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Stavenhagen, am Ostrand der Mecklenburger Schweiz und Nordostrand der Mecklenburger Seenplatte, liegt in einer fruchtbaren Gegend. Obwohl Stavenhagen zu den kleinen mecklenburgischen Landstädten gehört, ist es weit über die grenzen des Landes hinaus bekannt. Diesen Bekanntheitsgrad verdankt sie dem in dieser Stadt am 7. November 1810 geborenen Dichter Fritz Reuter, der 1874 in Eisenach starb. Fritz Reuter hat in seinen Werken auf einzigartige Weise das Stilleben der mecklenburgischen Landschaft geschildert, wie es in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts geführt wurde. Heute führt die Stadt den Zusatz "Reuterstadt". | Stavenhagen, am Ostrand der Mecklenburger Schweiz und Nordostrand der Mecklenburger Seenplatte, liegt in einer fruchtbaren Gegend. Obwohl Stavenhagen zu den kleinen mecklenburgischen Landstädten gehört, ist es weit über die grenzen des Landes hinaus bekannt. Diesen Bekanntheitsgrad verdankt sie dem in dieser Stadt am 7. November 1810 geborenen Dichter Fritz Reuter, der 1874 in Eisenach starb. Fritz Reuter hat in seinen Werken auf einzigartige Weise das Stilleben der mecklenburgischen Landschaft geschildert, wie es in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts geführt wurde. Heute führt die Stadt den Zusatz "Reuterstadt". | ||
1968 wurde im spätbarocken Rathaus von 1783 in einigen Räumen das "Fritz-Reuter-Literaturmuseum" eingerichtet. | 1968 wurde im spätbarocken Rathaus von 1783 in einigen Räumen das "Fritz-Reuter-Literaturmuseum" eingerichtet. | ||
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Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894 S.498-506: | Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894 S.498-506: | ||
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Version vom 3. September 2023, 13:25 Uhr
Kenndaten des Orts | |
Name (heute) | Reuterstadt Stavenhagen |
Regionale Einordnung (heute) | |
Postleitzahl | 17153 |
Verwaltungsamt | Amt Stavenhagen-Land |
Landkreis | Landkreis Mecklenburgische Seenplatte |
Zahlen | |
Einwohner | 6000 |
Koordinaten | Breite: 53.6976 / Länge: 12.9146 |
"Die Stadt Stavenhagen erhält das Recht, an Stelle der bisherigen Bezeichnung "Stadt" künftig die Bezeichnung Reuter-Stadt Stavenhagen zu führen."
- - Landesregierung des Landes Mecklenburg den 12.Juli 1949
Geographische Lage
- Koordinaten: Breite: 53.6966 Länge: 12.9057
-Größere Karte von Stavenhagen anzeigen-
Kurztext zum Ort
Stavenhagen, am Ostrand der Mecklenburger Schweiz und Nordostrand der Mecklenburger Seenplatte, liegt in einer fruchtbaren Gegend. Obwohl Stavenhagen zu den kleinen mecklenburgischen Landstädten gehört, ist es weit über die grenzen des Landes hinaus bekannt. Diesen Bekanntheitsgrad verdankt sie dem in dieser Stadt am 7. November 1810 geborenen Dichter Fritz Reuter, der 1874 in Eisenach starb. Fritz Reuter hat in seinen Werken auf einzigartige Weise das Stilleben der mecklenburgischen Landschaft geschildert, wie es in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts geführt wurde. Heute führt die Stadt den Zusatz "Reuterstadt". 1968 wurde im spätbarocken Rathaus von 1783 in einigen Räumen das "Fritz-Reuter-Literaturmuseum" eingerichtet.
Das Wappen von Stavenhagen
Wappen: In Gold ein gekrönter schwarzer Stierkopf. Die Stadt gehörte noch 1282 den Herzögen von Pommern. Da sie dann an die Herren von Werle kam, die nie den Greif führten, ist der Greif im Schilde des 1353 benützten SIGILLVM BVRGENSIVM DE STOVENHAGEN nicht der mecklenburgische, sondern der rote pommersche Greif in Silber. Im 17. Jahrhundert erscheint ein ungekrönter Stierkopf, später der gekrönte mit Halsfell in den Siegeln.
