte, waren seine Eltern der aus Satow Pfandgesessene Friedrich v.Lehsten und dessen Frau Catharina v. Levetzow aus dem Hause Lunow. Am 10.Februar getauft, begann sich sein Leben die ersten sechs Jahre im elterlichen Hause zu entwickeln. Dann stellte ihm sein Vater den Prediger
Paul Rossow als privaten Praezeptor an. Am 2.April 1631 starb aber bereits sein Vater und der Krieg zwang die kleine Familie, ins Exil nach Rostock zu fliehen. Da der Aufenthalt in der Stadt nicht nur provisorischer Natur war, sandte ihn die Mutter zu dem Lehrer Joachim Bannier, einem gelehrten Mann, bei dem der Junge gemeinsam mit zwei Gebrüdern v.Bassewitz unterrichtet wurde. Namentlich die lateinische Sprache als Grundlage zum Studium der Wissenschaften erlernte er hier. Als die Mutter 1639 wieder nach Satow zurückkehrte, machte er sich auf, ihr bei der Verwaltung und Bewirtschaftung zu helfen. Den Wissenschaften aber blieb er in seiner freien Zeit verbunden und übersetzte eine Lebensgeschichte Alexander des Großen ins Deutsche.
Diese nützliche Arbeit veröffentlichte er 1653 im Druck. Zehn Jahre zuvor freilich hatte er schon auf Weisung seiner Mutter eine Frau ausgesucht; Ilsche v.Oertzen, die älteste Tochter des Caspar v.Oertzen auf Roggow. Sie wurde aber wegen ihrer großen Jugend noch nicht seine Braut. 1644 dann holte der 23-jährige verspätet seine Peregrination nach, reiste über Hamburg nach den Niederlanden, studierte in Leiden auf der Universität, ging im September 1644 nach Frankreich, wo er im Oktober in Paris anlangte. Drei Monate brachte er hier in der Gesellschaft seines Landsmanns Friedrich v.Barnewitz zu und ging dann nach Orleans. Er erlernte jetzt erst die französische Sprache und die üblichen ritterlichen Exerzitien. Über Lyon und Genf ging er nach Italien. Im August 1645 befahl ihn seine Mutter zurück und so reiste er über die Schweiz wieder nach Mecklenburg, wo er im Oktober ankam.
Es war jetzt auch an der Zeit, seine Braut zu heiraten und so fand am 10.Juli 1646 die Hochzeit auf ihrem väterlichen Stammgut Roggow statt. Nicht lange nach der Heirat freilich starb seine Mutter und ein großer Schmerz ergriff ihn. Die eigene Familie bot ihm bald Ausgleich und auch wieder Freude. Acht lebende Söhne und drei Töchter kennzeichneten ihre Ehe als recht fruchtbar und auch ihr Lebensgang konnte sichsehen lassen. Caspar Friedrich und Hans Christoph waren drei Jahre in Rostock auf der Universität gewesen, dann drei Jahre auf Kavalierstour, schließlich aber binnen Halbjahresfrist nach ihrer Ernennung zum Leutnant an einer hitzigen Krankheit verstorben. Der dritte Sohn Otto Hartwig war bereits vor erreichtem zweiten Lebensjahr verblichen. Mit den Jahren nahmen seine Aufgaben immer mehr zu.
Er führte viele Vormundschaften in den Familien v. Pentz, v.Passow, v.Viereck und v. Oertzen, dazu noch die Verwaltung von Satow, die er freilich bald abgab. Neue Aufgaben warteten auf ihn, als er durch Herzog Gustav Adolph von Mecklenburg 1660 zum Rat ernannt wurde und bald auch die Stelle eines Fürstl. Mecklenburgischen Kanzleidirektors übernahm. Auch in der Ritterschaft genoß er ein hohes Ansehen, denn nicht umsonst wurde er etwa im März 1662 mit der Würde eines Landrats bedacht. Auch schriftstellerisch war er tätig und übersetzte beispielsweise bis 1652 ´´ Die Thaten Alexanders des Großen `` vom Lateinischen ins Deutsche von Curtius Rufus, ein damals beim geschichtsinteressierten Adel seiner Zeit als Bestseller empfundenes Werk, welches bis 1705 in sechs Auflagen herausgegeben worden war.
Als er 1678 von der schlimmen Feuersbrunst in Rostock hörte, begab er sich dorthin, um aus christlicher Nächstenliebe zu helfen. Sein Einsatz dort strengte ihn aber so sehr an, daß er bald krank danieder lag. Am 13.August hatte er sich wegen zunehmender Leibesschwachheit wieder nach Hause begeben. In großer Heilserwartung und Glaubensbeständigkeit starb er schließlich am 19. August 1678.
1766
erbte Franz Bogislaff von Lehsten das Gut Wardow c. p. Klein Wardow und wurde 1677 damit belehnt.
