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Berlin; 1934 vorübergehend im KZ Oranienburg
 
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interniert; seit 1935 Berufsverbot; Übersiedlung nach
 
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Neukirchen (bei Stettin); 1945 Sachbearbeiter im
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Neukirchen (bei Stettin); '''1945 Sachbearbeiter im Landratsamt Ueckermünde; gründete den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in Ueckermünde;''' 1946-1948 Vorsitzender der
Landratsamt Ueckermünde; gründete den Kulturbund
 
zur demokratischen Erneuerung Deutschlands
 
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Ortsgruppe Schwerin des Kulturbundes; gründete
 
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1945/46 sechs mecklenburgische Volkshochschulen;
 
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seit 1974 Ehm-Welk-Literaturmuseum in Angermünde;
 
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das Ehm-Welk-Haus in Bad Doberan ist heute
 
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=Wendt, Klaus-Dieter=
 
=Wendt, Klaus-Dieter=

Version vom 17. Oktober 2022, 16:33 Uhr

Noch in der Bearbeitung!!

Albrecht, Paul

Mediziner geb. 17.4.1870 Klein Leppin (Potsdam) gest. 28.12.1926 Ueckermünde Vater: Domänenpächter Gymnasium in Neubrandenburg, 1889 Medizinstudium; seit 1896 psychiatrische Fachausbildung bei Adolf Knecht; 1900-1907 Oberarzt in der Treptower Anstalt; 1907-1910 Leiter der Familienpflege in Liepgarten; 1910-1916 Oberarzt in Treptow (Pommern); 1916-1926 Direktor der Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt Ueckermünde; »Fritz Reuters Krankheit« (1907); »Gleichartige und ungleichartige Vererbung der Geisteskrankheiten« (1912); »Die funktionellen Psychosen des Rückbildungsalters« (1914).

Anna, Herrin zu Werle(-Güstrow)

geb. 12.3.1476 gest. 12.8.1503 Ueckermünde begr. Eldena (Kloster) Vater: Kasimir IV., König von Polen Ehemann: Bogislaw X. (der Große), Herzog von Pommern (2. Ehe) Am 2. Februar 1491 Heirat in Stettin; acht Kinder, Mutter von Barnim IX.

Arndt, Erich

Mediziner, Schriftsteller geb. 10.10.1872 Ueckermünde gest. ? Medizinstudium in München, Greifswald und Leipzig; 1905 Promotion in Heidelberg; vor dem Ersten Weltkrieg Nervenarzt in Meiningen, danach in Waldenburg (Schlesien); »Zur Analyse des Krankheitsbewusstseins bei Psychosen« (Diss., 1905); »Tagebuch des Schiffsarztes. Novellen« (1914); »Nachdenkliche Stunden. Sonette« (1914); »Das jüngste Gericht. Eine Apokalypse« (1920); »Der Janustempel« (1920); »Das Weib zu Nain« (1921); »Die zwölf Abende der Liberia« (1921); »Vineta. Eine romantische Tragödie« (1921).

Balcke, Ferdinand Julius

Verwaltungsbeamter, Parlamentarier geb. 6.4.1810 Prenzlau gest. 20.11.1863 Berlin Jurastudium; 1839 Kammergerichtsassessor; Verwendung bei der Generalkommission; 1850 kommissarischer Landrat des Kreises Ueckermünde; 1852-1863 Landrat in Ueckermünde; 1854/55 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (von Arnim, Wahlkreis Stettin).

Barnim I., Herzog von Pommern

geb. ? gest. 13./14.11.1278 begr. Stettin (Pommern; Szczecin/Polen/Marienkirche) Vater: Bogislaw II., Herzog von Pommern(-Stettin) Ehefrau: 1.) Marianne Ehefrau: 2.) Margarete, Tochter von Otto, Herzog von Braunschweig-Lüneburg Ehefrau: 3.) Mechthild, Tochter von Otto III. (dem Frommen), Markgraf von Brandenburg Einziger Sohn; nach dem Tod des Vaters (1220) wurde Mutter Miroslawa Regentin für ihren unmündigen Sohn; urkundete 1223 gemeinsam mit seiner Mutter, 1228 erstmals allein und seit 1233 dauernd ohne die Mutter; zunächst Regent von Pommern-Wolgast; nach der Niederlage der Dänen bei Bornhöved seit 1227 von dänischer Herrschaft befreit; erkannte 1250 zusammen mit seinem Cousin Wartislaw III. das alte Lehnverhältnis zu Brandenburg durch den Vertrag von Hohenlandin an; erhielt gegen Überlassung der Uckermark Burg und Land Wolgast; vereinigte nach Wartislaws III. Tod (1264) dessen Herrschaft Demmin (das Land Stargard hatte dieser bereits 1236 an die Askanier abgetreten) mit dem Stettiner Land; trieb die Germanisierung Pommerns voran; Stifter der Zisterziensernonnenklöster Stettin (1243) und Marienfließ (1248), des Chorherrenstifts Ueckermünde (1260), des Marienstifts Stettin (1261) und des Augustiner-Eremitenklosters Stargard (1270); Ansiedlung deutscher Kolonisten; Gründer der Städte Prenzlau (1235), Altdamm (1249), Greifenhagen (1254) und Gollnow (1260); bewidmete die Städte mit Magdeburgischem bzw. Lübischem Recht; Erbstreitigkeiten zwischen seinem ältesten Sohn Bogislaw IV. und dessen Brüdern (vertreten von ihrer Mutter) führten nach dem Tod Barnims II. 1295 zur Teilung in die Wolgaster und die Stettiner Linie.

