Fortlaufende Ortschronik der Hansestadt Rostock
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Die Chronologie der Geschichte von Rostock
Um die Chronik übersichtlicher zu gliedern, existiert für jede Epoche ein eigener Artikel.
Rostock Ur- und Frühgeschichte
- 1121/1129
- Die Burg Kessin wird von dem Wagrierfürsten Zventepolch (dem Sohn des Wendenkönigs Heinrich) im Bunde mit dem Sachsenkönig Lothar und dem Grafen Adolf von Holstein eingenommen. (1b,55. 13,13.)
- 1127
- Wendenkönig Heinrich stirbt (13,13.)
- 1152
- Tempel des Goderac in Kessin von Fürst Niklot zerstört. (13,14.)
- 1160
- Obotritenfürst Niklot im Kampf gegen Waldemar von Dänemark und Herzog Heinrich dem Löwen gefallen. ((1b,55. 13,17)
- Werle wird von Waldemar in Brand gesteckt (13,179
- Sieg König Waldemars von Dänemark auf dem Breitling über die Obotriten. (4d,1 12,2ff 13,17)
- Waldemar äschert das verlassene wendische Rostock ein und verbrennt das vorgefundene Götzebild. (4d,1 13,17. 22. 25.)
- 1164
- 29.April Pribislav, der älteste Sohn des Obodritenfürsten Niklot, läßt sich taufen. (1b,55.)
- nach - Bischof Berno von Schwerin weiht an der Stelle, wo der Tempel des Goderac gestanden hatte, dem Hl. Godehard (Bischof von Hildesheim, gest. 1038) eine Kirche (Kessin = St. Godehardsdorf). (1b,55. 13,14.)
- 1170
- Anfang Januar - Kaiser Friedrich bestätigt dem Bistum Schwerin seine Besitzungen, u.a. Burg Kessin. (1b,55f 13,14.)
- Pribislav legt die wendische Burg Rostock (auf der späteren Petribleiche)an. (13,17f. 19f. 25. 37.)
- 1171
- 1.März - Pribislav stiftet auf Veranlassung seiner Gemahlin Woizlawa das Cistercienser-Kloster Althof (später Doberan). (1b,17f. 19f. 25. 37.)
- 9. September - Herzog Heinrich der Löwe bewidmet das Bistum Schwerin u.a. mit St. Godehardsdorf. (1b.56. 13,14.)
- 1178
- 30. Dezember - Pribislav stirbt bei einem Turnier in Lüneburg, danach Aufstand der Wenden, Doberan zerstört. (13,18)
- 1179
- Pribislavs Sohn, Heinrich Borwin I. hat die Burgen Rostock und Mecklenburg inne; nach Herstellung des Friedens tritt er 1183 das Land Rostock an seinen Vetter Nikolaus II. (Sohn Wartislaws)ab. Dieser nennt sich Herr von Rostock. Damit ist Rostock an die Stelle Kessins getreten. (13,18.)
- 1189
- Die St. Clemenskirche in der wendischen Wik schon vorhanden. (13,22.)
- 8.April - Fürst Nikolaus von Rostock schenkt dem Kloster Doberan eine jährliche Hebung von 6 Mark aus dem Kruge zu Goderac. (1b,56)
- Fürst Nikolaus bewilligt den Doberaner Mönchen, daß sie auf einem Markt zu Rostock (Wik) ohne Zoll kaufen und verkaufen können. (13,22.)
Rostock im späten Mittelalter (um 1200 bis 1517)
- 1200 um
- - Kleine Siedlung deutscher Handelshöfe über dem Fluß auf der steilen Höhe der heutigen Altstadt. (13,26.)
- 1218
- 24.Juni - Bewidmung der (Alt-)Stadt Rostock mit lübschem Recht. (1a,9. 67. 2a,8. 17. 4d,7f. 13,22. 26f.)
- 1220/1225
- Burg am Burgwall von Heinrich Borwin II.erbaut. (13,39)
- 1227,
- 22.Juli - Schlacht von Bornhoeved beendet das dänische Expansionsbestreben Dänemark in das Land der Obodriten und Lutizen (vorerst), so das nun eine starke niederdeutsche Siedlungsbewegung unter anderem auch in das Gebiet links und rechts der Unterwarnow (Häger Ort und der Toitenwinkel) einsetzt. 1d,1.9
- 1232
- Die Mittelstadt mit St. Marienkirche, Rathaus und Markt, sowie mit eigenem Rat in den Grundzügen fertig. (13,30)
- 27. März - Erste urkundliche Erwähnung der Marienkirche in Rostock (MUB 1,398. 13,30)
- 1240
- Stiftung des Franziskaner-Klosters St. Katharinen. (4d,8. 13,35. 38. 47.9
- 1252
- Großer Brand der Mittelstadt. (13,39. 15,14)
- Die Neustadt mit Jakobipfarre, Rathaus, Neustädter (=Hopfenmarkt, heute Universitätsplatz) bis auf Einsetzung eines eigenen Stadtregimentes fertig. (13,33)
- 25.März - Fürst Borwin III. bestätigt der Stadt ihre Gründungsurkunde mit allen Privilegien und dehnt das lübische Recht auf die ganze Stadtfeldmark aus. (4d,10. 13,35. 55.)
- Die Stadt kauft die Rostocker Heide u. die Warnowfischerei von Fürst Borwin III. und erhält das Strandrecht in ihrem Hafen Warnemünde. (3b,6.24 (nr. 32). 12,1f. 6. 13,35. 14,7. 15,5.)
- Die Kaufurkunde der Rostocker Heide vom 25. März 1252 betreffend die Bewidmung der neu angelegten Stadt Rostock mit dem Lübischen Rechte vom 24. Juni 1218 und verkauft der Stadt die Rostocker Heide für 450 Mark wendischer Pfennige
- 1256
- Stiftung des Dominikaner-Klosters St.Johannis. (7,23. 13,31. 48. 19,143)
- Nach - Bau des Steintores (13,31f)
- 1260
- Heilig-Geist-Hospital in der Altstadt, St.-Georg-Hospital vor dem Steintor (für Aussätzige), bei einem Vermächtnis zum ersten mal erwähnt. (13,32)
- 1262 (um)
- Tor in der Großen Mönchenstraße und das erste Kuhtor erbaut (13,32)
(Karte einfügen)
- 18.Juni - Fürst Borwin III. gestattet die Vereinigung von Alt- und Neustadt (wird am 28.Juni 1265 vollzogen); Bede der Gesamtstadt 250 Mark Rostocker Pfennige. (2b,3. 4d,12 Anm. 13,32. 34.)
- etwa - Fürst Heinrich Borwin tritt die Burg am Burgwall an die Stadt ab. (13,40)
- 1263
- Hof des Klosters Doberan in Rostock, der Doberaner Hof, bereits erwähnt. ((13,53f.)
- 1264
- Großer Brand (Anlaß zur Vereinigung der Einzelgemeinden). (13,34.)
- 12. Oktober - Fürst Heinrich Borwin III. überläßt der Stadt auch seinen Besitz im Bruche zwischen dem festen Lande und der Warnow einerseits und dem St.Clemensdamm und dem von Bartelsdorf kommenden Bach andererseits. Spätere Armenwiese. (MUB 2,1021) (13,56)
- Fürst Borwin verleiht den Rostockern das städtische Recht in ihrem Hafen Warnemünde. (MUB 2,1021) (12,2. 6.)
- 1265
- 29. Juni (Peter und Paul) - Vereinigung von Alt- und Neustadt. (2b,3. 4d,12 Anm. 13,33-37.)
- Der Markt der Neustadt (St.-Jacobi-Markt) wird Hopfenmarkt der Gesamtstadt. (13,34.)
- 1266
- 27.Oktober - Fürst Waldemar verspricht den Rostockern, daß der von seinem Vater beim Bramower Tor angefangene Burgbau eingestellt und niedergelegt werden soll. (13,35. 40.)
- 1269
- Der Gärtner Johann Frese in Rostock vermacht der Kirche des Heiligen Godehard zu Kessin 4 Schillinge (Hieraus Identität von Godehardsdorf und Kessin erschlossen) (1b,57.)
- 24.Mai - Königin Margarethe (Sambiria) von Dänemark läßt sich von Fürst Waldemar die Erlaubnis erteilen, in seinem Gebiet 4 Pflug Landes zu erwerben (sie erwirbt Schmarl f. 1272). (13,44.)
- 1270
- 22.September - Stiftung des Cistercienser Nonnenklosters zum Hl. Kreuz durch die Königin Margarete Sambiria. (13,43f. 49f.)
- 1272
- 2. Juni - Königin Margarethe verleiht dem Kloster zum Hl. Kreuz über Schmarl (4 Pflug Ackers) zu ewigem Besitz. (MUB 2,1251)(13,44)
- 1274
- Auf der Kirchenversammlung zu Lyon wird ein ausgedehnter Ablaß gewährt für den Neubau des Heil.-Geist-Hospitals. Dieses wird in den zugeschütteten Sumpf an der Grenze zwischen Mittel- und Neustadt (zwischen Eselföterstraße und Faule Grube) verlegt. (1275 im Bau.) (13,52. 17,111.)
