Peenemünde
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Peenemünde |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 17449 |
Verwaltungsamt | Amt Usedom-Nord |
Landkreis | Vorpommern Greifswald |
Zahlen | |
Einwohner | 323 (1918) |
Koordinaten | Breite: 54°08'32 / Länge: 13°46'77 |
Dar Ort Peenemünde liegt am Peenestrom im Norden der Insel Usedom und grenzt an den Ort Karlshagen.
Geographische Lage
- Koordinaten: 13.773 / 054.136
Einführende Information
Peenemünde 1282 Ersterwähnung - Bogislav IV. verleiht der Stadt Wolgast das Lübische Recht. Auf dieser Urkunde erhält Wolgast Peenemünde. 1306 erhält Wolgast von Bogislav IV. die Wiese Peenemünde und den großen Woitik (Inselwiese bei Peenemünde). 1630 Landung des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf – Eintritt in den Dreißigjährigen Krieg. 1693 Vermessung durch die Schweden: 33 Familien werden genannt (9 Bauern, 10 Kossäthen). 1721 nach dem Nordischen Krieg wird Peenmünde preußisch.
1779 Kämmereidorf Peenemünde gehört der Schwedisch-Pommerschen Stadt Wolgast. Es hat 9 Vollbauern, 9 Halbbauern, 4 Cosäthen, 1 Forsthaus , welches auch das Herrenhaus genannt wird, und den Krug hält, 49 Feuerstellen, eine Holzwärterwohnung zwischen der königlichen und städtischen Holzung, die Peenemünderscheide genannt, Fischerei in der Peene, wie auch in dem so genannten Kerpin und Schwarzensee, Holzung welche in Eichen, Fichten und Brüchern bestehet, und ist zu der Kirche in dem Schwedisch-Pommerschen Dorfe Cröslin eingepfarret. Zu dem Dorfe gehören noch 2 Holländereien, die große und kleine Gaatz genannt, von welchem die erstere von einem Holländer, und die letztere von einem Einlieger bewohnet wird. 1876 Erbauung der Peenmünder Kapelle.
1858 ein Kämmerei – Dorf und Vorwerk der Stadt Wolgast, liegt auf der Nordwestspitze der Insel am Ausfluss der Peene in die Ostsee und ist nach Cröslin in Neuvorpommern eingepfarrt. Das Dorf hat 18 Bauer- und 4 Kossäthenhöfe nebst 14 Büdnerstellen mit 82 Wohngebäuden und 549 Einwohnern. Das gesamte Areal aus Sand- und Moorboden bestehend, begreift 6564 Morgen, wovon bei der Gemeinheits- Teilung von der Stadt Wolgast ein Teil zu einem Vorwerk geschlagen, außerdem wird von derselben besessen die Waldung von 2039 Mg. Nebst der Holländerei Gaatz unweit Peenemünde. Eine dort am Strom befindliche alte Schanze wird noch unterhalten.
1905 Fund des Peenemünder Goldschatzes. 1925 Errichtung des Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und Ruden“.1930 Errichtung des Gedenksteines für Gustav II. Adolf mit der Inschrift. „Verzage nicht, Du Häuflein klein“.
1936 Beschluss der Errichtung der Luftwaffen- und Heeresversuchsanstalt. Aussiedlung der Einwohner. 1942 am 3. Oktober erster Start des Aggregates 4, später V 2, - Geburtsstunde der Weltraumfahrt – Beginn einer neuen Waffentechnologie. 1943 am 18. August Bombardierung Peenemündes – über 700 Opfer. 1945 am 4.Mai besetzt die Rote Armee kampflos das Peenemünder Betriebsgelände. Beginn der Demontage. 1948 Sprengung der restlichen Anlagen, Wiederherstellung des Flugplatzes für sowjetische Marineflieger. 1951 Haupthafen Peenemünde wird Basis für die Seepolizei der DDR. 1956 Bildung der Flottenbasis Ost der Seestreitkräfte der DDR. 1958 Luftstreitkräfte der NVA übernehemen die Nutzung des Flugplatzes. 1960 Hafen wird Hauptbasisierungspunkt für die 1. Flottille der Volksmarine der DDR. 1961 Übernahme des Flugplatzese durch das Jagdfliegergeschwader 9 der Luftstreitkräfte der NVA. 1989 Letzter Flugdienst des Jagdfliegergeschwaders 9 in Peenemünde. Öffnung des Sperrgebietes, ca. 820 Einwohner. 1990 Übernahme der NVA durch die Bundeswehr. Auflösung des Jagdfliegergeschwaders 9, Betreibung des Haupthafens als Marinestützpunktkommando Peenemünde der Bundeswehr. 1991 Eröffnung des Historisch-Technischen Informationszentrums. 1993 Rekonstruktion der Peenemünder Kapelle als Mahnmahl und Gedenkstätte. 1996 Schließung des Marinestützpunktkommandos Peenemünde. Öffnung des Hafens für die Öffentlichkeit nach über 60 Jahren Militärpräsenz, ca. 500 Einwohner.
Peenemünder Schanze 1400 Zoll und Lotsenstation, 1628 auf Weisung Wallensteins wird die Schanze mit Erdwällen sternenförmig ausgebaut und mit kaiserlichen Soldaten besetzt, für 20 Tage besetzt der Dänenkönig Christian IV. die Schanze und plündert von hier aus Wolgast aus. 1630 nimmt ohne Gegenwehr der Schwedenkönig Gustav II. Adolf die Schanze in Besitz. Durch Kriege wechselnde Besetzungen. 1721 nach Friedensschluss besetzt Preußen die Schanze mit 120 Mann. 1757 nach baulichen Veränderungen toben im Siebenjährigen Krieg die letzten und schwersten Kämpfe. 1759 wird auf Befehl Friedrich des Großen geschliffen, sie bleibt Lotsen und Zollstation. 1848 Wiederaufbau der Schanze während des Deutsch-Dänischen Krieges. 1870 letzte militärische Besatzung während des Deutsch – Französischen Krieges. 1903 Einstellung des Zoll- und Lotsenwesens, die Schanze wird weiter zu privaten Wohnzwecken genutzt. 1932 wird die Schanze in einem Prospekt als Pension und Besichtigungsobjekt beschrieben. 2005 sind nur noch wenige Reste zu sehen.
Peenemünderscheide 1779 Peenemünde - eine Holzwärterwohnung zwischen der königlichen und städtischen Holzung, die Peenemünderscheide genannt wird.
Das Wappen von Peenemünde
- Tempel schmettau0003.jpg
Wappen von Tempel nach Teske
Kurztext zum Ort Peenemünde
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Peenemünde im Spiegel von Karten und Luftbildern
- Tempel Schmettau 1788.jpg
Tempel 1788 Schmettau-Karte
Bildergalerie Historische Karten Peenemünder Schanze
Ortschronik/en von ...
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
- Fortlaufende Ortschronik Autor Hilde Stockmann
- Fragen bei der Geschichtsaufarbeitung des Ortes Peenemünde
Weiterführende Information zu Peenemünde
Kontakte
Sammlungen von Postkarten, Prospekten und Zeitungsausschnitten: Einsicht bei Hilde Stockmann rohrspatz@gmx.com