Bartelt, August

Pädagoge, Organist, Heimatforscher geb. 28.8.1863 Jassow (Cammin/Pommern) gest. 6.9.1947 Buchholz (Stettin) Vater: Stellmacher Staatliche Präparandenanstalt in Grimmen; 1881- 1884 Lehrerseminar Franzburg; 1884-1887 Lehrer in Gräbnitzfelde (Kreis Saatzig); bis März 1892 Lehrer und Küster in Tribohm (Kreis Franzburg); danach Lehrer in Ueckermünde, ab 1899 auch Organist der Stadtkirche; 1928 Ruhestand; 1936 Mitglied der Naturschutzstelle des Kreises Ueckermünde; 1939 Ehrenbürger von Ueckermünde; »Flora des Kreises Ueckermünde«; »Geschichte der Stadt Ueckermünde« (1926); »Ueckermünde 1926-1936« (1938); »Autobiographie« (2004).


Becken, Friedrich Wilhelm

(gen.: Friedel B.) Heimatforscher, Schriftsteller geb. 20.9.1909 Ueckermünde gest. 13.7.1995 Pitzling (Landsberg/Lech) Vater: Soldat, Seemann 1919-1925 Mittelschule in Ueckermünde; verließ dann seine Geburtsstadt; 1934 Promotion in Greifswald; Mitglied des Ueckermünder Heimatbundes; »Das Balancieren. Eine jugendkundliche Untersuchung aus dem Gebieten der Leibesübungen« (Diss., 1934); schrieb Erzählungen, teilweise enthalten in »Kiek in de Mark«; beschrieb seine Schulzeit in der Erzählung »Das Pantineum«; »Die Grabenschen. Erinnerungen an eine Kindheit in Ueckermünde« (1984); »Die Geschichte der Mittelschule in Ueckermünde (1984)«; »Erinnerungen an die Kindheit. Türen, durch die wir gingen« (1991); »Besuch in der alten Heimat«; »Alte Sitten und Gebräuche«.

Bosse, Heinrich (Max Adolf)

Pädagoge, Heimatforscher geb. 3.11.1882 Einhusen gest. 4.9.1958 Greifswald Vater: Forstwirt 1894 Umzug der Familie nach Bergen (Rügen); Lehrerbildungsstätte in Pölitz, 1904 Lehrerseminar Franzburg; 1905 Lehrer in Zarrendorf bei Stralsund, 1907 in Dranske (Rügen); 1910-1927 Lehrer an der Stadtschule in Treptow (Pommern); 1914-1919 Kriegsdienst; Mitbegründer des Heimatmuseums und Leiter der Arbeitsgemeinschaft der Junglehrer in Treptow (Pommern); 1927 Rektor in Plathe, 1934 in Eggesin; 1939-1942 Kriegsdienst; 1945 Schulrat; 1947 aus dem Schuldienst entlassen; 1949 Alterswohnsitz in Torgelow; 1947- 1949 Vertrauensmann für Naturschutz Kreis Ueckermünde; seit 1946 Vertrauensmann für Bau- und Kunstdenkmäler im Kreis Ueckermünde; seit 1946 Mitarbeit am Pommerschen Wörterbuch (Pflanzennamen); Mitglied der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde; heimatkundliche Forschungen und Abhandlungen zur Familienkunde, Sprach- und Flurnamenforschung in verschiedenen Zeitschriften; mit Franz Schmidt »Pommersches Geschichtsbuch« (1923); »Die Forst-, Flur- und Gewässernamen der Ueckermünder Heide« (1962); Forschungsmaterial (Manuskripte) und umfangreiche Bibliothek im Landesarchiv Greifswald; »Die pommerschen Städtenamen nach Herkunft und Deutung« (1934; Manuskript); »Die Ortsnamen des Kreises Ueckermünde« (1939; Manuskript); »Die volkstümlichen Pflanzennamen im niederdeutschen Sprachraum« (Manuskript); »Abhandlungen zur pommerschen Geschichte, Landschafts- und Volkskunde 1865-1953« (1955; Manuskript); Nachlass im Landesarchiv Greifswald und in der Universitätsbibliothek Greifswald.