- 1275
- Heilig-Geist-Hospital an der Stelle des zugeschütteten Sumpfes zwischen Mittel- und Neustadt gebaut (an seiner Stelle wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Gebäude der Rostocker Bank in der Blutstraße errichtet) (13,33.)
- 11. Dezember - Fürst Waldemar verkauft der Stadt das Dorf Nemezow (heutige Feldmark Dalwitzhof) nebst der gesamten Lyp (heutige Feldmark Gragetopshof).
- Nemezow wird darauf sofort gelegt). (13,57 f.)
- 1277
- Hof des Landesherrn zwischen Fischerstraße, Lange Straße, Badstüberstraße, Aalstecherstraße und Lastadie, 1344 noch in fürstlichem Besitz, liegt 1456 zu Stadtrecht, 1465 Privatbesitz). (13,41.)
- 1278
- 21.Dezember - Fürst Waldemar von Rostock verkauft die Hundsburg bei Schmarl an die Bürger von Rostock und gibt ihnen das Privileg daß weder dort, noch überhaupt an der Warnow eine Burg errichtet werden darf. (3c,69. 4d,12 Anm.. 13,45)
- 1279
- Erste urkundliche Nachricht vom Bestehen des Großen oder Herren-Kalands an St. Marien. (9,36 f.)
- Die ersten Beginen kaufen sich auf dem Küterbruch an. (3,51.)
- 29. September (Michaelis) - Die Stadt überläßt den Juden außerhalb der Tore soviel Land, als sie zu einem Begräbnisplatz brauchen, gegen einen jährlichen Zins von 1 Mark, der alte Judenfriedhof, der bis 1350 in Gebrauch war. (13,60.)
- 1280
- Das Kloster zum Heiligen Kreuz wird in die Stadtmauer mit einbezogen. (13,35.)
Die Jakobikirche kauft den Ziegelhof außerhalb des Bramower Tores. Dieser Ziegeleibetrieb bestand dann noch Jahrhunderte (1669 noch im Grundregister). (13,65.)
- 1281
- Bischof Hermann von Schwerin löst das Heilig-Geist-Hospital aus dem Pfarrverband von St.Jakobi und gestattet ihm einen eigenen Geistlichen und Kirchhof. (MUB 2,865. 1361, 3,1588. 4,2686.) 13,52.
- 1283
- 13. Juni - Rostocker Landfriede der "wendischen Städte". 1d,2.
- 1284
- Die Kämmereiherren beschränken die Möglichkeit des Übergangs von Grundbesitz in Geistlicher Hand. 13,55.
- 1286
- 27.Februar - Die Stadt erwirbt den Rest des fürstlichen Besitzes: Das Dorf Wendisch-Wik, den alten Burgwall an der Warnow und die Wiesen bis zum Mühlendamm, ferner den Pagenwerder bei Warnemünde. 12,15. 13,21. 56.
- 1286
- Unruhen. 6 Ämter beanspruchen dem Rate gegenüber Teilnahme an der Ratswahl und am Sitze im Ratsstuhl. 1a,18. 1b,5.
- 1288
- Der Rat läßt durch Rötger Horn den Hafen von Warnemünde auf eine Tiefe von 6 Ellen (12 Fuß) bringen. 3a,XV. 12,7
- 1289
- Die Amelungsborner Mönche zu Satow haben einen eigenen Satower Hof in der Stadt; 1311 wieder in Privatbesitz. 13,54
- 1293
- Die Stadt verkauft den Platz wo die Kirche des Heiligen Clemens gestanden hatte. 13,22.
- Schwester Wibe überläßt den sämtlichen zum Kapitel gehörigen Beginen ihr Haus am Berge. Davon später der Name Beginenberg. 13,51f.
- 1295
- Heilig Geist besitzt einen Ziegelhof unterhalb des Jakobiziegelhofes (s. 1280) an der Warnow. 13,65
- 1297
- Bau der Heilig-Geist-Kirche. 17,111
- 1299
- 26.November - Rostock muß den vor seinen Toren liegenden Feinden, den Markgrafen von Brandenburg, dem Herzog von Stettin, dem Fürsten Nikolaus von Werle und dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg zum 28. Februar 1300 von 5000 Mark Silber (entspricht rund 2500 kg Silber) versprechen. 3a,X f.
- - bis 5. August 1300 - Unruhen in der Stadt wegen der Zahlung der Schatzung. 3a,XI.
- 1300
- Das Gebiet der heutigen Binnenstadt ist rings von einer Mauer umschlossen. 13,35.
- 22. Dezember - Nikolaus ("das Kind"), Herr zu Rostock, nimmt Stadt und Land Rostock von König Erich Menved von Dänemark zu Lehen. 3a, Xf.
- 1301
- Juni, König Erich in Rostock. 3a,X.
- 22. Juli - Vertrag zu Schwaan zwischen Erich Menved von Dänemark und Nikolaus von Werle; Teilung der Herrschaft Rostock. 1d,2. 3a,X.
- 1307
- 27. August - Das Kloster zum Heiligen Kreuz kauft der Stadt den in seiner Gutsfeldmark Schmarl liegenden Burgwall der Hundsburg ab. 13,45.
- 1308
- Erneuerung des Bündnisses der wendischen Städte. 1d,3
- 1311
- Das große Turnier zu Rostock. 12,7.13
- Sommer - Kampf zwischen Fürst Heinrich von Mecklenburg und der Stadt Wismar. 3a,XII.
- 12. Juni - Rostock leistet Wismar Beistand und schließt vor König Erich seine Tore. 3a,XII.
- 6. September - König Erich ernennt Fürst Heinrich von Mecklenburg zum Hauptmann des Landes Rostock. 3a,XII. 4d,14f. 12,7.
- Fürst Heinrich von Mecklenburg erbaut in Warnemünde zwei hölzerne, durch eine Brücke und einen Steindamm verbundene Befestigungen, zu beiden Seiten des Stromes. 1a,15. 3c,70. 4d,14f. 12,7.
- Wegen der Sperrung ihres Hafens in Warnemünde erheben sich die Rostocker Bürger und zwingen ihren zögernden Rat, den Dänen die Treue aufzukündigen und den Krieg aufzunehmen. (Niederdeutsche Darstellung nach Kirchbergs Reimchronik). 1a,1 (Nr.1). Darstellung in der Cronika der Stadt Rostock. 1a,6 (Nr. 20). 1a,15f. 12,7 ff.
- Die Rostocker zerstören die beiden Befestigungen in Warnemünde. 1a,16. 3c,70. 4,d,15. 12,8. 56.
- Wismar wird von Fürst Heinrich von Mecklenburg eingenommen. 12,8.
- Die Rostocker überziehen den Hägerort und die ganze Gegend von Doberan - Kröpelin, um sich für die bevorstehende Belagerung zu verproviantieren. 12,8.
- Die Rostocker brennen das fürstliche Dorf Warnemünde nieder. 12,8.
- Bis 12. Mai - Die Rostocker bauen in Warnemünde einen neuen Turm auf der Ostseite ihres Stromes aus den Steinen des Turmes der abgebrannten Pfarrkirche in Warnemünde und des Petriturmes in Rostock, der gerade im Bau war. 3c,70. 4d,15. 12,8ff.
- Der Bischof von Schwerin droht, über die Stadt, u.a. auch wegen Abbruch der beiden Kirchtürme, den Bann zu verhängen (vgl. 1322). 12,9.
- 1312
- 19. Februar - König Erich verbindet sich mit Markgraf Waldemar von Brandenburg zur Unterwerfung der Stadt. 3a,XII
- Frühjahr - Die Rostocker rüsten ihre Flotte aus und brandschatzen die dänischen Küsten, besonders um sich Pferde für den Einfall nach Mecklenburg zu verschaffen. 12,8. 56.
- 30.Juni - König Erich vor Warnemünde. 11wöchige Belagerung des Rostocker Turms in Warnemünde. 1a,15. 3a,XII. §a,70. 4d,14f. 12,11f.
- 22. Juli - Die Rostocker bitten Lübeck, ihren belagerten Warnemünder Turm zu See für 1000 Mark mit Mehl, Bier, Fleisch, Stockfisch und Pfeilen zu versorgen. 12,11.
- Um die Verproviantierung des Turmes von See zu verhindern, läßt Heinrich von Mecklenburg, dem die Belagerung von König Erich übertragen war, das Tief unterhalb des Turmes durch eingerammte Pfähle und eine Brücke sperren. 12,11.
- 25. Juli - Ein Geleitbrief während der Belagerung des Turmes in Warnemünde. 4d,14-16
- 9. September - Da der von Lübeck und Stralsund erwartete Entsatz ausblieb, muß die ausgehungerte Besatzung den Turm in Warnemünde gegen ehrenvollen freien Abzug übergeben. 1a,19. 3a,XII. 3c,70.
- September/Oktober - Die Verbündeten bauen zu dem eroberten Turm der Rostocker vier kleinere Türme, Mauer und Graben hinzu und machen a.d. Anlage eine starke Befestigung (Später Dänenburg, Danskeborg genannt) und halten sie gemeinsam besetzt. 3c,70. 12,12 f.
