Bad Sülze: Unterschied zwischen den Versionen

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==Das Wappen von Bad Sülze==
 
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Wappenbeschreibung nach Teske:
 
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In gold der auf blauen Wellen stehende schwarze Rostocker Stierkopf, zu dessen Seiten zwei grüne Pflanzen aus den Wellen hervorwachsen.
 
In gold der auf blauen Wellen stehende schwarze Rostocker Stierkopf, zu dessen Seiten zwei grüne Pflanzen aus den Wellen hervorwachsen.

Version vom 3. September 2023, 14:31 Uhr

Wilfried Steinmüller


Kenndaten des Orts
Name (heute)Sülze (Bad)
Regionale Einordnung (heute)
Postleitzahl18334
VerwaltungsamtAmt Recknitz-Trebeltal
LandkreisRostock
Zahlen
Einwohner1738 (2015)
KoordinatenBreite: 54.1102 / Länge: 12.6609

Die Stadt Bad Sülze liegt am Fluß Recknitz.....


Geographische Lage



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Das Wappen von Bad Sülze

Wappen der Stadt nach Teske

Wappenbeschreibung nach Teske: In gold der auf blauen Wellen stehende schwarze Rostocker Stierkopf, zu dessen Seiten zwei grüne Pflanzen aus den Wellen hervorwachsen.