Clausius, Rudolf (Julius Emanuel)

Physiker, Pädagoge geb. 2.1.1822 Köslin (Pommern; Koszalin/Polen) gest. 24.8.1888 Bonn Vater: Karl Ernst Gottlieb C.; Theologe, Pädagoge Seit 1833 in Ueckermünde, wo sein Vater Pfarrer und Superintendent war; Schüler einer von seinem Vater 1834 gegründeten Privatschule für Knaben in Ueckermünde, danach Gymnasium in Stettin; 1840 Mathematik- und Physikstudium in Berlin; 1844-1850 Gymnasiallehrer in Berlin; 1848 Promotion in Halle; 1850 Physiklehrer an der Königlichen Artillerie- und Ingenieurschule Berlin; Habilitation in Berlin; 1855 ordentlicher Professor in Zürich, 1867 in Würzburg, 1869 in Bonn; Geheimer Regierungsrat; formulierte 1850 erstmalig den 2. Hauptsatz der Thermodynamik; gab 1865 eine exakte Definition der Entropie und verhalf der kinetischen Gastheorie zur Anerkennung; nach ihm wurde die Maßeinheit Entropie, Kalorie je Grad Kelvin (cal/°K) mit Clausius (Cl) bezeichnet; 1880 Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom; Dr. h. c. der Universität Würzburg; Copley- Medaille der London Royal Society, Orden Pour le Mérite; Büste im Ehrensaal des Deutschen Museums in München; Gedenktafel am Wohnhaus (Schulstraße 21) in Ueckermünde; »Die Potentialfunction und das Potential« (1859); »Abhandlungen über die mechanische Wärmetheorie« (1864-1867).

Dabrunz, Kurt

Forstwirt, Naturschützer geb. 2.8.1914 Sarbske (Pommern; Sarsen/Polen) gest. 8.4.1980 Jädkemühl (Liepgarten) Realschule in Stolp (Pommern); Forstlehre; 1932- 1934 Forstschule Haldensleben; 1939/40 Kriegsdienst und Verwundung; bis 1945 Revierförster im Forstamt Friedrichswalde (Kreis Naugard); nach dem Zweiten Weltkrieg Revierförster in Jädkemühl; 1967 in der Verwaltung des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebs Torgelow; 1961-1963 Studium zum Forstingenieur in Ballenstedt; 1974 Invalidisierung nach Verkehrsunfall; 1953-1974 Kreisnaturschutzbeauftragter Kreis Ueckermünde; 1947 Mitglied des Kulturbundes und Gründer der Arbeitsgruppen Floristik, Botanik und Dendrologie, Ur- und Frühgeschichte und Ornithologie; Aufsätze zum Natur- und Heimatschutz in der Tagespresse und in »Natur und Heimat«; Wanderheft »Ueckermünde und die Haffküste« (1961; 7. Aufl., 1990); »Die Ortsnamen des Kreises Ueckermünde« in »Ueckermünder Heimatbuch« (1993).

Enckevort, Eduard (Friedrich) von

Gutsbesitzer, Parlamentarier geb. 27.9.1808 Vogelsang (Uecker-Randow) gest. 11.3.1883 Vogelsang (Uecker-Randow) Ließ 1845-1847 Schloss Vogelsang erbauen; Kreisdeputierter in Vogelsang bei Ueckermünde; 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung; 1850- 1852 in der Ersten Kammer; 1852-1858 und 1866- 1873 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses (Konservative, Wahlkreis Stettin).

Fasten, Dorothea Johanna (Charlotte Louise)

(geb.: Budtke) Marketenderin geb. 26.10.1781 Blankensee (Uecker-Randow) gest. 23.10.1885 Ueckermünde Vater: Schneidermeister Heiratete in zweiter Ehe den Dragoner Fasten und war an den Feldzügen von 1806/07 und den Freiheitskriegen von 1813/14 als Marketenderin beteiligt; als sich ihr Mann dem Schillschen Freikorps anschloss, auch an der Belagerung von Danzig und den Schlachten bei Belle-Alliance beteiligt; wohnte nach Kriegsende in Ueckermünde; Mutter Fasten genannt; 1883 wegen ihrer Verdienste zwischen 1807 und 1815 in den Kriegerverein Ueckermünde aufgenommen.