- 17. September - Wegen des Verlustes von Warnemünde Aufruhr des Heinrich Runge; Einsetzung eines neuen Rates. (Wiedereinsetzung des alten Rates am 19. Januar 1314) 1a,19. 1d,31. 3a,XII f. 12,11 f.
- Oktober bis 7. Dezember - Belagerung un d Übergabe der Stadt an den Dänenkönig Erich Menved und seine Verbündeten. 1,d,3. 12,12
- 9.Oktober - König Erich und Markgraf Waldemar vereinbaren, aus den Rostockern eine möglichst hohe Abfindungssumme für Überlassung und Abbruch der Warnemünder Befestigung herauszuschlagen und gleichmäßig unter sich zu teilen. (Vgl. 1313, 20. Februar) 3c,70 12,12 f.
- 7.Dezember - Der neuer Rat schließt zu Pölchow Frieden mit dem Markgrafen von Brandenburg und Dänenkönig Eric und verspricht 14 000 Mark in 3 Terminen. 3a,XII. 4d,15. 12,12.
- 15. Dezember - Rat und Gemeinde leisten dem Fürsten Heinrich zu Händen König Erichs den Huldigungseid und zahlen 14 000 Mark reinen Silbers. 3a,XII
- 1313
- 20.Februar - Markgraf Waldemar verkauft seinen Anteil an der Warnemünder Befestigung an den Dänenkönig für 5000 Mark Brandenburgisch (entspricht rund 2500 kg Silber)
- König Erich verpfändet in der Folge wegen seiner Schulden die Burg an seinen Hauptmann Niels Olafsun. 12,13.
- 19. April - König Erich bestätigt der Stadt ihre Handelsprivilegien in Dänemark. 3a,XII
- 1314
- 8.Januar - Dassower Vertrag zwischen Heinrich von Mecklenburg und 8 geflüchteten Rostocker Ratmannen. 1a,20. 3a,XII. 13,60.
- 9.Januar - König Erich Menved von 9 norddeutschen Fürsten als Oberherr anerkannt. 1d,3.
- 13.Januar - Fürst Heinrich von Mecklenburg zieht in Rostock ein. 3a,XII
- 19. Januar - Fürst Heinrich von Mecklenburg nimmt im Namen König Erichs die Huldigung des wieder eingesetzten Rates entgegen. 3a,XIIF.
- 25. November - Nikolaus das Kind stirbt. 3a,XII. 12,13.
- Nikolaus wird in der Kirche des St. Johannes-Klosters beigesetzt 7,25 (Anmerkung: Der Grabstein wurde bislang nicht wiedergefunden). 13,49.
- 1317
- 7.Januar - König Erich gibt dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg das Land Rostock und alle seine (des Königs) wendischen Besitzungen zu Lehen, ausgenommen die Dänenburg in Warnemünde. 1d,3. 3c,70. 12,13.
- 24./25.November - Friede von Templin zwischen Markgraf Waldemar von Brandenburg und Fürst Heinrich von Mecklenburg. So kommt das Land Stargard an Mecklenburg. 12,13.
- 1318
- August - Die Beginen, 1311 vom Papst für Ketzer erklärt, verkaufen ihr Haus am Beginenberg aus Furcht vor Verfolgungen. 13,52.
- 1319
- 14. August - Markgraf Waldemar von Brandenburg stirbt. 3c,70. 12,14.
- 13.November - Erich Menved, könig von Dänemark stirbt. 1d,3. 3c,70. 12,14.
- - Fürst Heinrich von Mecklenburg läßt sich als rechtmäßigen Nachfolger der ausgestorbenen Herren von Stadt und Land Rostock huldigen. 12,14.
- - Fürst Heinrich von Mecklenburg erobert die Dänscheburg Olafsuns im Rostocker Warnemünde. 3c,70. 12,14.
- 1321
- 26. März - Erster Amtsrezess der Hansestädte (die Bötcher betreffend). 3a,VIIIf.
- 1322
- 24.September - Fürst Heinrich von Mecklenburg verkauft dat Hus unde den thorn to Warnemünde (die Dänenburg) an die Stadt zum Abbruch. 3c,70f. 12,14.
- - Der Bischof von Schwerin hebt auf Veranlassung des Fürsten Heinrich von Mecklenburg den angedrohten Bann über Rostock (1311/1312) auf. 12,14
- 1323
- 11. März - Die Stadt erwirbt von dem Fürsten Heinrich von Mecklenburg das fürstliche Dorf Warnemünde mit dem ganzen westlichen Warnowufer. 3c,71 4b,1. 12,2.14.
- 1325
- 13. Dezember - Die Stadt erwirbt die Münzgerechtigkeit der Herrschaft Rostock durch Kauf vom Fürsten. 2c,80
- - Die Stadt läßt den Landbesitz registrieren (Kämmereiregister). 15.4
- 1329
- 7.Januar- Die Stadt kauft den Moltkes alle Rechte (Gerichtsbarkeit, Bede und Lehns-Übertragung) an Kassebohm ab.(Im 16. Jh. in einen Meiereihof verwandelt, die Dörfer Broderstorf, Ikendorf und Riekdahl werden als Pertinenzien dazugelegt.) 13,62
- - Die Kirche des Dominikaner-Klosters St. Johannis wird geweiht. 19.143.
- 1337
- 8. Juni - Der Herzog schenkt dem Rat das Patronat an der Marienschule. (MUB 9,5778.) 15,48.
- 1348
- 8. November - St. Marien und St. Johannis-Kaland zu St. Johannis urkundlich. 9,45.
- 1355
- 24. Juli - Das Heil.-Geist-Hospitalkauft as ganze Dorf Bramow nebst der Kayen-Mühle, aber der Oldenhof ausgenommen, für 1200 Mark Rostocker Pfennige (ca. 600 kg Silber) und löst alle Lehnsrechte davon ab. (9.August. Herzog Albrecht bestätigt das freie Eigentum mit Gericht und Bede.) 13,61
- 1357
- 6. August - Die Vereinigten Kalande des Heiligen Leichnahm und des Heiligen Jakob an der Jakobikirche stiften eine Vikarie an St. Jakobi (2 Erbpachthufen in Evershagen), die bis zur Gegenwart im Obereigentum des Pastors der St. Jakobi-Kirche erhaltengeblieben sind. 9,35 42,43.
- 1358
- - Die Stadt kauft die volle Gerichtsbarkeit vom Herzog. 4a,20
- 1359
- 18. December - Verhältnis der Warnemünder zu Rostock wird urkundlich geregelt. 3c,71
- 1361
- 30. Mai - Unbeschränkte Münzhoheit der Stadt. 1a,74.
- 28. Juli - Waldemar IV. Atterdag von Dänemark nimmt Wisby auf Gotland. 1d,5f
- 1.August - Hansestädte beschließen in Greifswald die Einstellung des gesamten Handelsverkehrs mit Däemark und Unterstützung von Schweden-Norwegen mit Proviant und Mannschaften. Anteil Rostocks 1d,6f
- 7. September - Hansestädte beschließen in Greifswald Pfundzoll zugunsten der wendischen Städte für die Kriegsführung gegen Dänemark. 1d,6.
- 1362
- Anfang April - Die Hanseflotte sammelt sich unter dem Oberbefehl des Lübecker Bürgermeistes Johann Wittenborg. 1d,7f.
- Juli - Niederlage der Hanseflotte im Sund. 1d,8f.
- 22. September - Insel und Schloß Borgholm von Magnus u. Hakon den wendischen Städten als Entschädigung für ihre Kriegskosten verpfändet und von ihnen besetzt. 1d,15.
- 6. November - Wafenstillstand zu Rostock auf 14 Monate. 1d,9.
- 1363
- September - Johann Wittenborg in Lübeck hingerichtet. 1d,10.
- 1364
- 21.Juni - Waffenstillstand bis zum 2. Februar vereinbart. 1d,14. 17.
- 1365
- 3. Septmber - Friede von Vordingborg. 1d,15.
- 1366
- Juli - Rostocker Ratsherr Friedrich Suderland übergibt als Hauptmann von Borgholm die Festung an König Hakon. 1d,16.
- 1367
- 5. Juli - Der Rat erwirkt einen Erlaß des Bischofs von Schwerin, daß neue Kalande nur mit Einwilligung der rectores ecclesiarum, des Raes und des Bischofs eingerichtet werden dürfen und daß die Bürger der Stadt von solchen Brüderschaften ausgeschlossen sein sollten. Ausgenommen der Große oder Herenkaland. 9,34.
- 12. März - Rostocker Ratsherr Friedrich Suderland wegen Übergabe des besetzten Borgholm hingerichtet. 1d,16f.
- 10. November - Sendeboten von 12 Hansestädten beraten in Köln den Krieg gegen König Waldemar IV. (Atterdag) von Dänemark. 1a,75.
- 19. November - Einführung eines Pfundsiegels der Hanse. 1a,75.