Der Status von Stavenhagen im Jahre 1894
Auszug aus "Mecklenburgische Vaterlandskunde von Wilhelm Raabe Ausgabe Gustav Quade" 1894 S.498-506:
- Seite 498ff "Stavenhagen liegt etwa 39 m über dem Meeresspiegel in einer sehr fruchtbaren Gegend und in einem schmalen wiesengründigen Thal, daß sich bis zum Ivenacker See hinzieht.
- Die Stadt hatte drei Thore, die indeß längst gefallen sind.
- Sie zählt 1890 3124 Einwohner (1864 2415 Einwohner), darunter 57 (133) Juden.
- Die Zahl der Häuser beträgt 313.
- Die Versicherungssumme der in der städtischen Brandsocietät versicherten, auf dem nur 888,3 ha umfassenden Stadtgebiet gelegenen Gebäude, betrug nach dem Abschluß von Ostern 1891 2 071 800 Mark.
- In unmittelbarer Verbindung mit der Stadt befinden sich Baulichkeiten des Amtsgebietes, die den Sitz des Amts und den sogenannten Amtsbink umfassen, welche im Ganzen 355 Einwohner zählen. Nach den ehemaligen Thoren sind die Hauptstraßen, die Neubrandenburger, die Malchiner und die Basepohlsche Straße benannt. Die beiden ersteren führen auf den Markt. Zu den Hauptstraßen sind auch die später angelegte Neue und die Ivenacker Straße zu zählen. Die Straßen sind sämtlich gut gepflastert und mit Trottoiren versehen. In den letzten Jahren ist besoders der nördliche Stadttheil wesentlich verschönert. Hier, wo noch vor zwanzig Jahren ein morastiger Platz war, ist durch Baumanpflanzungen der Reuter-Platz geschaffen. An diesen Platz schließt sich eine Reihe villenartiger Gebäude, auch stehen hier das neu erbaute Postgebäude und das Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1970/71. Es besteht letzteres aus einer auf einem hohen Postament sich erhebenden Säule, welche durch die Rauch´sche Viktoria, aus gebranntem Ton, vergoldet, gekrönt wird.
- Am Marktplatz befindet sich das Rathaus, ein großes massives Gebäude, welche 1790 erbaut und in diesem Jahre (1892) einem vollständigen Um-und Durchbau unterzogen wurde. Links vom Eingange des Rathauses erinnert eine Steintafel mit Goldschrift daran, daß sich in diesem Gebäude das Geburtszimmer des Dichters Fritz Reuter befindet. Die Tafel trägt folgende Inschrift:
- Der Dichter Fritz Reuter wurde am 7. November 1810
- in diesem Hause geboren.
- Nach Beschluß von Rat und Bürgerschaft am Geburtszimmer
- angebracht 1878
- Hinter der westlichen Häuserreihe des Marktes liegt auf einem erhöhten Platz die einige Jahre früher als das Rathaus erbaute Kirche. Sie ist ein Backsteinbau von kreuzförmigem Grundriß in Renaissanceformen und hat einen in ein langes Schieferdach auslaufenden Thurm. Die Decke ist flach, der Chor in 5 Seiten eines Achtecks geschlossen. Die Kirche wird mit Heizung versehen.
- Neben der Stadt liegt, ebenfalls auf einer Anhöhe und von einem schönen Garten umgeben der Sitz des Amts und des Amtsgerichts, gewöhnlich das Schloß genannt. Es ist ein hohes Gebäude mit zwei in der Fronte vorspringenden Flügeln oder Pavillons, wurde zu Anfang des vorigen Jahrhunderts gebaut und war ursprünglich zum Wittwensitz für die Herzogin Magdalena Sybille von Mecklenburg -Güstrow bestimmt, die jedoch hier nicht residiert hat, sondern im Güstrower Schloss ihren Wohnsitz behielt.