Fink, Maria

Parteifunktionärin, Parlamentarierin geb. 28.7.1905 Hamburg gest. ? Mittelschule; Handelsschule; Kontoristin und Sekretärin in verschiedenen Branchen; seit 1929 Mitglied der KPD; nach 1933 mehrmals verhaftet; errichtete 1945 in Swinemünde das Arbeitsamt; Erste Kreissekretärin der KPD Ueckermünde; 1947 Landrätin des Kreises Ueckermünde; 1946 Mitglied des Mecklenburgischen Landtages (SED).


Fischer, Heinrich (Ernst Benno)

Geograph geb. 4.12.1861 Ueckermünde gest. 10.4.1924 Berlin Vater: Mediziner Studium der Naturwissenschaften in Tübingen, Berlin und Greifswald; 1888 Oberlehrer am Luisenstädtischen Realgymnasium in Berlin; 1909 Lyzeumsdirektor; 1912 Mitglied des Zentralausschusses des Deutschen Geographentags; Mitherausgeber des »Geographischen Anzeigers« (1902-1924) und der »Erdkunde für höhere Lehranstalten« (1906-1921); »Methodik des Unterrichts in der Erdkunde« (1905); »Landeskunde der Vereinigten Staaten von Nordamerika« (1908); »Beiträge zum geologischen und mineralogischen Unterricht« (1919).

Gellhorn, Arthur von

Mediziner geb. 6.3.1835 Neusalz (Oder/Schlesien; Nowa Sól/Polen) gest. 6.11.1882 Ueckermünde Studium in Berlin und Halle; Arzt an der Irrenanstalt Nietleben (bei Halle); 1875-1882 Direktor der Provinzial-Irrenanstalt Ueckermünde; Aufsätze psychiatrischen Inhalts.

Glimm, Gerhardt

Mediziner geb. 30.4.1914 Danzig (Gdánsk/Polen) gest. 5.9.1975 Ueckermünde Realgymnasium in Zoppot; 1934-1939 Medizinstudium in München; 1939 Approbation und Promotion in Danzig; 1940-1945 Truppenarzt; 1945-1949 Assistenz- und 1949-1953 Oberarzt am Kreiskrankenhaus Annaberg-Buchholz; 1953-1966 Chefarzt der Chirurgisch-gynäkologischen Abteilung und 1966-1972 Chefarzt der Gynäkologisch- geburtshilflichen Abteilung des Kreiskrankenhauses Ueckermünde; 1972-1975 leitender Arzt der Gynäkologischen Kreispoliklinik Ueckermünde; »Die Meniskusoperation der letzten sechs Jahre« (Diss., 1940).

Großkopf, Heinz

Numismatiker, Heimatforscher geb. 17.4.1922 Ueckermünde gest. 3.3.1999 Ueckermünde Vater: Dachdeckermeister 1938-1940 Lehre bei der Sparkasse Ueckermünde; 1941-1945 Kriegsdienst; 1945-1947 Dachdeckerlehre bei seinem Vater, 1954 Meisterprüfung; übernahm das Geschäft seines Vaters und arbeitete bis 1986 als Dachdeckermeister; widmete sich der Numismatik und arbeitete im Fachausschuss Numismatik des Kulturbundes des Bezirkes Neubrandenburg; 1979 Teilnahme an der Zentralen Münzausstellung der DDR in Leipzig; »Aus der Münzgeschichte des ehemaligen Vorpommern« (1985), »Aus der Münzgeschichte der Uckermark« (1987) in »Numismatische Hefte«,; beschäftigte sich mit der Geschichte seiner Heimatstadt, unterstütze das Heimatmuseum und war Vorstand des Museums; auf seine Initiative 1994 Gründung des Ueckermünder Heimatbundes August Bartelt; heimatgeschichtliche Beiträge in der »Freien Erde«, im Ueckermünder Jahrbuch »Kiek in de Mark« (1978-1985) und im »Ueckermünder Stadtanzeiger« (1994-1996) und »Ueckermünde in alten Ansichten« (2 Bde.; 1993, 1998), »Ueckermünde damals und heute« (1996); »Ueckermünde. Beiträge zur Geschichte der Stadt und der Region« (2002).

