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Version vom 13. Mai 2023, 15:54 Uhr
Besitz ist Teil der gleichnamigen Gemeinde gemeinsame mit Blücher. Die Gemeinde liegt im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) und wird vom Amt Boizenburg-Land verwaltet.
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Besitz |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 19258 |
Verwaltungsamt | Amt Boizenburg-Land |
Landkreis | Ludwigslust-Parchim |
Zahlen | |
Einwohner | 453 (2018) |
Koordinaten | Breite: 53.3428 / Länge: 10.8564 |
Geographische Lage
Besitz liegt am Zusammenfluss von Sude und Krainke, die weiter westlich die Elbe speisen. Im Süden des Amtes Boizenburg-Land gelegen, grenzt Besitz an die Teldau im Westen und an die Gemeinde Amt-Neuhaus/Niedersachsen im Süden und Südosten.
Einführende Information
Von Beitz gibt es bereits eine Chronik, die vom ehemaligen Lehrer Erwin Dettmann im Jahre 1996 verfasst wurde. Diese dient teilweise als Vorlage für diese Bearbeitung.
Kurztext zum Ort
Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe, Ausgabe Gustav Quade" 1894, Seite 559: Besitz bei Blücher, großes Dorf an der Sude, 1 1/2 Meile südöstlich von Boizenburg, mit 26 Erbpächtern, 26 Büdnern (1 Krug, 1 Müller, 1 Schmied). 19 Häuslern, Schule (2), Brückenzoll und Armenhaus. 543 (636) Einw.
Besitz im Spiegel von Karten und Luftbildern
Bildergalerie
- Musterdorf-Vogelschau-Merian 1650-kolorierter-Kupferstich.jpg
Musterdorf Vogelschau Merian 1650 kolorierter Kupferstich
Ortschronik/en von Besitz
- Gärtner, Gertrud: Die alten Flurnamen der Feldmark des Dorfes Besitz Kr. Hagenow. 1965. In Bestandsgruppe FNA (Flurnamenarchiv), Sign. FNA-K001-090-002, WossiDiA
- Dettmann, Erwin, Chronik von Besitz. file:///C:/Users/Dieter/Documents/Doku.1/Amt%20Boizenburg/Besitz.Chronik.pdf
- Greve, Dieter: Flurnamenatlas für das südliche Westmecklenburg. Band II. Dörfer des Amtes Boizenburg-Land. Zweiter Teil. Helms, Schwerin, 2011.
- Fortlaufende Ortschronik von Besitz
- Fragen bei der Geschichtsaufarbeitung des Ortes Besitz
[[= Weiterführende Information zu Besitz =
Die frühe Geschichte des Dorfes Besitz
Diese Abschnitt wurde aus der Dorfchronik von Erwin Dettmann kopiert
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Das späte Mittelalter und die frühe Neuzeit bis zum Dreißigjährigen Krieg
Besitz in den Bederegistern, Amtsregistern u.a. 1453 bis 1598
Erläuterung:
M Mark = 16 ß = 192 & ß Schilling = 12 & & Pfennige
Datei:Hufen u. Katen 1453 bis 1463.pdf
Kaiserbederegister 1496 (In dem Dorpe tho Barzytze)
Bene Burmester cum uxore (mit Ehefrau)
Pawel Burmester cum uxore
Lutke Kownicke cum uxore, 2 baden (Boten, Knechte/Mägde)
Hans Dreger cum uxore, 1 baden
Gherke Greve cum uxore, 2 baden
Werneke Roleke cum uxore
Heyen Lemke cum uxore, 2 baden
Drewes Alberdes cum uxor, 1 baden
Hinrik Drinkegherne cum uxore, 1 baden
Hans Karfak cum uxore, 1 baden
Drewes, Peter, Clauwes brodere, gheheten Trybbekouwe, 2 baden
Henneke Barvot cum uxore
Hans Grantzyn cum uxore
Hinrik Lemke cum uxore, 2 baden
Bene Tzabel cum uxore, 1 baden
Gherke Konouw cum uxore, 1 baden
Burmester cum uxore
Henneke Pink cum uxore
Henneke Karfak cum uxore, 1 baden
Clawes Tzebelleke cum uxore
Clawes Beneke cum uxore, 1 baden
Hermen Tzebelleke cum uxore
Hennek Greve cum uxore
Peter Kloke cum uxore
Hermen Tzeleke cum uxore
Beginnend mit dem Amtsregister findet sich für Besitz der Eintrag "de bur samptlich vor dat wuste Veld tho Kulendorp". Somit haben in dieser zeit die Besitzer Bauern zusätzlichen Acker des ehemaligen Dorfes Kuhlendorf genutzt, das später an die Tessiner gegeben wurde.