- 1368
- 2.Februar - Ablauf des Waffenstillstandes mit König Waldemar. Wiederbeginn des Krieges. 1d,17f.
- Ende April - Die Hanseflotte versammelt sich am Gellen (Hiddensee). 1d,18.
- 27.April - Herzog Albrecht von Mecklenburg geht von Rostock nch dem Sund. 1d,18.
- 2. Mai - Kopenhagen eingenommen und bis auf das Schloß niedergebrannt. 1d,18.
- Juli - Schonen von den Verbündeten besetzt. 1d,19.
- 10.August - Waffenstillstand mit König Hakon bis Ostern 1369, verlängert bis 24. Juni 1370. 1d,19
- 1368/69
- Winter - Helsingborg von den Hansestädten und Verbündeten belagert. 1d,19.
- 8. September - Helsingborg eingenommen und Schloß Kopenhagen zestört. 1d,19.
- 30.November - Waffenruhe vereinbart. 1d,19.
- 1370
- 24. Mai - Friede von Stralsund. 1d,19.
- 1371
- 28.November - Der Rat muß auf Betreiben des Ketzermeisters Walter Kerlinger aus Erfurt gegen die Beginen einschreiten und verkauft ihre beiden Erben bei der Johanniskirche und am Beginenberg. 3c,6. 13,52.
- 1372
- 19. November und 17. Dezember - Der Rat schreitetauch gegen die Begharden ein und verkauft ihre 3 Buden an der Stadtmauer beim Rammsberg. 3c,6. 13,52. 20,34.
- 1385
- 5. Februar - Das Heiligen-Geist-Hospital kauft den Oldenhof in Bramow. 13,61
- 1390
- 22.Mai - Erster Pfingstmarkt eröffnet. 2b,71-73
- 1394
- 10. August, 12./13. Dezember - Beim Auftreten des Schwarzen Todes werden Ablaßbriefe für den Bau der Gertrudenkapelle vor dem Kröpeliner Tor erlassen (erbaut bis 1403 oder 1405). 13,53.
- 1396
- 2. Februar - Der Bürgemeister Winold Baggelsen und Mathias von Borken schenken den Hof Marienehe zur Errichtung eines Karthäuser-Klosters. 1a,11.
- 7.März - Die Karthäuser von Marienehe besitzen ein Haus in der Stadt, später noch andere. 13,54
- 1398
- 16.August - Der Priesterkaland unserer lieben Frau an St. Marien erhält Bestätigung seiner Statuten durch Bischof Rudolph von Schwerin. 9,37
- 1408 - 1416
- - Unruhen. 1408 Bürgerbrief, 1410 Hundertmänner, Eindringen der Handwerker in den Rat (1/3 der Sitze). 1a,20. 21.
- 14. Juli - Bürgerbrief. 1a,20
- 1416
- 11. Dezember - Wiedereinsetzung des alten Rates. 1a,20.
- 1417
- - 16 Mühlenbesitzer schließen zur gemeinsamen Verwaltung ihrer Mühlen unter einem Mühlenmeister. (Im Bürgerbrief von 1428 erzwingt die Bürgerschaft die Aufheung dieser Maßnahme.) 15,13.
- 1419
- 13. Februar - Stiftung der Universität durch Bulle des Papstes Martin V.(Feierliche Inauguration am 12. November) 4c,81 6,1.
- 1420
- - Der Priesterkaland unserer lieben Frau vereinigt sich mit dem älteren Großen oder Herren-Kaland (in der Fastenzeit unwirksam). 9,34.
- 1426
- 7.Februar - Brüderschaftdes Heiligen Kreuzes an St. Jacobi urkundlich. 9,34.
- Herbst - Rostock erklärt zusammen mit den Hansestädten den Krieg an König Erich von Dänemark, Norwegen und Schweden. 4c,81.
- 1427
- - Unruhen, Flucht der Bürgermeister, Absetzung des alten Rates, Sechziger Ausschuß; der alte Rat flieht zur Herzogin Katharina (Witwe Johanns IV.) und bittet um Hilfe. 1a, 21.22. 3b,69. 4c,82. 13,42.
- 27. Februar - Privileg des Papstes Martin V. an die Universität bezüglich de Promotion ohne Genehmigung des Kanzlers. 4c,81f.
- 6.Dezember - Neue Ratswahl für mehrere Mitglieder des neuen Rates von 1410 wieder in den Rat zurück. 1a,21.
- 1428
- 22.Februar - Neuer Bürgerbrief von den Sechzigern verfasst (unter Zugrundelegung des Bürgerbriefes von 1408). 1a,21.22. 2a,4. 2c,11. 3b,69
- 1429
- - Der Rat schenkt dem Fürsten Wilhelm von Wenden ein Haus in der Altstadt (fürstlicher Hof auf der Altstadt). 13,42.
- - Einrichtung eines dauernden Sundzolls in Helsingör (abgelöst 1857). 19,11.
- 1430
- - Herzogin Katharina von Mecklenburg plant einen Überfall auf Rostock, der aber scheitert, da die Bürger durch Fürst Wilhelm von Wenden gewarnt, die Tore geschlossen und Türme besetzt haben. 3d,93 13,42
- - Warnemünde von herzoglich mecklenburgischen Truppen niedergebrannt. 13,42.
- 14. Oktober - Herzogin Katharina erkennt den neuen Rat an, und verspricht, den alten Rat hinfort weder zu geleiten noch zu beherbergen. 13,42
- 1431 (spätestens 1438)
- - Vereinigung des Elenden-Kalands und des Kalands des Heiligen Leichnams an Sankt Marien. 9,39
- 1437
- März - Infolge der städtischen Unruhen (Interdict!) siedelt die Universität nach Greifswald über. 4c,82
- 1439
- 22.Februar - Auf Befehl der Herzöge Magnus und Balthasar, wird der Sternberger Priester Peter Dehne, der den Juden zwei geweihte Hostien gegeben hatte, auf dem Galgenberg vor dem Steintor verbrannt. 13, 75.
- 29. September - Wiedereinsetzung des alten Rates. 1a,21. 22.
- 1451
- - Marientzeitensänger an St. Marien. Erstes urkundliches Vorkommen. 9,41.
- 1456
- - Bau des Turmes auf dem Rammsberg. Fangelturm (später Lagebusch), 1566 vom Herzog abgebrochen, 1574 von der Stadt wieder aufgerichtet. 1c,109. 2a.70ff. 74. 77. 3c,10f.64. 7,83. 20,52. 56f.
- 1461
- 5.Januar - Brüderschaft der Heiligen Drei Könige an St. Johannis, urkundlich. 9,45.
- 1462
- - Marienbrüderschaft an St. Marien (Rigafahrer), erstes urkundliches Vorkommen, Bestand bis 1566 als Rigafahrer-Spende. 9,40
- - Aus dem Hause zum Springborn in Münster/Westfalen kommen Fraterherren nach Rostock und wohnen zunächst unterhalb des Glockengießerhofes zwischen dem Beginenberg und dem Kuhtor. 13,50f.
- 1464
- Das Heilig-Kreuz-Kloster verkauft einen Bauhof in seinen Gärten beim Schwaanschen Tor an die Brüder vom gemeinsamen Leben, und diese bauen hier ihr Fraterhaus zum Heiligen Michael. 13,50f.
- 1466
- - Die Landfahrer-Krämer-Kompanie stiftet eine Bruderschaft der Heiligen Dreifaltigkeit im St. Johannis-Kloster. 9,34. 44f.
- 1467
- - Der Rat kauft den Schustergarten und läßt darauf das Walldienerhaus bauen )hinter dem Rathaus). 2d,7. 104. 15,76.
- 1468
- - Hospital St. Gertrud gestiftet als Gasthaus für arme Elende und Pilger. 13,53.
- 1470
- - Marienfängerbrüderschaft an St. Nikolai urkundlich. 9,44.
- - Bürgermeister Bertold Kerkhof baut das Giebelhaus hinter dem Rathaus (jetzt Standesamt und Ratsarchiv). 15,76
- 1475
- - Einrichtung der Druckerei der Michaelisbrüder im Fraterhaus. (1476 erster Druck: Lactantii opera) 4a,39ff. 4c,115-118. 4d,89-94. 15,62-66.
- 1478
- - Kalandsbrüderschaft der Heiligen Jungfrau Maria an St. Nikolai urkundlich. 9,44
- 1480
- -Die Fraterherren beginnen den Bau ihres neuen Gebäudes, das Fraterhaus und Kirche unter einem Dach vereinigt (vollendet 1488). 13,51.
- 1482
- - Die Stadt erwirbt die Hälfte de Ober-Warnow. (2. Hälfte 1743. 1844.) 1d,29. 2b,65. 70.
- 1485
- 1. Februar - Der Rat läßt den Hafen in Warnemünde auf eine Tiefe von 6 Ellen bringen und verbreitern. 3a,XVf. 67f.
