Wer in Walkendorf Spuren hinterließ: Unterschied zwischen den Versionen
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:geb. 27.10.1814 Schwerin gest. 15.12.1885 Sternberg begr. Walkendorf | :geb. 27.10.1814 Schwerin gest. 15.12.1885 Sternberg begr. Walkendorf | ||
− | :Vater: Adolph (Christian Ulrich) von B., Gutsbesitzer Bis 1833 an der Ritterakademie in Brandenburg; Studium in Berlin; 1836-1842 drei Staatsprüfungen; Auskultator und Referendar beim Stadtgericht in Berlin und bei der Regierung in Potsdam; 1842-1848 Kammerherr und Regierungsrat in Neustrelitz; nahm dann seinen Wohnsitz auf Gut Schwiessel; Deputierter des Herzogtums Güstrow auf dem Malchiner Landtag 1851 und in den Engeren Ausschuss gewählt, 1853 Landrat; 1867 Mitglied des Konstituierenden Reichstages, 1867- 1870 des Reichstages des Norddeutschen Bundes (Konservative, Wahlkreis Mecklenburg-Schwerin); 1869-1885 Präsident des Staatsministeriums von Mecklenburg-Schwerin zusammen mit der Leitung des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und des Großherzoglichen Hauses; erster Vorsitzender des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde | + | :Vater: Adolph (Christian Ulrich) von B., Gutsbesitzer Bis 1833 an der Ritterakademie in Brandenburg; Studium in Berlin; 1836-1842 drei Staatsprüfungen; Auskultator und Referendar beim Stadtgericht in Berlin und bei der Regierung in Potsdam; 1842-1848 Kammerherr und Regierungsrat in Neustrelitz; nahm dann seinen Wohnsitz auf Gut Schwiessel; Deputierter des Herzogtums Güstrow auf dem Malchiner Landtag 1851 und in den Engeren Ausschuss gewählt, 1853 Landrat; 1867 Mitglied des Konstituierenden Reichstages, 1867- 1870 des Reichstages des Norddeutschen Bundes (Konservative, Wahlkreis Mecklenburg-Schwerin); 1869-1885 Präsident des Staatsministeriums von Mecklenburg-Schwerin zusammen mit der Leitung des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und des Großherzoglichen Hauses; erster Vorsitzender des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde |
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==Hempel, Johann Christian Friedrich (Pseud.: Menschenlieb Nächstenfreund) Theologe== | ==Hempel, Johann Christian Friedrich (Pseud.: Menschenlieb Nächstenfreund) Theologe== |
Aktuelle Version vom 3. Januar 2024, 20:28 Uhr
Bassewitz, Henning (Friedrich Carl) von (Graf) Jurist, Parlamentarier, Minister
- geb. 27.10.1814 Schwerin gest. 15.12.1885 Sternberg begr. Walkendorf
- Vater: Adolph (Christian Ulrich) von B., Gutsbesitzer Bis 1833 an der Ritterakademie in Brandenburg; Studium in Berlin; 1836-1842 drei Staatsprüfungen; Auskultator und Referendar beim Stadtgericht in Berlin und bei der Regierung in Potsdam; 1842-1848 Kammerherr und Regierungsrat in Neustrelitz; nahm dann seinen Wohnsitz auf Gut Schwiessel; Deputierter des Herzogtums Güstrow auf dem Malchiner Landtag 1851 und in den Engeren Ausschuss gewählt, 1853 Landrat; 1867 Mitglied des Konstituierenden Reichstages, 1867- 1870 des Reichstages des Norddeutschen Bundes (Konservative, Wahlkreis Mecklenburg-Schwerin); 1869-1885 Präsident des Staatsministeriums von Mecklenburg-Schwerin zusammen mit der Leitung des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und des Großherzoglichen Hauses; erster Vorsitzender des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde
Hempel, Johann Christian Friedrich (Pseud.: Menschenlieb Nächstenfreund) Theologe
- geb. 18.3.1767 Groß Methling gest. 29.8.1809 Recknitz
- Vater: Christian Friedrich Wilhelm H., Theologe Nach dem Theologiestudium Privatlehrer; 1799 Zuchthausprediger in Dömitz; 1802 Pastor in Recknitz; »Die Walkendorfer Spuckgeschichte den lieben Bürger- und Bauersleuten in Mecklenburg zur Lehre und Warnung« (1794); »Gedichte von einem Mecklenburger« (1793; anonym); »Aufzeichnungen aus der Franzosenzeit« in »Die Heimat« (1909).