Status von Bad Sülze im Jahr 1890

Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894
Sülze Grafik von Georg Schütz 1914 Heidearchiv
Seite 480-487"Bad Sülze liegt auf einer sanft aufsteigenden Erhöhung und am Abhange einiger inselartiger Hügel, etwa 14m über dem Ostseespiegel, hart am Rande des Flußthals der Recknitz, die hier ein Knie macht, indem sie, von Südwesten kommend, von Sülze ab ihren Lauf nordwestlich richtet und den Moorgraben entsendet, welcher auf dreiviertel Meilen südöstlich von Sülze die Grenze mit Neuvorpommern bildet und zwischen der Recknitz und der Trebel eine Kanalverbindung herstellt.
Nach Pommern und der Recknitz zu finden wir weit ausgedehnte Wiesen und Moore, während an den anderen Seiten die Umgebung aus hügeligem Boden besteht.
Die Stadt hatte zwei Thore, das Rostocker und das Triebseer Thor, die jetzt längst gefallen; sie hat jetzt außer mehreren meist krummen und sehr schmalen Nebenstraßen und Gassen zwei Hauptstraßen, von denen die eine in bogenförmiger Linie zwischen den Thoren sich hinzieht, während die andere, ziemlich gerade fortlaufend, zum Salzwerk oder zu der Saline führt, ferner drei Plätze, den Markt, den Pferdemarkt und den Ziegenmarkt, die aber alle drei, sowie auch der Kirchenplatz nur von geringem und unregelmäßigem Umfange sind.
Die Zahl der Einwohner beträgt 2251 (eingerechnet sind hier die Bewohner des Saline-Territoriums, welches 1878 der Stadt incorporirt wurde; 1855 zählte dasselbe 136, die Stadt 2511 Bewohner, zusammen also 2647), darunter 22 (59) Juden, die Zahl der Häuser 339. Die Versicherungssumme der in der städtischen Brandsocietät versicherten, auf dem 1971 ha umfassenden städtischen Gebiet belegenen Gebäude betrug nach dem Abschluß von Ostern 1891 1 515 900 Mark.
Siegel des Großherzoglichen Amtsgerichts Sülze
Sülze ist Sitz eines Amtsgerichts, eines Post- und Telegraphenamts III. Classe, eines Armenhauses, eines Krankenhauses, eines Vorschußvereins und einer am 18. Mai 1849 begründeten Ersparnisanstalt, in die am 1. Januar 1891 166 906 Mark eingelegt waren.
Die Stadt ist im Ganzen nicht regelmäßig und hübsch zu nennen, obgleich sie in neuerer Zeit ein besseres Aussehen gewonnen. wesentlich haben hierezu die vom Verschönerungsverein errichteten Anpflanzungen und Alleen beigetragen.
Die Kirche ist ein ziemlich umfängliches, aus dem 13. Jahrhundert stammendes, im Innern ganz freundliches Gebäude, einschiffig mit Kreuzgewölben. sie ist kürzlich renoviert und hat einen Thurm, dessen 33m lange Spitze im Jahre 1770 niederbrannte und durch ein stumpfes Dach ersetzt wurde. Jetzt ist man jedoch im Begriff, die Spitze, und zwar noch höher als früher, wieder herzustellen.
Außerdem sind von öffentlichen Gebäuden zu erwähnen das ansehnliche, jetzt als Amtsgerichtsgebäude dienende Amtshaus zwischen dem Salzwerk und der zu letzterem führenden Straße, sowie die dem Amtsgericht schräge gegenüber liegende Badeanstalt mit ihren Gartenanlagen, Alleen und dem Bade- und Logirhause.
Die seit 1852 verpachtete Badeanstalt wurde als Soolbad im Jahre 1822 unter der Leitung des Geh. Medicinalraths Vogel, der auch das Seebad Doberan eingerichtet hat, gegründet.
Vor einigen Jahren hat die ganze Anlage eine Erneuerung erfahren, um der Concurrenz anderer Soolbäder auch in Bezug auf Einrichtung und Comfort begegnen zu können. Die Restaurationsräume, sowie die Logirzimmer sind neu und bequem ausgestattet, besonders aber sind die Bade-Einrichtungen vollständig neu, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechend.
Als Kurmittel dienen in erster Linie die Soolbäder, die unter ärztlicher Controlle abgegeben werden, ferner Inhalationen in dem neu hergerichteten Inhalirzimmer, Trinkkuren, Elektrotherapie und Massage. In der Vorbereitung ist die Herstellung von Moorbädern. :Zur Behandlung kommen alle die Krankheiten, für welche Soolbäder überhaupt angezeigt sind: Crophulosis, Gicht, Rheumatismus, alle Arten Hautkrankheiten usw.
Das Kurhaus liegt unmittelbar an der Saline, umgeben von einem großen parkartig angelegten Kurgarten.
Es enthält 30 Logirzimmer.
Für die Unterhaltung der Gäste wird durch Konzerte, Ausflüge usw. gesorgt.