- Der in der Südecke des befindliche Thurm normannischen Stils wurde in den 70er Jahren angebaut, um einen Zugang zu den in dem oberen Stockwerk belegenen Lokalitäten der Amtsverwaltung zu schaffen, als gelegentlich der Justizorganisation im unteren Stockwerk das Amtsgericht angelegt wurde.
- Dem Stavenhagener Schloß ist durch Reuter in der plattdeutschen Literatur eine bleibende Erinnerung gesichert. Deutlich sind bei dem Schloß Merkmale zu erkennen, die mit der auch von Reuter in den Schilderungen seiner Jugendzeit erwähnten sagenhaften Überlieferung Ueberlieferung harmonieren, daß hier einmal eine alte Ritterburg gestanden, die den Kern zur späteren Bildung der Stadt abgegeben habe.
- Wegen der fast rings umher liegenden Anhöhen ist Stavenhagen nicht weit in der Ferne sichtar, von der Neubrandenburger Seite nimmt es sich am besten aus. Das äußere Stadtbild ist um so freundlicher, als in der Neuzeit zwei hübsche öffentliche Lustgärten angelegt sind. Die umliegenden Waldungen und vor Allem das benachbarte Ivenack bietet Gelegenheit zu lohnenden Ausflügen. Als ein großer Übelstand wird es empfunden, daß in der Nähe weder ein Fluß noch ein see vorhanden ist, eine in unserem wasserreichen Lande überaus seltene Erscheinung.
- Savenhagenerfreut sich einer ziemlich gut bürgerlichen Nahrung, was wesetlich auch dem Umstande zuzuschreiben ist, daß die Stadt mit Erfolgeiner Erweiterung der früher hier nicht sehr belangreichen Ackerwirtschaft durchgesetzt hat. Die Stadt erwarb den alten Bauhof und einen Theil des neuen Bauhofs vom Amt als Erbpachtbesitz. Der alte Bauhof ward ausgebaut und der neue Hof liegt unter dem Namen Stavenhof unfern der Stadt an der Neubrandenburger Chaussee.
- Nahrungsbringend sind ferner für den Ort verschiedene Behörden und gemeinnützige Anstalten. Stavenhagen ist Sitz eines Amtsgerichts, eines vereinten ritterschaftlichen Polizeiamts, eines Domanialamts, eines Post- und Telegraphenamts I.Classe, eines Armenhauses, eines Vorschußvereins und einer am 1.Juni 1880 begründeten Ersparniscasse,
- in die am 1.Januar 1892 91.455 Mark eingelegt waren.
- Von den Verkehrsstraßen ist zunächst die Friedrich-Franz-Eisenbahn zu nennen, die am 15.November 1864 dem Verkehr übergeben wurde (nach Malchin 11,2 km, nach Neubrandenburg 33,4 km). Außer dieser Eisenbahnverbindung hat Stavenhagen mit den genannten Städten auch Chaussee-Verbindung (nach Malchin11 km, nach Neubrandenburg 29 km). Eine zweite große Chaussee verbindet Stavenhagen mit Waren und Demmin in Pommern (bis Waren 30 km).
- Von den gewerblichen und industriellen Unternehmungen Stavenhagens führt der StaatskalenderAn:
- 1 Dampf- und Windmühle, 2 Dampfsägereien, 1 Dampfbrauerei mit Mälzerei, 1 Genossenscjafts-Dampf-Molkerei und 1 Zuckerfabrik, ferner 10 Gastwirtschaften, darunter eine Herberge zur Heimat, und 14 Schenkwirtschaften.
- Die mit sechs Dampfmaschinen betriebene Zuckerfabrik, die durchschnittlich 250 Arbeiter beschäftigt, wurde 1881 errichtet, sie verarbeitet täglich durchschnittlich 8000 Centner Rüben, in der Campagne 1891/92 wurden 590 000 Centner verarbeitet. Es findet von hier aus ein bedeutender Export von Hölzern statt, unterstützt durch die beiden Dampfsägereien, ferner ein bedeutender Kornhandel (4 Firmen), auch geht viel Drahtgeflecht von hier, daß in zwei Fabrken, von denen eine mit Motorbetrieb versehen ist, hergestellt wird. Die Beholzsche Buchdruckerei besteht hier seit 1873 und verlegt außer dem Localblatt auch das Mecklenburgische Sonntagsblatt. - Stavenhagen hält drei Krammärkte und einen Füllenmarkt ab.