Haase, Kurt

Jurist, Heimatforscher geb. 21.12.1910 Pasewalk gest. 19.3.1995 Aschaffenburg Gymnasium in Pasewalk; 1930 Jurastudium in Würzburg, Dijon, Berlin und Greifswald; erste juristische Staatsprüfung am Oberlandesgericht Stettin; 1936 Promotion in Greifswald; 1939 zweite juristische Prüfung in Berlin; Soldat im Zweiten Weltkrieg und englische Gefangenschaft; 1950-1960 Rechtsanwalt in Pirmasens; 1961-1973 im Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz; genealogische und heimatgeschichtliche Forschungen; Mitglied und Förderer des Heimatbundes Pasewalk/ Ueckermünde; 1973 Bundesverdienstkreuz, 1981 und 1986 Pommersche Ehrennadel in Silber und Gold; »Die Meerengenfrage« (Diss., 1937); »Rebellische Pfälzer-Kolonisten im Amt Königsholland 1746-1775« (1978); »Pasewalk als Garnisonsstadt« (1982); Beiträge im Heimatbuch »Der Kreis Ueckermünde bis 1945« (1981).

König, Karla

Journalistin, Schriftstellerin geb. 3.7.1889 Stettin (Pommern; Szczecin/Polen) gest. 24.4.1963 Schwerin Vater: Journalist Ihr Vater war Chefredakteur der »Neuen Stettiner Zeitung; Studium am Lehrerinnenseminar, dann Journalistin; Feuilleton- und Theaterredakteurin der »Stettiner Zeitung«; 1919-1924 Pressereferentin; 1924-1927 Feuilletonchefin des »Stettiner Generalanzeigers«; seit 1927 freischaffende Schriftstellerin; nach 1945 Mitwirkung an der demokratischen Erneuerung; Arbeit in der Stadtverwaltung Ueckermünde, Aufbau des Kulturamtes; dann im Landratsamt; 1946 Leitung des Kulturbundes Ueckermünde; mehrere Jahre in der Landesleitung des Kulturbundes in Schwerin und im Schriftstellerverband; »Gedichte« (1912); »Einsame Feuer« (1918; Gedichte); »Menschen« (1919; Novellen); »Abenteuer der Katze Sardinie« (1919; Märchen); »Der goldene Schlüssel« (1919; Anthologie pommerscher Dichter); »Am Rundfunk des Lebens« (1927; Roman); »Vor den Bergen des Lebens« (1929; Gedichte); »Hinterpommern. Wirtschafts- und Kulturaufgaben eines Grenzbezirks« (1929); »Pommern« (1930); »Carl Löwe« (1937); »Carl Adolph Lorenz« (1937); »Meer unter Sternen« (1939; Gedichte); »Friedrich der Große und Pommern« (1940); »Der große Goethe in kleinen Anekdoten« (1949); »Das Spiel des Lebens« (1955; Anekdoten um Schiller); »Die unvergängliche Kette. Anekdoten und kleine Geschichten« (1957); Nachlass in der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.

Krause, Gerhard

Theologe geb. 2.6.1912 Ueckermünde gest. 25.8.1982 (Rehburg-)Loccum Vater: Theologe Theologiestudium in Bethel, Tübingen, Marburg und Greifswald; 1938 Ordination; im Zweiten Weltkrieg in russischer Gefangenschaft; sein Todesurteil wurde in 25-jährige Haft umgewandelt; nach seiner Rückkehr Pfarrer in Bünde (Westfalen); 1960 Promotion in Zürich; 1962 außerordentlicher, 1965-1977 ordentlicher Professor der Praktischen Theologie in Bonn; begründete dort 1965 die Hermeneutische Abteilung; seit 1974 gemeinsam mit Gerhard Müller Herausgeber der »Theologischen Realenzyklopädie«.

Krüger, Kurt

Mediziner geb. 15.8.1892 Neustettin (Pommern) gest. 2.10.1953 Ueckermünde Gymnasium in Neustettin, 1913 Abitur; 1913- 1920 Medizinstudium in München, Berlin, Kiel und Jena; 1920 Approbation und Promotion; 1920/21 Assistent am Pathologischen Institut des Städtischen Krankenhauses Stettin; 1921-1924 Assistenz- und Stationsarzt; 1924-1930 Oberarzt am Diakonissenkrankenhaus Bethanien in Stettin; 1931-1953 Chefarzt am Krankenhaus Ueckermünde.