Wie das eben erwähnte Soolbad, erfreut sich auch die nach der landesherrlichen Bestätigung vom 4. Januar 1881 errichtete Kinderheilanstalt Bethesda in Sülze eines würdigen Heims.
Die Anstalt ist nach dem Entwurf des Baumeisters Luckow in Rostock ausgeführt und zu Heilung für skrophulöse Kinder bestimmt.
Die noch jetzt bestehende Saline zu Sülze existierte bereits 1243 und war größtenteils im Besitze des Klosters Doberan, seit 1260 endlich verschiedener Privatpersonen; sämmtlichen Inhabern wurden 1277 wichtige Privilegien ertheilt.
Schon im Anfange des 14. Jahrhunderts hatte das Kloster Doberan seine Anteile an Bürger der 1262 gegründeten Stadt Sülze vererbpachtet.
Beim Beginn des 17. Jahrhunderts waren bereits einige Theile in den Händen der Landesherrschaft, wurden im dreißigjährigen Kriege an die Familie v.d. Lühe verpfändet, 1664 wieder eingelöst, 1744 durch Erwerb der Antheile der Sülzer Bürger vermehrt, seit welcher Zeit das ganze Werk herrschaftlich ist.
Nach Aufhebung des Amtes Sülze wurde mit dem 1. Oktober 1879 hier eine Großh. Salinen-Verwaltung errichtet, die der Großh. Kammer unterstellt ist.
An der Spitze steht ein Dirgigent mit zwei technischen Beiständen. außerdem sind bei der Verwaltung ein Salzschreiber, ein Salzmesser und ein Moorwärter angestellt.
Das Salz auf der Sülzer Saline wird nicht als Steinsalz auf bergmännische Weise zu Tage gefördert, sondern aus Soolquellen gewonnen.
Weil diese hier nur eine fünfprocentige Soole enthalten, so bedarf die Herstellung des reinen Salzes umfassender Vorbereitungen. :In alter Zeit wurde die Soolquelle einfach in Gefäße geschöpft und durch Einkochung und Verdunstung die feste Substanz gewonnen. Jetzt werden die etwa 20 m tief liegenden Soolquellen durch Bohrer erreicht, durch Pumpenwerke, Wasserräder und Windmühlen emporgetrieben und über Gradirwerke geleitet, d.i. Gebäude mit lockeren Dornenwänden, durch welche die Soole herabträufelt, um wieder von Neuem gehoben und durch die bei diesem Processe stattfindende Verdunstung allmählig bis über 20% gebracht und gleichzeitig von erdigen Substanzen gereinigt zu werden, in welchem Zustande erst die Soole siedefähig ist.
Die ersten Gradierwerke wurden bereits im Anfange des 17. Jahrhunderts angelegt. die Gradirung geht bei guter Witterung über 5 Fälle, bei schlechter über 6 oder 7, die Gradierhäuser haben eine Höhe von 38 bis zu 10 Fuß herunter.
Diese kostbaren Vorrichtungen ließen eine Concurrenz mit anderen soolhaltigen Salinen, z.B. der Lüneburger, welche schon ohne Gradierung eine zwanziglöthige Soole hat, von jeher schwer aufkommen.
Die weitere Bereitung der also gesättigten Soole geschieht in Siedehäusern auf Pfannen von Eisenblech.
Zur Zeit gehen 6 Siedepfannen. Die zwei großen Pfannen ergeben ergeben jedesmal 54 Centner, die vier kleinen jedesmal 48 Centner. :Es werden jährlich etwa 400 Sode angefertigt.
Das Salinen-Terrain umfaßte 1754 nur etwa sechseinhalb Hektar, wurde aber damals durch einige Sülzer Grundstücke vermehrt. :Ende vorigen Jahrhunderts wurde anstatt der kostbaren Holzfeuerung diejenige mit Torf eingeführt. Die jetzt von der Salinen-Verwaltung benutzten Torfmoore befinden sich auf der Feldmark Langsdorf, Breesen und Nütschow.
Zu jedem Sod (alle 6 Pfannen) gehören durchschnittlich 105 Mille Stechtorf (anderer wird nicht fabriziert).
Wie schon früher die einzelnen herrschaftlichen Salinentheile, so wurde auch seit 1744 die ganze Saline verpachtet, und war bis 1816 im Pachtbesitze der Familien Koch und Waitz von Eschen.
Die Pacht stieg von anfänglich 2500 Thlrn. schließlich um das Sechsfache.
1816, mit gleichzeitiger Errichtung des dortigen Domanialamtes, trat das Werk unter unmittelbare Verwaltung der Großherzoglichen Kammer, bei welcher es bis jetzt verblieben ist.
Um den Absatz der Saline zu sichern, wurden seit 1744 mehrere Aemter und später allmälig alle, sowie auch die Großherzoglichen Beamten dorthin auf bestimmte Deputate zwangspflichtig gemacht.