- 1487
- 12. Januar - Einweihung des Domstiftes in St. Jakobi. - Der Kanzler und Dompropst Thomas Rode wird in dem dadurch ausbrechenden Aufstand erschlagen (14. Januar). 4b,89-91
- bis 1491 - Rostocker Domfehde: Niederdeutsche Chronik. 1a,2 (Nr.3). Lateinische Chronik. 1a,2 (Nr.4). Chronik in lateinischen Versen: niederdeutsche Übersetzung. 1a,12. 16. 22. Örtlichkeiten im Rathaus 2d,8. Ursachen. 13,55.
- 1487
18.März - Papst Innocenz VIII. bestätigt der Universität das Privileg von 1427. (Letzter Fall de Anwendung 1637.) 4c,81f.
- - Während der Domfehde wird die Universität zeitweise nach Lübeck verlegt. 4c,82.
- 1. August - Der befestigte Leuhtturm in Warnemünde wird nach 10tägigem Widerstand der Besatzung vom Herzog genommen . 3c,71. Warnemünde von den Herzögen zerstört, die Dachziegel alsBeute hinweggeführt. 12,16. 13,36f.
- 1488
- - Die St- Olafsbrüderschaft (Wikfahrer, Oslofahrer)taucht in der ältesten erhaltenen Urkunde auf. 9,41.
- 1491
- 9.April - Hans Runge und sein Anhang werden wegen Auflaufs verklagt. 1a,16
- - Die Sechziger treten freiwillig zurück. 1a,22.
- - Beginn der Wallfahrt nach Sternberg. 9,58 (Nr.3).
- 1495
- März - Die Herzöge nehmen Warnemünde ein. Bau von Befestigungswerken zur Sperrung des Hafens. 3c,71.
- 10.April - Durch Vermittlung der wendischen Städte Waffenstillstand zwischen den Herzögen und der Stadt (bis 17.Mai). Die Herzöge verpflichten sich, Warnemünde nicht weiter zu befestigen. 3c,71
- 7. Dezember - Vergleich zwischen den Herzögen und der Stadt. Die Herzöge behalten sich vor, die Befestigung um die Leuchte zu zerstören. Sie betrachten es seit dem als ihr Recht, daß ohne ihre Genehmigung keine Befestigungen in Warnemünde angelegt werden dürfen. 3c,71f.
- 1497
- - Kalandsbrüderschaft an St. Petri urkundlich nachweisbar. 9,44.
- 1509
- 6. April - St. Annenbrüderschaft an St. Petri urkundlich belegt. 9,44.
- 1510
- 27. Juli, 2.August - Die Herzöge Heinrich und Albrecht protestieren gegen den Bau eines Blockhauses in Warnemünde, der durch den Krieg mit Dänemark veranlaßt ist. 3c,72.
- 9.August - Rat und Gemeinde verpflichten sich, den Herzögen, das Block- und Korbhaus in Warnemünde nach Beendigung der Fehde mit Dänemark oder auf Verlangen der Herzöge wieder abzubrechen. 3c,72.
- 1512
- 5.Septemnber - Ludwig Dietz tritt in das Karthäuser-Kloster Marienehe als Novize ein (bleibt bis 1513). 9,105f.
Reformation und Nachreformationszeit (1517 bis 1648)
- 1519
- 12. Januar - Erlaß des Schweriner Domkapitels, daß alle Kirchen der Diözese gehalten sein sollen, 1 Exemplar des Ordinarius Ecclesiae Swerinensis von Ludwig Dietz (erschienen 27.Oktober 1519) z kaufen. 12,59
- 23. Mai - Ausbesserung des "Neuen Tiefs" bei Warnemünde (= Alter Strom, zwischen 1487 und 1519 entstanden). 12,16.
- - Pest in Rostock. 11,5f.
- - Wegen der Pest und beginnenden Kirchenkämpfen findet keine Jahrhundertfeier der Universität statt. 11,6.
- 1520
- - Erster gedruckter Rostocker Theaterzettel. 5,207
- 1522
- - Pockenhaus St. Lazarus (am Heringstor zwischen Grube und St. Katharinen, auf dem späteren Städtischen Bauhof). 13,53
- 27. August - Rostock kommt der Lübischen Flotte zu Hilfe. (Kriegshilfe für Gustav Erikson aus dem Hause Wasa). 3b,5.21 (nr.25). 3c,72.
- - Die Rostocker bauen in Warnemünde ein Korbhaus, das binnen 14 Tagen vollendet wird. 3b,22 (Nr.26). 3c,72.
- 1526
- - Vor dem Steintor wird der Zwinger erbaut (beendet 1532). 20,49.
- 1531
- 1. April - Reformatorische Bewegung in gemäßigter, von Luther gebilligter Formdringt durch. 7,114.
- 1532
- - Die Priesterschaft der Kalande zu St.Jakobi, St. Marien und St. Nikolai gibt ihre Einwilligung dazu, daß die Einkünfte ihrer Kalande hinfort zur Besoldung der Kirchen- und Schuldiener verwendet werden. Ende der Kalande in Rostock. Der Rat verwaltet das Vermögen der Kalande. 9,35.
- 1533
- Die Nonnen im Heilig-Kreuz-kloster wehren sich gegen einen vom Rat eingesetzten lutherischen Prediger, so daß dieser vom Auftrag zurücktreten muß. Erst nach 1562 ist der Widerstand der Nonnen überwunden. 13,50.
- 1534
- 8.Juni - Lübeck wendet sich an die verordneten Bürger und ganze Gemeine zu Rostock um Beistand für seine Unternehmungen gegen Dänemark (sogenannte Grafenfehde 1534-1536). 3a,XXXIII.
- 14.Juni - Gemeine bildet einen Vierundsechziger-Ausschuß. 1a,22. 3a,XXXIII. 7,114f.
- 10. Juli -Die Vierundsechziger wählen neue Älteste aus ihrer Mitte. 3a,XXXIII.
- 14. Juli - Zusage der Beihilfe zu dem Unternehmen Lübecks gegen Dänemark. 3a,XXXIIIff.
- 29. August - Vereinigung der Kirchspielshulen zu einer allgemeinen Stadtschule im St. Johannis-Kloster. 2b,92. 98. 3a,XXXVf.77. 5,399. 13,48.
- 7. September - Eine rat- und bürgerschaftliche Deputation nimmt das Silber der Kirchen und Klöster in Verwahrung. 5,382.
- 18. November - Stockelsdorfer Friede zwischen Lübeck und Dänemark. 3a,XXXVIII.
- 9. Dezember - Graf Johann von Hoya erhält für den Krieg gegen Dänemark einstweilen 300 Gulden. 3a,XXXVIII.
- 1535
- 17. Februar - Die Sechziger beschließen, die noch in den Kirchen befindlichen Meßgewänder zu verkaufen und den Erlös zum Besten der Prediger und der Armen zu verwenden. 5,396f.: - Prediger-Konvent der 6 Städte (Lübeck, Hamburg, Bremen, Rostock, Stralsund und Lüneburg) in Hamburg; beschließt Annahme der Augsburger Confession. Rostock ist vertreten durch den Praedikanten Heinrich Techen. 7,115.
- 8. April - Herzog Albrecht schifft sich zu dem Zg nach Dänemark ein. 3a,XXXIX.
- 12. April - Nach einem Beschluß der Sechziger werden die kupfernen Gerätschaften aus Kirchen und Klöstern genommen, um daraus Geschüte zu gießen. 5,383.
- 29. April - Eine rat- und bürgerschaftliche Deputation läßt aus den Klöstern St. Johann und St. Katharinen und dem Hospital St.Gertrud 2000 Lot Silber zusammenbringen für die Kriegsführung in Dänemark. 3a,XXXIX. 5,383
- 10. Juni - Die Stadt soll sich dem Herzog verpflichten, das Korbhaus, das sie in Warnemünde bauen will, nach Beendigung des Krieges der wendischen Städte gegen den erzo von Holstein wieder zu zerstören. 3c,73
- 11.Juni - Johann von Hoya in der Schlacht beim Ochsenberge besiegt und gefallen. 3,XLI.
- 16.Juni - Niederlage der Flotte der vier Städte gegen den dänischen Admiral Peter Skram. 3a,XLI.
- 1536
- 4. März - Die Sechziger von den Bürgern beseitigt. 1a,22.
- 1537
- - Wiedertäuferverfolgung durch die hansische Polizei in Rostock. 7,116.
- 1538
- 28. Juli - Ausweisungsedikt des Rostocker Rates gegen alle nicht mit ausreichenden Papieren versehenen Niederländer(gegen die Wiedertäufer gerichtet). 7,116.
- 1540
- - Religiöser Tumult in Rostock, geführt von Techens. 1b,21-28. 1c,17-19. 34. 3a,XXXVff. 76. 7,113-116.
- 28. September - Pastor Johann Fritze aus Hamburg stellt in Rostock den kirchlichen Frieden wieder her (bleibt bis 6. Januar 1541). Techen wird ausgewiesen, geht in seine Heimat Boitzenburg. 7,116.
- 1543
- 16. Oktober - Brand des Petriturmes. 3b,6.23 (Nr.30). 17,6.
- 1545
- - Sendschreiben der Wiedertäufer (1539 - 45) in Rostock bei Ludwig Dietz gedruckt. 7,119.