Krüger, Theobald Johannes

Ornithologe geb. 30.6.1829 Ueckermünde gest. 4.4.1917 Athen (Griechenland) Vater: Kaufmann Ab 1844 Gymnasium in Stettin; 1852-1854 Studium in Berlin; 1855 Promotion; 1855-1857 Reisen nach Lappland, Island und Gotland; ab 1858 in Athen ansässig; 1872 Konservator am Museum der Universität Athen, zuletzt Direktor; versorgte mehrere Jahre die europäischen Museen mit Bälgen, Eiern und anderen Materialien; förderte die zoologische Erschließung Griechenlands; Veröffentlichungen über die griechische und kleinasiatische Vogelwelt; fast 60 Jahre Mitglied der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft; »Die Adler Pommerns« in »Naumannia« (1852); »Notizen über einige Vögel Pommerns« in »Journal für Ornithologie« (1853).

Kutner, Robert

Mediziner geb. 11.4.1867 Ueckermünde gest. 5.10.1913 Berlin Vater: Mediziner Medizinstudium in Berlin, Kiel und Freiburg (Breisgau); 1890 Promotion in Berlin; Tätigkeit in Berlin, Wien und Paris, 1892 Urologe in Berlin; machte die ersten fotografischen Aufnahmen im Innern des Körpers und stellte die Kinematographie in den Dienst des ärztlichen Unterrichts; um die urologische Asepsis und das ärztliche Fortbildungswesen verdient; veranlasste die Entstehung des Kaiserin-Friedrich-Hauses in Berlin; Gründer und Redakteur der »Zeitschrift für ärztliche Fortbildung« (1904); »Die instrumentelle Behandlung der Harnleiden« (1898); »Das ärztliche Fortbildungswesen in Preußen« (1901).

Maier, Ernst

Mediziner geb. 13.12.1918 Unterreichenau (Egerland) gest. ?.3.2008 Ueckermünde Medizinstudium in Prag; im Zweiten Weltkrieg Verletzung und amerikanische Gefangenschaft; nach dem Krieg erste Anstellung im Krankenhaus Burg; 1953-1983 Chefarzt der Inneren Abteilung im Kreiskrankenhaus Ueckermünde; Bezirkskardiologe in Neubrandenburg; Obermedizinalrat; Gründer und langjähriger Vorsitzender des Ehm-Welk-Klubs in Ueckermünde; in den 1950er Jahren Initiator der Stunde der Musik; erarbeitete gemeinsam mit Kurt Dabrunz den Wanderführer »Ueckermünde und die Haffküste« (1961; 6. Aufl., 1986).

Matern, Max

Metallarbeiter, Widerstandskämpfer geb. 19.1.1902 Berndshof (Ueckermünde) gest. 22.5.1935 Plötzensee (Charlottenburg/Berlin) Vater: Ziegeleiarbeiter Wuchs in Torgelow auf; erlernte den Metallarbeiterberuf; 1915-1925 Maschinenformer in Torgelow; Mitglied der KPD und des RFB; ging 1930 mit seinem Bruder nach Berlin; seit 1930 Mitglied einer bewaffneten Parteiselbstschutzgruppe; 1933 wegen Beteiligung am Polizistenmord auf dem Bülowplatz verhaftet; 1935 im Strafgefängnis Plötzensee hingerichtet; der Betrieb für Gießerei und Maschinenbau Torgelow trug bis 1989 seinen Namen; 1965 Gedenktafel an seinem Wohnhaus in Torgelow (Karlsfelder Straße 28) und an seinem Geburtshaus in Berndshof.

Mazur, Josef (Adam)

Mediziner geb. 8.11.1929 Kobzier (Kreis Pless/Schlesien) gest. 7.9.1994 Ueckermünde Medizinstudium in Halle; ab 1961 Facharztausbildung am Kreiskrankenhaus Wolgast; 1968 Promotion; 1979-1994 Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe des Kreiskrankenhauses Ueckermünde; »Rehabilitation und Wiedereingliederung der Schwangeren in den Arbeitsprozeß« (Diss., 1968).

Münter, Max

Unternehmer geb. 28.11.1869 Ueckermünde gest. 5.3.1933 Ueckermünde Übernahm 1893 von seinem Vater eine Eisengießerei und Maschinenfabrik in Ueckermünde; entwickelte das Unternehmen weiter, so dass 1910 in der Firma 220 Arbeiter beschäftigt waren; hatte maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Temperofens; Verdienste bei der Verbreitung des Gießereiwesens in Pommern; 1918 Ehrenbürger von Ueckermünde.