1781
verkauft der kinderlose Franz Bogislaff von Lehsten dem Grafen Carl Friedrich von Bassewitz ( *1720 -†1783 ) die Güter Wardow mit Jahmen, Spotendorf, Wozeten und Vipernitz, für den Spottpreis von 41800 Talern und eine jährliche Rente von 400 Talern. Dieser Verkauf ist um so merkwürdiger, als er später einen berühmten Retractprozeß veranlaßte.
1788
wurde eine Windmühle in Wardow errichtet.
1798
wird eine ritterschaftliche Schule erwähnt.
1822
Am 14. Oktober vermählte Graf Heinrich Adolf Bernhard von Bassewitz ( †1861 ) mit Caroline Louise von Labes, Gräfin von Schlitz und nahm mit landesherrlicher Genehmigung am 20. Juni 1823 Namen und Wappen derselben an. Der Graf starb 1861 ohne Nachkommen.
Von 1774 bis 1841
war Wardow im Besitz derer von Bassewitz.
1852
Vom Justiz-Ministerium ist der bisherige Pächter F. Mierendorf zu Wardow als gegenwärtiger Eigenthümer des von ihm angekauften, in den Aemtern Güstrow und Stavenhagen belegenen Allodialgutes Wardow c. p. Klein-Wardow, Vipernitz, Spotendorf und Wozeten anerkannt worden.
Schwerin am 19th Februar 1852.
1860
wurde das Wardower Schloß errichtet.
1869
Auf zufällig befundenen Antrag des Statthalters Kossow zu Wozeten wird der Brennerknecht Johann Joachim Gustav Töllner aus Wardow, geb. 10. Decbr. 1797, welcher im Jahre 1832 nach Amerika ausgewandert und seit 1835 keine Nachricht gegeben, hiedurch aufgefordert, sich binnen 6 Monaten a dato allhier zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt und sein Vermögen seinen sich legitimirenden nächsten Erben ausgeantwortet werden wird.
Laage, den 3. Mai 1869
Patrimonialgericht Wardow.
Laage, 1. Juni.
Heute früh gegen 2 Uhr entstand in dem nahe gelegenen, dem Herrn Mierendorff gehörenden Gute Wardow ein Feuer, durch welches eine Scheune mit vielem ausgebrochenen Weizen und der Schafstall mit 1500 noch ungeschorenen Schafen in Asche gelegt sein sollen. Wie man hört, sollte heute mit der Schur dieser Schafe begonnen werden. Die Entstehungsweise des Feuers ist noch nicht bekannt.
aus dem ´´ Laager Wochenblatt `` vom 2. Juni 1869
1869
wird die Dichterin Auguste Schwanbeck, Erzieherin beim Domänenrat Mierendorf in Wardow. August Schwanbeck ( geborene Hahn ) geboren am 13.10.1852 in Bützow und gestorben am 26.5.1930 in Schwerin, :besuchte in Schwerin eine private Höhere Töchterschule. 1869 wird sie Erzieherin in Wardow bei Laage ; nach ihrer Heirat und der Geburt von vier Kinder blieb ihr nur ein Sohn, der in Brasilien lebte ; aus Sehnsucht nach ihm schrieb sie Gedichte ; 1911 erschien von ihr das Buch ´´ Wenn de Bläder fallen `` mit plattdeutschen Gedichten.
1879
Auf Ersuchen der Gutsherrschaft über Wardow wird hierdurch bekannt gemacht, daß der sogenannte Diekstau-Weg auf Wardower Gebiet nur einspurig ist.
Laage, den 5. September 1879.
Der Magistrat.
1891
wurde eine Erdholländer-Windmühle in Wardow errichtet, die noch bis 1967 in Betrieb war. Vier Jahre später entstand das Wohnhaus der Müllerfamilie Lüth daneben. Die Mühle konnte auch bei Windstille, mit Hilfe einer Dampfmaschine betrieben werden.
1894 Laage, 10. April.
Vergangene Nacht gegen 1 Uhr ließ unsere freiwillige Feuerwehr ihren Weckruf ertönen. Dieselbe eilte nach dem nahe gelegenen Gute Wardow, woselbst bereits das Viehhaus, der Schafstall, eine Scheune und die Wagenremise in Flammen standen. Unsere Feuerwehr war trotz der bewundernswerthen Schnelligkeit nicht mehr im Stande, der Wuth des Elementes entgegenzutreten, doch konnte sie wirksam das Feuer vom Statthalterhause abhalten und so dasselbe retten. Leider sind 162 Haupt Rindvieh, 23 Füllen und 807 Schafe dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Entstehung des Brandes ist noch unbekannt.
aus dem ´´ Laager Wochenblatt `` vom 11. April 1894.
300 Mark Belohnung sind von der Ritterschaftlichen Brand-Versicherungs-Gesellschaft für d. Ermittlung des Brandstifters ausgelobt, der am 9. April 1894 zu Wardow das Feuer angelegt hat, durch welches Viehhaus, Schafstall und Scheune nebst 165 Haupt Rindvieh, 22 Füllen und 808 Schafe verbrannt sind. -
J. 283/94.
Güstrow, 10. Mai 1894
Der Erste Staatsanwalt Heydemann.