- Die Stadtverfassung stammt noch aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts.
- Der Bürgermeister wurde, so lange Stadtrichter-Amt damit verbunden war, von der Regierung bestimmt.
- Jetzt werden vom Bürgerausschuß geeignete Bewerber präsentiert, aus denen, wenn die Regierung dieselben dieselben genehmigt, einer vom Bürgerausschuus gewählt wird.
- Zum Magistrat gehören noch zwei Senatoren.
- Magistrat und Bürgerausschuss schlagen der Regierung drei geeignete Persölichkeiten vor ("Subjekte" heißt es in der alten Stadtordnung), von denen einer Seitens der Regierung gewählt wird.
- Der Bürgerausschuss besteht aus einem Stadtsprecher, durch directe Wahl aller wahlfähigen Bürger auf sechs Jahre gewählt, zwei Viertelsleuten, gleichfalls auf sechs Jahre gewählt, und acht Ausschußbürgern, je auf zwei Jahre gewählt.
- Die Wahl geschieht in zwei Vierteln , dem alten und dem neuen Viertel, und zwar bezüglich der Viertelsleute und Ausschußbürger derart, daß aus jedem Viertel die Hälfte gewählt wird, indem dem Magistrat je drei Repräsentanten durch Stimmenmehrheit vorgeschlagen werden, aus denen der Magistrat je einen auswählt.
- Das Bürgerreceptionsgeld das früher 33 Mark betrug, ist in diesem Jahre auf 15 Mark ermäßigt worden, in Folge dessen sich neuerdings die Zahl der Bürger um circa 60 erhöhte. Für Bürgersöhne beträgt die Gebühr nach wie vor 12 Mark.
- Außer der Landes-Contribution werden an Angaben erhoben:
- Die Stadtabgabe, dieselbe setzt sich zusammen aus Schoß für Haus und Gewerbe und einen Zuschlag in der Höhe von 10% der Contribution für alle Einwohner, welche über 10 Mark Contribution zahlen.
- Nichtbürger haben noch ein sogenanntes Beisassengeld zu bezahlen.
- Die Armensteuer wird nach Schätzung des Armencollegii erhoben, welches die Verwaltung des Armenwesens ausschließlich unte sich hat.
- Die Beleuchtugssteuer wird in Procenten nach der Arensteuer berechnet.
- Die Schulsteuer wird in gleicher Höhe wie die STadtabgaben erhoben.
- Das älteste Siegel der Stadt zeigte den Greifen der Herzöge zu Pommern (Stavenhagen gehörtebis 1282 zu Pommern), in der Folge wurde jedoch dies Siegel außer Acht gelassen und statt dessen das Siegel mit dem Stierkopf eingeführt. -
- Unter den pommershen Herzögen erhielt Stavenhagen das lübsche Recht.
- Dasselbe kam später außer Gebrauch. Rücksichtlich der Erbfolge der Ehegatten haben sich keine von dem gemeinen Rechtabweichende Normen entwickelt.
- Die Kirche ist großherzoglichen Patronats und hat zwei Prediger. An der städtischen Bürgerschule unterrichten 1 Rector, 8 Lehrer, 3 Lehrerinnen und 1 Industrielehrerin. Weiter befinden sich in Stavenhagen eine dreiclassige höhere Töchterschule, eine Privatschule (bestehend aus der Sexta, Quinta, Quarta, Unter- und Ober-Tertia eines Gymnasiums) und eine Kleinkinderschule. - :Die Juden haben hier eine Synagoge.