- 1547
- - Die Wandschneider-Kompgnie erhebt beim Rat Klage gegen das Amt de Wollenweber. Die Wollenweber schelten das Urteil und kündigen Appellation nach Lübeck an. 9,48
- 1552
- 7. Februar - Herzog Johann Albrecht schließt einen Vergleich, wonach der letzte Abt des Klosters Doberan, Nikolaus Peperkorn, das Kloster gegen eine Leibrente räumt. 17,8
- - Das Kloster Doberan wird aufgehoben. Der Doberaner Hof in Rostock hört auf Klosterhof zu sein. Wegen der früheren Gerechtsame gibt es lange Streitigkeiten mit der Stadt. (Später Universitäts-Reitbahn). 13,54.
- 15. März - Das Kloster Marienehe wird auf Befehl des Herzogs Johann Albrecht durch 300 Bewafnete aufgehoben. 17,8.
- 16. Mai - Lübeck als Oberhof kassiert das gescholtene Urteil des Rostocker Rats in der Klage der Wandschneider gegen die Wollenweber (1547/1549) und erkennt den Wollenwebern das bestrittene Recht des Tuchausschnitts zu. 9,51
- 1553
- 4. Oktober - Landtag zuWismar. Landschaft erklärt sich zur allmählichen Abtragung der herzoglichen Schulden bereit und bewilligt einen halben Hundertsten; die Rostocker Vertreter.Bürgermeister Brümmer und Joachim Voß unter Vorbehalt nachträglcher Bestätigung durch die Stadt. 3b,7. 17,9.
- 16. ovember - Landtag zu Güstrow. Peter Brümmer und Joachim Voß verweigern Bewilligung einer Accise und doppelten Landbede, erbieten sich zu einer einmaligen Zahlung von 16 000 Gulden oder 24 000 Mark Lübisch. 3b,8.
- 1556
- - Nach dem Tode des Vice-Dechanten und Officials Dethlev Danquardi wird Conrad Pegel zum General-Administrator der Güter des Domkapitels St. Jakobi eingesetzt. (Forts. siehe 1567, 15. Mai) 4d,58.
- 1558
- 24. Januar - Die Herzöge erwirken vom Reichskammergericht ein Pönalmandat, wonach die Stadt zur Zahlung der von der andshaft bewilligten Accise und der doppelen Landbede verpflichtet sein soll. 3b,8
- 15. April - Der Rat setzt die Bürgerschaft von dem Pölmandat des Reichskammergerichts in Kenntnis. 3b,8.24 (Nr.34)
- 16. April - Bürgerschaft erklärt, Brümmer und Voß hätten ihre Vollmacht überschritten. Der Rat salviert sich und beide werden aus dem Ratsstuhl gewiesen. 3b,8. 25 (Nr.3). 17,9.
- 11. August - Der Bürgerbrief von 1408/1428 wird de Gemeinde neu besiegel. 3b,6f.10. 17,14.
- 1560
- 25. Juli - Im Odenseeschen Prozeß wird festgesetzt, daß alle Hansischen Schiffe, besonders die der wendischen Städte, Seebriefe ihrer Heimatstädte mit sich führen müssen, wenn sie die ihnen gewährten Zollprivilegien im Sund genießen wollen. 19,11.
- 1561
- 22.April - Rat und Bürgerschaft müssen den Herzögen die Zahlung von 80 000 Gulden versprechen. 1a,22. 3b,10. 5,134. 17,9.
- - Der Rat will zr Aufbringung ds Geldes eine Verbrauchssteuer einführen ("up alle dink zisen setten"). Die Gemeinde verlangt eine Besitzseuer ("den hundertsten Pennink"). 17,13.
- - Die von der Gemeinde eingesetzten Sechziger nehmen dem Rat alle seine obrigkeitlichen Funktionen bis auf die Gerichtsgewalt. - Herzog Johann Albrecht hält zum Rat, Herzog Ulrich zu den Sechzigern. 17,13f
- - Die Sechziger nehmen dem Rat die Kisten und Briefe und andere Dinge vom Rathaus und wollen die gehenden Ratsdiener durch einen Eid an sich binden. Diese wehren sich aber dagegen und berufen sich auf ihren dem Rat und der Stadt geschworenen Eid. 17,13f
- 1562
- - Das Kloster Marienehe wird abgebrochen und die Steine nach Güstrow zum Bau des dortigen Schlosses geführt. 2a,70. 17,8.
- 1563
- 15.April - Die St. Gertruden-Kapelle abgebrochen. 18,70
- 11. Mai - Formula Concordiae zwischen Herzog und Stadt, das bisher nur aus rätlichen Professoren estehende Konzil der Universität wirdaufgehoben und zwei Professoren-Kollegien, ein fürstliches und ein rätliches, geschaffen, die zusammen das Konzil bilden sollen. (Außer Kraft gesetzt im Erbvertrag von 1788.) 3d,45-47. 4c,112. 5,133. 17,15.
- 25. August - Herzog Johann Albrecht verschafft sich ein Kaiserliches Mandat, den Zwist zwischen Rat und Bürerschaft in Rostock zu schlichten. 10,123. 17,20.
- 1564
- - Die Pest in Rostock 4d,58
- 17. Oktober - Artisten-Fakultät eingerichtet. 3d,51.
- 1565
- 15. Februar - Die Stadt schließt einen Vertrag mit erzog Ullrich wegen der Abbitte und der Zahlung von 60 000 Gulden. 17,24.
- um Ostern - Pest in Rostock. 4d,58. 17,18.
- Sommer - Die Sechziger lassen eine neue Accisebude vor das Rathaus (neues Haus, über dem Bartschen Keller) bauen. 17,19.
- 1565/66
- - Belagerung der Stadt Rostock. Historica narratio und Historia... von Lucas Bacmeister. 1a,3 (Nr. 8.9). 1c,110. 2a,71.5,134.
- 10. Oktober - Herzog Johann Albrecht erscheint mit einem Heerhaufen vor der Stadt, die er durch einen Handstreich zu gewinnen hofft. 10,123f. 17,20.
- 17./18. Oktober - Herzog Johann versucht die Stadt zu überrumpeln. Der Plan mißlingt und er lagert bei Pölchow. 2a,69. 10,123f.
- 22. Oktober - Rat und Gemeinde (im Begriff sich zu vertragen) erlassen eine Erklärung und Ordnung des Belagerungszustandes. 10,124.
- 23. Oktober - In der vom Herzog belagerten Stadt beenden die Parteien (Rat und Bürgerschaft) ihren Zwist durch einen Schwur der Einigkeit. 10,124. 17,20.
- 27. Oktober - Johann Albrecht zieht mit seinem Heerhaufen in die Stadt ein (500 Reiter und 2 Fähnlein Knechte) und legt sie zu den Bürgern in Quartier, besonders zu den Sechzigen. 2a,69. 9,59. 10,124. 17,20ff.
- 30. Oktober - Herzog Johann Albrecht nimmt den Sechzigern ihren Bürgerbrief, die städtischen Siegel und Schlüssel ab. 2a,69. 17,22.
- 31. Oktober - Bürgerbrief von 1428 durch Herzog Johann Albrecht auf dem Markte verbrannt. 1a,22. 4b,94. 17,22.
- - Johann Albrecht übergibt dem alten Rat Siegel und Schlüssel und setzt ihn in seine alte Würde wieder ein. - Die Accisebude vorm Barthschen Keller wird wieder abgebrochen. 2a,69f. 17,22.
- 1./2. November - Der Rat erklärt durch ein ausführliches Schreiben an Herzog Ulrich sein Verhalten Johann Albrecht gegenüber. 17,24.
- 9. November - Verhandlungen zwischen Rat und Bürgerschaft auf dem Rathaus über die Aufbringung der vom Herzog geforderten Kriegskosten (70 000 Gulden), es wird eine neue Accise vereinbart. 1c,110f. 2a,70. 17,22.
- - Der Herzog nimmt dem Rat dieSchlüssel der Stadt und besetzt sie mit seinem eigenen Volk, das eer allmählich in die Stadt hereinholt. - Der Rat läßt seine alten Privilegien, Urkunden und den Brief des Herzogsnach außerhalb in Sicherheit bringen. 17,22.
- 24. November - Der Rat erhält ein Protestschreiben Herzog Ulrichs (s. 1./2. November). 17,23.
- 6. Dezember - Das Große Kolleg (altes Universitätsgebäude) brennt ab. 17,23.
- 13. Dezember - Die vom Herzog geforderten Kriegskosten werden auf 60 000 Gulden ermäßit. 2a,70.
- 24. Dezember - Der Herzog läßt die Sechziger und ihren Anhang entwaffnen. 17,23.
- 31. Dezember - AufBetreiben des erzogs Ulrich kommen kaiserliche Kommissarien, kursächsische Räte und Deputierte in die Stadt. 2a,70
- 1566
- 14. Hanuar - Zur kaiserlichen Kommission gehörend kommen die Abgesanden Herzog Adolfs von Holstein mit Verspätung an. 2a,70.
- 21./22. Januar - Rat und Bürgerschaft vertragen sich. 2a,70. 17,24.