Im Amtsregister aus dem Jahre 1554 sind die Geldhebungen, die Hebungen für Jagdablager, die Lieferung von Pachthafer und Schneidelschweinen aufgeführt. Das Jagdablager beinhaltete die Verpflichtung bei fürstlichen Jagden für die Unterbringung und Verpflegung der Jagdteilnehmer, einschließlich der Pferde und Hunde aufzukommen. Das konnte, abgesehen von den damit verbundenen Flurschäden, eine arge Belastung für die Bauern sein. Das ursprünglich übliche Jadablager wurde später in eine zusätzliche Abgabe umgewandelt (Geld und Naturelien).
In Besitz steht bei den Bauern Bene Burmeister, Jacob Dreiger. Thomas Granßin, Achim Karvack, Hans Burmester, Peter Tribbekow, Hans Lemcke, Hans Greve,, Hinrich Drinckegerne, Dinies Pincke, Hans Lampe, Dreves Best und Hans Ranbode die Bemerkung verbrannt. Das deutet auf eine Brandkatstrophe hin, die Besitz betroffen hat.
Bei Hans Konow, Peter Burmester, Heneke Beneke, Ostman Szabel, Hans Drinckegerne und Hinrich Timmermann fehlt die Bemerkung. Auch für die Zahlung im Jahre 1555 findet sich wieder diese Eintragung. Der Aufbau der Gehöfte hat offenbar unterschiedlich lange gedauert, denn auch im Jahre 1560 ist die gleiche Bemerkung noch bei Tomas Grantzin und Peter Burmester eingetragen.
1565 zahlen die Hufenbesitzer 12 Schillinge und die Katenbesitzer (Kossaten), Hans Drenckgern, Drewes Beste, Jost Kruiger, Drewes Rabe, Henrich Tymmermann und Hans Nharstede 4 Schillinge Geldhebung Die Hufenbesitzer darüber hinaus 4 Scheffel Pachthafer, auch der Kossat Hanß Drenckgern 2 Scheffel.
Der Dreißigjährige Krieg 1618 bis 1648
Offenbar hat der Krieg im Amt Boizenburg besonders die Dörfer entlang der Sude (abgesehen von Gothmann) betroffen. Das wird mit der alten Wege-Verbindung über die Herzogenfurt über die Sude zwischen Preten und Besitz im Zusammenhang zu sehen sein. Die bei Dömitz über die Elbe gesetzten Söldnerheere werden ihren Weg von Dömitz über Neuhaus nach Boizenburg genommen haben, so dass sie Besitz, Blücher, Bandekow, Gülze und Bahlen verwüstet haben Der Dreißigjährige Krieg hat für Besitz, schwerwiegende Folgen gehabt. In der Amtsbeschreibung aus dem Jahre 1640 sind die Folgen des Krieges auch für Besitz zu ersehen: "Des Schulzen Benicke Gehöft ist wüst, seint noch zwei Jungen, der älteste etwa 16 Jahre alt, halten sich beide in Boizenburg auf, eine Tochter nunmehr von 20 Jahren, dienet zu Hühnerbusch. Noch 8 Huefener."
- Christoph Lowenbergk hatt kein Viehe und nichts geseyet.
- Hans Burmeister, hatt 1 Kuhe und 1 Schfl. Roggen geseyet.
- Claus Wölicke, hatt 1 Kuhe und nichts geseyet.
- Claus Dringkgerne, hatt 1 Kuhe und 1 Schfl. Roggen geseyet.
- Jochim Dreyer, ist abgebrannt, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
- Jochim Dringkgerne, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
- Hans Schefe, hatt 1 Kuhe, aber nichts geseyet.
- Hans Ottens, hatt 1 Kuhe aber nichts geseyet.
- Claus Vyllmann, ein Halbhuefener, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
- Hans Bougkmöller, ein Köther, hatt kein Viehe und nichts geseyet.
In gutem Zustande haben in diesem Dorffe gewohnet
- 6 Huefener ohne den Schultzen,
- ein Halbhufener,
- 4 Köther.
Ist keine Anspannung im Dörffe, abgebrandt 6 große Häuser mit Scheunen und Stallung und 2 Kathen
Entwicklungen nach dem Dreißigjährigen Krieg bis zum Jahre 1800
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