Suwe, Friedrich Ferdinand Apotheker
- geb. 6.7.1777 Walkendorf gest. ?.8.1851 Lübeck
- Vater: Nicolaus S.; Theologe Apothekerlehre in Tessin; ein Jahr in Nyborg (Dänemark); 1799 Gehilfe in der Ratsapotheke Lübeck; kaufte 1806 die Apotheke von Krämer Petersen in Lübeck; seit 1812 Eigentümer der Apotheke zum halben Mond in Lübeck; 1812-1850 Ratsapotheker in Lübeck; beschäftigte sich mit der Erfindung von Apparaten, um auf leichte Weise auf Schiffen salzfreies Wasser herzustellen und Seefahrer zu retten; 1850 Übernahme des Geschäftes von seinem Mitarbeiter G. Schliemann, der ihn in »Über das Leben und Wirken des weiland Apotheker Suwe« (1852) würdigte.
Wossidlo, Richard (Carl Theodor August) Philologe, Pädagoge, Heimatforscher, niederdeutscher Schriftsteller
- geb. 26.1.1859 Friedrichshof (bei Tessin/Wüstung) gest. 4.5.1939 Waren (Müritz) begr. Ribnitz(-Damgarten)
- Vater: Alfred (Ferdinand) W., Gutsbesitzer 1863 Umzug der Familie nach Bützow; Realschule in Bützow, 1872-1876 Große Stadtschule Rostock; 1876-1882 Studium der Klassischen Philologie und Archäologie in Rostock, Leipzig und Berlin; 1883/84 Abbruch der Dissertation zur griechischen Sprache »Scholien zum Aristides«; 1884 Prüfung für das höhere Lehramt an der Universität Rostock; 1885/86 Probejahr an der Großen Stadtschule Wismar; 1886-1923 Lehrer (1894 Oberlehrer, 1908 Gymnasialprofessor) für Latein und Griechisch am Städtischen Gymnasium Waren (ab 1922 Freistellung vom Dienst für seine Sammeltätigkeit); lehnte 1919 eine Berufung als Professor für Niederdeutsche Philologie in Rostock ab; 1890 Beginn der Sammlung von Volksüberlieferungen (Sagen, Legenden, Volksglaube, Erzählgut, Arbeitsleben und Brauchtum) im Auftrag des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; Verbreitung von Fragebögen und Zuarbeit von Gewährsleuten aus ganz Mecklenburg; 1900 Beginn der Sammlung von materiellen Zeugnissen der Volkskultur (Arbeits- und Hausgeräte, Gebrauchsgegenstände und Trachten), 1912 Verkauf der Sammlung an das Land (Museum Schwerin), seit 1936 im Mecklenburgischen Bauernmuseum (Wossidlo-Sammlung) im Schloss Schwerin (heute Mecklenburgisches Volkskundemuseum Schwerin-Mueß); 1929 Übereignung seiner wissenschaftlichen Bibliothek (2000 Bde.) an die Wossidlo-Stiftung (seit 1954 Wossidlo-Forschungsstelle) Rostock; 1890 Mitglied, 1929 Ehrenmitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde; 1906 Gründungs-, bis 1931 Vorstandsmitglied (Leiter der Arbeitsgruppe Volkskunde), 1932 Ehrenmitglied des Heimatbundes Mecklenburg und 1924 des Plattdeutschen Landesverbandes Mecklenburg; 1924 Mitglied der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde; 1925 Mitglied, 1929 Ehrenmitglied des Mecklenburg-Strelitzer Vereins für Geschichte und Heimatkunde; 1906 Dr. h. c. der Universität Rostock; 1912 Große Medaille für Kunst und Wissenschaft; 1923 John-Brinckman-Preis (erster Preisträger) des Plattdeutschen Landesverbandes; anlässlich des 70. Geburtstages 1929 Ehrenmitglied und Ehrensenator der Universität Rostock und Ehrengabe (Wossidlo-Stiftung); 1933 Wossidlo-Linde mit Gedenkstein in Körkwitz; 1934 Goethe-Medaille der Reichsregierung; 1934 Ehrenbürger von Waren; 1934 John-Brinckman-Preis (zum 2. Mal); 1934 Erneuerung der Ehrenpromotion in niederdeutscher Sprache; 1937 Leibniz-Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften; 1939 landesweite Wossidlo-Feiern, Wossidlo-Festwoche in Waren und Namensgebung des Städtischen Gymnasiums; 1951 Namensgebung der Erweiterten Oberschule Ribnitz-Damgarten; 