Palleske, Viktor Emanuel Erdmann

Jurist, Bürgermeister geb. 30.9.1860 Ueckermünde gest. 1.6.1935 Teltow (bei Berlin) Vater: Oswald P., Pädagoge, niederdeutscher Schriftsteller Gymnasium in Stralsund; Studium der Rechts- und Kameralwissenschaften in Greifswald; Mitglied der Studentischen Liedertafel, dann der Burschenschaft Germania Greifswald; Referendar in Stettin und Kiel; 1891 Gerichtsassessor in Kiel; 1891-1894 Bürgermeister in Schievelbein (Hinterpommern); 1894-1899 Zweiter Bürgermeister in Stolp (Hinterpommern); verdient um das Armenwesens; 1899-1910 Bürgermeister von Höchst (Main); auf seine Initiative entstand der Park in Höchst (Palleske-Park); Neubau des Elektrizitätswerkes sowie Ansiedlung von Industrien; 1911-1919 Bürgermeister von Teltow; 1919 Rücktritt auf Druck des Zentralen Arbeiter- und Soldatenrates.

Thiele, Georg (Friedrich)

Philologe geb. 22.1.1866 Ueckermünde gest. 6.4.1917 Greifswald Vater: Wilhelm T., Pädagoge 1884 Studium der Klassischen Philologie und Archäologie in Berlin und Greifswald; 1889 Promotion in Greifswald; 1989/90 Militärdienst; 1891/92 Probekandidat in Greifswald und Stettin; 1892-1895 Erzieher in München und Wien; 1895- 1897 Hilfsarbeiter und Volontär an der Königlichen Bibliothek Berlin; 1897 Habilitation und Privatdozent, 1907 Titularprofessor in Marburg; 1914-1917 außerordentlicher Professor für Klassische Philologie und Philosophische Hilfswissenschaften in Greifswald; »Hermagoras. Ein Beitrag zur Geschichte der Rhetorik« (1893); »Antike Himmelsbilder« (1898); »Der illustrierte lateinische Aesop« (1905); »Der lateinische Aesop des Romulus und die Prosafassung des Phädrus« (1910); »Lateinkurs für Juristen« (1910-1912).

Tisch, Harry

Parteifunktionär, Parlamentarier, Gewerkschaftsfunktionär geb. 28.3.1927 Heinrichswalde (Uecker-Randow) gest. 18.6.1995 Berlin Vater: Arbeiter 1933-1941 Volksschule in Heinrichswalde; 1941-1943 Lehre als Bauschlosser in Pasewalk; 1943/44 Reichsarbeitsdienst, 1944/45 Wehrmacht; 1945 Mitglied der KPD, 1946 der SED; 1945-1948 Schlosser; 1948 hauptamtlicher Gewerkschaftsfunktionär; 1949/50 Vorsitzender des FDGB-Kreisvorstandes Ueckermünde; 1950-1952 Vorsitzender der IG Metall in Mecklenburg; 1950-1952 Mitglied des Mecklenburgischen Landtages (SED); 1952-1954 und 1958-1975 Mitglied des Bezirkstages Rostock; 1953-1955 Studium an der SED- Parteihochschule; 1955-1959 Sekretär für Wirtschaft in der SED-Bezirksleitung Rostock; 1959-1961 Vorsitzender des Rates des Bezirkes Rostock; 1961- 1975 Sekretär der SED-Bezirksleitung Rostock; 1963- 1989 Mitglied des ZK der SED; 1975-1989 Mitglied des Politbüros des ZK der SED; 1963-1989 Mitglied der Volkskammer; 1975-1989 Vorsitzender des FDGB- Bundesvorstandes und Mitglied des Generalrates im Weltgewerkschaftsbund; 1975-1989 Mitglied des Präsidiums des Nationalrates der Nationalen Front; 1989 Rücktritt mit dem Politbüro des ZK der SED, vom Amt als Mitglied des Staatsrats entbunden, Ausschluss aus dem FDGB sowie aus der SED; Verhaftung, Anklage wegen Vertrauensmissbrauch und Untreue; »Die Prognose der gesellschaftlichen Entwicklung – Ausgangspunkt und Grundlage wissenschaftlicher Führungsarbeit« (1968); »Zur Gewerkschaftspolitik der SED« (1979); »Zur Tätigkeit und zu den Aufgaben der Gewerkschaftshochschule ›Fritz Heckert‹« (1987); »Gewerkschaftsarbeit für Sozialismus und Frieden. Ausgewählte Reden und Schriften« (1987).