- Als Wohltätigkeitsanstalt ist zunächst die 1796 landesherrlich bestätigte Rümkersche Legatenstiftung für die Rümkersche Familie und für die Predigerwittwen der Malchiner Präpositur anzuführen, weiter das Karharinenstift. Dasselbe ist 1866 zur Aufnahme und Erziehung unerwachsener hilfsbedürftiger Mädchen begründet und befindet sich unter dem Patronat der Großfürstin Katharina von Russland, die ihren Wohnsitz meist in dem nahen Remplin hat. Das Stift hat ein eigenes Grundstück, das zu 30.817 Mark versichert ist. Am 2.November 1891 feierte die überaus segensreich wirkende Anstalt ihr 25jähriges Bestehen. Es erfreuten sich damals 20 Kinder der Wohlthaten des Stfts und 30 sind seit dem Bestehen des Stifts aus letzterem entlassen.
- Eine Stiftung des 1890 in Schwerin verstorbenen Commerzienraths Salomon ist für christliche und israelitische Arme bestimmt (S. war ein Sohn des Handelsmannes, der in Reuters "Stromtid" als Moses eine sympathische Rolle spielt).
- Stavenhagen gehörte bis zur neuesten Zeit zu den Städten, die keine Schützengesellschaft hatten. Erst 1884 wurde eine solche begründet und in jenem Jahr der erste Königsschuß abgehalten.
- Geschichtliches:
- Stavenhagen, dessen Name schon 1268 vorkommt, ist ohne Zweifel von dem Ritter Reimbern von Stove oder Stave, der 1252 auch das Kloster Ivenack stiftete, gegründet. Im Jahre 1282 auch das Kloster Ivenack stiftete, gegründet.
- Im Jahre 1282 erhielt es, damals noch zu Pommern gehörig, durch den Herzog Bogislav zu Pommern-Stettin eine Bestätigung des lübschen Rechts.
- Ein Jahr darauf, 1283, wurden Stavenhagen und das Kloster Ivenack als Ersatz für geleistete Kriegshülfe von den Herzögen von Pommern an die Fürsten von Werle verpfändet, welchen Pfandbesitz der Werle´sche Fürst Johann III. im Jahre 1320 durch seine Vermählung mit einer Prinzessin von Pommern in Erbeigentum verwandelte. Von 1316 bis 1375 gehörte Stavenhagen der Linie Werle-Parchim oder -Goldberg an und kam 1436 an das Haus Mecklenburg. Schon 1283 wird hier ein Riesengrab (sepulcrum gigantis), dessen Stätte noch heute der Resenberg heißt, erwähnt. Es war dies ein Hühnengrab, welches bei dem Chausseebau zerstört wurde.
- Es ist zu Stavenhagen vormals eine feste Burg gewsen, deren Ueberreste erst bei der Erbauung des jetzigen Amtshauses völlig demoliert wurden. Spuren des Wallgrabens finden sich noch im Schloßgarten.
- Die Stadt wurde 1746 durch eine Feuersbrunst zerstört und erlitt 1822 und 1832 größere Scheunenbrände.
Im Jahre 1806 wurde Stavenhagen von den Franzosen geplündert.
- Im Jahre 1822 entdeckte man hier eine Mineral- und zwar eine Eisenquelle, das Brunnen wasser ist ebenfalls vielfach eisenhaltig, und errichtete dabei eine Badeanstalt, die jedoch aus Mangel an Frequenz bald wieder einging.
- 1824 waren hier 25 Badegäste.
- Stavenhagen, obwohl eine der kleineren Städte des Landes, gehört doch wohl zu den meist genannten und best bekannten mecklenburgischen Städten.
- Es erfreut sich dieses Vorzugs als Geburtsort Fritz Reuters.
- wer kennt nicht aus Reuters köstlicher Schilderung de Vaterstadt die bezeichnenden Worte: "Alle meine Gedake sind einmal von dieser engen Welt ausgefüllt worden, alle Fibern meines Empfindens haben einmal dies kleine Heimwesen umsponnen, und daran gesogen wie ein Kind an den Mutterbrüsten, und das vergißt man nicht."
- Reuter hat uns eine in ihrer Art einzige Schilderung des Stillebens hinterlassen, wie es die kleinen mecklenburgischen Landstädte in den ersten Jahrzehten dieses Jahrhunderts geführt haben.