Salzniederlagen in Schwerin, Hagenow, Plau, Wismar und Malchin erleichterten den Verkehr, welcher im Uebrigen durch die alte Zunft der Sülzer Salzfahrer betrieben wurde. Die von den Zwangspflichtigen zu entrichtenden Salzpreise waren feste, betrugen für die geringeren Leute pro Scheffel 24 Schillinge, für alle Uebrigen auf der Saline selbst 37 Schillinge und in den Niederlagen 46 Schillinge. Die Zwangspflicht erstreckte sich nicht auf Ritterschaft und Städte, und die frühere gegentheilige Absicht der Landesherren scheiterte am Widerstande jener, wie denn überhaupt im Uebrigen der ganze Salzcommers frei war.
Seit 1865 hat jener Zwangsabsatz aufgehört.
Nachdem dadurch der Salinebetrieb ein rein kaufmännischer und für Private besser passender geworden war, versuchte die Kammer wiederum eine Verpachtung der Saline, doch erfogte kein annehmlicher Bot.
Der Gesammt-Absatz der Sülzer Saline betrug um Mitte vorigen Jahrhunderts nicht viel mehr als 30 000 Scheffel, stieg gegen Ende desselben um mehr als das Doppelte, im Anfange dieses Jahrhunderts, besonders zur Zeit der großen Continentalsperre, auf etwa 130 000 Scheffel, wovon etwa ein Drittel auf den Zwangsabsatz kamen, und hat sich mit einigen Schwankungen bis 1865 auf diesem Standpunkte gehalten, ist aber seit diesem Jahr nach Aufhebung des Salzzwanges und durch die bald darauf erfolgte neue Steuer- und Zollgesetzgebung auf 25 bis 30 000 Centner, hauptsächlich Weißsalz, jährlich vermindert.
Die früheren Brutto-Erträge von jährlich bis 60 000 Thlrn. schwanken jetzt zwischen 30- und 40 000 M. hierin eingeschlossen ist auch der Verkauf für eingedickte Mutterlauge, wovon im Jahre etwa 140 Centner fabrizirt werden. Die Herrschaft giebt das Salz von der Saline für feste Fabrikatpreise ab, welche bei Sülzer Salzfahrern für Weiß-, Fein- und Grobsalz 1 M 20 Schill. betragen. Schwarzsalz wird nur mit Wehrmuthpulver und Eisen-Oxyd denaturirt für 1 M pro Centner abgegeben.
Die Brutto-Ausgaben für Betriebs- und Verwaltungskosten belaufen sich auf etwas mehr als die Hälfte der Einnahmen.
Zur Salinen-Casse werden berechnet (sind also in der Brutto-Einnahme mit enthalten) die Pacht für die Soolebadeanstalt und für verschiedene Aecker und Wiesen.
Die Salzsteuern zum Nutzen der Reichskasse werden durch ein besonderes Salz-Steueramt erhoben.
Für die Stadt ist das Salzwerk schon durch die Angestellten eine nicht unbedeutende Nahrungsquelle, dem Salzwerk verdankt sie auch die Verbindung der Recknitz mit der Trebel.
Wie den benachbarten pommerschen Wasserverbindungen ist sie auch dem vorpommerschen Chausseenetz angeschlossen und zwar durch die Verbindung mit Tribsees.
Der Betrieb des Ackerbaues und der Viehzucht ist ziemlich bedeutend.
Der Boden ist theils sehr gut, theils aber sehr sandig.
Zunächst bei der Stadt liegen die Gärten, aber, aber verhältnismäßig wenige. ein umfängliches Torfmoor und Hölzungen geben ausreichendes Feuerungsmaterial.
Die Siemer Feldmark, die den größeren südlichen Theil der Feldmark einnimmt, war in 75 1/2 sogenannte ganze und halbe Erben getheilt, die aus bestimmten Aeckern, Wiesen, Moorkaveln und Weidegerechtigkeiten bestanden und die den "Siemer Erbtheileren" gehörten, die ihre besondere Kasse und Verwaltung hatten und auch selbst auf denjenigen Theil der Siemer Feldmark, der gemeines Stadtgut geworden war , Ansprüche machten. Seit 1811 ist von der Regierung die Parcellirung der zu einem Erbe gehörigen Grundstücke gestattet und damit der Grund zur einstigen völligen Auflösung dieses absonderlichen Gemeinwesens gelegt.
Der Magistrat der Stadt Sülze ist seit der gedachten Zeit unausgesetzt bestrebt gewesen, das Siemer Gemeinwesen, welches einer gesunden und gedeihlichen Entwickelung der Stadt hinderlich war, zu beseitigen oder doch wenigstens mit dem städtischen Gemeinwesen zu verschmelzen. Dies Bestreben des Magistrats hat zu endlosen Streitigkeiten geführt, die erst durch den Vergleich zwischen dem Magistrat und den Siemer Erbtheilern vom 17. April 1858, landesherrlich bestätigt unterm 11.Mai 1858, ihre Endschaft erreichten.
Nach diesem Vergleiche haben die Siemer Erbtheiler allen Eigenthumsansprüchen und Nutzungsrechten an sämmtlichen auf der sog. Siemer Feldmark belegenen Grundstücken zu Gunsten der Stadt Sülze entsagt, wogegen ihnen das Eigenthum an der sog. Pferdeweide zur Theilung überwiesen und ferner Weidefreiheit auf den städtischen Weiden zugestanden wurde.