- 4. Februar - Die beiden Herzöge gehen einen Vergleich ein, infolge dessen Herzog Ulrich ebenfalls in die Stadt zieht (siehe 7. Februar). 2a,70.
- 7. Februar - Herzog Ulrich zieht ebenfalls in die Stadt ein und auch fordert auch 60 000 Gulden Kriegsentschädigung. 2a,70. 17,24.
- 17. Februar - Die düpierten kaiserlichen Kommissarien ziehen ab. Herzog Johann Albrecht beginnt den Bau einer Festung vor dem Steintor. 2a,70.
- 18. Februar - Der Herzog läßt zum Bau seiner Festung nach einander Abbrechen: dieStadtmauer, dasSteintor (21. Februa bis 1. März), das Johanniskloster ohne die Kirche (16. März bis 11. Mai), den Turm auf dem Rammsberg (23. April bis 13. Mai). 2a,71-75. 13,48. 16,58. 17,25. 20,55f.
- April - Der Herzog läßt die Bürger schwören, daß sie nichts gegen seine Festung unternehmen würden. Dann nahm der Herzog der Stadt Geschütze und Munition ab und läßt alles in die Festung bringen. 17,25.
- 8.August - Der Herzog zieht ab. 17,26.
- -Die Schonen- und Bergenfahrer gründen eine Schiffer-Gesellschaft. 19,21
- 1567
- 4.Februar - Die Herzöge kommen wieder in die Stadt, um die neugebaute Festung zu besichtigen. 17,28.
- - Einrichtung des gemeinsamen Kastens (Allgemeine Stadtkasse,Aufhebung der Sonderkassen der Ratsämter), ab 1584 Alter Kasten genannt. 4b,61 ff.
- 15. Mai - Die beiden letzten Domherren treten den Herzögen alles Eigentum desDomkapitels von St. Jakobi ab, es wird amit das neu zu errichtende Landes-Consistorium ausgestattet. 4d,58.
- 9. Juni - Streik der Schneidergesellen. 4b,104
- 1568
- 14. April - Medizinische Fakultät gebildet (bisher Annex der Artisten-Fakultät). 3d,46.
- - Der Kaiser verbietet die Accisein der Stadt, nachdem der Rat deswegen vorstellig geworden war, da seit 1566 der Herzog davon die Hälfte nahm zur Verrechnung mit den auferlegten Kriegskosten. 17,29.
- 30. September - Der Rat erwirbt ein kaiserliches Mandat an die Herzöge, daß sie den Bau der Festung sofor einstellen müssen. 17,29f.
- 1569
- - Anfänge einer Bibliothek in der Philosophischen Fakultät. 11,77.
- 1571
- 3. November - Ein Blitzschlag zerstört Turm und Mauerwerk der Nikolaikirche, 17,33f.
- 1573
- - Der Poggenpohl (zwischen Friedhofsweg und Doberaner Platz) wird angelegt. 13,68.
- 3./4. Juni - Die Herzöge sperren die Zufuhr nach Rostock. Die Stadt besetzt darauf die Festung vor dem Steintor. 17,37.
- .
- Die Dänen sperren den Hafen von Warnemünde. 17,37.
- - Der Rat schickt Gesandte nach Güstrow, um die Mißhelligkeiten zu schlichten. 17,37.
- Sommer und erbst - Da ie Belästigungen nicht aufhören, ziehen die Rostocker mit 300 Mann nach Emkenhagen und schlagen die herzogliche Besatzung. 17,38.
- "1. September - Erbvertrag zwischen den Herzögen und der Stadt. 1a,23. 71. 2a,4. 6. 10. 12.15. 76. $c,23. 17,38.
- Die Herzöge sehen von dem Bau einer Festung ab und gestatten, daß sie geschleift wird, andererseits muß die Stadt 10 000 Gulden zahlen und Abbitte leisten. 2a,76.
- 1574
- 8. - 15. Februar - Abbruch der Festung begonnen. Die städtischen Geschütze werden wieder in die Stadt gebracht. 2a,76. 17,39. 20,56.
- 30. April - Wiederaufbau der Stadtmauer und des Turmes, das Fundament zum neuen Steintor gelegt (beendet November 1577). 2a,76. 4a,33. 18,12f. 70. 20,56ff.
- 1575
- Sommer - Der 1543 durch Brand vernichtete Turm von St. Petri wird wieder aufgebaut. 17,40.
- 1. Oktober - Ein Südweststurm wirft den Neubau vom St. Petri-Turm wieder um. 17,40
- 1577
- 19.Februar - Formula Concordiae (im Erbvertrag von 1788 dann außer Kraft gesetzt). 4c,112.
- 15. November - Letzte Arbeiten am Neubau des Steintors. 2a,80. 20,57-59
- 1578
- 24. Juni - Vicke Schorler beginnt seine "Abcontrafractur der Stadt Rostock" (beendet 1586,24.Juni). 4a,35.
- 30. Juli - Der Hahn wird auf den neuen Turmvon St.Petri gesetzt. 17,44.
- 1579
- 9. Januar - Das Innere der St. Johannis-Kirche ist erneuert, mit neuem Gestühl eingerichtet worden. Es wird zum ersten Mal wieder darin gepedigt. 17,44.
- 30. April - Der Universitäts-Buchdrucker Jakob Lucius zieht nach Helmstedt. 17,4.
- 1580
- - Begründung der Großen Stadtschule (in St. Johanis). Erste Rektor David Chytraeus. 5,399. 13,48 17,45
- 1581
- Mai - Ein Blitz schlägt in den Turm der Petrikirche und richtet wieder großen Schaden an. 17,47.
- 1582
- - Abschaffung des Fastelabend-Laufens und der großen Gastereien der neuerwählten Ratsherren. Einführung der Silber-Geschenke. 4c,8ff
- 3. Mai - Der Bau der steinernen Kanzel in St. Jakobi wird angefangen. 17,48.
- 12.Mai - Der Rat läßt die Umwallung und den Schutt der Hundsburg bei Schmarl nach Warnemünde bringen, um das neue Tief damit zu fangen. 12,16. 13,45.
- 4.Juli - Herstellung des neuen Tiefs (= alte Strom) in Warnemünde beendet.. Neuer Leuchtturm auf der Westseite schon vorhanden. (Vicke Schorlers Darstellung). 12,16. 13,45. 17,48
- 1583
- September/Oktobeer - König Friedrich von Dänemark läßt Schiffahrt und Handel der Rostocker in seinem Lande aufhalten und die Zahlungen nach Rostock sperren. Anlaß sind 9 strittige Punke im Erbvertrag von 1573. 17,53
- 4.Dezember - Bürgermeister und Ratsherren gehen nach Güstrow zu Verhandlungen über die 9 stritigen Punkte im Erbvertrag von 1573 (am 20.12. zurück). 17,53
- 30.Dezember - Das Ergebnis der Verhandlungen wird der Gemeinde auf dem Rathaus verlesen und erklärt. 17,54
Bis zur napoleonischen Zeit (1649 bis 1813)
- 1809
- 26. Mai - Holländische Truppen erscheinen als Verfolger der Schillschen Truppen in Warnemünde.(BRG 9,23)
- 27.- 29.Mai - Holländische und dänische Truppen als Verfolger Schills requirieren in Rostock. (BRG 9,23. 10,44)
- 29. Mai - Rostock wird die Bewachung, Verpflegung und Verantwortung für die zurückgelassenen gefangenen Schillschen Soldaten aufgebürdet. (BRG 9,24ff)
- 6.Juni - Die gefangenen Schillschen Soldaten werden nach Schwerin transportiert. (BRG 9,27ff)
- 1810
- 7.Oktober - Durchgehende französische Zoll-Linie von Lübeck bis Ribnitz wird eingerichtet. (BRG 3c,75)
- 1811
- 5.April - Der französische Kommandant läßt in Warnemünde ein Blockhaus und Redoute errichten. (BRG 3c,74-91)
- 9. Juni - Messe in der Marienkirche zur Taufe des Königs von Rom. (BRG 3c,90)
- 15. August - Messe in der Marienkirche zu Napoleons Geburtstag. (BRG 3c,90)
- 1812
- 2. März - Die Batterien in Warnemünde werden von den französischen an die mecklenburgischen Truppen übergeben. (BRG 3c,89)
- Juli - Für das französische Militär muß in Warnemünde eine Warmbadeanstalt errichtet werden. (BRG 4a,69f)
- 4.Oktober - Messe in der Marienkirche zur Feier der Einnahme Moskaus (am 14. September). (BRG 3c,90)
- 1813
- 23.März - Aufhebung der Seehandelssperre (Kontinentalsperre)und Öffnung der Häfen; Rostock illuminiert. (BRG 3c,91)
- 24. Mai - Das Weinamt läßt die von Schill vernagelten Kanonen als Straßeneckpfeiler an Bürger verkaufen. (BRG 4c,55f)
- August - Die Englische Flotte liegt auf der Warnemünder Reede. (BRG 3c,91)
- 26. August - Die Engländer zerstören und sprengen Blockhaus und Redoute in Warnemünde. (BRG 3c,91f)
Bis zur Reichseinigung (1814 bis 1871)
- 1818
- Die Heilig-Geist-Kirche wird auf Abbruch verkauft und abgebrochen. (BRG 13,52 17,111)
- 1819
- 24.Mai - Gründung deer Philomatischen Gesellschaft in Rostock. (BRG 10,106 12,17-35)
- 29. August - Enthüllungsfeier des Blücherdenkmals. (BRG 3d,91 Anm 5,321ff)
- 12. November - 400 Jahrfeier der Universität (BRG 11,8-11)
- 1825
- 25. September - Gründung der "Sparkasse in Rostock". (BRG 15,49ff)
- 1827
- 14.März- Abschluß des Vergleichs zwischen Großherzog Friedrich-Franz I. und der Stadt. (BRG 2a,9. 14. 4c,112 Anm 20,2)
- 9.Mai - Eröffnung des ersten Turnplatzes auf einem Garten zwischen dem Kröpeliner und Steintor. (BRG 4a,112)
- 12.-14.Juni - Großherzog Friedrich Franz I. Besuch in Rostock. (BRG 3d.90-92 20,2.)