- Im Mittelpunkt dieses Lebens, soweit Stavenhagen in Betracht kommt, stand lange Zeit, von 1808 bis 1845, der Vater Fritz Reuters als Bürgermeister Stavenhagens. Er leitete das ihm anvertraute Gemeinwesen glücklich durch die böse Franzosenzeit. er wirkte für das städtische Wohlunter Anderem durch den Ankauf des von uns schon erwähnten Altbeuhoffeldes, wodurch alle mit Grundbesitz nicht angesessenen Einwohner billigen Kartoffelacker erhielten. Er führte dem städtischen Ackerbau durch die Cultur sogenannter Handelsgewächse bedeutende Vorteile zu und errichtete die erste bayerische Bierbrauerei in Mecklenburg Mitte der dreißiger Jahre. Das umfassende landwirtschaftliche Gewese nebst dem Brauerei-Gebäude, zu dessen Begründung Reuters Vater Anlaß gegeben, ist noch bei Bestand - zwischen de Kirche und dem Wall -, das Braugeschäft ist freilich längst aufgegeben. - Frtz Reuter hatte nicht nur in seiner Jugendzeit seinen Wohnsitz in Stavenhagen, auch in den vierziger Jahren weilte er hier vielfach, oder führte in der Umgegend eine Art landwirtschaftlichen Nomadenlebens.
- 1849 erhielte er hier Privat-Turnunterricht für Knaben und verließ Stavenhagen endgültig erst 1850, wo er nach Treptow (Pommern) übersiedelte.
- Zuletzt war er hier im Januar 1869. Dem Denkmal, welches Fritz Reuter seinem Elternpaar in seinen Dichtungen errichtet, fügte er in der letzten Zeit seines Lebens und zwar 1865 noch ein anderes äußeres Erinnerungszeichen hinzu. Schon Ende der vierziger Jahre hatte er in der Nähe der Stadt an der Neubrandenburger Chaussee eine Eiche gepflantz. Dieselbe ging ein und Fritz Reuter ersetzte sie 1859 durch eine andere Eiche, die besser gedieh.
- 1865 schmückte er sie mit einer Gedenktafel, die folgende Inschrift zeigt:
- "Zum Andenken an seinen Vater, den BürgermeisterJohann Georg Reuter und seine Mutter Johanna, geb. Oelpke, ist diese Eiche gepflanzt von ihrem Sohne Fritz Reuter.
- Die Tafel wird zur Zeit im Rathause aufbewahrt, da sie an der Eiche vielfach beschädigt wurde.
- Die Absicht, Stavenhagen mit einem würdigen Fritz Reuter-Denkmal zu zieren, trat sofort nach dem Ableben des Dichters hervor. Da jedoch Neubrandenburg, der Ort, wo Fritz Reuter 1856 bis 1863 seine hervorragendsten Werke geschaffen, mit Stavenhagen in der Denkmals-Angelegenheit in Conkurrenz trat, so war das Ergebnis der Sammlungen bisher nicht so bedeutend, um die Errichtung des Denkmals in Reuters Vaterstadt zu ermöglichen. Immerhin ist nach dem jetzigen Stande des Denkmalfonds zu erwarten, daß das Denkmal sich in nicht ferner Zeit auf dem bereits nach dem Dichter benannen Platz erheben wird."
Stavenhagen im Spiegel von Karten und Luftbildern
Fortlaufende Chronik
Reuterstadt Stavenhagen - Chroniken und andere regionalhistorische Quellen
Anmerkung: In der folgenden Liste werden bekannt gewordene chronistische Arbeiten gelistet. In blauer Schrift erscheinen Arbeiten die digital verfügbar sind. In roter Schrift gelistete Titel sind, meist aus urheberrechtlichen Gründen, noch nicht digitalisiert. Aber auch Chroniken die bekannt geworden sind, deren Verbleib aber bislang nicht bekannt ist, sind Bestandteil der Liste.
- Stavenhagen im Schlie
- Stavenhagen in den Mecklenburgischen Jahrbüchern
- Stavenhagen in der Ostmecklenburgischen Heimat
- Fragen bei der Geschichtsaufarbeitung der Stadt Stavenhagen
Ortsteile von Stavenhagen
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- Basepohl Am See
- Klockow
- Kölpin
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- Wüstgrabow