Die sog. Pferdeweide ist demnächst in Ausführung des Vergleiches in 75,5 Kaveln eingetheilt, und sind dieselben unter die Siemer Erbtheiler verloost worden.
Jedem Besitzer einer Kavel (sog. Pferdewiese) steht das Recht zu, 4 Kühe und 16 Schafe auf die städtischen Weiden zu jagen.
Ein besonderes Gemeinwesen bilden die Siemer seitdem nicht mehr.
Das nach dem Vergleiche von 1858 gewährte Recht der Weidefreiheit steht nicht den Siemern als solchen zu, sondern ist lediglich abhängig von dem Besitz einer Pferdewiese, so daß mit dem Eigenthum der letzteren auch das Recht der Weidefreiheit auf den Rechtsnachfolger übergeht.
Dieses Rechtsverhältnis ist noch heutzutage von Bestand.
An gewerblichen Anlagen verzeichnet der Staatskalender: 1 Dampf-Färbefabrik, 1 Dampf-Molkerei, 6 Gastwirthschaften, 6 Schenkwirthschaften, 2 Ziegeleien.
Sülze hält 3 Krammärkte, 1 Gänse- und 1 Starkenmarkt ab.
Der Magistrat, dessen Mitglieder vom Landesherrn ernannt werden, besteht aus dem Bürgermeister und zwei Rathmännern. Den Bürgerausschuß bilden 1 Bürgerworthalter, 4 Viertelsmänner und 8 Ausschußbürger. Der Ausschuß wird von der Bürgerschaft nach allgemeinem gleichen Wahlrecht gewählt. Die Erwerbung des Bürgerrechts ist an Zahlung eines Bürgergeldes von 16 M geknüpft. -
Die Stadtkassenrechnung weist pro 1891 unter ihren Einnahmen auf 9370 M Schulgeld und Schulsteuer, 7269 M aus Torfbetrieb und Weiden, 8726 M Pacht für Grundstücke, 1766 M für Jagd und Forst, dagegen unter Ausgaben für Gehalte 7850 M, Schul- und Armenkasse 2700 M, Beiträge zum Krankenhaus 740 M, Landtag, Konvente und Geschäftsbetrieb 2800 M.
Das Stadtsiegel zeigt den gekrönten Stierkopf, auf Wellen stehend, aus denen Pflanzen hervorwachsen.
Sülze liegt im Geltungsbereich des lübschen Rechts.
An der Kirche (Großh. Patronats) ist ein Prediger angestellt und ein Hülfsprediger fungirt gleichzeitig als Rector der Bürgerschule.
Außer letzterem unterrichten an der Schule 6 Lehrer und 1 Assistent.
Es besteht hier ferner eine Privat-Mädchenschule.
Die Juden haben hier eine Synagoge.
Die Geschichte der Stadt haben wir theilweise schon oben bei der Saline vorweggenommen.
Die Lage der Stadt an dem Übergangspunkt nach Pommern oder nach Festland-Rügen, wie dieser Theil von Pommern früher hieß, war nicht unwichtig.
In dem Kriege der Brandenburger Markgrafen gegen Nicolaus von Rostock gingen die Brandenburger 1298 von Rostock bei Sülze über das Moor, um in Pommern einzufallen, und verwüsteten dabei Stadt und Umgegend.
1324 lieferte Fürst Heinrich der Löwe von Mecklenburg dem Fürsten Witzlav von Rügen bei Sülze ein hitziges Treffen.
Das Dorf Reddersdorf, welches die Stadt 1326 erwarb, ging schon im Anfange des 16. Jahrhunderts an die von Kardorf und bald darauf an die von der Lühe über, in deren Besitz es noch jetzt ist.
Im Jahre 1770 brannten über zwei Drittheile der Stadt nebst der schönen Thurmspitze und dem Rathause mit allen Urkunden ab, im Januar 1830 50 und im Mai desselben Jahres 21 Scheunen, so daß nur 7 Scheunen damals stehen blieben.
Von der alten Burg zu Sülze ist keine Spur mehr vorhanden, doch heißt noch jetzt der Ort, wo sie gestanden haben soll, der hohe Wall und gehörte sonst mit zur Amtsfreiheit, bis er Mitte dieses Jahrhunderts an die Stadt abgetreten wurde.
Nachtrag S. 1452:
Sülze hat sichere Aussicht auf eine Nebenbahn.
Ueber die Chaussee-Verbindung von Sülze ist zu bemerken, daß Sülze mit seiner nächsten Nachbarstadt keine directe Verbindung hat.
Dagegen hat es solche Verbindung mit Rostock ( an die nach Rostock führende Chaussee schließt sich 10 km westlich von Sülze die von Marlow kommende Chaussee an).
Weiter hat Sülze Chausseeverbindungen mit Gnoien (17,7 km) und mit Triebsees, letzteres im Pommerschen.
Zu den gemeinnützigen Anstalten tritt demnächst eine Schlachthof-Anlage, deren Errichtung städtischerseits im Juni 1893 beschlossen ist."

Bad Sülze im Spiegel von Karten und Luftbildern

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