Welk, Ehm

(eigentl.: Gustav Emil W.; Pseud.: Thomas Trimm) Journalist, Schriftsteller geb. 29.8.1884 Biesenbrow gest. 19.12.1966 Bad Doberan Vater: Gottfried W., Bauer Ehefrau: Agathe Lindner-Welk, Journalistin, Schriftstellerin 1900-1903 kaufmännischer Lehrling in einer Weinhandlung in Stettin; fuhr zur See; 1904 Hilfsredakteur bei der »Stettiner Abendpost«, dann Volontär bei den »Stettiner Neuesten Nachrichten«; 1905-1915 Journalist in Stendal, Braunschweig, Leipzig, Dresden und Berlin; zeitweise auch Berichterstatter im europäischen Ausland und (Chef-)Redakteur verschiedener Zeitungen; 1915 Sanitätssoldat, verwundet und 1917 invalidisiert; 1918 journalistische Tätigkeit in Braunschweig; 1922 auf Grund seiner pazifistischen Haltung aus dem Reichsverband der Deutschen Presse ausgeschlossen; 1922 in den USA und in Südamerika; 1923 freischaffender Schriftsteller in Berlin; wurde durch sein von Erwin Piscator inszeniertes Schauspiel »Gewitter über Gottland« (1926) in Berlin bekannt; Aufführung seines Schauspiels »Die Kreuzabnahme« (1927) im Nationaltheater Mannheim; 1927 Redakteur, 1928-1934 Chefredakteur der Zeitschrift »Grüne Post« beim Ullstein-Verlag Berlin; 1934 vorübergehend im KZ Oranienburg interniert; seit 1935 Berufsverbot; Übersiedlung nach Neukirchen (bei Stettin); 1945 Sachbearbeiter im Landratsamt Ueckermünde; gründete den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands in Ueckermünde; 1946-1948 Vorsitzender der Ortsgruppe Schwerin des Kulturbundes; gründete 1945/46 sechs mecklenburgische Volkshochschulen; bis 1959 Direktor der Volkshochschule Schwerin; seit 1950 freischaffender Schriftsteller in Bad Doberan; 1954 Mitglied der Deutschen Akademie der Künste; Mitglied des wissenschaftlich-künstlerischen Rates beim Ministerium für Kultur der DDR; 1954 Nationalpreis der DDR; 1954 Ehrenbürger von Bad Doberan und Angermünde; 1956 Dr. h. c. der Universität Greifswald; 1964 Professor; »Die Heiden von Kummerow. Roman« (1937; 26. Aufl., 1986; 1967 verfilmt); »Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer. Beichte eines einfältigen Herzens« (1938; 15. Aufl., 1987); »Der hohe Befehl. Opfergang und Bekenntnis des Werner Voß« (1939); »Die wundersame Freundschaft. Das Buch von Tier und Mensch« (1940); »Die stillen Gefährten. Gedanken über das Leben mit Tieren« (1943); »Die Gerechten von Kummerow. Roman« (1943; 17. Aufl., 1986); »Der Nachtmann. Geschichte einer Fahrt zwischen hüben und drüben, kein Roman« (1950; 10. Aufl., 1987); »Mein Land, das ferne leuchtet. Ein deutsches Erzählbuch aus Erinnerung und Betrachtung« (1952; 14. Aufl., 1988); »Im Morgennebel. Roman« (1953); »Mutafo. Das ist: Das Ding, das durch den Wind geht. Die unglaublichen Geschichten der rühmlichen christlichen Seefahrer Thomas Trimm und William Steinert« (1954; 9. Aufl., 1995); »Geliebtes Leben. Gedanken und Gedichte« (1959); »Die Geschichte einer armen Liebe« (1960); seit 1974 Ehm-Welk-Literaturmuseum in Angermünde; das Ehm-Welk-Haus in Bad Doberan ist heute Literaturmuseum.

Wendt, Klaus-Dieter

Mediziner geb. 4.8.1946 Anklam gest. 23.2.1989 Ueckermünde 1965 Abitur in Anklam; 1966-1971 Medizinstudium in Greifswald; 1972-1977 Facharztausbildung in der Abteilung Innere Medizin am Kreiskrankenhaus Anklam, 1977 Oberarzt; 1984-1989 Chefarzt der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Ueckermünde.


Wittenberg, Alice

Pädagogin, Dichterin geb. 22.9.1857 Greifswald gest. 28.7.1930 Ueckermünde Vater: Schiffbauer Bis 1917 Erzieherin auf dem Lande; 1917 Klavierlehrerin in Ueckermünde; schrieb Gedichte für das Kreis- und Gemeindeblatt sowie für verschiedene Vereine; »Kriegslieder« (1915); »Und die Sonne golden glüht« (1926); »Blumen der Heimat« (1930); »Aus dem literarischen Nachlaß der Ueckermünder Heimatdichterin Alice Wittenberg. 1857-1930« (1997).