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100 Jahre Eisenbahn  Rostock - Bad Doberan
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Am 27. Juli 1883 fuhr der erste planmäßige Zug(OZ Juli 1983)
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Seit genau 100 Jahren besteht die Eisenbahnverbindung beider Städte am 27. Juli 1983. Dieser Streckenabschnitt gehörte zur Wismar-Rostocker Eisenbahn-A. G., die ihre Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke durch das Großherzogliche Ministerium in Schwerin am 19. Juli 1883 erhielt. Da sich in Doberan die Sommerresidenz des Großherzogs Friedrich Franz IV. befand, lag also begründetes Interesse an einem Eisenbahnanschluß an das mecklenburgische Eisenbahnnetz, was mit einem vorfristigen Baubeginn und dem Inbetriebnahmetermin geschah. Die Gesamtstrecke Wismar-Rostock wurde dann am 22. Dezember 1883 dem regulären Betrieb übergeben. Für den Bau der Strecke wurde ein Gesamtkapital von 2,07 Mio Mark aufgebracht, wobei die Städte Kröpelin, Neubukow und Doberan mit 754 000 Mark beteiligt waren. Der späte Termin des Eisenbahnbaues, schließlich waren ja 35 Jahre seit Wismars und 33 Jahre seit Rostocks Eisenbahnanschluß vergangen, lag im wesentlichen daran, daß beide Städte nicht miteinander in wirtschaftlicher Verbindung standen. Jede Stadt mit ihrem Hafen stellte mit ihrem Hinterland ein eigenständiges Wirtschaftsgebiet dar. Die landwirtschaftlichen Produktionsüberschüsse wurden über See verschifft, vor allem nach England, für die dann Tuche, Steinkohle und Maschinen eingeführt worden sind. Die Kleinstädte spielten eine entscheidende Rolle am Zustandekommen der Bahnlinie mit. Da sie nur lokalen Interessen diente, ist sie auch nur als Lokalbahn, heute sagen wir Nebenbahn, gebaut worden. So betrug damals die Geschwindigkeit auch nur 30 km/h. 1926 sollte der Abschnitt Rostock-Doberan zur Hauptbahn analog der 1925 nach Stralsund führenden Strecke ausgebaut werden, um sie leistungsfähiger und schneller zu machen. Dieser Ausbau kam jedoch bis heute nicht zustande. Die Bahnhöfe Neubukow, Kröpelin und Bad Doberan sind vor rund 50 Jahren erweitert bzw. umgestaltet worden. Alle anderen Bahnhöfe an der Strecke sind im Wesentlichen in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Das Bahnhofsgebäude in Bad Doberan läßt noch heute durch den prunkvolleren Bau die frühere staatspolitische Bedeutung für Mecklenburg erkennen. Der Deutsche Modelleisenbahn-Verband der DDR wird anläßlich des Jubiläums am 8. Oktober eine Sonderfahrt mit einem historischen Zug veranstalten und Eisenbahnfreunden die Teilnahme ermöglichen. Informationen dazu werden Anfang September erscheinen. L. S.
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Version vom 6. Februar 2022, 10:46 Uhr

100 Jahre Eisenbahn Rostock - Bad Doberan Am 27. Juli 1883 fuhr der erste planmäßige Zug(OZ Juli 1983)

Seit genau 100 Jahren besteht die Eisenbahnverbindung beider Städte am 27. Juli 1983. Dieser Streckenabschnitt gehörte zur Wismar-Rostocker Eisenbahn-A. G., die ihre Konzession zum Bau und Betrieb der Strecke durch das Großherzogliche Ministerium in Schwerin am 19. Juli 1883 erhielt. Da sich in Doberan die Sommerresidenz des Großherzogs Friedrich Franz IV. befand, lag also begründetes Interesse an einem Eisenbahnanschluß an das mecklenburgische Eisenbahnnetz, was mit einem vorfristigen Baubeginn und dem Inbetriebnahmetermin geschah. Die Gesamtstrecke Wismar-Rostock wurde dann am 22. Dezember 1883 dem regulären Betrieb übergeben. Für den Bau der Strecke wurde ein Gesamtkapital von 2,07 Mio Mark aufgebracht, wobei die Städte Kröpelin, Neubukow und Doberan mit 754 000 Mark beteiligt waren. Der späte Termin des Eisenbahnbaues, schließlich waren ja 35 Jahre seit Wismars und 33 Jahre seit Rostocks Eisenbahnanschluß vergangen, lag im wesentlichen daran, daß beide Städte nicht miteinander in wirtschaftlicher Verbindung standen. Jede Stadt mit ihrem Hafen stellte mit ihrem Hinterland ein eigenständiges Wirtschaftsgebiet dar. Die landwirtschaftlichen Produktionsüberschüsse wurden über See verschifft, vor allem nach England, für die dann Tuche, Steinkohle und Maschinen eingeführt worden sind. Die Kleinstädte spielten eine entscheidende Rolle am Zustandekommen der Bahnlinie mit. Da sie nur lokalen Interessen diente, ist sie auch nur als Lokalbahn, heute sagen wir Nebenbahn, gebaut worden. So betrug damals die Geschwindigkeit auch nur 30 km/h. 1926 sollte der Abschnitt Rostock-Doberan zur Hauptbahn analog der 1925 nach Stralsund führenden Strecke ausgebaut werden, um sie leistungsfähiger und schneller zu machen. Dieser Ausbau kam jedoch bis heute nicht zustande. Die Bahnhöfe Neubukow, Kröpelin und Bad Doberan sind vor rund 50 Jahren erweitert bzw. umgestaltet worden. Alle anderen Bahnhöfe an der Strecke sind im Wesentlichen in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Das Bahnhofsgebäude in Bad Doberan läßt noch heute durch den prunkvolleren Bau die frühere staatspolitische Bedeutung für Mecklenburg erkennen. Der Deutsche Modelleisenbahn-Verband der DDR wird anläßlich des Jubiläums am 8. Oktober eine Sonderfahrt mit einem historischen Zug veranstalten und Eisenbahnfreunden die Teilnahme ermöglichen. Informationen dazu werden Anfang September erscheinen. L. S.


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