( Schwurgericht ) Der Schäferknecht Carl Knaack aus Stettin, 45 Jahre alt, 10 Mal wegen Landstreichens und Bettelns, darunter 5 Mal mit Korrektionsnachhaft bestraft, war angeklagt, in der Nacht vom 9. zum 10. April d. J. zu Wardow vorsätzlich das Viehhaus, den Schafsstall und eine Scheune in Brand gesetzt zu haben. - In besagter Nacht entstand zu Wardow ein Feuer, das in kurzer Zeit das Viehhaus, den Schafstall und eine 200 Meter lange Scheune einäscherte. Es verbrannten dabei 808 Schafe, 266 Lämmer, 6 Böcke, 18 Füllen, 115 Hofkühe, 3 Bollen, 22 Kälber, 20 Dorfkühe und eine Menge Futter und Stroh. Der Immobiliarschaden betrug über 70 000 M. - Angekl.hat im Laufe der Untersuchungen ein Geständniß abgelegt. Er hatte schon ein Jahr zur Zufriedenheit in Wardow gedient, war am 24. October v. J. abgegangen, jedoch nach einigen Tagen zurückgekehrt und wieder in den Dienst getreten. Am 9. April ging er nach Feierabend zusammen mit dem Schweineknecht Körner nach Laage, sie tranken dort jeder 4 bis 5 Glas Bier und nahmen noch eine Bierflasche voll Schnaps mit, die sie auf dem Rückwege austranken. Gegen 12 Uhr Nachts kehrten sie zurück und trafen in der Leutestube den Nachtwächter Jacobs an. Nachdem Jacobs die Stube verlassen, ist Angekl. in seine Schlafkammer gegangen und behauptet er, daß ihm jetzt plötzlich der Gedanke gekommen sei, das Viehhaus anzustecken, weil er mit der Behandlung in Wardow unzufrieden war und er sich mit dem Schäfer Hinzpeter nicht habe gut stellen können, habe er den Plan aus Rache gefaßt. Er sei zwischen Schafstall und Viehhaus hindurchgelaufen, um das letztere herum und habe dort in der Nähe der Pumpe eine Partie Rohr mit einem Streichholz angezündet. Er sei dann in seine Kammer zurückgelaufen und habe von dort den hellen Feuerschein gesehen. Der Gedanke an eine Uebertragbarkeit des Feuers auf andere Gebäude sei ihm nicht gekommen. Angeklagter hat die That eingeräumt. Von seinem Gewissen gepeinigt hat er im Mai cr. sich heimlich davongemacht und sich bei der Polizeibehörde in Güstrow als obdachlos gemeldet. Hierauf hat er die That eingestanden. - Der Wahrspruch der Geschworenen bejahte die Schuldfragen und verneinte die Frage nach mildernden Umständen. Das Gericht verurtheilte den Angeklagten zu einer Gesammtstrafe von 7 Jahren und 2 Wochen Zuchthaus.
aus dem ´´ Laager Wochenblatt `` vom 20. Juni 1894.
1898
wurde ein Großbrand in Wardow verzeichnet.
1910
hatte Wardow 205 Einwohner.
1933
hatte Wardow 207 Einwohner.
Am 7. Dezember 1933 kaufte die Mecklenburgische Landgesellschaft Schwerin von Amanda von Ammon und Hedwig Groth, den Töchtern des verstorbenen Rittergutsbesitzers Johann Mierendorf,das 1094 Hektar große Gut Wardow für 720.000 Mark.
Im Zuge der Siedlungstätigkeit entstanden auch neue Ortschaften so z.B. 1934-36 die ´´ Vierzehner `` bei Wardow, so genannt nach den 14 Bauernhöfen die um einen kleinen Weiher herum angelegt wurden.
1934
zog die Schule in das Schloß ein.
1935/36
wurde das Gut Wardow neu aufgesiedelt, wobei die typischen großen Bauernhäuser entstanden.
1939
hatte Wardow 293 Einwohner.
1958
wurde auf dem Gelände des ehemaligen Berlinschen Hofes die Gärtnerische Produktionsgenossenschaft (GPG) gegründet. Zur GPG gehörte auch eine Baumschule.
1990
hatte Wardow 240 Einwohner.
1993
Auflösung der GPG, die noch 15 Mitglieder und 12 Mitarbeiter hatte.
1995
hatte Wardow 300 Einwohner.


2000
hatte Wardow 377 Einwohner.
2002
wurde der Schulbetrieb in der Wardower Schule eingestellt.
2005
Im Juni hatte die Gemeinde Wardow 1.502 Einwohner.
2007
hatte Wardow 369 Einwohner.
2010
hatte die Gemeinde Wardow 1.406 Einwohner.