- 1828
- In Warnemünde wird das erste Damenbad auf der Ostseite angelegt. (BRG 4a,70)
- 1831
- Die Johanniskirche wird abgebrochen, angeblich wegen Baufälligkeit. Es scheinen aber auch allerlei Grundstücksspekulationen mitgespielt zu haben. (BRG 6,23 13,48 16,58-64 18,80)
- 1834
- In Warnemünde wird von dem Chirurgen Schütz eine Warmbadeanstalt errichtet (Greifenbad). (BRG noch überprüfen 3c,93 4a,67. 70.)
- 29. Juni - Eröffnung der Dampfschiffahrt zwischen Rostock und Warnemünde. (BRG 2b,113f 3b,118 3d,90 4a,64ff 10,2)
Kaiserreich (1871-1918)
Weimarer Republik (1918-1933)
Drittes Reich (1933-1945)
SBZ und DDR (1945-1990)
Die heutige Zeit
Marksteine in der Rostocker Geschichte:
z.B.
Herkunft und erste Erwähnung von Rostock
Rastocku - der slawische Vorgänger und andere Siedlungen im Mündungsgebiet der Warnow
Die verloren gegangene Stadtrechtsbestätigung
- Urkunde vom 24. Juni 1218
- Wie das Ärgernis zustande kam, ist nicht überliefert, aber unzweifelhaft muß es mehr oder weniger eines gewesen sein: das Verlorengehen der Stadtrechtsbestätigung vom 24. Juni 1218, der einzigen Urkunde über Rostock, welcher der Rang einer Gründungsurkunde zuzuerkennen ist.
- Ihr Wortlaut wurde 1252 in die Urkunde über den Kauf der Rostocker Heide übernommen. Falls sie schon damals abhanden gekommen war, könnte das der Anlaß der Übernahme (Transsumpt) in die Heideurkunde gewesen sein.
- Daß sie gestohlen worden war, ist wenig warscheinlich.
- Daß die Rostocker Stadturväter die Urkunde durch Schlamperei eingebüßt hatten, kommt bei genauerem Überlegen noch weniger in Betracht. Sie war jahrzehntelang die einzige Urkunde in ihren Händen, und gerade im 13. Jahrhundert hätte man dann sicher geargwöhnt, der Rostocker Rat habe sie absichtlich beiseite geschafft, um einen für die Stadt günstigeren Text herauszuhandeln.
- Doch das wäre auch nur möglich gewesen, wenn keine genauen Abschriften von der ursprünglichen Fassung existiert hätten, was wir aber wiederum nicht wissen, weil, wie gesagt, dazu nicht das Geringste überliefert ist.
- Sollte der Verlust eine so furchtbare Blamage gewesen sein, daß ein betretenes Schweigen für Freunde und selbst für Feinde geboten war, und wir es deshalb nirgends nachlesen können? Nun, dagegen sprechen viele Beispiele, in denen Urkunden durch höhere Gewalt vernichtet wurden.
- Als Ursache für das Veschwinden des Originals der Rostocker Stadtrechtsbestätigung kommt am ehesten eine der damals verhältnismäßig häufigen Feuersbrünste in Frage, so daß der Verlust einerseits zwar großes Pech bedeute haben kann, andereseits der Fall aber keine Brisanz besaß.
- Nach K.P.Olechnowitz lautet der Text der Bestätigung in deuscher Fassung:
- "Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit!
- Borwin, Herr von Mecklenburg, allen die die gegenwärtige Urkunde sehen werden, in Ewigkeit!
- Bekannt sei allen unseren Christi Getreuen, den gegenwärtigen und den zukünftigen, daß ich Borwin und meine vielgeliebten Söhne Heinrich und Nicolaus zu unserem und unserer Erben Nutzen jetzt und in Zukunft mit der Hilfe göttlicher Gnade Rostock dazu ausersehen haben, daß sie als Stadt aufgebaut werde.
- Damit aber die Bewohner den genannten Ort um so sicherer aufsuchen mögen, sollen sie durch einen festen Frieden und umfassende Freiheiten darin bestärkt werden.
- Wir versichern allen Gegenwärtigen und Zuküftigen die vollkommene Zollfreiheit in unserem Herrschaftsbereich an Gebäuden, Grundstücken, bebautem Land, Äckern, Feldern, Wiesen, Weiden, Wäldern, Fischgründen, Jagdgründen, Gewässern und Flußläufen, Wegen und Umwegen, Ausgängen und Eingängen und bestätigen sie in der Gewohnheit des ihnen verliehenen Rechtes der Stadt Lübeck jetzt und in Zukunft."
Drei Städte wurden zu Einer
Rostock kauft die Heide
Heinrich (II.) der Löwe verkauft der Stadt das herzogliche Fischerdorf Warnemünde
Sagen, Geschichten und Legenden rund um Rostock (Volkskunde)
DIE SIEBEN IN ROSTOCK
- Die von alten Zeiten her berühmte Universitäts- und Münzstadt Rostock ward als merkwürdig von den Alten bezeichnet wegen der Siebenzahl.
- Die Stadt hatte sieben Tore, sieben Brücken, sieben sämtlich vom Markt ausgehende Hauptstraßen, sieben Türme und sieben Türen im Rathause, an der Marienkirche sieben Portale, an den Uhrwerken sieben Glocken und im Rosengarten, der aus alter Zeit berühmt ist und dessen in der Sage von des Minnesängers Heinrich Frauenlobs Begängnis zu Mainz gedacht wurde, sieben uralte Linden. Man hat vor alters wohl manches Mal Rostock spottend nachgesagt, es habe zu diesen vielen Sieben auch nur sieben Studenten, und es ist sogar gedruckt worden, es lebe und sterbe mancher Rostocker, ohne nur einen Studenten gesehen zu haben.
- Den alten Namen aber hat Rostock von einem Rosenstock, es ward urbs rosarum, die Rosenstadt, genannt, und das steht wieder mit dem erwähnten Rosengarten in Verbindung.
- Quelle: Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, Leipzig 1853
HEINRICH FRAUENLOBS BEGÄNGNIS
- Es war in deutschen Landen ein Minnesänger, der sang viel süße Weisen zum Lobe der Frauen, vor allem zum Preise von aller Frauen Krone, deshalb gewann er auch den Namen Frauenlob, denn sein rechter Name war Meister Heinrich von Meißen. Viele Reisen machte der Sänger von einem deutschen Hofe zum andern, er sang irdische und sang Gottesminne.
- Zu Rostock war Markgraf Waldemar von Brandenburg gesessen, der hatte einen Rosengarten, und ließ ein Festsingen halten, da war Meister Heinrich der erste Singer. Einstmals lauerten Feinde ihm auf und umringten ihn mit Dräuen, sie wollten ihn töten. Da bat er, sie sollten ihm noch einen Sang zum letzten vergönnen, und als sie das taten, sang er so rührend zum Preise der himmlischen Frauen, daß jede gehobene Waffe sich senkte und die Feinde ihn ungehemmt und ungeschädigt von dannen ziehen ließen. Auf seinen Sangesfahrten kam Meister Heinrich auch nach Mainz und verstarb allda und wurde begraben im Umgang des Domes, neben der Schule, mit großen Ehren. Von seiner Herberge bis zur Grabstätte trugen ihn Frauen und erhoben um ihn großes Weinen und Wehklagen, des großen Lobes willen, welches der Sänger dem ganzen weiblichen Geschlecht zeit seines Lebens erteilt hatte. Und mit den Tränen, die sie vergossen, zugleich gossen sie eine Fülle edlen Weins auf Meister Heinrichs Grab, daß der Wein durch den ganzen Umgang der Kirche umherfloß. Und wäre manchem Dichter, der auch die Frauen minnt und preist, lieber, sie gäben ihm solchen Wein beim Leben. Mehr als ein Denkmal ist Heinrich Frauenlob errichtet worden im Dom zu Mainz, und seine Sänge sind noch unvergessen.
- Quelle: Ludwig Bechstein, Deutsches Sagenbuch, Leipzig 1853