1954 Gründung der Wossidlo-Forschungsstelle als Außenstelle des Instituts für deutsche Volkskunde der Akademie der Wissenschaften in Rostock (damit Auflösung der Wossidlo-Stiftung); ab 1999 Integrierung in die Universität Rostock als Institut für Volkskunde & Wossidlo-Archiv und 2000 Übernahme der Archiv- und Bibliotheksbestände der ehemaligen Arbeitsstelle Mecklenburgisches Wörterbuch; als Auszeichnung für beste Schüler in Waren 1955 Wossidlo-Preis und 1969 Wossidlo-Medaille (Walter Preik); 1959 Gedenktafel (Preik) an der Wossidlo-Oberschule und 1969 Gedenkstein mit Bildnis (Preik) im Vorgarten seines Wohnhauses (Weinbergschloss) in Waren; 1959 Ausstellung im Müritz-Museum Waren; seit 1985 Mecklenburg-Pommeraner Folkloreensemble Richard Wossidlo in Ribnitz-Damgarten; seit 1986 Interessengemeinschaft Richard Wossidlo in Waren; seit 2002 Gesellschaft zur Förderung des Wossidlo-Archivs; seit 2005 Wossidlo-Museum in Walkendorf; 2009 zum 150. Geburtstag Wossidlo-Kolloquium der Universität Rostock, Wossidlo-Ausstellungen in Ribnitz-Damgarten, Waren und Schwerin; Begründer und anfangs gemeinsam mit Hermann Teuchert Herausgeber des »Mecklenburgischen Wörterbuchs« (7 Bde.; 1942-1992; Nachtrag 1998); »Volkstümliches aus Mecklenburg« (1885); »Einige beachtenswerte Wortbedeutungen im Mecklenburger Platt« (1886); »Imperativische Bildungen im Niederdeutschen« (1890); »Mecklenburgische Volksüberlieferungen« (4 Bde. 1897-1931: »Rätsel«, »Die Tiere im Volksmund«, »Kinderwartung und Kinderzucht«, »Kinderreime«); »Ein Winterabend in einem mecklenburgischen Bauernhause« (1901; Volksstück in Malchin uraufgeführt und in der Folgezeit häufig gespielt); »Aus dem Lande Fritz Reuters. Humor in Sprache und Volkstum« (1910); Herausgeber der »Bökerie von’n Plattdütschen Landesverband Meckelborg« (6 Bde.; 1924/25: »Volks-Rimels«, »Lustig Vertellers«, »Von allerhand Slag Lüd’«, »Oewer den Humor in de Mekelbörger Volkssprak«, »Von Hochtiden«, »Von de lütten Ünnerierdschen«); »Buernhochtiet« (1925, Uraufführung in Waren); »Erntebräuche in Mecklenburg« (1927); »Mecklenburgische Sagen. Ein Volksbuch« (2 Bde.; 1939); »Reise, Quartier in Gottesnaam. Das Seemannsleben auf den alten Segelschiffen im Munde alter Fahrensleute« (2 Bde.; 1940, 1943; aus dem Nachlass hrsg. von Paul Beckmann); »Das große Wossidlo-Lesebuch« (2009; hrsg. von Susan Lambrecht; gesammeltes Sprachgut (Zettelkästen) im Wossidlo-Archiv Rostock; Grabstätte auf dem Alten Friedhof in Ribnitz-Damgarten.
Wundemann, Johann (Christian Friedrich) Theologe, Schriftsteller
- gest. 21.3.1762 Rostock gest. 26.12.1827 Walkendorf
- Vater: Johann Christoph W., Barbier, Chirurgus Schule und akademische Bildung in Rostock; kurze Zeit Hauslehrer bei der Familie von Moltke; 1785- 1827 Pastor in Walkendorf; 1824 Präpositus des Gnoiener Zirkels; 1824 Dr. h. c. der Universität Rostock; »Grundzüge zum vernünftigen Danken über die Religion in einer Zuschrift an die Hochgräflichen Töchter Friederike und Charlotte Gräfinnen von Moltke bey Gelegenheit Ihrer Confirmation« (1794); »Geschichte der christlichen Glaubenslehren vom Zeitalter des Athanasius bis auf Gregor den Großen« (2 Bde.; 1798/99); »Mecklenburg in Hinsicht auf Kultur, Kunst und Geschmack« (2 Bde.; 1800, 1803); »Helena Pawlowna. Eine Skizze zur Erinnerung an die entschlafene Holde« (1804); »Zur Feyer des zehnten Augusts, am Seebade zu Doberan« (1827); »Helena Paulowna« (1804) und »Geschichtliche Darstellung des vaterländischen Theaterwesens« (1804) in »Patriotisches Archiv« .